Bauer Willi
Kommentare 11

Obstwissen 1

Weil ich ja im Urlaub bin, mach ich mir das mit neuen Artikeln jetzt mal einfach. Ich bringe das, was mir interessant erscheint und unter Umständen sogar bildet.

Ich habe manche Details jedenfalls nicht gewusst.

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11 Kommentare

  1. Friedrich sagt

    Ich habe dazu keinen blassen Schimmer. Deshalb meine Frage , ob denn keine Bienen zur Bestäubung gebraucht werden ?

    • Doch, das Bestäuben erledigen Bienen – die Obstbauern am Bodensee haben sogar einen Verein “Bodensee-Biene” gegründet, um die Bienenvielfalt zu erhalten, weil die Bienen für sie so wichtig sind. Aber zum Bestäuben müssen die Bienen den Pollen von einem Baum einer Sorte (z.B. Jonagold) zu einem Baum einer anderen Sorte (z.B. Zierapfel) bringen. Die Bäume einer Sorte sind zu eng miteinander verwandt, deshalb klappt das da mit der Bestäubung nicht so gut.

  2. Thomas Apfel sagt

    Im Grunde genommen haben die meisten diploiden Sorten einen genügend hohen Anteil an Selbstfruchtbarkeit. Das habe ich 2013 das erste mal am Bodensee in Praxis umgesetzt gesehen. Wir hatten eine sehr interessante Führung durch den Berater M. Winstel. Unter den gezeigten Pflanzungen war eine mit 7 ha “Kanzi” am Stück ohne Befruchtersorten oder eingestreute Zieräpfel. Er meinte, dass das insbesondere bei Sorten wie “Kanzi”, die zu hohem Fruchtansatz tendieren, gut funktioniert.
    Ein ähnliches Ergebnis zeigte ja auch der über den WDR gelaufene Beitrag zum Vergleich von Handbestäubung, Bienen/Insektenbestäubung und insektendicht eingenetzten Bäumen.
    Der für den Obstbauern optimale Ertrag (richtiges Verhältnis von Fruchtzahl und Fruchtgröße) wurde bei den eingenetzten Bäumen erreicht. Hier musste nicht ausgedünnt werden. Das Ergebnis wurde in der Endbewertung weggeredet, denn schließlich ging es um die Notwendigkeit der Insektenbestäubung.
    Die gezeigte Art der Befruchtereinstreuung mit Zieräpfeln ist bei triploiden Sorten wie Jonagold und Boskoop sinnvoll. Ansonsten ist das beim Apfel eine Maßnahme der “gefühlten Sicherheit” damit man besser schläft. Beim Steinobst sieht das ganz anders aus,
    da sind wir voll auf Bestäuber – Insekten angewiesen.

  3. Obstbäuerin sagt

    Wir haben nach wie vor in 3 von 4 Jahren das Problem der viel zu hohen Befruchtung und müssen oft neben der chemischen Ausdünnung noch mal mit der Hand nachlegen. Das ist sehr kostenintensiv. In dem einen Jahr mit schlechter Befruchtung war es meist zu kalt und/oder zu nass. Eine schlechte Befruchtung wegen mangelnder Insekten hatten wir noch nie. Mir ist auch nicht bekannt, dass es jemals Hilferufe der Obstbauern nach mehr Insekten gegeben hat. Das macht dann der Nabu, der Bund und die Grünen für uns, obwohl wir sie niemals darum gebeten haben.

    • Reinhard Seevers sagt

      …..und wenn Äpfel verramscht oder einfach liegen gelassen werden, dann schwadronnieren die Ökofaschos über Verschwendung…..

      • Inga sagt

        Denen kann man es sowie so nicht recht machen.
        Deswegen sind sie ja oft widersprüchlich und verstärken den Eindruck, sie hätten keine Ahnung.
        Die Idee von der Züchtung wegen Mehrertrag auch durch Restistenz u.ä. ist ja enstanden, das genügend für alle da ist.
        Vielleicht verdanken auch die Ökofaschos diesem Phänomen ihr gesundes Leben.
        In der Natur gibt es immer Verschwendung.
        Wenn wir die Äpfel liegen lassen, dann fördern wir ja auch wieder Apfelbaumkrankheiten.
        Aber das wissen die Obstbauer besser.

  4. Oberländer sagt

    Schön das Du uns das zeigst , finde ich Klasse.

    Stimmt es das auch teilweise eine Art künstliche
    Befruchtung durchgeführt wird , auch um das
    Kerngehäuse der reifenden Frucht zu reduzieren ?
    Oder wollte mir da jmd einen Bären aufbinden ?

    Lasst es Euch gut gehen am See.

    • Inga sagt

      Reduzieren?

      Kann sein, denn ich habe gelesen oder im TV gesehen, dass künstlich befruchtete Äpfel, vielleicht auch Birnen kleinere Kerngehäuse und weniger Kerne darin haben, sind also weniger zur Weiterzucht geeignet. Was hat das für einen Sinn?
      Was genau da dran ist, würde ich auch gerne mal wissen wollen.

    • sonnenblume sagt

      Sehr interessant, dieser Anbau mit den Zieräpfeln. Das war mir neu. Super Information. Weiterhin alles Gute, erholsame und entspannte Tage, bei angenehmen Temperaturen.

    • Thomas Apfel sagt

      Parthenokarpie ist Jungfernfrüchtigkeit, kommt vor allem bei Birnen vor. Parthenokarpe Birnen haben kein Kerngehäuse. Man kann das bei der Sorte Williams Christ mit Gibberellinsäure auslösen (GA 3). Wird angeblich beim Anbau für Konserven in Asien angewendet. Bei uns darf das nach Blütenfrösten angewendet werden, um die Früchte mit geschädigten Samenanlagen am Baum zu halten.

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