Bauer Willi
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Schweinefleisch – volle Taschen

Dieser Artikel wird sehr kurz. In der ersten Grafik seht ihr die Preisentwicklung für Schweinefleisch. Das bekommt der Erzeuger. Aktuell sind es 1,19 €/kg Schlachtgewicht, der bisher niedrigste Preis der letzten drei Jahre.

In der zweiten Grafik seht ihr Verbraucherpreis (steigend) Marktspanne (steigend) und Erzeugerpreis (fallend)

In der unteren Grafik seht ihr, dass der Verbraucherpreis für Schweinefleisch gegenüber dem Vormonat um 0,4% gestiegen ist, gegenüber dem Vorjahr um 6,0%.

Irgendjemand zwischen Stall und Teller (Farm and Fork) macht sich da gewaltig die Taschen voll…

Das ist auch der Grund, warum die Bauern auf der Strasse sind

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51 Kommentare

  1. Stephan sagt

    Ein weiterer Vorschlag für eine höhere werthaltigkeit unserer Produkte wären auf und Abschläge für deutsche und ausländische Produkte.
    Sowas ist natürlich schwer umzusetzten.
    Am einfachsten (rein technisch) wäre das aber sicher über die MwSt.
    Deutsche Produkte unterliegen den 7%, für ausländische werden 19% fällig.
    Das kann man natürlich auf typisch deutsche Produkte reduzieren wie Fleisch, Milchprodukte, Getreideerzeugnisse und Obst/Gemüse.
    Die Banane sollte da genauso wenig zu zählen wie der Reis oder Kaffee.
    Bei verarbeiteten Produkten kann man die Grenze zb auf 95% des Inhalts ziehen da einiges hier nicht in genügenden Mengen vorhanden ist. Das stärkt auch die Zuckerrübe, und das Rapsöl.

  2. Stephan sagt

    Zitat Bauer Willi:
    Da hätte ich jetzt viele Fragen, Hier nur ein paar:
    Sind wegen der hohen Ferkelpreise weniger Ferkel gekauft worden?
    Zahlen die Mäster den Ferkelerzeugern freiwillig mehr? Solidarität? Sind ja beide Bauern…
    Wen interessiert es, woher die Ferkel kommen? Aldi? Den Verbraucher?
    Wen interessiert es, ob das Schweinefleisch aus Spanien kommt? Aldi? Den Verbraucher?

    1. Ja es sind weniger ferkel verkauft worden. Vor allem dänische und holländische ferkel müssen aktuell woanders hin. Sehr viel Richtung Spanien.
    2. Übliche Zuschläge wurden in Deutschland bei einigen ferkeln stark gekürzt. Vor allem freie ferkelpartien ohne festen Mäster sind teils sehr billig zu haben. Zudem sind die Gewichte oft so hoch, dass man als Ferkelerzeuger froh ist wenn sie weg sind weil die Ställe einfach zu voll werden.
    3. Den Handel interessiert es kaumwo die ferkel herkommen. Für qs sind alle ferkel die unter 30kg nach Deutschland kommen deutsche ferkel auch wenn sie woanders Gebohren wurden.
    Einzelne Schlachthöfe und Händler bestehen aber auch heute schon auf deutsche herkuenfte.
    4. Der Verbraucher sieht auf der Packung nur, dass das Tier in Deutschland geschlachtet wurde. Wenn überhaupt. Wenn er besser bescheid wüsste könnte er eventuell anders einkaufen.

    • Reinhard Seevers sagt

      Man könnte ja den Supermarkt einteilen in “Deutsch” und in “Nichtdeutsch”, dann kann der Verbraucher sofort und ohne große Leserei entscheiden…., die Produkte sind mit einem scan-code verehen, und an der Kasse wird dann elektronisch ermittelt, wie viel “heimische” Produkte im Verhältnis zu fremden, der Kunde gekauft hat. Wer mehr als 50% fremde Produkte kauft, muss Strafe zahlen, oder wird zu einer Kundenfortbildung aufgefordert! (Achtung Sarkassmus)

    • bauerhans sagt

      “Wenn er besser bescheid wüsste könnte er eventuell anders einkaufen.”

      der verbraucher kauft gut und günstig und nicht anders,warum auch.

