Bauer Willi
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Segelboot statt Schweinestall – oder: Denken in Alternativen

Ein Gastkommentar von Thomas Aßheuer. Ein Blick – nicht ganz – von außen. Und mit einer Frage, die sich jeder selbst beantworten muss: Was ist richtig? Verkaufen oder weitermachen…

Während des Agrarstudiums habe ich bei Cay Langbehn in Kiel landwirtschaftliche Betriebswirtschaftslehre gehört und dabei vor allem eines gelernt: das Denken in Alternativen! Prof. Langbehn hat immer klar betont, dass landwirtschaftliche Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter sich permanent darüber im Klaren sein müssen, dass eine Entscheidung für eine Person, eine Investition, einen Betriebszweig etc. unweigerlich dazu führt, dass eine oder mehrere ANDERE Möglichkeiten NICHT zum Zuge kommen können. Dadurch entstehen sogenannte Opportunitätskosten – ein sperriger Begriff, der mir anfänglich nur schwer verständlich war. Auf Wikipedia werden diese auch als „Verzichtskosten“ bezeichnet, oder sehr anschaulich auch als Kosten der Reue“. Sie sind keine real anfallenden Kosten, aber „sie beschreiben den angenommenen Nutzen, auf den man verzichtet, wenn man sich gegen die jeweilige Alternative entscheidet“.

Segelboot statt Schweinestall wäre eine solche Alternative, die für manch einen ansprechend erscheinen möge. Um das Thema wunderbar zu veranschaulichen, möchte ich mir ein ausführliches Zitat aus dem Roman „Plattform“ des französischen Bestsellerautors Michel Houellebecq erlauben. Das Buch stammt aus dem Jahr 2001 und erschien 2002 auf Deutsch, übersetzt von Uli Wittmann. Es ist wirklich ausführlich, aber seit dem Anfang der 1980er Jahre hat sich nicht viel verändert:

[Zitat] „Valérie hatte die ersten Jahre ihres Lebens in Tréméven verbracht, einem Weiler wenige Kilometer nördlich von Guingamp. In den siebziger Jahren und zu Anfang der achtziger Jahre hatten die Regierung und die Gebietskörperschaften den Ehrgeiz entwickelt, in der Bretagne einen Schwerpunkt für die Produktion von Schweinefleisch aufzubauen, der imstande sein sollte, mit Großbritannien und Dänemark zu konkurrieren. Die jungen Schweinezüchter – zu denen Valeries Vater gehörte – waren dazu ermuntert worden, Produktionseinheiten für Intensivhaltung einzurichten, und nahmen dafür hohe Kredite beim Crédit Agricole auf. 1984 brach der Preis für Schweinefleisch zusammen; Valérie war damals elf. Ein braves kleines, etwas ungeselliges Mädchen, eine gute Schülerin; sie sollte in die siebte Klasse der Realschule von Guingamp kommen. Ihr älterer Bruder, ebenfalls ein guter Schüler, hatte gerade das Abitur gemacht; er hatte sich am Gymnasium in Rennes in die Vorbereitungsklasse für das Institut National Agronomique eingeschrieben.

Valérie erinnerte sich noch an den Heiligen Abend 1984; ihr Vater hatte den ganzen Tag mit dem Finanzexperten des Nationalen Bauernverbandes verbracht. Während des Weihnachtsessens schwieg er die meiste Zeit. Beim Nachtisch, nach zwei Gläsern Champagner, sprach er mit seinem Sohn.

»Ich kann dir nur abraten, den Hof zu übernehmen«, sagte er. »Seit zwanzig Jahren stehe ich vor Tagesanbruch auf und bin mit der Arbeit nicht vor acht oder neun fertig; deine Mutter und ich sind so gut wie nie in Urlaub gefahren. Wenn ich jetzt verkaufe, samt den Maschinen und dem Stallhaltungssystem, und das Geld in Freizeitimmobilien investiere, kann ich mich für den Rest meines Lebens in die Sonne legen und mich bräunen lassen.«

In den folgenden Jahren fielen die Preise für Schweinefleisch immer tiefer in den Keller. Bauerndemonstrationen fanden statt, die von verzweifelter Gewalt begleitet waren; tonnenweise wurde Jauche auf den freien Platz vor dem Dôme des Invalides gekippt, mehrere Schweine vor dem Palais Bourbon geschlachtet. Ende 1986 ergriff die Regierung angesichts der Dringlichkeit Hilfsmaßnahmen und verkündete ein Konjunkturprogramm für die Schweinezüchter. Im April 1987 verkaufte Valeries Vater seinen Betrieb – für etwas über vier Millionen Franc. Mit diesem Geld kaufte er eine große Wohnung in Saint-Quay-Portrieux, um dort zu wohnen, und drei Appartements in Torremolinos. Ihm blieb noch eine Million Franc, die er in Wertpapieren anlegte; er konnte sich sogar – das war ein Kindheitstraum – ein kleines Segelboot leisten. Traurig und ein wenig angewidert unterschrieb er den Kaufvertrag. Der neue Besitzer war ein junger Mann von dreiundzwanzig Jahren, ein Junggeselle aus Lannion, der seine Ausbildung als Diplomlandwirt gerade abgeschlossen hatte; er glaubte noch an die Konjunkturprogramme. Er selbst war achtundvierzig und seine Frau siebenundvierzig; sie hatten die besten Jahre ihres Lebens einer hoffnungslosen Aufgabe opfert. Sie lebten in einem Land, in dem die produktive Investition gegenüber der spekulativen nichts mehr einbrachte; das hatte er jetzt kapiert. Bereits im ersten Jahr überstieg das Einkommen aus der Vermietung der Appartements die Einkünfte, die er erwirtschaftet hatte, als er noch arbeitete. Er gewöhnte sich an, Kreuzworträtsel zu lösen, fuhr mit dem Segelboot in die Bucht hinaus, manchmal auch zum Angeln. Seine Frau gewöhnte sich leichter an ihr neues Leben und war ihm eine große Hilfe: Sie hatte plötzlich wieder Lust zu lesen, sich einen Film anzuschauen, auszugehen.” [Zitat Ende]

Valerie ist eine der Hauptpersonen des Romans und sie stammt vom Land, daher wird diese Episode erzählt. Das eigentliche Thema des Buchs ist Massentourismus und die globalen Unterschiede in den Lebensbedingungen der Menschen, jedenfalls nicht Landwirtschaft. Sehr verblüfft habe ich irgendwann gelernt, dass Michel Houellebecq einen Abschluss als diplomierter Landwirtschaftsingenieur hat. Nicht nur das, er hat vor seiner Karriere als Schriftsteller sogar drei Jahre für das französische Landwirtschaftsministerium gearbeitet. Möglicherweise ist das der Grund, warum in seinen Romanen immer wieder auch Begebenheiten aus der Landwirtschaft und Analysen der Agrarpolitik vorkommen.  Den Wahrheitsgehalt der beschriebenen Verhältnisse habe ich nicht überprüft; es wäre auch nicht wichtig, weil es sich so zugetragen haben könnte.

