Bauer Willi
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Recherche sieht anders aus

Jan Grossarth, Wirtschaftsjournalist der FAZ kennt einen rheinhessischen Bauern. Von ihm hat er folgendes erfahren:

Die Ernte ging also viel zu früh über die Bühne: Wegen des heißen, trockenen Frühlings und Frühsommers sind Weizen, Gerste, Erbsen und Wintergerste rund drei Wochen eher als gewöhnlich gereift. Und trotz des heißen Sommers sagt Dettweiler: „Es war eine gute Durchschnittsernte.“

Und dann schreibt der Wirtschaftsjournalist weiter:

Man könnte meinen, Bauern wie Dettweiler seien in Deutschland derzeit die Ausnahme. Denn die Schlagzeilen sind voll mit Schlagwörtern wie der Jahrhundertdürre und Totalausfällen. Die gibt es auch, aber vor allem im Norden und Nordosten Deutschlands.”

Und dann bekommt der DBV in gewohnter Manier sein “Fett weg”

Zitat: Doch das Alarmschlagen gehört zum Geschäft. ….Der Deutsche Bauernverband erwartet für ganz Deutschland eine Getreideernte von 41 Millionen Tonnen, rund sieben Tonnen unter dem Fünfjahresschnitt.

Gemeint sind statt 7 Tonnen wohl 7 Millionen Tonnen, aber das sind doch Kleinigkeiten und so kleine Fehler stören keinen großen Geist. Es geht auch “nur” um rund 15% weniger Getreide. Von Kartoffeln, Raps oder Zuckerrüben ist nicht die Rede. Auch die Obst- und Gemüsebauern haben ja mit der Trockenheit wohl kein Problem, könnte man meinen. Die können doch beregnen! Kostet ja auch (fast) nichts.

Was will uns Grossarth mit diesem Artikel sagen? Dass Axel Dettweiler mit seiner Familie Urlaub in Schweden machen kann, weil er mit der Ernte fertig ist, dürfte nicht unbedingt alle Leser interessieren. Von einem Wirtschaftsjournalisten einer großen deutschen Tageszeitung dürfte man eher eine fachlich saubere Recherche erwarten, denn es gibt eine Reihe von Organisationen, die regelmäßig detaillierte Ertragsprognosen abgeben. Wenn er das nicht möchte, wäre es besser, nichts zu sagen und auch auf die mittlerweile übliche Beschimpfungen zu verzichten.

Herr Grossarth hätte aber auch ganz einfach bei mir anrufen können. Die Nummer hat er. Dann hätte er neben Axel Dettweiler noch einen zweiten Bauern, der ihm echte Zahlen zu Erträgen bei Wintergerste und Raps hätte nennen können. Was die Analyse auch nicht viel besser macht.

Mit Weizen haben wir auch schon begonnen, aber da gibt noch keine belastbare Daten. Nur so viel: bisher taugt der nur fürs Futter, für Backweizen reichen die Qualitäten nicht. Aber das sind ja auch nur so vernachlässigbare Kleinigkeiten, die man als Wirtschaftsjournalist nicht wissen muss. Und dass es dafür finanzielle Abzüge gibt? Die Bauern jammern doch immer….

Hier der vollständige Text: http://plus.faz.net/faz-plus/wirtschaft/2018-07-11/f597800d033d23af4f40e05117732aff?GEPC=s9

Euer Bauer Willi

 

 

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32 Kommentare

  1. Berthold Lauer sagt

    ” Es ist tragisch, dass es so wenig Journalisten gibt, die sich bei Themen, die die Landwirtschaft betreffen, Mühe geben.”
    Die Frage ist doch: Woher wissen wir ob sie sich bei anderen Themen, wo wir nicht Betroffene sind, mehr Mühe geben!

    • Michaela 71 sagt

      Stimmt schon, die Qualität ist sehr unterschiedlich, natürlich auch bei allen anderen Themen.

    • Inga sagt

      Bestimmt weil die Landwirtschaft so ein schlechtes Image hat!?!

      Gestern rief mich jemand an, ich hätte etwas gewonnen.
      Er sprach sehr undeutlich.
      Ich meinte es handelte sich um ein Werkzeugkasten, aber ich weiß es nicht mehr!
      Dann fragte ich nochmal nach seinem Namen und er sagte xxx (vergessen)
      von
      Fa.
      BAUER & XXX (vergessen)

      Ich fragte Bauer wie Landwirtschaft, haben sie etwas mit Landwirtschaft zu tun
      großes Gelächter, aber nein ich bin von der Fa. BAUER

      Dann sagte ich, ich habe aber Landwirtschaft
      Das Gespräch war leicht beendet!

