Bauer Willi
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Reicht für 1oo Jahre…!?

Als ich diesen Artikel gelesen habe, habe ich an der Seriosität der FAZ gezweifelt. Im Interview wird Dr. Schaller befragt, wie eine „Düngung“ mit amorphem Silikat für 100 Jahre reichen soll. Als ich dann gelesen habe, dass Herr Schaller am ZALF in Müncheberg arbeitet, habe ich mich gefragt, ob nicht doch etwas dran ist an seinen Aussagen.

https://zeitung.faz.net/fas/wissenschaft/2024-12-29/eine-dosis-fuer-100-jahre/1113154.html

Ich habe mich bei diesem Interview an einen Berufskollegen erinnert, der ein Präparat gekauft hat, mit dem man nach Anwendung von 2 Liter pro Hektar (Feldspritze) Bodenverdichtungen bis 60 cm auflösen kann. Für 1 Liter hatte er 60 € bezahlt. Die Wirkung war wie erwartet: es ist nichts passiert.

Ich habe mein Rigorosum im Fach Bodenkunde gemacht, aber vielleicht habe ich damals was übersehen, denn Silizium als Bodenelement ist ja nicht neu. Klärt mich auf.

 

 

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40 Kommentare

  1. Steffen Janke sagt

    Mit meinen Beobachtungen in der Kakteednzucht seit ca. 45 Jahren kann ich einen gewissen positiven Aspekt bestätigen. (ich erziele durch Granitgrus oder gebrochenes Material gegenüber herkömmlichen Substraten als wesentlichen Bestandteil meiner Substratmischungen deutlich viele Pflanzen mit besserer Bedornung und Behaarung als auch einem natürlicheren Habitus als bei sonstigen Kultivaren) Besonders auffallend bei einem Granitmaterial mit hohem Silikatanteil. (hier in Sachsen der „Eibenstocker Granit“ – der auch durch viele seriöse Analysen vom Bergbau der letzten Jahrhunderte erforscht ist) Zusätzlich bin ich mir natürlich im Klaren, dass die weiteren Inhaltsstoffe bei diesem Granitmaterial
    eine zusätzliche positive Wirkung haben werden. Besonders beeindruckend beobachte ich dieses Zusammenspiel zwischen Kaktus und Granit bei meinem vielen Exkursionen in den Südamerikanischen Anden. Die wesentlichsten Kakteenstandorte finden sich zumeist auf dem Urgestein Granit. Besonders unerforscht dürfte der Zusammenhang zur Photosynthese in der staubtrockenen Atacamawüste sein.

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    • Thorens sagt

      Leider bin ich bei Kakteen nicht so bewandert, denke aber, dass es bei Ihrem Granitgrus weniger die Silikate als eher die übrigen Minerale sind, die den Unterschied machen.

      Die Erdrinde besteht zu ca. 28 % aus Silikaten. Infolgedessen sollte der Silikatgehalt der Böden kaum irgendwo im Mangel sein. Sandböden enthalten sogar relativ viel an Silikaten. Dennoch führt das dort nicht zu positiven Boden- oder Aufwuchseffekten.

      Diese natürlichen Silikate sind nicht wasserlöslich und bilden auch keine Kolloide im Boden. Die Pflanzen können solches Silizium nur im direkten Wurzelkontakt aufnehmen.

      Amorphe Kieselsäure (oder Silikate) ist im Gegnsatz zu Obigem wasserlöslich. Um dies zu erreichen wird eine hohe Temperatur benötigt. – Ich nehme an, dass die im Artikel erwähnten hohen Energiekosten zu Herstellung eines solchen Si-Düngers auf der benötigten Temperatur zur Umformung von Sand (?) beruhen.

      Eine solche „reaktive Kieselsäure“ hingegen wirkt P-mobilisierend, aggregatbildend und damit wasserspeichernd, und sie wird, da wasserlöslich, mit dem Massenstrom von den Pflanzen aufgenommen. Schon ältere Versuche haben auch einen positiven Effekt auf die Halmstabilität bei Getreide sowie, u.a. dadurch bedingt, eine geringere Anfälligkeit gegen pilzliche Erkrankungen in Getreide gezeigt. Im Gegenversuch mit verschiedenen feingemahlenen natürlichen Silikaten unter den selben Bedingungen, hielten sich bei diesen die positiven Effekte im Bereich der Nachweisgrenze.

