Irgendwie ist es meiner Aufmerksamkeit entgangen, dass in Baden-Württemberg Anfang Oktober ein Gesellschaftsvertrag zur Zukunft der Landwirtschaft unterzeichnet wurde.
Hier die Pressemitteilung:
Hier ein kurzes Video
Die Reaktion von Präsident Rukwied ab Minute 1:25 ist bezeichnend.
Und hier der Vertrag im Wortlaut:
Vielleicht lesen Sie die 34 Seiten von hinten, denn dort sind die Akteure genannt zu denen auch Aldi und Edeka gehören. Mit unterschrieben haben auch der Bauernverband und LsV sowie die AbL.
Viel Neues steht in diesem Vertrag nicht drin. Aufgefallen ist mir die besondere Betonung der Außer-Haus-Verpflegung.
Was mir nicht ganz einleuchtet: viele der aufgeführten Punkte können regional nur sehr schwer umgesetzt werden. Deshalb wird auch an der ein oder anderen Stelle auf den Bund oder die EU verwiesen.
Was ist eigentlich aus der ZKL (Zukunftskommission Landwirtschaft) geworden. Man hört nichts mehr….
Es geht ja bei so einem Gesellschaftsvertrag mehr oder weniger um ein Abkommen zwischen Stadt und Land. Ein interessantes Interview im „Standard“ weist darauf hin, dass die Stadt schon immer aufs Land hinunter geschaut hat. Offenbar ändert sich das nicht. Stadt schreibt Land vor, was zu geschehen hat, und wenn man drauf kommt, dass es nicht so einfach ist, dann streichelt man die dümmlichen Bäuerlein halt ein wenig und zeigt ihnen so seine Überlegenheit (siehe Papier der Bischofskonferenz) Eine Begegnung auf Augenhöhe hat es noch nie gegeben.
https://www.derstandard.at/story/3000000241273/stadt-und-land-sind-thema-bei-den-europaeischen-literaturtagen-in-krems
Ein Frontalangriff gegen Bauern. Jahrtausende haben Bauern die Menschheit versorgt ohne dass ihnen einer vorkaute, was und wie sie es handhaben sollen. Jetzt kommen die Grünen und die Roten und die Gelben und bevormunden und enteignen die Bauern.
Wir müssen im Winter wieder auf die Straße
… und bevormunden und enteignen die Bauern.
Wir müssen im Winter wieder auf die Straße
Müsste man sich nicht vorher über ein paar Dinge einigen?
Etwa die Frage, für wie viel Geld man sich ein bisschen/wie sehr bevormunden und enteignen lässt?
Wann un den 80igern sind die Weltmarktpreise für unsere Produkte eingeführt oder bestimmt worden?
Sonja während der Leibeigenschaft und der Lehnsherrenschaft wurde sehrwohl der Bauernschaft vorgeschrieben was sie abzuliefern hatten, somit auch anzubauen hatten. Wenn du jetzt aufgezeigt hättest, dass die Bauernschaft wieder auf den Weg in diese Abhängigkeit ist, dann könnte ich dir zustimmen.
Ernüchterndes zur Regionalität hallowiny Kürbis aus Spanien Äpfel aus Polen Kartoffeln 2,5 kg für 1,79 aus Deutschland von der Sorte her auch nicht aus der Rheinebene.
Naja, lange hat man Rukwied vorgehalten, er würde das Geld gerade nicht thematisieren. Am Ende läuft es doch auch ausschließlich auf Entlohnung hinaus: „Naturschutz muss Betriebszweig werden“ ist doch die gleiche Tonalität.
Zugeständnisse und Läuterungen, Buße und Eingeständnisse sind doch seit Jahren gemacht worden. Was soll noch kommen? Mea culpa, mea maxima culpa….und nun gebt uns den Lohn?
@RS, es ist m.E. schon ein Unterschied, ob man die 143 Mio als Erfolg feiert oder schlicht sagt, dass Naturschutz möglich ist, aber auch entlohnt werden muss.
