Bauer Willi
Kommentare 67

Prost! – oder: Die Dosis macht das Gift

Wahrscheinlich wird diese Rechnung wieder keine Sau interessieren. Weil Wissenschaft in unserer Gesellschaft keinen großen Stellenwert mehr hat. Es sei denn, man kann “Studien” für die eigenen Zwecke “vermarkten”.

Bauer Willi

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67 Kommentare

  1. Andi sagt

    Hallo Stadtmensch, ich frage mich gerade, wie sie intensiven Glyphosateinsatz definieren? Wir setzen Glyphosat seit ca, 30 Jahren zum Abspritzen von Ausfallraps vor der Weizensaat ein. Wir haben weder ein zerstörtes Bodenleben, noch verdichtete Böden und auch unsere Fusarienwerte bewegen sich auf niedrigem Niveau. Das unser Bodenleben in Ordnung ist, wage ich aus der Tatsache heraus zu behaupten, dass wir im vorigem Jahr nach Zwischenfruchtanbau ca. 300 g Regenwürmer pro Quadratmeter gefunden haben. Und dass, obwohl die Zwischenfrucht auch noch mit “böser” Gülle gedüngt wurde. Sie stellen ihre Behauptungen aufgrund von Aussagen “studierter Chemiker” auf. Ich meinige aufgrund von Praxiserfahrungen. Erfreue mich übrigens trotz Einsatz von Glyphosat noch bester Gesundheit.

        • Ackerbauer sagt

          Das es völlig egal ist was die Bauern machen, ob sie konventionell oder biologisch wirtschaften.
          “Owning the Weather in 2025”
          Die Kabale kontrolliert neben dem Geld nun ein paar Jahre früher ebenso das Wettersystem!

          • Inga sagt

            Ach bist rdu neidisch auf Bauern, Ackerbauer

            weil die so einen teuren Arbeitsplatz haben?
            Oder weil du nicht weißt, wie man mit Glyhosat umgeht?

            • Ackerbauer sagt

              Wie kommst denn darauf?
              Weise nur auf die Wettermodifikation durch das Militär hin!
              Oder gefallen die diese Wetterkapriolen etwa wenn der Staat einen auf Herrgott spielt?

              Zurück zum Glyphosat
              Find wer seine Felder iO. hat und entsprechende Technik besitzt, der braucht auch ohne den Pflug so gut wie kein Totalherbizid.
              Man muss halt als Betriebsleiter mehr “mit” der Natur und der Witterung arbeiten, also das passende Zeitfenster für den flachen Grubberstrich abwarten und das Gerät mit Hartmetallwerkzeuge bestücken.

              • Schmeckt gut sagt

                Wie ist die Empfehlung bei Bedingungen wie 2017. Erfolgreiche Queckenbekämpfung mit Grubber im Matsch? Positiver Nebeneffekt: Hartmetallbestückung nicht nötig? 😉

                • Ackerbauer sagt

                  Wer in der Fläche Quecken “kultiviert”,
                  der macht die Bodenbearbeitung über Jahre hinweg falsch.
                  Das Problem tritt i.d.R. nur vom Rand her auf.
                  Dort sollte man einen zusätzlichen Arbeitsgang mit dem Grubber ohne Stützwalze in eine trockene Wetterphase hinein einplanen.
                  Alternativ eignet sich auch eine Pflugfurche zur Randbehandlung.

                  Hartmetall-Flügelschare machen sich immer bezahlt.
                  Sie haben die mehrfache Standzeit und werden an der Arbeitskante nicht rund.
                  Das verursacht auf tonhaltigen Böden unter feuchteren Bedingungen eine Grubbersohle.

              • bauerhans sagt

                “ohne den Pflug”

                schälpflug,egge,kultivator,egge,ausaat roggen.
                so wars früher,es musste aber immer mal abtrocknen.
                heute kann man erfolgreich mehrfach den gänsefußgrubber einsetzen,aber nur bei trockenheit.