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      • Bernd Zeller sagt

        Hi. Ich kenn mich da auch so ähnlich in die Richtung aus! Ja das stimmt so! Was so die Jahre abgeht‘ ist genaugenommen Strukturierte Zerstörung der Erde!

  2. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Das Ei des Kolumbus – es ist gefunden…

    ENDLICH können wir die geforderten Mengen gemäß den „Einheitsbedingungen des Deutschen Getreidehandels“ lückenlos erfüllen. Die Aussagen des „Metrohäuptlings“ werden damit also sofort der Lüge gestraft!?

    Wie greifen die in Rede stehenden Wirkmechanismen, wenn wir es mit AC-Profilen zu tun haben!? – Lassen sich auch Steine ggf. erweichen!?

    Die allerortens extrem wechselhaften Bodenprofile innerhalb deutscher Grenzen lassen eine Verallgemeinerung doch gar nicht zu. Insofern sollte die Bodengüte bei der aktuellen Novellierung der Grundsteuer dringend Berücksichtigung finden.

    Betrachtet man die LN in Draufsicht über Google Earth, so lässt sich erkennen, dass Herr Dr. Schaller im direkten Umfeld richtig viel Arbeit hat, um sein Projekt verallgemeinern zu können, was dessen Funktionsfähigkeit anbelangt.

    Wir Bauern müssen dem ganzen sodann einfach Glauben schenken wollen. Unser Betrieb wird gegenwärtig massiv mit der Ausweisung von Roten Gebieten konfrontiert. In großem Stile wurden Bohrungen in bis zu 100 Meter Tiefe vollzogen, wo -oh Schreck, großes Staunen- die Prophezeiungen unserer Wasserwerker sich überhaupt nicht abbilden lassen. Es entspricht der Faktizität, dass in amtlichen Laboren untersuchte Wasserproben und damit offizielle Messergebnisse zeigen, dass die Messungen oben und unten in ihrer Aussagefähigkeit nicht korrelieren. – Wer hat denn nun recht!? Welche Ergebnisse sind die richtigen, um sie in einer entsprechenden Beurteilung heranziehen zu dürfen!?

    Ob Dr. Schaller vorauseilend bereits weiß, dass ab sofort eine Hungersnot vor unseren Türen steht!?

    Diese Messungen haben natürlich insofern Bedeutung, wenn Bewirtschafter auf fremdem Eigentum ackern! Was interessiert es die Eigentümer, wenn letzterer erst einmal andere gewinnbringendere Nutzungsalternativen für sich erschließen kann, die weit mehr „Kohle“ in die eigene Kasse fließen lassen!?

    Wie einfältig bleiben wir Bauern dennoch, dass wir immer wieder neuen Propheten folgen, um uns in der Nahrungsmittelproduktion einmauern zu lassen. Randständig angemerkt: Qualitativ hochwertiger Weizen, erzeugt mittels kostenintensiver Produktionsmittel generiert gerade einmal 200 Eurönchen pro Tonne derzeit.

    Ein Fingerzeig für Herrn Dr. Schaller:

    Bei Fremdbewirtschaftung müssen derzeit zwischen 400-800 €/ha gelatzt werden, nicht selten viel mehr, um überhaupt ackern zu dürfen. Andere Nutzungsformen, wenn eine südliche Inklination vorzuweisen ist, schaffen das Potential für den Eigentümer pro Hektar und Jahr 4.000 €, bisweilen weit mehr, vereinnahmen zu können. Sehr viel mehr gibt es jedenfalls, wenn auf dem jeweiligen Standort ein Windrad steht. Dann sprechen wir hier von Monatseinnahmen.

    Unbestreitbar: Wir brauchen Energie, und das in rauen Mengen. Unser Energiehunger ist gigantisch; insofern ist es wenig klug, wenn wir Bauern uns auch forthin wenig wehrhaft einfach über den Tisch ziehen lassen. WIR(!) gehen voll ins Risiko und springen sogar über den Klippenrand, wenn man uns das befiehlt. Das ist nicht gut, weder für das eine noch für das andere himmlische Manna…!

