Bauer Willi, Video
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Obst, Wein und Artenvielfalt (Video)

Wir sind im Urlaub am Bodensee auf dem Betrieb von Hubert. In wunderbarer Umgebung bei bestem Wetter habe ich ihn gefragt, was er auf  seinem Betrieb macht. Und dann sprechen wir in der zweiten Hälfte des Videos noch über ein Volksbegehren und die möglichen Folgen.

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64 Kommentare

  1. Prisca Stehle sagt

    Und sollen nicht innerhalb eines Schutugebietes ( Landschaftsschutzgebiet; Vogelschutzgebiet; usw.) die PSM komplett verboten werden?
    Das wären gute 20% der landwirtschaftlich genutzten Flächen in BW…
    Ein total AUS für diese Flächen….
    Übrigens glauben die Initiatoren dass es einen Unterschied zwischen chemisch-synthetischen Pestiziden (Spritzmittel/PSM) und den im bio Anbau genutzten PSM gäb.
    Mein Mann hat sich die Mühe gemacht und die entsprechende EU Verordnung gelesen.
    Und wie soll ich sagen.

    Gefunden hat er: (Trommelwirbel) NICHTS!!!!

    Für mich als mitarbeitende Ehefrau eines Kleinbauern ist dieser Vorschlag eine Auflistung an Beweisen für deren eigene Inkompetenz…

    Übrigens: Als Mutter dreier Kinder….
    Wenn mich mein Sohn oder Tochter bis in 10 Jahren fragt ob ich meine dass er/sie den Hof weiterführen soll dann werde ich vermutlich ihnen davon abraten. Vom Vollerwerb auf jeden Fall!!!!
    Warum? Weil ich das Beste für meine Kinder will. Und da gehört ein Leben bei dem man sich immer verteidigen muss – weil 98% der Bevölkerung keine Ahnung von Landwirtschaft haben- definitiv nicht dazu…

    Ich erzähl dem Statiker doch auch nicht dass weniger Eisen im Stahlbeton auch reicht dass das Haus nicht zusammenbricht!

    • Gephard sagt

      Der Vergleich mit dem Statiker hinkt. Es wäre eher so, dass ich mir, obwohl ich keine Ahnung habe, vom Statiker wünsche, keinen Stahlbeton, sondern Holz zu verwenden. Der wird mir nicht vorwerfen ich wäre ein Ökoträumer, der zurück in die Steinzeit will. Ich verlange da nichts, was sich nicht längst in der Praxis bewiesen hat. Ich muss dann den Mehraufwand bezahlen.

      • Inga sagt

        Und wer zahlt den Bauern den Mehraufwand und die Ertrageiinbussen?

        Sie müssen ja auch die ganzen Maschinen dafür vorhalten, diese Maschinen gab es noch nicht als die Statik eines Hauses von bewehrten Holzbalken getragen wurde.

        Die Landmaschinenindustrie will auch leben. Der Landhandel auch!

      • Prisca Stehle sagt

        Lieber Herr Gephard,
        Ich finde keineswegs dass der Vergleich hinkt.
        Denn die Kunden wünschen keine Holzhäuser. Die müsste man mit Lebensmitteln die optisch auch mal nicht so hübsch sind vergleichen. Bei Äpfeln auch Berostung und Schorf dabei sind usw.
        Nein die Kunden wünschen sich Äpfel, Spargel, Birnen, Kartoffeln und Karotten die ihrem Qualitäts/Schönheits Vorstellungen entspricht.
        (Stahlbeton ohne Stahl)
        Nur dass sie von uns wollen dass das ohne die Benutzung der heute üblichen Techniken gemacht wird.
        Der Traktor ist zu groß- das ging früher doch auch mit einem Kleinem…
        PflanzenSCHUTZmittel gelten als Gift. Aber nicht für die Schädlinge, Pilze usw. NEIN die Leute glauben tatsächlich dass man davon stirbt (zumindest ein Teil).
        Und das obwohl die Lebenserwartung stetig steigt….

        Eine Frage an Sie:
        Finden Sie es denn in Ordnung dass bei uns die Landwirtschaft systematisch kaputt gemacht wird?
        Unsere Landwirtschaft die seit Jahrhunderten diese jetzt uns so vertraute Kulur-Landschaft erst hervorgebracht hat?
        Sind sie sich bewusst dass wenn es nicht bei uns produziert wird es eben woanders produziert wird?
        In Ländern die weder auf Insekten noch Urwälder und die darin lebenden Tiere Rücksicht nehmen.
        Ist es für Sie in Ordnung dass für ihr gutes Gewissen in anderen Ländern Regenwälder abgeholzt werden?
        Also für mich NICHT!!!!

        • Gephard sagt

          Bezüglich Holzhäuser hören Sie mal hier rein:
          https://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/klimaschutz-haeuser-aus-holz/-/id=660374/did=23552666/nid=660374/ntck68/index.html

          Zu Ihren Fragen:
          > Finden Sie es denn in Ordnung dass bei uns die Landwirtschaft systematisch kaputt gemacht wird?

          Nein, finde ich nicht in Ordnung. Ich finde aber auch nicht gut, dass die Landwirte eben nur dann noch von ihrer Arbeit leben können, wenn Sie sich aufs Extremste optimieren und Effizienz über alles stellen müssen.

          > Unsere Landwirtschaft die seit Jahrhunderten diese jetzt uns so vertraute Kulur-Landschaft erst hervorgebracht hat?

          In den letzten Jahrzehnten hat sich die Kulturlandschaft aus meiner Persepektive aber doch arg gewandelt. Allein optisch ist die Artenvielfalt extrem gesunken. Besonders beeindruckend, wenn man mit der Bahn fährt und Acker an Acker nur noch Raps sieht. Auch die Getreidefelder sehen heute meist “arm” aus. Das fiel mir bei einer Europareise auf. Die Getreidefelder waren vor allem in östlichen Ländern meist durchmischt mit Klatschmohn und anderen Pflanzen. Hierzulande sehe ich das maximal am Feldrand. Magere Wiesen sehe ich kaum noch, wenn dann sind das überdüngte Wiesen mit viel Löwenzahn und wenigen anderen Arten.

          > Sind sie sich bewusst dass wenn es nicht bei uns produziert wird es eben woanders produziert wird?

          Ja, dessen bin ich mir bewusst. Das ist aber kein Argument für mich, um alles so wie bisher weitermachen zu können. Der Gesetzgeber hätte auch alle Mittel, um zu verhindern, dass Importware billiger ist als die Ware von um die Ecke.

          > In Ländern die weder auf Insekten noch Urwälder und die darin lebenden Tiere Rücksicht nehmen.