                • Ackerbauer sagt

                  Der Landwirt sollte alle Hilfsmittel mit Bedacht und Vernunft einsetzten.
                  Zuviel mechanische Komponente zum falschen Zeitpunkt sowie zu feuchte Aussaatbedingungen schädigen die natürliche Krümelstruktur und der Ackerfuchsschwanzbesatz explodiert förmlich.

                  Manchmal ist weniger mehr,
                  bzw. man muss sich überwinden wenn manch übereifrige Kollegen die Arbeit als “erstes” verrichtet haben.

    • Thomas Apfel sagt

      Anfang der 90-iger war es gerade eben die größere Regenwurmmenge bei nicht wendenden Bearbeitungsverfahren (mit Glyphosat- Einsatz) die zur sehr positiven Bewertung des Systems gegenüber Pflügen führte.
      Alles schon vergessen. Unsere Hügelgebiete freuen sich schon drauf, dass endlich wieder gepflügt wird, und der halbe Acker nach einem kräftigen Regenschauer wieder auf der Straße liegt.

    • Stadtmensch sagt

      Hallo Andi, es sind nicht meine Behauptungen, die ich hier aufstelle, sondern die Praxiserfahrungen von ein paar Weinbauern. Ich befürchte halt, dass der ominöse “Lebendverbau” unter den regelmäßigen Gaben von Glyphosat leidet und somit der Acker insgesamt mehr Energie und Chemie braucht, um wenigstens noch als Pflanzsubstrat fungieren zu können. Ihr kennt ja sicher die Macht der Bilder, denen ich mangels Praxis “schutzlos” ausgeliefert bin:
      Ab Minute 48: https://vimeo.com/51911008.
      Dann wäre da noch der Umstand, dass 80% der Pflanzen zwecks Nähstoffaufschluss in symbiontischen Verbindungen mit Mykorrhizapilzen wachsen, die nachweislich von Glyphosat negativ beeinflusst werden.
      Dem Praktiker mit seinem “gesunden Menschenverstand” ist das Rille, denn er hat ja seinen Flüssigdünger und braucht schnell sein sauberes Saatbett.
      Alles nachvollziehbar…

      • Ludwig sagt

        “Wir müssen den Boden in Ruhe lassen” ob nun als konvi oder als Öko ist dem Boden dabei völlig egal. Der größten Schaden richtet Eisen im Boden an, egal ob als Pflug oder Grubber. Der Regenwurm hat eine Eisenallergie und er braucht Nahrung von abgestorbenen Pflanzenteilen. Sobald man ihnen mit diesen Folterwerkzeugen in Ruhe lässt, vermehrt er sich auch.
        Aus Neuseeland gibt es eine 20 jährige Studie, Bei der Grünland, Direktsaat und Pflug verglichen wurden. Die DS hatte fast so viele Regenwürmer wie Grasland. Obwohl 2 mal 3l Gly pro Jahr eingesetzt (was eindeutig Zuviel ist).
        Beim Pflug musste man die Regenwürmer suchen.

        Was jetzt “gesunder Menschenverstand” ist, ist eine ganz andere Diskussion und sollte hier nicht miteinander vermischt werden.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Es handelt sich nicht um Weinbauern, sondern um einen Weinhändler, der seine BIO Weine an den Mann, oder Frau bringen möchte. Da kommen einige Auswüchse gerne Recht, die kann man benutzen, um drauf los zu poltern.
        Es soll schon vorgekommen sein, das eine Missachtung einer roten Ampel zu Todesfällen geführt hat. Hat schon mal jemand die Abschaffung der Autos gefordert.

        Jetzt zum Fachlichen:

        Im Gegensatz zum Städter weiß der Winzer wie er seine Weinberge zu bewirtschaften hat, da spielt einmal das Wetter, die Bodenbeschaffenheit und die Steilheit eine Rolle.
        In den flachen lagen in der Pfalz und Rheinhessen kann man unter den Stöcken das Gras mechanisch bekämpfen, machen wir das in den Flächen soweit die befahrbar sind, liegt der Mutterboden beim nächsten Gewitter unten im Weg, oder geht Richtung Rhein.
        Dann gibt es noch Lagen, die sind so Steil dass sie mit Maschinen nicht Bearbeitbar sind, die werden dann ganz flächig mit einem Herbizid behandelt.

