Bauer Willi
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Ab 2027 Verbot von Hundeschlachtung und -verzehr in Südkorea

Eigentlich ist die Meldung schon etwas älter, aber erst jetzt ist sie mir aufgefallen.

https://www.deutschlandfunk.de/suedkorea-verbietet-schlachtung-von-hunden-und-schafft-damit-eine-alte-tradition-ab-100.html

In Deutschland wurde der Verzehr von Hundefleisch im Jahr 1986 verboten.

https://www.wochenblatt.de/archiv/als-hierzulande-hund-noch-auf-dem-speisezettel-stand-1-13873367

Sie finden das Thema widerlich und abstoßend? Von einem Freund, der beruflich oft in China unterwegs war weiß ich, dass dort bestimmte Käsesorten als „verdorbene Milch“ galten und sich Chinesen davor ekelten. Das soll sich aber mittlerweile ändern.

https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tagesthemen/video-ts-21468.html

Für einen Franzosen ist ein solches Verhalten natürlich völlig unverständlich, gibt es dort hunderte von verschiedenen Käsesorten.

Auf einem Besuch in Ecuador habe ich Chica getrunken. Das ist ein Getränk, dass durch Fermentation hergestellt wird wobei diese durch Spucke in Gang gesetzt wird. Es gilt als unhöflich, wenn man diesen von Freunden angeboten Trunk ablehnt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Chicha

Der Geschmack ist wenig aufregend, eher neutral. Gleiches gilt für geröstete Wanderheuschrecken, die – ungewürzt – eher fad schmecken. Mit Knoblauch oder Paprika „verfeinert“ geht´s dann. Da wir selbst einmal Wanderheuschrecken gezüchtet haben und erfolglos vermarktet haben, weiß ich, wovon ich rede.

Aus der Zeit kurz nach der Jahrtausendwende 1900 stammt ein rheinisches Lied von Willi Ostermann, dass in der Nachkriegszeit daran erinnerte, dass man oft froh war, wenn es überhaupt etwas zu essen gab. Und dann auch noch Fleisch! Aber lesen Sie selbst…

https://www.willi-ostermann.de/willi-ostermann/lieder-und-gedichte/liedgut-abc/de-wienanz-han-nen-has-em-pott.html

Übersetzung „Wienanz haben einen Hasen im Topf, miau miau miau“

 

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25 Kommentare

  1. Bauer Fritz sagt

    Die Schweizer sind da immer noch weitaus „weltoffener“. Vielleicht auch in Erwartung der nächsten Hungersnot – sollte mal Rindfleisch und Schweinefleisch verboten werden.

    Oder sie haben einfach ihre Haustier zum Fressen gern ….. 🙂

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  2. Alberto Guidorzi sagt

    ch, der zu Beginn des Zweiten Weltkriegs geboren wurde und daher während des Konflikts und danach, als Italien zerstört wurde, Not erlebt hat, weiß, wenn ich könnte, gut, was wir gegessen haben. Natürlich ist es heute ein Skandal, zu sagen, man solle Hunde, Katzen und Vögel essen, aber weil wir jeden Monat im Jahr einen vollen Kühlschrank haben und weil die Supermärkte immer gefüllt sind. Im Winter war die Speisekammer also bald leer und sogar die Kohlköpfe im Garten waren aufgebraucht, sodass die Katzen sie im Februar fressen würden, wenn man es schaffte, sie zu besorgen. Warum im Februar? Denn im Winter waren sie dicker geworden und der Frost dieses Monats ließ das Fleisch reifen. Im Winter bestanden einige Abendessen aus gebratenen Spatzen, besonders nach einem Schneefall. Ich erinnere mich, dass es drei Arten von Metzgereien gab: die Rindermetzgerei, die Pferdemetzgerei und die niedrige Metzgerei. Im ersten fand man das beste Rindfleisch, doch das gemeine Volk gönnte sich höchstens das Vorderviertel. In der Pferdemetzgerei gab es Pferde- und Eselfleisch. Denken Sie nur daran, als der Arzt einen Jungen fand, der leicht anämisch war, empfahl er, Pferdesteaks zu essen. Der Esel hingegen wurde nach langem Kochen gedünstet und mit Polenta garniert gegessen. In der unteren Metzgerei liegen jedoch tote oder verletzte Tiere, die der Tierarzt für essbar erklärt hat. Ich habe 1962 in Israel in einem Kibbuz äthiopischer Juden geröstete Heuschrecken gegessen … es war das einzige verfügbare Produkt, das ich fand.

