Bauer Willi
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Handelsabkommen – mal anders

Ein Gastbeitrag von Bauer Fritz aus Ober-Österreich

Handelsabkommen – mal anders

Mercosur wurde dieser Tage unterzeichnet. Die übliche Nachrichtenlage nach jedem durchgeführten Handelsabkommen läuft wie gewohnt: Die Wirtschaft ist dafür. Die Bauern sind dagegen. Weiß ohnehin jeder, erwartet ohnehin jeder. Hinweise auf ungleiche Bedingungen, ungleiche Qualitätsstandards oder Sozialstandards – alles egal. Hauptsache billig ist in Aussicht. Die passenden Ausreden, Relativierungen und Schönfärbereien dazu folgen auf dem Fuße. Etwa in der Art wie sie ein österreichischer Wirtschaftsforscher äußerte: „Die Quote für Rindfleisch aus den Mercosurländern liege ohnehin bei „nur“ rund 1,5% der Rindfleischnachfrage Europas. Import-Eier müßten zudem zwingend europäischen Standards entsprechen. Es sei aber klar, die ökonomischen Vorteile überwiegen bei weitem die agrarischen Nachteile.“

Die eigentlich nicht unwesentliche Information für Leser/Hörer/Zuseher, daß diese Quoten jährlich hereinkommen, wird in auffallender Weise medial ebenso unter den Tisch fallen gelassen/nicht hinterfragt/“vergessen“, wie der ebenso nicht unwesentliche Hinweis, daß sich diese neuen Quoten zu jenen addieren, die schon bei anderen Abkommen der EU zu Lasten der Landwirtschaft „ausgehandelt“ wurden. Freihandelsabkommen der Europäischen Union – Wikipedia

  • Landwirtschaft spielt eine untergeordnete Rolle

Und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält das Abkommen für einen „Gewinn für Europa“. So eine Aussage zeigt einmal mehr, daß für sie die Landwirtschaft eine quantité négligeable (= eine wegen ihrer Geringfügigkeit und Bedeutungslosigkeit vernachlässigbare Größe) ist. Sie bestätigt damit den schon lange vor der EU-Wahl von der Bauernschaft Europas immer wieder nachgewiesenen Befund, daß Frau VdL sich auch nach ihrer Wiederbestellung in der Grundhaltung nicht wirklich ändert, sondern nur mit einem konservativeren Kleid über ihre zutiefst links-grüne Einstellung täuschen will. (Abgehoben, vage, selbstzufrieden: Scharfe Kritik an von der Leyen – DiePresse.com oder 29. September 2024 oder Landwirte sind sauer über die Grundsatzrede von Präsidentin Ursula von der Leyen bei der DLD Nature Konferenz – Moderner Landwirt)

Bezeichnend auch: „In Deutschland gibt es hingegen breite Unterstützung. Politiker von SPD, CDU/CSU und FDP signalisierten zuletzt im Bundestag Zustimmung. Auch Regierungspolitiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock (beide Grüne) sind für den Abschluss des Abkommens. (EU-Mercosur-Abkommen: Einigung auf größte Freihandelszone der Welt). Der mediale Tenor lautet also mehr oder weniger unisono: „Die Bauern müssen klein beigeben zugunsten der Wirtschaft. Für sie müssen eben andere Lösungen gefunden werden.“

Es ist ein wenig absonderlich, wenn Wirtschaftsjournalisten und -professoren einträchtig einen freien Markt einfordern, dem sie sich selbst in ihren geschützten Werkstätten selten bis nie ausgesetzt haben, sondern im Gegenteil, schon bei der Ankündigung von Erhöhungen durchaus satter Spezialvertrags-Gehälter unter der Inflationsrate nach dem Kadi rufen. Noch absonderlicher ist aber die damit durchklingende abgehobene Geringschätzigkeit, als könne ein Staat, eine Gesellschaft nicht nur auf die hier produzierten Erzeugnisse, sondern auch auf die damit verbundenen Produktionsstätten, Unternehmen, Bauern,  Arbeitsplätze, Wirtschaftsleistung etc. ohnehin gut und gerne verzichten.

  • „Die Bauern jammern doch immer“

Nun weiß aber jeder Bauer aus langjährigen Erfahrungen, daß schon im Vorfeld solcher „Lösungsfindungen“ (etwa in Form von Ausgleichszahlungen), spätestens aber danach, der gleiche mediale Tenor unisono dann plötzlich so aussieht: „Die Bauern werden wieder mal mit Geld zugesch…en. Die jammern doch nur schon wieder.“

Da solche Handelsabkommen anscheinend irgendwie immer wieder ablaufen nach der  sprichwörtlich formulierten Regel: „Die Wirtschaft schöpft den Rahm ab, die Krot (=Kröte) bekommen die Bauern serviert.“ stellt sich einem doch die eine oder andere Frage.

Warum wird dabei immer wieder das in die EU hereingeholt, von dem entweder ohnehin genug da ist oder das eine hiesige Produktion zur Deckung der geringen Eigenversorgung untergräbt/hemmt ?

Der durchschnittliche Selbstversorgungsgrad von Fleisch in der Europäischen Union (EU-27) betrug im Jahr 2023 etwa 123 Prozent. Ein Selbstversorgungsgrad von über 100 Prozent bedeutet, dass ein Land mehr Fleisch produziert, als es für den Eigenbedarf tatsächlich benötigt. (Selbstversorgungsgrad bei Fleisch in EU-Ländern 2023 | Statista).

  • Welchen Sinn machen Importe von Fleisch?

Nun kommt also zusätzlich ausländisches Rindfleisch herein, obwohl „toute woke Europe“ seinen ungelehrigen Bewohnern doch seit Jahren nichts anderes hier aus den öffentlich-rechtlichen TV-Kanzeln predigt als weniger Fleisch zu konsumieren. Ich gebe zu, ich habe den marktwirtschaftlichen Mechanismus nicht durchschaut, wie durch den Import von billigerem Rindfleisch aus dem Ausland der EU-Konsument dazu „transformiert“  werden kann weniger Fleisch zu kaufen. Außerdem dürfte jedem Wirtschaftsexperten bekannt sein, wie stark durch die Preiselastizitäten die Einflüsse auf die Preise sind, wenn zu einem schon vorhandenen Überschuß bei Rindfleisch noch 1,5 % pro Jahr dazukommen. Die King´sche Regel besagt etwa, dass eine geringe Angebotsschwankung bei Nahrungsmitteln überproportionale Preis- bzw. Erlösschwankungen zur Folge hat. Das heißt also, daß selbst eine geringe Steigerung des Angebots zu einem überproportionalen Rückgang bei den Preisen führt. Diese werden nach unten durchgereicht. Was mit dem Bauern als Letztem passiert, besagt auch ein bekanntes Sprichwort.´(Das mit den Hunden…)

Während die EU allen Agrarimporten nur mit der Pro-Forma-Frage des Mainzer Karnevals „Wolle mer se eroilosse?“ begegnet oder gar mit dem Weihnachtslied „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ huldigt, gehen andere Länder dagegen rigoros vor: Rindfleisch: China will gegen Billig-Importe vorgehen | Nachrichten.at

  • Fehlt in Europa Zucker? 

Gleiches gilt bei Zucker. Hat etwa die Ukraine 2021 gerade mal 20.000 to Zucker in die EU exportiert, gelangten 2022 schlagartig 200.000 Tonnen Zucker unter dem Deckmantel der „Ukraine-Solidarität“ zu billigsten Spezialkonditionen in die EU (und nicht wie behauptet zum Weitertransport in arme Länder). 2023 waren es schon über 500.000 Tonnen und die Ukraine wollte und will nun sogar ein EU-Zollfreikontingent von 1 Million Tonnen Zucker. Wenn es sein kann, daß eine die Fahne der Weltrettung schwenkende EU, Zucker reinäßt, der unter Verwendung hierorts verpönter und bienentodbringender Neonicotinoide erzeugt wird auf riesigen Agrarfabriken in Händen von vielfach ausländischen Oligarchen, oder wenn es sein kann, daß der immer neue Qualitätsaufkleber erfindende LEH diesen Zucker schneller in den Regalen hat als man das Wort Scheinheiligkeit schreiben kann, liegt der Verdacht nahe, daß die geübten Umgangsweisen in einem Land das im Korruptions-Ranking einen der letzten Plätze belegt, doch erstaunlich fette Früchte zeitigt, während hierzulande die Erzeugerpreise für die Bauern während dieses Jahres um fast 50 (!!!!) Prozent fallen.

  • 1.000.000 Tonnen plus 200.000 = 1.200.000 t

Nun kommen aus den Mercosurstaaten nochmal Quoten von 200.000 Tonnen obendrauf. Über die sonst lautstark verpönte Regenwaldrodung oder Sklavenhaltung in den Plantagen werden großzügig alle Augen zugedrückt. Wieder zum alleinigen Nachteil der hiesigen Produktion.

Die zudem seit Jahrzehnten schon zollfreien Importe von Agrargütern in die EU aus den sogenannten LDC´s (least developed countries) seien nur noch der Vollständigkeit halber erwähnt.

Zudem fragt sich jeder auch nur am Rande mit dem Eiermarkt Befaßte bei den o.a. Aussagen des Wirtschaftsexperten, wie diese Qualitätsansprüche im fernen Südamerika durchgesetzt und/oder kontrolliert werden sollen, wenn das noch nicht mal innerhalb der EU hinhaut. Da kann es wohl nur wieder um noch mehr Flüssig-Eier gehen. Und auch die werden schon innerhalb Europas ohne jegliche Siegel und Qualitätsansprüche in die Verarbeitungsprodukte eines willig aufnehmenden Handels gebracht. Ganz zu schweigen von der im weltrettenden Europa angeblich so wichtigen Frage nach der CO2-Bilanz von Import-Eiern aus Südamerika.

  • Warum wird nicht das hereingeholt, was man braucht ?

Warum etwa nicht mehr Kaffee nach Europa hereinlassen, der ja so viel teurer geworden ist (Kaffeebohnen an der Rohstoffbörse so teuer wie 1977 nicht mehr | tagesschau.de). Die Verhandlungsführer solcher Verträge könnten ja die Agenda vertreten, daß sie ab dem Inkrafttreten der Verträge so große Importquoten aus verschiedenen Ländern  jährlich zulassen, bis ein Überangebot für die Konsumenten hier zu sinkenden Preisen führt oder jedenfalls in der EU immer soviel Kaffee verfügbar ist, daß es derart große Preiserhöhungen nicht zuläßt. Ganz zu schweigen von der inflationsdämpfenden Wirkung so einer Strategie, zumal ja bei Inflationsmeldungen durch steigende Nahrungsmittelpreise so getan wird, als seien sowieso nur die hiesigen Bauern daran schuld. Außerdem wäre die Erfüllung der Quoten bei hohen Preisen oder geringen Mengen ein beredtes Zeichen für die Pakttreue der Handelspartner, um zu sehen, ob man sich auf die Versorgung durch den Partner verlassen kann in guten und in schlechten Zeiten. Gleiches gilt für Orangen (Schlechte Ernten: Orangensaft wird immer teurer | tagesschau.de). Oder Avokados, Papayas und andere Superfoods deren die vegane Community der EU doch angeblich so dringend bedarf . CO2-Bilanz hin oder her.

  • Wichtigste Frage: Wie wäre es, Arbeitskräfte herzuholen ?