  2. Michaela 71 sagt

    Eine unausgewogene, schlampige Reportage von Herrn Grossarth. Noch schlimmer schreibt normalerweise Frau Petra Pinzler von der ZEIT. Es ist tragisch, dass es so wenig Journalisten gibt, die sich bei Themen, die die Landwirtschaft betreffen, Mühe geben.

    Da haben bereits 70% der deutschen Betriebe dichtgemacht, und immer noch wird das Thema unter Niveau behandelt.

    @AdT: Auch mir sprang zuerst die Relation 41 zu 7 ins Auge, ich dachte mir, da ich um die Realität hier in Thüringen weiß, die Million einfach dazu. Aber der Leser bundesweit wird das nicht tun, und auch ich fand beim zweiten Lesen der Zeile, vor Willis Kommentar, “das ist ja sehr wenig!”. So eine Falschaussage unkorrigiert stehen zu lassen ist unwürdig für einen Journalisten.
    Ein Thema nur anhand eines nichtrepräsentativen Einzelbauern aufzurollen, dies aber als repräsentativ darzustellen, ist mindestens tendenziös, in jedem Fall aber faul!
    Und Ihr Stil hier ist ebenfalls inhuman. SIE schimpfen Bauer Willis Blog asozial? Oh je oh je. Fassen Sie sich mal an die eigene Nase.

  3. Friedrich sagt

    @Bauer Fritz. Deine Aussage trifft 100% zu. In Rumänien z.B. höre ich von Freunden, machen die mehr Gewinn je Hektar als wir hier in Deutschland , weil dort alles billiger ist. Ein Landarbeiter kostet dort eben nur 200 – 300 Euro im Monat und kann davon auch leben.
    Für den Weizen bekommen die dort aber auch unseren Preis.– Auch die gleichen Maschinen, wie bei uns, kosten dort erheblich , teilweise nur 50%,weniger .

  4. Friedrich sagt

    @borchert. Du hast natürlich Recht. An unseren Produkten steht kein Name und keine deutsche Flagge sowie ich das in GB immer sehe. Die Farmer werben damit und das kommt auch an bei den Verbrauchern. Die kaufen brittisch. — Man muß mit den Agrarpreisen einen Fehler nicht zweimal machen. Um 1900 hat der Kaiser auch Weltmarktpreise eingeführt und nach dem ersten Kriege gingen die Höfe reihenweise in die Pleite, weil es eben nicht funktionierte . Die Folge war dann die Entschuldung und der Reichsnährstand mit allen bekannten Folgen. Ich bleibe dabei , daß es mit dem System wie es jetzt läuft, nicht funktionieren wird. Begründung : Der biologisch-technische Fortschritt liegt bei ca. 2% , aber die Hofaufgabequote bei über 3% , in manchen Jahren lag sie bei bis zu 1o%. Z.Zt. verlieren wir rd. 8.500 Höfe im Jahr bei rd. 275.000 Höfen. Die Ernte wird viele Höfe zur Aufgabe bringen und das wird alle Betriebsgrößen betreffen.

  5. Friedrich sagt

    Irgendwoher muß doch das Wort Lügenpresse kommen. Hier haben wir wieder einmal die Bestätigung, daß nicht ordentlich gearbeitet wurde. Es ist auch die Bestätigung , daß wir hier in der EU nicht mit Weltmarktpreisen bei hohen EU-Kosten klar kommen können . Die Flächenprämien reichen bei weitem nicht für die hohen Standortkosten aus. Somit können die Betriebe auch keine Rücklagen bilden für schlechte Jahre. Bei diesen Agrarpreisen sind gute und hohe Erträge Pflicht , sonst dreht es sich für alle Bauern nicht, aber das verstehen alle, außer den Bauern nicht. Z. Zt. zahlen alle Bauern Eintritt, sprich bringen Geld mit , wenn sie in die Ställe gehen oder den Acker betreten. Beim Weltmarktpreis , den wir bekommen , gibt es keine Umwelt-und Sozialstandards. Deshalb hat die EU-Landwirtschaft keine Zukunft wenn sich nicht grundlegend die Rahmenbedingungen ändern. Es wird überall von Klimawandel geredet , aber im Flughafen Hannover sind die Passagierzahlen wieder um 8% gestiegen. Warum wohl ?

