Bauer Willi
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Natürliches Gift…

Gift im Mehl will man nicht unbedingt, daher ruft der Händler sein Produkt zurück.

https://www.fr.de/verbraucher/bundesweiter-mehl-rueckruf-krebserregende-giftspuren-entdeckt-93331422.html

Bei weiterem Lesen handelt es sich um Bio-Edel-Kastanienmehl. In unserem Haushalt haben wir noch nie mit Kastanienmehl gebacken, könnten es aber mal versuchen, weil wir einen Maronenbaum auf der Weide stehen haben und die Kastanien auch ernten.

Bei Aflatoxin handelt es sich um einen Schimmelpilz, der sowohl genotoxisch als auch karzinogen ist. https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/aflatoxins-food. 

Die EFSA stuft Aflatoxin in Klasse 1 ein, was bedeutet „sicher krebserregend“.

Da bereits der Kontakt mit Sporen der Pilze (z.B. bei Arbeiten in Scheunen) zu einer Erhöhung des Krebsrisikos führt (Einatmung der Sporen kann zur Ausbildung eines Bronchialkarzinoms führen), werden gefährdete Produkte sehr engmaschig überwacht.

Zum Nachdenken hat mich folgende Aussage gebracht: (Zitat)

„Die EFSA veröffentlicht ein wissenschaftliches Gutachten über die Auswirkungen einer Anhebung des zulässigen Höchstwerts für Aflatoxine von 4 µg/kg auf 10 µg/kg für Baumnüsse außer Mandeln, Haselnüssen und Pistazien (also z.B. für Paranüsse und Cashewnüsse) auf die öffentliche Gesundheit. Die Sachverständigen kommen zu dem Ergebnis, dass es sich nicht nachteilig auf die öffentliche Gesundheit auswirken würde, sollten die Höchstwerte für Aflatoxine für alle Baumnüsse von 4 µg/kg auf 8 oder 10 µg/kg angehoben werden. Die EFSA-Sachverständigen wiederholen jedoch auch ihre frühere Schlussfolgerung, dass es wichtig ist, die Zahl der auf den Markt gelangenden hochgradig belasteten Lebensmittel zu verringern.“

Warum mich das nachdenklich macht? Man stelle sich vor, man würde den Höchstwert bei Glyphosat oder einem anderen Pflanzenschutzmittel um das 2,5fache anheben. Die mediale Entrüstung wäre mit Sicherheit sehr hoch.

Beim Ernten der eigenen Maronen sollte man darauf achten, dass keine Bedingungen für die Bildung von Schimmel vorherrschen. Wir verhindern das dadurch, dass wir die Kastanien sofort verzehren.

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20 Kommentare

  1. Limes sagt

    Informationen zu Rückrufen sind in der Sache ja nützlich.
    In dieser From wie sie von FR bzw Ippen in den Überschriften gehandhabt wird kommt eher der Verdacht auf man verfolgt noch einen anderen Zweck nämlich clickbaiting möglichst viele sollen den Artikel öffnen und ihre Kontaktdaten für Werbezwecke hinterlassen. Anders kann ich die Überschrift „Mehl-Rückruf in ganz Deutschland – Spuren von krebserregendem Gift gefunden“ nicht einordnen.
    Bei einer Überschrift „BIO-Edelkastanienmehl mit Aflatoxin kontaminiert“ hätte es sicher weniger Klicks gegeben. Wer isst schon BIO-Edelkastanienmehl, wohl nur sehr wenige bei dem generischen Begriff Mehl jedoch werden viele hellhörig und wollen den Artikel lesen.
    Die Kontrolle und Meldung von Problemen bei Lebensmitteln scheinen in D gut zu funktionieren. Nachlesen kann man es bei
    https://www.lebensmittelwarnung.de/DE/Home/home_node.html
    https://www.bvl.bund.de/DE/Aufgaben/07_Lebensmittelwarnungen/LMwarnungen_node.html
    Die Mehlmeldung war vom 30.9 bin gespannt auf die Überschrift bei dem Ereignis vom 11.10 falls es überhaupt eine Meldung wert ist. Da ging es um ein veganes Produkt von Rossmann enerBiO Veganes Omelette mit Salmonellen in einer Zutat