  • Keine Zeit für kleine Freiheiten

Mit dem Segelboot in die Bucht hinausfahren, mit Lust lesen oder einen Film anschauen – Tätigkeiten, die offenbar im Lebensalltag eines französischen Schweinezüchters der achtziger Jahre nicht vorkamen. Ist das heute anders? Ist das in Deutschland anders? Ich glaube eher nicht. Auch heute sind landwirtschaftliche Unternehmen – vielleicht mehr denn je – ein Spielball aller möglichen politischen und gesellschaftlichen Interessen, die sich nach Kräften einmischen. Landwirtschaft zu betreiben heißt zu verzichten, auch heute noch. Heißt, dass so unschuldige Alltagsfreuden wie „sich einen Film [im Kino] anzuschauen“ zurücktreten müssen. Und da sind sie sofort wieder, die Kosten der Reue. Landwirtschaftliche Betriebe sind sehr verschieden aufgebaut und haben einen stark unterschiedlichen Marktwert. Aber es gibt eben viele, die die genannten 4 Mio. Franc der achtziger Jahre umgerechnet auf heutige Kaufkraft wert sind – und mehr. Die Eigentümer und Betreiber dieser „Produktionsanlagen“ sind also tagtäglich mit der Frage konfrontiert: Wann werden die Kosten der Reue für mich zu hoch? Vor allem, wenn sie dazu ausgebildet wurden, in Alternativen zu denken.

  • Die Wirtschaft hat keine Seele

Nochmal ein Teil des Zitats: „Sie lebten in einem Land, in dem die produktive Investition gegenüber der spekulativen nichts mehr einbrachte; das hatte er jetzt kapiert.“ Das ist nach meiner Einschätzung heute mehr denn je die Realität in der Landwirtschaft und nicht nur ein französisches Phänomen der achtziger Jahre. Und ich wage zu behaupten, dass es weitgehend unabhängig von der Wirtschaftsform so ist. Ob intensiv und überregional oder extensiv und regional erzeugt wird, ob Bio oder konventionell oder ob mit vielen Betriebszweigen im Kreislauf (der „Hof als ganzheitlicher Organismus“) oder stark spezialisiert gewirtschaftet wird – immer lockt das Segelboot, mehr oder weniger stark. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten irgendeine Art von „Segelboot“ im Hinterkopf haben, einen Kindheitstraum eben.

Mir ist selbstverständlich klar, dass die Lage in Deutschland und der EU kompliziert ist. Zwischen dem Schweinestall und dem Segelboot stehen mindestens noch das Steuer- und das Erbrecht – und natürlich der Immobilienmarkt. Aber auf diese Aspekte kommt es mir gar nicht so an. Mir geht es um den Seelenzustand von Menschen, die „den schönsten Beruf der Welt“ ausüben, aber permanent von allen Seiten eingetrichtert bekommen, sie seien von Übel, würden nur noch Schaden anrichten und sowieso für den Untergang des Planeten verantwortlich sein. Menschen, die viel arbeiten und wenig verdienen, bei Wind und Wetter, sonn- und feiertags, ohne Zuschläge. Die sich um des Betriebes willen über alle Maßen verschulden und dadurch in eine sehr reale Knechtschaft geraten, die – ich breche an dieser Stelle ab …

  • Denken in Generationen

Dass nicht noch mehr Segelboote unsere Flüsse und Seen verstopfen liegt nach meiner Ansicht doch daran, dass die meisten Landwirte aus einem ganz tief verwurzelten, inneren Bedürfnis heraus nachhaltig und generationenübergreifend handeln. Sie denken in dieser Hinsicht eben nicht „in Alternativen“ und laufen allein dem schnöden Mammon hinterher indem sie den Betrieb verkaufen und auf spekulative Investition setzen. Würden sich mehr Bäuerinnen und Bauern ihrer Opportunitätskosten stärker bewusst, ihrer Kosten der Reue, dann würde das Höfesterben noch einmal beschleunigt werden. Das Land und die Ställe würden dadurch aber nicht verschwinden, sondern sie würden in andere Hände fallen. An Leute, die Geld haben oder Kredit, die „noch an Konjunkturprogramme glauben“, an asiatische Investoren oder – im Idealfall – an den Nachbarhof. In jedem Fall gäbe es einen verstärkten Trend zur Konzentration, genau das, was landläufig so lautstark kritisiert wird und um jeden Preis zu verhindern sei. Wie dieser Zielkonflikt aufgelöst werden kann hat sich mir bisher noch nicht erschlossen.

  • Grand Canyon

Abschließend möchte ich von mir selbst berichten, dass wir aus Enthusiasmus in den neunziger Jahren einen gartenbaulichen Familienbetrieb neu gegründet haben (natürlich BIOLAND, aber das ist eine andere Geschichte), um uns nach 15 Jahren wieder davon zu verabschieden. Die Opportunitätskosten wurden erdrückend. Heute glaube ich, dass man es mit Fug und Recht so kurz zusammenfassen kann.  Ich habe zwar immer noch kein Segelboot, aber viele – für Stadtmenschen selbstverständliche – Annehmlichkeiten, die ich als Gartenbauunternehmer nicht hatte und die schlicht Lebensqualität bedeuten. Ich habe freie Wochenenden und habe Zeit und Geld zu reisen, um die Welt kennen zu lernen, den Grand Canyon und den Rio de la Plata zum Beispiel. Ich kann auch mal ohne Bedenken drei Wochen krank werden, ohne dass dadurch meine Existenz auf dem Spiel stünde; in Zeiten von Corona ein unentbehrlicher Luxus. Und ich habe Zeit und Muße Bücher zu lesen, sonst hätte ich von der oben zitierten Passage wohl nie erfahren.  Jeden Menschen aus Landwirtschaft und Gartenbau, der auch diesen Weg gehen möchte, kann ich nur zu gut verstehen. Sollen doch all die, die lauthals behaupten, es besser zu wissen, den Job machen.

 

Gastartikel stellen die Meinung des Autors dar

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80 Kommentare

  1. Thomas Aßheuer sagt

    Ich freue mich, dass mein Beitrag eine so rege Diskussion ausgelöst hat, im Großen und Ganzen freundlich und teils auch sehr emotional. Schön, dass Willi so etwas möglich macht, danke dafür!

    Für mich war spannend zu lesen, welche Gedanken zum Thema geäußert wurden, hervorheben möchte ich zwei. Dass Betriebe heute durch Spenden gerettet werden können, war mir völlig neu und ist für mich ein gutes Beispiel für das Denken in Alternativen – die natürlich jeder für sich selbst herausfinden muss, hat Willi ja schon oben drübergeschrieben.

    Allerdings war ich verblüfft, dass mein Text mit „Selbstmitleid“ in Zusammenhang gebracht wurde. Mit dem Begriff kann ich nicht so viel anfangen. Entweder ich empfinde Leid (weil ich an irgendetwas leide, körperlich oder seelisch) oder ich empfinde Mit-Leid, also Empathie für das Leid eines anderen. Was soll Selbstmitleid sein? Und wenn das Wort benutzt wird, dann immer als etwas Negatives á la „nur die Harten kommen in den Garten“ oder „ein Indianer kennt keinen Schmerz“ – ernsthaft?

    Wenn ein Mensch über sein Leben, seine Alternativen nachdenkt, dann lässt ihn das doch nicht kalt, vor allem wenn es um so radikale Veränderungen wie eine Betriebsaufgabe geht. Das ist sehr emotional und kann Freude und Leid bedeuten (so ist meine Wahrnehmung) und das ist auch ok so.

