Ich habe im September über einen Rechtsstreit zwischen über 1.500 Südtiroler Obstbauern, dem Umweltinstitut e.V. in München und dem Autor des Buches “Das Wunder von Mals” berichtet. Link siehe unten.
Dazu gibt es jetzt eine aktuelle – meiner Meinung nach – erfreuliche Entwicklung. Beide Parteien haben sich darauf geeinigt, den juristischen Streit ruhen zu lassen und sich an einem “Runden Tisch” weiter zu unterhalten.
Der Artikel endet mit dem Satz: “Ziel ist es, auf sachlicher Ebene einen Dialog zu starten. Da es den Südtiroler Bauern immer um eine wissenschaftliche Debatte und einen fairen Umgang gegangen ist, ziehen sie die Anzeigen gegen die Angeklagten zurück.”
Hoffen wir, dass das gelingt.
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Dialog? Mit DENEN? Da kommt nichts dabei raus. Never ever.
Interessant, dass dieser Artikel so wenig Resonanz findet.
1. Inhaltlich: es geht bei der Geschichte nicht um Meinungsfreiheit, sondern darum, ob eine Berufsgruppe verleumdet werden darf. Das ist der Rechtsstreit. Von daher wundert mich die Aussage der Kommissarin schon.
2. Eine Klage muss ja, damit sie vor Gericht kommt, als berechtigt anerkannt sein. Das ist hier der Fall.
Es ist ja irgendwie die Frage, die hier schon lange kontrovers diskutiert wir: Harte Kante und “Streit bis aufs Messer” oder halt “Runde Tische” ?? In diesem Falle haben sich die Tiroler Obstbauern und ihre Vertreter für den eventuell deeskalierenden Weg des runden Tisches entschieden. Das kann richtig, kann aber auch falsch sein. Sicherlich ist das auch der Macht der Medien und ihrer Zuneigung zur Gegenseite der Bauern geschuldet. So ist zu mindestens Zeit gewonnen und das Thema ist (eventuell) nicht omnipräsent.
Die Frage nach der Richtigkeit und Berechtigung der Art und Weise wie wir seit ca. 100 Jahren Landwirtschaft und Obstbau betreiben, wird dadurch aus den Köpfen der Gegenseite nicht verschwinden. Bildhaft gesagt: Wer an die Wirksamkeit von Globuli mit weniger als Nichts an Inhalt glaubt, wird sich von jedem Molekül aus dem Nachlass unserer Tätigkeiten fürchten. Wahrscheinlich hatte ich einfach gehofft, jemand streite das mal für Alle durch, ist ja auch einfacher, wenn man weit weg ist und es nicht um den eigenen Betrieb geht. Wahrscheinlich lässt sich da auch nichts “wegstreiten” und der lange Weg der “Runden Tische” ist möglicherweise nachhaltiger. Wobei ich von diesen Gesprächsübungen der letzten 15 – 20 Jahre etwas ermüdet bin.
Es wäre unheimlich wichtig gewesen, einen solchen Prozess durchzuziehen und zu gewinnen! Leider ist die Geschichte etwas komplitzierter, so soll der Hauptkläger, der Südtiroler Landesrat Schuler in einen Subevntionsskandal verwickelt und deshalb politisch unter Druck geraten sein. Totaler Witz ist, dass der Münchener Umweltinstitutverein jetzt die Betriebshefte auswertet und beurteilt. Eine seltsame Mutation vom Beklagten zum Richter. Ich schliesse mich Thomas Apfel an: da wird für die Bauern nichts Gutes bei rauskommen.
“Münchener Umweltinstitutverein”
das sind doch die,die überall spritzmittelnebel gefunden haben wollen und den mittelfristigen weltuntergang vermuten.
ist wohl wegen corona nicht aufm schirm.