Es ist seit Jahrzehnten kein Geheimnis, daß Europa ausstirbt. Zu Bevölkerungswachstum kommt es hier nur noch durch Zuzug. Wie man seit 2015 aber weiß, ist Zuzug allein von Personen die sofort dem Sozialsystem zur Last fallen nicht sonderlich intelligent und (nach 10 Jahren Erfahrung) nicht einmal auf lange Sicht zielführend. Warum also gibt es keine handelsvertraglich vereinbarten Green-Card-Kontingente aus diesen Ländern mit meist wesentlich höherem Bevölkerungswachstum und positiveren Alterspyramiden als Europa.

Warum also nicht Personen aktuell aus Südamerika hereinholen, die mindestens einen positiven Schul- oder Lehrabschluß haben (und eventuell noch älter als 18 Jahre sind). Jeglicher Qualifikationsabschluß der darüber liegt, wird hier sofort anerkannt und hiesigen Abschlüssen gleichgestellt. Die Menschen erhalten die Zusicherung, daß sie ihre Familie nachholen können, sobald sie hier länger als 1/2 Jahr in einem Job tätig sind. Sie erhalten in allen Sparten der Wirtschaft die Zusicherung, daß ein (jährliches) Kontingent  von 1,5% aller Arbeitsstellen Europas fix für diese leistungswilligen, jungen, ausgebildeten Menschen zur Verfügung steht. Denken sie an ausgebildete Pflegekräfte, an ausgebildetes Krankenhauspersonal, an ausgebildete Personen in Mangelberufen, an ausgebildete Handwerker und ausgebildete Dienstleister etc.

Um beim Vergleich des Wirtschaftsexperten zu bleiben: Die 1,5 % Neuzugänge zum EU-Arbeitsmarkt (EU – Erwerbstätige in den Mitgliedstaaten 2024 | Statista) sind ohnehin „nur“ 3,22 Millionen Personen. Pro Jahr. Die etwa aus der Mercosur-Region mit rund 260 Millionen Einwohner ganz oder teilweise anzuwerben kann doch kein Problem sein.

Angesichts der Einkommensunterschiede (Durchschnittliches Einkommen weltweit ;2023) kann man sich kaum vorstellen, daß sich nicht genügend Menschen bereit erklären, Europa da auszuhelfen, wo der größte Mangel besteht. Bei jungen, arbeitswilligen Menschen in den unterschiedlichsten Branchen.

Mit mindestens doppelt so hohen Löhnen wie in ihren Herkunftsländern, bringt das der Wirtschaft den Vorteil, daß diese Arbeitskräfte dadurch immer noch um bis zu 80% günstiger sind als die Löhne heimischer Angestellter. Der Zusatznutzen ist, daß die Zwangsabgaben für die Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen dauerhaft geringer ausfallen und damit die hohen meist arbeitsfreien Gehälter der beamtengleichen Funktionäre ebenso werden fallen müssen, wie die Beiträge zu Streikkassen. Es sinken dadurch auch die Beiträge zu diversen Sozialtöpfen, was aber nicht weiter schlimm ist, da diese neuen Stützen der Wirtschaft ja ohnehin jünger und gesünder sind.

  • Der Lohn-Vergleich

Beispiel: Der BRUTTO-Durchschnittslohn von Argentiniern/Argentinierinnen liegt bei unter 500 Dollar, jener von Deutschen nahe 4500 Dollar. Verdoppelt man die argentinischen Löhne auf 1000 Dollar hat sich jedes Unternehmen hier immer noch 3500 Dollar erspart.

Die Wirtschaft verpflichtet sich aber zudem, von den 80% ersparten Lohnkosten zumindest 40% in diese Sozialtöpfe einzuzahlen. Weitere 20% wandern in einen Topf für Ausgleichszahlungen zu den Wohnungsmieten für die willkommenen Green-Card-Inhaber. Damit bleiben immer noch Vorteile an Lohnkosten und/oder Lohn-Stück-Kosten in Höhen von rund 20%, die es der Wirtschaft bald ermöglichen sollten, ohne Exportsubventionen zunehmend im internationale Vergleich wieder wettbewerbsfähig zu werden. Es würde mich nicht wundern, wenn die Wirtschaft bald danach trachtet diese Importkontingente zu erhöhen, damit sie mit der Produktion der Exportgüter nachkommen.

Die Wirtschaft verpflichtet sich außerdem freiwillig diese Menschen aus den Ländern  der jeweiligen Handelsabkommen gratis in die EU einzufliegen und nach sechs Monaten auch deren Familien gratis nachzuholen.

Nur so als Beispiele welche Länder mit denen die EU schon Handelsabkommen hat, da für Europa sehr hilfreich sein könnten:

*) mit Mexiko 2000:  so viel wollen in die USA; wieviel eher werden die nach Europa wollen

*) mit Chile 2005: wozu Radwege finanzieren. Lieber gleich jedem Chilenen hier ein Fahrrad schenken für die Fahrt zur Arbeit

*) mit Simbabwe 2012: 1997 war das Land eines der wirtschaftlich stärksten Afrikas. Die Leute dort leisten also was.

*) mit Kolumbien 2013: besser Personal als Drogen von dort reinlassen

*) mit Südafrika 2016: Leistungsträger, die der roten ANC-Korruption entkommen wollen, sind in Europa sicher gern gesehen

*) mit Kanada 2017: Leute die nicht wollen, daß Trump aus Kanada den 51. Bundesstaat macht, sollen nach Europa kommen

*) mit den Merkosur-Ländern: Argentinien (nach so lange Wirtschaftskrise); Brasilien (Anheizer für die Wirtschaft in Europa statt Niederbrenner des Regenwaldes); Uruquay; Paraquay,

 

Die Landwirtschaft Europas hätte in diesem Fall also keinen Nachteil durch billige, qualitäts- oder standardungleiche Produkte Marktanteile zu verlieren, sondern hätte im Gegenteil durch die wieder steigende Bevölkerungszahl neue Abnehmer vor der Haustüre.

Also nochmal die Frage: Was ist intelligenter ? Das reinzuholen, von dem man weiß, daß man ohnehin auf Jahre hinaus genug vor Ort hat und damit nur zusätzliche Belastungen hier schafft oder das reinzuholen, wovon man weiß, daß man ohnehin auf Jahre hinaus viel zu wenig vor Ort hat.

  • Ein intelligentes Handelsabkommen

Wie man sieht, hätte diese neue – wie ich es sehe intelligentere – Form von Handelsabkommen nur Vorteile.

Gut, für die hiesigen Einkommensbezieher, deren Leistungen zunehmend weniger nachgefragt werden oder nur mit dem Hinweis diese doch bitteschön billiger anzubieten, muß man – wie es ja medial so schön heißt – andere Lösungen finden. Wenn  man es so lockig flockig immer wieder von den hiesigen Bauern verlangt, wird es doch für die Arbeitgeber und Arbeitnehmer kein Problem sein, das auch mal bei sich vorzuhüpfen. Und bitte keine Einwände von dieser Seite, es hieße sonst von den Mitmenschen doch nur sie würden jammern. Es bleibt abzuwarten, ob die Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände sich bei solchen Regelungen aus Handelsabkommen ganz sicher lieber die Zunge abbeißen, als das zu tun, was sie den Bauern gebetsmühlenartig als Jammern unterstellen.

Sollten sie meinen, dieser Beitrag enthalte Spuren von Sarkasmus oder Zynismus, sollten sie sich auch eingestehen, daß doch noch ein großer Rest Realität übrigbliebe.

 

Gastbeiträge stellen die Meinung des Autors dar.

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125 Kommentare

  1. Limes sagt

    Mercosur worum geht es bei dem Abkommen. Um Rohstoffe für unsere Wirtschaft meist Metalle (Lithium, Kupfereisenerz,….) für die Energiewende und Industrie. Einige wie Eisenerz haben wir nicht mehr lokal vor Ort, da Vorkommen über die letzten Jahrhunderte ausgeschöpft wurden, Lithium könnten bzw hätten wir bereits gekonnt da in D noch vorhanden aber warum lokal den steinigen Weg mit all den Widerständen von Aktivisten, Bürokratie.. gehen wenn es aus der Ferne z.B Lateinamerika (günstig) kommen kann.
    Günstig gibt es dort auch Agrar Produkte aber die sind für unsere Verhandler eher Nebensache. Gute Geschäfte werden sicher auch die Siegel Produzenten aller Facetten machen denn es soll ja alles nach unseren Wunsch Standards durchgängig geschürft, produziert, transportiert und gehandelt werden.
    Einen guten Überblick zu Rohstoffen (ohne AgrarProdukte) in Lateinamerika findet man bei der Böll Stiftung.
    https://www.boell.de/sites/default/files/2024-06/factsheet-la-neu.pdf

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  2. Stadtmensch sagt

    So haltet denn inne mit allem Gezänk und vernehmt die Worte zur Lösung aller Probleme 1):

    https://www.netzkino.de/watch/a0U01000000y6Bu

    Minute 52:20

    1) Rede des Gonzalo im 2. Aufzug, 1. Szene, in der er einen Gegenentwurf, und zwar einen absolut konsequenten Gegenentwurf zu allen bislang bestehenden Gesellschaftsmodellen entwickelte

    290000 Jahre lang hatte die egalitäre Gesellschaft Bestand und heute redet man sich die Köpfe heiß über Ausgleichsmiete, Rententöpfe, Wirtschaftswachstum, gerechte Kriege…

    🙂

        • Reinhard Seevers sagt

          „Sie haben dazu vorhandene Untersuchungsdaten ausgewertet, die Skelettreste von insgesamt mehr als 2300 frühen Bauern umfassen, die im Zeitrahmen von vor etwa 8000 bis vor 4000 Jahren gelebt haben. Sie stammen von 180 unterschiedlichen Fundstätten in Dänemark,…“

          Die hohe wissenschaftliche Kompetenz hat Bauern identifiziert, obwohl es noch gar keine unterschiedlichen gesellschaftlichen Stände gab….max. Nomaden und Sesshafte. Abgesehen davon ist es für mich keine Erkenntnis für die Zukunft, zu wissen, wer sich wann die Köpfe eingeschlagen haben soll…..bullschit-Wissen, finde ich.

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        • Marian E. Finger sagt

          Die beiden Artikel sagen nichts darüber aus, dass die egalitäre Gesellschaft 290.000 Jahre Bestand hatte, noch nicht mal darüber, ob die mittel- und altsteinzeitlichen Gesellschaften überhaupt egalitär waren.

          • Marian E. Finger sagt

            Als jemand, der sich seit Jahren mit Evolution und Steinzeit beschäftigt, war es eine außerordentlich verblüffende Erfahrung zu erleben, wie namhafte Paläoanthropologen des 20. Jhs. im 21. Jh. durch genderstudierte feministische Paläoanthropolog*Innen plötzlich verunglimpft und angefeindet wurden, bloß weil sie sich nicht dem aktuellen Zeitgeist gebeugt und die „egalitäre Steinzeitgesellschaft“ gepredigt haben. Quasi aus dem Nichts heraus galt es nun als wissenschaftlich erwiesen, dass Mütter mit Säuglingen und Kleinkindern höchst erfolgreich Mammuts und Waldelefanten gejagt haben. Hack- und Schnittspuren an menschlichen Knochen, die im 20. Jh. als Kannibalismus gedeutet wurden, wurden plötzlich mit Sedimentdruck oder Bissspuren wilder Tiere erklärt. Die Steinzeit mutierte zu einer Art Freizeitpark mit lauter glücklichen, weil egalitären Menschen. Manche dieser neuen Wissenschaftler*innen gehen sogar soweit zu behaupten, dass die Steinzeitmenschen überwiegend Veganer waren und die Frage, wieso sie dann ausgerechnet Jagdwaffen wie Speere, Schleudern, Harpunen und Äxte hinterlassen haben, wird mit einem Schulterzucken und dem Hinweis auf irgendwelche Speisereste zwischen den Zähnen abgetan.

