Der Journalist Franz-Josef Wagner ist heute gestorben. Er hat mir vor einigen Jahren einen Brief geschrieben. Damals waren Umweltaktivisten durch Felder unserer Gemeinde gelaufen, unter anderem auch quer durch ein Möhrenfeld. Es war aber nicht mein Möhrenfeld.
Mir ist der Link zugeschickt worden. Ich gehöre zu den Millionen von Menschen, die die Bildzeitung nicht lesen…
(Aufrufe 1.956 gesamt, 1 heute)


Welche eine Ehre und welch eine schöne Geschichte!
Wenn ich Franz Josef Wagner richtig verstanden habe,
dann sind Möhren sehr wichtig.
Der Bauer ist wichtig, weil er Möhren produziert.
Was ist, wenn der Bauer gar keine Möhren produziert
und schon gar keine, die zwei Jahre brauchen zum Wachsen ?
Es geht um das Eigentum des Bauern und nicht wie lange Möhren wachsen.
Es könnte ja auch eine andere Frucht auf dem Grundstück wachsen beides ist PrivatEigentum eines Bauern.
Was hat das eind dummer Demonstrant zu verwüsten.
offensichtliche Wortklaubereien zu Lasten eines Verstorbenen der sich nicht mehr wehren kann finde ich nicht lustig sondern pietätslos
Danke. Pietätlos. Aber Andreas geht es um Aufmerksamkeit. Solche Menschen nennt man im Internet „Troll“.
Mein Vater hat sein Ehrengrab auf dem privaten und historischen Familienfriedhof schon vorbereitet und dann mal rumgefragt, wer ihn denn beerdigen würde. Der Reiterverein (darauf muss man erst mal kommen!) hat abgelehnt. Als ältester Sohn wäre eigentlich ich zuständig, aber ich hasse Beerdigungen und werde nie wieder an einer teilnehmen. Tot ist tot. Die Leute sollen sich einäschern und verstreuen lassen und nicht nach ihrem Ableben noch rumzicken. – Man stelle sich vor, ich müsste eine Grabrede auf meinen Vater halten. Worüber sollte ich da erzählen?
Das Problem ist wohl, dass mein Vater in seinem ganzen langem Leben keine bleibenden Beziehungen aufgebaut hat, noch nicht mal zum Reiterverein, zu seinen Nachfahren, zu seinen Frauen und Müttern (Freunde gab’s nie). Das fühlt sich kalt an.
– Die Hölle übrigens ist nicht heiß, sondern kalt. Das ist der Zustand, in dem man schonungslos klar blickt, ohne den gewohnten Zuckerguss und den Komfort, – und wo man dann nichts mehr ändern kann. Es ist alles so, wie geschehen, nur eingefroren und unabänderlich.
So ohne Gnade.
Die Neandertaler hatten mehr Kultur…
Mein Vater hatte seine Pferde immer gepeitscht, bis ihm jemand aus dem Reiterverein verklickert hatte, es sei besser, ein Vertrauensverhältnis zu den empfindlichen Viechern zu bekommen. Aber was hat das mit Neandertalern zu tun? (Rest gelöscht wegen obszöner Bemerkung)
Hinweis an @Ex-Baumschuler: noch so ein Kommentar und ich werde Sie sperren.
Kommen Sie, Willi, bitte. Die Szene mit dem Stroh ist ein Klassiker. Danke.
Die Pferde hatten Angst und scheuten, wenn mein Vater in den Stall kam und sie zum Reiten ausführen wollte.
Uns Kindern hat Papi nie was getan (meinen kleinen Bruder hatte er getreten, als er am Boden lag). Mich hatte er sogar noch nie zurechtgewiesen in jeglicher Art, aber da war etwas. Wir Kiddies tollten und tobten, aber wenn er mit dem Trecker zurückkam, hörten wir das gewiss und verzogen uns klammheimlich. Wenn Vater abends nicht mehr draußen schwer ackerte, sondern zuhause fernsah oder so und wir was aus der Küche brauchten, gingen wir auf Zehenspitzen, um nicht bemerkt zu werden. Immer. Manche Dielen knarrten, da musste man aufpassen.
– Das ist auch ein Nachlass, oder? – Meine Geschwister und ich werden keine Nachfahren haben. Die Gründe sind offensichtlich. Für meinen Bruder und mich ist das unausgesprochen auch eine Frage der Ehre, diese Missstände nicht weiterzutragen. Meine Halbschwester sollte sowieso keine Kinder kriegen, weil sie zu blöde, zu dick, zu hysterisch und zu arm dafür wäre. Sie gehört auch nicht zur Familie und wird auch nichts erben.
Tja, und dann friert eines Tages alles ein und bleibt für immer so. Ein Zustandsbild. Die Hölle. Die schon stattgefunden hat. Die Essenz des Lebens.
moin das wurde doch gut geschrieben, der Bauer ist wichtig und der Willi sowieso schönen Tag