Für den badischen Bauerverband ein Erfolg bzw, seiner Vertreter die in diesem und nächsten Monat von Kreisebene bis Landespräsidium wiedergewählt werden wollen.
Ich habe es auch erst letzte Woche aus dem Bauernblatt erfahren, obwohl ich in mehreren berufständischen Organisationen bin. Es gab zuvor bzw. seit 2 Jahren keine
schriftlichen Infos hierzu. Es gab nur einmal ein Kommentar zu Gesellschaftsverträgen
allgemein in der badischen Bauernzeitung eines Redakteurs.
Aber wegen irgendwelchen geheimen Verhandlungen mit dem Handel sollten wir unsere Bauernproteste am Bodensee Mitte Januar beenden.
Als unser Obstbaukollegen in Hamburg den Haufen blockierten mussten wir auch reagieren und wir haben uns gegen das Demoverbot der 2 Großen Verbände in BW hinweggesetzt und und spontan gehandelt und den Landrat aufgesucht und ihm über unsere regionalen Anliegen und Probleme zu berichten. Zuvor gab es das Bundesweite Hupkonzert .Seitdem hängt ein Stiefel und ein gerodeter Rebstock als Andenken beim Landrat im Büro.
Das werden wir so weitermachen, den unsere 2 großen Verbände vertreten nicht unsere Interressen als Sonderkulturbetriebe sondern spalten eher wie ich bei dem vorletzten Landesbauerntag vernehmen musste.
PS. beim nächsten Landesbauerntag ist Her Özdemir eingeladen. Der wird sicher auch als Erfolg gefeiert, auch wenn er Mininsterpräsident bei uns in BW werden will.
Ich weiss nicht was ich aktuell von diesem Gesellschaftsvertrag inhaltlich halten soll, aber es riecht verdammt nach Wahltaktik nach schwarz-grün gefördert durch unsere 2 großen Verbände und sogar dem 3. dem LSV.
Die Zukunft der landwirtschaftlichen Familienbetriebe entscheidet sich letztlich ausschließlich am Geldbeutel und am familiären Zusammenhalt. Da die Masse der Betriebe auch in Zukunft weitgehend nur Rohstofferzeuger sind, entscheiden die Stückkosten im europäischen Vergleich.
Der Versuch, über höhere Endverbraucherpreise (durch behauptete Vertrauenseigenschaften der Produkte oder durch Zwangsnachfrage) wird nicht viel bringen, da zusätzliche Kosten entstehen, die dann oft auch noch bei Urproduzenten, dem Landwirt abgeladen werden.
Nötig sind Produktionsstrukturen, die die Degressionseffekte des technischen Fortschritts auch im Familienbetrieb mit 1 bis 2 Voll- Arbeitskräften nutzen können und die entlastet werden von bürokratischen und ideologischen Kosten, die der Staat verursacht.
Herr Krämer, ich glaube, man muss diesen landesspezifischen Vorstoß aus einer größeren Distanz betrachten.
– Nächstes Jahr sind Bundestagswahlen
– Es gibt in BW ca. 38000 landw. Betriebe, davon 50% unter 20ha
– 225000 Menschen sind direkt in der Automobilindustrie in BW beschäftigt
– Die Einnahmen des Landes werden zu 70% aus Steuern ermöglicht
– Die Steuereinnahmen brechen ein, Kretschmann muss sparen
….Versprechungen an eine kleine Gruppe von Bürgern, die sowieso nicht geleistet werden können wirken bis zu den Wahlen, danach ist es alle egal. Dann wird verlautet, dass wir alle den Gürtel enger schnallen müssen. Die Auflagen für die „Erhaltung der Natur“ bleiben bestehen….unentgeltlich.
Wegen der geringen Wirtschaftsbildung kann man den Menschen lange ein X für ein U vormachen. Das besonders Schlimme ist die Tatsache, das es auch mit der Wirtschaftsbildung der Politiker und der Menschen in ihren Vorfeldorganisationen nicht weit hin ist.
Wenn wir den Bogen jetzt noch etwas weiter spannen, dann wird ein Schuh draus.