    • Borchert Alexander sagt

      Hallo Friedrich,
      die EU-Landwirtschaft hat eine Zukunft, aber nur in Form des gnadenlosen Wettbewerbs. Als Landwirte produzieren wir weltweit standardisierte Produkte. Weizen ist numal Weizen und Mais ist Mais. Damit ist aber auch nur ein “Weltmarktlohn” erzielbar. Wir hatten im Land viele Industrien, die verschwunden sind, weil es in der Welt anderswo Menschen gab, die das gleiche Produkt (Porzellan, Textil) viel billiger produzierten. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Boden, unsere Produktionsgrundlage, nicht auswandern kann. Unser landwirtschaftliches Problem ist die Austauschbarkeit der Produkte. Es gibt bei Lebensmittel leider kein “made in Germany”. Das ist auch nicht gewollt, weil spätestens während der Pauschalreise bei der Schlacht am Buffet jegliche Frage nach der Herkunft der Lebensmittel egal ist.
      Der ruinöse Überlebenskampf wird so weiter gehen, es sei denn es erkennt irgendwann einer, dass eine funktionierende einheimische Landwirtschaft, doch für die Sicherstellung der Ernährung wichtiger ist, als die höchste Kapitalrendite.

      • Bauer Fritz sagt

        Stellen sie sich vor es gäbe so etwas wie Weltmarktpreis für Agrarprodukte (ohne Ansehen der gesetzlichen Standards, der ökologischen Auflagen, der steuerlichen Unterschiede, der Kaufkraft ..) auch im Entlohnungsbereich.
        Mindestlohn = Weltmarktpreis = 1-2 € pro Tag. Es gab mal das Beispiel vom Englisch-Lehrer aus Indien (könnte aber auch für ein äthiopischer Journalistenlohn sein) mit 360 $ pro Monat im Vergleich zum entsprechenden Berufskollegen aus Deutschland mit 3600 $. Alles was über 360 $ liegt ist öffentliche Subvention.

        Das würde viele Aha-Erlebnisse auslösen in breiten Teilen der westlichen Bevölkerung. Vor allem die “Upps” möchte ich hören und sehen von jenen, wenn man annimmt, daß sie etwa selbst dann, wenn 70% ihres Einkommens aus öffentlichen Zuschüssen (= 860 €) sind auf z.B. 1.200 € brutto p.m. kommen.

        Und dann wäre immer noch offen, daß dieser Weltmarktpreis-Mindestlohn auch mal um 30% nach unten fallen kann und außerdem die öffentlichen Zuschüsse sowohl nominell als auch real jährlich weniger werden. Das würde dann wohl bei vielen zu einen Doppel-Upps führen.

        Ist mal so ein nettes Gedankenexperiment.

  6. bauerhans sagt

    laut agrarzahlungen ist der betrieb Dettweiler ein kleiner betrieb,bei dem die menge des getreideertrages möglicherweise nicht so ausschlaggebend ist.

  7. Günter sagt

    Das sagt mal den Bauern in SH die nur 15dt Gerste geerntet haben, das das keine Dürre ist.

  8. AdT sagt

    – “Millionen” vergessen (würde mich als Autor ärgern; ich gestehe, es bei meinem “privaten Lesen” übersehen zu haben, weil mir die Relation 41 : 7 ins Auge sprang).

    – Mindererträge bei Getreide ist das Thema. Von Kartoffeln, Raps oder Zuckerrüben ist nicht die Rede. Von Obst auch nicht. FRECHHEIT!

    – Interessenlage eines Mitgliederbeitragssammelvereins angesprochen, aber keinen Spendensammelverein kritisiert. Unglaublich.

    – geplanter Schwedenurlaub erwähnt – ungehörig! Stil der Reportage abschaffen!

    – Das Schlimmste: Bauer Willi nicht gefragt. Oh oh!

    Und sonst? Egal: Shitstorm frei!!!

    P.S. Wo steht eigentlich, dass Herr Grossarth sich bei seiner Aussage zum hitzebedingten Erntezeitpunkt auf Bauer Dettweiler gestützt hat? Phantasie von Bauer Willi?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Heute steht in meiner Tageszeitung dass fast die Hälfte der Rentner eine Rente unter 800 Euro haben, aus dem Bericht kann nicht entnommen werden, ob bei Ehepaaren der andere Partner auch nur 800 Euro Rente bekommt, oder ev. auch mehr. Es steht in dem Bericht auch nicht, dass nicht wenige Rentner mehrere Wochen sich einen Urlaub in weltweiten 5 Sterne Hotels gönnen.

      • Brötchen sagt

        ehemaliger die zahlen waren gestern so..im westen männl. 1200 Euro, weibl. 200 Euro. im Osten männl. 1000 Euro und weibl. 800 Euro. glaube so war das. Grüsse!