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  3. Wilfried Ahrens sagt

    Gute Infos zu Si im Boden gibt es bei BERGMANN (1988) und THYSSEN KRUPP (Konverterkalk)

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    • Nicola Schwarzmüller sagt

      Aus Hüttenkalke treten Manganbelastungen auf. Ebenfalls haben Hüttenkalke Schwermetalle. Diese Si Vorkommen brauchen wir nicht mehr.

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      • Schmeckt gut sagt

        Anscheinend kennen Sie die Zusammenhänge von Nährstoffmengen und Ertragszuwächsen nicht. Wir Bauern schon, weil wir es gelernt haben. Fehlt der Nährstoff Mangan im Boden (ja, dass gibt es tatsächlich) sind die verhütteten Kalke ein Segen. Wenn nicht, muss man selbstverständlich auf die eventuelle Überdüngung von Nährstoffen durch Hüttenkalke achten. Nochmal zum Verständnis: Ist ein einziger Nährstoff im Mangel (auch ein Mikronährstoff wie ein Schwermetall und ja, das ist auch ein Nährstoff), dann sinkt der mögliche Ertrag je nach Nährstoff teils deutlich. Und ihr letzter Satz offenbahrt eine gewisse Unsicherheit, richtig?

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          …dieses ewige Streben nach mehr – mehr – …und noch viel mehr!!!

          Auf Gedeih und Verderb Nahrungsmittel produzieren, wenngleich diese niemand braucht, niemand haben will!?

          Am gestrigen Neujahrstag ist der Kraftstoffpreis um bis zu 10 Cent angestiegen, geschuldet der CO2-Abgabe, die sich Abgabe nennt, aber schlichtweg über die Hintertür eine Steuer abbildet, und hierauf zahlen wir auch noch die Umsatzsteuer.

          Eine perfide Doppelbesteuerung mithin durch die Hintertür.

          Mehr Produktion – mehr Energiebedarf. Wir Bauern erhalten für diesen Mehreinsatz an Energieinvest allerdings keinen finanziellen Ausgleich. Und nun!?

          Wie schwachsinnig ist das denn!?

          Schaut euch die Preistableaus für unsere Erzeugnisse aktuell an mit marginalen Schwankungen auf niedrigem Niveau. Das Weniger, das wir erzeugt haben, ist immer weniger wert. Wo offenbart sich dabei ein „gesunder Markt“!?

          Fresswütige Dritte müssen den Bauern frech grinsend zuraunen, dass unsere Produktion nix wert ist!?

          Wir diskutieren hier über ertragsbegrenzende Micronährstoffe rauf und runter und arrangieren uns realiter zwangsläufig mit einer Düngernovelle, wo ein Mangel von administrativer Seite ganz brutal schon aufoktroyiert wird. Das macht die hier in der Thematik geführte Diskussion doch vollkommen obsolet.

          Die Nährstoffdynamik im Boden ist übrigens extrem von einer Wassersättigung abhängig. In Zeiten des Klimawandels ist eben diese Bodenwasserverfügbarkeit ohnedies das regulierende Moment. Gerade in einem Trockenhotspot, wo der Versuchsansteller Dr. Schaller wissenschaftlich tätig ist, soll aufmerken lassende Ergebnisse hervorbringen!? – Der Unterfertigte hat da seine berechtigten Zweifel…!

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        • Nicola Schwarzmüller sagt