        Bei uns werden inzwischen wieder Umlegungen ausgeführt, um die Weinberge mit Kleinschleppern befahrbar zu machen. Dann ich nur ein Herbizidstreifen von 40 Zentimetern erforderlich, der Rest, also 1,60 Meter ist begrünt. Das ist nur möglich bei genügend Niederschlägen, oder die Reben werden mittels Tröpfchenbewässerung bewässert, aber das stößt nicht immer bei der außerlandwirtschaftlichen Bevölkerung auf Zustimmung, die meinen, das Wasser ist bei der Autowäsche besser aufgehoben.

        Aber was schreib ich da, die städtischen Tante Google Winzer wissen eh alles besser.

      • Inga sagt

        “Ich befürchte halt, dass der ominöse “Lebendverbau” unter den regelmäßigen Gaben von Glyphosat leidet und somit der Acker insgesamt mehr Energie und Chemie braucht, um wenigstens noch als Pflanzsubstrat fungieren zu können. ”

        Wie kommst du denn darauf?
        Während des folgenden Jahres, in der Vegetationszeit baut doch er Boden mit Hilfe seiner Bodenbakterien die Glyphosatreste ab, oder?
        Und so bleibt er als Pflanzensubstrat erhalten!

  2. Stadtmensch sagt

    Gefunden bei Weinhalle.de (Blogbetreiber – studierte Chemiker):

    “Fakt ist, daß intensiv mit Glyphosat behandelte Agrarflächen in ihrem Bodenleben gestört bzw. weitgehend zerstört sind. Langjähriger Glyphosateinsatz führt zu einer Verdichtung der Böden, die mit der Zeit akuten Nährstoffmangel auslöst. Die Verfügbarkeit von Mangan, Bor, Phosphor, Stickstoff und anderen lebensnotwendigen Spurenelementen ist für die Pflanzen nicht mehr gesichert. Diesen Nährstoffmangel gleichen Landwirt und Winzer von oben durch Düngemittel aus, synthetisch, versteht sich. Der daraufhin einsetzende Wachstumsschub der Rebe hat weitere Pestizid-Anwendungen zur Folge, weil sich die überversorgten Reben nicht mehr im Gleichgewicht befinden und deren Trauben z. B. zu schimmeln anfangen oder aufzuplatzen drohen. Zudem kommt es durch intensiven Glyphosateinsatz nachweislich zu einem Befall des Bodens mit gefährlichen Schadpilzen, den sogenannten Fusarien, die hochgiftige Mykotoxine freisetzen, die im Erntegut nachgewiesen werden können. Für Wein hat man diesbezüglich bereits Grenzwerte festgelegt. Ein Problem, das zunehmend akut wird und die Komplexität des Einsatzes von Glyphosat eindrucksvoll unter Beweis stellt.”

    • Ludwig sagt

      Wenn jemand mit “Fakt ist” anfängt wird ich schon sehr skeptisch.
      Ersetze doch mal an allen Stellen Glyphosat durch Kupfer, dann könnten die Ausführungen passen.

      • Inga sagt

        Narürlich hat er recht, Ludwig,

        wenn er behauptet:
        “Fakt ist, daß intensiv mit Glyphosat behandelte Agrarflächen in ihrem Bodenleben gestört bzw. weitgehend zerstört sind. Langjähriger Glyphosateinsatz führt zu einer Verdichtung der Böden, die mit der Zeit akuten Nährstoffmangel auslöst.”

        Werden denn die Böden intensiv mit Glyphosat behandelt, oder verdünnt mit Mitteln wie RoundUp?
        Und dann auch noch mit eine bestimmten empfohlenen Menge,
        die man ja nicht nur wegen dem Naturschutz einhält, sondern auch weil man sparsam ist!