„EU-Integration und Entwicklung der Tierproduktion in Moldau und der Ukraine.“
Internationale Konferenz auf der EuroTier 2024
Mit-Initiator ist die APD (Agrar-Politischer – Dialog) Projektleiter ist ein Sven Gelhhaar. Dieser Sven Gehlhaar ist gleichzeitig Geschäftsführer der international agierenden IAK – Agrar-Consulting GmbH und berät Firmen und Unternehmen in der ganzen Welt.
Die kleinen Bäuerlein in BW MÜSSEN schon auf die Gelder der noch wohlhabenden Steuerzahler hoffen…in zweifacher Art und Weise. Hoffen wir, dass Stuttgart nicht das deutsche Detroit werden wird.
Zu Prof. Balman findet man bei Wiki:
Darüber hinaus ist er Verwaltungsrat der in der Ukraine tätigen IMC S.A. (Sitz Luxemburg).[7]
Wenn ein deutscher Prof. für Unternehmen im Ausland arbeitet, macht er deutschen Unternehmen Konkurrenz. Dann hat er aber an einer deutschen Hochschule nix mehr verloren. Da hat der Kampf gegen Rechts zu Dummheit geführt.
Das gilt auch für Friedrich Merz als Politiker.
„Wegen der geringen Wirtschaftsbildung kann man den Menschen lange ein X für ein U vormachen.“
Die Ursache liegt ganz am Anfang begründet:
https://www.youtube.com/watch?v=3NxYKneyl1o
Jeder der heute seine Zukunft in der Produktion von
Lebensmitteln sieht , muss sich im Klaren darüber sein das
er nur Bestand haben kann wenn er Bei weltweit höchsten
Standard und maximaler staatlicher Gängelung zum absolut
niedrigsten Preis produzieren kann .
Mein Kommentar zum Tag und jetzt geht es auf die
Oberschwabenschau .
Die hinteren Seiten reichen schon ….
„Was ist eigentlich aus der ZKL (Zukunftskommission Landwirtschaft) geworden. Man hört nichts mehr….“ Da kann man nur sagen: „Ein Segen …“
Das mit der Artenvielfalt habe ich gerade noch gelesen, hier mal was interessantes dazu:
https://ansage.org/invasive-arten-gekommen-um-zu-bleiben/
moin mir fehlt der Gesellschaft svertrag in dem steht man soll doch die Leute lassen wie sie wollen die wissen schon was sie machen gerade wenn sie Geld damit verdienen und langfristig Geld verdienen wollen man sieht dass ich von irgendwelchen Verträgen die was regulieren wollen gar nicht viel halte
Piet, das ist kein Gesellschaftsvertrag, das ist ein Erziehungspamphlet. Er soll die Menschen auf den „richtigen“ Pfad führen, damit sie beruhigt weiter bullshit konsumieren, und dabei ein gutes Gewissen haben…..auf Kosten von ein paar wenigen dummen Bauern, denen man beibringen muss, wie Naturschutz geht. So lese ich den „Vertrag“.
Prioritäte Handlungsempfehlungen als Fazit eines großen Blabla ist u.a.:
„In der Aus-, Fort- und Weiterbildung soll im landwirtschaftlichen Sektor die Sachkunde zu Biodiversitätskriterien verstärkt werden, indem Lehrpläne und Prüfungsinhalte angepasst und Lehrkräfte fortgebildet werden. Zusätzlich soll in der landwirtschaftlichen Ausbildung die Möglichkeit geschaffen werden, sich von Anfang an mit dem Thema „Naturschutz/Landschaftspflege“ zu befassen. Darüber hinaus soll das Zusammenspiel von Ökologie und Ökonomie, insbesondere die Möglichkeit, mit Naturschutz Geld zu verdienen, in der landwirtschaftlichen Ausbildung behandelt werden.“
Europa – Deutschland – Baden Würtemberg….die Achse des Fortschritts durch Verbildung.