          Schmeckt gut, ein Pseudonym, Sie erscheinen mir nicht ganz ehrlich zu sein. Weiter unterstellen Sie mir, ich wäre kein Landwirt. Kennen Sie mich? Die Hüttenkalke enthalten Schwermetalle, diese sind kein Segen. Scheinbar haben Sie sich nichts mit dem Thema auseinander gesetzt.
          Wenn Sie normal kalken, wird Ihre Wintergerste gelb. Der Düngeberater gibt Ihnen Mangan. Sie haben einen Manganmangel durch Ihr kalken produziert. Somit sind nicht die Nährstoffemengen entscheidend, so wie Sie schreiben. In der Wissenschaft wird es Wechselwirkung genannt, beim Bauer, ein Verhältnis. Somit sollten Sie sich mit Ihren Verhältnisen auskennen und nicht mit der Nährstoffmenge. Mit den Hüttenkalken kommt dazu noch ein völliger Manganüberschuß. Dies wird wieder das Verhältnis anderer Nährstoffe hemmen. Wenn Sie immer noch im Liebischen Gedanken herum fahren, so glaubte ich, es hätte sich schon längst überholt. Wenn Sie hier weiter die Schwermetalle als Nährstoffe betrachten, so haben Sie keine Ahnung von Schwermetallen. Schwermetalle machen krank. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Die Wurzeln gehen heute von Schwermetallen zurück. Bäume fallen wegen diesen Schwermetallen um. Der Humusaufbau gibt den Schwermetallen den Halt, damit die Wurzel von den Schwermetallen nicht angegriffen werden. Und Sie erklären, Schwermetalle brauchen die Bauern. Haben Sie es so gelernt. Wo ist Ihr Lehrer, den ich es besser erklären kann.
          Ich glaube, ich brauche mir keine Unsicherheit von einem Pseudonym erklären lassen. Es gibt unzählige wissenschaftliche Studien und Bücher dazu.

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          • Schmeckt gut sagt

            Jetzt freue ich mich aber, dass ich Ihren „Nerv“ getroffen habe. Nocheinmal: Ich habe es gelernt und war einer der Jahrgangsbesten. Persönliche Angriffe dieser Art prallen an mir ab. Hiermit ist die Diskussion meinerseits beendet. By the way: Komischerweise tauchen bei BW immer mehr Nicolas auf. Könnte es an dem fundierten und fachlich zutreffenden Diskurs liegen?

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  4. Thorens sagt

    Naja, was amorphe Kieselsäure in Boden und Pflanze leisten kann, ist doch keineswegs neu. Auch gibt es längst Dünger, die genau diese amorphen Silikate enthalten. Die sind auch gar nicht teuer. Das deshalb, weil sie Koppelprodukte bzw. Schlacken aus der Eisen- und Stahlerzeugung sind, die unter den Namen Thomasmehl, Thomaskalk, Hüttenkalk oder Konverterkalk schon lange in der Landwirtschaft eingesetzt werden bzw. wurden. Dies zwar im Falle des seinerzeitigen Thomasmehls hauptsächlich als P-Dünger, in den anderen Fällen hauptsächlich als Kalkdünger, doch reaktionsfreudige amorphe Kieselsäure enthalten sie alle. Eine Folge der hohen Temperaturen bei der Eisen- und Stahlgewinnung.

    Ich staune, dass die Wirkung von reaktiver Kieselsäure in dem Artikel als brandneue Erkenntnis daherkommt. Mit dem Thema habe ich mich vor zwanzig Jahren schon beruflich befasst und selbst damals war das nicht neu.

    Allen hier ein gutes und friedliches 2025.

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    • Nicola Schwarzmüller sagt

      Das die Abfallprodukte aus den Hüttenwerken zu einer Manganverschiebung kommt, ist den wenigsten bewusst. Aus diesem Grund ist die Verwendung derer, völlig abzulehnen. Die anderen verfügbaren Schwermetalle noch nicht mal erwähnt.

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      • Thorens sagt

        Ojeh, Frau Schwarzmüller.

        Ihren ersten Satz hier oben drüber verstehe ich leider weder fachlich noch semantisch. Wollen Sie es mir erklären?

        Es handelt sich bei den von Ihnen Angesprochenen um zugelassene und überwachte Düngemittel in D und in der EU, und zwar nach sämtlichen diesbezüglichen Verordnungen.

        Soll man sich denn nun auch schon nicht mehr auf die offizielle Gesetzgebung verlassen können?

        Zu den erwähnten Schwermetallen hätte ich die Bitte an Sie, diese doch zu benennen und zu quantifizieren. Gern auch im Abgleich zu den geltenden Verordnungen. Dies nur, um eine Basis für eine Diskussion zum Thema zu haben, die Ihnen offenbar wichtig ist.

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        • Nicola Schwarzmüller sagt

          Wenn Sie die Sudien nicht zu den Hüttenkalken gelesen haben, so kann ich nichts dafür. Es gibt jedoch unzählige Hinweise im Internet, wo die Schwermetalle im Dünger beschrieben werden.
          Haben Sie sich schon mal den Gedanken gemacht heraus zu finden, warum die Dünger zugelassen wurden. Wer ist der Nutznießer Ihrer Aussage?