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  3. Ferkelhebamme sagt

    Westfälische Dachhasen waren in Notzeiten sehr beliebt, erst seit 1986 in D wie Hundefleisch verboten. In der Schweiz wohl noch erlaubt. Barbaren 😉

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  4. Pälzer Buh sagt

    Bei einem Verbot von Hundefleisch fällt mir nur soviel ein, es geht nicht um den Hund direkt, sondern um die Untersuchung von Trichienen (und anderen Krankheiten) im Muskelfleisch der Tiere und deren aufwendige Untersuchung, zum Wohl des Menschen. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn,s schmeckt sollen die Südkoreaner dies essen. Andere Länder, andere Sitten.Mahlzeit
    Was mir noch einfällt ist der Begriff „falscher Hase(Karnickel)“, ebenfalls ein reiner Fleischfresser und Trichienenüberträger. Wir müssen über die Verbotskultur stark Nachdenken.

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  5. evo.... sagt

    Wie die Zeit vergeht: Der Skandal mit dem Pferdefleisch liegt auch schon wieder über 10 Jahre zurück:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pferdefleischskandal_in_Europa_2013

    Interessant finde ich auch das Nahrungstabu von Pferdefleisch in England. Zu Zeiten des alten Jugoslawiens hat hier ein Lokal mit solchen Spezialitäten mal Rattenfleisch untergemischt. In dem Lokal habe ich zwar nicht gegessen, aber bei einem anderen Jugoslawen.

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  6. Smarti sagt

    In Deutschland soll übrigens bald das Schlachten von Pferden verboten werden.
    Schon jetzt ist im Pass eingetragen, ob das Pferd für den menschlichen Verzehr geschlachtet werden darf oder nicht. Da es recht kompliziert ist für den Tierarzt und den Stallbesitzer das „Arzneimittel – Stallbuch“ zu führen, nehmen viele Pensionsstallbesitzer nur noch Nicht-Schlachtpferde. Viele Medikamente dürfen auch nicht ins Schlachtpferd, da heisst es da sofort schlachten oder behandeln und umwidmen.
    Ein Stempel vom Tierarzt genügt, und das Pferd ist unumkehrbar umgewidmet zum Haustier.
    Das Pferd kann jetzt nur noch eingeschläfert werden – dazu muss es aber auch „Todkrank“ sein, sonst macht sich der Tierarzt strafbar.
    Konnte man uralte Pferdchen die als Herde (Familie) ein ganzes Leben zusammen verbracht haben, ethisch korrekt auch als Familie zusammen in den Pferdehimmel schicken, so bleibt jetzt eines alleine zurück – weil es nicht krank genug ist… ein Drama für das arme Tier.
    Kranke und nicht mehr ganz leistungsfähige Pferde werden verschenkt oder günstigst verscherbelt, nur dass sie weg sind und keine Tierarztkosten mehr verursachen.
    Gegen die hohen Tierarztkosten gibt es immer mehr Versicherungen, gestartet sind die mit 50.- Euro im Monat, und werden gerade laufend erhöht, kann bis über 200.- Euro steigen bei älteren Pferden. Die Versicherung kann auch jederzeit künden.
    Also wird das Pferd verschenkt an einen Dummen… (naiven Neu-Pferdehalter ohne Ahnung).

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  7. Smarti sagt

    Tatsächlich kursieren viele Videos mit abscheulichen Quälereien an Hunden. Denn angeblich soll das Fleisch von Hunden, die stundenlang gelitten haben, „lebensverlängernd“ sein… ob diese Videos nur gestellt sind oder es sich um Einzelfälle handelt ? Das kann ich nicht beurteilen. Aber alleine neuere Videos und Reportagen von lebenden Tieren aller Art zusammengepfercht in Käfigen machen mich traurig. Solche Märkte von lebenden Tieren zum Verzehr gefallen mir überhaupt nicht – Kultur hin oder her.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Tja Smarti, hieran sieht man doch schön, wer was wie definiert. Vielleicht gefallen angebundene Kühe den Koreanern auch so gar nicht. Man weiß es nicht….

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  8. Smarti sagt

    In der Schweiz nannte man Katzenbraten auch scherzhaft Dachhasen. Vor etwa 40 Jahren liessen meine Eltern jeweils beim Schlachten der Stallkaninchen die Pfoten dran als Beweis, dass es auch sicher Kaninchen sind. Ich habe als Kind Zwergwidder gezüchtet, so richtig mit Ausstellungen und Preisen – es war eine schöne Zeit 🙂 . Heute gelten Widder – die mit den Lampiohren – als Qualzucht. Nie hatte ich Probleme mit der Gesundheit oder mit den Ohren…

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    • Reinhard Seevers sagt

      Smarti, die Diskussion läuft auf eine Kultur-Diskussion hinaus. Wenn ein moralischer Wertekanon angelegt wird, der sich über den ganzen Globus verbreitet, dann ist das eine Entwicklung, die es immer gab. Aufgrund der globalen Vernetzungsmöglichkeiten beschleunigt sich das nun. Der Stierkampf steht genauso zur Disposition, wie die hiesige Nutztierhaltung und eben auch der Verzehr von Hundefleisch. Ob das alles richtig und gut ist, wird man sehen und spüren.
      Etliche Kulturen lassen sich das nicht gefallen und rebellieren dagegen. Es wid vielfach als Übergriff empfunden. Deswegen gibt es ja auch die gefühlten Unbilden, und viele Gruppen versuchen sich abzugrenzen. Sog. Separatisten werden dann zu Gegnern und die westliche Wertegemeinschaft wundert sich über einen agressiven Widerstand. Der Westen hinterfragt sich selbt nicht, er stellt andere Kulturen immer als schlechter und änderungswürdig dar. Wird auch als neuer Kolonialismus bezeichnet.