    • Bauer Willi sagt

      @Thomas
      Danke nochmals für Deinen Artikel.

      Sehe das mit den Kommentaren einfach so: unter den Kommentatoren sind Optimisten, Pessimisten, Feingeister und Abgebrühte, Philosophen und Schweinebauern.

      Menschen, die im Leben meist auf der Sonnenseite stehen oder gestanden haben, andere, die viele Schicksalschläge hinnehmen mussten und vielleicht deshalb weniger empfindsam. Oder besonders empfindsam!

      Und dann gibt es die vielen (bisher 3.500) die den Artikel gelesen haben ohne hier zu kommentieren. Die ihn aber aufmerksam gelesen haben und sehr treffend fanden. Habe ein Zuschrift bekommen, dass das der bisher beste Artikel meines Blogs wäre… Na ja… 🙂

  2. Smarti sagt

    Von wegen den Hof an einen Nebenerwerbslandwirt verkaufen: in der Schweiz soll bald der Status – die Ausbildung – als Nebenerwerbslandwirt abgeschafft werden. Nur wer noch die volle dreijährige Ausbildung macht, hat dann noch Anrecht auf Förderung. Egal wie gross der Hof ist und wie lange jemand schon Bauer ist… also den Kindern doch vorschlagen, erstmal Landwirt zu lernen und danach etwas Gescheites :). Deutschland orientiert sich nämlich ganz gerne an den Schweizern.

    • firedragon sagt

      Smarte,
      umgekehrt ist eventuell besser. Erst einen “anständigen” Beruf, danach Ausbildung in der LW.
      Dann weiß man, ob der potenzielle Hofnachfolger Biss und Durchhaltevermögen hat. Und egal was vorher gelernt wurde, es kann der LW nur zu Gute kommen.

    • bauerhans sagt

      ” also den Kindern doch vorschlagen….”

      kinder müssen lernen,selbst zu entscheiden!
      wenn man gefragt wird,kann man seine meinung äussern.

    • Paulus sagt

      Ach Smarti, mein Vater hat sich sowas in seiner Einfältigkeit auch mal vorgestellt, zu einem Zeitpunkt in dem es für die Bauern in einigen Mittelgebirgsregionen schon aussichtslos war. Hätte ich auf ihn gehört wäre aus mir, nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung, wahrscheinlich ein Lkw-Fahrer oder ein Mitarbeiter des kommunalen Bauhofes geworden.
      Eines habe ich bei ihm immerhin gelernt – Waldarbeit und Holzrücken mit dem Pferd. Letzteres ist ja heute wieder hochaktuell. Dabei geht man leider mit spätestens 50 in die Knie, dann sind die Knochen kaputt. Ich bin heilfroh darüber eine andere Berufswahl getroffen zu haben.
      Erstaunlicherweise konnte ich mir als “noch nicht einmal Nebenerwerbslandwirt” eine gewisse Art von LW als Freizeitvergnügen erlauben. Geld habe ich da nicht vernichtet.

  3. Arnold Krämer sagt

    Die im heutigen Gastkommentar vorgetragenen Argumente und Hinweise sind angemessen und bedenkenswert. Es geht letzlich darum, Bodenvermögen und Humankapital (Gesundheit, Lebensqualität) rechtzeitig vor der Zerstörung (durch Verschuldung auch gegenüber sich selbst und der Familie) in Sicherheit zu bringen.

    Die Zerstörung der Landwirtschaft (in den Strukturen wie wir sie insbesondere in Westdeutschland kennen) vollzieht sich in immer schnellerem Tempo und wird von innen wie von außen betrieben. Wer nicht die Kraft aufbringt/aufbringen kann, dem entgegenzuwirken, tut gut daran, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen. Es gibt nun einmal individuell unterschiedliche Grenzen der Belastbarkeit und manchmal/oft? sind objektive einzelbetriebliche/betriebswirtschaftliche Grenzen schon überschritten.

    Die Zerstörung der Landwirtschaft von innen heraus erfolgt durch (auch einzelbetrieblich) unangemessenes Kapazitätswachstum in überfüllte Märkte bei überhöhten (meist quer zu subventionierenden) Pachtpreisen und der schleichenden (oft auch schlagartigen) Umwandlung von kalkulatorischen Faktoransprüchen (Einkommen der Familie, bei entsprechender Rentabilität) in tatsächliche Faktorkosten (Einkommen für Dritte in Form von Fremdpacht, Fremdlohn, Zinsen). Insbesondere über die Pacht konkurrieren sich die Landwirte in vielen Dörfern in gewisser Weise zu Tode. Die Zinsen sind bei den aktuellen Zinssätzen meist noch das geringste Problem.

    Die Zerstörung von außen erfolgt durch die Politik, die immer detailliertere und unsinnigere Vorschriften für die Produktion und deren Dokumentation in immer schnellerem Tempo erlässt. Hinzu kommt der psychische Druck, der von außen durch die Medien aufgebaut wird.

    Die Tretmühle (siehe Theoriebeschreibung durch Cochrane), in der sich Landwirte seit jeher bedingt durch den technischen Fortschritt befunden haben, wird seit etwa 15 Jahren weniger durch technischen Fortschritt sondern massiv von außen gedreht und sogar beschleunigt durch die Politik und die Handelsketten mit ihren Anforderungen über gesetzliche Standards hinaus. Die aktuellen Marktstörungen/-verwerfungen durch die Afrikanische Schweinepest und die coronabedingten wirtschaftlichen Einschränkungen bringen das Fass für die meisten Landwirte zum Überlaufen.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ja, das ist doch mal eine schöne Geschichte….trotz Bio, trotz Ferienwohnung, trotz Alleinstellungsmerkmal, trotz “Guter Mensch sein”, sind Spenden notwendig zum Überleben. Hier wäre doch ein wirklicher Schnitt angebracht, auch wenn die Romantik eine Spendenbereitschaft formuliert.
      Am Besten jeder Bauer stellt um auf Spendensammeln….aber die Marktlücke ist zu schnell besetzt, befürchte ich.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Sagt einer von denen. die hier ständig darüber klagen, dass mit der Landwirtschaft immer weniger zu verdienen ist. Und wo der obige Beitrag darauf verweist, dass irgendwann nur noch die Konzerne als Landwirtschaftende übrig bleiben werden. Ich will nicht von Konzernen übers Essen erpresst werden. Dann ists nämlich mit dem Segelboot auch aus.

        • Aber so wird es kommen,
          wenn keiner mehr fürs Mehrleisten für Lebensmittel aus der Natur sich einsetzen will, denn das kostet nicht unbesingt nru körperlihce, sondern sich Geistig-seelische Anstrengung. Und diese dann als “dumm” zu bezeichnen!?!
          “dumm”, weil man diese Mehrleistung für andere Menschen in dieser Vewolkswirtschaft erbringt? Es geht nicht anders!

          “Jeden Menschen aus Landwirtschaft und Gartenbau, der auch diesen Weg gehen möchte, kann ich nur zu gut verstehen. Sollen doch all die, die lauthals behaupten, es besser zu wissen, den Job machen.”

