Noch eine Frage an die Streuobstbaumspezialisten. Wie oft werden diese Bäume beschnitten? Pflege- und, oder Verjüngungsschnitt. Es sind doch in der Regel Halb- bzw. Hochstämme, wie wir sie auch in den heimischen Obstgärten haben.
Das Problem bei diesen Bäumen ist immer der enorme Fruchtansatz, wo man sagt, weniger wäre mehr. Viele kleine Früchte, die später entsorgt werden müssen und auch das Obst für den Gebrauch könnte etwas größer sein.
Um es vorweg zu sagen, ein Streuobstbaumspezialist bin ich nicht, habe auch kein Streuobst, sondern im Hobbybereich Intensivmostobst. Die Baumform ist eine Spindel, bis zu 4 Meter hoch, auf der Unterlage M25. Die Wuchsstärke soll ca bei 70 % des Sämlinges liegen.
Durch diese Unterlage setzt relativ früh der Ertrag ein, deshalb kann man die Bäume klein Halten.
Die Anlagen für den Erwerbsobstbau, haben Unterlagen die schwachwüchsiger sind.
Die Streuobstbäume müssen auch geschnitten werden, je nach Wuchsstärke alle 3 bis 4 Jahre, meiner Meinung nach.
Werden durch die Fadentechnik nicht überwiegend nur die äußeren Blüten entfernt? Man sagt doch immer, dass vorallem die Früchte im Innern des Baumes nicht so schön reifen. Oder spielt das bei den Plantagenbäumen keine so große Rolle wegen der zusätzlichen Handauslese?
Die Verletzungen der Blüten und Blätter durch die Fäden lösen im Baum einen Ethylenstoß aus. Ethylen ist das Reifehormon. Durch diesen Effekt werden auch andere als die unmittelbar getroffenen Früchte abgestoßen. Es sind erstaunlicherweise vor allem auch die schwach entwickelten Früchte im Inneren. Ansonsten gilt schon, dass durch die Heckenartige Erziehung (wenn tatsächlich konsequent schmal geschnitten wird – 40 – 50 cm Heckenbreite im Frühjahr) kaum unbelichtete Bereiche entstehen. Über den Sommerschnitt wird dann die Belichtung nochmal verbessert.
Wusste ich nicht.
Dazu hab ich mal ne Frage an Fam Apfel. Habe zwei Apfelbäume. Blühen immer super, bilden Äpfel. Wenn die dann etwa Tischtennisball groß sind, fallen fast alle ab, dann hab ich später nur noch fünf bis zehn Äpfel – warum?
Moin, Moin,
Dazu kann man aus der Ferne wenig sagen. Zum normalen Zyklus der Selbstbereinigung von überzähligen Äpfel zählt dieser Zeitpunkt jedenfalls nicht. Die ersten Äpfel fallen mit 5 – 8 mm ziemlich direkt nach der Blüte. Was da übrig bleibt ist der sogenannte Initial-Fruchtansatz (normalerweise 0,5 – 3 je Blütenstand mit ehemals 5 – 7 Blüten) In der zweiten Phase werden die schwachen, schlecht befruchteten Blüten abgestoßen. Das ist Mitte Juni. Die abgestoßenen Früchte sind dann 15 – 20 mm groß. Alles was später ohne Insektenbefall abfällt, hat eher was mit Umweltfaktoren zu tun (trockener Standort z.B.).
Wir haben ca 150 alte Sorten mit jeweils 2 – 20 Bäumen im Betrieb. Da ist auch einiges Zeugs dabei das irgendwann ohne erkennbaren Grund fast alles abschmeißt.
Da ich davon ausgehe, dass die Bäume am Haus stehen und nicht behandelt werden, fällt die gelegentliche Auswirkung einer Flordimex Behandlung zwischen 1. und 20 Juni (Alternanzbrechung) wohl aus. Von diesen Behandlungen hat man Abstand genommen, da dann gelegentlich auch mal 30 – 50 % der Früchte erst bei 35 mm Durchmesser abfallen.