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    • Limes sagt

      „290000 Jahre lang hatte die egalitäre Gesellschaft Bestand“
      zumindest gab es vor 5000 Jahren in Ägypten schon andere Gesellschafsformen sonst würden da viel mehr Pyramiden als Grabstätten stehen.
      In Rom und römischen Provinzen hat man sich auch gerne von anderen bedienen lassen vertraut man den Ausgrabungen und Erzählungen.
      Die Kelten in unseren Breiten hatten vor mehr als 2000 Jahren auch ihre Fürsten. Sehr schön zu sehen in der Keltenwelt am Glauberg.

      • evonik sagt

        Ich denke da als Erstes an die Ausbreitung der Homo sapiens und die Ausrottung der Neanderthaler. 3…5 % Neanderthals-Gene haben wir ja noch in uns. Da glaub ich nicht, dass sich da groß Liebesbeziehungen entwickelt haben.

        Der natürliche und realistische Vorgang wird wohl gewesen sein, dass Homo sapperer – Männer die Neanderboys gekillt und die Frauen vergewaltigt haben.

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  3. Elisabeth Ertl sagt

    Ich lese grad wieder das Buch „Small Is Beautiful“ von E. F. Schumacher aus dem Jahr 1973. S. kritisiert seinen Lehrer John M. Keynes, der in den 1930er Jahren gesagt hat: „Noch mindestens weitere 100 Jahre müssen wir uns und jedem anderen gegenüber sagen, dass schön hässlich und hässlich schön ist, denn hässlich ist nützlich und schön ist unnütz. Geiz, Wucher und Misstrauen müssen noch für eine kleine Weile unsere Götter sein. Denn nur sie können uns aus dem Tunnel wirtschaftlicher Notwendigkeit zur Helligkeit führen.“ Dazu Schumacher: „Wenn menschliche Laster wie Habsucht und Neid systematisch gefördert werden, ist das unvermeidliche Ergebnis nichts anderes als der Zusammenbruch menschlicher Einsicht. Ein von Habsucht oder Neid geleiteter Mensch verliert die Fähigkeit, die Dinge zu sehen, wie sie sind, sie in ihrer Ganzheit und Geschlossenheit zu sehen … Das Bruttosozialprodukt steigt zwar nach Berechnungen der Statistiker rasch an, nicht aber nach der Erfahrung der Menschen, die feststellen, dass sie von einem zunehmenden Gefühl der Vergeblichkeit, Entfremdung, Unsicherheit und Ähnlichem niedergedrückt werden. Nach einer Weile steigt nicht einmal mehr das Bruttosozialprodukt weiter an, nicht aufgrund wissenschaftlichen oder technischen Versagens, sondern wegen einer schleichenden Lähmung durch Nichtzusammenarbeit, wie sie sich in verschiedenen Arten des „Aussteigens“ aufseiten der Unterdrückten und Ausgebeuteten, wie aber auch der stark privilegierten Gruppen zeigt …
    Vor allem anderen wird eine gültige Philosophie der Arbeit gebraucht, wonach Arbeit nicht als das verstanden wird, was sie geworden ist, als eine menschenunwürdige Last, an deren Stelle so rasch wie möglich die Automatisation treten muss, sondern als etwas, das ´Gott zur leiblichen und seelischen Wohlfahrt des Menschen bestimmt hatte`. Neben der Familie sind Arbeit und die durch die Arbeit geschaffenen Beziehungen die wahren Grundlagen der Gesellschaft … „

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    • Reinhard Seevers sagt

      Neben der Familie sind Arbeit und die durch die Arbeit geschaffenen Beziehungen die wahren Grundlagen der Gesellschaft … „

      Schöne Worte….sie nützen aber demjenigen nichts, der sich im System des industriealisierten, arbeitsteiligen, bürokratisierten System befindet.
      Wenn man für das alleinige „Dasein“ im Jahr mehr Geld benötigt, als ein Massai in seinem ganzen Leben je hatte, dann erkennt man doch, dass es nicht nützt, nur die Last der Arbeit zu beklagen.

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    • Peter sagt

      So ein Blödsinn!…mit einem passiven Einkommen im 7-stelligen Dollarbereich (bzw. künftig in einer rohstoffgedeckten neuen Währung) heißt es: „Leinen los; Party auf St. Barth…“ „Wir“ werden dort sehr fruchtbare Beziehungen knüpfen und lachen uns kaputt über die Lohnsklaven, welche wirklich arbeiten, kichern über die Touri`s, welche gerne dazugehören würden und setzen den ganzen Spaß als Geschäftsreise von der Steuer ab…Nebenher beteiligen „wir“ uns natürlich an den Verlagen, welche mit ihren Büchern auf breiter Front gegen Neid und Habsucht anstinken…

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      • Elisabeth Ertl sagt

        Ja eh, wenn die Habsucht eine Tugend ist, endet das eben so. Und Ihr Neid gehört dazu wie der Topf zum Arsch.

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        • Peter sagt

          Was für eine dumme Bemerkung! In „unserem System“ kann man mit Nicht-Arbeit (abartig-) reich oder bettel-arm sein. Ich habe mich hier schon mal ausführlicher über die sinnfreie Vokabel „Neid“ ausgelassen…einfach mal darüber nachdenken, was innerhalb dieser „Bandbreite“ abläuft!

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  4. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Ich plädiere schon lange dafür, dass eine administrative Beratungstätigkeit, wo man das jeweilige Invest von eben deren Seite nicht schultern muss bei der heutigen kaum mehr vorhandenen Planungssicherheit persönlich zur Haftung heranziehen kann, wenn eine dort zu verortende Fehlerhaftigkeit offenbar wird.

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    • Arnold Krämer sagt

      1. Was ist bitte „administrative Beratungstätigkeit“ in Zusammenhang mit Investitionen?
      2. Was heißt „Fehlerhaftigkeit“, insbesondere wenn die Annahmen für Kalkulationen etc. transparent gemacht werden.

      Ich erinnere daran, dass man Investitionen im Zeitpunkt der Entscheidung nie als richtig oder falsch, sondern immer nur als angemessen oder unangemessen ( angesichts unvollständigen Wissens) bezeichnen kann.
      Die entscheidenden Fragen sind: Was traue ich mir zu? Was darf ich mir zutrauen? Was trauen Externe, Berater, Banker aus welchen Gründen mir zu?

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        • Arnold Krämer sagt

          Was heißt das in diesem Zusammenhang?
          Können Sie nicht sachlich auf die gestellten Fragen antworten?

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    • Reinhard Seevers sagt

      Frei nach dem Motto: Wenn es gut läuft war ich es selber, wenn es schlecht läuft war ein anderer Schuld?
      Das ist eine Sichtweise, die ich in den 80ern häufig kennenlernen durfte…hat aber wenig mit Unternehmertum zu tun, finde ich.

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    • Bauer Willi sagt

      @ukW
      Sie wissen, was das bedeutet? Ich war als Vorstand einer Genossenschaft persönlich haftend. Mit meinem gesamten Vermögen!

      Wenn dies auch für Berater gelten sollte (wie oben gefordert) gibt es keine Berater mehr!

      Man kann einer Beratung folgen oder es auch sein lassen. Ich kann eine Investition tätigen oder auch nicht. Ich bin freier Unternehmer und trage die alleinige Verantwortung.

      Punkt. 😉

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        …Der heutige moderne Bauer ein „freier Unternehmer“!? – Ja sicherlich, das wäre er wohl gerne.

        Insofern kann ich Ihre Aussage so realiter nicht teilen, selbst wenn ich mir damit die nächste blutige Nase einfange.

        Die Einflussnahme auf viele Bauern durch Dritte ist noch immer enorm, zumal in der landwirtschaftlichen Ausbildung für meine Begriffe viele heute unzeitgemäß falschen Akzente gesetzt werden. Dort fügen sich die meisten bereits geschmeidig in ihre zukünftige Rolle als Subventionsempfänger. Wieviel Beinfreit wäre dem Einzelnen gegeben, wenn dieser intensivmedizinische alljährlich wiederkehrende Staatstropf von heute auch morgen wegbrechen würde.

        Die Töpfe sind leer – was gibt es demnach in Bälde zu verteilen!?

        Die Herren Krämer und Seevers werden jetzt aber aufzuklären wissen, schließlich bin ich zum Abschuss freigegeben….

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        • Reinhard Seevers sagt

          mimimi?
          UkW, kurze Frage: Ein Straßenbauunternehmen, das seine Aufträge = Arbeit = Umsatz ausschließlich aus der öffentlichen Hand generieren kann, ist das nicht nach deiner Definition dann ein Staatsunternehmen?
          Ein Direktvermarkter, der mit 10ha Kartoffel-Direktvermarktung sein Einkommen generiert, was soll dem passieren, wenn er keine Ausgleichszahlungen/Prämien/etc. mehr bekommen sollte? Der Anteil am Umsatz ist verschwindend.
          Erkläre uns doch die Welt wie sie dir gefällt, bitte.

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        • Arnold Krämer sagt

          Sie differenzieren zu wenig. Die Subventionen spielen in manchen Betrieben/Regionen eine große Rolle, in manchen sind sie ziemlich unbedeutend, werden aber „mitgenommen“. Subventionen sind süßes Gift. Ihr Entzug tut weh, wenn sie bedeutsam sind. Meine Region konnte diese Erfahrung machen mit den ehemals hoch subventionierten Stärkekartoffeln, den „Zuckerrüben“ der leichten Böden (dort, wo es Stärkefabriken gab bzw. noch gibt).

          Ich habe als Offizialberater vor Jahrzehnten auf die sich anbahnenden Brüsseler Entscheidungen hingewiesen und vielen Landwirten damals Alternativen im Bereich vor allem der Hähnchenmast aufzeigen können. Gottseidank hatten wir dann vor 20 Jahren mit Franz-Josef Rothkötter auch einen mutigen Investor, der mit dem Schlachthofbau vor Ort noch einmal für richtigen Zug sorgen konnte. Vorher waren viele Hähnchenmäster auf niederländische Schlachtereien angewiesen.

          Ist dieser Text „Abschuß“?

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        • Bauer Willi sagt

          @ukW
          sehe ich nicht so. Ich bin auch kein Subventionsempfänger, denn die 5.000 Euronen retten den Betrieb im Notfall auch nicht. Unser Sohn hat mit 17 Jahren einen Betriebszweig begonnen, der ihm heute einen Gewinn bringt, der höher ist als der aus dem reinen Ackerbau.
          Ich kenne Betriebe, die Weideschweine halten und selbst vermarkten. Vor München hat eine Bauersfrau eine Kräuteria in der alten Milchküche eingerichtet. In der Nachbarschaft hat eine Familie ein Unternehmen aufgebaut und vermarktet Frischkräuter in 100g-Schälchen. Das sind alle freie Unternehmer.

          Das mit der „blutigen Nase“ und dem „Abschuss“ verstehe ich nicht. Hier wird fachlich diskutiert und es geht nicht um Sieg oder Niederlage.

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Ist doch genial, wenn Ihr Sohn von etwa 40 Hektar gut leben und existieren kann; …und das bei den heutigen Gegebenheiten. Da hat er nachweislich Grundlegendes sehr viel richtiger gemacht. Chapeau! Köpfchen braucht man eben!