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      • Smarti sagt

        Reinhard, auch in China gibt es schon lange Schosshündchen, geliebt, mit goldenem Halsband und Kleidchen für jeden Tag…. winzig klein und meist getragen auf dem Arm, damit die Pfoten nicht schmutzig werden. Diese jungen Leute haben auch in China einen Wertewandel in Sachen Tiere angeschoben. Da prallen Welten zusammen.

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      • Arnold Krämer sagt

        Die Hauptgegner für den westlichen „Werte“-Kanon sitzt in Moskau und scharrt die BRIC-Staaten um sich. Ohne den Angriffskrieg auf die Ukraine hätte das partiell durchaus Verständnis verdient.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Naja, ich würde das jetzt im historischen Kontext etwas anders bewerten. Aber das würde hier etwas zu weit führen, glaube ich.

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        • Christian Bothe sagt

          A.K. Glaube nicht das es Sinn macht heute im Blog über BRICS Staaten und den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu reden. Alles hat seinen historischen Hintergrund und so sollte man es auch bewerten! Ein Gegengewicht zum Westen ist nicht verkehrt und hat uns in Zeiten des Kalten Krieges vor schlimmeren bewahrt! Ist uebrigens nicht nur meine Meinung…
          Sollten weiter über das essbare oder nicht essbare Getier für den Allesfresser Mensch diskutieren…

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          • Christian Bothe sagt

            O Gott! In Peru werden Meerschweinchen am Wegesrand gegrillt! Sollen nicht schlecht schmecken wie man hört! Wann wird das endlich verboten?🫣

            • Bauer Willi sagt

              C.B. ich habe in Ecuador Meerschweinchen gegessen. Schmeckt ähnlich wie Geflügel. Da man im tropischen Urwald keinen Kühlschrank hat, ist so ein Tier eine Portion für einen Tag.

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        • Frank sagt

          „Die Hauptgegner für den westlichen “Werte”-Kanon sitzt in Moskau und scharrt die BRIC-Staaten um sich.“

          Wenn das der Westen so sieht, dann begeht er den nächsten großen Fehler. Aber zugegeben, bequem ist das schon, dass es den Putin gibt.

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        • Stadtmensch sagt

          „westlicher “Werte”-Kanon“

          Wer das gelesen hat versteht, wo der Hass herkommt:
          https://jacobin.de/artikel/palaestina-gaza-haaretz-westjordanland-israel-besatzung

          Was mich stört ist, dass wir als „Wertewesten“ immer nur mit dem Finger auf China zeigen, wo angeblich irgendwas mit Uiguren nicht genehm ist. Oder auf den „Machthaber“ im Kreml. In Israel unterstützen wir klaglos ein sehr übles Repressionsregime. Wie gesagt, man lese den Text und frage sich, wie man unter solchen Bedingungen als „Opfer“ leben soll.

          Warum wollen wir uns nicht mal ehrlich zu unserer Menschenfeindlichkeit bekennen. Dann entspannen sich auch viele Moraldebatten…

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  9. Angelika Halama sagt

    Der erste Mensch, der einen Hummer aß, muss sehr hungrig und völlig frei von Vorurteilen gewesen sein.

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  10. Werner Knödler sagt

    Werden diese Hundlein dann nach Buntland exportiert und dort als
    arme koreanische Straßenhunde verkauft ?

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  11. Reinhard Seevers sagt

    Tja, der westliche Wertemaßstab ist eben ein moralischer Globalist. Alle Kulturen sollen einem Vorbild folgen, dem „Guten“. Gesellschaften gleichen sich derart an, dass ihre Identitäten verschwimmen oder verschwinden. Andere nennen es Fortschritt…..

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  12. Frikadellen piet 46 sagt

    ja guten Morgen erstmal ich wusste gar nicht ob ihr wisst dass morgens ein Käsebrötchen und mittags einen Auflauf gar nicht verkehrt sind anscheinend dann darf es abends beim Grillen auch ein Steak sein und ein schönes Jever Bier wahrscheinlich bin ich ein wenig konservativ wenn ich das hier so lese da bin ich gespannt wann die ersten Beschwerden auftauchen dass die Schnecken nicht ordentlich gehalten werden ohne zu wissen was eine ordentliche Haltung ist das wäre ja genau wie in Deutschland Heimfahrt beschweren die Haltung unserer Tiere ist schlecht aber was gut oder richtig ist weiß niemand

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