      • Reinhard Seevers sagt

        Das sehe ich genauso Hans. Es ist doch bereits heute eine Zumutung, mit wie viel Informationen die Produkte versehen sind. Wenn man sieht, dass in England oder den USA die Milch in Flaschen, ohne irgendwelche Kennzeichnung, direkt an die Haustür gestellt wird, und dann unsere Milchpackungen sieht, auf denen so viel Infos stehen, dass man zum Frühstück keine Zeitung mehr benötigt, dann fässt man sich an den Kopf…..
        Die Grünen wollen auch immer noch mehr Informationen, weil der achso mündige Bürger ja gar nicht entscheiden könne, ob er ein Produkt kauft, dass seiner individuellen Weltsicht entspricht, oder eben nicht.

  3. Thomas Apfel sagt

    Die Marktspanne für Schweinefleisch (letzte Grafik) widerspiegelt die allgemeine Entwicklung im landwirtschaftlichen Bereich exakt. Während die Preiserhöhungen des “China-Export-Hupfers” oben bei den Verbraucherpreisen stehen bleiben, steigt auf Grund der Angebotsüberschüsse und ins Bodenlose fallender Erzeugerpreise die Gewinnspanne des LEH gewaltig. Genau so geht kaufmännisches Handeln!!! Da nütz das ganze Geschwätz von “fair” und “ehrbarer Kaufmann” nix. Und die Zeitschiene zeigt lediglich, dass dieser Mechanismus seit langem so funktioniert, selbst wenn man noch 20 Jahre weiter zurückgeht, bleibt der Trend der Erzeugerpreise bei null Anstieg. Der Verbraucher muss trotzdem mehr bezahlen und die Differenz bleibt beim “Kaufmann”.
    Da sind die Preisanstiege der Zulieferer der LW noch gar nicht drin. Sind diese eingerechnet, so sind die Erzeugerpreise (Kaufkraft- und Inflationsbereinigt) permanent am fallen. Soviel “Innovation” und Intensivierung, wie nötig wären das auszugleichen, sind derzeit außerhalb der Möglichkeiten der Betriebe. Der LEH wird die Einkaufspreise nicht freiwillig (auch durch den Druck von LsV) wieder etwas anziehen, so lange ein solcher Stau auf der Anbieterseite besteht. Das wird die Gegner der modernen Landwirtschaft freuen. Dämliche Sprüche gibts von der Seite genug. So gestern bei TopAgrar ein extensiver Bio-Bauer aus Mecklenburg in den Kommentaren: “Wenn die Landwirtschaft mit ihrer industriellen Massentierhaltung auf Öko umgestellt würde, gäbe es 200 % mehr Nahrungsmittel, weil sowieso 70 % der Nutzfläche für Futter und NAWARO genutzt werden” … Denen sind die eigenen Zahlen nicht bekannt, im Öko-Anbau sind nämlich 82 % der LN Futterflächen – dazu noch mit viel größerem Carbon Footprint als in der modernen Landwirtschaft.

    • Christian Bothe sagt

      Sehr richtig T.Apfel. Alles richtig gesagt.So funktioniert der freie Markt im Kapitalismus!Den Schwachsinn vom Biobauern in der Top Agrar gestern habe ich nicht gelesen…

    • Arnold Krämer sagt

      “Soviel „Innovation“ und Intensivierung, wie nötig wären, das auszugleichen, sind derzeit außerhalb der Möglichkeiten der Betriebe.”

      Manche meinen, die Landwirtschaft sei vergleichbar mit einem leeren Mehlsack. Auch wenn man immer wieder draufschlägt, es staubt immer noch.
      Aber Scherz beiseite.
      Abgesehen von der Melkrobotertechnik, die in den kleinen und mittleren Betrieben Süddeutschland nicht einmal einsetzbar ist, weil dort immer noch Anbindehaltung in nenenswertem Umfang betrieben wird, gibt es keinen wesentlichen technischen Fortschritt mehr.
      1. Die Züchtungspotentiale im Pflanzenbaubereich können zunehmend wegen Wassermagel nicht ausgeschöpft werden.
      2. Die Züchtungsfortschritte in der Tierhaltung können nicht mehr ausgefüttert oder aus anderen Gründen kaum noch in breiter Front genutzt werden (Ich weiß, dass einige Landwirte es schaffen in großen Herden 12.000 kg Milch pro Kuh und Jahr zu produzieren und andere Beispiele kenne ich auch, trotzdem….)
      Viel schlimmer: Die Politik verordnet technischen Fortschritt zurück mit der Folge höherer Arbeitskosten, höherer Kapitalkosten, sinkender Leistungen. Begründung: Tierschutz, Umweltschutz, Insektenschutz u. a.
      Eine systemkonforme Lösung (in einer Marktwirtschaft) für das Problem ist noch nicht gefunden. Deshalb auch aus einigen Beiträgen hier im Blog erkennbar, ein Liebäugeln mit staatlichen Eingriffen und Garantien. Ob’s hilft? Eher nicht!!

