Bauer Willi
Kommentare 59

Post von Thomas

Diese Mail erhielt ich am Sonntag. Und mehr will ich dazu auch nicht sagen.

Hallo Bauer Willi,

So irgendwie scheinen wir beide uns mit denselben Gedanken die Zeit zu vertreiben. Nach fast zweistündigem Telefonat mit unserer gemeinsamen Freundin Carina Konrad, bei dem es neben Landwirtschaft und Agrarpolitik aber auch mal privat sein durfte, war ich nicht gerade entspannter was die Lage unserer Zunft anbelangt.

Ich bin verärgert über unsere Rahmenbedingungen. Die sorgen dafür, dass uns eine Trockenheit direkt umhaut. Klar geistert in unserer aller Köpfe momentan die Milliarde herum. Klar ist auch, dass man, nachdem man eine Feldrundfahrt gemacht hat, auch gerne etwas davon ab hätte. Seit den Unwettern Anfang Juni ist bei uns hier kein messbarer Regen mehr gefallen. Die ersten beiden Schnitte im Grünland sowie unsere Druschfrüchte haben uns noch vertretbare Erträge geliefert. Jetzt bangen wir um das Überleben unseres Dauergrünland und den Mais. Im Übrigen kann ich auf unserem Standort für die vergangenen drei Jahre auch eine miserable Regenverteilung feststellen, die zum Teil ähnlich schlechte Erträge zur Folge hatte wie es in diesem Jahr den Anschein für die noch draußen stehenden Kulturen hat.

Doch was hat uns so weit gebracht? Warum sind wir so empfindsam für extreme Ausschläge des Wetters geworden? Ich denke, es liegt daran, dass uns in den vergangenen Jahren viel zugemutet wurde. Dinge wie Tierwohllabel, Greening, die neue Düngeverordnung, höhere Anforderungen beim Bau von Stallanlagen, gestiegene gesellschaftliche Anforderungen und viele kleine andere Dinge haben dazu geführt, dass der Kostenapparat um unsere Landwirtschaft herum auf ein gefährliches Ausmaß angeschwollen ist. Aus unternehmerischer Sicht reicht es nicht, in guten Jahren über die Runden zu kommen. In guten Jahren muss Kohle gemacht werden, auch mal einige Jahre hintereinander, dann steckt man auch mal ein Dürrejahr oder vielleicht auch zwei weg. Es sind die zusätzlichen Anforderungen, die uns in schlechten Jahren das Genick brechen. Wie sollen wir – wie jüngst gefordert – Rücklagen bilden für Dürrejahre, wenn uns erst ein paar Monate zuvor gepredigt wurde, wir müssten auf volatilen Märkten Rücklagen bilden um Niedrigpreisphasen durchzustehen. Man kann den Euro aber nur einmal zur Seite legen, und das auch nur, wenn dadurch nicht zwingend nötige Investitionen auf der Strecke bleiben.

Daher bringt der Ruf nach einer Milliarde noch weniger als der Tropfen auf den heißen Stein, weil er nichts an den Ursachen ändert. Wer hohe Anforderungen bestellt, der soll auch dafür zahlen. Ob das nun der Verbraucher, der Handel oder die Regierung (also letztlich immer der Verbraucher) ist, ist wurscht. Erstklassigkeit muss bezahlt werden. Dann brauchen wir auch keine Dürrehilfe.

Andere Staaten, wie der Bundesstaat New South Wales in Australien, stocken ihre Dürrehilfe aktuell um 100% auf, weil die örtliche Regierung den Ernst der Situation erkannt hat und schnell helfen will damit die Tiere auf der Weide nicht verhungern. Ich selbst durfte mich als junger Student während eines Auslandssemesters in Australien an solchen Hilfstransporten für Dürre- und Buschfeuergeschädigte Kollegen beteiligen. Die bedingungslose Hilfsbereitschaft war enorm. Wir haben Futtermittel aus Überschussregionen in die Krisengebiete gebracht. Der Transport wurde vom Staat bezahlt. Es wurde sogar Futter gespendet!

Eine weitere Möglichkeit wäre vielleicht eine Allgefahrenversicherung, die aber ohne Staatlichen Anschub zu lange braucht bis sie liquide genug ist, um im Schadensfall auch ausschütten zu können. Unsere westlichen Nachbarn genießen diesen Luxus, die Allgefahrenversicherung zu 60% bezuschusst zu bekommen. Schon mehrmals habe ich die Aussage gehört, dass …“uns nach der Aussaat eigentlich nicht mehr viel passieren kann.“ So weit so gut. Ist ja schön für unsere Luxemburger Nachbarn. Aber Wetter kennt keine Grenzen. So bekommen wir den Überschuss an Futter, der vielleicht noch regional vorhanden wäre, vor der Nase weggekauft.

All diese Dinge abzuklopfen und Gehör dafür in Berlin zu finden wäre die Aufgabe unseres Bauernverbandes. Stattdessen ziehen sie die Rage der Bevölkerung nochmal auf unseren gesamten Berufsstand, wo ja die Diskussion um Nitrat, Glyphosat, Tierwohl und Co auch noch nicht ausgestanden ist. Was lässt sich der Bauernverband dann bloß noch unüberlegtes einfallen? Ob ein Führungswechsel dort ausreicht, wage ich zu bezweifeln. In den kleinsten Ortsgruppen werden die Posten bereits weitervererbt, soll es da in den Landesverbänden oder in Berlin wirklich anders aussehen?