      • Smarti sagt

        Wenn man bedenkt was grosse Tierschutzvereine an Spenden einnehmen ( mit armen Auslandstieren ) da ist noch lange nicht Schluss mit Spenden. Viele Leute finden es beängstigend und gar nicht OK was gerade mit den Landwirten passiert. Nur wissen sie nicht so recht wem sie noch “glauben” sollen und wie sie helfen können. Da kommen solche Geschichten mit “Adresse und Gesicht” gerade recht. Lieber sie spenden dem Bauern als Aldi oder einschlägigen NGOS.

      • bauerhans sagt

        gestern kam die Nordreportage über den Michaelshof in Sammern.
        der funktioniert wohl seit jahren durch spenden.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Wenn wir es schaffen, 150.000 Euro an Spenden aufzutreiben, kann ich meinen Bergbauernhof und die Alm retten. Dann muss ich immer noch einen Kredit mit rund 120.000 Euro bedienen, aber das ist zu schaffen. Dann wird mein Leben nicht im Murauer Gemeindesaal versteigert.”

      Bedarf 162.000 Euro!
      Ich weiß, ich sehe die Lage als pessimistisch an, glaube aber, in die Insolvenz zu gehen, wäre besser.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Wenn man es nur vom Geld her betrachtet, ja. Aber ganz offensichtlich geht es hier um mehr.

        • Reinhard Seevers sagt

          Es geht ausschließlich um Geld….sonst würde es doch keiner Spenden bedürfen. Tse, tse, tse……
          Da wird den Spendern eine rührende Geschichte erzählt, und schon springt der Taler in den Beutel.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Frau Ertl,
          jedes Hobby kostet Geld, Geld das der nicht hat.

          Mir ist bewusst, dass gepflegte Almwiesen für den Tourismus und die Lawinengefahr eine hohe Bedeutung hat, aber wenn ich, Bezugsausweise die Familie von dem Einkommen nicht mehr Leben kann, dann muss ich mir andere Einkommensmöglichkeiten suchen.

          Kennen sie den A Effekt, nein können sie nicht. Der tat sich bei uns auf, als Daimler in unserer Gegend die A Klasse baute. Innerhalb kürzester Zeit, waren die Viehställe leer.

          • Jetzt müßte man die Umwelt von voher und nachher dort untersuchen!
            Nicht das die Chinesen kommen und alles aufkaufen für Logistikcenter oder so:

            Denn:
            Ein richi9tger Bauer kann eben nicht so falsch sein
            und für Segelboot stimmen,
            weil das verdient man sich mit Industrie (womit er dann mit dem Erlös seines Betriebes, durch an die Börse gehen, viel Geld verdienen würde)
            ein richte Bauer beobachtet ungewollt die Natur und er würde dem nicht vertrauen,dem er sein Land dann anvertraut, könnte ja ein Logistikzentrum drauf errichtet werden.

            „Sie lebten in einem Land, in dem die produktive Investition gegenüber der spekulativen nichts mehr einbrachte“

            Gestern im Hessenfernsehen gesehen, dass ein Logistikzentrum auf 80iger Böden ha-weit gebaut werden soll.
            Auf 80iger Böden? Hallo?
            Wie viel Nahrungsmittel können da mit weniger Kunstdünger wachsen?
            Die wollen wir opfern,
            nur damit das Bestellte aus dem Zentrum in umweltschädlichen Verpackungen ja zeitnah ankommen, nur weil wir zu faul sind zu koordinieren und es es am übernächsten Tag haben werden? Wollen wie deswegen ein Stück Fruchtbaren Boden zubetonieren?
            Und dann dafür mal in 30er Böden ordentlich Kunstdünger rein donnern, um da Ertrag runter zu holen?

      • Smarti sagt

        ? Insolvenz wegen 270 T Euro ? Das ist gerade mal ein neuer Stall mit Silo oder Heutrocknung für etwa 15 Kühe bzw. eine neue Zweizimmerwohnung im Nachbardorf. Oder Insolvenz weil er diesen “kleinen” Kredit nicht bedienen kann ? Das wundert mich nämlich auch…
        Wie ich gelesen habe, hat er das Geld bereits als Spende gekriegt :).
        Ist auch einen Tick von mir: auf der Bank Kontoauszüge holen und dann auf der Verkaufswand schauen, welches Häuschen oder welche Wohnung wir uns von unseren Schulden “leisten könnten”.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Realistisch gesehen, ist der Betrieb Zahlungungsfähig, das ist so!

          Christian Bachler braucht 150.000 Euro an Spenden, man solle nicht glauben, dass den Bürgern die 50 Euro Scheine aus der Tasche fallen, ich glaube es nicht.

          “Ich kann diesen Hof seit 2015 als Biobetrieb wirtschaftlich gut führen, aber ich habe keine Chance, vom Ertrag zu leben, laufend zu investieren und diesen Kredit zu bedienen. Die Schuldenlast verhindert jedes Weiterkommen. Ich verkaufe jetzt Anteile an einer Agrargemeinschaft, um von der Schuldenlast runterzukommen, aber dann bleiben immer noch 300.000 Euro übrig”

    • Bauer Willi sagt

      Falls es noch keiner gesehen hat: Im Impressum steht meine Konto-Nummer…. 🙂
      Bevor ihr euer Geld nach Österreich tragt, lasst es lieber im Lande…

    • Smarti sagt

      Die Geschichte stand heute bei uns in der Zeitung, eine halbe Seite mit Foto. Es wurden innerhalb weniger Tage 420 T Euro gespendet. Internet machts möglich.

  4. Friedrich sagt

    Brötchen
    Ja, auf unseren Höfen haben wir es geschafft , den Hof als ewige Anlaufstelle für alle abgehenden Kinder zu machen. Weihnachten, Ostern oder Pfingsten sind im allgemeinen immer die Familienhochfeste. Auch die abgehenden Kinder haben durch die Verbindung zum Hof immer die aktuelle Lage im Blick. Probleme im Stall oder Fortgang der Ernte sind , trotz Entfernung immer im Gespräch. So verlieren alle nicht die Bodenhaftung und die Verbindung zwischen Familie und Hof lebt weiter. Auch die Großkinder , die ja heute fast alle städtisch aufwachsen erfreuen sich der großen räumlichen Freiheit und dem Kontakt zu den Hoftieren oder den ldw. Maschinen. Manch einer erträumt sich einmal Trecker zu fahren , oder auf dem Mähdrescher oder Rübenroder einfach nur mit zu fahren. Unsere Kinder haben alle einen Garten und versuchen den Großkindern das Wachsen und Ernten von Pflanzen näher zu bringen. Kataloge von Schleppern und Mähdreschern werden gehütet wie ein Schatz. So soll es doch sein ?

