Bauer Willi
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Lidl und die Bauern

Der Ansatz ist gut: Discounter lädt Landwirte ein.

https://www.topagrar.com/markt/news/lidl-wir-setzen-bei-tierwohl-ware-auf-die-deutsche-landwirtschaft-20009722.html

Hier ein Zitat:

„Spiller, der als Sprecher der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) auch die Bundesregierung berät, machte deutlich, dass nur mithilfe des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) der Umbau der Tierhaltung gelingen kann. Denn der Markt funktioniert hier nicht, weil der Verbraucher Lebensmittel häufig anders einkauft, als er oft beteuert. Und der Politik fehle schlicht die Kraft und wohl auch das Geld“

In letzter Konsequenz heißt das, dass der eigentliche Gesetzgeber im Markt der Lebensmitteleinzelhandel ist. Das erinnert mich an den „LEH-Gipfel“ von Angela Merkel, vier Wochen nach dem Agrar-Gipfel im Dezember 2019. Die Konzernlenker haben die Bundeskanzlerin zwar nicht ausgelacht (dazu waren sie zu höflich), aber ernst genommen haben sie sie auch nicht.

Was ein wenig hoffen lässt: nicht nur Lidl, auch der Metro-Chef nähert sich mit seinen Aussagen den Landwirten an. Vielleicht hat man doch erkannt, dass die Ware ganz schnell auch einmal knapp werden könnte. Ich bin gespannt, wie sich der Markt für Obst und Gemüse im Frühjahr entwickelt, denn im spanischen Zentrum rund um Almeria sind viele Gewächshauser und Folientunnel durch Unwetter stark in Mitleidenschaft gezogen.

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31 Kommentare

  1. Richardschütz sagt

    Wir haben schon lange geistige Monokultur mit verblödungstendenz anders sind sinnlose tierhaltungsinvestitionen nicht mehr zu erklären.die Düngung beschränkt sich auf das verteilen von Resten.
    Das ist doch keine Landbewirtschaftung mehr.wo selbst bessere Böden zu schlechten werden

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    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Sind sie besoffen oder präsentieren sie ihre Intelligenz in diesem Block?

  2. Richard Schütz sagt

    Diese ganze Scheinheiligkeit.schweine kommen aus Spanien rinder aus Südamerika.geflügel bald aus der Ukraine.ketten wie Lidl sortieren dann nur noch nach dem Preis.was zu teuer erscheint kommt einfach nicht ins Regal.tierwohl ist eine scheindebatte.beschäftigungstherapie für die politik

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  3. Rudolf Rößle sagt

    Vielleicht hat es auch ganz andere Gründe. Da die globalen Handelsabkommen mehr oder weniger beschlossene Sache sind, können sich auch die Länder die Abnehmer suchen, bestimmte Qualitäten sich auch bezahlen zu lassen. Da kann das argentinische Rindfleisch auch mal teurer sein, als das hiesige im Einkauf.
    Mindere Qualitäten dürfen vielleicht gar nicht mehr bei uns eingeführt werden, es sei denn, die Papiere werden gefälscht. Ein weiterer Grund wird die Kaufkraft der Chinesen und anderer aufstrebende Länder sein. Die sich dann auch vielfältiger ernähren können. Bei uns steht bei vielen Betrieben die Nachfolge in Frage. Selbst ist man ja auch sehr eingespannt und wer kann es uneingeschränkt weiterempfehlen? Da braucht man schon enorm Herzblut,sonst funktioniert das nicht. An jedem Sonn- und Feiertag im Melkstand stehen, Feiern vorzeitig verlassen müssen? Da braucht es doch sehr viel Engagement.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Für große Restaurantketten oder Großhändler ist deutsches Rindfleisch auch deshalb ein Problem, weil die Mengen an gewünschten gleichmäßigen Qualitäten aus dem deutschen Markt in der Regel nicht bedient werden können. Diversität bei Menge, Qualität und Rassen sind für den Abnehmer ein Problem. Ein Sternekoch sagte einmal im TV, dass er gerne deutsches Rindfleisch nehmen würde, es aber nicht die Mengen in den Qualitäten kontinuierlich da seien. Deshalb importiert er eben große Mengen von einem Lieferanten aus Argentinien. Das System frisst seine Kinder selber…..oder eben nicht.
      Die vielgepriesene Vielfalt ist in vielen eEreichen eben ein Hinderniss, obwohl sie politisch so sehr gewünscht ist.😎

