Bauer Willi
Kommentare 42

Kühe fressen CO2

Die Schweizer sind schon ein pfiffiges Völkchen. Pfiffig sind auch die Journalisten, die von einem Bauern berichten, der Holzkohle an Kühe verfüttern und so das Klima rettet.

https://www.srf.ch/news/schweiz/neue-idee-fuer-den-klimaschutz-kuehe-fressen-co2-weg?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Ich bin ehrlich: so ganz verstanden habe ich das Prinzip noch nicht. Oder ist da eventuell ein Denkfehler drin???

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42 Kommentare

  1. Limes sagt

    Schon vor Jahrzehnten haben wir Aktivkohle Tabletten bei Durchfall insbesondere bei Ferkeln eingesetzt. Fachlich kann ich zu den Aussagen im Film nicht sagen ob die ausgelobten Pflanzenkohle Effekte wirklich ausreichend abgesichert sind.
    Die Geschichte als solche und die Aussagen im Film “Baumli: …gibt nur Vorteile wenn man Pflanzenkohle einsetzt… Journalistin: “…und es profitiert das Klima Baumli`s Kühe fressen mit der Kohle auch CO2 und das geht so …. zum Ende: “Pflanzenkohle richtig verwendet kann Naturschutz sein” ist eine der wenigen positiven Geschichten die ich in letzter Zeit über Kühe gelesen/gesehen habe unabhängig davon ob die Aussagen abgesichert sind oder nicht.
    Mein Eindruck: Dieser Film ist ein klassisches Bsp für ein geschicktes product placement (Produktplazierung), landläufig Schleichwerbung genannt. Das Produkt wird mit der Story Pflanzenkohle ist gut für den Klimaschutz und einer aufmerksamkeitsstarken Überschrift “Kühe fressen CO2 weg” in einen redaktionellen Beitrag integriert. Klassische Beispiele für product placement sind die Automarken in James Bond Filmen oder kürzlich die Schweinsteiger Uhr bei der EM Berichterstattung. Der im Film agierende Sylvan Oehen Geschäftsführer von energy ocean war vorher als TV-Redaktor/Journalist beim SRF tätig. Mit den nötigen Kontakten kann man offensichtlich solche Themen rundum Landwirtschaft und Klima in den Medien plazieren, in den deutschen Medien enden die Geschichten leider überwiegend mit einem negativen Beitrag zu Kühen.
    https://www.energyocean.ch/

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    • Stadtmensch sagt

      Danke. Ich zitiere mal aus dem energyocean-Link:

      “Pflan­zen­koh­le ist alleine noch kein Dünger. Sie ist hoch­po­rös und besitzt eine Ober­flä­che von bis zu 300m² pro Gramm. Die Pflan­zen­koh­le wirkt als Schwamm, die bis zur fünf­fa­chen Menge ihres Eigen­ge­wichts auf­neh­men kann. „Hier können sich Mikro­or­ga­nis­men ansie­deln, Wasser und Nähr­stof­fe gespei­chert werden“, erklärt Dr. Ines Vogel von der Freien Uni­ver­si­tät Berlin. Diese Eigen­schaft nennt man Adsorp­ti­ons­ka­pa­zi­tät (AK) der Pflan­zen­koh­le für hydro­pho­be Stoffe. Sie hängt sowohl von der pyro­ly­sier­ten Bio­mas­se als auch von den Pyro­ly­se­be­din­gun­gen ab.
      Um den glei­chen Effekt wie im Ama­zo­nas zu errei­chen, muss die Pflan­zen­koh­le jedoch zunächst „akti­viert“ werde. Dies bedeu­tet, sie muss mit Nähr­stof­fen und Boden­le­be­we­sen ange­rei­chert werden, was bei­spiels­wei­se bei der Kom­pos­tie­rung erreicht werden kann. Wird reine Pflan­zen­koh­le in den Boden gebracht, ent­zieht sie ihrer Umge­bung das Wasser und die darin gelös­ten Stoffe. Das wirkt sich natür­lich negativ auf das Pflan­zen­wachs­tum aus und man erzielt genau das Gegen­teil des gewünsch­ten Effekts”

      Verstehe die Skepsis hier bei den Kommentaren nicht. Der intensiv genutzte Ackerboden wird doch eh als “Substrat” betrachtet. Für die Struktur ist die Bodenbearbeitung zuständig, Humus 2.5% passt und Nährstoffe kommen von außen. Klassische LW halt.