      • Thomas Apfel sagt

        Die Frage ist nur, wo solch eine “marktwirtschaftliche” Entwicklung mit einer derart ungleichen Kräfteverteilung hinläuft ? Am Ende in der landwirtschaftlichen Produktion wie im LEH noch 4 große Konzerne mit entsprechenden Filialen und Angestellten ? Läuft die Entwicklung linear so weiter, halbiert sich alle 20 Jahre die Zahl der Betriebe. Derzeit hat man dank der einseitigen staatlichen Eingriffe eher den Eindruck, dass sich der Rückgang der Betriebszahlen beschleunigt. In Zwanzig Jahren hätte demnach der 300 ha Ackerbetrieb z.B. eines Freundes von mir (Der Sohn hat gerade übernommen) durch die dauernde schleichende Entwertung der Erzeugnisse die Rentabilitätsschwelle erreicht. Wenn es nicht gelingt auch die Erzeuger zu mindestens am Inflationsausgleich irgendwie zu beteiligen, stirbt der Bauernstand gesetzmäßig aus. Zumal der LEH auch viele ehemalige Nischen in seine Konzepte integriert hat und das ständig weiter tut. Das (wenn sich die Produktion in wenigen Händen konzentriert) ist dann übrigens auch eine Art von “Verstaatlichung”, weil eine derartige Konzentration von Macht vom Staat nicht mehr kontrolliert werden kann.

        • Arnold Krämer sagt

          In den westdeutschen Bundesländern ist insbesondere in Süddeutschland agrarstrukturell noch “Luft nach oben”. Aber in Nordwestdeutschland eher nicht. Das wird statitisch nicht wirklich deutlich. Aber es gibt mittlerweile oft die Konzentration mehrerer Einzelbetriebe in ein und derselben Familie, so dass die Betriebe in der Realität schon deutlich größer sind. Als Familienbetriebe sind sie fast alle arbeitswirtschaftlich am Limit. Im Generationenübergang gibt es dann entweder wieder etwas Luft oder aber auch genau das Gegenteil, so dass viele dann auf Fremdarbeitskräfte zugreifen müssen.

            • Arnold Krämer sagt

              Mit den ostdeutschen Betriebsstrukturen kenne ich mich kaum aus. Ich weiß, und das gilt für West und Ost: Es ist nicht alles Gold, was glänzt und bei “seydaland” glänzt es ja gewaltig.
              Ich kann nur immer wieder betonen: Ein Unternehmen muss nicht groß sein, es muss stark sein. Und wenn man groß ist, muss man die Größe beherrschen! Ansonsten produziert man nur “Sch….e”, im doppelten Sinne des Wortes. Ich kann das mit vielen Beispielen aus dem Nordwesten belegen.

  4. Friedrich sagt

    Inga

    Sehe ich auch so . Die Politik der letzten 15 Jahre hat uns aber in die Irre geführt. Grundgesetzbrüche, Maaststrichvertragsbrüche, falsche Energiepolitik , EZB-Währungspolitik und und, führen uns zu Wohlstandsverlusten ungeahnten Ausmaßes. Corona ist nur der Beschleuniger und ein wunderbarer Schuldiger. Das Fundament für den Absturz hat aber über Jahre die Regierung gelegt. EU-Schuldenunion, Währungsverfall, Blackout, Deindusrialisierung , daß sind die Fehlentscheidungen dieser Regierung , die uns alle erwischen werden. Daraus folgen Unternehmenspleiten, Arbeitlosigkeit, Bankenzusammenbrüche, und und. Keine guten Aussichten. Die Demos der Bauern macht den Regierenden Angst , weil auf einmal da mehr Politikgeschädigte mitmachen könnten und das sich flächendeckend ausbreiten könnte. Die jetzige Politikergeneration war sich nur selbst der Nächste. Wir brauchen neue Leute , die den Karren wieder auf Linie bringen. Wie das zu machen ist , daß können wir gerade bei unseren jungen Bauern erleben, die über LSV das bisher nicht vorstellbare machen. Wir Älteren waren da viel zu vorsichtig. Ich mache dann immer gerne die Ställe , wenn ich weis , daß unser junger Chef zur Demo fährt. Familienbetrieb eben.