          Genau deswegen muss meiner Ansicht nach die Politik entsprechend einschreiten, dass das nicht weiter passiert. Lidl hat ja gezeigt, wenn der Kunde zwischen fairen und “unfairen” Bananen entscheiden kann, nimmt er die “unfairen” vom Aldi nebenan. Das zeigt, dass Einzellösungen schlecht greifen. Hätte der Kunde nicht mehr die Wahl oder wären Produkte mit krasseren Folgen für Mensch und Umwelt teurer, sähe es anders aus.

          > Ist es für Sie in Ordnung dass für ihr gutes Gewissen in anderen Ländern Regenwälder abgeholzt werden?

          Wieso für mein gutes Gewissen? Würde ich deutsches Fleisch essen, würde ich genauso die Regenwald-Abholzung unterstützen. Oder wird mittlerweile europäisches Soja verfüttert?

          • Inga sagt

            Recht hast du, Gephard
            „Nein, finde ich nicht in Ordnung. Ich finde aber auch nicht gut, dass die Landwirte eben nur dann noch von ihrer Arbeit leben können, wenn Sie sich aufs Extremste optimieren und Effizienz über alles stellen müssen.“

            Die Bauern sind dazu verdammt, zu optimieren, die neuste Technik dazu zu brauchen.
            Ich glaube das nennt man „Grüne Revolution“, die nach WK2 hier eingeführt würde, damit wir die 12 Mill. Menschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten mit ernähren konnten.
            So konnten die EssensMarken abgeschafft werden, sich auf den Konsum Konzentrieren werden, und brachte große Zufriedenheit.
            Und wie Bauer Willi beweist, kann man auch sehr gut an den so erzeugten landw. Produkten sehr gut verdienen.

            Auf romantische Gedanken durfte man dabei nicht kommen!
            Wir können weder bunte Blumen in Getreide noch in Wiesen wachsen lassen! Von schön aussehen wird man nicht satt!
            Der Ertrag ist wichtiger!

            Deswegen verändert sich die Kuolturlandschaft.
            Aber schon seid 1960, denn seit dem habe ich kein Klatschmohn und Kornblume mehr gesehen.
            In den 1980iger wurde eine Umgehungstraße gekauft und bei der Erdbewegung ist wieder von dem vergrabenen Klatschmohnsamen etwas aufgegangen.
            Ich habe so gut wie noch noch nie diese Unkraut-,bzw. Wildblumen im Getreide gesehen, dann eher Disteln und Windhalm.
            In den Wiesen Löwenzahn!
            Denn es wurde ja aufs Extremste optimiert.
            Die Unkräuter sind Konkurrenzpflanzen zu den Kulturpflanzen.
            Jetzt ist man so weit, dass man für die Insekten nützliche Wild-, bzw. Unkrautblumen konzentriert am Ackerrand sät.
            Aber in der Ackermitte wird eben aufs extremste optimiert, damit sich auch die teuren Maschinen lohnen und immer genügend billig im Discounter liegt.
            Da hat sich die Kulturlandschaft sein 1960 gewandelt, wenn man die Flurbereinigung an manchen Orten noch dazu zählt!
            Aber die Getreidefelder sehen doch nicht arm aus, was die für große Ähren haben, gegenüber vor 50 – 60 Jahren, oder?

            Magere Wiesen gibt es kaum noch, weil man davon ja nichts ersten kann.
            Löwenzahn und andere Unkräuter sind Konkurrenzpflanzen, wenn man die gedeihen lässt, erntet man weniger von der Kulturpflanze. Das geht ins Geld und man muß genug gelagert haben, um die Tiere über den Winter zu bringen.

            Wer weiß von wem der Gesetzgeber beeinflusst wird, wenn er diesbezüglich etwas beschließen gibt.

            Wenn wir eine romantische Kulturlandschaft wie früher haben wollen, dann muß der Steuerzahler helfen, dann ernten wir eben weniger, haben aber dafür die romantischen Blumen in unserer Gemarkung.
            Weil diese Landschaft auch ökologischer ist, muß man da was machen. Entweder die Erzeugnisse vom Feld teurer oder mit Steuergelder subventionieren.
            Das sollte und die Umwelt uns wert sein.
            Oder nicht?

            Ja, genau:
            „Genau deswegen muss meiner Ansicht nach die Politik entsprechend einschreiten, dass das nicht weiter passiert. „

            „Produkte ohne krassere Folgen für Mensch und Umwelt sind eben teurer, Das muß jeder einsehen oder die Politik muß darauf reagieren!
            Und die Schweine wieder mit Kartoffel zu füttern, anstand mit Soja, dann wird vielleicht die Fleischqualität anderes!

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              “Wenn wir eine romantische Kulturlandschaft wie früher haben wollen, dann muß der Steuerzahler helfen, dann ernten wir eben weniger, haben aber dafür die romantischen Blumen in unserer Gemarkung.
              Weil diese Landschaft auch ökologischer ist, muß man da was machen. Entweder die Erzeugnisse vom Feld teurer oder mit Steuergelder subventionieren.
              Das sollte und die Umwelt uns wert sein.
              Oder nicht?”

              Noch mehr Subventionen, die eh jeder abschaffen will, außer die Subventionen von denen der Verbraucher selbst profitiert?

              Ich schlage vor, der Staat pachtet die Flächen der Bauern und stellt die Bauern für die Pflege und den Anbau von Lebensmittel ein.
              Natürlich nach Tarif öffentlicher Dienst, mit 30 Tage Urlaub, freie Feiertage Urlaubs und Weihnachtgeld. Da der Bauer seine Selbständigkeit aufgibt, kommt nur der Beamtenstatus in Betracht.

              • Inga sagt

                Das hatten wir doch schon mal, in der DDR!

                Aber wenn wir dann beamtet werden, dann müssen ja pro ha mehr Leute arbeiten und dann wird das Nahrungsmittel teuer. Wenn dann noch vom Staat verlangt wird, dass wir so viel Wildkräuter wachsen lassen, wie früher, dann haben wir noch viel weniger Ertrag!
                Wer soll das bezahlen?

                Wenn dem Verbraucher diese Ökologie nichts wert ist, dann müssen wir darauf verzichten,

                zu erst mal, muß er ja die Verbindung von beiden erkennen!

                Aber Ballermann ist ja wichtiger!

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Wer soll das bezahlen?

                  Derjenige, der Täglich nach den Kornblumen und mehr Ökologie schreit!
                  Wer denn sonst?

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            “. Auch die Getreidefelder sehen heute meist „arm“ aus. Das fiel mir bei einer Europareise auf. Die Getreidefelder waren vor allem in östlichen Ländern meist durchmischt mit Klatschmohn und anderen Pflanzen.”