      Wenn wir nun schon mit Halmverkürzern, Kopf- und Fußdünger, pilletiertem Saatgut, GPS und wasweißich arbeiten, warum wird dann nicht auch großtechnisch mit Biokohle experimentiert?

      Wenns nicht stinkt, wird offensichtlich Ammoniak gebunden. Wenns gebunden wird, gibts auch weniger Denitrifikationsverluste. Wo ist der Fehler?

      • Thomas Apfel sagt

        Dazu müsste man Versuche anstellen, mit und ohne Pflanzenkohle und dann die Binde- und Speicherfähigkeit beider Varianten gegen UK testen. Was bisher gemacht wird, ist “Geschichten erzählen” und DAS habe ich sowas von satt !
        Selbst 80 to/ha Kompost mit 30 % Weichbraunkohle (Leonhardit) sind nach 4 Jahren im Boden nicht signifikant gegenüber UK (Standardverfahren Betrieb) wiederzufinden. Für diesen “Effekt” wurden 3.000,- €/ha aufgewendet. Die Kosten dürften bei einer solchen Menge Pflanzenkohle ähnlich liegen. Der Kohlenstoffgehalt steigt dadurch theoretisch um ganze 0,6 % . Um eine Steigerung z.B. von 1,5 auf 2,0 % echt gespeicherten Kohlenstoff zu erreichen, müsste ich diese Maßnahme 8 mal wiederholen, nur um mal die Dimensionen klar zu machen. Das sind 240 to Pflanzenkohle oder eben 720 to frische Pflanzenmasse. Selbst wenn ich diese Steigerung über 20 Jahre mit nur 10 to Kohle je ha und Jahr erreichen will, brauche ich für jeden Hektar “Zielfläche” einen Hektar “Futterfläche”. Das ist gelinde gesagt aberwitzig für den Zweck, das Zeug zwar wiederzufinden, aber kaum etwas über die Wirkung zu wissen!

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  2. Thorens sagt

    Terra Preta im Eilverfahren?
    Es könnte den Rindviehchern vielleicht sogar das Image retten.

    Mir ist ein Unternehmen aus dem Schwäbischen bekannt, das sich seit Jahren mit dem Thema Pflanzenkohle, deren saubere Herstellung und Weiterverarbeitung zu Bodenverbesserern und Nährstofflieferanten für den Aufwuchs sowie der Vermarktung beschäftigt. In deren Konzept fehlt die Kuh. Auch hier fußen die grundsätzlichen Überlegungen auf dem “Terra-Preta-Prinzip”.

    Ich finde das Thema sehr interessant. Für die breite Landwirtschaft halte ich persönlich die mir bisher geläufigen Produkte aber noch für zu teuer. Erste Erfolge im Bereich Gartenbau scheint es zu geben. Ich glaube, dass wir zum Thema Pflanzenkohle für die Bereiche Boden und Pflanzenernährung noch hören werden.

  3. Daniel sagt

    Ich verwende lieber den Begriff Pflanzenkohle statt Holzkohle. Und sowohl deren sichere Herstellung als auch deren positive Wirkungsweise auf Tier und Boden ist keine brandneue Erkenntnis.

    Wer es ernst meint mit sicherer Herstellung orientiert sich bspw. an den EBC (European Biochar Certificate) Richtlinien, in denen u.a. geregelt ist, welche Ausgangsstoffe verwendet werden dürfen, von wie weit die Rohstoffe herkommen dürfen, bei welcher Temperatur verkohlt wird oder dass die Eliminierung von PAKs gesichert ist. Die Abwärme, die entsteht kann gleich für Nahwärme oder Stromerzeugung genutzt werden. Zudem ist in mehren Klassifikationen abgestuft, ob die Pflanzenkohle für Tier, Boden oder als industrieller Zuschlagsstoff z.B. für Beton geeignet ist. Zulassungen inklusive.