  5. Friedrich sagt

    Ganz egal wie man sich entscheidet , ist sich nicht so zu verschulden , daß man nicht in dieses Hamsterrad gerät. Auch ist es immer wichtig seine Eigenkapitalentwicklung im Auge zu haben. Bei ständigen Eigenkapitalverlusten ist die Notbremse zu ziehen. Als ich aus meiner längeren Bürotätigkeit wieder zum selbstständigen Landwirt wurde , habe ich mit meiner Frau erst einmal einen Betriebsplan erstellt und den dann auch Schritt für Schritt im überschaubaren Rahmen umgesetzt. Familie und Betrieb , daß war unser Ziel , denn unsere voherigen Tätigkeiten mit Außendienst und ständigen unterwegs sein , war nicht unser Lebensziel. Später mit dem Betrieb haben wir immer Urlaub gemacht , trotz Tierhaltung und Ackerbau. Das wir jetzt diese Politik erleben müßen , konnte keiner ahnen , aber das wird dann im nächsten Jahr mit dieser Kaosregierung zu Ende gehen. Das es anderen Wirtschaftsbereichen mit diesen Politikkaoten nicht besser geht , können wir z. Zt. in der Coronakrise erleben. Da bin ich doch lieber Bauer. – Das Verkaufen des Hofes und viel Freizeit haben, ist für meine Familie nicht erstrebenswert , denn in unserem Verwandten- und Bekanntenkreis konnten wir erleben wie man mit dem Nichtstun , oder zuviel Geld gelebt hat. Da wurden große Autos gekauft und sich zu Tode gefahren, Selbstmord usw. haben nicht das erhoffte Glück gebracht. Unsere Kinder in ihren Berufen ,stehen alle gefestigt auf eigenen Beinen und haben auf unserem Hof gelernt , sich selbstständig durch das Leben zu bewegen und eigene Familen zu gründen. Mehr kann man doch als Eltern nicht erwarten , oder ?

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Habe mal in der Bank erlebt, dass die freundliche Frau hinter den Tresen dem Kunden keine 200 DM rausrückte. Erst der Zweigstellenleiter hat dem Mann nach längerem Gespräch die 200 DM ausbezahlt.
        So weit wollte ich es nicht kommen lassen, denn der Wein und das Bier gibt es auch nicht ohne Scheine.

        • Brötchen sagt

          Ehemaliger Du sitzt ja an der Quelle 🙂

          Irgendwie muss man sich ja das Leben schönreden ?!

    • Smarti sagt

      Hallo Friedrich, theoretisch ist das mit dem nicht zu hoch verschulden sicherlich richtig. In der Praxis musste sich vor 18 Jahren die Tierzahl zumindest verdoppeln, um Förderungen und damit überhaupt bezahlbare Kredite zu bekommen. Hinzu kam noch der Kauf von Milchquote ( 150000 .- Euro, dem Staat geschenkt, war Voraussetzung für die Baubewilligung ).

  6. Schorsch Summerer sagt

    Na ja, der Autor hat nicht ganz unrecht. Aber es ist nun mal so dass wir diesen Beruf, diese Arbeit lieben. Wer hat sich von uns nach einem “Grosskampftag” oder einer Woche mit dem Wissen um ein volles Silo oder ein volles Getreidelager nicht zufrieden auf die Terasse gesetzt und ein Bier getrunken und Brotzeit gemacht? Doch das muss man auch können, muss es sich gönnen. Manche können das nicht und ein Angestellter …? Die Lage derzeit ist eine Katastrophe, aber eben auch für andere Berufe. Corona lässt grüssen. Geschenkt wird einem auf der Welt normalerweise gar nichts.

  7. Ulrich Graf sagt

    Treffend beschrieben mit einem Blick der über den Tellerrand hinaus.

    Den vorher erwähnten Begriff Selbstmitleid finde ich fehl am Platz. Es ist eine analytische Betrachtung der Verhältnisse.

    Und warum ändert sich nichts? Wer die analytische Psychologie zu Rate zieht, sollte sich mit Prof. Mausfeld befassen. Für ihn ist Angst ein wichtiges Machtinstrument. Sie kann aber auch Energie freisetzen, die Dinge verändern zu wollen. Um das zu verhindern, setzen die Mächtigen darauf, den Betroffenen eine Eigenschuld mit auf den Weg zu geben. Das lähmt dann jegliche Veränderungsenergie und die Menschen funktionieren im gewünschten Maße weiter, produzieren billige Lebensmittel etc. Diejenigen, die den Bauern einreden, sie würden nur zu Lasten von Umwelt, Klima etc. handeln, sind damit wichtige Handlanger der Mächtigen und selbst Profiteure des neoliberalen Systems, das Mausfeld als eine Geisel der Menschheit betrachtet. Sie zementieren damit den Status-Quo, statt ihn zu verändern.

    Das klingt jetzt alles ziemlich abstrakt, liefert aber einen Hintergrund, warum “produktive Investition gegenüber der spekulativen nichts mehr einbringen”. Andere arbeiten zu lassen und ihnen ein schlechtes Gewissen einzureden, damit sie keine eigenen Ansprüche anmelden, ist ein altbekanntes Gewinnmaximierungs- bzw. Herrschaftsprinzip.

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  8. firedragon sagt

    Ich weigere mich, mich zu bemitleiden … das ist keine Option.
    Jeder, der in sein Berufsfeld Herzblut und Engagement investiert, ist in seinem ganz persönlichen “schönsten Beruf der Welt”, diesen Spruch hat die LW nicht für sich allein gepachtet.
    Ja, es lässt sich wesentlich entspannter arbeiten, wenn man nicht von allen Seiten die Verantwortung allen Übels zugeschoben bekommt.
    Dieses Problem hat aber nicht nur die LW. Sie taucht halt “nur” bei der Benennung fast aller “Probleme” auf.
    Jeder, der selbstständig ist, kann sich keinen wochenlangen Ausfall leisten!
    Zu den Städtern und deren angeblichen Annehmlichkeiten – unsere Kinder sind hier auf dem Lande aufgewachsen, darum bin ich froh. Ein erwachsenes Kind schmeißt uns das gelegentlich vor, von wegen, wir hätten nie Zeit, nie Urlaub usw.. Dieses erwachsene Kind war nun bei einigen Fahrten in Städte mit mir unterwegs … sein Fazit: die Mehrheit der Stadtbewohner haben keine “Annehmlichkeiten”, welche sollen das sein? Hochhäuser, verstopfte Straßen, Tristesse?
    Trotz aller Arbeit, ich bin da, wo der Städter urlaubt und sich erholt. Wenn ich will kann ich in die Stadt, aber ehrlich … ich will da niemals freiwillig leben.
    Ja, ich gebe zu, ein Ausflug, ein gutes Essen, selbst der blöde Kinobesuch wird “umgerechnet”, Das “stört” tatsächlich. Weil es zum großen Teil körperlich hart erarbeitetes Geld ist und in diesem Moment einen anderen Stellenwert für uns hat.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Früher hätte ich mir vorstellen können, einige Jahre in der Stadt zu wohnen, Kultur, Museen, Bars, alles was das Herz eine jungen Menschen, zumindest damals meines begehrt. Statt Zwetschen und Weinberge am Samstag, einen Kaffee im Straßencafe schlürfen, das wäre was gewesen. Während andere in der Gartenwirtschaft saßen, standen bei mir noch Mulcharbeiten an und die Bäume musste auch noch gespritzt werden.
      Aber wem sag ich das, das trifft noch jeden, mit diesem Beruf.

      Aber jetzt in einer Stadt zu Wohnen, bei den kaputten Typen, auf dem Gehsteig, in der U-Bahn und in der Bahnhofshalle, Nein Danke!

      • Brötchen sagt

        Du Ehemaliger ins Theater oder ähnlich, kann man sich doch doch trotzdem organisieren.