            Ein Getreidefeld ist ein Getreidefeld und kein Klatschmohnfeld!

            “Ja, dessen bin ich mir bewusst. Das ist aber kein Argument für mich, um alles so wie bisher weitermachen zu können. Der Gesetzgeber hätte auch alle Mittel, um zu verhindern, dass Importware billiger ist als die Ware von um die Ecke.”

            Das ist der Kalauer des Tages, nicht mal bei den Grünen ist was ähnliches in Ihrem Programm zu finden.
            Sie Konstruieren etwas zusammen was ihren Vorstellungen entspricht und von keiner Regierung durchgeführt wird.

            • Gephard sagt

              Wen ein Getreidefeld ein Getreidefeld ist, warum es dann noch auf Erde anbauen und nicht gleich auf steriler Watte mit exakt gesteuerten Nährstoffen? Und was hat der Landwirt da noch verloren? Ein Getreidefeld ist ja kein Getreide-Landwirtfeld.

              Es gibt genug studierte Menschen, die von der Politik fordern, dass ausbeuterische Ware, die uns allen langfristig teuer zu stehen kommt, eben entsprechend bepreist werden muss. Da habe ich mir nix zusammengereimt.

              Man lasse sich mal auf der Zunge zergehen, dass der Kleinstcomputer Raspbery Pi Zero mit um die Welt gereister Chips und aufwendiger Fertigung günstiger ist (5 €) als eine Kiste Gerolsteiner (7 €).

              Wenn der Neuseeland-Apfel außerhalb der Saison so günstig ist wie ein heimischer Apfel in der Saison, dann liegt da meiner Ansicht nach was gehörig schief. Da muss man sich nicht wundern, wenn dem Kunden egal, ist, woher der Apfel kommt.

              Aber das ist wohl alles nur ein Kalauer, was nicht ihren Vorstellungen entspricht. Sorry, die Retourkutsche konnte ich mir nicht verkneifen. 😉

              • Brötchen sagt

                “Wen ein Getreidefeld ein Getreidefeld ist, warum es dann noch auf Erde anbauen und nicht gleich auf steriler Watte mit exakt gesteuerten Nährstoffen?”

                Haben Sie vom Aufwand und Ergebnis finanziell und Mengenmäßig überhaupt eine Vorstellung?

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                “Wenn der Neuseeland-Apfel außerhalb der Saison so günstig ist wie ein heimischer Apfel in der Saison, dann liegt da meiner Ansicht nach was gehörig schief. Da muss man sich nicht wundern, wenn dem Kunden egal, ist, woher der Apfel kommt.”

                Es gibt genug die das glauben, etwas Falsches wird nicht zur Wahrheit, auch wenn man es ständig wiederholt.

                https://helpv2.orf.at/stories/1703004/index.html

              • Thomas Apfel sagt

                Sorry, ich kann mir den Hinweis nicht verkneifen.: Die gleichen Ladenpreise für Neuseelandäpfel sind aus 2 Gründen möglich. Auch hier ist der Hauptgrund die Intensivierung, also die Erhöhung der Flächenproduktivität.
                In Neuseeland werden schon heute über 100 t Äpfel/ha in bester Qualität erzeugt, das ist 2,2 mal soviel wie in Deutschland pro ha . Dadurch braucht man pro Kilo Äpfel deutlich weniger Diesel, Dünger, Pflanzenschutzmittel und vor allem Grundinvestition in Beregnung, Gerüst und Schutznetze. Zudem wird dadurch die benötigte Fläche kleiner. Die Entwicklung geht in Neuseeland im Apfelanbau derzeit in Richtung 8 – 10 Achsige Guyot-Systeme mit einem Ertragspotential von über 200 t/ha. Der bei Apfel unproblematisch mögliche Transport im Kühlschiff ist kostengünstig und bei dieser Produktivität auch bei steigenden Kosten noch rentabel.
                Allgemein gesagt ist der Anteil am Preis den der Bauer bekommt in Neuseeland aber ähnlich unanständig wie in Deutschland.

                • Gephard sagt

                  Du hast leider nicht verstanden, dass es mir um was anderes ging. Weit hergeschiffte und lange gekühlte Äpfel dürfen einfach nicht günstiger oder gleich teuer sein, wie Äpfel aus der Region, die nicht wochenlang transportiert und gekühlt werden müssen. Dass der Transport so kostengünstig ist, ist das Problem und dass die Kosten nicht im Verhältnis zu den Auswirkungen auf die Umwelt stehen.

                • Inga sagt

                  Ja Gephard ,
                  Recht hast du, das wäre die gerechte CO2 Steuer,

                • Thomas Apfel sagt

                  Der Energieaufwand für die lange Lagerung in Deutschland ist mindestens gleich hoch, da die Äpfel der Südhalbkugel nicht so lange gelagert werden. Die Summe der aufgewendeten Energie mit Transport dürfte für beide Herkünfte gleich hoch sein.
                  Die Preise sind auch auf Grund der hohen Intensität des Anbaus in Neuseeland (geringere Stückkosten) möglich, obwohl auf dem Weg der Südhalbkugeläpfel zu uns mehr Parteien als bei unsren einheimischen Äpfeln mitverdienen.

              • Prisca Stehle sagt

                Lieber Herr Gephard,

                Prinzipiell gebe ich Ihnen Recht. Ich emfinde es als unmöglich dass ausländische Wäre (nicht Europa) so günstig angeboten wird in den Läden.
                In der Schweiz wird die Einfuhr von landwirtschaftlichen Gütern stark reguliert. Je nachdem ob die einheimische Ware gerade Saison hat oder nicht.
                Jetzt bitte ich Sie mal das Lohn Niveau zwischen den Ländern zu vergleichen…

                Und noch eins:
                Denken Sie auch an die Gesellschaftsschichten die bereits abgehängt sind?
                Ihre studierten Menschen können lange fordern. Denen geht es sicher finanziell gut.
                Aber wie erklären Sie z.B. einer alleinerziehenden Mutter der ihr Lohn jetzt schon nicht reicht dass sie noch mehr Geld ausgeben muss?
                Geld das sie nicht hat…

                Ich empfinde es so dass sich vorallem die sogenannten wohlsituierten sich um so etwas Gedanken machen (können).

                Ich denke nicht dass man bei all den Diskussionen die Kehrseite vergessen darf.
                Ich habe immer etwas das Gefühl dass nur über eine Facette des Ganzen gesprochen wird und beim nächsten Mal über eine andere.