Nachdenklich bin ich, weil ich mir diesen Weg als Landwirt selber ausgesucht habe.

Denn erst mit 30 Jahren habe ich mich, zusammen mit meiner Frau, dazu entschieden, meinen gut bezahlten Job in der Agrarbranche aufzugeben, um zusammen mit ihr ihren Hof weiter zu führen. Landwirt zu sein war für mich immer richtig. Die Landwirte die ich bis dahin kennengelernt hatte, waren größtenteils Persönlichkeiten, zu denen man aufschaute. So einer wollte ich auch werden. Dass nun, acht Jahre nach dieser Entscheidung, nicht mehr viel vom Glanz dieses Berufsbildes zurückgeblieben ist, hätte ich mir nie träumen lassen. Kollegen in meinem Alter haben längst aufgegeben oder haben es in nächster Zukunft vor. Ausgebildet um Unternehmer zu sein, wenden sie sich der Landwirtschaft ab, um einem Berufsleben als Arbeitnehmer entgegenzublicken. Da ist die Umfrage (des BMEL glaube ich) über die Einstellung von Mitarbeitern die nicht aus der Landwirtschaft stammen, schon fast schizophren wenn man bedenkt, dass selbst Bauernkinder in der Landwirtschaft keine Zukunft mehr sehen.

Únser Beruf braucht Kontinuität. Sowohl finanziell als auch in Bezug auf die gesetzlichen Anforderungen. Wir schaffen es nicht, mit jeder neuen Regierung die Richtung zu wechseln. Wir haben und werden durch Mulchsaat und Zwischenfrüchte wunderbar zur CO2 Reduktion in der Atmosphäre beitragen, indem wir Kohlenstoff in Form von Humus im Boden binden. Dann kann man uns aber nicht Glyphosat wegnehmen wollen.

Gleiches gilt für unser Trinkwasser. Wenn wir 15 oder 20 Jahre altes Wasser trinken, dann macht sich auch eine restriktivere Düngung erst in 15 – 20 Jahren bemerkbar! Warum erklärt keiner, dass all diese Dinge zusammenhängen und nicht isoliert betrachtet werden können?

Und wenn ich schon gerade wieder in Rage bin (nicht mehr nur nachdenklich…) dann lass uns doch unser Steuersystem umkrempeln! Wenn steuerlich interessantes Wachstum uns alle ins Verderben treibt, dann lass uns doch in Zukunft besonders ökologische und tiergerechte Produktionsweisen steuerlich begünstigen. Da gibt es tausend Möglichkeiten wo man ansetzen kann. Ein Carbon Footprint wäre ein Anfang. Weiter über Dieselverbrauch je Hektar oder Zukäufe regionaler Futtermittel…Ich denke wir Bauern hätten da viele Ideen. Nur muss es sich eben am Ende des Jahres auch finanziell bemerkbar machen…

Für mich war es eine richtige Entscheidung. Gerade deshalb liegt mir sehr viel daran für den Berufsstand zu kämpfen, weil ich eben für meine Entscheidung, für die Familie, für den Hof kämpfe.

„Macht Schwerter zu Pflugscharen“, so ein biblisches Sprichwort, das es in den 90`er Jahren sogar auf die Plakate der Grünen geschafft hat. Ein Sprichwort, dass ich in der Vergangenheit nur allzu gerne verwendet habe wenn es um Konflikte in der Welt ging.

Und heute?

Heute wollen sie noch nicht einmal mehr Pflugschare.

Trotz allem: Wir machen weiter!

Viele Grüsse!

Thomas aus Rheinland-Pfalz

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59 Kommentare

  1. Heinrich Steggemann sagt

    Wieviel berechtigte und unberechtigte Kritik verkraftet ein aktiv wirtschaftender Landwirt bzw. ein potenzieller Nachfolger????? Ich sehe aktuell die Gefahr, das die Vielfalt unter den Betriebsleitertypen verloren geht. Es bleiben nur die dickfelligen und bürokratiefähigen bzw. Typen die im Strom mitschwimmen übrig. Für kontinuierliche Veränderungen brauchen wir aber auch weiterhin Personen, die nach links und rechts schauen und aus eigenem Antrieb neue Dinge ausprobieren und damit die Zukunftswerkstatt für die anderen Betriebe bzw. für die restliche Gesellschaft sind. Faktenbasierte Kritik ist ihr Ansporn. Wird nur noch wahrlos kritisiert ohne Anerkennung des bereits erreichten, suchen sie sich andere Betätigungsfelder und ziehen sich aus der Landwirtschaft zurück.

    • Michael Reber sagt

      Danke Heinrich, das sehe ich genauso! Mal die ausgetrampelten Pfade verlassen!
      Grüße
      Michael

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Ach so,
      sie beziehen ihre Fachkenntnis aus Computerspielen?

      Suchen sie immer noch den Pokémon?

      • Inga sagt

        Da sieht man mal, wie man, meist nur andere, an unserem Berufsstand Geld verdienen kann!

        Nicht respektieren und darüber lustig machen kann!