  5. Friedrich sagt

    Ja Leute , wenn das so weiter geht in diesem Lande , dann müßen wir uns wohl doch noch mit den z.Zt. abgelehneten Querdenkern mehr aus einander setzen. Eine mir bekannte Bäuerin geht immer zu den Demos und sagt , daß dort
    70/80% Leute wie du und ich sind , aber die 20/30% Kaoten von links und rechts alles kaputtmachen. Da treten viele Leute auf, die von den Coronaberufsverboten betroffen sind.
    Mag garnicht an das Ende der Insolvenzpflicht am 31.12.2020 denken.Da werden wir wohl im Neuen Jahr so manche Überraschung erleben. Das kommt dabei raus , wenn man schlecht regiert wird.

    • also lieber ein paar Insolventen als Tode wegen Corona, oder.

      Diese Insolvenzen müssten aber staatlich irgendwie abgefedert werden,
      damit es nicht so hart wird!

      Oder ob man Kinos oder Theater halb leer lässt? Das kann ich nicht einschätzen.

      Finde ich,
      die anderen chaotischen, krakeligen Mitläufer brauchen wir nicht zu beachten, die wollen sich doch nur selbst darstellen, sie haben ja sonst nichts.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Der Bund hat dafür gesorgt, dass manche Betriebe nicht Insolvent wurden, aber vor Corona mehr oder weniger Bankrott waren, Insolvenzverschleppung durch den Staat würde ich sagen.
      Es ist mir klar, dass es viele hart trifft, aber ich hatte manchmal Frostschäden, einmal erfror mein ganzes Obst und 50% der Reben, was nicht anderes als Verluste bedeutete.

      All Landwirt durfte man nicht einmal am Stammtisch auf die Frostschäden hinweisen, sonst wären alle über mich hergefallen, um mir zu sagen, dass die Bauern ständig jammern.
      Mir hat der Staat keine 75% des Vorjahresumsatzes ausbezahlt, es gab nichts.
      Deshalb hält sich mein Mitleid in Grenzen.

      • brouss sagt

        21% Grünwähler, 17% Linkswähler und 14% AfD-Wähler sollen es ursprünglich sein. Angeblich wollen in Zukunft aber 30% AfD wählen

    • Paulus sagt

      Friedrich, was diese von dir angesprochenen Querdenker betrifft, die scheinen tatsächlich quer zu denken – oder auch gar nicht, weil sie schlicht nicht zum Denken befähigt sind. Und die 70-80% der Leute die dort gemeinsam mit Chaoten mitmarschieren mögen sein wie diese wahrscheinlich intellektuell schwach belichtete Bäuerin oder wie du, aber garantiert nicht wie ich!
      Das Aussetzen der Insolvenz-Anzeigepflicht war auch nach meiner Auffassung nicht sehr glücklich. Als politisch Verantwortlicher hätte ich mich dagegen gesträubt. Probleme löst man nun mal nicht durch Aussitzen, irgendwelche Verzögerungstaktiken oder gar hoffen auf Wunder, das hat noch nie funktioniert. Ich fürchte, das dicke Ende wird den Koalitionsparteien noch unangenehm auf die Füße fallen.
      Und weil das hier ein landwirtschaftlicher Blog ist hätte ich für die Bauern auch noch eine Prognose parat; die will aber keiner hören. Warten wir mal ab was die Gespräche mit Aldi und Co. ergeben.

      PS: Was ich merkwürdig finde ist, dass die Bauern die 50 Mio. von Lidl abgelehnt haben. Lidl aber trotzdem ganzseitige Anzeigen geschaltet hat, in denen sie ihr Engagement für die Bauern preisen. Also, die eine Seite will sie nicht und die andere Seite wird sie trotzdem los. Da muss doch die Frage gestattet sein wo die Flocken denn bleiben.