                Des weiteren finde ich persönlich dass die Wünsche nach einer Änderung der Landwirtschaftlich zu sehr an die Landwirtschaft gerichtet ist. Denn wir halten uns an die Gesetze.
                Ich würde mir wünschen dass mal Verbände und PolitikerInnen kommen, sagen was sie gerne hätten und den Praktiker fragen was eventuell möglich ist mit welchen Einschränkungen zu rechnen ist oder Kehrseiten und und und…
                Aber die Realität sieht anders aus….😢
                … … …
                Ich breche jetzt ab……
                Sonst wird’s noch politisch…
                und bei Politik wird man sich NIE einig……

          • Thomas Apfel sagt

            Ganz am Rande: Der Sojaanbau in Lateinamerika diente und dient vorrangig der Sojaölerzeugung. Die Verfütterung der aufbereiteten Pressrückstände kam als verwertbares Nebenprodukt erst später dazu.
            Das ist eigentlich ähnlich zu sehen wie die Verfütterung der eiweißreichen Pressrückstände der Rapsölherstellung in Europa. Diese decken meines Wissens rund 30 % des Eiweißbedarfes der dt. Tierproduktion. Der “Treiber” der Ausweitung des Anbaus ist wie beim Soja der Pflanzenölmarkt und nicht der Tierfuttermarkt. Wenn der Rapsanbau in Europa wegen Verbotes geeigneter Insektizide zurückgeht, wird für DIESEN Bedarf mehr Regenwald gerodet, einerseits für Palmöl und andererseits für Soja.
            Bio-Rapsanbau umfasst derzeit 0,4 % der Gesamtfläche. Insbesondere die Imker ziehen fast die Hälfte ihrer Einnahmen aus den “restlichen” 99,6 % des konventionellen Rapses. Daher hat die Landwirtschaftsfeindliche Einstellung der Imker und ihrer Verbände starke Züge von Schizophrenie oder “Osterinselmentalität”.

              • Thomas Apfel sagt

                Danke für die Nachfrage. Zu Öl verarbeitet werden 85 – 90 % der Sojabohnen. Die Ausbeute liegt bei 19-20 % der Masse. Da der Weltmarktpreis für Sojaöl bei 26 Ct/l liegt, macht der Handel mit Extraktionsschrot tatsächlich 75 % der Wertschöpfung aus Soja aus. Da habe ich beim Recherchieren was dazu gelernt, Danke.

                • Brötchen sagt

                  @Thomas das Öl wird auch für die Tierfütterung verwendet! Alle anderen Öle sind glaube ich teurer.
                  In der Schweineration sind immer so 2 % Öl drin.

                  Das geniale bei Soja ist, das man das Öl als Einkommen hat und das Extraktionschrot oder den Kuchen bei Bio.
                  Das Schrot oder der Kuchen hat rein vom Futterwert, beste Eigenschaften! Da kommt keine Ackerbohne, keine Erbse und kein Rapsextraktionschrot ran!
                  Raps hat mehr schwefelhaltige Aminosäuren, Soja hat einen sehr hohen Lysingehalt.
                  Meines Erachtens wird für die menschl. Ernährung nicht soviel Öl gebraucht.
                  Ich setze bei den Rationen, mit denen ich zu tun habe Sojaöl ein, bio- und konventionell!

                  Das Öl wird viel im Geflügelbereich verwendet, da diese dort hohe Energiegehalte und beste Qualitäten brauchen, weil Geflügel sehr empfindlich ist und die Fette ins Dotter gehen.
                  Eine Vollbohne in der Fütterung einzusetzen macht nicht unbedingt Sinn! Zumal man mit hohen Ölgehalten eine geringere Haltbarkeit hat und man so beim Einsatz flexibler ist.
                  Es ist also etwas komplexer.

                • Brötchen sagt

                  Ich habe nachgesehen beim Mastgeflügel sind im Futter etwas unter 1 % Öl drin.
                  Wachtel bis zu 4 %
                  Legehennen nur 0,4 – 0,7 % Öl

            • Gephard sagt

              Wenn gleichzeitig die vorteilhaften Alternativen durch Förderung günstiger werden, sehe ich da keine persönliches Problem bei den Politikern. Letztlich muss es doch nur richtig verkauft werden. Framing ist ja nicht nur was für die ARD, sondern das können auch andere nutzen, wobei es eigentlich sowieso jeder tut, besonders sichtbar bei Eltern.

              • Schmeckt gut sagt

                Ach was, andere Möglichkeiten gibt es nicht, als die, mit immer mehr Auflagen versehenen und dadurch teurer werdenden LM, durch Subventionen wieder billiger zu machen. Die Bauern sollen sich dann der Gesellschaft und den immer hirnloser prüfenden Auditoren gegenüber noch mehr rechtfertigen? Ist das die Lösung? Dann mal gute Nacht Deutschland.

                • Gephard sagt

                  Idealerweise würden die Menschen halt wieder direkt den angemessenen Preis zahlen, statt über die Steuern. Aber solange der Kapitalsmus als heiliger Gral angesehen wird, sehe ich da ebenso schwarz wie du – nur aus anderen Gründen.

                  Man schaue sich nur die Autoindustrie an. Sie verkauft E-Autos für eine „bessere Welt“. Aber darum geht es denen gar nicht, es geht um Autos verkaufen. Mehr nicht. Können sie auch kaum anders in dem derzeitigen System. Aktionäre fordern Gewinne. Die gibt’s natürlich nicht, wenn man am Individualverkehr kratzen würde. Also lieber Bereichsethik betreiben.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Zum Autos verkaufen braucht es zwei, der Verkäufer und einen Käufer.

                  Der Autoindustrie ist es egal, ob die ein E Auto, oder einen Diesel verkaufen. Warum die Autokäufer bei E Autos zurückhaltend sind, ist bei der Politik noch nicht angekommen.

      • Thomas Apfel sagt

        An welcher Stelle ist in der Praxis bewiesen, dass WAS denn genau geht ?
        – dass der (in diesem Falle) Obstanbauer auf Pflanzenschutz und Dünger verzichten
        kann ?
        – Dass das dann zu mehr Biodiversität führt und der Bauer davon gut leben kann ?
        In Brandenburg gibt es 286 ha Bio Äpfel. Ernsthaft Tafeläpfel in nennenswerter Menge werden nur auf rund 25 ha erzeugt. Der Rest der Flächen sind weitgehend ungepflegte Obstwiesen mit oft rudimentären Baumbeständen fast ohne Produktion, die bei entsprechender Größe halt genügend Prämie abwerfen. Mit Gartenbau oder Landwirtschaft hat das NICHTS zu tun.
        Die Bio-Äpfel für den Berliner Markt beanspruchen zusätzliche Fläche anderswo.