            Solche freien Unternehmer benötigt unser Land sehr viele mehr. Diesen Ausnahmeerfolg -für meine Begriffe jedenfalls- sollte man neidlos anerkennen, er wird wohl leider nicht morgen schon das Mass aller Dinge sein.

            Denke mal, der Altenteiler muss sich daran nicht partizipieren, hat sein eigenes Ein- und Auskommen. Das ist leider auf vielen Höfen nicht der Fall.

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  5. ReinerStoff sagt

    Das „Lustige“ an diesem Abkommen, ist doch das Versprechen von Wirtschaftswachstum an die europäische Bevölkerung!

    Experten gehen durch Mercosur von einem zusätzlichen europäischen! Wirtschaftswachstum bis 2040 von 0,1% aus, in Worten NULLKOMMAEINS Prozent! Warum wird das Ganze dann überhaupt gemacht, bei den eindeutigen Nachteilen für die europäische Landwirtschaft? Um Südamerika näher an Europa zu binden um den chinesischen Einfluss zu begrenzen!

    Dieser ungefähre Wortlaut lief so in einem Interview der Tagesschau/Tagesthema.

    Es ist mir persönlich absolut unverständlich, dass den verantwortlichen Politikern nicht bewusst sein will, was für einen Pyrrhussieg sie mit dieser Unterzeichnung errungen haben… jede Zuckerfabrik, Schlachter oder landwirtschaftliche Betrieb der deswegen seine Tore schließt ist weg und kommt nicht wieder und hoffentlich kommt keine Zeit mehr, in der Europa eine eig. Urproduktion benötigt, weil es dann nicht mehr beliefert wird.

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    • Kemetbauer sagt

      Auch wenn viele ldw. Betriebe aufgeben werden, wird kein ha weniger bewirtschaftet werden. Was soll also das Lamentieren? Höfe sind Wirtschaftseinheiten ohne Bestandsgarantie und Landwirtschaft ist kein Selbstzweck.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Wem nützt jetzt die Logik, dass die Fläche weiterhin bewirtschaftet werden wird? Tausende Existenzen sind egal, Hauptsache einer kann noch weiter ackern?
        Es geht doch um die Bedingungen zur Existenzsicherung, u.a. eben um die Wirtschaftlichkeit innerhalb des Wirkraumes. Zus. werden und wurden der Landwirtschaft dutzende Attribute zugeschrieben, die zu erhalten seien. Daraus ist doch die Diskussion um das WIE der Landwirtschaft entstanden. Und Etliche haben immer wieder geschrieben: Geld ist nicht alles.
        Am Ende ist es aber das, was zählt und zwar nicht nur für sich selbst.

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        • Kemetbauer sagt

          Wo war der Aufschrei als die kleinen Bäcker, Fleischer und Handelsgeschäfte aus den Ortschaften verschwanden? Die deutsche Landwirtschaft bringt es nicht einmal auf 1% des BIP. In vielen kleinen Betrieben arbeiten Familienarbeitskräfte ohne geregelte Entlohnung. Wo bitte ist da die ach so überragende wirtschaftliche Bedeutung?

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          • Reinhard Seevers sagt

            Der Anteil am BIP ist kein Indikator für „Relevanz“. Die reine ökonomische Bewertung von Ernährung als Basis des Lebens ist eine Verarmung des Geistes. Geld kann man nicht essen. Die Einzelbetriebliche Betrachtung bleibt eine Einzelbetriebliche…..wie oben bereits geschrieben kann die Existenz auf Fremdkapital oder auch auf Familie beruhen. Entscheidet der Einzelbetrieb.
            Das Fehlen der örtlichen Bäcker und Schlachter wird doch zur Zeit extrem thematisiert, in dem man im Wahlkampf den abgehängten ländlichen Raum politisch bespielt. Die Menschen merken eben erst dann etwas, wenn es nicht mehr da ist. So wird es auch mit der heimischen Landwirtschaft gehen…..aber Hauptsache Kemet überlebt, gelle? 😉

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            • Smarti sagt

              Herr Seevers, wenn die Abwärtsspirale in Deutschland so weiter geht, dann ist es doch nur noch eine Frage der Zeit, dass man sich die Subventionen des ganzen Biogedöns nicht mehr leisten kann/ will.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Ja, ohne Frage…zuerst werden die Kunden ausbleiben, dann werden die Erzeuger nach Hilfe rufen und dann wird Geld gesucht.
                Ähnliches passiert derzeit mit Tierheimen….erst ist alles ganz toll, dann werden die Tierchen weggeworfen und andere sollen das „heiteitei“ richten.

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          • Thomas Bröcker sagt

            Der „Aufschrei umfasst durchaus das Handwerk ebenso wie die Bauern. Bei uns waren 90 % der Protestierenden Handwerker. Die Bauern/Angestellten der Agrargenossenschaften haben halt die auffälligeren Maschinen (auf Rädern) und fahren vorne weg. Die Handwerksbetriebe gehen hier reihenweise und mit beängstigender Beschleunigung ein. Hier findet man keine kleine Landmaschinenwerkstatt mehr und im Bauhandwerk schon gar nicht. Das gleiche findet in Polen 7 km von meinem Betrieb entfernt statt. Auch dort findet man keine kleine Werkstatt mehr und die Bauhandwerker sind alle in Berlin als Subbies unterwegs. Die paar großen Baubetriebe, Landmaschinenhändler usw. sin an dem Punkt angekommen, dass sie auf Grund der Lage Mondpreise verlangen (können).Ich sehe in dem Verlust an Diversität und Kleinteiligkeit in Landwirtschaft und Handwerk schon ein großes Problem und ein Politik-Versagen. Der „Sozialstaat“ hat an vielen Stellen eine Verwaltungs- und Dienstleister-Mafia hervorgebracht die Unsummen verschlingt und Arbeitskräfte in neu geschaffene Bullshitjobs zieht (über 500.000 seit 2010). Die Steuerung der Bildungspolitik ist zu einer Kinder und Elternbespaßungsmaschinerie mutiert. Über 50 % Abiturienten und entsprechend hohe Raten an Studierenden sind kontraproduktiv für eine wirkliche Leistungsbereitschaft.
            Das kann vernünftige Politik durchaus steuern … wenn der Anteil an Selbstbeschäftigung in den politischen Strukturen mal radikal heruntergefahren würde.

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          • Smarti sagt

            Kemetbauer, die vielen neu geschaffenen Beamtenstellen in den Ministerien zusammen mit der ganzen Bürokratie erhöhen/ stabilisieren den BIP. Danach jährlich den Lohn, denn die Stellen bleiben.
            Auch die Subventionen, Hilfen, Wumsen aller Art sind Hilfsmittel, um den BIP in Deutschland stabil zu halten.
            Dann wäre noch die Frage, ob bei den Landwirtschaflichen Betrieben die Ferienwohnungen, Pferdepension, Hofladen… zu den 61 % des BIP der Dienstleister zählen oder zur Landwirtschaft.
            Schlussendlich würde ich nicht auf einen zu hohe BIP in der Landwirtschaft hoffen, denn je höher dieser Anteil, desto weniger entwickelt sind Industrie und Dienstleistung ( Schulbildung, med. Versorgung, ) . Also hat der BIP-Anteil wohl direkt etwas mit dem Wohlstand eines Landes zu tun.

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          • Bauer Willi sagt

            @Kemetbauer
            Wer sagt, dass die Landwirtschaft von „überragender wirtschaftlicher Bedeutung“ ist?
            Sie wird aber von vielen als bedeutungslos angesehen. Ist sie das? Wenn ja, kann sie abgewickelt werden.
            Die Frage ist doch, ob sich Deutschland bzw. Europa eine eigene Landwirtschaft leisten will. Ich denke, es gibt gute Gründe dafür.

            Übrigens: niemand braucht deutschen Stahl. Die Stahlindustrie kann also weg.

            Gestern im heute-Journal ging es 20 Minuten nur um den Erhalt der Stahlindustrie…
            Merken Sie was?

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            • Reinhard Seevers sagt

              Willi, wenn man ernsthaft alles aufzählen würde, was „weg kann“ dann würde der Letzte vielleicht auch erkennen, worauf der Wohlstand der letzten 70 Jahre beruhte. Wir werden eine komplette Neuaufstellung unseres Wirtschaftssystems benötigen. Dazu gehört auch, dass „Weltrettungsprojekte“ auf den Prüfstand gehören. Z.B. die Wiedervernässung „teutscher“ Moore.
              Wenn die ganzen Wohltaten einer Wohlstandsgesellschaft wirklich auf den Prüfstand kommen sollten, dann wird es auch ganz düster für alle Kulturschaffenden und derjenigen, die sich so nennen. Den Aufschrei konnte man bereits bei der Reduzierung des Kulturhaushaltes für Berlin vernehmen. Es wird ein „Kulturkampf“ erster Güte werden…..und Schuld sind immer wieder die „anderen“, wetten?

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            • Uwe Winterstein sagt

              Genau…..habe gestern auch die..heute Nachrichten gesehen!Was der Chef der Salzgitter AG da von sich gegeben hat,…..war bemerkenswert!
              Meinte er doch tatsächlich,daß die Abnehmer auf dem Stahlweltmarkt bereit wären,für “ grünen“ Stahl mehr auszugeben als für herkömmlich produzierten!!
              Nach meinem Wissensstand können Schwellenländer mittlerweile Stahlstandardsorten in der erforderlichen Qualität wesentlich günstiger herstellen als Deutschland!
              Hm,da muß man als Stahlkäufer schon…..seeeeehr …
              umweltbewußt sein!
              Nur sehr hochwertige Stähle haben noch eine Sonderstellung auf dem Weltmarkt .. die können meines Wissens aber nicht per Wasserstofftechnologie hergestellt werden,da die erforderlichen Temperaturen nicht erreicht werden
              Wenn man aber Milliarden Unterstützung( in der Landwirtschaft redet man dann gerne von Subventionen…..) bekommt,kann man wohl so gescheit daherreden wie der Chef von Salzgitter Stahl!
              . und dann hängen auch so soooo viele Zulieferer davon ab!
              Also,wenn es um Industriearbeitsplätze geht,kann schon ordentlich Steuergeld fließen .
              Wes Brot ich eß,dessen Lied ich sing…..
              Gruß Uwe Winterstein

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              • firedragon sagt

                Staatliche finanzielle Unterstützung nennt sich in Stahlkreisen Investitionen, das habe ich gestern gelernt ☝️

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              • zmp_nachfahre sagt

                So ein AG-CEO ist gerade bei den Großen nicht so prinzipiell an seinem Unternehmen interessiert wie ein selbständiger Unternehmer. Ob die Bilanz wegen klugen unternehmerischen Handelns gut aussieht oder wegen Subventionen etc. ist ihm meist egal – Hauptsache, sein Vertrag inklusive Bonus und Pensionsansprüchen stimmt.
                Wenn er nur ein wenig von seiner Branche versteht, wird er schon wissen, daß „grüner Stahl“ eine nicht wettbewerbsfähige Luftnummer ist – aber hei! so lange es läuft….

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          • Bauer Fritz sagt

            @Kemetbauer
            Herr Seevers hat recht mit der Aussage „Der Anteil am BIP ist kein Indikator für „Relevanz“.
            Eine Veröffentlichung eines Wirtschaftsinstitutes kam kürzlich (für Österreich) zu dem Ergebnis, daß alleine schon, wenn die Erzeugerpreise der Bauern NUR mit der Inflationsrate gestiegen wäre, der Beitrag zum BIP doppelt so hoch wäre, wie er aktuelle ausgewiesen wird.