    • Thomas Apfel sagt

      Die eingesetzten Pflanzenschutzmittel- und Düngermengen sind im Weinbau, wie auch in der sonstigen Landwirtschaft rückläufig (wenn man mal den Trick des UBA die Zunahme des Einsatzes von Kohlendioxid zur Lagerschädlingsbekämpfung zuzurechnen rausnimmt).
      Die Mineraldüngermengen sind ebenfalls konstant bzw. insbesondere im Weinbau rückläufig. Wenn´s ums verunglimpfen der nicht- Bio- Landwirtschaft geht ist jede Behauptung wohlfeil. Das Problem in Teilen des Wein- und Gemüsebau´s sind eher die teilweise leichten und durchlässigen Böden. Fusarien sind Schwächeparasiten und mehr im Bio-Anbau (an den Weinstöcken) zu finden.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Vermutlich gehöre ich zu denen, die vom Weinbau keine Ahnung haben, habe das nur 55 Jahre lang gemacht, davon 50 Jahre lang in betrieblicher Verantwortung.
      Die ganzen Kellermeister und wer noch sonst was mit Wein zu tun hat wahrscheinlich auch nicht.

      Da kommt ein Chemiker und Weinhändler gerade Recht, um den Winzern zu zeigen wo es lang geht.

      Ein Chemiker, Laborchef eines weltweiten Chemieunternehmens habe ich mal nach seiner Einschätzung zu PSM gefragt, er war der Meinung, dazu soll ich an andere wenden, deren Aufgabe ist, dies einzuschätzen.

      Aber was solls, der Stadtmensch greift nach jedem Strohhalm.

    • bauerhans sagt

      “Langjähriger Glyphosateinsatz führt zu einer Verdichtung der Böden, die mit der Zeit akuten Nährstoffmangel auslöst.”

      DAS ist mal eine geile aussage!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Schon wieder was gelernt, bis gestern waren noch die großen Landmaschinen für eine Bodenverdichtung zuständig. 😉

        • Inga sagt

          Was machen die Mikroben in der Vegetationszeit?

          Oder bist du der selben Meinung wie meine Oma, als sie meinte,
          dass mein Mann an Blutmangel leiden muß, weil er ja schon über 50 mal Blut gespendet hat und dann jedes mal einen halben Liter!

      • Stadtmensch sagt

        Hey Dorfmensch. Wenn endlich mal wieder ein Glyphosat-Fass aufgemacht wird, wollen wir auch ordentlich darin panschen. Warum machen Sies nicht wie Bauer Willi? Füße hoch und die Schafe meckern lassen…
        Oder sind sie Winzer und wollen etwas Lehrreiches beitragen?!

        • bauerhans sagt

          stadt/dorfmensch,bei zeit-online wird immer noch darüber gestritten,ob glyphosat jetzt bayer endgültig die gurgel zuschnüren wird.

  3. Berthold Lauer sagt

    Hab ich was verpasst? Wo kann man die in Lebensmitteln gefundenen Glyphosatwerte nachlesen?

  4. Obstbäuerin sagt

    Sie können das doch für sich so entscheiden, Herr Borchert, nur das ständige Missionieren findet nicht mein Wohlgefallen, mal nett gesagt. Solange es keine wissenschaftlichen Beweise gibt, bleibt es Glaubenssache.
    Wenn ich aber sehe, dass die Natur, einschließlich empfindlichster Insekten, sich prächtig entwickelt, fällt meine mutige Selbstüberprüfung anders aus als die Ihre.

    • Obstbäuerin sagt

      Das war jetzt ein Selbstläufer – steht aber auch noch mal am richtigen Platz.

  5. tiwas sagt

    Hier kann viel verlacht und verhöhnt werden, was Sorgen um die Gesundheit der Umwelt angeht.
    Sei es drum, das ist nicht so wichtig.

    Die Entscheidung über die Zukunft des Bayer Konzerns werden die Aktionäre fällen.
    Jeder verlorene Prozess bringt die Leverkusener dem Untergang näher.

    Das ist einerseits schade um einen deutschen Arbeitgeber, andererseits werden die Lügen der Vergangenheit “aufgearbeitet”.
    Da gibt es jetzt Anwälte, die sind so richtig motiviert, die Gefährlichkeit zu beweisen und Zusammenhänge
    zu Erkrankungen herzustellen.
    Eins steht fest: Glyphosat ist am Ende, das ist nur eine Frage wann, nicht ob.