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      • Richard schütz sagt

        Das muss man sich vorstellen.da findet eine quatschrunde im Lager von Lidl Oldenburg statt..Das zeigt das Niveau.aktuelles Problem milchmenge und Preis.die Discounter werden beim bieten abgesägt.wenn teuer geht keiner mehr in die Läden.überlege selber wenigstens die Anschaffung von milchschafen.auch schweine stehen auf dem wunschzettel

  4. Smarti sagt

    Vor vier Jahren haben die Landwirte noch vor den Toren dieses Regionallagers demonstriert. Das war ganz schlechte Presse für Lidl. Um weiteren Demonstrationen vor den Lagern vorzubeugen bot es sich an, mit den Landwirten in „Verhandlungen“ zu treten.
    Für die Landwirte ist es jetzt nur blöd, dass Lidl zwar Haltungsstufen „sehr teuer“ verlangt – im Gegenzug aber nur im Einkauf „Lidl-Billig“ bezahlen will. Da sollen mit einer Klappe das „grüne tierwohl-Gewissen“ und das Bauern-ruhig-stellen funktonieren.
    Das Publikum von Lidl ist älter und dann sehr preisbewusst, oder jung (kocht nicht mehr selber und wenn dann kein Fleisch). Lidl-Filialen, die ich kenne, haben viele Marken-Fertigprodukte, alles Ware ohne Haltungsstufen. Da ist also viel heisse Luft um wenig Marge, aber es ist eine tolle Werbung, wie lieb Lidl sich um die Landwirte und um deren Tiere kümmert.

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  5. Manuela sagt

    Edeka vor wenigen Jahren auf der Obstfachmesse (so ungefähr): Wir machen gern mit euch regional – wenn ihr zum gleichen Preis (wie die anderen) liefern könnt. Damit ist doch alles gschwätzt…
    Wäre jedenfalls auch sehr vorsichtig.

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  6. Jürgen Donhauser sagt

    Also bei den Schweinehaltern (vor allem Zuchtsauenhaltern) kann ich mir nicht vorstellen, dass großartig dieser Weg beschritten wird – die hören lieber auf. Während der LEH nach 10 Jahren seine Filialen erwirtschaftet und abgeschrieben hat und neue errichtet, schaffen wir es nicht einmal in 20 Jahren. Wo bleibt die Planungssicherheit wenn alle 5 Jahre eine neue „Tierschutz“-Haltungsverotdnung zum Um-/Neubau zwingt. In Österreich wurde das Vollspaltenboden bestätigt – es ist also nur eine Frage der Zeit wann unser letzter Stallbau wieder in Frage gestellt wird.

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    • Schorsch Summerer sagt

      Wir hatten mal einen vortrag von einem Spar-Manager. Seine Aussage war, wenn eine Filiale nicht in unter 5 Jahren refinanziert ist dann wird sie nicht gebaut! Also nix mit 10 Jahren.