  2. Ehemaliger Landwirt sagt

    Mein lieber Thomas,
    sicherlich hast Du einige Dinge angesprochen, die dringend notwendig wäre,
    wenn du mit dem Bauernverband nicht zufrieden bist, dann muss man es besser machen und das geht nur wenn man sich im Verband einbringt.

    Welche Funktion hast du im Verband?

    Gelesen habe ich nichts davon?

    • Thomas aus der Eifel sagt

      Ich stehe in der Erbfolge der Posten als Quereinsteiger recht unten. Es gibt da nicht selten recht steife Hierarchien nicht wahr?

      • Hans-Günter Felser sagt

        Thomas – auch ein Eifeler! Sag ganz grob die Gegend an oder schreib paar Worte in deiner lokalen Mundart, dann weiß ich auch genau Bescheid. (Wie häsch bei dir de Döppcheskooche? Et Kent/Kont oder anners? Odder paar Wöhd zo enem Thema – dann wäß esch Beschät) 😉 Beste Jröß vun Äfeler zo Äfeler!

      • Inga sagt

        Was Thomas?
        Du hast einen Hof in Aussicht und willst den als Quereinstieger bewirtschaften? Aber ein landw. Ausbildung hast du schon, oder?

        Da legt der Erbgeber bestimmt wert drauf!

        Denn sonst wäre es ja ungerecht den anderen Miterber gegenüber, oder?

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        In Amerika sollen Millionäre auch als Tellerwäscher angefangen haben, so ist es auch im Bauerbverband.

  3. Friedrich sagt

    Gut beschrieben. wir sind zum Spielball aller Anderen geworden. ALDI senkt die Butterpreise, DANONE kündigt die Biomilchbauern, VION + Tönnies halten künstlich die Schweinepreise niedrig, der LEH macht Druck ohne Ende, usw.. Wo ist das Kartellamt ? Sind das die Helfershelfer dieser Gangstermethoden ? So gehts jedenfalls nicht weiter . Wir Bauern müßen wie z.B. der ISN zum Lieferboykott aufrufen , damit bestimmte Einkaufsgangster auf dem Trockenen sitzen. Wenn zwei bis fünf Einkäufer die ganze Marktmacht darstellen , dann stimmt hier doch das ganze System nicht. Das Kartellamt unterstützt das ganze sogar noch , wenn Hersteller Preisabsprachen gegenüber dem LEH machen mit Kartellstrafen. Ein Witz ?!! Warum unterstützt das Kartellamt nicht abgesprochene Preise (Legal) der Bauern und der Schlachtbranche , wenn Tönnies und Vion danach Hauspreise machen ? Jeder Hauspreis ist doch mit einer Kartellstrafe zu belegen, gerade auch deshalb , weil die Beiden fast 50 % der dt. Schweine schlachten. Hierzu schweigt die Politik und alle Anderen. Wäre doch auch einmal eine Aufgabe für den BUND ? Schließlich betrifft das auch die Biobauern. Da schweigt der Schreihals.

    • Tom sagt

      Lieferboykott beim LEH – Ok, bin dabei – bzw mache ich bereits!
      Wie und wo besprechen wir das weitere vorgehen?
      Schreiten wir zur Tat und gewinnen Mitstreiter.
      Willi – kannst Du vermitteln?

      • Obstbäuerin sagt

        Hallo Tom, mich würde interessieren was Du produzierst und wieviel Du an den LEH bisher geliefert hast.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Hast Du eventuell das Komma falsch gesetzt?

            Einige tausend Tonnen und wie viel willst du bei einem Lieferstreik vernichten?

            • Tom sagt

              Unter anderem Spargel
              Das Komma ist schon richtig gesetzt.
              Man muss ja nicht die gesamte Produktion boykottieren.
              Es reicht ja schon z.B. keine Sonderaktionen mehr mitzumachen!
              Oder z.B nicht unter einem fairen festgelegten Preis zu verkaufen.

      • Georg Summerer sagt

        Nach dem vor 10 Jahren beendeten Milchstreik gab es mehrere Gerichtsurteile.
        1. Bauern sind Lieferanten und keine Angestellten und dürfen daher nicht streiken. Ein Boykott verstößt gegen das Kartellrecht und kann daher bestraft werden.
        2. Bauern dürfen sich in Genossenschaften organisieren solange sie nicht mehr als 33% der nationalen und 25% der EU bündeln.
        Wie die Gegebenheiten im Gemüsebau ist weiß ich aber nicht.
        Näheres dazu müsste Kirsten wissen!

    • sonnenblume sagt

      Hallo Friedrich,
      in der Schlachtbranche geht es auch wohl um einen Verdrängungswettbewerb. Je mehr Mäster die Unternehmen durch Lieferverträge an sich binden können, meistens ja mit einem Bonus für die Mäster verbunden, desto weniger müssen sie am freien Markt einkaufen. Das erleichtert das Geschäft ungemein und gleichzeitig kann man lästige Konkurrenz ausschalten.
      Dann hast Du die zweite Staffel von Tierwohl vergessen. Glaube doch nicht im Ernst, dass da was vom Handel kommt. Der Basispreis wird um genau die Summe gesenkt, die später vom Handel mit viel Trara wieder an die Bauern verteilt wird. Das war bei der vorherigen Staffel doch auch so. Da sich jetzt sehr viele Landwirte angemeldet haben, muss natürlich auch mehr Geld eingespart werden. Ist doch logisch. Schau nochmal unter dem vorherigen Beitrag ” Oh, Olaf ” in den Kommentar von Thomas Apfel. Was sagte ein Edeka-Einkäufer: ” Wir sind Kaufleute.”
      Da wird schon im Voraus genau gerechnet und geplant, wie man die Sache angehen will.
      Das sieht für den Bürger zwar alles Toll aus und der Handel preist sich mit seinen Forderungen den Landwirten gegenüber dem Kunden an, aber wer hinter die Kulissen schaut, der sieht was ganz anderes.