Herr Apfel, Herr Dykstra,
vielen Dank an Sie beide – das mit der Trockenheit bzw wenig Wasserverfügbarkeit klingt einleuchtend und könnte zutreffen, da ich dieses Phänomen tatsächlich erst in den letzten drei Jahren beobachtet.
Ein Nektarinenbaum, der zwischen den Apfelbäumen steht hingegen, trägt seit zwei Jahren wahnsinnig viele Früchte, bildet diese voll zu aromatischen Früchte aus.
Schönen Sonntag !
Insbesondere kleine Früchte wirft der Baum meist zwischen Juni und Juli selbst ab. Die Energie wird damit nur in besser entwickelte Früchte geleitet. Der erfahrene Obstbaumbesitzer unterstützt den Baum dabei auch gezielt, um lieber wenige aber besonders gute Äpfel ernten zu können.
Bei der Trockheit der letzten drei Sommer kann es sein, dass der Baum aber auch darüber hinaus noch Äpfel abwirft, um nicht zu vertrocknen. Apfelbäume sind Flachwurzler und das wenige Wasser im Boden reicht derzeit nicht mehr aus, um den Baum zu versorgen. Wenn bei Ihnen immer fast alle Äpfel abfallen, kann es sein, dass der Boden zu trocken ist und eine dafür ungeeignete Sorte gepflanzt wurde.
Derzeit finden wir unter Bäumen sehr viele heruntergefallene Äpfel, die eigentlich erst einem Monat reif gewesen wären. Das ist ein Zeichen von Trockenstress. Es handelt sich nicht um Fallobst, das schon vor der Ernte reif genug war und sich daher “selbst gepflückt hat”. Diese Äpfel sollten mit einem Gartenrechen gesammelt werden, um nicht in der Nähe der Baumwurzel Wühlmäuse anzulocken. Durch Wurzelschäden der Mäuse kann der Baum sonst im nächsten Jahr noch weniger Äpfel tragen.
Ich weiß nur eins, die Äpfel, die grade fallen, werden von den Zwergen geliebt. In der Hitze sind die Äpfelchen werden genüsslich gefuttert.
Noch eine Frage an die Streuobstbaumspezialisten. Wie oft werden diese Bäume beschnitten? Pflege- und, oder Verjüngungsschnitt. Es sind doch in der Regel Halb- bzw. Hochstämme, wie wir sie auch in den heimischen Obstgärten haben.
Das Problem bei diesen Bäumen ist immer der enorme Fruchtansatz, wo man sagt, weniger wäre mehr. Viele kleine Früchte, die später entsorgt werden müssen und auch das Obst für den Gebrauch könnte etwas größer sein.
Um es vorweg zu sagen, ein Streuobstbaumspezialist bin ich nicht, habe auch kein Streuobst, sondern im Hobbybereich Intensivmostobst. Die Baumform ist eine Spindel, bis zu 4 Meter hoch, auf der Unterlage M25. Die Wuchsstärke soll ca bei 70 % des Sämlinges liegen.
Durch diese Unterlage setzt relativ früh der Ertrag ein, deshalb kann man die Bäume klein Halten.
Die Anlagen für den Erwerbsobstbau, haben Unterlagen die schwachwüchsiger sind.
Die Streuobstbäume müssen auch geschnitten werden, je nach Wuchsstärke alle 3 bis 4 Jahre, meiner Meinung nach.
Werden durch die Fadentechnik nicht überwiegend nur die äußeren Blüten entfernt? Man sagt doch immer, dass vorallem die Früchte im Innern des Baumes nicht so schön reifen. Oder spielt das bei den Plantagenbäumen keine so große Rolle wegen der zusätzlichen Handauslese?
Die Verletzungen der Blüten und Blätter durch die Fäden lösen im Baum einen Ethylenstoß aus. Ethylen ist das Reifehormon. Durch diesen Effekt werden auch andere als die unmittelbar getroffenen Früchte abgestoßen. Es sind erstaunlicherweise vor allem auch die schwach entwickelten Früchte im Inneren. Ansonsten gilt schon, dass durch die Heckenartige Erziehung (wenn tatsächlich konsequent schmal geschnitten wird – 40 – 50 cm Heckenbreite im Frühjahr) kaum unbelichtete Bereiche entstehen. Über den Sommerschnitt wird dann die Belichtung nochmal verbessert.