    • bauerhans sagt

      “Weil ich das Beste für meine Kinder will.”

      lass sie das selbst herausfinden und unterstütze sie dabei.

  2. Gephard sagt

    Beim Volksbegehren geht’s doch um die Artenvielfalt. Die Bienen dienen nur als Sympathieträger. Daran mangelt es ja dank der Imker nicht. Woran es mangelt sind die wilden Insekten. Jetzt zu behaupten, es wären ja genug Bienen da, widerspricht also nicht dem Begehren.

    Außerdem richtet sich das Begehren konkret an die Politik und nicht an die Bauern. Viele Forderungen lassen sich bereits durch die öffentliche Hand umsetzen, da der Staat ja viele Flächen besitzt, die er zum Beispiel anders bearbeiten lassen könnte.

    • Obstbäuerin sagt

      Egal, was in den Volksbegehren auch gefordert wird, zum Schluss läuft es darauf hinaus, dass die konventionellen Bauern weniger Subventionen bekommen und gleichzeitig auf wichtige Produktionsmittel, wie Pflanzenschutz und Dünger verzichten sollen. Da ist die Biene wirklich nur ein Mittel zum Zweck. Als Geschäftsidee für Städter mit Mangelerscheinungen an Insekten schlage ich eine Insektenvoliere für die Wohnung mit einer Mischung aus Flug- und Krabbelinsekten vor. Hier bei uns wimmelt es wieder überall und die Vorstellung, dass das nur 25 % der erforderlichen Menge sein soll, gibt mir arg zu denken.

      • Gephard sagt

        Klar geht es auch um die Subventionen. Die, die weniger Schaden verursachen oder gar förderlich wirtschaften, bekommen mehr Förderung als die, die mehr Schaden verursachen. Ob man das nun so Schwarz-Weiß auf Bio/Konvi übertragen kann, bezweifle ich auch. So einfach tickt die Welt eben nicht.

        Dass die Stadt trotz hoher Artenvielfalt auf den Balkonen nicht wie zu erwarten die Vielfalt der Insektenwelt befördert hat ja andere Ursachen, zum Beispiel hohe Emissionsraten in der Stadtluft. In vielen Städten findet ja langsam ein Umdenken statt mir der Förderung des Fahrradverkehrs und der Öffis. Leider viel zu halbherzig, will man doch keine autofahrenden Wähler vergraulen.

        Übrigens bekommt man in der Stadt selbst in Souvenierläden Samenbomben zur Stadtbegrühnung feil geboten. Ob das wirksam ist, sei mal dahingestellt. Aber die Behauptung, die Städter fordern nur und tun nix, ist schlichtweg falsch. Es könnte mehr sein, klar. Aber selbst Vermieter, die bislang nur pflegeleichten Rasen haben wollte, erlauben mittlerweile den Mietern wieder Blühpflanzen anzusiedeln.

        • Bauer Willi sagt

          Schizophrenität in Reinkultur. Und Sie scheinen es nicht mal zu merken.

          Ich sag es ja immer: Die Städter fordern nur und tun nix. Kommen Sie mal bei uns ins Neubaugebiet…

          • Inga sagt

            Gestern Abend in der Eigentümerversammlung fordert doch eine Miteigentümerin wohl auch -bewohnerin, dass die Nachtabsenkung der Heizung abgestellt wird.

            Alle fordern Energie- und CO2sparen und die hat wohl noch nichts davon gehört!

            Sie dachte ja auch die Heizung würde über Nacht ganz abgestellt und nur die Absenkung!
            Sie friert aber immer Winter immer so im Bett, wenn die Heizung nicht läuft und kann nicht schlafen.

            Wenn die vom Energiesparen noch nichts gehört hat, dann weiß sie wohl auch nicht, dass man im Winter eine dickere Decke fürs Bett haben muß oder sollte.

            Es gibt für den Winter neben wärmenden Bettbezügen auch wärmende Nachtkleidung!

            Gibt es wirklich Menschen die das noch nicht wissen?

          • Gephard sagt

            Durch die Wiederholung wird die Behauptung nicht besser. Bitte mal begründen. Und was sind das für Menschen, die zum Beispiel für ihr Bistro (in Münster gesehen) ausschließlich Milch direkt vom Bauern beziehen? Sind das keine Städter?

            Ich dachte bislang es geht hier um Dialog, mit pauschalem Städterbashing ist der leider kaum zu erreichen. Dass solltest du doch am besten wissen, beschwerst du dich doch über das pauschale Bauernbashing.

            • Inga sagt

              Die Städter kann man nicht pauschalieren, nur die man weiß ja wie die Mehrheit kauft.
              Und der LEH hat seinen Nutzen.
              Darüber wird sich hier ausgetauscht.

              Es gibt welche, die beim Bauern kaufen auch Milch aus dem Automaten am Bauernhof, auch der selbstgemachte Käse und anderes von da!
              Das sind meistens auch gesundheitsbewußte und sie schätzen die direkte Vermarktung wegen der Frische und der regionalen Produktion. Ohne lange Fahrwege.
              Und bezahlen gerne etwas mehr dafür vielleicht weil der dadurch einen Bauernhof meh am Leben hält!

              Trotzdem kann er im Bistro oder beim Chinesen oder sonst wo essen gehen!

              Er darf auch fragen, warum keine Wildblumen wie früher nicht mehr im Bestand wachsen, finde ich

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Er darf nicht nur Fragen, er sollte Fragen, nur so bekommt der Städter Einblick in die Welt der Bauern.

                • Gephard sagt

                  Aber bloß nix hinterfragen oder kritisch betrachten, sondern einfach nur zuhören und denken, der macht mit seinem profundem Wissen schon wohl alles richtig. Sieht man ja auch bei anderen Profis, wie in der Finanzbrachen, der Politik, den Medien, den Sportlern, im Fußball …

                  Ich war mal auf einem Biohoffest mit Führung über die Felder. Bei der Frage, ob es beim Obst keine andere Möglichkeit gäbe, als die Wespen in Flaschen zu ersäufen (hab’s natürlich diplomatischer formuliert), gab’s nur beleidigte Blicke und ein brummeliges “Nö”.

                  Er hätte auch erklären können, dass er sich da schon Gedanken gemacht habe (wie seine Tochter später erwähnte), aber das für ihn derzeit die finanziell und ökologisch beste Lösung sei. Er hätte auch für die Frage bedanken können und dass er sich mal bei Kollegen und den Verbänden schlau mache, ob’s Abwehrmaßnahmen ohne Tötung gäbe. Er hätte mir auch vorrechnen können, wie viel teurer die Äpfel ohne diese Maßnahme werden würden.

