Bauer Willi
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Nicht alles ist Klimawandel

Nachdem das Hochwasser an Erft und Ahr etwas aus den Schlagzeilen verschwunden ist, kann man darüber vielleicht etwas stressfreier diskutieren.

Wenn dann noch eine Tageszeitung aus der Schweiz dem Leser eine statistische Auswertung zum Lesen anbietet, ohne eine Meinung vorzugeben, so ist dies sehr hilfreich, um sich eine eigene Meinung zu bilden.

https://www.nzz.ch/international/deutschland/klimawandel-hochwasser-deutschland-ld.1636734?mktcid=nled&mktcval=166_2021-07-22&kid=nl166_2021-7-22&ga=1&trco=

Ebenfalls in der NZZ, (die einige „Westfernsehen“ nennen, weil sie Fakten bringt, die in Deutschland nicht zu lesen sind) werden die typischen Argumente der Klimaleugner zwei Klimaforschern vorgelegt, die dazu ihre wissenschaftliche Meinung abgeben. Sehr interessant zu lesen.

https://www.nzz.ch/wissenschaft/klimawandel-forscher-antworten-auf-die-argumente-von-skeptikern-ld.1468011

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22 Kommentare

  1. Karl Timme sagt

    1,5 Std lang aber sehr aussagekräftig in einzelnen Passagen :
    https://www.ardmediathek.de/video/nach-der-flut-bettina-boettinger-live-vor-ort/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWViZGZkMDk1LWM4MGQtNDQ3OS1iNGU2LTYwZThjM2IyMmU5Yg/

    Hat in sehr vielen Aussagen das bestätigt was ich in diesem und einem vorherigen Beitrag schon geschrieben habe.
    Noch einmal; nach dem Hochwasser von 1910 hatte man ein Hochwasserkonzept Umsetzungsreif erarbeitet, das nötige Geld dann aber lieber in den Bau des Nürburgring gesteckt.
    183 Tote; Fehler in der Alarmierung, den Hochwasserschutz außer acht gelassen (HW 100), im Katastrophenschutz zu viel Börokratie, Zuständigkeitsgeragel. Alles nur Stichworte die nicht Toten wiederholen.

  2. Limes sagt

    Die Klimaschutzministerin in Rheinland Pfalz hat noch am Tag der Flut in einer Pressemitteilung die Trageweite der Niederschläge für die Ahr und Nebenflüsse unterschätzt.
    14 Juli Pressemitteilung am Tag der Flut: „Wir nehmen die Lage ernst, auch wenn kein Extremhochwasser droht. Die Hochwasser an Rhein und Mosel werden sich im Bereich eines zwei bis zehn jährlichem Hochwasser bewegen. Auch an kleinen Flüssen vor allem im Norden des Landes wird es infolge des ergiebigen Dauerregens zu Überflutungen und Hochwasser kommen“, so Klimaschutzministerin Anne Spiegel. „Für die Jahreszeit ist ein solch landesweites Hochwasser eher selten.“ Das Magdalenenhochwasser im Juni 1342 hat man wohl im Umeltministerium wahrscheinlich nicht gekannt.
    https://mkuem.rlp.de/de/pressemeldungen/detail/news/News/detail/klimaschutzministerium-informiert-ueber-hochwasserlage/?no_cache=1&cHash=ee5a907fbb76d75a50803291a2a86138

    15 Juli Pressemitteilung nach der Flut: „Die aktuellen Extremwetterereignisse in Form von Starkregen sind dramatisch. Aus kleinen Bächen werden mitreißende und unberechenbare Fluten. Aktuell ist vor allem der Norden des Landes – Landkreise Ahrweiler, Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und Trier Saarburg – sehr stark betroffen. In diesen schweren Stunden sind wir in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer und den Menschen vor Ort.
    https://mkuem.rlp.de/de/pressemeldungen/detail/news/News/detail/spiegel-hochwasserlage-im-norden-des-landes-dramatisch/?no_cache=1&cHash=6bd5f32b4122c704672761a2f12eb203

  3. Klemens Minn sagt

    ich finde es einer NZZ Veröffentlichung nicht angemessen, wie die Frage Sommerhochwasser (Sommerregen bei höheren Temperaturen als im Winter) versus Winterhochwasser (Schneeschmelze + Regen) thematisiert wird.