      • firedragon sagt

        Paulus, der Betrag fließt in die Initiative Tierwohl.
        Da ist er wohl auch am besten aufgehoben.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In Deutschland wurden bei der Viehbestandserhebung im November 2019 nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes 25,9 Mio. Schweine ermittelt.

        Die “Großzügigkeit” von LIDL würde 2 Euro je Schwein bedeuteten. Für mich als Außenstehender eine Unverschämtheit, wenn man bedenkt, was die derzeit an der ASP verdienen.

        Zu deiner Prognose, auch ich weiß nicht was dabei herauskommt, macht man gar nichts, dann wird nicht nur der Kneipenbesitzer Insolvent, sondern die Schweinebauern auch.
        Du natürlich nicht, mit deinen 2 Ferkel, Hobbyhaltung kostet immer Geld, geht mir mit meinen 4 Hühnern genau so.😃

  6. Alexander Borchert sagt

    Schaut Euch mal die Ferkelpreise an.

    Im März 2020 lagen diese bei 91 €/Stück jetzt sind es 31 €/Stück.

    Dieses ganze Dilemma bezahlt überwiegend der, der am untersten Ende der Kette steht. Schweinehaltung in Deutschland wird weniger werden, weil Ferkelerzeuger aussteigen. Ob das durch Importe aus Holland und Dänemark ausgeglichen werden kann???

    • bauerhans sagt

      ich hatte um 90€ fürs ferkel bezahlt und bekomme jetzt 123€ für 99kg schlachtgwicht schwein.

      • Alexander Borchert sagt

        Aber jetzt können Sie die Ferkel billig kaufen. In einem der nächsten Durchgänge zahlt sich das dann immer aus. Das weiss jeder Mäster.

        • Wirklich,
          dann muß aber in den Coronazeiten von den Privathaushalten so viel verbraucht, wie die Restaurants an Fleisch nicht kaufen!

          Man weiß ja nicht wie lange die Situation noch anhält!

    • Bauer Willi sagt

      Da hätte ich jetzt viele Fragen, Hier nur ein paar:
      Sind wegen der hohen Ferkelpreise weniger Ferkel gekauft worden?
      Zahlen die Mäster den Ferkelerzeugern freiwillig mehr? Solidarität? Sind ja beide Bauern…
      Wen interessiert es, woher die Ferkel kommen? Aldi? Den Verbraucher?
      Wen interessiert es, ob das Schweinefleisch aus Spanien kommt? Aldi? Den Verbraucher?

      • Wie lange brauchtg es, bis der Verbraucher über Qualitätsfleisch aufgeklärt ist und auch mal andere Rassen von Schlachttieren und Haltungsprogrammen zulässt und schätzt?

        Das ist doch mal für den Verbraucher eine mnoderne Alternative,
        wer will da nicht mitmachen?

        Und der Discounter, der das zulässt und anbietet hätte dann einen größeren Zulauf.
        Oder wollen die den Kinden für “dumm” verkaufen?

        • Paulus sagt

          Inga, die Sache mit der allgemeinen Aufklärung über Qualitätsfleisch ist mitunter gar nicht so im Sinne derer die es erzeugen. Ich kenne das von unserem Metzger in Belgien. Der war stets darauf bedacht das es nicht zum Massenprodukt degradiert wurde. Das war von Anfang an auch unser Geschäftsmodell mit den Hochland- bzw. Freilandrindern, übrigens mit Hilfe von Marketingexperten. Eine Nische muss man schon sorgfältig pflegen, sonst geht man damit schnell unter. Einmal bei Delhaize oder im Carrefour gelandet ist es nur noch die Hälfte wert.

          • Reinhard Seevers sagt

            Genau, Nische ist gut. Das Rind aus der freien Natur, frei von jeglicher Unterdrückung, gesund und natürlich….
            Bei Radio 21 kann man ein Weihnachtspaket im Wert von 500€ gewinnen….10kg hochwertiges Rindfleisch aus Namibia….
            Deutsches Fleisch ist Massentierhaltung und uncool….hier kommt die Alternative!

            https://kuelbs-steaks.com/

      • Ferkelhebamme sagt

        “Zahlen die Mäster den Ferkelerzeugern freiwillig mehr?”
        Toll, jetzt hab ich meinen Kaffee in die Tastatur gespuckt 😉