                  Die Tochter fand mein Frage übrigens nicht vorwurfsvoll formuliert.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Sie Herr Gebhard fühlen sich als den Experten,
                  deshalb Frage ich mich, warum sie überhaupt gefragt haben.
                  Wanderer die mich im Weinberg gefragt haben, waren interessiert wie man Weinbau betreibt und hatten danach Verständnis, dass man Pflanzenschutz betreiben muss.

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  “Ich war mal auf einem Biohoffest mit Führung über die Felder. Bei der Frage, ob es beim Obst keine andere Möglichkeit gäbe, als die Wespen in Flaschen zu ersäufen (hab’s natürlich diplomatischer formuliert), gab’s nur beleidigte Blicke und ein brummeliges „Nö“.

                  Übrigens, Wespen machen bei Äpfel keinen Schaden. Müssen sie nicht wissen, deshalb wäre die Frage nach Äpfeln und Wespen durchaus angebracht gewesen, man lernt nie aus. 😉

                  Wissen sie eine andere Möglichkeit, den Schaden von Wespen abzuwenden?

                  Frage:
                  Warum hängen manche elektrische Insektenvernichter in die Wohnung, gibt es da keine andere Möglichkeit?

                  Warum werden die Stechmücken am Oberrhein mit BT bekämpft, warum lässt man die armen Tiere nicht seinen normalen Weg gehen?

                • Gephard sagt

                  Wer Lebewesen tötet sollte das meiner Ansicht nach mit gutem Grund tun unabhängig von Landwirt oder nicht. Und die Frage, ob sich jemand schon über Alternativen Gedanken macht, sollte erlaubt sein. Soll ich einfach nur zuschauen, wenn jemand in die Autonomie von Lebewesen eingreift? Wenn sich Leute Prügeln oder jemand ein Kind schlägt, gehe ich auch davon aus, dass es bessere Alternativen gibt und denke nicht, die tun das beste füreinander. Vor allem schaue ich auch da nicht weg. Wenn Eltern ihren Kindern keinen Respekt vor dem Leben vermitteln, falls diese zum Beispiel nach Tauben treten, gehe ich auch auf die Kinder zu.

                  Ich habe gefragt, um zu verstehen, warum die Tiere da getötet werden und wollte wissen, ob es keine Alternativen gibt und falls doch, warum sie nicht genutzt werden.

                  Es waren übrigens Bienen und keine Äpfel, da war Meine Erinnerung etwas getrübt. 😉 Da können Wespen wohl großen Schaden anrichten.

                  Dass man seine Ernte nicht komplett an Schädlingen verlieren möchte, kann ich verstehen und auch für Pflanzenschutz habe ich Verständnis. Dass aber nicht immer nur das Töten das einzige Mittel der Wahl sein muss, das weiß ich auch als Laie. So gibt es Pflanzen, die Nützlinge anlocken, Schädlinge vertreiben oder auch einfach ein breiteres Angebot für die Schädlinge. Und wenn sie überhand nehme, ist das ja oft ein Symptom dafür, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist.

                  Für elektrische Insektenvernichter gibt es viele Alternativen. Repellente, Schutzgitter, Lebendfallen …

                  Übrigens: Die Mücken nicht mehr mit BTi zu bekämpfen ist durchaus in der Diskussion.
                  https://www.sueddeutsche.de/bayern/muecken-chiemsee-bekaempfung-1.4485018

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Habe ich irgendwo gesagt, dass sie nicht nach einer Alternative fragen dürfen?
                  Der gute Mann hat Nein gesagt und ich habe sie gefragt ob sie eine Alternative kennen, ihrerseits kam keine Antwort.
                  Mir ist keine Alternative bekannt.
                  Ratten zb. werden vergiftet und auch nicht am Leben gelassen. Wenn sie mir ihre Wohnadresse zukommen lassen, werde ich die Ratten die sich am Bachrand ansiedeln und manchmal meinen Hühnerstall besuchen, lebend fangen und bei ihrer Wohnung freilassen.

                  Danach werde ich als besonderer Tierschützer fühlen und darauf hoffen, dass ich auf die Lister für das Bundesverdienstkreuz komme.

                  Wer die Stechmücken bejubelt, der hat noch nie mit denen was zu tun gehabt.
                  Die Mücken kommen und die Touristen bleiben weg, da bin ich mal gespannt wie weit die Begeisterung für die Mückenlarven als Fischfutter anhält.

                • Gephard sagt

                  Alternativen wie Repellente, Nützlinge oder eine diversere Fauna hatte ich doch genannt.

        • Berthold Lauer sagt

          “Übrigens bekommt man in der Stadt selbst in Souvenierläden Samenbomben zur Stadtbegrühnung feil geboten.” Warum wohl??: Zusatzgeschäft mit dem schlechten Gewissen vieler Menschen!! Die Discuonter machens doch auch so. Viele “Gewissensberuhigungsartikel” zu meist völlig überhöhten Preisen! Aber sie werden gekauft und jeder meint er habe damit seinen Beitrag zur Rettung der Welt geleistet. So wird’s aber garantiert nicht funktionieren!
          Zum Thema Stadt: Ich war grade 3 Tage in Berlin. Sicher gibt es dort viele wunderbare grüne Oasen! Aber dominierend für mich als Landei war Verkehr, Asphalt, Pflaster, Stein, Beton und Blech. Sicher Unmengen an Fahrrädern, bald wohl auch E-Scooter etc. die dann die Lücken zwischen Autos, Bahnen und Fussgängern füllen. Hektarweise Rasen vorm Bundestag, frisch gemäht, 3 cm. Dazwischen versiegelte Flächen. Und dort beraten dann die Entscheidungsträger wie wir Biodiversivität und Natur schaffen sollen.

          • Gephard sagt

            Sicher spielt da auch Gewissensberuhigung mit. Damit lässt sich auch schön so weitermachen wie bisher. Fliegen? Egal, ich gleiche das mit Atmosfair aus. Mir ist doch klar, dass solche kleinen Lösungen nicht viel bringen. Sie zeigen aber sehr wohl, dass den Stadtmenschen nicht alles egal ist. Darauf kann man aufbauen und das geschieht auch.

            Dass vor dem Bundestag (zumindest teilweise) keine bunte Wiese zu sehen ist, finde ich auch absurd. Apropos Verkehr: Die kleinen Orte zum Beispiel im Sauerland können sich auch nicht beschweren, es herrsche zu wenig Verkehr. Ohne eigens Auto scheint da gar nix zu gehen. Fahrräder habe ich nur als Sportgeräte und bei Kindern gesehen.