          Ich nicht. Schwermetalle machen krank. Lagern sich im Fettgewebe ab. Die Zunahme der fetten Menschen können Sie in der Politik und in der Öffentlichkeit ansehen. Die Gifte und Schwermetalle werden in das Fettgewebe gespeichert. Der Landwirt hat mit seiner Humusbildung auf dem Acker die Schwermetalle in einer Art Null Stellung gebracht. Kohlenstoff bindet die Schwermetalle, bzw. die Schwermetalle können sich nicht mehr bewegen. Durch diese Fixierung haben die Wurzeln die Möglichkeit, keinen Schaden zu nehmen.

          Wenn Sie die Verordnungen anerkennen, dass sie die Bauern schützen, so sind Sie völlig auf dem Holzweg.
          Die Verordnung für das Inverkehrbringen von Klärschlamm besagt, es muss keine Aluminiumwerte genommen werden. Das Klärwasser wird mit Aluminium gefiltert. Die Aluminiumwerte sind wesentlich zu hoch. Doch die Verordnung besagt, keine Aluminiumwerte zu nehmen.

          Sie sehen, Sie können sich nicht auf die Gesetzgeber verlassen.

          • Thorens sagt

            „Sie sehen, Sie können sich nicht auf die Gesetzgeber verlassen.“

            Hui!
            Ein kühner Spruch in dieser Zeit.

            „Die Zunahme der fetten Menschen können Sie in der Politik und in der Öffentlichkeit ansehen.“

            Und entdecke was dabei?

            Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht um Themen wie Ressourcenschutz oder Abwägung von Schaden und Nutzen?

            Ich habe hier nichts und niemanden zu vertreten, bin aber der Ansicht, dass wir gut tun daran, Mittel, die ohnehin da sind, einer sinnvollen Verwendung zuzuführen unter Abwägung der Gegebenheiten. Die von mir weiter oben ins Spiel gebrachten Hütten-/Konverterkalke sind ein Beispiel für günstige und schon im Handel befindliche Dünger, die amorphe Silikate enthalten, um die es eigentlich ging.

            Zu Ihrer weiter oben so absolut formulierten Darstellung der Kalk-Mn-Beziehung, äußere ich mich lieber nicht.

            Es gibt nicht nur schwarz oder weiß.
            Oft kommt es auf die Farben dazwischen an.

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            • Nicola Schwarzmüller sagt

              Ich möchte Ihnen eine Hommage zu „Scheckt gut“ schicken.

              Der beste Schüler, so nennt er sich. Ich habe nur zwei Sorten von besten Schüler kennengelernt. Die einen, die genügend Personal im landwirtschaftlichen Betrieb hatten und der neuen Generation genügend Zeit gaben, sich auf die Schule vorzubereiten.
              Die anderen hatten mit der früheren Generation kaum noch einen landwirtschaftlichen Betrieb und hatten zum Lernen, Zeit genug. Diese Schüler wollten es den Generationen beweisen, es besser zu machen.
              Die ersten guten Schüler haben nie mit guten Noten geprahlt. Der gesellschaftliche Stellenwert gab sich nicht mit der Erniedrigung anderer Schüler ab.
              Die Zweite haben Zeit ihres Lebens das Bedürfnis, sich über die anderen Menschen stellen zu wollen, so „Schmeckt Gut“ hier macht.
              Durch die Namensdeutung von mir, ist der Mensch aus der Landwirtschaft nicht mehr in der Landwirtschaft tätig. Es ist ein Vertreter. Normale Bauern können so etwas nicht.
              Seine Forderungen hat er bekommen, doch seine Auseinandersetzung im fachlichen Bereich fehlt völlig. Schmeckt Gut möchte den fachlichen Bereich nicht weiter ausbauen, finden Sie das nicht komisch. Ein Vertreter von Industriekalken verwehrt sich der fachlichen Diskussion. Somit habe ich wohl auf den richtigen Nagel getroffen.

              Er ist Vertreter von Industriekalken, Sie auch Thorens?