  4. Liberaler sagt

    Substanzloses Gejaule und fachlich Bullshitt
    Rufe nach mehr Staat sollte bestraft werden

  5. Hans-Günter Felser sagt

    Der Thomas hat die Situation sehr gut skizziert.
    “Unser Beruf braucht Kontinuität.” schreibt er.
    Die Bauernschaft sollte mehr und längerfristige Planungssicherheit haben und die Möglichkeit, wirklich etwas für Krisen zurücklegen zu können.
    Gleichzeitig sollte sie ihre Vertretung und ihr Image von Grund auf neu gestalten.
    Noch besser wäre eine grundsätzliche Umgestaltung des (Steuer-)System, das betrifft dann uns alle.
    – Ich finde, da sollte man dran bleiben!

  6. Mark sagt

    Überwiegend Zustimmung. Allerdings zeigt sich auch hier. Wenn man zu sehr in Rage gerät, kommt nicht mehr viel gescheites dabei raus. Carbon footprint und ähnlicher Schwachsinn, Gott bewahre uns davor.

  7. Angela Kern sagt

    … Was mich so ärgert: dass die Konsumenten, die grundsätzlich gegen alles sind, jede fachliche Bewirtschaftungsform als Laien kritisieren, jeden Tag neue Labels fordern, gegen grosse Betriebe sind – und das Sterben kleiner Betriebe mit immer mehr Auflagen beschleunigen… Auf die Frage eines Reporters beim Thema weniger Ertrag bei Kartoffeln – Gefahr für Chips und Pommes, antworten: “ja dann sollen die das doch aus dem Ausland holen, es gibt ja genug…”!!! Das Fatale: ein Mangel wird hier in den Regalen nicht sichtbar werden. Dann gibt’s halt weniger regionales oder die Region wird erweitert. Aber: dann ist wird deutlich, wie egal manchem deutschem Konsumenten die Produktionsbedingungen sind, egal ob und was da an der Pflanze behandelt wird, wie die Tiere gehalten werden und wie mit der Gülle umgegangen wird. Wir arbeiten bereits seit 25 Jahren in der Wasserkooperation mit Berufskollegen an der Verbesserung der Wasserqualität, haben die geringsten Nitratwerte der Region… Das findet keinen Weg in die Schlagzeilen… Nur Fehler Einzelner… Und der Konsument haut wieder drauf. Bedauerlich zeigt die jetzige Situation wieder, dass der Konsument wie bei unserem Thema Milchpreis beim Einkauf anders handelt, als die geäußerte Meinung suggestiert. Der Geldbeutel hat entschieden. In diesen Zeiten könnte der Verzicht auf Lebensmittel, die hier nicht in ausreichender Menge produziert werden können, auch im Einzelhandel ankommen… Wenn die Ware aus dem Ausland liegen bleiben würde und die wenigen regionalen Produkte – auch wenn sie teurer sein würden – trotzdem gekauft würden. Das würde auch öffentlich zeigen, dass die Bevölkerung uns unterstützt. Wir Landwirte erzeugen die Lebensmittel, die in die Regale kommen!!! Das ist vielen gar nicht bewußt! Auch jetzt die Diskussion weiter anzuheizen, Bio gegen Konventionell ist fatal. Jeder Landwirt entscheidet für seinen Betrieb die Bewirtschaftungsform und die Kunden entscheiden, welche Bewirtschaftungsform ihnen für ihre Lebensmittel wichtig sind. Daraus böse oder gute Bauern zu machen ist fehl am Platz. Der Konsument kann aber in der Diskussion um Dürre, Klima und Schuldzuweisungen sich selbst mal an die Nase packen: ein Smartphone oder Flachbildschirm weniger und das Geld für gute, in Deutschland sicher hergestellte Lebensmittel ist da. Beim Urlaub mal auf Flüge oder Kreuzfahrtschiffe verzichten, und ihr Beitrag für bessere Luft wäre auch dabei… Aber diese einseitigen Schuldzuweisungen gerade in der jetzigen Krisensituation sind kontraproduktiv . Dialog ist wichtig und sich selbst mal hinterfragen.
    Ich bedanke mich hier mal bei den Berufskollegen, die die Lebensmittel für unseren Haushalt herstellen… Wir haben nur Milch und Fleisch 😉

    • Hans-Günter Felser sagt

      an Angela Kern- Sie schreiben: “Und der Konsument haut wieder drauf.” Dann direkt 5 Daumen hoch.
      Und schon fängt das Konsumenten-Bashing wieder an.

      Solange Sie reflexartig in solche Hasstiraden verfallen, kommen wir einfach nicht weiter! Sie blockieren sich auch selber – merken Sie das nicht selbst?