    Solche Pflanzenkohle ist unbedenklich für Tier und Boden. Sie sollte aber nicht pur in den Boden eingebracht werden, denn sie zieht erst einmal Nährstoffe an. Daher ist der Weg über das Tier EINE sinnvolle Möglichkeit, die Pflanzenkohle mit Nährstoffen aufzuladen und dem Tier und dem Stall etwas Gutes zu tun. Andere Varianten über Festmist-Mieten, Gülle-Einmischung oder im Kompost gehen auch.
    Und sind die Nährstoffe erst einmal in der Pflanzenkohle gebunden, werden sie durch ihre schwammartige Struktur auch nicht so leicht ausgewaschen.

    Das als kleinen Einblick in den Stand der Erkenntnisse über Pflanzenkohle – und das ist längst nicht alles.

    • Reinhard Seevers sagt

      …..”der Weg über das Tier EINE sinnvolle Möglichkeit, die Pflanzenkohle mit Nährstoffen aufzuladen…..”

      “Und sind die Nährstoffe erst einmal in der Pflanzenkohle gebunden, werden sie durch ihre schwammartige Struktur auch nicht so leicht ausgewaschen.”

      Erscheint ein wenig esoterisch unterlegt. Etwas wird aufgeladen, was dann später nur schwer wieder abgegeben wird…..wie wird das chemisch-physikalisch definiert?

      • Thomas Apfel sagt

        Pflanzenkohle hat eine große Oberfläche, aber keine chemische Bindungsfähigkeit, die kann (außer in auswaschbarer Lösung kohäsiv) nichts “binden”. Nachweisbare Wirkungen auf Ertrag und Qualität treten erst bei Gaben von über 30 to/ha auf und dürften eher mit einer gewissen temporären Wasserhaltefähigkeit in Zusammenhang stehen. Das sind dann rund 100 t Pflanzenmasse, die statt über Kompostierung oder Einarbeitung zu wertvollem Nährstoff und Humin zu werden, zu steriler Kohle “mutieren” und in Wärme und CO2 umgewandelt werden. Nicht alles was den Boden schwarz macht, macht ihn auch fruchtbar. Es gibt bessere Wege wertvolle Pflanzenmasse sinnvoll zu verwenden.

  4. firedragon sagt

    Die Überschrift ist ja schon interessant…

    Aktivkohlepräparate sind mir bisher nur aus dem Medizin- und Weinbaubereich als Einsatzmittel bekannt.

    https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Aktivkohle

    Wenn eine Kuh Dünnpfiff hat, würde ich ein Kohlepräparat verfüttern. Ich käme allerdings nicht auf den Gedanken, Pflanzenkohle in einer nicht festgelegten Menge an meinen gesamten Tierbestand zu verfüttern. Dieser Ansatz ist mir tatsächlich neu.

    Desweiteren würde ich, nur weil es in die “Klimadiskussion” zu passen scheint, nicht mit einer co2 fressenden Kuh werben, weil es die Kuh, als “Zwischenwirt”, nicht braucht.

    Kohle, als medizinisches Präparat ja, als “Werbefutter” nein.
    So sehe ich das jedenfalls, die Schweizer mögen das anders sehen 🙃

    • Inga sagt

      Will da jemand mit Sch… Geld machen!

      sollen sich hier wieder die Bürger verdummen lassen?

      Ich frage mich, mit welchen bäumen diese Kohle gemacht wird?
      Wie viel wertvolle Bäume müssen da sterben?
      Wir auch Regen- und Urwald dafür gefällt?

      • firedragon sagt

        Inga, die Fragen kann ich Dir nicht beantworten.
        Was hältst Du davon, Du beliest Dich und teilst uns die Antworten zu Deinen Fragen mit.

        • Inga sagt

          Ja, kann ich ja mal machen!

          Ob unsere Grillkohle dann auch aus Ur- u. Regenwaldholz gemacht wird?
          Ist Grillen umweltschädlich’?