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2020/09/studie-verbreitung-pestizide.html
Sehr interessant sind die Kommentare zu dem verlinkten Artikel! Da sieht man deutlich, wie stark das propagandistische Dauerfeuer der NGO´s und ihrer Helfer bei den Menschen wirkt. Die haben Existenz-/Todesängste wegen quasi nichts!! Die Parolen der Propaganda werden 1:1 wiedergegeben!
Zu welchen “Betriebsheften” wurde dem Umweltinstitut Zugang gewährt?
Dokumentationen im Rahmen des “Intergrierten Pflanzenschutzes”.
@ Thomas Apfel
“Da kommt nix Gutes für die Tiroler Bauern raus !!”
Das kann oder wird sogar passieren, weil man im Einzelfall immer etwas finden wird, was nicht gesetzeskonform war, aber trotzdem seinerzeit dokumentiert wurde, so wie man z.B. auch bei jeder Verkehrskontrolle Personen findet, die zu schnell oder bei Rot über die Kreuzung fahren.
Und dann hat man als NGO wieder einen Anlass, sich aufzublasen, Aufmerksamkeit zu erreichen. Es geht ja diesen Organisationen nicht um (wichtige) Informationen, um (objektives) Wissen, dass daraus abzuleiten ist, darum, nach wissenschaftlichen Maßstäben aufzuklären, sondern letztlich darum, Aufmerksamkeit zu erreichen. Immer wieder Aufmerksamkeit für (einseitige) Botschaften, die längst formuliert sind, immer wieder neu belegt werden sollen und medial verbreitet wurden und werden.
Die wertvollste Ressource ist in Zeiten der Informations- und Nachrichtenflut heutzutage nicht das Wissen um bestimmte Dinge, sondern die Aufmerksamkeit bei den Menschen. Insofern stecken die Bauern und ihre Vertreter wie so oft in einem Dilemma, weil das Thema PS-Mitteleinsatz (allgemein) in der Münchener und sonstigen großstädtischen Community noch über weitere Monate, vielleicht Jahre auch über diesen speziellen Rechtsstreit präsent bleibt.
Umwelt und Tierrechts Organisationen vertraue ich blind.
Aber nur soweit wie ich sie als Blinder mit dem ersten Streich
niederstrecken kann.
Schon ein wenig komisch. Die Eigenkontrollen der Obstbauern werden von dem Umweltinstitut, das ja selbst im Prozess Beteiligter/Beschuldigter ist, analysiert und werden dann zur Begutachtung der “gegnerischen” Seite, Bauernverband etc. zur Verfügung gestellt.
Ein Teil unseres Unverständnisses liegt wahrscheinlich darin begründet, dass das Rechtssystem in Italien nicht 1:1 auf unsere Verhätnisse übertragbar ist und es sich bei deutschen Texten, Rechtsfragen in Südtirol betreffend, immer um Übersetzungen aus dem Italienischen handelt.
Ich denke, die Bauern wissen schon, auf was sie sich da verständigt haben.
Interessant, dass sich sogar schon die Europäische Menschenrechtskomissarin zu diesem Fall räuspert und erkennen lässt, dass wie so oft im politischen Geschehen mit zweierlei Maß gemessen wird.
https://www.l-iz.de/leben/faelle-unfaelle/2020/10/Europaeische-Menschenrechtskommissarin-wertet-den-Prozess-gegen-Das-Wunder-von-Mals-als-typische-SLAPP-Klage-356201
Im Gegensatz zur Menschenrechtskommissarin sehe ich in Bezug auf die Landwirtschaft die Praxis genau umgekehrt. Alle Journalisten propagieren doch gern, was ihnen von NGO Seite eingeflüstert wird. Die fachliche Meinung der Bauern ist doch eher selten gefragt.
Mit anderen Worten, ein Journalist darf alles und in jedem Ton schreiben…..alles, was ihn maßregelt ist ein Angriff auf die Menschenwürde, auf die Meinungsfreiheit sowieso,….na dann, gute Nacht heile Welt!