              • Schmeckt gut sagt

                Alles klar. Dieser Post von Ihnen bestätigt meine vorherigen Kommentare. Ihnen geht es nicht um die Sache, sondern um Polemik und Diskreditierung. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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              • Thorens sagt

                Na, Frau Schwarzmüller, Sie scheinen mir ja eine gewiefte Ermittlerin zu sein nach dem, was Sie hier so zum Besten geben, auch in Bezug auf Namensdeutungen.

                Allein, Lesen und Verstehen scheint nicht zu Ihren Stärken zu gehören. Denn, wie könnte ich ein Vertreter von oder für irgendetwas sein, wenn ich weiter oben genau dies ausschloss und schrieb „Ich habe hier nichts und niemanden zu vertreten…“.

                Weiter habe ich den Eindruck, dass Sie es sind, die sich der fachlichen Diskussion verwehrt: Meiner Bitte, doch die durch Sie ins Feld geführten Schwermetalle im einzelnen zu benennen und zu quantifizieren, wollen Sie offenbar nicht nachkommen.

                Daher schließe ich mich in Sachen Polemik und Diskreditierung der Aussage von „Schmeckt gut“ an.

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  5. Thorens sagt

    Naja, was amorphe Kieselsäure in Boden und Pflanze leisten kann, ist doch keineswegs neu. Auch gibt es schon längst Dünger, die genau diese amprophen Silikate enthalten. Die sind auch gar nicht teuer. Das deshalb, weil sie Koppelprodukte bzw. Schlacken aus der Eisen- und Stahlerzeugung sind, die unter den Namen Thomasmehl, Thomaskalk, Hüttenkalk oder Konverterkalk schon lange in der Landwirtschaft eingesetzt werden bzw. wurden. Dies zwar im Falle des seinerzeitigen Thomasmehls hauptsächlich als P-Dünger, in den anderen Fällen hauptsächlich als Kalkdünger, doch reaktionsfreudige amorphe Kieselsäure enthalten sie alle. Eine Folge der hohen Temperaturen bei der Eisen- und Stahlgewinnung.

    Ich staune, dass die Wirkung von reaktiver Kieselsäure in dem Artikel als brandneue Erkenntnis daherkommt. Mit dem Thema habe ich mich vor zwanzig Jahren schon beruflich befasst und selbst damals war das nicht neu.

    Allen hier ein gutes und friedliches 2025.

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  6. Martin Dörhage sagt

    Ich frage mich, was in dem amorphen Silikat denn noch so an Begleitbestandteilen drin ist, wenn man das Zeug bisher auf Deponien verbracht hat.

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  7. Wolfsfeind sagt

    Bodenschutz ist am besten wenn der Humus abgefahren wird und danach geteert oder betoniert wird. Gut wirksam gegen Sonne, Regen und Keimlinge.
    Wenn das verloren nicht geht dann vermooren.

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  8. Limes sagt

    So wie ich es verstehe will man mit diesem Silizium Dünger das im Boden vorhandene Phosphor mobilisieren um es für Pflanzen verfügbar zu machen. Die eigentliche Herausforderung wie wird das in Pflanzen gebundene Phosphor welches wir im Erntegut vom Standort abführen ersetzt, ist damit aber langfristig nicht gelöst. Unterm Strich eine Brückentechnologie die am Ende ist sobald der Phosphorvorrat im Boden erschöpft ist. Frage ist nur nach 100 Jahren oder früher das hängt mit dem vorhandenen Phopshor zusammen. Nicht zu vergessen wie steht es um die Verfügbarkeit der anderen Nährstoffe.
    Seit wir immer mehr Menschen auf der Erde haben, diese sich in den letzten Jahrzehnten mit Vorliebe in Städten konzentrieren, sich nicht selber versorgen und noch wichtiger ihre Ausscheidungen mit den darin enthaltenen Nährstoffen nicht wieder in den Kreislauf bringen und zwar auf den Bodem dem die Nährstoffe entnommen wurden haben wir mittel- und langfristig ein Problem. Das ist schon lange bekannt und bedarf keiner neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Es besteht ausschliesslich Handlungsbedarf und dann kommt die Frage wie kann es sein das z.B in Kläranlagen Phosphor immer noch nicht flächendeckend und vollständig zurück gewonnen wird.
    In Zeiten von Plumpsklo als ein grosser Teil der Bevölkerung auf dem Land lebte, Landwirtschaft oder mindestens Gartenbau betrieb war es üblich auch aus Eigennutz die Fäkalien wieder im Garten und den landwirtschaftlichen Flächen zu verwenden (Stichwort Kreislaufwirtschaft).
    Kann es sein das aus Bequemlichkeit und Kostengründen man heute lieber mit dem Finger auf die Landwirtschaft zeigt sowie kluge Ratschläge erteilt und weniger im eigenen Haus ob Stadt oder Land nach Lösungen sucht.