          • Reinhard Seevers sagt

            Inga, Inga….Grillen ist nur schädlich, wenn man Fleisch grillt, Tofu ist kein Problem…😎
            Guckst du:
            “Klimasünder” sind vor allem Rindfleisch mit Emissionen von 2,9 Kilogramm CO2-Äquivalent je 200 Gramm gegrilltem Fleisch und Grillkäse (1,9 kg CO2e je 200 Gramm).
            …Betrachtet man das gesamte Grillen von der Herstellung der einzelnen Grills und der Erzeugung des Grillguts über das Grillen selbst bis zur Entsorgung der Grillgeräte zeigt sich, dass nahezu 95 Prozent der anfallenden klimarelevanten Emissionen durch das Grillgut verursacht werden.

            Für die Studie hat TÜV Rheinland ausschließlich Umweltaspekte berücksichtigt, insbesondere die Auswirkungen von Treibhausgasen wie Methan, Kohlendioxid oder Lachgas, die Energieeffizienz und den Rohstoffbedarf. Einkaufspreis, Qualität der Grills oder der Lebens¬mittel oder beispielsweise der Geschmack spielten keine Rolle.
            Quelle: https://www.presseportal.de/pm/31385/2074444
            Veröffentlicht vom Umweltbundesamt!

    • Reinhard Seevers sagt

      Firedragon, ich finde es witzig, wie man den dummen Leser des Beitrages begrüßt:
      “Wenn man’s begriffen hat, ist es ganz einfach: Indem Kühe Holzkohle fressen, reduzieren sie schädliches CO2 in der Luft.”
      Vielleicht haben wir es schlicht nicht begriffen, oder die Leute vom SRF sind so blöde, dass sie selber nicht merken, was sie da schreiben. Wer klärt sie denn nun auf?
      Willi, schreib denen mal und hänge unsere Begriffsstutzigkeit an.

      • firedragon sagt

        Herr Seevers,
        ein Schweinehalter hatte gelesen oder gehört, wenn man über den Mist Kohle streut, würde es nicht so stinken. So weit so gut, kann sein … ich weiß es nicht, da ich das noch nie ausprobiert habe.
        Der Schweinehalter erzählte weiter, dass er von irgendwo Kohle bekommen hatte und diese Kohle in den Stall über den Mist gestreut hatte … mir stellten sich da schon die Nackenhaare und hatte meine Gesichtszüge nicht mehr unter Kontrolle.
        Die kohleliefernde Firma wurde geprüft, dabei wurden irgendwelche Werte beanstandet, die anscheinend nicht so gut sind, wenn die irgendwo “landen”. Daraufhin wurden sämtliche Kohleabnehmer gesperrt, auch der Schweinehalter. Das Fleisch seiner Tiere durfte eine zeitlang nicht in Umlauf gebracht werden, bis die Laborwerte einen unbedenklichen Wert anzeigten.
        Um was es sich dabei genau handelte, weiß ich nicht mehr.
        Zur Begriffstutzigkeit – ich käme auch nicht auf den Gedanken, Kohle in den Stall zu den Tieren zu kippen.

        • Nico sagt

          Was seid Ihr doch Miesepeter. Als die Pharmaindustrie in den 1990gern nicht mehr weiterwusste bei meinen Ferkeldurchfällen, nachweislich verursacht durch Industriefutter und Ueberzüchtung, half nur noch Kohlepräparate.

          • firedragon sagt

            Nico,
            niemand hier ist ein Miesepeter – noch nicht mal Du.
            Lies mal, was ich oben geschrieben habe und Herr Apfel unten.
            Wenn Du tatsächlich mit Weinbau zu tun hast, dann weißt Du auch wann und wieviel Aktivkohle genutzt wird.
            Und dann schau Dir das Video nochmals an, wie “genau” dort den Tieren Kohle zugefüttert wird.

          • Christian Bothe sagt

            Sie Schlauberger! Da hatten Sie wahrscheinlich nicht die richtige Ferkelgenetik!Meine Anlage mit 10000MS wurde täglich von einem Schweinefachtierarzt kontrolliert und alles verlief bestens! Übrigens die Läufer kamen alle immer aus der selben SZA mit ca.27-30 kg Einstallgewicht(kastriert und kupiert).