        Ich habe mal einen Bekannten in der Dresdener Semperoper oder im Friedrichstadtpalast getroffen, wenn es nicht dran steht, denkt man nicht, das es ein Landwirt ist…
        Also bei uns fuhr damals sogar extra ein Bus vom VEG nach Leipzig und so……

        Die LPG hatte auch immer einen Wohnwagen auf dem Zeltplatz in Altreddewitz auf Rügen, da kann man heute nicht mehr so schön urlauben……

        Müßt Ihr eben den LPG gründen ;)….

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          In der Semperoper war ich auch schon mal, so ist es nicht.
          Wenn ich jetzt Kultur erleben will, muss ich nach Karlsruhe, oder mit dem Auto nach Straßburg, das ist für einen alten Knaben auch nicht mehr so einfach.

          Wo ich Urlaub machen könnte, das weiß ich, letztes Jahr habe ich meine Frau begleitet (sie hat mich mitgenommen😉), ich schreibe das nur, weil einem Landwirt kein Urlaub zusteht. (Ständig jammern, aber Urlaub machen, das musste ich mir auch schon anhören, da meine Frau als Altenpflegerin arbeitet, wurde mir der Urlaub nachträglich von dieser Person genehmigt)

          • Brötchen sagt

            @Ehemaliger

            Tja, meine ist Lehrerin, die überarbeiten sich auch ständig 🙂

            Bald gibt es selbstfahrende Autos, oder Du brauchst ne Fahrerin 🙂

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Früher bin ich gerne in Straßburg gefahren, da hat die Polizei noch gewunken, man solle schneller fahren, selbst wenn man in der Innenstadt 70 Km schnell war.

              Aber das mit der Fahrerin wäre zu überlegen, darf nur nicht Älter als 35 sein, wegen der Reaktion, natürlich.😉

              • firedragon sagt

                Ehemaliger Landwirt und Brötchen,
                ich würde ja jemanden mit Fahrpraxis vorziehen und je nach Länge der Fahrstrecke wäre ein gemeinsamer Musikgeschmack abzuklären, falls der Gesprächsstoff ausgehen sollte 🙃

                • Brötchen sagt

                  Drachen, Männern ist das egal ;)…..

                  Mal sehen was Lady heute abend dazu sagt 🙂

                • firedragon sagt

                  Na dann, entspannt Euch und vergesst das Atmen nicht😇

        • Edakteur sagt

          @BRÖTCHEN:
          wir haben 1991 den Vorplatz der Semperoper mit Geigerzählern getestet – es sind dort ja Grauwacken aus Wismut verbaut gewesen…Die Folge: der Vorplatz mußte für viel Geld ausgekoffert und ersetzt werden. Auch das war Wendehilfe…

  9. Arnold Krämer sagt

    Der ansonsten gute Beitrag vergisst, die dritte Alternative zu erwähnen.- Anders machen!, denn weitermachen allein reicht in sehr vielen Fällen nicht. Es muss anders werden, damit es besser wird! Und das liegt nicht nur an den Rahmenbedingungen..

    Es gibt eine Vielzahl von Betrieben, in denen zwar genügend Leidenschaft für den Beruf vorhanden ist, wo man sich aber nicht belohnt, weil man die bestehenden Potentiale nicht nutzt bzw. nutzen kann.
    Ich weiß, dass aktuell die Situation auf vielen Agrarmärkten individuelle Anstrengungen zunichte macht, die im Einzelfall auch zu spät kommen mögen. Ich weiß, dass einzelbetrieblich notwendige Umstrukturierungen aktuell wesentlich schwieriger zu realisieren sind als noch vor 10 Jahren. Ich weiß, dass man für ein gleiches Einkommen in der Rindviehhaltung mehr und härter arbeiten muss als in der Geflügelhaltung, Ich weiß, wie schwer es ist, Gewohnheiten zu ändern. Ich weiß, dass in einem Familienbetrieb alle mitziehen müssen. Es ist schwer, aber wer Bauer bleiben will, muss wachsen durch Lernen, lernen jeden Tag bessere Arbeit zu leisten. Und manchmal braucht man auch Glück (nicht nur das Glück des Tüchtigen).

  10. Tatsache ist, dass viele Landwirte(innen) sind heute betriebsblind sind. Es gibt nur noch den Hof, die Arbeit und das Büro. Einen Blick über den Tellerrand hinaus können sie gar nicht werfen, da ihnen die Zeit dazu fehlt. Das wäre aber ganz wichtig um regelmäßig zu prüfen, ob der Weg auf dem sie sich gerade befinden, noch der richtige ist.
    Um das zu tun, braucht man Freizeit, Urlaub, andere Blickwinkel und das Gespräch mit Menschen ausserhalb der eigenen Blase.
    Die Lösung des Dilemmas ist ein Verkleinern des Betriebes. So hart das klingt und so schwer das für viele umsetzbar scheint. Wir erzeugen doch in vielen Bereichen der Landwirtschaft zuviel und sind darauf angewiesen, die im eigenen Land nicht absetzbaren Produkte zu exportieren, die dann zu Weltmarktpreisen abgerechnet werden. Mit unseren mittlerweile höchsten Qualitätsstandards die von uns erwartet werden, können wir hier nie und nimmer ein auskömmliches Einkommen erwirtschaften. Ich sag immer: Weniger ist mehr!
    Seit über 40 Jahren melke ich Kühe. Hatte seit zwei Jahren keinen Urlaub mehr, weil uns die Vertretung fehlt, und bin auch ausgepowert. Wir hatten vor zwei Jahren einen Bauantrag gestellt, um unseren Stall zu erweitern. Und wisst ihr was wir machen? Auf den Stallbau verzichten wir!
    Ich bin gerne Bauer, aber was derzeit mit unserer Branche abgeht, wie wir reglementiert, bevormundet und bürokratisiert werden, das passt auf keine Kuhhaut mehr.
    Statt dessen haben wir vorige Woche einen Whirlpool bestellt mit Massagedüsen. Da legen wir uns dann rein und geniessen den Abendhimmel, sobald der Pool da ist.
    Wir leben alle nur einmal und ich hab es endgültig satt, dafür zu arbeiten, dass die Volksbank und der Landmaschinenhändler sich an mir bereichern.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Also kleiner Betrieb gleich mehr Freizeit? Komisch, da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Meine Eltern haben in ihrem Leben erst ab der Rente überhaupt das erste mal mehr als einen Tag Urlaub gemacht, und sie sind nie gemeinsam Essen gegangen, haben sich selbst nie etwas gegönnt…..und der Hof hat heute noch die gleiche Größe, wie 1980.
      Es ist nicht die Größe des Betriebes, es ist immr die persönliche Einstellung zum Leben.
      Die Betriebe meiner Kunden sind in der Regel erheblich größer, als 1980 und die Betriebsleiter fahren mind. einmal im Jahr in Urlaub…irgendwas unterscheidet unsere Wahrnehmung.

      • Haben Sie, Herr Seevers, auch mal hinterfragt, welche Verschuldung die Betriebe vorweisen? Grosse Betriebe werden meist mit teuren Maschinen und Geräten geführt. Viele Bauern können sich das Aufhören ja gar nicht leisten.
        Mit meinem Beitrag wollte ich ausdrücken, dass es uns allen besser ginge, wenn wir weniger erzeugen würde. Die Produkte sollten in unserem Lande bleiben und von denen konsumiert werden, die hohe Anforderungen an uns stellen.