      “Der Konsument ist an allem schuld!” – Es ist kaum zu glauben, wie einfach doch die Welt für einige hier ist.

      Am Ende hat “der Konsument” noch die Dürre verursacht?

      Ein Gruß mit Kopfschütteln – und auch von mir Danke für die Lebensmittel!

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin@Hans-Güter Felser. Wie würden Sie denn in solch einer Situation reagieren,
        wenn Ihnen das Wasser bis zum Halse stehen würde? Oder noch drastischer ausgedrückt das erste Wasser schon durch den Kehlkopf rinnt.
        Genau so cool und abgeklärt wie Sie es uns immer in Ihren Beiträgen erklären.
        Viele Landwirte sind in großer Not,. was Ihre Futtersituation betrifft und Sie spielen wie so oft den Oberlehrer.
        Sie können sich nicht wirklich in die Lage der betroffenen versetzen.
        Die verantwortlichen ruhen weiter. Was soll die Senkung der Butterpreise in der Situation?

        • Hans-Günter Felser sagt

          an Der Brandenburgbauer : Moin zurück.
          Es sind doch zwei paar Schuhe, lieber Brandenburgbauer (Sagt man in Brandenburg “Moin”?).
          Das eine Ist die aktuelle Notlage. (Nebenbei: Angesichts einer akuten Dürre ist es sehr erfrischend, wenn Sie die Metapher mit dem “Wasser, das bis zum Hals steht” wählen).
          Das andere ist, wie geht man mit dieser Notlage um?

          Ich habe lediglich reklamiert, dass man sich als Feindbild aussucht: “der Konsument” .
          Hat “der Konsument” jetzt die Butterpreise gesenkt? Solche Tiraden führen doch zu rein nichts!

          Ein wenig Struktur in der Analyse der Situation kann durchaus helfen, da braucht man auch kein “Oberlehrer” zu sein.

          Ihnen einen schönen Tag.

          • Karin sagt

            Die Tiraden der Konsumenten gegen die Bauern (immer mehr Forderungen) -kurz auch Bauern-Bashing genannt- führen meiner Ansicht nach auch zu nichts. Falls Sie nicht wissen, was gemeint ist, wäre es gut wenn Sie die Kommentare unter den Online-Artikeln vieler Zeitungen lesen.

          • Inga sagt

            also Herr Felser,
            hast du denn hier bei Bauer Willi nichts gelernt?

            Die ganzen Zusammenzuhänge nennst du Triaden?

          • Der Brandenburgbauerh sagt

            Moin Herr Felser, das Thema wieso sagt ein Brandenburger Moin, klären wir später.
            Der hat zur Zeit ganz andere Sorgen, die ein Nichtbauer, wie Sie, nehme ich einmal stark an, bei Ihren weißen Antworten natürlich nicht im geringsten im Mark treffen. Unsere Mutterkühe 580 an der Zahl stehen seid Mitte Juli im Stall. Wir füttern jetzt das Futter, in Form von Silage und Heu was wir für die Tiere im Winter benötigen.
            Jetzt kommen solche “Schlaumeier” wie Sie, die alles besser wissen und alles besser machen würden, nur wie, ökonomisch umsetzbar verraten Sie nicht.
            Schauen Sie sich einmal den Kommentar von Wilfried Furchert an.
            Im Blog 2018 “Tote Kühe oder Biogas” Ein Landwirt mit Herzblut sagt offen und erhlich wie die Lage wirklich ist.
            Was Sie so treiben weiß man nicht und Ihr unscheinbar unentliches Wissen was Landwirtschaft betrifft da lassen Sie uns alle im dunkelen tappen.

            • Hans-Günter Felser sagt

              an Brandenburgbauer: Ja, bin nicht -mehr- Bauer, war es in meiner Jugend, die ich mir auch nicht ausgesucht habe. Aber die Zeit möchte ich nicht missen, war sie auch eine harte Zeit.
              Wenn ich für eine solche Zahl von Tieren verantwortlich bin, dann ist es in dem Moment sch…egal, was das Futter kostet. Ich lasse die Tiere nicht leiden und/oder verrecken, nur, weil es sonst weniger Einnahmen gibt, kapiert!?
              Geht das in Ihren Kopf`?
              Wenn ich aufgrund besonderer Härten harte Entscheidungen treffen muss, dann treffe ich die und dann ist es so.
              Wer das nicht hinkriegt, sollte dann schnellstens den Beruf wechseln.
              Für mich sind Bauern Macher, Entscheider, Überlebenskünstler …. gewesen.
              Jetzt sehe ich, dass der Berufszweig aus Jammerlappen, Kundenbeschimpfern und Schlecht-Informierten besteht.

              Ein Bauer war einer, der wusste mal Bescheid! Das war einer!

              Jetzt ist er einer, der nach Subvention! schreit.

              Was ist nur geworden aus der stolzen Bauernschaft?
              -ein Almosenempfänger, der naiv für den Schlauern schafft!

              Sorry, das reimte sich gerade so gut… – vielleicht passt es ja nicht nur phonetisch?