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    • Stadtmensch sagt

      Volle Zustimmung bis auf den letzten Absatz.

      Es gibt bereits modellhafte verfahrenstechnische Lösungen, um feste und flüssige Phase menschlicher Stoffwechselendprodukte getrennt zu erfassen und Pflanzennährstoffe zurückzugewinnen.

      Der Deutsche Ottonormal ist aber schon mit der Mülltrennung bei Bioabfall komplett überfordert. Im Großen und Ganzen ist er auch eher geneigt, in SUV oder ganz allgemein in Waffen und Menschenverbrämung zu investieren, als in die Abschaffung der Schwemmkanalistation.

      Dieser ganzen extraktivistischen Dünnbrettbohrer-Kultur entspricht eben nun auch der Versuch, die Aufgaben eines intakten Bodenlebens mit diversen Säuren und Mittelchen zu ersetzen. Weiß jetzt gar nicht wie viel Energie man für die Siliziumgewinnung braucht.

      Achso, wir wollten ja nicht mehr wüst schimpfen. Also ab 2025…

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      • Limes sagt

        es ist nicht die Aufgabe des „Deutschen Ottonormal“ sich dieser Thematik anzunehmen er wird es am Ende bezahlen müßen je länger gewartet wird um so höher werden die jährlichen Kosten/Gebühren gür Otto und Ottilie sein. Es ist Aufgabe von Politik und Verbänden die ja auch von Otto und Ottilie bezaht werden zu handeln. Die Phosphor Thematik ist seit Jahrzehnten bekannt technische Verfahren sind ebenfalls bekannt aber es wurde lange Zeit auf die lange Bank geschoben obwohl es eigentlich eine der höchsten Prioritäten sein sollte.
        Letzter Stand bis 2029 will man es gesetzlich geregelt und implementiert haben.
        Gute Übersichtfindet man bei lfu Bayern
        https://www.lfu.bayern.de/abfall/klaerschlamm/phosphor_recycling/index.htm

        „nicht mehr wüst schimpfen ab 2025“ Guter Vorsatz werde mal ab 2 Januar die Medien verfolgen. Schau mer mal dann seh mer scho

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      • Nadia Coolkens sagt

        Meiner Meinung nach, ist der Mensch nicht mit der Müllltrennung überfordert, sondern er ist schlichtweg zu FAUL den Müll zu trennen.

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    • Nicola Schwarzmüller sagt

      In stätische Komposten ist zuviel P enthalten. Wer P braucht, nur an die richtigen Verwerter gehen und nach diesen fragen.

  9. Ludwig sagt

    Wir haben keine ausgelaugten Böden und bei ordentlicher Bewirtschaftung brauchen wir keine „Wundermittel“. In den letzten dreißig Jahren haben die Getreideerträge um 50% und die Rüben – ,Mais- und Kartoffelerträge um rd. 100% zugenommen. Das haben wir dem biologisch- technischen Fortschritt zu verdanken. Letzlich dem Mehrwissen in der Züchtung, Technik und dem Umgehen des Landwirts mit dem Boden. Reich ist der Bauer , der viele Regenwürmer in seinem Boden hat und diese auch immer kräftig füttert. Dazu gehört natürlich auch immer die entsprechende Tierhaltung die für die organische Düngung sorgt , denn alles was muffig , stinkt , usw. , erfreut die Bodenlebewesen. Doch diese Dinge sind unseren Ideologen nicht gerade bekannt. Die setzen sogar die Physik aus bei der Energiewende , also nicht umbedingt ernst zu nehmen. —-
    Ich wünsche Euch allen hier einen Guten Rutsch ins Neue Jahr und mit viel Gesundheit und neuen Schwung hier im nächsten Jahr weiter machen.

