Bauer Willi, Medien
Kommentare 202

Milch und Butter werden noch billiger

Heute, Montag, dem 2. Mai 2016 senkt Aldi und Norma den Milchpreis um 25 Prozent. (siehe Meldung Handelsblatt von 16:25 Uhr)

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/aldi-und-norma-milch-und-butter-werden-noch-billiger/13532506.html
Vollmilch mit 3,8% Fett kostet jetzt statt 59 Cent nur noch 45 Cent. Insider gehen davon aus, dass der gesamte Lebensmitteleinzelhandel nachziehen wird. Auch Butter und weitere Produkte der „Weißen Linie“ werden nochmals billiger. Begründung: wir haben den Preis gesenkt, weil wir es wollten. Und der Lieferant zugestimmt hat. Ich bin fassungslos.
Morgen bin ich unterwegs zu Rewe, Netto, Penny und Lidl. Wetten, dass die sofort nachziehen! Und wem hat es dann genutzt?

Nein, das ist kein Kartell, das ist auch keine Preisabsprache. Das ist Zufall.
Schreibt mal in die Kommentare, was diese Woche die Vollmilch der Eigenmarken bei euch kostet.

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Bildquelle: Facebook

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202 Kommentare

  1. Bibi sagt

    zur ursprünglichen Frage der Preise: heute 28.05.16 FRISCH-Milch Preise bei Netto (nächstgelegener Discounter): 0,77 für Weidemilch 3,8% — 1,24 für Bio Weidemilch 3,8% — 0,42 für „Standard Eigenmarke“ 3,5% — und das billigste die Eigenmarke 1,5% für 0,39 … haltbares geht nochmal billiger.
    ——–
    Ich verstehe den Bauern der am Rad dreht, Ich spreche jetzt aber mal als Pfennigumdreher mit minimal-Einkommen… der Bedarf ist da, das Geld weniger. Man möchte die Familie nicht mit Tütensuppe durch den Monat bringen und schon geht das rechnen los. Wenn es ein Luxusartikel ist mit 5 Dosen im Monat OK kauf die von mir aus für 2,-+, aber für uns … Familie mit Verbrauch um die 25-30 ltr/Woche – da ist es ein Unterschied der ganz schnell tief in die Brieftasche greift. Wir freuen uns über ausnahmsweise mal fallende Preise im (T)Euro Trend und kaufen – denn: ICH OTTO NORMALVERBRAUCHER SEH DIE FOLGEN NICHT. Gewissen ist schön, voller Kühlschrank ist besser. Was mich überzeugen könnte weniger aber teurer zu kaufen muss gut sein. QualitätsFAKTEN die ich im Markt auf der Dose lese.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Ich versteh ja, dass sich der Geringverdiener über jede Preissenkung freut. Das Problem kann man nicht lösen, indem man den Verdienst eines Milchbauern noch unter dem des Geringverdieners drückt.
      Der Normalverdiener kann sich einen höheren Milchpreis leisten, für den Geringverdiener (Altersbedingte, Kranke HarzIV Empfänger und solche mit schlechter Entlohnung) sollte man die staatlichen Leistungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

  2. Schweinebauer Piet sagt

    Aufgrund des großen Angebots ist der Milchpreis niedrig, wenn der LEH den Preis gelassen hätte, würde man meckern, dass er jetzt Gewinne auf Kosten der Bauern macht.

  3. Elsa Camp sagt

    Die Kommentare hier sind ja mächtig bissig und teilweise sehr ideologisch.
    Vielleicht solltet Ihr weniger Billigfleisch essen.
    Der Preis für konventionelle Milchprodukte interessiert mich nicht.
    Meine Biomilch von Edeka kostet 3,8%ig 1,13 EUR oder 1,5%ig 1,03 EUR und ist irgendwann mal von 1,09 bzw. 0,99 auf die heutigen Werte gestiegen.
    Käse kaufe ich jede Woche im Öko-Ziegenhof in unserem Dorf für 15-20EUR, ansonsten Bio-Produkte bzw. wenigstens regional, wenn ich´s mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
    Bin Tochter, Ehefrau und Mutter von konventionellen Landwirten. Eier und Fleisch kommt von den Tieren, die wir nur für den Eigenverbrauch halten.

    • bauerhans sagt

      „ansonsten Bio-Produkte bzw. wenigstens regional, wenn ich´s mit meinem Gewissen vereinbaren kann.
      Bin Tochter, Ehefrau und Mutter von konventionellen Landwirten.“

      inkonsequente einstellung,entweder bio oder konvi.