        • Inga sagt

          Ja,
          die Frau aus dem Osten war ja viel länger berufstätig, als die im Westen, weil es in der DDR viel mehr Kindrgärten, sogar Kinderhörte gab.

          Das selbe gilt dür die Russlanddeutschen.

          • Brötchen sagt

            Inga, meine Frau geht seit berufsbeginn immer voll arbeiten. wir haben zwei Kinder, ich weiss was das heisst. das war
            eine sehr anstrengende Zeit! da keine Oma vor Ort.

            • Brötchen sagt

              inga,ich bin aus dunkeldeutschland. hier arbeiten jetzt fast alle Frauen halbtags, die zugezogen sind. aber das stellt sich langsam um, soll auch jeder machen, wie er denkt. für die Frau ist es meines Erachtens besser, wenn sie unabhängig ist. das habe ich auch immer unterstützt

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Mein Beitrag war die Antwort auf den fast hämischen Hinweis von AdT dass Kartoffeln, Raps, Obst oder Zuckerrüben nicht betroffen wären.
          Nach meinem Kenntnisstand sind im Osten alle Fruchtarten betroffen.

          Auch wenn es bei uns in Mittelbaden nicht so dramatisch ist, wird Obst und jüngere Weinstöcke bewässert, um die Ernte zu sichern.

          Ps: Im November haben wir ein Rentnerehepaar aus dem ehemaligen Ostberlin getroffen, er war in einem Eisenbahninstandhaltungswerk, sie bei der Finanzbehörde tätig.

          Die haben seit der Wende die halbe Welt bereist, das trieb einem ehemaligen Landwirt bald die Tränen in die Augen.

    • Jochen Böhrer sagt

      Ihr Zynismus ist angesichts der Notlage bei vielen Betrieben einfach nur ekelhaft.

    • Bauer Willi sagt

      @AdT
      Solche Kommentare machen mir echt traurig. Es zeigt, dass Du nix kapierst. Deine Häme kannst Du Dir sparen.

      Den Artikel von Grossarth empfinde ich als zynisch. Du wahrscheinlich nicht. Lassen wir es dabei. 🙁

      Bauer Willi

      • AdT sagt

        Du ziehst wegen Deiner grundlosen “Empfindungen” eine bestimmte Person, Herrn Grossarth, in den Schmutz. Mit falschen Behauptungen!

        Journalisten sind auch Menschen, und Teil einer wichtigen Institution im Land. Presse kann man übrigens noch weniger importieren als Kartoffeln und Hack, wenn sie einmal kaputtgehetzt ist.

        Was mich betrifft, habe ich mich über mögliche Notlagen von Betrieben (Überschuldung?) überhaupt nicht geäußert, sondern über Deine – entweder mutwillig oder durch das Ergehen in Schnappatmung samt Sauerstoffmangel -falsche Interpretation eines FAZ-Artikels, der die hohen Mindererträge der Betriebe doch gerade zum Thema hat! Unbeschadet der Distanz zum Bauernverband.

        Aber….oh nein, zynisch… nur Getreide… und nur im Norden und im Osten, und…. schnapp schnapp, im Süden weniger Alarm angesagt…. japps japps, ventilier…

        Dein Blog wird immer asozialer. Bauer Willi: als Johannes Rau der Landwirte gestartet, als Gauland gelandet. Nein, es geht nicht um rechts oder links, sondern um Blödsinn labern und Desavouieren.

        • Mark sagt

          Werter AdT, ich habe hier auch schon bessere Kommentare vor Dir gelesen. Nebenbei bemerkt, dieser Grossarth-Artikel ist es nicht wert, dass man sich darüber echauffiert.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Der wo Blödsinn labert sind wohl sie.
          Die Landwirte, denen das Wasser, diesmal die Dürre bis zum Hals steht, haben für diese Blödsinn kein Verständnis.

          ihre Beiträge mutieren zusehend Richtung Stammtischniveau. 🙁

        • Brötchen sagt

          Adt Du das ist genau die gleiche Spirale die sonst auch über die Medien läuft. Im Osten wurde Kritik auch als staatsfeindliche Hetze bezeichnet und dafür konntest Du ab gehen, wenn sie dich auf dem Kieker hatten. Was den Artikel betrifft, da hat Willi vielleicht auch etwas überzogen und empfindlich reagiert. ich habe den auch gesehen, lese sowas aber aus Prinzip schon nicht mehr. Gut das hier ist Willis Blog und vielleicht schiesst er manchmal über das Zeil hinaus, aber das muss die Gegenseite auch ab können, das sind auch keine Waisenknaben. Aber rein fachlich ist der Journalismus heute eine Katastrophe.
          ich schreibe selber auch Artikel für Fachzeitschriften und muss da auch aufpassen, dass ich den richtigen Ton treffe und alles sachlich darstelle. das ist selbst unter Fachleuten auch nicht ganz einfach. Man neigt manchmal dazu manche Dinge einseitig zu betrachten bzw. Probleme überzubewerten.

          schönes Wochenende!