      • Angela Kern sagt

        Hallo Herr Felser,

        …mein Beitrag ist sicher keine “Hass-Tirade”. Es ist leider eine sachliche Beschreibung dessen, wie mit unserer Arbeit zur Zeit umgegangen wird … das braucht man hier nicht näher auszuführen.
        Und die Welt ist nicht einfach, deswegen habe ich mehrere Aspekte angeführt, mit denen wir alle seit Jahren umgehen müssen.
        Keinem anderen Berufsstand versuchen viele Internetnutzer in die Arbeit reinzureden, niemand sagt einem Elektriker, wie die Steckdose einzubauen ist oder dem Maurer, wie er Steine zu setzen hat, aber den Landwirten, die alle fachliche gut ausgebildet sind, versucht ständig jemand zu sagen, wie unsere Arbeit zu machen ist. Und das nicht nur von den Internet-Nutzern, sondern durchaus von Studierten im Bereich Agrar, die leider seit langem keinen Praxisteil in ihrem Studium haben… und danach in diversen Behörden sitzen!
        Leider empfinde ich das so, dass egal bei welchem Thema (Insektensterben, Feinstaubbelastung etc.) und jetzt auch in der Dürre-Diskussion die Landwirtschaft gerne pauschal als “Schuldige” dargestellt werden.
        Ich finde es toll, dass “Bauer Willi” den Dialog sucht, Dinge von verschiedenen Seiten beleuchtet und vielleicht auch den einen oder anderen außerhalb der Branche erreicht.
        Den Konsumenten habe ich in meinem Post benannt, um auch DEN darauf aufmerksam zu machen, dass ER durchaus auch einen Beitrag zur Verbesserung von Lebensmittel-/und Preisdiskussionen leisten kann. Jeder sollte versuchen, bei sich selbst mal zu schauen, wo man auch für die Umwelt was verbessern kann. Einige Menschen, die mit der Tierhaltung nicht einverstanden sind, sind auf vegane Ernährung umgestiegen – ihre Entscheidung – zu respektieren, aber sicher nicht was für alle Menschen und zur Problemlösung. Aber es gibt viele Bereiche, wo was getan werden kann. Das von mir aufgezeigte Einkaufsverhalten kann aber jeder hinterfragen, das brauche ich hier nicht nochmal aufzuführen. Doch es ist sicher leichter, einfach das zu kaufen, was in den Regalen liegt, statt vielleicht auch gerade jetzt sich mit der Herkunft der Ware zu beschäftigen … und vielleicht eine andere Kaufentscheidung oder Verzicht zu üben. LG

        • Hans-Günter Felser sagt

          an Angela Kern : Es ist allgemien bekannt, das weit über 80% der potentiellen Käufer sowohl genmanipulierte als auch vergiftete Ware nicht essen wollen.
          Das müssen sie dennoch, denn es wird ihnen unter-gejubelt. – Durch kriminell falsche Deklaration oder durch Definitions-Manipulierung, wie es durch CRISPR/Cas9 so lange Zeit schon geschehen ist. Das macht echt wütend! Denken Sie, “der Konsument” ist nur blöd?
          Ich habe den Verdacht, dass der Verband nimmt, was er kriegt (egal, wie zustande gekommen) und jammert dann auf hohem Niveau.

          Ich finde sowas schäbig.

          Sio, jetzt wieder weite drauf klopfen auf “der Konsument”.

          Ist irgendwie langweilig, aber nur zu!

    • Paulus sagt

      @Angela Kern
      Zum Glück sprechen Sie an einer Stelle ihres Vortrags ja nur von „manchen deutschen Konsumenten.“ Das relativiert ihre Aussagen und deshalb drücke ich als dummer, allerdings nicht undankbarer Konsument jetzt mal ein Auge zu. Kommt trotzdem nicht gut an und geht eher nach hinten los.
      Mir ist kein anderer Wirtschaftszweig bekannt, der jene, denen er seine Produkte verkaufen will auch noch in den Sogenannten tritt. Das schaffen nur die Bauern, ich meine jetzt die mit den (nur sprichwörtlich) dicksten Kartoffeln.