            Unsere beiden Beiträge zeigen allerdings gut, wie selektiv wir unsere Umgebung wahrnehmen.

        • Paulus sagt

          Mein lieber Gephard, versuch doch mal z.B. im Elisengarten oder am Hangeweiher in Aachen ein Tütchen mit irgendwelchen Sämereien auszustreuen. Entweder wirst du von einer Zivilstreife „aufgegriffen“ oder die Stadtsoldaten mähen das Kroppzeug schon kurz nach der Keimphase ganz einfach weg.
          Diese Samentütchen kannst du da entleeren, wo der Abfall aus dem Fenster geworfen wird. Da trauen sich die Gutmenschen mit den Samentütchen aber nicht hin.

          • Gephard sagt

            Das ist von Kommune zu Kommune wohl unterschiedlich. Vielerorts kann ich mich auch als Baumpate registrieren und die Baumscheibe wird dann von den Stadtgärtnern in Ruhe gelassen. Ich habe schon in vielen Städten ganze Straßenzüge gesehen, in denen jede Baumscheibe bunt bepflanzt oder auch wild bewachsen ist. Ist natürlich auch abhängig vom lokalen Klientel. Es gibt ja auch Menschen, die nur 3cm-Rasen und Kiesbeete als gepflegt empfinden.

            Die Kommunen können viel machen, darauf zielte auch des Volksbegehren ab.

        • Bergbäuerin sagt

          Worum es geht:
          Ich brauche ja nur unsere jungen Leute hier am Land beobachten. Die wirklich tüchtigen bleiben hier, die finden auch hier einen Arbeitsplatz. Oder sie gehen in die Stadt um zu studieren und kommen dann zurück, um für die Region was zu tun. Die weniger fleißigen oder die, denen die Arbeit hier zu hart ist, die ziehen in die Stadt. Klar gibt es auch in der Stadt Menschen, die wissen, dass ein Bauer jeden Tag hart arbeitet, kein Wochenende und so gut wie keinen Urlaub hat und damit erst die Basis schafft für das bequemere Stadtleben, aber viele sind das nicht. Die meisten, die ich kenne, finden das Land trostlos und würden sich nicht vorstellen können, hier zu leben und zu arbeiten. Warum gibt es denn eine Landflucht? Und von den Städtern muss man sich dann vorschreiben lassen, was man zu tun hat.

    • Andreas Stehle sagt

      Das meiner Meinung nach Größe Problem an dem Volksbegehren ist, das in Landschaftsschutzgebieten dann keine „Pestizide „ mehr erlaubt sind da fallen dann alle Sonderkulturen raus und so wie ich den Gesetzentwurf des Volksbegehrens lese fallen da auch alle Biologischen Mittelchen unter den Begriff Pestizide……

  3. Friedrich sagt

    Die städtisch denkenden Unterzeichner der Petition werden ihr Leben kaum verändern und weiter ihren SUV fahren und mit dem Flieger in den Urlaub fliegen . Ihr “gutes Gewissen” werden sie dann mit “Bionade” ersäufen und zufrieden ihr weiteres Leben leben. Ändern sollen es gefälligst die “Anderen”. Unsere grünen Angstmacher haben den Leuten vor der Europawahl maximal Weltangst gemacht , daß die wirklich denken , daß in fünf Jahren hier alles zu Boden geht. Also rette sich wer kann. Weltfremder geht es nun wirklich nicht. Angstmache ist heute ein Geschäftsmodell der NGOs. So läst sich vortrefflich Spendengeld kassieren und mit diesem Spendengeld wird das ganze immer weiter verstärkt und ins wirkliche Elend geführt. Kann nur jedem raten , mal das Gehirn einzuschalten und einfach mal aufs Land , raus aus der Stadt, am besten Urlaub auf dem Bauernhof und gute Gespräche führen . Dann kommt der gesunde Menschenverstand von selbst.

    • Gephard sagt

      Diese Pauschalisierung ist genauso hilfreich wie die Pauschalisierung der Bauern.

      Nicht jeder fährt SUV und nicht jeder fliegt mehrmals im Jahr in Urlaub. Bionade hat auch längst ihr Öko-Image verloren.

      Seltsam ist auch der Vorwurf der Angstmache, wenn der Gegenwind des Bauernverbandes ebenso angstgetrieben ist (Bauernsterben). Und letztlich arbeiten doch alle Parteien mit der Angst … vor einem unsicheren und chaotischen Leben in diesem Land.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Bauersterben gibt es wie wie das Lehrersterben, alle müssen irgendwann mal den Weg des irdischen gehen.

        Reell ist das Sterben, also das Aufgeben von landwirtschaftlichen Betrieben und dies wird nach einen Bürgerbegehren und deren Umsetzung von der Politik in einem rasanten Tempo beim Generationswechsel von Statten gehen.
        60% der Betriebsleiter über 55 Jahren in BW haben derzeit keinen Nachfolger.

        Die Politiker mit ihrem Agrarwende Plan, können ihre abstrusen Ideen von einer Agrarwende ins Haar schmieren, weil keine mehr da sind, die weiterhin den Deppen spielen, die für alles verantwortlich gemacht werden.

        • Gephard sagt

          Denkbar wäre auch, dass die geforderte Förderung von Ökobetrieben die Landwirtschaft wieder attraktiver macht und eben nicht wie spekuliert niemand mehr Interesse an dem Beruf hat. Bleibt die Frage, ob es mit einem “Weiter wie bisher oder wie vor 10 Jahren” wieder Bergauf gehen würde. Das kann ich mir nur schwer vorstellen.

          • Obstbäuerin sagt

            Es ist in den letzten 10 Jahren, wenn überhaupt, dann nur durch unsinnige Vorschriften und Verbote (siehe Neonicotinoide im Raps und Zuckerrüben) bergab gegangen. Eine Landwirtschaft auf hohem wissenschaftlichem und technischen Niveau vergrault auch die Jugend nicht. Nur wie vor hundert Jahren 10-12 Stunden Knochenarbeit pro Tag x 7 und kaum Urlaub, hohes Risiko mit großer Schuldenlast und geringem Verdienst – das hat wenig Anziehungskraft für die Jugend von heute. Wir haben Flächen für alternative Landwirtschaft und eine Ausbildungsstätte in Eberswalde gleich um die Ecke aber Interesse gleich null.