          • AdT sagt

            Ja, der Gauland-Vergleich und das “immer asozialer” war blöd. Und die inländische Landwirtschaft im Rang hinter die Presse einzustufen, war undiplomatisch nicht nur gegenüber Bauer Willi. Also mehrere überzeugungstaktische Fehler meinerseits, mit denen ich mir also auch selbst geschadet habe.

            Schlimmer als so Meinungs-Geschichten (Gauland-Vergleich, “Häme”, “zynisch” etc.) ist es aber, anderen etwas in den Mund zu legen, was sie nicht gesagt haben, nämlich, dass der Landwirt Axel Dettweiler die einzige Quelle gewesen sei. Man sieht ja, dass einige darauf anspringen.

            Die Nennung von Axel Dettweiler mit seinem Schweden-Urlaub wirkt etwas seltsam, wenn man nicht weiß, dass der FAZ-Artikel an die Reportage “Race to feed the World” um Axel Dettweiler und Felix Kangwa aus Sambia anknüpft, von denen ich einige Teile gelesen habe.

            Die hätten sicher auch einige Bauern hier im Blog gefallen.

            Dir auch schönes Wochenende!

            • Brötchen sagt

              adt! wusste ich doch, du meinst es nicht so. man spult sich manchmal etwas hoch, ist eine Gefahr am i- .net! Grüsse!

            • AdT sagt

              Der Vollständigkeit halber: Sehe gerade, dass die FAZ-Reportage heute weitergeht, Titel: „Das wird hier bald Wüste“. Diesmal wurde Bauer Bösel gefragt, 1.100 ha Acker- und Grünland in Brandenburg, mit 40 Prozent weniger Dinkel und 35 Prozent weniger Roggen und Wintergerste diesen Sommer. (Wieder kein Obst, kein Bauer Willi) 😉

              Da ist aber einer dran. Ich weiß noch, als hier beklagt wurde, dass in den Medien über eine vorherige Trockenphase nicht berichtet wurde. 🙂

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Bei uns in Mittelbaden gibt es bei Obst eine sehr große Ernte, besonders bei dem Obst wo der Frost für einen Totalschaden im Jahr 2017 sorgte.

              2018 eine 150% Ernte mit schlechten Preisen. (Erdbeeren zt. 50 cent je KG)

              2017 Totalverlust für die meisten Betriebe.

              Jetzt können sie den Reichtum für diese Betriebe berechnen.

              Ansonsten gehen mir deine Beiträge gehörig auf den Sack. 🙁

            • Bauer Willi sagt

              @AdT
              Da ich Grossarth persönlich kenne, bin ich immer mehr enttäuscht, wie unsauber seine Texte sind (werden die nicht redigiert? Es sind nämlich gleich mehrere Fehler drin) Mich ärgert, mit welchem zynischen Unterton er seine Artikel versieht, wenn er auf die landw. Verbände zu sprechen kommt. Er trifft damit ja auch deren Mitglieder.

              Ich kritisiere, dass er den Eindruck erweckt, dass sein Gesprächspartner Dettweiler (ich weiß um “Race to feed the world) repräsentativ für Deutschland ist. Es gibt eine Reihe von Ernteprognosen, die er hätte zitieren können.

              Landwirte, die diesen Artikel lesen, müssen wütend werden, weil das Problem verniedlicht wird. Ich bin wütend!!

              Interessant ist, dass Grossarth einen Tag später einen fachlich deutlich detaillierteren Artikel zum gleichen Thema veröffentlicht hat. Diesmal fragt er einen Bio-Bauern…
              Titel des Artikels: “In 15 Jahren ist hier Wüste”. Gehts auch eine Nummer kleiner?

              Ich weiß, dass man bei Kritik an den Medien schnell und gerne in eine Ecke gestellt wird. Um das Gegenüber dann so richtig abzuwatschen, vergleicht man ihn dann mit Rechtsradikalen, weil das so richtig unter die Haut geht. Es ist dir gelungen!
              Bauer Willi

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