    • Bauer Willi sagt

      Hallo Uli, ganz ehrlich? „Alle anderen sind schuld, ich habe es doch immer schon gewusst aber auf mich hört ja keiner.“
      Lies mal den Kommentar von Grossart von heute 4.Mai in der FAZ. Fazit auch da: Keiner will es gewesen sein. Leider habe ich auch kein Rezept, aber die gegenseitigen Schuldzuweisungen finde ich einfach arrogant.
      Fakt ist, dass es ein gewaltiges Höfesterben geben wird und zwar in ganz kurzer Zeit. Ich weiß von Betrieben mit 700 oder sogar 1.500 Milchkühen, die die noch in diesem Monat Mai alle Kühe zum Schlachthof schicken und dann das Hoftor zumachen. Die Mitarbeiter werden zur „Arbeitsagentur“ geschickt. Davon wird man in der Presse aber nichts lesen. Wenn diese Insolvenzen dann durch sind, wird der Milchpreis wahrscheinlich wieder steigen. Und das liegt dann wahrscheinlich an Herrn Meyer. Bin auf das passende Interview im Herbst jetzt schon gespannt.
      Bauer Willi

      • Uli49 sagt

        Danke, wahrscheinlich hast Du recht. Das Thema wird parteipolitisch ausgeschlachtet durch gegenseitige Schuldzuweisungen. Das Höfesterben ist wohl politisch gewollt. Könnten die Genossenschaftsmeiereien den Strukturwandel durch Steuerung ihrer Anlieferer nicht wenigstens etwas verlangsamen? So brutal wie es jetzt läuft, da bleibt den Bauern ja keine Reaktionszeit mehr.
        Grüße
        Uli

  4. Schweinebauer Piet sagt

    Ich weiß es nicht! Wird bei hohem Braugerstenpreis das Bier teurer und umgekehrt? Das würde mich mal interessieren.

    • biobub sagt

      Der Anteil der Urproduktion(Hopfen und Gerste) an einem Liter Bier liegt bei ca. 4 Cent. Wenn sich beides preislich verdoppeln würde, kämen nochmal 4Cent drauf! Was kostet nochmal ein Flasche Bier? In der Regel werden Preissteigerungen in der Urproduktion als Argument für eine allgemeine Preiserhöhung missbraucht.

  5. Gast sagt

    Ich bin bereit für eine Liter unpasteurisierte Bioheumilch bei der kein Kraftfutter(„feed no food“) und keine Silagen (also Heu/Weidemilch) gefüttert werden und die Kälber bei den Müttern trinken dürfen (muttergebundene Aufzucht) 2 Euro je Liter zu bezahlen.

    Für Milch, bei der kein Tier geschlachtet wird, zahle ich im Laden gerne auch 5 Euro je Liter.

    Beides gibt es im Handel nicht! Kann es sein, daß Milchbauern Marktwirtschaft immer noch nicht verstanden haben? Sie produzieren, was in der Menge keiner will und was Leute wollen und ordentlich bezahlen würden, das machen sie nicht.

    Daher ist Jammern doch gar nicht angesagt, guckt in den Spiegel: auf eurer Stirn steht „selber schuld“.

    • Sabine sagt

      Wenn du so exakte Vorstellungen von Fütterung, Pflege und Haltung hast, warum kaufst Du dir nicht eine Kuh und pachtest ein Stück Land oder stellst deine Kuh bei einem Landwirt unter.
      Viele der „Pferdebauern“ in meiner Umgebung waren ursprünglich mal Milchviehbetriebe, ich könnte mir vorstellen, dass sich der ein oder andere freuen würde, wenn er sich wieder um eine Kuh kümmern kann.

      • Sabine sagt

        Ich schmuse auch gerne mit Kühen und einige meiner Zwerghühner sind sogar piefig, wenn ich unter der Woche nicht genug Zeit zum Knuddeln habe.
        Ich weiß auch nicht, warum man nur mit Katzen und Hunden schmusen sollte.
        Aber wer schafft, sein Produkt so zu vermarkten, dass er mit nur 15 Ziegen und zwei Kühen im Vollerwerb sein kann, den muss ich schon mal Fragen, wie er es macht.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Kein Mensch vergönnt es dir, dass du ein ausreichendes Einkommen erwirtschaftest. Wenn die Herstellung von Backwaren und der Handel mit Bio-Lebensmittel als weitere Standbeine ein gutes Einkommen ermöglichen, da kommt bei keinem Neid auf.

            In der Öffentlichkeit zu behaupten, mit 15 Geißen ist man Vollerwerbslandwirt, das erzeugt beim Arbeitnehmer Neid, nicht bei Landwirten.