  4. Einfacher Bürger sagt

    Das ist bestimmt alles richtig. Für die Menschen die dort leben und deren Häuser kaputt sind müssen wegen der Versicherung an der Stelle wieder bauen. Also aus gehabtem Schaden nicht gelernt. Da dürften unsere Politiker mal ein Machtwort sprechen. Armes Land

  5. Schorsch Summerer sagt

    Das Ahrtal ist ein Bodenerosionstal. Entstanden durch starke Niederschläge. 1804 und 1910 gab es ähnliche Starkregenereignisse wie dieses Jahr. Allerdings scheinen die Schäden geringer gewesen zu sein weil einerseits das Tal weniger bebaut war und andererseits vor allem weniger Treibholz vorhanden war. Warum dieses Treibholz an der Ahr lag? Betrachtet mal Bilder von eurem Umland von früher und vergleicht mit jetzt. Bei uns sind an den Bächen und Flüssen deutlich mehr Bäume und Totholz. Vom Naturschutz so gewollt.
    Zurück zur Ahr. Vor 1800 gibt es kaum belegbaren Aufzeichnungen doch scheint es alle 50 Jahre ähnliche Regenereignisse gegeben zu haben.
    https://www.kreis-ahrweiler.de/kvar/VT/hjb1983/hjb1983.25.htm
    Bis hin zu der Megakatastrophe um den 22 Juni 1342 (man beachte das Datum) das Magdalenenhochwasser mit ungefähr dem 10fachen Abfluss gegenüber dem 14/15 Juni 2021.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Magdalenenhochwasser_1342
    Was ist jetzt also dem Klimawandel geschuldet und was nicht?

    • Bauer Willi sagt

      Das ist der Punkt. Das Magdalenenhochwasser war ein seltenes Ereignis, dass Teile von Deutschland verändert hat. Auch dieses Hochwasser ist ein seltenes Ereignis, dass sich durchaus in den nächsten hundert Jahren so oder ähnlich wiederholen kann.

      • Reinhard Seevers sagt

        Je mehr besiedelt, versiegelt und verdichtet wird, umso mehr Schaden wird angerichtet. Nicht umsonst sind bei der Weihnachtsflut 1717 über 12000 Menschen ertrunken. Damals gab es noch keinen ausreichenden Deichschutz und die Ansiedlung so nah an der Küste war falsch…..der Mensch musste und muss sich immer anpassen.

      • Karl Timme sagt

        Willi und da liegt der Fehler „dass sich durchaus in den nächsten hundert Jahren so oder ähnlich wiederholen kann.“
        Nicht in hundert Jahr Schritte denken (hier für die Bebauung HW 100), sondern Berücksichtigen das die Hochwasserereignisse auch größere Abstände aufweisen können. So konnten an der Ahr zahlreiche Neubaugebiete ausgewiesen werden, die einerseits mitverantwortlich für die Höhe und dem Umfang der Schäden, sowie für die Kraft des Wassers (Kanalisierung der Ahr, Erhöhung der Fließgeschwindigkeit) verantwortlich ist.
        Ich hatte das schon einmal in einem früheren Beitrag ausgeführt.
        Auch den Konflikt zwischen Naturschutz (Wasserahmenrichtline, ökologisierung der Gewässer) und der Gier nach Baugebieten.
        Bevor jemand zugibt das hier Fehler gemacht wurden, ist der Schuldige Klimawandel ohne Folgen für alle Entscheidungsträger an dieser Misere.