    Sicher werden den Herrschaften Landwirte aber die neuen Produkte aus Übersee gefallen?
    Frisch auf dem Markt – ganz ohne Prüfungen! Jetzt Katalog anfordern!
    -Und das Spiel geht von vorne los… – alles gut vorbereitet!

    Wer jetzt wieder in pawlowscher, klassischer Konditionierung “Aluhut!” schreit, möge doch mal überlegen, wann der erste Fall der Klagen gegen Glyphosat zugelassen und im Eiltempo contra entschieden wurde!
    – Ja, direkt nach der Unterschrift der Bayer Großkopferten unter den Monsanto-Kaufvertrag.
    Achso, das ist wieder nur reiner Zufall, ja?
    Ich denke, wenigstens hier könnten wir uns doch mal einig sein, dass da was faul ist.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Da gibt es jetzt Anwälte, die sind so richtig motiviert, die Gefährlichkeit zu beweisen und Zusammenhänge
      zu Erkrankungen herzustellen.
      Eins steht fest: Glyphosat ist am Ende, das ist nur eine Frage wann, nicht ob.”

      Die Anwälte bekommen Erfolgshonorar, die werden alles daran setzen um zu gewinnen.

      Wer das Glyposat weg haben will, muss auch bereit sein, für seine Lebensmittel bis zu 40 % mehr zu bezahlen.

      Sind die BIO Lebensmittel bei LIDL und ALDI bereits am Mittag ausverkauft?
      Eigentlich müsste es so sein.

      • Alexander Borchert sagt

        Lieber Ehemaliger,

        die Leute werden erst dann mehr zahlen, wenn sie es zahlen müssen.
        Wir Landwirte haben doch nur ein Problem : Wir produzieren zuviel….

        • Arnold Krämer sagt

          Und wenn die deutschen Landwirte wenig(er) produzieren, wie das bei Bio der Fall ist, holt sich die Lebensmittelindustrie den Rohstoff aus dem Ausland. Wo kommt z.B. das ganze Biofutter für Bio-Legehennen denn her? Jedenfalls nicht aus D. Da werden teure Parallel-Logistikschienen aufgebaut.
          Oder die konsumfähigen Endprodukte kommen direkt aus dem Ausland.
          Vielleicht wird auch eine Menge umdeklariert. Wer weiß das schon. Die Rückstandsuntersuchungen bei ausländischer Bioware lassen diese Vermutung zu. Der Mensch will doch betrogen werden.
          Das heißt: Sonderwege bei offenen Grenzen funktionieren nur für Markenprodukte bei starker Kundenbindung, aber nicht für die Landwirte mit austauschbaren Agrarrohstoffen (egal ob Bio- oder Konv.- Ware)
          Deshalb wird die deutsche Landwirtschaft immer stärker unter Druck geraten, je mehr kostenträchtige nationalstaatliche Regelungen getroffen werden. Und diesen Weg beschreitet man zur Zeit.

  6. Ehemaliger Landwirt sagt

    Es gibt verschiedene Menschen, die Alkohol konsumieren, die einen die Alkohol genießen, andere sind Säufer, die sind im Bier und Schnapsbereich zu finden, mir ist kein Alkoholiker bekannt, der nur Wein bei seiner Krankheit zu sich nimmt.
    Während der Schwangerschaft ist ALK, auch in geringen Mengen tabu, wie auch das Rauchen. Leider hält sich nicht jede Schwangere daran. 🙁

  7. Harald von Canstein sagt

    Wissenschaft in ihrer ganzen Komplexität, Grautönen und 10 neuen Fragen für jede Antwort hat leider nie für die breite Masse einen hohen Stellenwert gehabt. Der normale Mensch denkt digital: gut/schlecht, gefährlich/ungefährlich, essbar/nicht essbar. So haben wir Millionen von Jahre überlebt. Zweifel und Nachfragen wurden von der Evolution lange nicht belohnt.
    Vor jeder Aufklärungskampagne über ein Sachthema muss daher erst eine Aufklärung über die menschliche Psyche erfolgen. Ich habe damit großen Erfolg gehabt, als ich vor einem Naturschutzverband über Umweltmythen aufklärte (warum bzw. wann Plastiktüten gut sind, ebenso Dünger, Glühbirnen, E-Mobilität).