        • Thomas Apfel sagt

          Es gibt Versuche mit Braunkohlenstaub (Einmischung von 2 % d. Güllemasse ins Endlagerbecken) die Emissionen und Gerüche zu binden. Die Ammoniakemission wurde so um 99 % abgesenkt. Je nach Herkunft des Staubes (Lignit aus der Lausitz, oder Leonhardit aus Garzweiler oder Regensburg) werden auch die Nährstoffe auswaschungssicherer gebunden. Leonhardit hat den Vorteil, dass es zu 60 – 70 % aus Huminsäuren besteht (haben unsere Untersuchungen zum Abbauverhalten über die BOKU Wie auch so ergeben). Lignit aus der dem Braunkohleabbau wird durch die Fa. Nowihum Technology in einem patentierten Verfahren zu einem Produkt mit
          60 % Huminstoffen und gebundenem Ammoniak umgewandelt. Mit Braukohle ginge einiges mehr als wir denken, aber die ist ja, wie viele andere Dinge auch, zum “Feind” erklärt worden.

          • Reinhard Seevers sagt

            Die Verlustminimierung bezieht sich nur auf die Lagerung? Oder auch auf die Ausbringung? In der Lagerung gehen ja nur ca. 5% des Ammoniaks verloren, das meiste geht bei der Ausbringung verloren.

            • Thomas Apfel sagt

              Angeblich auch auf die Ausbringung. Soll ähnlich wie eine Kreidezugabe über pH-Verschiebung wirken. Das habe ich mir vor 6 Jahren mal runtergeladen als Quellenangabe steht wlb 6-8 2007 auf dem Artikel. Was das für eine Quelle ist, kann ich nicht mehr so recht verifizieren.
              Ich fand die Idee nur halt relativ einleuchtend und kostengünstig.

          • Christian Bothe sagt

            Den selben Effekt erreichten wir mit Einmischung von Ammovit zur Geruchsminderung und Homogenisierung der Schweineguelle.

  5. Brötchen sagt

    Reinhard, das sind zudem nur geringe Mengen, die er da einmischt, so vermute ich aus den Beschreibungen. Die rede ist von einem Sack.
    Holzkohle kann Giftstoffe binden, aber das ist alles Esoterik.

    Zudem können in der Kohle Giftstoffe konzentriert sein.

    Zumal das in D. als Futtermittel zugelassen sein muss! weiß jetzt nicht, ob das darunter fällt, wenn nicht, ist es noch komplizierter.

    Was Gifte betrifft, es gab ja mal eine Dioxinkrise, wo über die Trockenwerke, Dioxin in FM über die Brennstoffe aufkonzentriert wurde.

    Ist also nicht ganz ohne die ganze Sache.

  6. Reinhard Seevers sagt

    Robert Frei fässt es doch richtig zusammen…..

    Der Titel des Artikels ist plakativ aber falsch. Die Kühe fressen das CO2 nicht weg. Das CO2 wurde durch die Pflanzen gebunden und durch die Verkohlung als Pflanzenkohle in einen Inertstoff verfestigt. Wenn man das nun den Kühen verfüttert, geschieht bezüglich CO2 nun gar nichts mehr. Genausogut könnte man die Pflanzenkohle einfach vergraben. Dass aber die Adsorptionseigenschaften der Kohle dem Vieh nun anscheinend guttun ist eine andere Sache, hat aber nichts mit CO2 zu tun.”

    • Inga sagt

      Das meine ich auch,
      Und welche Bäume werden dafür gefällt?

      Das Gas und andere Pflanzen, die Kühe fressen binden doch auch CO2, oder nicht.
      Das sollte man mal positiv hervorheben und gegen die Rülpser mit Methan verrechnen.

      • Smarti sagt

        Es werden Holzschnitzel dafür vergast (nicht verbrannt, sonst wäre ja nur noch Asche da). Vorher wurden die Aeste und Baumabschnitte, die nicht als Bauholz oder Scheitholz verkauft werden konnte direkt im Wald verbrannt, heute wird viel solches Holz weiter verwendet in Pelletheizungen oder eben als Holzkohle “veredelt”.
        Auch wenn man das Holz im Wald lassen würde, würde das Methan und CO2 wieder freigesetzt und so halt nicht…so gesehen ist Holzkohleproduktion ein CO2-Fresser und nicht die Kuh.