Wusste ich nicht.
Dazu hab ich mal ne Frage an Fam Apfel. Habe zwei Apfelbäume. Blühen immer super, bilden Äpfel. Wenn die dann etwa Tischtennisball groß sind, fallen fast alle ab, dann hab ich später nur noch fünf bis zehn Äpfel – warum?
Moin, Moin,
Dazu kann man aus der Ferne wenig sagen. Zum normalen Zyklus der Selbstbereinigung von überzähligen Äpfel zählt dieser Zeitpunkt jedenfalls nicht. Die ersten Äpfel fallen mit 5 – 8 mm ziemlich direkt nach der Blüte. Was da übrig bleibt ist der sogenannte Initial-Fruchtansatz (normalerweise 0,5 – 3 je Blütenstand mit ehemals 5 – 7 Blüten) In der zweiten Phase werden die schwachen, schlecht befruchteten Blüten abgestoßen. Das ist Mitte Juni. Die abgestoßenen Früchte sind dann 15 – 20 mm groß. Alles was später ohne Insektenbefall abfällt, hat eher was mit Umweltfaktoren zu tun (trockener Standort z.B.).
Wir haben ca 150 alte Sorten mit jeweils 2 – 20 Bäumen im Betrieb. Da ist auch einiges Zeugs dabei das irgendwann ohne erkennbaren Grund fast alles abschmeißt.
Da ich davon ausgehe, dass die Bäume am Haus stehen und nicht behandelt werden, fällt die gelegentliche Auswirkung einer Flordimex Behandlung zwischen 1. und 20 Juni (Alternanzbrechung) wohl aus. Von diesen Behandlungen hat man Abstand genommen, da dann gelegentlich auch mal 30 – 50 % der Früchte erst bei 35 mm Durchmesser abfallen.
Herr Apfel, Herr Dykstra,
vielen Dank an Sie beide – das mit der Trockenheit bzw wenig Wasserverfügbarkeit klingt einleuchtend und könnte zutreffen, da ich dieses Phänomen tatsächlich erst in den letzten drei Jahren beobachtet.
Ein Nektarinenbaum, der zwischen den Apfelbäumen steht hingegen, trägt seit zwei Jahren wahnsinnig viele Früchte, bildet diese voll zu aromatischen Früchte aus.
Schönen Sonntag !
Insbesondere kleine Früchte wirft der Baum meist zwischen Juni und Juli selbst ab. Die Energie wird damit nur in besser entwickelte Früchte geleitet. Der erfahrene Obstbaumbesitzer unterstützt den Baum dabei auch gezielt, um lieber wenige aber besonders gute Äpfel ernten zu können.
Bei der Trockheit der letzten drei Sommer kann es sein, dass der Baum aber auch darüber hinaus noch Äpfel abwirft, um nicht zu vertrocknen. Apfelbäume sind Flachwurzler und das wenige Wasser im Boden reicht derzeit nicht mehr aus, um den Baum zu versorgen. Wenn bei Ihnen immer fast alle Äpfel abfallen, kann es sein, dass der Boden zu trocken ist und eine dafür ungeeignete Sorte gepflanzt wurde.
Derzeit finden wir unter Bäumen sehr viele heruntergefallene Äpfel, die eigentlich erst einem Monat reif gewesen wären. Das ist ein Zeichen von Trockenstress. Es handelt sich nicht um Fallobst, das schon vor der Ernte reif genug war und sich daher “selbst gepflückt hat”. Diese Äpfel sollten mit einem Gartenrechen gesammelt werden, um nicht in der Nähe der Baumwurzel Wühlmäuse anzulocken. Durch Wurzelschäden der Mäuse kann der Baum sonst im nächsten Jahr noch weniger Äpfel tragen.
Liegt nicht an der Trockenheit?