    Guter Lesestoff hierzu:
    1. Hans Rosling “Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist”
    2. Rolf Dobelli “Die Kunst des klaren Denkens”
    3. Jürgen Schäfer “Lob des Irrtums”

    • Bauer Willi sagt

      Ich hatte am Sonntag einen Vortrag vor Imkern zu halten. Alles Hobby-Imker. Bin da mit etwas Schiss hingefahren. Wir haben uns drei Stunden blendend ausgetauscht, weil es um Fachfragen ging und die Imker in ihrem Fach Profis.
      Das Problem sind die kurzen Überschriften. Die Details werden dann nicht mehr wahrgenommen. Aber so kann man amerikanischer Präsident werden.

  8. Arnold Krämer sagt

    Es ist gut, dass Bauer Willi mit den zur Diskussion gestellten Themen – wie auch mit dem heutigen Beitrag – immer wieder deutlich macht, mit welcher Widersprüchlichkeit, Voreingenommenheit, Einseitigkeit, Oberflächlichkeit, Verlogenheit, Emotionalität (sicher gibt’s noch mehr, in diesem Zusammenhang passende Begriffe) Agrarthemen in Deutschland behandelt werden.
    Der Erregungspegel bei Themen wie Glyphosat und anderen im Agrarbereich wird medial hoch gehalten. Dass es eine zum heutigen Tema absolut passende Meldung in die Tageszeitung schafft (wird darüber auch im (Unterschichten-) Fernsehen berichtet?) kommt vor. Der geneigte Leser geht dann aber vermutlich auch schnell darüber hinweg. Die Betroffenheit ist ja auch “nur” privat und allgemein “nur” über die Sozialkosten (Steuern) gegeben.
    https://www.e-pages.dk/neueosnabruckerzeitung/5641/article/873363/24/3/render/?token=7604eff2a2e088db1564c0ba4a66262a

  9. Alexander Borchert sagt

    Gott sei Dank gibt es im Wein kaum Glyphosat.
    Das beweist nämlich, dass das Glyphosat nicht aus dem Boden in die Pflanzen umgelagert wird. Denn Glyphosat wird unter den Rebzeilen sehr gerne eingesetzt.

    Doch wie kommt es in andere Lebensmittel?????

    1. Sikkation. Es ist immer noch in vielen EU-Ländern erlaubt Getreide vor der Ernte abzutöten. Ernteerleichterung nennt man das. Man könnte auch sagen: Der Druschsaison wird dadurch verlängert. Ich habe viele 1000 ha in meinem Leben gedroschen. Ich habe niemals diese Form der Ernteerleichterung gebraucht. Ich musste niemals auf dem Drescher kapitulieren.

    2. GVO veränderte Pflanzen, die glyphosatresistent sind. Diese werden mehrmals von der Saat bis zur Ernte mit Glyphosat unkrautfrei gehalten. Der resistente Soja nimmt dabei den Wirkstoff trotzdem auf und lagert ihn bei der Abreife ins Korn um. Vor einigen Jahren wurden zur Rechtssicherheit daher die tolerierten Restmengen an Glyphosat im Soja, im Getreide usw, angehoben. Wir Bauern verfüttern dann das Zeug im Futtertrog.

    3. Warum könnte es gefährlich sein?
    Es wirkt doch nur auf Pflanzen. Das dachte ich auch, bis mir jemand erklärte, dass Glyphosat in Pflanzen einen bestimmten Stoffwechselweg blockiert. Den gleichen Stoffwechselweg nutzen auch einige nützliche Darmbakterien. Und jetzt kann jeder mal nachdenken, was er über Darm und die Gesundheit des Menschen und der Tiere weiss.

    Es wird noch einige Jahre dauern bis diese Zusammenhänge ans Tageslicht kommen. Glyphosat war als Notfallmaßnahme gedacht und ist es immer noch. Doch mit der Zeit wurde es zum systemrelevanten Wirkstoff.