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  2. Kemetbauer sagt

    Wer zwischen Ökolandwirtschaft und dem Vorhandensein von Pilzgiften eine typische Beziehung vermutet, der springt zu kurz. Die hier angeführten Aflatoxine haben zunächst mal gar nichts mit der Lebensmittelrohstofferzeugungsvariante „Bio“ zu tun. Es handelt sich viel mehr um eine Folge nicht korrekt gelagerter bzw. aufbereiteter Ernteerzeugnisse. Zu feucht und zu warm gelagerte Erzeugnisse, sind der Nährboden für solche gesundheitsschädlichen Stoffwechselprodukte. Genau diese Verantwortungslosigkeit kann man evtl. in der gesamten landwirtschaftlichen Produktion finden. Ich gebe allerdings gern zu, dass im Nachgang zur ökologischen Rohstofferzeugung, Professionalität manchmal nicht der Standard ist.

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  3. Ex-Baumschuler sagt

    Meine schlecht gewordenen Haferflocken und Nüsse gebe ich immer den Enten und den Krähen, und den Rest holen dann nachts die Ratten. Bislang haben offenbar die meisten überlebt, denn es gibt noch reichlich davon.

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  4. Frank sagt

    Was ich verhängnisvoller finde, als eine Anpassung von Grenzwerten, die wir im Grunde kaum richtig einordnen können, ist das mediale Spiel der Gift!-Panik damit.
    Da wird fett aufgemacht mit „Mehl-Rückruf in ganz Detschland“ um sich dann über „eine Mehlsorte“ zu der einen betroffenen Sorte (und davon einer Charge) Bio-Edelkastanienmehl runterzuhangeln. Da bleibt von der Schlagzeile glatt gar nichts mehr übrig.

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  5. Thomas Bröcker sagt

    Da das mit den Pilzgiften und den damit zusammenhängenden Rückrufen zu allermeist (logischerweise – da keine Fungizide) Bio-Produkte betrifft, ist die mediale Reaktion darauf meist sehr verhalten. Es geht weitgehend nicht mehr um die Suche nach möglichst großer Annäherung an die Realitäten, sondern um Propaganda für vorgefertigte Meinungen.
    Beispielsweise hat meine Heimatstadt Frankfurt an der Oder gerade ein Strategiepapier zum Arten- und Umweltschutz in der Diskussion. Da befassen sich 3 Seiten mit der
    Landwirtschaft (rund 6.000 ha im Stadtkreis). Da werden in feinster BUND und NABU Manier alle der Landwirtschaft zugeschriebenen negativen Ergebnisse des Ackerbaus und der Viehzucht aufgezählt und von ständiger weiterer „Verschlimmerung“ gelabert.
    Dabei sehen die Fakten ganz anders aus: Es haben seit der Wende keine von den behaupteten Flurbereinigungen um Schläge zu vergrössern stattgefunden, der Viehbestand ist jetzt auf 20 % der Vorwendezeit herunter. Die behauptete Intensivierung mit mehr Pflanzenschutz und Dünger ist der reine Blödsinn. Es wird hier viel Mais angebaut (Biogasanlagen statt Vieh oder als Ergänzung zu Milchvieh). Da ist der Behandlungsindex bei 1 bis 1,5 … weniger geht kaum über die Gärreste kommen die Nährstoffe fast vollständig in den Kreislauf zurück. usw usw usw.
    Wir haben (auch in Zusammenarbeit mit dem NABU vor Ort) viel für Landschaftsstruktur und Naturschutz getan.

    Irgendwie erscheint mir das alles wie eine gewollte Ablenkung von den wirklichen Problemen in Politik und Gesellschaft.