      • Angela Kern sagt

        Hallo Paulus,
        dumm kann man sein 😉 aber man kann sich bilden und ich denke, das tun Sie, sonst würden Sie sich nicht mit solchen Themen auseinandersetzen. Ob etwas gut ankommt, ist Ansichtssache – man versucht, Branchenalltag nach außen zu bringen, ohne auf das Wohlwollen von “Followern” zu achten und denen alles recht zu machen.
        Es gibt auch keine Branche, wo der Konsument (wie bereits gesagt), Dinge an der Qualität oder Herstellung eines Produktes fordert, aber nicht bereit ist, den entsprechenden Preis zu zahlen.
        Manchmal fühlt man sich in der Branche als generalbeschuldigt, wenn es um Umweltkonflikte geht. z.B. Insektensterben, wo durchaus auch die Lichtverschmutzung in den Städten, Abgase etc. einen Anteil haben, aber statt diese Aspekte sachlich nebeneinander zu stellen, wird oft einseitig recherchiert und der Landwirt mit Güllefass und Breitverteiler (der nur selten noch eingesetzt wird) ist ein Prima-Fotomotiv und lässt sicherlich bei vielen Konsumenten direkt die Hutschnur hochgehen.
        Auch Bauern mit den “dicksten” Kartoffeln… Ich denke, es gibt verschieden strukturierte und unterschiedlich gewachsene Betriebe. Jeder Betrieb hat seine Geschichte, hat selber versucht, sich weiter zu entwickeln und ist aufgrund dessen unterschiedlich erfolgreich oder hat mit Problemen zu kämpfen.
        Doch gerade im Bereich der Landwirtschaft werden große Maschinen etc. direkt mit Protz gleich gesetzt oder moderne Flächenbewirtschaftung … In allen industrialisierten Branchen hat es Entwicklungen bei Maschinen, Technik und Personaleinsatz gegeben, man hat aber den Eindruck, uns wird das abgesprochen. Man hat den Eindruck viele erwarten weiterhin eine idyllische Landwirtschaft, wo der Landwirt den Mist noch auf einen Anhänger lädt und am liebsten am Acker oder Feld noch mit der Hand ablädt 😉 Würde das jemand von Ihnen machen wollen? Mit Sicherheit nicht. (… und der vorbeispazierende Hunde-Besitzer würde sich auch aufregen 😉 Also haben Menschen in den vergangenen Jahrzehnten an Verbesserungen und Arbeitsentlastungen gearbeitet… Auch ist nicht jeder große Stall gleich eine Massentierhaltung (…) Oder Betriebe vergrößern sich durch Zusammenschlüsse, weil: wie – bitte schön – sollen Familienbetriebe ständig wachsende Anforderungen (z.B. Doppelfahrsiloanlage vom Fachunternehmer gefertigt – weil selber machen darf er nicht mehr – für € 250.000,00 (z.B.) bauen, obwohl da keinerlei Produktivitätssteigerung mit verbunden ist?! Also gehen Betriebe zusammen, um Investitionen zu stemmen, die der Gesetzgeber fordert… Unser Stundenlohn bleibt dabei sowieso auf der Strecke… aber das sind zu viele Themen / Fässer, die man aufmacht.
        Wünsche Ihnen weiterhin Interesse, Dinge zu hinterfragen. LG

        • sonnenblume sagt

          Der Konsument weiß doch sehr gut was er will. Das zeigt er doch beim Einkaufsverhalten. Mir stellt sich nur die Frage ob das mit der politischen und der Meinung der NGOs übereinstimmt und ob nicht versucht wird, ihn über den Erzeuger umzuerziehen. Wenn es anders wäre, wären Bio-Produkte permanent ausverkauft und wir würden einen regelrechten Boom erleben. Wir haben eine starke Gruppe die eine grundsätzliche Veränderung sowohl in der Ernährung, als auch in der Landwirtschaft will und viele Menschen, die sich im Netz dazu auch lautstark äußern. Ich glaube, dass die überwiegende Mehrheit gar nicht so unzufrieden ist, wie man uns das glauben machen will.
          Was die Statistiken angeht muss man doch immer sehr vorsichtig sein.
          Es ist wichtig, dass wir uns weiterentwickeln und Neues versuchen. Aber unser Problem sehe ich darin, dass wir in diesem Fall zwischen den Fronten stehen.
          Bei der Weiterverarbeitung, Tönnies und Co. und beim LEH geht es doch ausschließlich um Marktanteile. Beim Kunden muss man aufpassen, das er nicht abspringt und deshalb wird der Druck nach unten weitergegeben. Alles was dem Kunden an Fürsorge und Sorgfalt, Label etc., suggeriert wird, soll ihn doch nur an die Marke binden.
          Deswegen sollten wir unsere Kritik nicht immer am Verbraucher fest machen.
          Unsere Probleme kommen wohl eher aus den vorher genannten Bereichen.

      • Inga sagt

        Paulus
        nun beschrieie mal den Weg von Milch (von Bauern zu, LEH, oder Kunden)

        Das Selbe mach mit Fleisch, Eier, Getreide und Zuckerrüben!

        Und dann mit Autos!

        Wo hat der Bauer direkte Kunden?

        Was ist der Unterschied zwischen Produkt und Rohstoff?

        Wer Produkte verkauft kann seine Preise dafür gestalten!

    • Monique sagt

      Meiner Meinung nach, sagt Frau Kern sehr viel Wahres. Wenn jeder einzelen – egal ob Konsument, Produzent, Einkäufer, Verabeiter usw. für das Wohl von vielen an Stelle des guten Preises für sich im Jetzt schauen würde, könnte viel getan werden. Weiter ist es halt schon so, dass der Konsument mit seiner getätigten Kaufentscheidung wichtige Weichen stellt. Er oder sie hat viel Verantwortung die er oder sie sich nicht gewahr werden will oder kann und sie somit nicht wahr nimmt.

      In unserer Gesellschaft ist es sehr zeitgemäss, dem ANDEREN Vorwürfe zu machen, da ja der Vorwerfende sehr vieles richtig macht – seiner Meinung nach. Viel sinnvoller wäre es, wenn gefragt würde, wieso der ANDERE es so macht, wie er / sie es eben macht. Der Vorwerfende nimmt für sich in Anspruch es RICHTIG zu machen und zum Guten, wieso gesteht er dieses Recht dem ANDEREN nicht auch zu? Gegenseitiges Fingerzeigen bringt nur denen etwas, die an der aktuellen Situation effektiv im grossen Stiel monetär profitieren.