    Hoffentlich fällt uns diese einseitige Abhängigkeit nicht doch noch auf die Füße.

    • Obstbäuerin sagt

      Sie sagen es ja selber A. Borchert: Glyphosat könnte gefährlich sein aber Alkohol ist es. Nach über 40 Jahren Glyphosatanwendung tummeln sich nachgewiesen mehr als 30 Schmetterlingsarten in unserem Obstanbaugebiet und zwar relativ gleichzeitig. Müssten die nicht alle an einer Darmerkrankung zugrunde gegangen sein? Von unseren Wildbienen ganz zu schweigen!!!

      • Alexander Borchert sagt

        Liebe Obstbäuerin,

        Sie sehen das Schwarz-Weiß. Keiner muss Alkohol trinken, aber jeder muss sich darauf verlassen, dass unsere landw. Produkte nicht belastet sind.
        Ich will es als Landwirt einfach wissen, ob ich mit meinem Glyphosateinsatz nicht doch viel mehr anrichte, als ich bisher gedacht habe.
        Haben wir den Mut zur Selbstüberprüfung. Es ist doch nicht schlimm, wenn ich nach 30 Jahren Praxis sagen muss: Das, was ich bis gestern gemacht habe, war falsch, aber bis heute wusste ich nichts Besseres.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Machen sie BIO und das Problem ist gelöst.

          Na ja das Kupfer…………….

        • Inga sagt

          gibt es den da keine Brhörde, die das kontrolliert?

          Muß das unbedingt jeder Bauer selber machen?

        • Obstbäuerin sagt

          Sie können das doch für sich so entscheiden, Herr Borchert, nur das ständige Missionieren findet nicht mein Wohlgefallen, mal nett gesagt. Solange es keine wissenschaftlichen Beweise gibt, bleibt es Glaubenssache.
          Wenn ich aber sehe, dass die Natur, einschließlich empfindlichster Insekten, sich prächtig entwickelt, fällt meine mutige Selbstüberprüfung anders aus als die Ihre.

  10. Ackerbauer sagt

    Das Totalherbizid sollte nach meinem dafürhalten nur noch zur Teilflächenbehandlung(Ampfer/Quecken) in Verbindung mit einer mischenden Bodenbearbeitung eingesetzt werden dürfen.
    In Nord und Südamerika wird die LF zu 90% mit Roundup-Ready Gentech-Kulturen im No-Till Verfahren bestellt, das sollte als erstes verboten werden.
    Die Ackerfrüchte(Soja/Mais) wurzeln besonders in die abgestorbenen Wurzelkanäle der Unkräuter und nehmen dort den Wirkstoff in einer höheren Konzentration auf!

    • bauerhans sagt

      “Die Ackerfrüchte(Soja/Mais) wurzeln besonders in die abgestorbenen Wurzelkanäle der Unkräuter und nehmen dort den Wirkstoff in einer höheren Konzentration auf!”

      offensichtlich nicht im erntegut,sonst hätte es dazu schon untersuchungsberichte gegeben.

      • Ackerbauer sagt

        Too big to fail!
        Systemrelevanz nennt man és auch.
        oder auch Gefahr im Verzug/Notfallzulassung.

        • Inga sagt

          Deswegen haben wir usnere eigenen Gesetze hier!
          Und die sind mit denen in Amerika nicht zu verwechseln!

    • Bauer ´Willi sagt

      Die Erkenntnis, dass Glyphosat über die Wurzel aufgenommen wird, ist mir neu. Bitte Belege. Kennen Sie die Abbauraten? Wie soll das gehen?
      In diesem Falle sogar gerne einen Link 🙂

      • Ackerbauer sagt

        Schon klar das Glyphos seine “akute” Wirkung “nur” über das Blattgrün der Pflanzen entfaltet.
        Von manchen Fachleuten wird Roundup es auch als harmlose Kochsalzlösung dargestellt.
        Denk einfach mal länger nach, warum werden Quecken bis in die letzten Rhizome erfasst.
        Die Pflanze baut/schwitzt den Wirkstoff über Wurzel-Exudation wieder aus.
        Bei der Applikation fallen zudem auch 50-90% auf den blanken Boden.