          • Bauer Willi sagt

            Habe gestern mit einem Mitglied und Funktionär von Bioland gesprochen. Bioland wird das Volksbegehren in Ba-Wü NICHT unterstützen. Beschluss des Vorstandes.
            Das Volksbegehren wird das Gegenteil dessen erreichen, was es will. Betriebe machen dicht, industriealisierte Landwirtschaft bleibt. Und die Hecken kommen weg.
            Träumen Sie weiter…

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Eine ganze Reihe der User, wie auch Arnold Krämer und Herwig Scholz sagen den Untergang der bäuerlichen Betriebe vorher, aber die in der Stadt wohnende, die glauben noch den Unsinn, den sie verzapfen.

            Ein Auszug vom Beitrag von Herwig Scholz

            Mit Insektizid- oder Herbizidverboten kommen die Schwalben und andere von Insekten lebende Vögel mit Sicherheit nicht wieder zurück. Der strukturelle Wandel alleine schon durch die zahlreichen Betriebsaufgaben mit ihren früher breit verteilten Nutztierhaltungen ist da viel gravierender. Die sich ständig überbietenden Forderungen nach zusätzlichen Geboten und Verboten ob für den Naturschutz, den Wasserschutz, Hygiene für den Verbraucherschutz oder das Tierwohl befeuern den Strukturwandel nur noch mehr zu immer größeren Betriebseinheiten. Welcher kleinere heute noch existierende Betrieb mit Nutztieren kann denn noch die Forderungen in Sachen Hygiene, Lagerkapazitäten und Ausbringungsverbote sowie Einschränkungen der Düngemengen auf seinen Flächen erfüllen? Dafür fehlen schlicht das Kapital, der Optimismus und die Zuversicht, dass man mit Gewissheit den Betrieb in die nächste Generation tragen könnte. Die ständigen Forderungen „die Landwirtschaft müsse sich ändern“ führt tatsächlich zur Veränderung, aber um 180 Grad gedreht anstatt in die beabsichtigte Richtung.
            Die kleineren Betriebe geben auf, so wie sie es seit über 50 Jahren schon tun und die verbleibenden werden zum Wachen gezwungen. Siehe hierzu den Mansholt-Plan von 1968 über das „Wachsen oder Weichen“. Er wurde zwar seinerzeit offiziell abgelehnt, aber in der Sache seit über 50 Jahren bis heute strukturell Zug um Zug umgesetzt.
            Selbst als Öko-Bauer bin ich davon überzeugt, dass der Ruf nach dem ökologischen Landbau da auch nicht gravierend weiterhelfen wird. Der Ökolandbau gerät auch heute schon immer mehr in den Fokus des weitgehend kommerzorientierten Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Geiz scheint in Deutschland nun mal eben geil zu bleiben. Der konzentrierte LEH ruft wie immer nach einheitlichen großen Chargen makelloser Ware möglichst mit Ökosiegel. Das kann der ökologische Landbau auch nur mit immer größer werdenden Betriebsstrukturen leisten. Der Weg ist vorgezeichnet. Kleinere Betriebe stören da nur und würden langfristig gnadenlos über den Weg der Reklamationen wegen Kleinigkeiten oder nicht mehr Kosten deckenden Preisen an den Existenzrand gedrückt und zur Aufgabe gezwungen, es sei denn es finden sich regional/lokal an bisherigen Strukturen vorbei andere solidarische Wege. Und ohne Insektizide oder Fungizide geht „makellos“ auch nicht. Nur das die Wirkstoffe aus der Natur selber stammen und nicht aus der chemischen Retorte. Auch im Ökolandbau lassen sich einheitliche große makellose Chargen nur in größeren Monokulturen und meist auch nur mit dem Einsatz von Öko-Pflanzenschutzmitteln produzieren auch wenn man dort mehr in Kreislaufsystemen denkt und versucht sehr bewusst Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen. Viel Platz wird in den meisten Systemen des Ökolandbaus für Insekten auch nicht bleiben – wenn, dann nur durch Nützlinge kontrolliert auf niedrigem Niveau. Und gelingt es dort das biologische Gleichgewicht zwischen Beute und Räuber herzustellen, dann bleibt, wie oben beschrieben, nicht viel Insektenbiomasse übrig.

  4. Mark sagt

    Zum Thema Volksbegehren in BW ist u.a. folgendes formuliert:
    “6. 10§ 2bReduktion des Pestizideinsatzes(1) Der Einsatz vonPestizidengemäß Artikel 3 Nummer 10 der Richtlinie 2009/128/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Oktober 2009 über einen Aktionsrahmen der Gemeinschaft für die nachhaltige Verwendung von Pestiziden (ABl. L 309 vom 24. November 2009, S. 71)in der jeweils geltenden Fassungin der Landwirtschaft, der Forstwirtschaft sowie im Siedlungs-und Verkehrsbereich soll bis 2025 um mindestens 50 Prozent derjeweiligenFlächen reduziert werden.(2) Hierfür wird die Landesregierung bis zum 1. Januar 2022 eine Strategie erarbeiten. Die Entwicklung und Umsetzung der Strategie wird durch einen Fachbeirat aus zuständigen Behörden und Verbänden (Umwelt-, Bauern-, Forst-, Gartenbau-und Kommunalverbände) begleitet.”
    Schon diese 2 Punkte sind ein Offenbarungseid für den Schwachsinn, der hier veranstaltet wird. Da wird das here Ziel ausgegeben, den Pestizideinsatz um 50% zu reduzieren. Jeder unbedarfte wird natürlich sofort dafür sein. Im 2. Punkt dann die Ernüchterung. Die Verfasser des Blödsinns wissen noch gar nicht, wie dies umgesetzt werden soll. Dies soll erst durch einen “Fachbeirat” erarbeitet werden. Was aber, wenn der Fachbeirat keine umsetzbare “Strategie” erfindet??
    Streuobstwiesen sollen gesetzlich unter Schutz gestellt werden. Nicht nur dass dies so ganz nebenbei ein Eingriff ins Eigentumsrecht ist, bei einem solchen Vorgehen werden sich die Landeigentümer künftig 2 mal überlegen, eine Streuobstwiese oder eine Hecke oder ähnliches anzulegen. Zeichnet sich ab, ddass diese Volksbegehren zustande kommt, werden sicherlich vorher noch viele Streuobstwiesen gerodet werden! So könnte man Put für Punkt das VB durchforsten und ad absurdum führen. Das Schlimmste daran ist, dass auch eine “Bauern”organsiation DEMETER mitmacht. Dieser Glaubensgemeischaft unterstelle ich hier ganz niedrige Beweggründe!

    • Bauer Willi sagt

      Bioland macht NICHT mit! Hab gestern mit einem Funktionär gesprochen. Aus den oben genannten Gründen.
      Das Volksbegehren BW ist Kindergarten-Niveau und wird, wenn es dann überhaupt kommt, viele Betriebe zur Aufgabe zwingen.

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