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            • Thomas Bröcker sagt

              DAS ist genau das Problem, dass die Kosten für die Betriebsmittel und Löhne usw. doppelt so schnell steigen wie die Erzeugerpreise. Aus diesen beiden Anstiegskurven kann man fast eine Formel basteln, mit der man vorhersagen kann wieviel Betriebe in den nächsten 10 Jahren verschwinden müssen um über mehr Fläche das Einkommen an die Steigerungen der Betriebsmittel- und Lebenshaltungskosten anzupassen.
              Bei allen Abweichungen einzelner Jahre ist dieser Trend eindeutig. Das Los der „Restgeldempfänger“ im Handelssystem halt.

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              • Arnold sagt

                In den zurück liegenden Jahrzehnten konnte die Landwirtschaft die Kostensteigerungen (absolut) durch Produktivitätssteigerungen ausgleichen, so dass die Stückkosten landw. Agrarrohstoffe teils gesenkt wurden oder halbwegs stabil waren. Die Zeiten sind generell vorbei.

                Es gibt aber auch Unterschiede bei den Betriebszweigen. Die Milch z.B. hatte noch einen verspäteten Produktivitätsschub durch die Melkroboter.
                Im Bereich der Schweinehaltung z.B. wirkt der Staat als Produktivitätsbremse durch sich immer mehr verschärfende, arbeitsaufwänderige Haltungsvorschriften.

                Einzelbetrieblich ist allerdings immer noch etwas drin z.B. je nach naturalem Leistungsstand. Es macht schon einen Unterschied, ob ich meine Kosten durch 12.000 kg Milch/Kuh und Jahr oder durch 9.000 kg teilen muss, bei den Ferkeln 34 Ferkel/Sau und Jahr oder 28 Ferkel/Sau und Jahr, bei Kartoffeln denselben Aufwand auf 38 Tonnen oder auf 45 Tonnen Ertrag/ha verteilen kann.
                Allgemein ist das Thema aber wirklich durch. Die Landwirtschaft kann nicht mehr mit einem leeren Mehlsack verglichen werden, der immer noch staubt, wenn man draufschlägt.
                Meine Gespräche auf Messen und Ausstellungen mit Vertretern der aufnehmenden Hand zeigen mir aber, dass man dort vielfach immer noch so denkt. In bestimmten Bereichen funktioniert aber auch die Kostenüberwälzung. Letztlich alles auch eine Frage von Knappheit.

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      • Joachim Kaiser sagt

        Guten Morgen allen die hier sind.
        Sehr geehrter Herr Kemetbauer, es stimmt nicht ganz das die Fläche die bewirtschaftet wird gleich bleibt.
        Ich kenne nicht die genauen Zahlen, aber es werden im Monat mehrere Hektar zu gebaut für Industrie und Infrastruktur ( Straßen, Solarpark und Windpark) .
        Zum Ausgleich werden Ackerflächen zu Grünland oder gleich Naturschutz Elemente.
        Ich werde mir jetzt aber nicht die Zeit nehmen und die genauen Zahlen ausfindig zu machen.
        Ich hoffe einfach das es bald ein Umdenken in der Gesellschaft und Politik gibt.

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        • Limes sagt

          Täglich gehen 52 Hektar verloren meist wertvolles Acker- oder Grünland
          Deutschlands Ziel: 30 Hektar und weniger bis 2030
          wie man dieses Ziel ereichen will es sind ja nur noch 5 Jahre ist offen zumal man fleissig neue Überbauungen/Versiegelungen mit agri PV plant. Wahrscheinlich wird man wie in anderen Fällen üblich diese mit einem Öko-/Bio-/Nachhaltigkeits Siegel nach der Devise geprüft und unterstützt von Experten versehen dann wird es zu einer „guten nachhaltigen Versiegelung. ansonsten wird es eng auch selbst die heutigen 52 ha täglich zu halten.

          https://www.landwirtschaft.de/umwelt/natur/boden/verlust-von-flaechen-taeglich-gehen-52-hektar-verloren

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      • Uwe Winterstein sagt

        Ja,es stimmt ..die ha werden bewirtschaftet ….
        Wenn es sich nicht mehr rechnet,muß man den Betrieb aufgeben….soweit durchaus nachvollziehbar.
        Sagen Sie das bitte dann auch den Arbeitnehmern bei VW,Ford,ZF,Bayer ,BASF etc ….
        Es rechnet sich nicht mehr .. ..ihr könnt gehen!
        Ach was….Arbeitsplatzabbau in der Industrie …..das geht ja gar nicht. .oder?????
        Der mediale Aufschrei wäre riesengroß,wenn auch nur ein Politiker das fordern würde,was bei Landwirten .. normal….ist!
        Ganz nebenbei ….das meiste Geld wurde noch nie …in der Landwirtschaft,sondern…an ….der Landwirtschaft verdient!
        Die ganzen vor und nachgelagerten Bereiche .. Kraftstoffe, Düngemittel,Pflanzenschutzmittel,Landtechnikindustrie, Molkereien, Zuckerfabriken,Kraftfutterhersteller,Schlachthäuser,Viehandel ,Reifenhersteller…..,Genossenschaften,Landhandel….
        Warum gibt es wohl Kurzarbeit bei Fendt,John Deere und Co.?
        Komisch……wenn es um Landwirte geht,denkt man häufig sehr prakmatisch ohne die Konsequenzen zu bedenken!
        Bei Bäckern und Fleischern ist es zumindest so,daß sie die Kosten für Löhne, Sozialleistungen ,Büro etc. über das Produkt an die Kundschaft weitergeben.
        Kleinere Betriebe geben dann meistens auf,wenn sich kein Nachfolger mehr findet,der gerade in Bäckereien nachts um 1 Uhr 30 mit der Arbeit beginnen möchte .
        Natürlich ist der Druck der Supermärkte enorm,aber viele Menschen sind durchaus bereit ,für handwerklich hergestellte Produkte beim Bäcker oder Fleischer mehr zu bezahlen.Beim Einkauf im Supermarkt,kann es dagegen nicht billig genug sein .
        In Deutschland werden für Nahrungsmittel ca.10 bis 12 % vom Lohn ausgegeben. In den 50 er Jahren lag diese Quote bei ca.50 % .In Frankreich wird auch wesentlich mehr vom Lohn für Nahrungsmittel ausgegeben.
        Jeder Prozentpunkt mehr fürs Essen,müßte dann woanders eingespart werden!
        Also weniger fürs Reisen,fürs Auto. .fürs Essengehen(wohlgemerkt..nicht selber kochen).
        Ach ja,der Co 2 Ausstoß der Reisebranche hat sich in den letzten 10 Jahren um 50% erhöht..
        Also am besten weg mit Kühen etc……dann stimmt es unter dem Strich wieder!!
        Das ,was politisch mit Landwirten in Deutschland gemacht wird,geht mit keinem anderen Wirtschaftszweig hierzulande….dann würde eine Revolution ausbrechen!
        Schon in den 60er Jahren sagte unser damaliger ortsansässiger Landmaschinenhändler. ….
        Die deutschen Landwirte müssen für die deutsche Industrie bezahlen….
        Es hat sich….nichts ..geändert!
        Gruß Uwe Winterstein

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        • Reinhard Seevers sagt

          Man muss sich schon ehrlich machen und auch sagen, dass von einer funktionierenden Wirtschaft eben viele bzw. alle profitiert haben, und dass bei einer Neuausrichtung immer erst der andere dran glauben soll oder muss. Ich denke, dass wir alle uns umstellen werden müssen, und damit meine ich wirklich alle….
          In der Corona – Zeit hatte man ja bereits begonnen, zwischen systemrelevant und nicht systemrelevant zu unterscheiden. Dies wird demnächst noch einmal neu aufploppen, nur extrem verschärft, schätze ich.

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  6. Sonja Dengler sagt

    Das M-Abkommen versteht man eigentlich nur, wenn man als Ziel erkennt, dass D an die Wand gefahren werden soll und die „Transformation von bisher ungeahntem Ausmaß“ (Merkel) weiter durchgeführt wird.
    Aber diese Pläne sind menschliche Pläne – gibt es da nicht ein Sprichwort: der Mensch macht Pläne und Gott lacht darüber?

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  7. Smarti sagt

    Herr Ganteför hat es in seinen Silvestervorträgen gut erklärt. Der wirtschaftliche Niedergang von Deutschland hat viele Faktoren, aber ein sehr wichtiger Punkt ist die Höhe der Steuern. Wichtig auch die Höhe der Sozialausgaben und die Verschuldung. Die Schweiz ist immer auf den obersten Plätzen, Deutschland und Österreich etwa auf Platz 27 von 60 bewerteten Ländern. Gleichauf mit Thailand, einem Entwicklungsland mit teils sehr armer Bevölkerung, und einem drei-Klassen-Gesundheitssystem.
    Was hat das mit diesem Handelsabkommen zu tun ?
    Die Schweiz treibt Handel, klar, das muss jedes Land machen um zu Wohlstand zu kommen. Aber die Helvetier haben Obergrenzen und diese schützen die Lebensmittelproduzenten vor Kampfpreisen – erst wenn absehbar ein Mangel ersichtlich ist, werden die Kontingente verteilt.
    In der Schweiz zahlt man etwa 25 % Steuern, also lohnt sich das arbeiten, denn es bleibt Geld zum Ausgeben. Die Differenz zu Sozialhilfe ist höher, Arbeitslosengeld am Anfang ist gut, dann sinkt es wieder, auch da ein Anreiz, um zu arbeiten.
    In Deutschland sind es über 40 % Steuerbelastung, zusätzlich Rente, KK… oft lohnt sich arbeiten nicht wirklich, denn die Differenz von Stütze und vielen Berufslöhnen ist nicht gross. Zählt man jetzt noch Arbeitsweg (marode Züge und Stau, Benzingeld) hinzu, so wird die Rechnung noch weniger aufgehen.
    In der Schweiz ist Arbeitslosigkeit ein Makel, aber da die Wirtschaft läuft, findet man – wenn man nicht allzu anspruchsvoll ist, auch wieder einen Job. In Deutschland ist man einer unter Vielen, da sind es dann Tausende Arbeitslose, mit hohen Schulden fürs Haus, kaum Arbeit mehr in der Region, das treibt bestimmt viele Menschen in Angst und Resignation, auch Wut irgendwann.
    Da ist ein Freihandelsabkommen für Landwirtschaftliche Produkte sehr wichtig: Wenn die Löhne weg sind, die Steuern weiter steigen, dann knallt es, sobald die Lebensmittelpreise zu hoch kommen. Weil man sich das Leben nicht mehr leisten kann. Ob und wie die paar deutschen Landwirte dann noch produzieren, ist kurz-bis mittelfristig das Kleinste Problem.

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    • Karoline Bauer sagt

      ich möchte ergänzen:
      Die Schweiz
      • hatte keine 2 Weltkrieg zu finanzieren und kein Land wieder aufzubauen
      • hatte mit dem Bankgeheimnis ganz gut verdient
      • keine neuen Bundesländer/Wiedervereingung (Infrastruktur/Sozialsystem) zu finanzieren
      • Schweizer Staatsdiener zahlten auch als Beamte in die Sozialkassen ein
      • Autobahnmaut für alle
      • Hat eine Vermögenssteuer
      • …

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      • Smarti sagt

        Frau Bauer, Deutschland rutscht ja erst die letzten paar Jahre die Todesspirale runter. Andere sagen dazu auch gesundes Schrumpfen. Aber ob das wirklich mit den 2 Weltkriegen noch zu tun hat ? Dann eher mit den neuen Kriegen.
        Wir leben direkt an der schweizer Grenze und der Tierarzt ist bereits günstiger oder zumindest gleich teuer aber zuverlässiger und näher als jemand aus Deutschland. Bei der Werkstatt für die Traktoren ebenso. Da sind die Lohnansätze niedriger ! Wir haben erst gewechselt, weil die Maschinen mehr in der Werkstatt standen als daheim, auf jede Reparatur gleich ein neues Problem auftauchte. Jetzt in der Schweiz geht es wieder.