Die Werkzeuge der Ökofaschos haben freie Bahn!
Ist eben der Mainstream und dem beugen sich die Journalisten, denn das wollen die Leute konsumieren.
Machen wir doch mal die Bauernrealität zum Mainstem.
Denn man muss doch wissen wie und wo das Essen her kommt undwie es hergestellt wird, oder nicht?
Oder kümmern sich da nur die besser gebildeten drum?
Genosse Seevers, ein Blogbetreiber darf auch alles und in einem ihm gefälligen Ton schreiben. Alles was ihm zuwider läuft kann er ebenso als Angriff auffassen …
Und jetzt denken sie mal 5 Minuten darüber nach, keine Angst, es sind nur 5 Minuten, das schaffen sie schon.
Aus dem Text geht hervor, das die Klage fallen gelassen wurde. Das finde ich angesichts der mörderischen Behauptung nicht nachvollziehbar. Es gab schon viele runde Tische zum angeblichen Insektenschutz, bei dem es immer nur um das Verbot von notwendigem Pflanzenschutz ging und verbessert hat sich aus meiner Sicht nichts aber es wird immer schlimmer. Die Macht der Umweltaktivisten wird jedes mal ein wenig größer und zum Schluss muss der Bauer noch dankbar sein, wenn sie uns an den runden Tisch bitten, um uns zu sagen, was wir zu machen haben.
Zitat:”Dazu wird das Umweltinstitut München e. V. die Daten aus den Betriebsheften analysieren, die im Zuge der Prozessführung beschlagnahmt worden waren. Die Ergebnisse dieser Analysen sollen dem Ressort für Landwirtschaft, dem Südtiroler Apfelkonsortium und dem Südtiroler Bauernbund zur Begutachtung übermittelt werden. ”
Wie sagte Julia gestern in Münster, :” Es gibt Produktstandards und Produktionsstandards…”
Wird das Umweltinstitut zur Qualitätssicherung nun weltweit Betriebshefte (sofern es diese überhaupt gibt) beschlagnahmen und die gleichen Standards einfordern? Ich lach mich schlapp….was für eine Farce.
Die Betriebshefte haben mit dem Agrios IP System zu tun. Die Betriebe bekommen Förderung für Integrierte Produktion, soweit ich das weiß, sind das irgendwas um 600 €/ha.
Finanziert wird das Ganze m. E. aus den Mitteln des sogenannten Betriebsfonds. Da zahlen die Betriebe einen Prozentsatz des Umsatzes (Betriebsfondsabgabe zw. 1,5 % u. 3 %) an die Erzeugerorganisation. Die EU packt dann noch mal die gleiche Summe oben drauf. Damit können Investitionen in den EO´s, Umwelt- und Nachhaltigkeitsprogramme und produktionsunterstützende Maßnahmen finanziert werden.
Da sind natürlich auch die (witterungsbedingt) in Südtirol engen Behandlungsintervalle exakt aufgezeichnet. Der Behandlungsindex liegt etwas höher als bei uns. Das allein ist natürlich ein gefundenes Fressen für das Umweltinstitut. Damit kann man alle möglichen Behauptungen untermauern. Die “Wissenschaftlichkeit” funktioniert doch bei denen selektiv. Da geht es um Propaganda und nicht um fairen Ausgleich und tatsächliche Risikobewertung. Sollte mich wundern wenn Untersuchungen zur Biodiversität, die dort recht gut ist, überhaupt Berücksichtigung finden. Da kommt nix Gutes für die Tiroler Bauern raus !!
Das sehe ich genauso! Wer nichst dokumentiert, dem kann nichts nachgewiesen werden, wer alles dokumentiert, dem wird immer etwas Falsches nachgewiesen.
Interessant, welchen Status das Umweltinstitut dadurch erlangt und welche Außenwirkung das haben wird. So wird gesellschaftlich vereinbartes Handeln durch einzelne Akteure adabsurdum geführt.