        • Reinhard Seevers sagt

          Das ist doch eine selbstgewählte Lage. Mit der Erfahrung des Alters lässt sich rückblickend alles rechtfertigen. Wenn man als junger Mensch mit Hoffnung und Esprit vor der Entscheidung steht, dann sieht das häufig anders aus. Auch heute noch gibt es Generationenkonflikte bei denen die Jugend nach Dingen strebt, die er “Alte” ihnen gerne ausreden möchte, weil er es besser zu wissen meint, oder es sich einfach nicht mehr zutraut.
          Ein Kollege sagte dereinst: “Jeder hat das Recht auf eigene Fehler”
          In anderen Wirtschaftsbereichen, wie dem Handwerk z.B., sieht es oft ähnlich aus.
          Wenn alle weniger erzeugen würden…soll das für die gesamte Wirtschaft gelten? Weniger Maschinen, weniger Autos? Woher kommt dann der Wohlstand für alle? Was ist die Alternative?

          • Herr Seevers, ich nenne Ihnen ein Beispiel aus dem Rinderbereich: Um Milch zu produzieren erfordert es, dass die Kuh ca. einmal im Jahr kalbt. Tendenz länger.
            Es häufen sich bei diesem Verfahren die Kälber und auch die Jungrinder.
            Bislang waren Zuchtrinder, die in die Türkei, Arabien, Russland exportiert wurden ein Ventil, das zur Entlastung des Marktes diente.
            Mittlerweile mischen sich Tierschützer ( zum Teil auch zurecht) so vehement ein, dass Transporte, die nach besten Tierschutzkriterien durchgeführt werden, fast nicht mehr möglich sind.
            Demgegenüber mehrt sich die Zahl der Veganer und Vegetarier.
            Was nützt es uns, die Augen vor diesen Tatsachen zu verschließen?
            Es gibt nur einen Weg: runter mit der Produktion.
            Und zum Thema Wohlstand: Die Spirale kann nicht immer so weitergehen. Ein kleiner Rückschritt lässt uns wieder bescheidener und demütiger werden.

            • Brötchen sagt

              Herr Kinker!

              Es wäre aber gut, wenn sich die Milchbranche darum kümmert, das eine Lösung gefunden wird, vernünftig mit den “überzähligen” Kälbern umzugehen.

              Das kann meines Erachtens nicht unlösbar sein!

              Früher zu Ostzeiten liefen immer alle Jungrinder gemeinsam in großen Herden zusammen mit den Stuten auf den Weiden.

              Und da gab es diese Zweinutzungsrind SMR Schwarzbuntes Milchrind, da wurde sich viel Gedanken drum gemacht.

              Prof. Brade hat ja auch schon kalkuliert, ob es nicht besser ist für die Nischen eher ein kleinrahmigeres Rind zu züchten, was dort effektiver wäre. Hat er mal einen Artikel drüber verfasst.

              Runter mit der Prod. ist da eher nebensächlich, weil man da eher ganzheitlicher denken müßte.

              P.S. ich denke Herrn Seevers brauchen Sie das nicht vom Urschleim her zu erklären, das weiß der auch alles.

              • Reinhard Seevers sagt

                Das gleiche Problem haben doch die Ziegebetriebe auch, ist nur noch nicht so richtig angekommen in der Wahrnehmung. Gesextes Sperma ist eine Lösung, z.B.

            • Reinhard Seevers sagt

              Herr Kinker, Sie müssen dann aber auch die Brille der jungen Generation aufsetzen und denen dann sagen, dass weniger Wohlstand für sie besser ist und dennoch hoffen, dass die Motivation überhaupt etwas zu tun, bleibt.
              Ich sehe im täglichen Geschäft nicht, dass alle Köpfe im Sand stecken.
              Milchviehbetriebe besamen zunehmend mit Mastlinien, um einen Mehrertrag aus ihren HF zu erreichen.
              Milchviehbetriebe, die investieren, bauen fast ausnahmslos Melkroboter ein und das sind nicht die kleinen Betriebe. Die Leistung der Kühe steigt….parallel wird an Ideen für die eigene Futtermittelaufbereitung und an der Milchverarbeitung auf dem Hof gearbeitet.
              Am Ende stehen evtl. größere Betriebe, volltechnisiert mit eigener Milchvermarktung, ohne Molkerei.
              Sie sagen doch es muss eine Veränderung geben, die wird es geben….aber eben in verschiedene Richtungen.

              • Herr Seevers, ich merke wohl, dass wir zwei nicht auf einer Wellenlänge sind. Das muss auch nicht sein.
                Jeder von uns ist seines Glückes Schmied. Die Jungen dürfen sich gerne austoben, rackern, teure Maschinen kaufen überbetrieblich einsetzen, Stress aushalten, auf Behörden warten, die dann CC-Verstösse entdecken, und den Kollegen zeigen, wo der Hammer hängt. Glauben Sie mir, ich kenne genügend Beispiele in meinem Umkreis.
                Klar, es gibt auch Bauern, die all die Herausforderungen blendend meistern. Das sind einfach Talente.
                Ich nehme Sie jetzt beim Wort: Sie schreiben, dass es Veränderungen geben soll. Ich bin durch meine Lebenserfahrung eben draufgekommen, dass ich mich von dieser Vollmechanisierung, Molkereigründung usw. verabschiede und meinen eigenen Weg gehe, der in Richtung Lebensqualität geht.
                Was Sie oder andere davon halten das bleibt jedem selber überlassen. Ich möchte nur mal zeigen, dass es auch anders geht.
                Wenn jemand meiner Kollegen deswegen ins Grübeln kommt, dann ist schon was gewonnen.
                Mir hat mal einer gesagt: Der Schlaueste ist der, der mit der Maurerkelle auf die Arbeit kommt. Diesen Spruch hab ich mir gemerkt.

      • Smarti sagt

        Meine Schwiegermutter würde gerne mal ausgehen oder in Urlaub fahren. Aber ihr Mann will nicht weg vom Hof, obwohl Vertretung immer vorhanden war. Also bleiben sie immer zu Hause, denn ohne ihren Mann geht sie auch nicht weg.

        • Brötchen sagt

          Smarti, meine Frau geht dann mit unserer Tochter oder mit ne Freundin weg….
          Urlaub dito…..beide waren schon in Australien und Cornwall

          Muss man als Mann aufpassen, das man(n) überhaupt noch gefragt wird 🙂

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Also,
            so weit lass ich das nicht kommen, ich lass es nicht zu, dass sie alleine in Urlaub fährt, je nach dem, käme sie mit einem jungen Trainer aus Kenia zurück und vergisst sämtliche Wohltaten, die ich ihr zukommen lies.😜

    • bauerhans sagt

      der letzte milchbauer hier hat die kühe gegen ein hofcafe getauscht.
      jetzt hat mehr einnahmen,mehr arbeit und mehr stress.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Wenn das Hofcafe gut angenommen wird, dann kann man sich Angestellte leisten,
        es gibt auch Fälle, wo es nicht so funktioniert.