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        • zmp_nachfahre sagt

          Na klar, vom Lohn muß ja erst einmal die Steuer bezahlt werden.
          Primitive, ganz grobe Überschlagsrechnung: Die Werkstatt schreibt auf die Rechnung 100 Euro/Stunde für den Mechaniker. Angenommen, die bekommt er als brutto, dann hat er davon 50. Um die 100 Euro zu zahlen, muß ich aber beim gleichen Abgabensatz 200 brutto haben.
          In der Schweiz brauche ich nur 66 zu zahlen für die 50 netto – und muß dafür nur knapp 90 verdienen…

          • Arnold Krämer sagt

            Bitte immer bedenken: In dem ausgewiesenen Arbeitslohn sind immer auch die Overheadkosten und Gewinnansprüche des Unternehmers enthalten. Das Gleiche gilt grundsätztlich auch für die ausgewiesenen Materialkosten auf Handwerkerrechnungen.

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        • Karoline Bauer sagt

          Auch unser geliebter Mittelstand nutzt die Lage aus – „never waste a good crises“

          joy stick 7919040042 Linde

          vom Mittelstand 400.- plus 120.- Stundensatz – findet man um Faktor 4 günstiger

          erst auf Reklamation wurde die Rechnung etwas 40% nach unten korrigiert

          und dann jammern über die Politik/Steuern …

          1
          • Reinhard Seevers sagt

            Ooh, eine Schnäpchen-Jägerin, die sich über den freien Markt und der freien Wahl zu einer Kaufentscheidung echauffiert?
            Im Sozialismus passiert das nicht, da kostet es überall gleich viel, oder es gibt dieses erst gar nicht….Was will sie?🤔

  8. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Wer lang fragt, geht schnell irre…, lieber Reinhard.

    Individuelle Vorausschau – den Willen zum eigenen Erfolg aktiv leben – schneller schlau sein – Pioniergewinne so oft wie möglich generieren – nicht den falschen Propheten hinterherlaufen – Mut, dem eigenen Freigeist zu vertrauen, bis zum letzten Tag – das ist es, was dich zufrieden frei sein lassen kann, selbst wenn mannigfaltige Zwänge Dritter beharrlich daran massiv Hand anzulegen wissen. Es gibt sie aber immer auch, jene Freiräume, die dich nicht komplett entrechtet, wie ein treudoof blökendes Schaf der Herde einfach hinterherlaufen lassen.

    Mein Vater ist dereinst der Offizialberatung gefolgt, weshalb ich nach der Hofübergabe Verbindlichkeiten für Fehlinvestitionen -auch für schwachsinnige Stallbauten- im sechsstelligen Bereich zunächst abtragen musste. Ich kann heute für mich resümieren, dass ich das meiner Jugend nicht antun muss. Ich übergebe einen schuldenfreien Betrieb, sie dürfen ihre Fehler selbst machen u. müssen meine nicht schultern.

    Das war und ist mein Ziel – sie gehen ihren eigenen Weg, nach wohin dieser auch immer führen mag. Ich werde es respektieren und sie, wenn ich gebraucht werde, nach Leibeskräften unterstützen bis zum letzten Atemzug.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Jeder hat in seinem Leben eigene Erfahrungen gemacht, die ihm allein gehören, und die er sich behalten kann.
      Jedes Individuum hat in der Demokratie das Recht auf eigene Erfahrung und auch auf eigene Fehler.
      Deine Erfahrungen sind deine Erfahrungen, andere möchten vielleicht andere machen, was denkst du?

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        …ich werde sie nicht aufhalten u. wünsche allen, dass sie auf der Überholspur landen.

        Wir beide wissen aber, dass das nicht selbstverständlich ist.

        Schlagzeile heute: In den kommenden 5 Jahren suchen etwa 125.000 Handwerksbetriebe einen neuen Chef. Man tut sich wirklich schwer damit.

        Die junge Work-Life-Balance-Gesellschaft will nicht 5 Tage in der Woche die Hände wackeln lassen, dann an Tag 6 und 7 die Zeit im eigenen Büro fristen. – Bei den Bauern kommt das auch…

        Mit Siebenmeilenstiefeln eilt das Fleischerhandwerk gerade dieser Entwicklung voraus, auch wenn das noch nicht in jedem besserwissenden Köpfchen angekommen ist. Die dortigen Fachkräfte sind mit der Lupe zu suchen.

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        • Stadtmensch sagt

          „Mit Siebenmeilenstiefeln eilt das Fleischerhandwerk“

          Da hat die allgegenwärtige Gehirnwäsche ganze Arbeit geleistet. Künftig wird man wohl nur noch Frischfleisch verkaufen können.

          Konservierte Fleischerzeugnisse und das dazugehörige Handwerk, werden wohl verschwinden wie dereinst Wagner, Schuster, Mollenbauer, …
          Jeder denkt angesichts einer Scheibe Schinken gleich an zig Prozent gesteigertes Darmkrebsrisiko durch Nitrosamine, Pökelsalz, Rauch, sonstige Konservierungsstoffe.

          Aber ist kein Wunder. Schaut euch an, was die nachfolgende Verbrauchergeneration fest im Griff hat: FoodPorn, Minute 50 in
          https://www.arte.tv/de/videos/095729-000-A/instagram-das-toxische-netzwerk/

          Naja, ist auch ein Handwerk. Etwas mit Medien eben…

          Muss mal überlegen, wie man jetzt eine Hausmacherleberwurst so attraktiv macht, das man dafür Follower bekommt… m(

          5
          • Paul Werner sagt

            @Stadtmensch. Ich bin auf einem ziemlich grossen Hof aufgewachsen, selbstverständlich mit eigener Hausschlachtung.
            In meiner Kindheit und frühen Jugend habe ich viel lieber die Würste der „armen“ Kleinbauern und Sonstiger mit Hausschlachtung gegessen.
            Deren Leberwürste enthielten viel Mehl, waren nicht fett und besser gewürzt. Dann gab es noch die sogen. Sparwürste – Salami mit viel Kartoffeln drin. Davon träume ich heute noch.
            Auf unserem Hof galten diese Produkte als arme Leute Würste, was verächtlich gemeint war.
            Heute findet man vereinzelt Metzgereien die zumindest noch ähnliche Leberwürste herstellen.

    • Arnold Krämer sagt

      Schulden und Fremdkapital sind sprachlich weit entfernt voneinander, aber sachlich nah verwandt, weil sie jeweils betriebliches/privates Geld kosten und zugleich Einkommen Dritter sind.
      Qualitativ besteht m.E. allerdings ein relativ großer Unterschied.
      Schulden entstehen dadurch, dass letztlich unzureichende Gewinne erwirtschaftet werden und Konsum finanziert wird.
      Fremdkapital entsteht durch Investitionen, die zu Schulden mutieren, wenn sich die Investitionen (aus welchen Gründen) als nicht rentabel herausstellen und nicht durch Abschreibungen getilgt werden können.
      Eine Unternehmensführung, die fixiert ist auf „Schuldenfreiheit“, läuft Gefahr, erhebliche Investitionsrückstände zu verursachen, die einer Folgegeneration durchaus „Angst“ machen können.
      1,5 bis 2 Mio. Euro müssen heute schnell mal ausgegeben werden, um einen Familienbetrieb mit Viehhaltung auf „Stand zu halten“, einen angemessenen rechtskonformen Arbeitsplatz und ein angemessenes Einkommenspotential zu haben.

      7
      • Reinhard Seevers sagt

        Als Kompensation für nicht in Anspruch genommenes Fremdkapital, Fördermittel und Schulden können auch 4 Söhne, eine Ehefrau und die nachfolgenden Enkel beitragen, die 45 Jahrelang den Laden am Laufen hielten. Es gibt so viele verschiedene Wege zum Erfolg, fragt sich immer wer bereit ist wie viel und wie lange, dazu beitragen zu wollen und zu können.
        Jeder ist seines Glückes Schmid….manchmal braucht er eben fremdes Geld oder eine große willige Familie.☝️😎

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Ich bräuchte weder das eine noch das andere – und nun…!?

          Über Zustände sinnieren, die man nicht kennt u. geschmeidig in die eigene Blase nicht hineinpassen kann bisweilen megapeinlich sein…🤣

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      • zmp_nachfahre sagt

        Beispiel für den Effekt von Schuldenfreiheit als „Wert an sich“: In seinen letzten Jahren hat Rumäniens Diktator Ceaucescu alles verkauft, was nicht niet- und nagelfest war, um keine Auslandsschulden zu haben. Die Folgen im Inland: Strom, Warmwasser und Heizung nur stundenweise und auch sonst zunehmende Unzufriedenheit…
        An Investitionen sowieso nicht zu denken.

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    • conterra sagt

      Dann war die Offizialberatung seinerzeit doch nicht so schlecht, wenn Du es geschafft hast Euren Betrieb schuldenfrei zu übergeben. Auch die Förderung nach dem EEG war nicht so schlecht und hat die Betriebe derer, die von Anfang an dabei waren stabilisiert und das Altersgeld aufgebessert.
      Die heutigen Probleme liegen bei den NGO in Berlin, die ideologiebehaftet nach Provisionen und Pensionen schielen. Die brauchen keine Investitionen in Ställe und Felder und sind trotzdem vom Staat versorgt. Mal sehen ob das noch lange so weitergeht.

      9
  9. Christoph aus der Stadt sagt

    Eine Frage: Wie lässt sich ein Mercosurabkommen eigentlich mit dem Lieferkettengesetz vereinbaren? Das Mercosurabkommen sieht vor, dass Waren aus Südamerika, die – wie hier dargestellt – oft nicht den strengen Umwelt- und Sozialstandards der EU entsprechen, in die EU eingeführt werden können. Demgegemüber fordert das Lieferkettengesetz, dass alle Unternehmen in der EU mit über 1000 Mitarbeitern genau das bei ihren angebotenen Waren nachzuweisen haben. Wie geht das zusammen?

    21
    • Bauer Willi sagt

      @ChristophadStadt,
      Das geht so wie mit den CO2-Zertifikaten aus China, die Deutschland einen Schaden von rund 1. Mrd. € verschafft haben, ohne dass das groß diskutiert wird. Könnte am Wirtschaftsminister liegen, der das nicht thematisiert haben will.

      Die Einhaltung von Standards wurde bei Mercosur wohl vereinbart. Die Kontrolle dieser Standards hingegen ist extrem schwer, die Sanktionierung nahezu unmöglich.

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      • zmp_nachfahre sagt

        Soweit ich gelesen habe, hat man für Mercosur außerdem „vorsichtshalber“ gleich noch Ausnahmen und Begrenzungen bei der Einhaltung der Umweltstandards eingebaut. Dann ist die Heuchelei also gleich mit im Vertragstext drin.

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  10. Karoline Bauer sagt

    Ihr Beispiel:

    1000€ für Argentiniern/Argentinierinnen
    4500€ für Deutsche

    für die gleiche Arbeit?