  6. Mark sagt

    In der Tat sticht die NZZ häufig erfrischend positiv aus dem gleichgeschalteten Pressemoloch heraus. Trotzdem ist auch bei der NZZ nicht alles perfekt. Wenn man, wie im 2. o.g. Link geschehen, Vertreter der „Klimaalarmisten“ mit billigen Argumenten der „Klimaskeptiker“ konfrontiert ist das Ergebnis schlicht vorhersehbar. Eigentlich interessant wäre gewesen, wenn man Experten der Klimaskeptiker (die solls tatsächlich geben) die Möglichkeit gegeben hätte, auf die Argumente der Klimaalarmisten zu antworten, also eine echte Diskussion zulässt. Erst dann hätte man als Leser die Möglichkeit, sich eine objektive Meinung zu bilden. So wie es zur Zeit im Medienbetrieb abläuft, wird man bei vielen Themen massiv in eine bestimmte Richtung geschoben.

  7. Günter sagt

    Es gab sicher schon viel wärmere Phasen auf der Erde, wie auch Funde von Pflanzen auf Gletschern belegen. Die Erde hat s überlebt. Die Erde hat auch schon viele Seuchen und Pandemien überlebt, mit teils vielen Todesopfern.
    Was aber heutzutage erschreckend ist, mit welcher Polemik und Aggressivität Positionen vertreten werden die keinen Widerspruch dulden.
    Fakt ist, dass wir auf 1300 m Höhe bis heute, nie mit den Borkenkäfer zu tun hatten und über der Baumgrenze fast keine Vegetation anzutreffen war.
    Abgesehen von den Muhren die jetzt gehäuft auftreten und zeigen dass vieles in Bewegung geraten ist. Diese Erkenntnisse beruhen auf den Urteilsvermögen alter Leute die ein Leben lang hier verbracht haben. Auch das Futterangebot auf den Almen wächst und hier schließt sich der Kreis.
    Es sind immer weniger Tiere die aufgetrieben werden weil immer mehr Vorschriften , Gängeleien und Bauernbashing die Bereitschaft dazu verhindern. Dazu gehört auch die NZZ.
    Natürlich sind die Schweizer gegen mehr Öko Landwirtschaft, weil sie befürchten dass Lebensmittel noch teurer werden, wir merken das bei den Einkäufern von Lebensmitteln im Grenzland Vinschgau. Es sind immer viele Parameter die eine Rolle spielen und zu beachten sind, und ob die Flutkatastrophe dem Klimawandel geschuldet ist oder nicht, ist angesichts der Menschen die alles verloren haben auch zweitrangig, ausser man kann, wie gesehen, dem ganzen auch noch eine lustige Seite abgewinnen.

    • Nico sagt

      Es freut mich zu lesen, dass es noch jemandem auffällt, dass die Natur nicht lügt (gar nicht lügen kann). Wenn der Borkenkäfer immer noch nicht über 1300 m Höhe sein Unwesen treibt, so deckt das sich mit dem Umstand dass hier Mais und Trauben nicht wirklich früher reif werden (beides sind Temperatursummenpflanzen). Schön dass die Beobachtungen räumlich ziemlich voneinander getrennt sind. Denn das wird von den Skeptikern der Klimawandelskeptikern immer moniert, es seien bloss lokale Beobachtungen, und die hätten mit Klimawandel nichts zu tun.

      • Christian Bothe sagt

        Nicht so ganz exakt! Bei mir zu Hause im Westerzgebirge 600 m+ ist das Thema Borkenkäfer Nebensache.Neben einigen Fallen und Schälen von Nutzholz nach Ernte ist der Fichtenwald am Erzgebirgskamm in bester Verfassung! Es gab und gibt halt auch genügend Niederschläge (Schnee+ Regen).Habe mir das am WE wieder bewundern können (lebe ja in Ostthueringen).

          • Christian Bothe sagt

            Eigentlich nicht.Inga.Lebe ja hier in der Nähe vom Thüringer Wald und einige km vom Harz entfernt mit den selben Höhenmetern. Und die haben diese Probleme mit dem Borkenkäfer! So richtig deuten kann ich es auch nicht. Muss mich doch mal bei einem Förster vor Ort informieren. Als Kind hatten wir im ERZ die Probleme mit Rauchgas aus der Tschechei kommend und die Fichten wurden gelb. Heute sind diese durch den Niedergang der Industrie verschwunden und die Bäume haben sich hervorragend in den letzten Jahren entwickelt.