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  7. Arnold Krämer sagt

    Für das Agieren des LEH (Umbau der Tierhaltung) gibt es zwei „Haupttreiber“.
    1. Tierethiker/Tierrechtler und Hypermoralisten fordern permanent andere „tiergerechtere“ Haltungsformen für die landwirtschaftlichen Nutztiere, manche sogar deren vollständige Abschaffung. Dem entsprechenden Druck will der LEH sich nicht verschließen und „gut“ dastehen (Image).
    2. Um das „Weltklima“ zu „retten“, soll der CO2-Ausstoß drastisch reduziert werden. Da auch die landwirtschaftliche Urproduktion Mitverursacher ist, wird sie in die „Pflicht genommen“. Als Hauptansatzstellen hat „die“ Wissenschaft die Moore und die Tierhaltung identifiziert. Sie sagt der Politik (und damit auch dem LEH) mit einer gewissen Penetranz, dass Moore wieder vernässt werden müssten und die Nutztierhaltung zumindest halbiert werden sollte (ganz „einstellen“ kann und will man sie ja auch nicht).

    Moorwiedervernässung kostet sehr viel öffentliches Geld, wird also in absehbarer Zeit kein Thema mehr sein.
    Die Reduzierung der Tierhaltung wird politisch indirekt u.a. über das Baurecht, Dokumentations- und Zertifizierungsvorgaben, Tierhaltungskennzeichnung betrieben. Diese Maßnahmen wirken aber nicht kurzfristig.

    Dem Staat fehlt auf der anderen Seite auch das Geld zur Finanzierung „höherwertiger“ Haltungsformen, was dafür sorgen soll, dass „besseres“ (Schweine-) Fleisch für den Verbraucher ähnlich günstig bleibt wie bisher. Die Verantwortung für das Tierwohl wird folglich an den Verbraucher (und den LEH) übertragen. Der Staat verabschiedet sich somit ein Stück weit vom Staatsziel Tierschutz. „Es bleibt dann abzuwarten, wie die Gerichte dieses Staatsziel im Detail auslegen und die nationale Politik zu einer Verschärfung des Ordnungsrechts zwingen werden. Für die Landwirtschaft entsteht keine Planungssicherheit“ (Zitat F. Isermeyer, Thünen-Institut).

    Aktuell verdienen die Vieh haltenden Betriebe allgemein (mit Unterschieden) recht gut, weil ihre Ware relativ knapp geworden ist und die Nachfrage sich weiterhin ziemlich stabil darstellt (garnicht oder weniger stark zurückgeht als das Angebot).

    Die Nagelprobe für den Schweinebereich steht dann an, wenn
    a) In den nächsten Jahren in den Sauenhaltungsbetrieben die bereits bestehenden gesetzlichen Umbauverpflichtungen greifen.
    b) Das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidung zum Normenkontrollantrag des Landes Berlin trifft (Sind die konkreten aktuellen Haltungsvorschriften im Schweinebereich vereinbar mit dem grundgesetzlichen Tierschutz?).

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  8. Kemetbauer sagt

    Was eine „Kooperation“ mit Lidl anbelangt, da können die Ökos sicher nur sehr zur Vorsicht mahnen. Eine Kooperation auf Augenhöhe sollte es werden und die totale Abhängigkeit der Ökobranche ist daraus geworden. Selbst der Fairness-Faktor ist nur noch eine Lachnummer. Der konv. LEH macht mittlerweile, ja nach Belieben, die Preise für den Öko-Lebensmittelrohstoff. So hatte sich das unsere Sesseletage sicher nicht vorgestellt. Billig-Bio ist der einzige Bereich, in dem noch Umsatzsteigerungsraten verzeichnet werden. Der Öko-Fachhandel hat auf breiter Front das Nachsehen. Also, werte konv. Kollegen, seid vorsichtig!

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    • Bauer Willi sagt

      @Kemetbauer
      Ich kann mich noch gut an die Argumentation des Herrn Plagge (Bioland) erinnern, als er gewarnt wurde, sich mit den Discountern in ein Bett zu legen. Es ist genau so gekommen, wie Sie es oben beschrieben haben. Der Markt ist größer geworden, die Erzeugerpreise für die Bio-Bauern sind realiter gesunken. Cui bono?