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  10. schmeckt gut sagt

    Moin. Es werden soviele Hilfsstoffe angeboten, die mit wenig Aufwand (wenige Liter oder kg) eine „Bodenrettung“ versprechen. Bei 99% dieser Stoffe wird nur der Geldbeutel der Firmen gerettet. Probiert es einfach im kleinen Stil aus. Kontrolle nicht vergessen. Hat uns zu so mancher „Erleuchtung“ verholfen. Allen einen guten Rutsch

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    • Thomas Bröcker sagt

      Das Vergessen der Kontrolle ist der häufigste Fehler wenn man etwas ausprobiert.
      Ich habe mir (weil FAZ bei mir hinter Bezahlschranke) mal den wissenschaftlichen Original-Artikel angetan. Es ist, wie meist, ein Hype um einen kleinen Baustein weiterer Erkenntnis.
      Nachgewiesen ist die bessere Freisetzung von Phosphor im Boden. Das (die höhere Mobilität des Phosphors) ist aber auch mit dem erhöhten Risiko der Ausspülung in Gewässer verbunden. Der Wasser speichernde Effekt dürfte in engen Grenzen in dem ein oder anderen Jahr das bessere Überleben von Pflanzen in Trockenphasen ermöglichen. Richtig steuerbare Effekte dürften bei Wassereinsparung bei Beregnung erreichbar sein. Wobei die wassersparenden Bewässerungssysteme schon so ausgefeilt sind, dass eher zu hoher Salzgehalt der begrenzende Faktor ist.
      Ein Kollege von mir hat das einige Jahre angewendet. Allerdings in einem System mit Überschussbewässerung (Oberboden immer bei mind. 50 % Feldkapazität) der (wirtschaftliche) Effekt war nicht nachweisbar. Auch ein Effekt auf die Fruchtstabilität/-Qualität und bessere „Abwehrkräfte“ war nicht zu erkennen. allerdings auch hier im Phytomedizinischen Vollschutzsystem des modernen Pflanzenschutzes.
      Wie immer spielen viele Faktoren eine Rolle und es ist schwer die genauen Effekte einzelner davon zu isolieren.

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      • Bauer Willi sagt

        @Thomas Bröcker
        Danke. So was ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Warum aber die FAZ das nun thematisiert? Fehlt es an Themen?

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        • Limes sagt

          sieht man mal von der Überschrift „Eine Dosis für 100 Jahre“ ab ist es doch gut dieses Thema nicht nur in Fachkreisen zu präsentieren und zu diskutieren sondern auch einem breiteren Publikum in der FAS vorzustellen.

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  11. Reinhard Seevers sagt

    Die einen wollen einen Boden retten, die anderen benötigen gar keinen. Die einen sagen, wir müssen die Welt ernähren, die anderen sagen, wir haben genug Fläche, um noch einen großen Teil abzugeben für andere Zwecke.
    Ich glaube hier findet gerade eine ganz große Verarsche statt…..

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    • Tja Bodenschutz, ein leidiges Tema.
      Solange Politiker mit gewissen Qualifikationen (5 setzen) mit Milliarden im Kofferraum Firmen aus Übersee anlocken und rechtfertigen das 300 ha bester Boden in der MD-Börde vernichtet werden, (weit mehr als 1000 ha sind bereits überbaut) sind Hopfen und Malz verloren. Es gibt auch genug Streusandbüchsen auch im Raum MD und anderswo sowieso.
      Da sind die Probleme mit Phosphor teilweise zu vernachlässigen.

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  12. Werner Knödler sagt

    An manche Dinge glaubt man am besten nur von 12.00 Uhr
    bis Mittag und das auch nur am 30.Februar.
    Kommt gut ins neue Jahr .

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  13. Frikadellen piet 46 sagt

    guten Morgen und einen guten Rutsch und ich hoffe dass irgendwann die Landwirte und so weiter etwas von der Landwirtschaft verstehen uns speziell auch vom Bodenschutz und dass das walken der Reifen nicht schlimmes auch Chemnitz von Pflanzenschutzmittel wäre wünschenswert

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