      • Angela Kern sagt

        Danke Monique, …sich selbst hinterfragen und Verantwortung zu übernehmen: Idee am Rande: wir versuchen seit einiger Zeit, viele Dinge aus Recyceltem Papier zu kaufen… denn was bringt es, wenn wir Papier in die grüne Tonne werfen, aber keiner kauft die entsprechenden Produkte?! LG

  8. Angela Kern sagt

    … Was mich so ärgert: dass die Konsumenten, die grundsätzlich gegen alles sind, jede fachliche Bewirtschaftungsform als Laien kritisieren, jeden Tag neue Labels fordern, gegen grosse Betriebe sind – und das Sterben kleiner Betriebe mit immer mehr Auflagen beschleunigen… Auf die Frage eines Reporters beim Thema weniger Ertrag bei Kartoffeln – Gefahr für Chips und Pommes, antworten: “ja dann sollen die das doch aus dem Ausland holen, es gibt ja genug…”!!! Das Fatale: ein Mangel wird hier in den Regalen nicht sichtbar werden. Dann gibt’s halt weniger regionales oder die Region wird erweitert. Aber: dann ist wird deutlich, wie egal manchem deutschem Konsumenten die Produkionsbedingungen sind, egal ob und was da an der Pflanze behandelt wird, wie die Tiere gehalten werden und wie mit der Gülle umgegangen wird. Wir arbeiten bereits seit 25 Jahren in der Wasserkooperation mit Berufskollegen an der Verbesserung der Wasserqualität, haben die geringsten Nitratwerte der Region… Das findet keinen Weg in die Schlagzeilen… Nur Fehler Einzelner… Und der Konsument hat wieder drauf. Bedauerlich zeigt die jetzige Situation wieder, dass der Konsument wie bei unserem Thema Milchpreis beim Einkauf anders handelt, als die geäußerte Meinung suggestiert. Der Geldbeutel hat entschieden. In diesen Zeiten könnte der Verzicht auf Lebensmittel, die hier nicht in ausreichender Menge produziert werden können, auch im Einzelhandel ankommen… Wenn die Ware aus dem Ausland liegen bleiben würde und die wenigen regionalen Produkte – auch wenn sie teurer sein würden – trotzdem gekauft würden. Das würde auch öffentlich zeigen, dass die Bevölkerung uns unterstützt. Wir Landwirte erzeugen die Lebensmittel, die in die Regale kommen!!! Das ist vielen gar nicht bewußt! Auch jetzt die Diskussion weiter anzuheizen, Bio gegen Konventionell ist fatal. Jeder Landwirt entscheidet für seinen Betrieb die Bewirtschaftungsform und die Kunden entscheiden, welche Bewirtschaftungsform ihnen für ihre Lebensmittel wichtig sind. Daraus böse oder gute Bauern zu machen ist fehl am Platz. Der Konsument kann aber in der Diskussion um Dürre, Klima und Schuldzuweisungen sich selbst mal an die Nase packen: ein Smartphone oder Flachbildschirm weniger und das Geld für gute, in Deutschland sicher hergestellte Lebensmittel ist da. Beim Urlaub mal auf Flüge oder Kreuzfahrtschiffe verzichten, und ihr Beitrag für bessere Luft wäre auch dabei… Aber diese einseitigen Schuldzuweisungen gerade in der jetzigen Krisensituation sind fatal. Dialog ist wichtig und sich selbst mal hinterfragen.
    Ich bedanke mich hier mal bei den Berufskollegen, die die Lebensmittel für unseren Haushalt herstellen… Wir haben nur Milch und Fleisch 😉

    • Obstbäuerein sagt

      Es sind aber nicht die Kunden, die das fordern, sondern die NGOs, der LEH die Bioverbände, der BÖLW. Der Kunde wird nur verunsichert – denn er soll glauben, alle normal produzierten Lebensmittel wären vergiftet.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Aber ich kenne viele Landwirtskinder die kein Interesse an der Landwirtschaft ihrer Eltern haben.

      • Inga sagt

        ja klar,

        wenn die Gesellschaft der Landwirtschaft keine Achtung schenkt und sie als Stiefkind behandelt,

        dann braucht sie sich nicht zu wundern,

        wenn diese keine Zukunft mehr hat!

        Wer will denn dann mit ihr sein Leben noch verbringen?
        Es hat sich in den letzten 50 Jahren gezeigt, dass es dahinsichtlich keine Besserung mehr gibt.

        Die Gesellschaft will
        ausgeräumte Gemarkungen und Massentierhaltung.
        Hygienisch saubere und geteerte Feldwege mit leicht zu pflegenden englischen Rasen umrandet!

        Ja, Gesellschaft???

        Auch

      • Georg Summerer sagt

        Ich kenne viele in meinem Alter (Anfang 50) die mit der Landwirtschaft in den letzten 10 Jahren aufgeben haben. Leider! Aber auch sehr viele die diesen Schritt vorbereiten! Es wird still in den Bauerndörfern.

    • bauerhans sagt

      ich kenn einige,die diesen steuerrabatt von 50% bei fremdverpachtung nach dem 55. lebensjahr genutzt haben.

  9. Michael Schmaußer sagt

    Landwirte wollen, was alle wollen: von der Hände Arbeit LEBEN!
    Unser Staat muss dafür sorgen, dass Landwirte in guten Jahren Rücklagen bilden können für schlechte Jahre!

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