    • Thomas Apfel sagt

      Hallo Franz Kinker,
      Das ist quasi auch meine Erfahrung. Ich bin von 50 ha Obst und rund 50 ha Acker jetzt auf 20 ha Obst und 10 ha Acker (planmäßig) “runterentwickelt”. Wir dürften (40 Jahre Rinder gemolken) auch ungefähr gleich alt sein, ich arbeite jetzt (nach Beendigung des Studiums) genau 40 Jahre im Obstbau. Was uns eint, ist der Beschluss auszusteigen. Damit sind wir aber eigentlich aus der Diskussion um die Weiterentwicklung der Landwirtschaft raus.
      Voraussetzung für diese Entscheidung (den Stall nicht zu bauen bzw. nicht noch mehr Bäume zu pflanzen) ist in aller Regel die Schuldenfreiheit. Hätten Sie mich vor 20 Jahren gefragt, wäre ich schon wegen der zu bedienenden Kredite, zu gar keiner anderen Entscheidung fähig gewesen als zu wachsen/intensivieren.
      Die Freiheit über die Opportunitätskosten nachzudenken kommt erst mit der entspannteren Lage in der alle Schulden bezahlt sind.
      Ich denke, dass in Zukunft größere Betriebe mit einem gewissen Einkommensgefälle zwischen Unternehmer und Angestellten das Rennen machen werden. Betriebe, in denen die Struktur so ist, dass auch der Chef entspannt Urlaub machen kann. Die Familienbetriebe mit hohem Maß an Selbstausbeutung sind kein Ideal, das die nächste Generation anstrebt. Ich sehe genau das auch bei vielen Bio-Betrieben die jetzt neu starten, die erforderliche Selbstausbeutung in kleinen Strukturen führt über kurz oder lang zur Aufgabe. Das Rennen machen auch hier die Betreibe, die aus ihrer konventionellen Sparte und ev. Vergangenheit die entsprechenden Größen und das Equipment mitbringen (z.B. Baehr bei Gemüse).
      Nicht desto trotz hat auch mich der Beschluß den Betrieb rückzubauen, eher entspannter gemacht und der Kopf wird tatsächlich freier für andere Gedanken.

    • Arnold Krämer sagt

      Es gibt so unterschiedlich viele Randbedingungen, die Einfluss haben auf die optimale Betriebsgröße. Diese zu finden ist nicht immer einfach. Manche Betriebe sind zu groß, zu groß, weil die Größe nicht beherrscht wird. (oft ein norddeutsches Phänomen, auch in Verbindung mit überhöhten Flächenkosten).
      Ein Unternehmen muss nicht groß sein, es muss stark sein. Weniger ist oft mehr, aber von welchem Niveau gehen wir aus? Wenn, dann muss das Weniger auch besser (produktionstechnisch, ökonomisch) gemacht werden.
      Manche Betriebe sind auch schlichtweg zu klein, insbesondere wenn sie die einzige Einkommensquelle darstellen (oft ein süddeutsches Problem).

      • Bauer Willi sagt

        In Süddeutschland gibt es mehr Nebenerwerb. Und dort sind – auch kleine Betriebe – oft finanziell unabhängiger, weil es das zweite Einkommen gibt. Ich bin ja auch Nebenerwerbler gewesen. Ich wollte allerdings mit den Vollgas-Landwirten nie konkurrieren.

        Gut, ich hatte immer gehofft, mit dem Blog hier ein paar Spenden eintreiben zu können, aber diese Illussion habe ich vor rund 6 Jahren schnell aufgegeben. 🙂
        (Das war ein wenig Ironie…)

    • Smarti sagt

      Hallo Herr Kinker, wir sehen das auch so. Um mit der ganzen Familie in Urlaub fahren zu können, ( den Kindern zuliebe, für mich war das Stress, wäre viel lieber zuhause geblieben ) brauchten wir zuverlässige Angestellte, die den Betrieb kennen. Um solche Leute zu bezahlen, musste der Betrieb/ der Umsatz vergrössert werden. Jetzt sind die Kinder fast erwachsen und wir haben bemerkt, dass wir mehr arbeiten müssen um Angestellte zu bezahlen, als wenn wir die Arbeiten selber leisten. Der Betrieb hätte sich über die Jahre auch langsam aber sicher selber aufgefressen !
      Also Betrieb ( Kuhzahl ) wieder verkleinern – andere Zweige hoch, – das waren ein paar harte Jahre – wir würden es aber jederzeit genau so wieder machen.
      Statt Segelboot ist die Familie gemeinsam unterwegs beim Viehtreiben mit den Pferden ( neu entdeckt, ist supergeil, obwohl man manchmal fast nen Herzinfarkt kriegt wenn man sieht wie waghalsig die Kids unterwegs sind ).
      Wir sitzen jeden Tag um neun gemeinsam in der Küche und trinken Kaffee, besprechen den Tag oder überlegen, was wir gegen das Segelboot tauschen würden 🙂
      Obwohl sicher immer Arbeit ansteht, könnte ich jeden Tag spontan ein paar Stunden Pause machen/ wegfahren. Evtl. dann halt am nächsten Tag etwas mehr arbeiten. Als ich noch Angestellte war, konnte ich das nicht. Da habe ich bei sonnigem Wetter ab 14 Uhr jede halbe Stunde auf die Uhr gestarrt – wie schön wäre es jetzt bei den Pferden….

    • bauerhans sagt

      “ich hab es endgültig satt, dafür zu arbeiten, dass die Volksbank und der Landmaschinenhändler sich an mir bereichern”

      als ich den betrieb aus der pachtung übernahm,kaufte ich mir als erstes einen mähdrescher auf kredit!
      ein aufschrei ging durch die hiesige bauernschaft und mündete darin,dass ein lohnunternehmer vor der tür stand und mir den drescher abkaufen wollte,weil ich ja sicherlich jetzt “sehr unter druck wäre”.

  11. bauerhans sagt

    “Abschließend möchte ich von mir selbst berichten, dass wir aus Enthusiasmus in den neunziger Jahren einen gartenbaulichen Familienbetrieb neu gegründet haben (natürlich BIOLAND, aber das ist eine andere Geschichte), um uns nach 15 Jahren wieder davon zu verabschieden.”

    hier fing jemand aus der grossstadt 1981 an,einen kleinen betrieb aufzubauen.
    der hatte sehr fleissig gearbeitet und war überzeugt,dass er mit handarbeit und direktvermarktung zurecht kommt.
    nach 15 jahren war schluss,es war kein geld mehr da.
    er hatte jedes jahr 20000DM “zubuttern” müssen.

  12. Reinhard Seevers sagt

    Selbstmitleid und Romantisierung sind kein Lebensziel. Wie sagte einst der Therapeut: ” Nehmen Sie sich nicht so wichtig, nehmen Sie sich ernst!”
    Millionen “Stadtbewohner” hätten gerne den angesprochenen Lebensstil, haben sie aber nicht.

  13. Arnold Krämer sagt

    Wenn man den beschriebenen Weg gehen will, muss man ihn frühzeitig gehen. Auch für diesen Bereich gibt es so etwas wie Pioniergewinne, die durch eine Vielzahl von Nachahmern in gewisser Weise dann „wegkonkurriert“ werden, weil es zu einem Preisverfall bei Kauf und Pacht von Boden kommt.

    Ansonsten guter Beitrag!

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