„Mit Naturschutz Geld verdienen“. Ich lach‘ mich schlapp. Das ist doch genau unsere Forderung. Wir könnten das leisten, aber die Politik hält uns für bekloppt und will uns mit ein paar Almosen abspeisen. Naturschutz kostet Geld, wer sollte es besser beurteilen können, als wir Bauern. Wenn uns aber nur die direkten Kosten ersetzt werden sollen und die Arbeitszeit für den „Einsatz in der Natur“ ausgeblendet wird (Bauern arbeiten ja so gerne und viel), ja, dann lassen wir es halt. An Rukwied: Auf solch einen „Bauernpräsidenten“ kann ich gerne verzichten. Eigentlich sollte er doch die „wahren“ Probleme auf den Höfen kennen.
Neben dem „Wer anschaffen will, muss zahlen“, wird dann aber auch vermutlich gelten: „Wer zahlt schafft an!“
Das wird dann sehr spannend werden und man erinnere sich, dass hier kürzlich bei der Studie der Bischofskonferent noch Eingriffe in Eigentümerrechte beklagt und abgelehnt wurden. Für Geld dann doch? Was und bis wohin?
„Neben dem “Wer anschaffen will, muss zahlen”, wird dann aber auch vermutlich gelten: “Wer zahlt schafft an!”
Frank, in diesem Dilemma steckt man doch immer, wenn eine Form der Ent- oder Belohnung vorliegt. Eigentlich ist solches Geld schon immer als Investitionsförderung , Ausgleichzahlung oder Direktzahlung gezahlt worden. Letztendlich war und ist es eine gewollte Verzögerung des ohnehin eintretenden Strukturwandels. Es ist die sog. soziale Komponente, der man sich unterordnen kann, die am Ende aber dennoch zum Ende führt. Unsere Lage innerhalb der globalen Ordnung führt aufgrund unserer Standards logischerweise zur Auflösung des bekannten Zustandes. Das ist aber auch anderswo der Fall, nur verzögert und evtl. andersartig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass 600 Millionen Inder langfristig noch Kleinbauern (mehrheitlich ca. 2ha Besitz) sein werden. Die Ökonomie schlägt jede Ideologie und jedes Wunschdenken….man kann es verlangsamen, aber nicht aufhalten, glaube ich.
Berufsständische Vertretung sollte mehr sein als nach öffentlichem Geld zu rufen.
Das habe ich mir auch gedacht, als der Rukwied von den Millionen sprach.
Der Landwirtschaft istvausschließlich die Aufgabe des Artenschutzes und der Biodiversitätssteigerung zugeschrieben. DAS kann ja nur durch Geld erbracht werden. Wie sonst? Da der Kunde zum Jagen getragen werden muss, greift er nur zu, wenn der Preis stimmt. Der Preis kann nur durch Subventionierung gehalten werden. Wer den Markt nach seinen Wünschen steuern will, muss die Akteure auch durch Preise locken….Altruismus allein funktioniert nicht. Das haben die Erkenntnisse der wissenschaftlich begleiteten Reallabore ja eindeutig ergeben.
Das war auch mein erster Gedanke bei der Verlautbarung von J. Rukwied, der den Erfolg nur an den Millionen misst. Was für ein Bild wird da von uns Landwirten gemalt?
Naja, lange hat man Rukwied vorgehalten, er würde das Geld gerade nicht thematisieren. Am Ende läuft es doch auch ausschließlich auf Entlohnung hinaus: „Naturschutz muss Betriebszweig werden“ ist doch die gleiche Tonalität.
Zugeständnisse und Läuterungen, Buße und Eingeständnisse sind doch seit Jahren gemacht worden. Was soll noch kommen? Mea culpa, mea maxima culpa….und nun gebt uns den Lohn?
Ich hab ja schon bei den letzten Protesten, die letztlich auch „gegen Geld“ beendet wurden, gesagt, dass nichts Anderes übrigbleibt als solche Dinge klar und sauber aufzubereiten und offenzulegen. Sonst stehen die Bauern am Ende, noch mehr als bei Vielen jetzt schon, als bloße Subventionsabkassierer da.
Dass das schwierig sein mag, ändert an der Erfordernis nicht.