    • Ferkelhebamme sagt

      Die aktuelle Notierung ist 22,-€/Ferkel!
      Und manche Händler nutzen die Not und holen die Ferkel für 1,-/Stück aus überquellenden Ställen

      • Smarti sagt

        Einfach nur krank ! Dass man so mit Kollegen und Handelpartnern umgeht, auch noch in der Weihnachtszeit… ich hoffe, ihr Schweinezüchter seid dann auch nachtragend genug und lasst solche Preisschinder links liegen ! Der Händler täte gut daran, mit seinen Kontakten zu helfen, statt noch gross abzusahnen.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Bei einem Euro je Ferkel sollt man mit 20 Stück auf den Marktplatz gehen und sie für ebenfalls für ein Euro anbieten, die Lokalpresse und das Fernsehen nicht vergessen.

        • Smarti sagt

          Ja, genau das müsste man tun ! – theoretisch. 2016 haben die Milchbauern als Protest gegen ruinöse Niedrigstpreise doch mal medienwirksam Milch mit dem Güllefass ausgebracht. Was blieb in den Köpfen hängen ? Weil die Landwirte viel zu viel Milch produzieren ( viel mehr als man trinken kann, wahrscheinlich weil sie geldgierig sind – man weiss es nicht ) musste leider die ganze schöne Milch weggeschüttet werden.
          Und anscheinend hat es immer noch zu viele Schweine, Kühe und Landwirte – kein Wunder dass die kein Geld für ihre Tiere kriegen… ( Ironie ).

        • Paulus sagt

          Ehemaliger, ich würde glatt eins kaufen meinetwegen auch zwei. Dann würde ich mit je einem Ferkel unter dem rechten und unter dem linken Arm zum Auto schlendern. Die Reporter des WDR gingen mir dabei gerade mal Sogenannten vorbei, in der Hinsicht bin ich schmerzfrei. Auch die Sache mit dem Schlachten wäre für mich kein Problem und eine ausreichend große Backröhre hätten wir auch.
          Also, bevor ich zu Weihnachten eine elende polnische Hafermastgans kaufe …

      • Bauer Willi sagt

        Habe gestern mit einer Ferkelerzeugerin in SH telefoniert. Man hat ihr 17 € für ein 30-kg-Ferkel geboten.

        Sie hat abgelehnt. 🙁

      • Arnold Krämer sagt

        1. Die Probleme sind dort besonders groß, wo es keine funktionierenden Erzeugergemeinschaften gibt.
        2. Der klassische Schweinemäster alter Sorte ist im Nordwesten vor allem Kaufmann. “Im Ein- und Verkauf liegt der Segen”.
        3. In Zeiten wie diesen wurde immer schon unter Notierung bezahlt.

        4. Die Marktverwerfungen durch ASP, Corona, demnächst Änderung der Umsatzsteuerpauschalierung, rückläufigem Schweinefleichkonsum etc. werden bereinigt durch Betriebsaufgaben in der Ferkelerzeugung wie in der Mast. (Angebotsreduzierung). Frage ist nur wie schnell das passiert und welche Stallkapazitäten später weiterhin genutzt werden, weil es Pächter oder Käufer dafür gibt. Das macht das Leben dann denjenigen schwer, die aufgrund einer Neubausituation hohe Kapitalstückkosten zu tragen haben.

        • bauerhans sagt

          nach meiner erfahrung hat die EZG hier nie funktioniert,bis sie BHZP zuchtsauen exclusiv verkaufen konnten,später hatten sie diesen innerbetrieblichen ferkelverkauf entwickelt und sind damit kräftig auf die nase gefallen,weil steuerrechtlich illegal.

          die preise heute macht ein “ganz grosser schlachthof” und unser kleiner hier zieht sofort hinterher.