        Vergrößert man den Blickwinkel und was mir da sehr zu bedenken gibt,dazu braucht man auch kein Biochemiker, Mikrobiologe oder Immunologe sein.

        Die Vorstufe war das militärische Agent Orange und die “Nebenwirkungen” sind hinreichend bekannt.
        Die Amis sprühten das Mittel über die Köpfe der Vietcong, nicht genug sie warfen das inzwischen geächtete Napalm oder eine noch perfidere Technologie auf Hiroshima und die Spur der Verwüstung endet im ehem. völkerrechtswidrigen Jugoslawien-Krieg nicht.
        Es wurde panzerbrechende (Uran) /DU-Munition verschossen.
        Die “latenten” Folgen der erbschädigenden Missbildungen sind dort noch heute zu sehen!

  11. Ostendorf ( Am Ende mit nur einem "F" ) sagt

    Laut Wikipedia beträgt die LD50 ( 50 % der Versuchstiere sterben an der Dosis) bei 5000 mg je Kg Körpergewicht.
    Somit müßen Sie als 75 Kg schwerer Mensch 1 500 000 000 Tage jeweils ein Glas ( zu 0,25 l ) trinken, um darann mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % zu sterben.
    Jedoch dürfen Sie solange NICHT das WC besuchen !
    Also Prost.

  12. Ehemaliger Landwirt sagt

    Mit 15 Jahren habe ich in der hiesigen Winzergenossenschaft gejobbt, um nicht von dem “mageren” Lohn des Betriebes meiner Eltern abhänig zu sein. So konnte ich aus dem “vollen” schöpfen, was Wein betrifft. Seither trinke ich fast jeden Tag Wein.
    Und das schöne daran ist, bin jenseits 65 Jahre und der Krebs hat mich auch nicht eingeholt 😉

    Ich kannte einige, die haben nur Bier getrunken und haben sich in wesentlich jüngeren Jahren ins Jenseits verabschiedet.
    Jetzt Frage ich mich, was ist gesünder, oder schädlicher von den beiden, Wasser scheidet wohl aus, wegen dem Nitrat, oder?

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Oh je,
      jetzt fällte es mir gerade ein, mein Frühstücksbrot hatte ich mit Schinken belegt, Schinken soll auch Krebserregend sein, es sieht schlecht aus, ich fürchte die 100 werde ich nicht erreichen. 🙂

  13. bauerhans sagt

    ob die geschworenen in usa,die gerade glyphosat von bayer eine mitschuld am krebs des klägers gegeben hatten,auch vorher ein glas wein getrunken hatten.

  14. Piet van Veghel sagt

    Im Glas oder im roten Wein haben Analitiker auch kein einzige PPB Glyphosat gefunden aber das Abbauprodukt AMPA was auch (und wahrscheinlich) von Reinigungsmitteln (Phosphonaten) herkommen könnte !

  15. Ludwig sagt

    IARC ist die einzige Organisation welcher bei der Bewertung von Glyphosat Käuflichkeit nachgewiesen werden konnte. Gerade diese wird immer wieder als der Hort der Wahrheit hingestellt.
    Hunderte von staatlichen Untersuchungsbehörden auf der ganzen Welt wird dagegen nicht geglaubt.

    • Schmeckt gut sagt

      Erzähl nicht so einen Mist. Glyphosat ist N3H3NO5P und Agent Orange ist ein Gemisch aus C3H5Cl3O3 und C3H6Cl2O3. Haben also nur gemeinsam, dass sie chemisch hergestellt werden können. sonst nichts. Auch die Giftigkeit ist deutlich unterschiedlich. 2,4,5T ist aufgrund seiner Toxitität gegenüber Menschen schon seit jahrzehnten verboten in D. Und das ist gut so.

      • Ackerbauer sagt

        “Chemisches-Gemisch” das in der Natur so nicht vorkommt.
        Es sollte in den hohen Mengen bei zwei jährlichen Gen-Sojaernten nicht mit 10-20l/Ha in der Unkrautregulierung und Ernteerleichterung/Staffelung zur Anwendung kommen.

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