    Mit 1000€ in Deutschland / Österreich leben?

    Sind dies die Spuren von Sarkasmus oder Zynismus, oder „unausrottbare Dummheit“ (Ihre Worte)

    2
    • Bauer Willi sagt

      @Karoline Bauer
      Ich darf für Bauer Fritz antworten, weil ich ihn gut kenne: es ist reiner Sarkasmus, mit dem er aber eines klar machen will: bei Lebensmitteln kommt es dem Verbraucher sehr entgegen, dass hier die europäischen Normen und Produktionsvorschriften NICHT gelten. Dies hat er beispielhaft auf die Arbeitskräfte übersetzt, damit man diese Doppelmoral besser erkennt.

      Aber keine Sorge:kaum ein Südamerikaner wird nach Europa kommen um hier zu arbeiten. Und erst recht nicht nach Deutschland. Wir sind nicht mehr attraktiv. Außerdem gelten wir Deutsche als „Klugscheisser und Besserwisser“. Zitat eines Brasilianers, nicht von mir.

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    • Bauer Fritz sagt

      @Karoline Bauer
      Gegenfrage: Wenn sich Deutsche mit 4500 € angeblich den täglichen Einkauf von Lebensmitteln nicht mehr leisten können, warum wollen wir dann den Argentiniern mit 1000 € unsere teuren Autos verkaufen ?

      Sind vermutlich auch Spuren von Sarkasmus oder Zynismus, oder „unausrottbare Dummheit“

      20
      • Joachim Kaiser sagt

        Hallo Bauer Fritz
        Die Autos die übers Meer geschippert werden, erfahren eine recht starke Preisreduktion.
        Vor ca vierzig Jahren hat mir mal einer erzählt, er hat zwei neue Porsche in Amerika gekauft und in einem Container nach Deutschland bringen lassen. Mit dem Verkauf eines dieser Autos hat er beide Autos und den Transport bezahlt.
        Seit her fährt er mit einem Porsche den er im Grunde kostenlos bekommen hat.
        Deshalb können auch die Brasilianer sich solche Autos leisten.
        In einem anderen Kommentar hat Bauer Willi einen Brasilianer zitiert. Dazu kann ich nur sagen, das dieser Brasilianer Recht hat, zumindest zu einem sehr hohen Prozentsatz.

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  11. Cord Jensen sagt

    Hallo Bauer Willi,
    Wer den Artikel dieser Tage vom Metro Chef entnehmen konnte,konnte etwas von “ in Zukunft Lebensmittelknappheit“hören.
    Die europäischen Landwirte bekommen etliche Auflagen und Forderungen an die Hand,bei nicht Einhalten drohen hohe Geldstrafen.Unsere Landwirtschaft in der EU.kann -noch,viel selber produzieren, bricht der Marktpreis zusammen durch solche weiteren Abkommen, wird auch keine Subvention oder anteilige Entschädigung uns retten.Die Betrieb sind stark gewachsen,haben sich spezialisiert, fahren ein hohes Management mit enormen Kapitalaufwand .Zerstört man nun diese Systeme, war es das mit der eigenen Versorgung.Unsere Politiker-allem voran Frau v.der Leyen,weiß eigentlich gar nichts von diesen gewachsenen Systemen, sie und viele andere wollen es auch gar nicht verstehen .In Deutschland den Güllebreitverteiler am liebsten ganz verbieten, aber billiges Rindfleisch über den Atlantik schippern. Passt irgendwie nicht.
    Unsere Herrschaften aus dem grünen Lager berichten gestern noch über den Klimakollaps,und wie gefährlich unsere Kühe für das Klima sind, und heute findet Herr Habeck das MERCOSUR-Abkommen gut.(Abholzung von Regenwald kann nicht gut sein)Wie viel Wiederspruch erträgt unsere Gesellschaft eigentlich?
    Weil unsere Automobilindustrie ihre Produkte nicht los wird,sollen die Verbraucher gleichzeitig auf ihre heimische Landwirtschaft verzichten -darauf wird es doch hinauslaufen.Solche politischen Entscheidungen führen zu weiterer politischen Verdrossenheit.

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    • Bauer Willi sagt

      @Cord Jensen
      Sie beschreiben im Prinzip das, was auch Bauer Fritz schreibt. Die Doppelmoral ist ja mit Händen zu greifen. Daher habe ich ja auch vor einigen Tagen einen offenen Brief an führende CDU-Politiker geschrieben. Ob es hilft? Ich weiß es nicht, aber nichts zu tun und nur zu beklagen, wie schlimm alles ist, reicht eben nicht.

      Sprechen Sie auch mit Ihren Politikern, machen Sie unseren Berufsvertretern in den Verbänden Dampf. Noch besser: engagieren Sie sich selbst.

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    • Stadtmensch sagt

      „Weil unsere Automobilindustrie ihre Produkte nicht los wird,sollen die Verbraucher gleichzeitig auf ihre heimische Landwirtschaft verzichten -darauf wird es doch hinauslaufen.“

      Ja. Der Verbraucher, Wähler, Medienkonsument erntet die Früchte seiner Politikferne.
      Alles war prima, als über Jahrzehnte einer Automobil-zentrierten Politik zugestimmt wurde, obwohl klar war, dass jede weitere gebaute Verkehrsinfrastruktur irgendwann als Investruine endet, wenn keine Mittel für ihren Unterhalt erwirtschaftet werden können.

      Die Deutschen sind dermaßen konservativ, dass sie jetzt auch noch alle „-Wenden“ abwählen werden. Gute N8.

      7
  12. Frikadellen piet 46 sagt

    moin ich bin dann mal sehr gespannt wann dann wenn es unterzeichnet wird hier in Europa oder Deutschland die Beschränkungen bei der Produktion gemildert werden das muss ja irgendwie zu dem Abkommen was unterschrieben wird passen wie wir produzieren sonst gibt es nur bstrees den wir nicht wollen
    am besten wäre es aber bei uns die Auflagen zu lockern und mal vernünftig über vieles aufklären damit die Leute auch verstehen warum diese Auflagen zum Teil keinen Sinn machen

    5
  13. Smarti sagt

    Von mir auch ein Dankeschön für die riesige Recherchearbeit, die mich ehrlich gesagt etwas überfordert. Muss das jetzt mal etwas überdenken, und das geht am Besten beim Misten.
    Irgendwie sind bei solchen Lebensmittelimporten (wenn genug Ware vorhanden ist) ja immer die Einheimischen Landwirte, egal in welchem Land, die gelackmeierten.
    Hier wird die Bevölkerung langsam auf „Ware wird knapp und deshalb teurer“, sowie „gute Qualität braucht gute Preise“ gepolt.
    Gleichzeitig die Betriebe runter geregelt mit Auflagen und Verboten. Wenn eine neue Haltungsform vorgeschrieben ist, aber der nun neu benötigte Miststock niemals bezahlt werden könnte, dann kommt das einem Verbot gleich.
    Also werden die einheimischen Lieferanten ( = unerwünschte Demokratiestörer, Motzer, Nazis.. ) langsam zurück gedrängt.
    Und jetzt ist der Weg frei: Hohe Preise am Regal ( weil „wir schützen die Landwirte/Tiere/Blümchen in D und das kostet viel Geld“ ). Gleichzeitig grosse Mengen an Lebensmitteln per Schiff übers Meer, LKW… zu niedrigen Preisen.
    Und da fängt der Rubel an zu Rollen.
    Wann kommt die Steuer für Importware – oder gibt es die schon ?
    Wann kommt die Strafsteuer für Zucker – oder gibt es die schon ?
    Wann kommt die Fleischsteuer ?
    Welche 0.5 Prozent der Landwirte, gemessen am Anteil der Bevölkerung, sollen denn in 5 Jahren noch protestieren ? Da kommt bald nichts mehr, da ist der Lebenssaft ausgesaugt.
    Dem Handel ist das gerade egal… die handeln – egal ob mit Lebensmitteln oder mit Steuern…

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  14. Marian E. Finger sagt

    Die Südamerikaner sollen also ihr Rindfleisch behalten, weil wir selber genug davon haben. Stattdessen sollen sie uns von den jungen Leuten, die sie dort haben, diejenigen schicken, die intelligent, fleißig und bereits gut ausgebildet sind, ohne Rücksicht darauf, dass an eben diesen gut ausgebildeten jungen Leuten in diesen Ländern ein noch größerer Mangel herrscht als bei uns. Nehmen wir den Leuten doch lieber weg, was sie in ihrem Land selber brauchen, bevor sie uns was geben, was wir schon haben.

    Also, bei allem Verständnis für die Wut, die die Unterzeichnung des Mercosur-Abkommens bei den Landwirten auslöst, was ist denn das für eine Logik? Warum sollen gut ausgebildete junge Leute in einem Land, in dem sie auf dieselbe Stufe wie Rindfleisch, Kaffeebohnen oder Erdbeeren gestellt werden, arbeiten wollen? Von Menschen wie von Importware zu denken ist aber so was von Kolonialismus pur. Wenn alle so wie Bauer Fritz denken, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Leute, die in nach Deutschland kommen, das Sozialsystem ausbeuten. Dann hat Deutschland genau das an Einwanderern bekommen, was es verdient.

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    • Reinhard Seevers sagt

      „Nehmen wir den Leuten doch lieber weg, was sie in ihrem Land selber brauchen, bevor sie uns was geben, was wir schon haben.“

      Genau DAS ist aber erklärtes politisches Ziel. Alle sagen, dass wir qualifizierte Fachkräfte haben wollen….Vielleicht lässt man die Menschen selbst entscheiden, was sie wollen? 🤗

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      • Marian E. Finger sagt

        Meinst du jetzt, dass wir nur die qualifizierten Fachkräfte selbst entscheiden lassen sollen, was sie wollen, oder gilt die Entscheidungsfreiheit für alle Menschen, also auch für diejenigen, die in die Sozialsysteme einwandern? Wie willst du begründen, dass du einen Teil der Menschen frei entscheiden lassen willst, einen anderen Teil aber womöglich nicht? Ist nur ein Mensch, dessen Arbeitskraft man ausnutzen kann, ein mündiger Bürger?

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    • Bauer Willi sagt

      @Marian
      Deshalb hat Bauer Fritz den letzten Satz geschrieben. Sarkasmus pur. Genau deshalb macht er Menschen zur Ware, die genau so gehandelt (und behandelt) werden wie Rindfleisch. Deshalb auch genau die 1,5% wie bei Mercosur. Mit diesem Vergleich wird die Absurdität von Mercosur in der Landwirtschaft deutlich.
      Natürlich wird kein südamerikanischer Mensch mit guter Ausbildung nach Europa kommen, wenn er nicht die hier bezahlten Löhne bekommt! Viele werden ohnehin nicht kommen, da auch Brasilien mittlerweile einen Fachkräftemangel hat. Die Geschichten, die hier über das Land erzählt werden sind ohnehin in vielen Punkten so nicht richtig.

      Der Sinn des Artikels: warum schmeißt ihr hier uns mit Produkten aus Übersee zu, von denen wir selbst genug haben? Warum spielen bei Lebensmittel unsere Standards beim Import keine Rolle? Warum wird die europäische Landwirtschaft zugunsten von Industrieprodukten aller Art schlechter gestellt?

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      • Marian E. Finger sagt

        Bauer Fritz spricht von „Spuren von Sarkasmus“, ich halte mich an seinen „großen Rest Realität, der übrigbleibt“. Wie war das denn noch mal mit den polnischen, bulgarischen oder rumänischen Saisonarbeitern in der Landwirtschaft, die nicht die in Deutschland üblichen Löhne erhalten und nicht am deutschen Sozialsystem teilhaben? Ist das auch Sarkasmus pur?