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    • Bauer Willi sagt

      @Thomas Bröcker
      Ich denke, wir müssen medial herausarbeiten, was sich alles in der Land(wirt)schaft zum Positiven entwickelt hat. Wenn es trotzdem zu einer Verschlechterung gekommen sein soll (was bezweifelt werden darf, weil meist die konkreten Daten fehlen) dann muss es ja ganz offensichtlich andere Gründe geben.
      Ein Beispiel von vielen: Insekten reagieren extrem auf das Wetter. Wissen alle Essensmacher, nicht aber der Bürger. Die Schaffung von Naturschutzgebieten verändert ebenfalls Fauna und Flora, was ja offensichtlich auch gewollt ist. Wenn dann die Schmeißfliegen wegbleiben, darf man sich nicht wundern. Aber nein, die Biomasse der Fluginsekten nimmt ab. Logisch !

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      • Reinhard Seevers sagt

        Wenn es mehr Wald geben soll, verändert sich ebenfalls die Anzahl und Zusammensetzung der Insekten. Jede Art des Eingriffs ist eine unnatürliche Veränderung. Die Gestaltung der „Natur“ bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung oder sogar Erweiterung von Infrastruktur und Versiegelung sowie Verringerung der Versorgung ist ein deutsches kognitives Dilemma. Das lösen wir nicht auf, wir beschäftigen uns derweil lieber mit einer Gruppe, die aus Korrelationsgründen passig ist.
        Früher war Essen eine Existenzfragen, heute ist es eine Form medialer Selbstdarstellung geworden. Früher war Arbeit eine Notwendigkeit zur Existenzsicherung, heute ist es der Raum, in dem Wellness fehlt, weshalb alle gleich burnout bekommen. 😎

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      • Smarti sagt

        Bauer Willi, kürzlich hatte ich ein längeres Gespräch mit einem Pilger, ein sehr netter, freundlicher Gast, etwa 70 Jahre, mag eigentlich die Landwirtschaft aber denkt, dass alles schlechter ist als früher.
        Maisäcker grösser, Traktoren grösser, Kuheuter auf der Olma grösser – das könne ja nur schlecht sein, dieses ausnutzen von Natur und Tieren.
        Ich habe ihm dann einen Abend lang bei einem Glas Wein versucht zu erklären… zum Beispiel, dass die Kühe in natur nur sehr selten so Euter tragen wie die Kühe an Ausstellungen. Man wählt den Zeitpunkt so, dass die Kuh noch nicht lange gekalbt hat, uns deshalb ein schön grosses Euter trägt, melkt sie am Morgen vor der Schau nicht ganz aus, dass es prall ist… das muss man nicht gut finden. Aber hat mit der normalen Milchkuhhaltung nicht viel zu tun. Das sind Topmodels… aufgehüpscht, geschminkt, und monatelang darauf trainiert und hingearbeitet. OK… jetzt findet er die Milchkuhhaltung noch viel schlimmer, das sind ja alles Tierquäler …. ich gebś auf !

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        • Reinhard Seevers sagt

          Vor Jahren gab es einen Artikel in unserer Regionalprawda über die Drillingsgeburt bei einer Kuh eines Michviehbetriebes. Ein Bericht über eine besondere Sache und die Bewunderung durch alle Beteiligten.
          Nachfolgend gab es Leserbriefe über Qualzuchten und unnatürliche Tierhaltungen, Tierquälerei und reines Gewinnstreben. Es ist komplett egal, was man berichtet, es sind immer welche am Start, die in einer völlig anderen Wirklichkeit leben. Das wird so bleiben, egal welche Botschaft man auch noch so positiv darstellt.

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    • Arnold Krämer sagt

      Dasselbe gilt für den Nordwesten, der teilweise zu Recht in der Kritik stand. Aber die Kritiker der konventionellen Landwirtschaft wollen die positiven Entwicklungen und die Beseitigung von Missständen nicht wahrhaben.
      Und die Medien geben den schärfsten Kritikern immer noch wieder Raum. Heute morgen in unserer „Regional-Prawda“ die umfangreiche Meldung, dass PETA Strafanzeige erstattet hat, weil nach einem LKW- Unfall rund 2900 Schlachthühner verendet sind. Im selben Bericht auch wieder der allgemeine Hinweis, dass PETA fordert, sämtliche Transporte von landw. Nutztieren zu verbieten.
      Jeder sich bietende Anlass wird medial genutzt, um allgemeine NGO-Meinungen unters Volk zu bringen.