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      • Kemetbauer sagt

        Mit der Kooperation wollten die Verbände ihre Bedeutung am Markt ausbauen. Der große „B“-Verband wollte die Führung im Ökolandbau erweitern, um mehr Einfluss auf die Politik nehmen zu können. Wer die meisten Ökobauern unter seiner Fuchtel hat, der darf auch ein gehöriges Wort mitreden; dachte man zumindest damals. Es wurde zwar von Seiten des Verbandes mitgeteilt, dass die Mitgliederzahl gestiegen sei, doch wurde bekannt, dass auch einige große Betriebe den Verband verlassen hatten. Ich habe damals ebenfalls gekündigt. Es ging bei der Kooperation darum, die gestiegenen Mengen an Ökorohstoffen irgendwohin absetzen zu können. Gerade der größte Bioverband hatte, völlig am Markt vorbei, die Erzeugung aufgeblasen. Die Ware floss zwar ab aber eben nur über einen reduzierten Preis. Dem LEH wurde eine Ökokompetenz angetragen, die er heute für seine Eigen-Billigbio-Marken nutzt. Der Anteil der Verbandsware im Angebot des LEH wird ständig reduziert. Wo früher die Verbandsware stand, werden heute Billig-Bio-Produkte angeboten. Mit den Warenzeichen der Verbände, wird nur noch in der Werbung gearbeitet. Wenn die Kunden dann einkaufen wollen, ist das höherwertige Produkt leider schon ausverkauft.
        Diese Entwicklung haben einige Verbandsbetriebe vorausgesagt. Da es an der Basis Unmut gab, wurde über die Kooperation nur auf der Delegiertenversammlung abgestimmt.
        Das gerade vergangene Jahr ist das erste seit 20 Jahren, mit einer Reduzierung des Ökolandbaus bei den Betrieben und bei der Fläche. Das Gesundschrumpfen wird noch einige Zeit anhalten.

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    • Limes sagt

      die 30% Ökofläche bis 2030 können nur annähernd erreicht werden mit der geballten Unterstützung des LEH inkl aller Discounter auch Lidl. Damit verbunden sind „vernünftige Preise“ für den Verbraucher d.h attraktive Einkaufspreise für den LEH. Alles andere sind Träumereien.

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      • Kemetbauer sagt

        Von 30/2030 hat sich der Ökolandbau schon verabschiedet. Es sei zwar weiterhin dringend notwendig daran zu arbeiten aber jetzt ist eher die Rede von 30/2035 bzw. /2040.
        30% Bio ist eine absolute Illusion. Das Kundenpotenzial für Bio-Produkte liegt bei unter 10% der Verbraucherschaft. Daran wird sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern.

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  9. Christian Bothe sagt

    LIDL: Fast schon eine Belustigung, wenn der LEH sich um die Primaerproduktion kümmert! Nichts weiter wie Imagepflege, um den Verkauf von (hiesigen)landwirtschaftlichen Erzeugnissen anzukurbeln! Umbau der Tierhaltung, was Spiller da faselt, ist schon lange passiert und im Gange! Da brauchst nicht ständig neue Talkrunden! Der LEH sollte gefälligst die Landwirte und ihre Zwischenprodukte ordentlich vergüten und zwar in einem angemessenen Zeitraum…Fuer jeden Landwirt ist es wichtig gewinnorientiert zu wirtschaften, um existieren und überhaupt investieren zu können! Das macht er schon lange nachhaltig! Der Staat hat gefälligst die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen mit oder ohne EU…

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    • Arnold Krämer sagt

      Im Bereich der Tierhaltung übergeht der LEH in gewisser Weise die Zwischenstufen. Er zahlt den Schlachthöfen vielfach nicht das Geld, dass diese wiederum benötigen, um die höheren Kosten der „Tierwohlhaltung“ in den landw. (ITW-) Betrieben zu erstatten. Die Botschaft, die bei den Landwirten ankommt, lautet: „Tierwohl lohnt sich nicht! Und Investieren schon garnicht. Alles nur Nische“!