          • Marko sagt

            Zitat:
            ,,ich bitte um Verständnis, daß ich betriebliche Details hier nicht der Häme und dem Spott, dem ganzen Neid und der Negativität von mitlesenden Iditoten aussetze.,,

            Um mal für mich zu sprechen:
            Ich bin lieber ein Idiot, anstatt ein impotenter Narzisst.
            😉

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          „Ich schmuse auch gerne mit Kühen und einige meiner Zwerghühner sind sogar piefig, wenn ich unter der Woche nicht genug Zeit zum Knuddeln habe.
          Ich weiß auch nicht, warum man nur mit Katzen und Hunden schmusen sollte.“

          Aus Mangel aus Kühen, Zwerghühner, Katze und Hund, Schmuse ich mal ab und zu mit meiner Frau, vorausgesetzt mein Rentnerdasein lässt mir die Zeit dazu. 🙂 🙂

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Als junges Mädel kannste da gar nicht mitreden,
              bin froh dass meine allerliebste noch einen Arbeitsplatz hat, in der Zeit kann ich mich ausruhen. 🙂

            • Sandra Harms sagt

              Ehemaliger landwirt,
              ich kann da wohl gut mitreden, das halbe dorf besteht aus rentnern, aber wenn man mal einen brauch der mal kurz mit anfassen soll, dann hat grundsätzlich keiner zeit…

          • Sabine sagt

            Da, siehste, ich hab meinen Mann vor Jahrzehnten gegen einen Wohnungskater eingetauscht, der sofort die Lücken, die mein Ehegespunst hinterlassen hat, füllte.
            Er motzt auch ständig, dass zu wenig von seinem Lieblingsessen im Haus ist, pennt regelmäßig beim Fernsehen ein, schnarcht laut, räumt nie auf, pinkelt manchmal daneben… nur beim Schmusen ist er treuer. 😉

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Da hättest Du deinen Mann behalten können, das bisschen Schmusen des Stubentigers war es nicht wert. 😉

  6. biobub sagt

    Liebe Verbraucher, natürlich ist das krank, aber wir leben nun mal in einer relativ freien Marktwirtschaft und hier regelt Angebot und Nachfrage den Preis. Wir können auf die Discounter schimpfen was wir wollen, wir werden es nicht ändern, weil sie nur die aktuelle Situation ausnutzen. Die einzige Option wäre eine Reduzierung des Angebotes, was wiederum illusorisch ist, weil man von einem Einzelbetrieb kein gesamtwirtschaftliches Denken und Handeln erwarten kann.

  7. Sandra Harms sagt

    Willi wen juckt das noch? in paar jahren ist eh schluss, TTIP… lässt grüßen

    • Bauer Willi sagt

      Nein, so einfach geht das nicht. Ich überlege die ganze Zeit, ob man nicht zu einer sinnvollen Aktion aufrufen soll. Zum Beispiel am Samstag um 10 Uhr die Milch im Aldi kaufen und vor dem Laden verschenken…Mit einem kleinen Handzettel dabei…
      Bauer Willi

      • Sandra Harms sagt

        Das einizige was meiner meinung nach hilft, ist die milch nicht mehr abzuliefern, wegkippen und gut ist. vielleicht den landwirten mit schweinen zukommen lassen,dann hat die milch wenigstens noch noch einen guten zweck. nach meiner meinung darf nicht ein tropfen milch bei den molkereien und damit auch in handel mehr ankomme. Das ganze muss man mal richtig austrocknen lassen, und zwar solange bis die molkereien und der handel angekrochen kommen.
        aber das wird bei uns nicht funktionieren, weil jeder nur an sich denkt. in frankreich würde das gehen, die sind besser drauf wenns geht sich zu wehren, da gehts gleich ab!
        eine andere idee wäre, den vorständen und vorstandsvorsitzenden, einfach mal sämtliche kühe zu überschreiben, und denen in ihren Vorgarten zu stellen.
        ach ja, unseren ministern auch, mal sehen was passiert, wenn Müller,Meier,Remmel,Bonde, und co plötlich mal einen garten voller kühe haben und die papiere zu den tieren im briefkasten…. Diese herren, sitzen seit monaten tatenlos da und sind nur damit beschäftigt ihre diäten zu zählen. und dem schlimmesten von allen Siggi Gabriel, dem sollte man zu den kühen auch noch gleich ein paar mastbullen in seinen garten stellen.
        Milch kaufen und verschenken, kostet nur geld, geld was die milchbauern nicht haben… dann lieber die eigene milch verschenken!

      • Palla sagt

        Willi,
        keine gute Idee!
        Das läuft dann so wie bei den kürzlich verschenkten Bratwürsten. Die Leute freuen sich über kostenloses Essen und das wars!

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