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      • Reinhard Seevers sagt

        „Jeder sich bietende Anlass wird medial genutzt, um allgemeine NGO-Meinungen unters Volk zu bringen.“

        Und aufgrund des im GG festgeschriebenen Tierschutzes, können sie sich dauerhaft sicher sein, im Recht zu sein…..der Teufelskreis ist undurchdringbar.🍺

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      • Thomas Bröcker sagt

        Dazu stehe ich ! Ich habe denen Acker verpachtet und unterstütze organisatorisch (Beregnung Technik Kontakte). Hauptziel ist einerseits Leute, die tatsächlich praktisch etwas machen wollen, sich ausprobieren zu lassen. Mein Vorteil ist, dass ich als Mitglied Einblick in die Wirtschaftlichkeit und Probleme habe. Außerdem versuche ich gegenseitiges Verständnis zu befördern. Wegen deren Propaganda sind wir auch schon hart aneinander geraten. Ich betrachte das Ganze als „Lernprojekt“ für beide Seiten.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Evo, diese Aussage:
        „Es ist alles ein gemeinsames Ziel“, sagt die studierte Ökologin. „Selbstversorgung aufzubauen und vom großen Handel frei zu sein, der sowieso schon so viel Druck erzeugt. Je mehr SoLaWi’s es gibt, umso besser.“ Denn das Besondere an der solidarischen Landwirtschaft sei, dass die Verbraucher mitentscheiden, was auf den Feldern angebaut wird.“

        Es gibt im ganzen Land ca. 420 Solawis. Die Wirkung für die Ernährung des Volkes sind nicht messbar. Dennoch haben diese Menschen ein gutes Gefühl. Lass sie machen…die sind nicht das Problem, um dass es insgesamt geht. Interessant ist der letzte Satz, der unterstellt, dass der Bürger anscheinend sonst nicht frei entscheiden könne, was er kaufen kann und deshalb solidarisch anbauen müsse. DAS ist natürlich völliger Unfug.

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        • zmp_nachfahre sagt

          „…die Verbraucher mitentscheiden, was auf den Feldern angebaut wird.“
          Wir haben hier auch so eine SoLaWi, da geht es ganz nach typischer Vereinsmeierei zu: im Wesentlichen entscheidet der Vorstand, was angebaut wird. Oder auch, wofür Geld ausgegeben wird, etwa für einen 1A superschicken Elektrozaun um das Gelände – bis heute fehlt allerdings das Vieh, für den man den bräuchte.
          Ein Dutzend Hühner haben sie wohl, aber es ist schwierig, jemanden zu finden, der sich auch täglich darum kümmert….

      • Frank sagt

        @evo Wenn sich die Segmente und Fragmente der LW schon selbst gegeneinander in Stellung bringen, dann wird man gegen die politisch-ideologische Gängelei der Landwirtschaft überhaupt nichts erreichen.

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  6. Frikadellen piet 46 sagt

    guten Morgen das ist eine interessante Frage das Pflanzenschutzmittel ist wahrscheinlich krebserregend einige Kastanien gewiss da sollte man normalerweise konsequent sein bei den Kastanien und das bei den Pflanzenschutzmittel mal genauer untersuchen und dann erst anfangen darüber genauer zu berichten nicht vorher schon Panik schüren was aber leider sehr oft passiert und die Landwirtschaft leidet häufig darunter

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    • Frikadellen piet 46 sagt

      eine kleine Anmerkung noch über die Straße gehen kann auch tödlich enden man sollte drüber nachdenken ob man das macht genauso wie auf die Straße kleben pass auf blödsinnig ist

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