    • Ferkelhebamme sagt

      Wir hatten im letzten Jahr ein Ferkeldefizit von 25% in D (trotz sinkender Mastschweinebestände), Tendenz stark steigend. Dänemark fährt gerade die Schlachtschweine-Produktion hoch, Ferkel runter, in Holland gibt’s Ausstiegsprämien, Polen rüstet Mastschweine stark auf und fragt auch stark Ferkel nach. Unsere Mäster werden sich noch wundern…

  7. Friedrich sagt

    Willi

    Ich habe dir ja am Sonntag eine Seite zu den Preisverhandlungen gemailt. Als kleine Ergänzung zu den Mindestpreisen würde ich noch gerne einen jährlichen Aufschlag für die Inflationsrate sehen. Das ergibt sich aus den obigen Darstellungen doch ganz eindeutig. — Die aufgeführten Marktpreise werden oft durch Hauspreise reduziert. Wenn ich z. Zt. Schweine verkaufe , dann bekomme ich statt 1,19 Euro/kg Schweinefleisch , nur 1,15 Euro/kg Totgwicht. Das sind dann rd. 92 ct/kg Lebendgewicht zzgl . 10,7% Mwst. . Da es nahezu keine Qualitätszuschläge gibt , gehen da dann noch rd. 5- 10 ct/kg Abzüge runter , sodaß für ein 120 kg Lebendschwein irgendwo 115 – 120 Euro auf dem Hof ankommen. Ich sehe das als unmoralisch und nicht als die Handlung eines ehrbaren Kaufmanns an. Leben und Leben lassen ist angesagt, aber das kennen unsere Einkäufer heute nicht mehr . Die werden sowohl auf den Schlachthöfen , wie beim LEH
    für die Preisdrückerei noch fürstlich belohnt.

  8. W.K. ein wenig Selbstversorgerin sagt

    Ich frag mich gerade woher die Statistiker die erhöhten Verbraucherpreise haben.
    Ein Kilo Schweinehack für 3,80 €, ein Kilo Schweinefilet für 6,99 €, ein Kilo Schweinekrustenbraten für 4,98 €. Ich seh da nun wirklich keine Preiserhöhung.

    • Brötchen sagt

      Vielleicht weil die Betrachtungszeiträume nicht übereinstimmen, wir hatte ja eigentlich bis zum Halbjahr noch viel höhere Preise (sehr sehr hohe Erzeugerpreise), die Endverbraucherpreise geben ja immer zeitverzögert nach.

      Also in einem viertel Jahr sieht das sicher anders aus.

      Da kann es schon wieder sein, das die Preise steigen, weil massenweise Betriebe abstocken und aufhören.

    • Bauer Willi sagt

      Es geht um die Spanne. Und die steigt ja definitiv seit Jahren.
      Der LEH wird vermutlich argumentieren, dass sie das brauchen, weil ja auch die Kosten gestiegen wären. Und wie schaut es bei den Bauern aus? Sind da die Kosten gesunken?

      • Oberländer sagt

        Nein die Kosten sind immer gestiegen, das
        Hamsterrad dreht immer schneller, für viele
        von uns so schnell das sie mit 50 Jahren
        gesundheitlich am Ende sind und oftmals
        auch die Familie kaputt.
        Ach ja , die ” selber Schuld Schreier ” sollen
        einfach mal das dumme Maul halten.

        Sorry aber sie haben alle billig gelebt.

  9. Malte Voerste sagt

    Argumente der Schlachtunternehmen: geringere Kapazitätsauslastung durch Corona bedeutet höhere Stückkosten, fehlender Export minderwertiger Teilstücke nach Asien muß durch Preisaufschlag der Edelteile kompensiert werden. Diese Argumente gelten jedoch erst seit der Schließungen durch Corona und durch ASP. Der nächste Kursrutsch kommt nach Neujahr, wenn die Werkverträge wegfallen. Dann bekommen die Rumänen zwar höhere Stundenlöhne, können aber nur noch 40 statt 60 Stunden arbeiten. Also braucht man mehr Personal, dass schwer zu rekrutieren ist, da der Monatslohn tendenziell sinkt.

    • Oberländer sagt

      Die Handelsspannen entwickeln sich unterschiedlich .
      Sie steigen beim stärksten Handelspartner am meisten,
      die nicht so Starken und Schwachen bekommen den Rest.

      Das ist Natur und auch von der politischen Führung in
      Berlin und Brüssel so gewollt.
      Ich sage nicht das dies gut ist!

      Das was wir erwarten dürfen ist ein fairer Markt, bei dem
      geforderte Extrawürste VOLLSTÄNDIG und per VORKASSE
      entschädigt werden.
      Alles was über dem Level des nach niedrigsten Standards
      produzierenden Konkurrenten von uns gefordert wird ist zu
      entschädigen.

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