  7. Nico sagt

    Willi, ich verstehe jetzt aber warum du mich nie verstehst. Ich sage das jetzt ohne Häme. Du bist in deiner Welt gefangen. Ich empfehle dir dich einzulesen in die sog. “Regenerative Landwirtschaft”, und auch das Buch von Kinsey. Und schalte für die Zeit des Lernens diesbezüglich, aber nur vorübergehend, deine Kopfrechenmaschine aus, die wo du “Rentabilität” und “Versorgungssicherheit” rechnest. Die Elemente kanns du wieder einbauen sobald du das Wesen der anderen Landwirtschaft verinnerlicht hast.

    • Mark sagt

      Das Lesen von Märchenbüchern hilft herzlich wenig. Man muss sich RL vor Ort anschauen, mit offenen Augen und ideologiefreier Betrachtung. Und dann zeigt es sich eben sehr schnell: wenn man richtig abwirtschaften will, muss man RL nach Kinsey machen!

    • Bauer Willi sagt

      @Nico
      ich habe im Studium ein Referat über Rudolf Steiner und biologisch-dynamische Wirtschaftsweise gehalten. Auch mit regenerativer Landwirtschaft habe ich mich etwas, aber nicht sehr intensiv beschäftigt. Beides hat mich, der zugegebenermaßen sehr kopfgesteuert ist, nicht überzeugt.
      Was ich über regenerative Landwirtschaft gelesen habe entspricht in weiten Teilen der Art und Weise, wie ich Ackerbau betreibe. Zumindest, was Bodenbearbeitung angeht.

      • Schorsch Summerer sagt

        Da Nico Weinbauer ist kann er nicht wissen dass diese Kohle als Futtermittel zugelassen werden muss damit man diese überhaupt verfüttern darf. Wer ohne Zulassung verfüttert wird aus der Lebensmittelherstellung “entnommen”. So neu ist die Verfütterung von Kohlepräperaten übrigens nicht. Schon vor mindestens 10 Jahren habe ich davon gehört dass es einige in den Futtermischwagen einmischten es dann aber aus den oben genannten Gründen wieder sein liessen. Es ist auch nicht geklärt ob das immer so ungefährlich ist. Es ist immer wieder erstaunlich welche Risiken manche eingehen wenn einer mal wieder was “neues” propagiert weil er den Stein der Weisen gefunden hat. Dass der unersättliche und teilweise abartige Konsom der Gesellschaft der Welt die CO Probleme einhandelt das wird gerne ausgeblendet. Mässigung ist halt nicht hipp.

    • Christian Bothe sagt

      @Nico.Nur mal für Sie zur Erläuterung allgemein. Was erfolgt eigentlich im Wiederkäuermagen? Die bakterielle Tätigkeit im Pansen ermöglicht es für den Menschen nicht verwertbare pflanzliche Erzeugnisse wie Gras in wertvolle Lebensmittel umzuwandeln. Das geschieht mit dem CO2 aus der Atmosphäre durch Assimilation der Pflanzen. Die Verfütterung derselben dient dann als Nahrung dem menschlichen Organismus. Der Abbau der Nährstoffe (Abspaltprodukte) führt zu einer geringfügigen Erhöhung von CO2, welches wiederum von Pflanzen assimiliert wird. Übrigens nutzt man diesen Effekt in Gewächshäusern u.a. als Kohlendioxiddüngung.
      Das alles unterscheidet sich nicht zwischen konventioneller, ökologischer oder regenerativer LW. Ob die Kohle bei unserem Schweizer Kollegen nun etwas bringt, außer “homöopathische Effekte” bezweifle ich etwas. Zur Klimarettung wird ja heutzutage vieles “missbraucht…” Kann mich nur daran erinnern, das wir medizinische Kohle bei Kälberdurchfall eingesetzt haben.

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