      Anders in Teilen der Bodenproduktion. Dort ist es selbstverständlich, dass z. B. die Kartoffel verarbeitenden Unternehmen Vorschriften zur Sortenwahl, zur Düngung, zur Lagerung etc. machen. Das sind aber die direkten Kunden des Landwirt und nicht die indirekten wie in der Tierhaltung.

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      • Christian Bothe sagt

        A.K.letzteres stimmt! So habe ich es mit meinen Kartoffellieferanten auch gehaendelt! Sorten habe ich mit den Pflanzenbauern in der Erzeugergemeinschaft abgestimmt! Für die Klossteigproduktion waren das vorwiegend festkochende Kartoffeln( flache Augen, glatt Schalung, um wenig Schaelverluste zu haben).Die Lagerung selbst erfolgte in meinem Unternehmen bis Mitte des Jahres!

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  10. Ludwig sagt

    Der LEH hängt sein Mäntelchen immer in den Wind , genauso wie der Herr Spiller. Ich weis nur eins , daß wir Bauern in den letzten 20 Jahren ausgebeutet und von LEH und Politik nur vorgeführt wurden. Ständige Vorgaben und Gesetze , sowie viele Umbauten haben die kleinen Überschüße weggefressen. Wenn 50% der Schweinehalter mit 40% der Produktion aufhören , dann ist die Sache bestätigt. Auch die ASP-Coronabeihilfen sollten wir behalten dürfen . Jetzt auf einmal steht das wieder in Frage. Zumindest in Niedersachsen, denn das ist jetzt auf einmal eine politische Entscheidung hier , obwohl in anderen Bundesländern die Bauern das Geld behalten dürfen. In meinem betriebswirtschaftlichen Arbeitskreis geht es bei einigen Betrieben immerhin um über 150.000 Euro die im Feuer stehen und keiner wagt Investitionen zu machen . In der Landwirtaschaft und speziell in der Tierhaltung gibt es zur Zeit keine Perspektive und damit natürlich keine Investitionen. Jeder hält das wenige Geld zusammen , denn man weis ja überhaupt nicht was sich die Politik noch einfallen läst um uns zu demütigen. Zusammengefasst kann man von einer menschenverachtenden Politik
    sprechen und nicht von „Respekt“oder sozialer Gerechtigkeit. Die Politik redet auch von ihrer Demokratie , aber ist das auch unsere Demokratie ? Jeden Tag machen Bauernhöfe zu
    und auch sonst gibt es überall Pleiten ohne Ende. Man kommt nicht umhin , daß Brüssel und Berlin hier alles Wirtschaftliche vernichten wollen.– Irgendwann wird dieser Wahnsinn ein Ende haben und dann werden sich diese Vernichtungsvertreter hier sicherlich nicht mehr sehen lassen können. Deshalb berichtet der Buschfunk schon von Wohnsitzen außerhalb des Landes dieser Leute. Also wissen sie was sie tun ?

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  11. Bergamasca sagt

    Prof. Spiller ist ein Marketing-Experte. Er beschäftigt sich damit, wie man Verbraucherverhalten gezielt lenkt (man könnte auch manipulieren sagen). Wenn er also in dieser Diskussion von drohendem Tierwohl-Dumping durch Importe spricht und davon, dass man Gefahr laufe, die gesellschaftliche Akzeptanz und so Marktanteile an die Ersatzprodukte-Industrie zu verlieren, zeigt er damit vor allem, dass er sich auf sein Fach versteht. Bezogen auf den Alltag der meisten Verbraucher ist das, was er als „gesellschaftliche Akzeptanz“ bezeichnet, nichts als ein surreales politisch-mediales Konstrukt.