        • Reinhard Seevers sagt

          1980 war ich in den „Landes de Gascogne“, Europas größtes zusammenhängendes Waldgebiet an der Atlantikküste Frankreichs. Der Kiefernmonokultur-Wald hatte größte Probleme mit den Borkenkäfern. Ein deutscher Forstwirt, den wir dort trafen, stellte die damals hochmodernen Duftfallen auf, die helfen sollten die Plage zu stoppen.
          Der Wald, angelegt von Napoleon III war die Rettung für die Landschaft, die Menschen und der Grundstein für die heutige Tourismusbranche.
          Heute undenkbar und dennoch die Lösung für etliche Probleme…..Ok, man hätte es auch Sumpfland lassen können und auch die Dünen wandern lassen können, hat man aber nicht. Der Klimawandel war jedenfalls damals nicht die Ursachen, heute würde man die Plage dieser Problematik ohne Probleme zuordnen.

  8. Reinhard Seevers sagt

    Es gibt eine Korrelation zwischen der Zunahme der Katastrophen und der Anzahl der smartphones, weltweit.

    • Thorens sagt

      Ich denke angesichts dessen, was wir so alles zu verstehen haben, immer an den alten Witz mit dem Forscher und dem Frosch. Dem Frosch wurde beigebracht, auf Befehle zu reagieren: Frosch hüpf! Der Frosch hüpft. Der Forscher stellt eine gewisse Intelligenz des Tieres fest. Um zu sehen, ob der Frosch das auch mit nur einem Hinterbein kann, wird ihm das andere Bein amputiert. Frosch hüpf! Der Frosch hüpft mit nur einem Bein, aber mehr schlecht als recht. Der Forscher hält fest, dass ein Frosch mit nur einem Hinterbein in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt ist. Nun wird auch das andere Hinterbein amputiert um festzustellen, was die Auswirkung davon ist. Frosch hüpf! Nichts geschieht. FROSCH HÜPF!!! Doch der bleibt sitzen. Der Forscher notiert: Frosch ohne Hinterbeine ist taub.

      Vielleicht werden auch beim Thema Klima aus richtigen Beobachtungen einfach nicht richtige Schlüsse gezogen. Und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass allzu oft nicht die Rettung der Menschheit der wahre Hintergrund ist, sondern eher ökonomische Interessen.

      Andererseits müssen wir uns von den fossilen Energieträgern allmählich verabschieden, denn es ist einleuchtend, dass das, was wir mit deren Nutzung in die Luft blasen, auf Dauer nicht vorteilhaft sein kann. Deswegen aber in fast blinden Aktionismus zu verfallen, führt eher geradewegs vor die Wand als zum verheißten Ziel. Ich bin wahrlich kein großer Freund der Kernenergie, doch wenn CO2 so gefährlich ist wie immer dargestellt, dann frage ich mich schon seit Längerem, warum wir funktionierende Kernkraftwerke stilllegen unter immensen „Ausgleichszahlungen“, wenn diese eher klimaneutrale Energieerzeugung zumindest als Brückentechnologie zur Energiesicherheit für einen gewissen Zeitraum entscheident beitragen könnte. Aber so ist das wohl, wenn Dogmen zu Religion werden.

      • Reinhard Seevers sagt

        Ich glaube große Teile unserer Gesellschaft haben den „Halt“, den inneren Glauben verloren. Wenn man die Decarbonisierung als unerlässlich ansieht, die Alternative aus Angst vor dem Weltuntergang aber auch nicht will, dann sollte man einen konsequenten Weg gehen und den Suizid erwägen. Es gibt nämlich keine Lösung ohne Nachteil. Verzicht wäre noch eine Möglichkeit, wäre aber nur wirksam, wenn die Mehrheit mitmachen würde, was ebenfalls nicht als umsetzbar erscheint.
        Ohne Hoffnung wirds ganz schwierig.
        „Aus Angst vor dem Tod das Leben verpasst“…….

      • Inga sagt

        warum „funktionierende Kernkraftwerke stilllegen “

        Weil einflußreiche Leute dachten sie wären so unsicher wie die in Tschernobyl oder Fukushima!

        Was machen wir mit solchen Leuten in der Demokratie?

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