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  12. Thomas Bröcker sagt

    Es gibt nur einen Weg zu kostendeckenden Preisen. Dieser Weg heißt Mangel oder Nachfrage. Offensichtlich wird es für viele Agrarrohstoffe und Lebensmittel unattraktiv bis unmöglich die Preise über Importware zu drücken. Durch die Entwicklung in Asien und Südamerika hin zu mehr Industrialisierung tun sich dort einfach neue Märkte auf. Da muss an vielen Stellen nicht mehr auf Teufel komm raus exportiert werden.
    Für den Frischebereich könnte das bei uns endlich mal die Preise stabilisieren. Wenn das nicht eintritt, verschwindet Kapital- und Arbeitsaufwand- intensive Produktion auf Nimmerwiedersehen. Im Rohstoffbereich ist da mit Ukraine und Südosteuropa preislich durchaus noch Luft nach unten.

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    • Smarti sagt

      Herr Bröcker, der dritte Grund für kostendeckende Preise ist/war „fair“. Man zahlt einen höheren Preis für Lebensmittel, die im Land (Arbeitsplätze) produziert wurden. Oder die besonderst tier – oder umweltschonend…und daher angeblich auch gesund.. fürś gute Gewissen.
      War das aber schon früher eher ein kleines Segment von eher gut bezahlten, oft frisch gebackenen Müttern, so schrumpft das gerade rapide. Klar, erst müssen die Miete (Grundsteuer), die Energie und das Auto bezahlt werden, was dann noch über bleibt nimmt man fürs „man gönnt sich ja sonst nichts“.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Immer wieder werden Verlautbarungen, Weltrettungsziele, politische Agenden, ökonomische Ziele, kulturelle Notwendigkeiten, mediale Aufmerksamkeiten, Lifestyle, usw. verquirrlt und einzeln wieder hochgewürgt.
          Wen interessiert der CO-2 Fußabdruck des Weihnachtsessen? Wer außer den Bauern macht sich Sorgen beim Begriff Mercosur? Warum soll der Bürger im Hofladen einkaufen, wenn der Proteinshake online zu haben ist? Ich schlage vor, dass wir uns 2025 zurücklehnen und abwarten welche Innenpfosten sich wie verhalten….eventuelle Boykott- Aufrufe zum gemeinschaftlichen Ungehorsam durch Verweigerung von bürokratischen Forderungen könnte ich mir aber schon vorstellen. 🤗

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          • Bauer Willi sagt

            @R.S.

            „Eventuelle Boykott- Aufrufe zum gemeinschaftlichen Ungehorsam durch Verweigerung von bürokratischen Forderungen kann ich mir vorstellen“.

            Jetzt mal „Futter bei die Fische“: Wie stellen Sie/wir das konkret an? Ein Aufruf bei Bauer Willi wird da nicht reichen.

            Wobei ich die Idee mit dem Ungehorsam fut finde!

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  13. Frikadellen piet 46 sagt

    moin der Markt funktioniert am besten wenn auf beiden Seiten gleich wieder Teilnehmer sind hier ist es aber deutlich anders von daher hat er Lebensmittelhändler viel mehr macht und man weiß nicht ob er vielleicht Absprachen mit anderen hat oder ob er vorher Verträge gemacht hat und die er sich halten muss

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  14. Arnold Krämer sagt

    Es ist schon interessant, dass sich der LEH im Prinzip genauso undemokratisch verhält wie die deutsche Regierung. Sie ignoriert in manchen Bereichen ( hier Fleisch, insbesondere Schweinefleisch, dort z. B. Migration) die Mehrheit der tatsächlichen Kundenwünsche/Wählerwünsche und versucht erzieherisch zu wirken. Auf Dauer geht das nicht gut.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ich denke auch, dass sich der LEH noch nicht auf die hohe Anzahl “ Nicht-Deutscher“ Esser und Verbraucher eingestellt hat. Der „Migrant, Ausländer, Deutscher mit Migrahigru…how ever“ kauft immer noch bei den kleinen Inhabergeführten Läden der Landsleute ein….hat das noch keiner gemerkt und analysiert?
      Deutschland hat sich verändert und auch der LEH hat es verpennt.

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