        Das Absurde bei Mercosur ist doch vor allem, dass es zu spät kommt. Inzwischen sind die Produktionskosten in Deutschland/Europa so hoch, dass die europäischen Industrieprodukte auch mit Freihandelsabkommen nicht gegen Billigprodukte aus China anstinken können. Die Südamerikaner werden das Geld aus den nach Europa exportierten Agrargütern nehmen, um damit billige Industrieprodukte aus China einzukaufen. Das Mercosur-Abkommen ist über diesen Umweg ein Geschenk an die Chinesen und wird der deutschen/europäischen Industrie nicht aus der Krise helfen.

        Das grundsätzliche Problem ist aber doch ein Anderes. Vereinfacht dargestellt: Deutschland braucht weder Agrar- noch Industrieprodukte aus Südamerika, von Luxusgütern wie Kaffee oder Bananen einmal abgesehen, weil es sowohl industriell als auch landwirtschaftlich im Übermaß selber produziert. Es muss die eigene Überproduktion aber irgendwie los werden, weil durch den Export der Wohlstand und das Steueraufkommen im eigenen Land wachsen oder zumindest erhalten werden soll. Und weiter: Womit soll ein Agrarland die importierten Industrieprodukte denn bezahlen, wenn es abgesehen von Kaffeebohnen und Bananen keine Agrargüter exportieren darf und die Rohstoffe in den Händen von international agierenden Konzernen, also nicht mehr verfügbar sind?

        Tatsächlich steht doch das Lieferkettengesetz dem Abkommen im Wege. Wenn die Firmen, die Agrarprodukte aus Südamerika importieren, einen Haufen Strafe zahlen müssen, dann lohnt sich der Import nicht und damit kommen wieder die deutschen/europäischen Bauern mit ihren Standards ins Spiel. Also ist die ganze Aufregung doch wahrscheinlich wieder völlig umsonst.

        • Reinhard Seevers sagt

          „Wie war das denn noch mal mit den polnischen, bulgarischen oder rumänischen Saisonarbeitern in der Landwirtschaft, die nicht die in Deutschland üblichen Löhne erhalten und nicht am deutschen Sozialsystem teilhaben? Ist das auch Sarkasmus pur?“

          Denk- oder Wissensfehler?

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        • Schmeckt gut sagt

          Marian, entgegen Ihrer wirklich guten Kommentare zu den letzten Posts, liegen Sie mit den „nicht üblichen Löhnen für osteuropäische SaisonAK und fehlender Teilhabe am Sozialsystem“ vollkommen daneben. Wir (und 99% aller O&G-BHöfe in D) zahlen selbstverständlich Mindestlohn oder darüber, weil a) wir sonst keine motivierten SAK bekommen könnten (unmotivierte gibt es in D und weltweit genug), b) wir nur mit ordentlich bezahlten AK auch ordentliche Produkte liefern können und c) für das Kontrollsystem aus Zoll, FA, Ordnungsamt, auch die Gewerkschaften… eine „saubere“ Arbeit notwendig ist. Nur hohe kriminelle Ernergie lässt Missbrauch entstehen und dieser kostet dann auf jeden Fall den Hof. Ordentliche Arbeit heißt hier auch Nachhaltigkeit. Zum Sozialsystem: alle SAK müssen privat krankenversichert sein (ist Gesetz in D). Eine Einzahlung in das Rentensystem führt erst nach 5 kompletten Beitragsjahren (60 Monate Arbeit) zu geringen Rentenansprüchen. Umgerechnet also nach 20 Jahren Saissonarbeit. Wer das fordert denkt realitätsfern. Etliche unserer SAK sind allerdings sozialversichert, wobei diese dann auch länger als zulässigen, sozialversicherungsfreien 3 Monate bei uns arbeiten.

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          • Marian E. Finger sagt

            Ja, okay. Ich lebe schon seit vielen Jahren nicht mehr in Deutschland. Da bin ich wohl nicht up to date.

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            • Schmeckt gut sagt

              Alles okay. Ist ein Grund, warum ich schon lange bei BW kommentiere. Weil der Diskurs in den allermeisten Fällen toll ist, Spaß macht und auch oft einen wirklichen Erkenntnisgewinn bringt. Übrigens auch aus Ihrem Blickwinkel mit Klasse ausformulierten „Thesen“. Habe mich oft fragen müssen, ob ich nicht doch aus meiner „Blase“ heraus denke 😉

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          • Bauer Fritz sagt

            Zusatzinfo: In Österreich MÜSSEN Saisonarbeitskräfte auch sozialversichert werden. Obwohl sie (wie in D) auch 20 Jahre hier arbeiten müßten um einen Renten-Anspruch zu erwerben.

            Danke für das Wort „Realitätsfern“.

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        • Bauer Willi sagt

          @Marian
          Diese Argumentation habe ich so vor einigen Jahren in einem persönlichen Gespräch mit Renate Künast auch gehört. Sie war auch damals nicht richtig und ich war erstaunt, was eine ehemalige Ministerin entweder nicht weiß (verzeihbar) oder bewusst anders darstellt (nicht verzeihbar)
          Ich hoffe, Du bist jetzt ob des Vergleiches nicht beleidigt… 🙂

    • Bauer Fritz sagt

      @ Marian
      Bei allem Respekt, aber das Argument mit dem Kolonialismus ist echt unangebracht. Das Märchen und die implizierten Bilder von den armen, unterdrückten Bloßfüßigen wird im
      Europa zwar gerne geglaubt und von den diversen „Entwicklungsländern“ bewußt erzählt.

      Viele dieser Länder sind Teil der G20, als BRICS-Länder sind sie ein Wirtschaftsfaktor der Welt (weit mehr als Europa). Sie gelten aber als Entwicklungsländer, obwohl sie teils Atomwaffen haben, zum Mond fliegen, enorme Bodenschätze aller Art aufweisen. Woraus man doch die Frage stellen kann, ob nicht viel eher EU-Europa auf dem Weg zu einem Entwicklungsland ist (Zahlen zum Vergleich: Fläche: 4,1 Mio. km²; 450 Mio. Einwohner)
      Die Fakten schauen aber anders aus.

      Am Beispiel Argentinien:
      Erlangt seine Unabhängigkeit 1816 (also nicht erst vorgestern). Bis etwa 1950 war Argentinien eines der reichsten Länder der Erde.
      Mit einer Fläche von knapp 2,8 Millionen km² ist Argentinien der achtgrößte Staat

      Am Beispiel Brasilien:
      Erlangt 1822 die Unabhängigkeit, ist der Fläche nach der fünftgrößte und mit rund 214 Millionen Einwohnern der Bevölkerung nach der siebtgrößte Staat der Erde. Die Schule zu besuchen ist Pflicht. In die Bildung fließt ein ähnlich großer Teil des Bruttosozialprodukts wie in Europa.
      Hauptproblem bei der Ausschöpfung dieses ökonomischen Potentials sind allerdings die sog. „Brasilienkosten“. Darunter fallen vor allem Kosten durch Korruption, die schlechte logistische Infrastruktur sowie hohe Steuern und Finanzierungskosten verbunden mit Fachkräftemangel im Land.
      Die wichtigsten Exportprodukte sind Kaffee, Kakao, tropische Früchte, Sojabohnen, Zucker und Eisenerz.
      40 % der brasilianischen Agrarausfuhren gehen in die EU, 30% nach China, 17 % in die USA.

      Allein die Zahlen der Agrarimporte aus Brasilien sollten hinsichtlich Abhängigkeit wohl eher schon ein Alarmzeichen sein, als die Aufforderung diese noch zu erhöhen.

      Willi hat ja unten schon meine Intention angeführt, wie es denn sein kann, daß beim Import von Waren es der EU schon ohne großen Aufhebens reicht mit EU-Zucker = Mercosur-Zucker oder EU-Rindfleisch = Mercosur-Rindfleisch.
      Andererseits versucht die EU zwar (offiziell und angeblich) Leute aus aller Herren Länder geordnet nach Europa zu locken. Die Ergebnisse sind gelinde gesagt überschaubar. Denn plötzlich ist EU-Schulabschluß nicht gleich Mercosur-Schulabschluß etc.
      Es wird doch nicht so sein, daß die gleiche Politik, die Leute hereinholen will, dann hinterrücks auf bürokratischem Weg Bedingungen und Hürden aufbaut um genau das möglichst zu unterbinden ?
      Beim Hereinlassen von Wirtschaftsflüchtlingen aus aller Herren Länder scheint es diese Hürden nicht zu zu geben. Wie die Zahlen der überlasteten Sozialbudgets europaweit zeigen.

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      • Marian E. Finger sagt

        Mit dem Begriff „Kolonialismus“ wollte ich nicht das Bild des armen bloßfüßigen Entwicklungslandbewohners evozieren, sondern meinem Unbehagen über die Argumentation in dem Artikel Ausdruck verleihen. Zuerst war ich von dem Artikel sehr angetan, und zwar bis zu der Stelle, wo es um diese „wichtigste Frage“ mit den Arbeitskräften geht.
        Den ersten Teil fand ich richtig gut durchdacht, aber der zweite Teil macht meiner Ansicht nach den ersten Teil kaputt. Diese Gleichsetzung von Mensch und Rindfleisch oder Zucker erinnert mich eben an Denkweisen, wie sie im Kolonialismus üblich waren, und der zweite Teil klingt nicht wirklich sarkastisch, eher so, als hätten Sie das mit dem Sarkasmus am Schluss noch schnell hinzugefügt, um sich nicht angreifbar zu machen.

        So wie das Wort „Kolonialismus“ das Bild vom armen Bloßfüßigen evoziert, so hat der zweite Teil des Artikels bei mir das Negativbild des ausbeuterischen, hartherzigen Landwirts evoziert, welches natürlich ebensowenig stimmt wie das Bild vom Bloßfüßigen. Was dann bei mir prompt zu einer falschen Aussage über Saisonarbeiter geführt hat. Und das, obwohl ich mir einbilde, ein relativ reflektierter Mensch zu sein. Teufel aber auch!

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        • Bauer Fritz sagt

          Da ich ihre Beiträge und Kommentare sehr schätze, empfinde ich es schon als Auszeichnung, wenn sie zumindest einen Teil meines Artikels als gut durchdacht adeln. Wenn sie für den zweiten Teil zumindest soweit Milde walten lassen, das entstandene Negativbild von einem ausbeuterischen, hartherzigen Landwirt nicht mit mir (auch unbekannterweise) persönlich zu verbinden, wäre ich überaus zufrieden.
          Auf Nachfrage würde ihnen sicher auch Bauer Willi bestätigen, daß ich von seinem Negativbild wirklich sehr weit entfernt bin.

  15. conterra sagt

    Lieber Bauer Fritz,
    ich kann Dir in allen Punkten zustimmen, frage mich aber warum solche fundierten Aussagen nicht den Zugang zu unseren Politikern finden. Es wäre doch einfach für unsere Entscheider, solche Vorschläge anzunehmen anstatt sich von Provisions- und Dividendenhaien leiten zu lassen. Auch Frau vdL. in Brüssel und Wirtschaftsexperte Hab… in Berlin handeln leider nach Ideologie geleiteten NGO..
    Erfahrene, unabhängige Persönlichkeiten wie unser Bauer Willi und auch Du brauchen Zugang zur Politik.

    16
  16. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Lieber Bauer Fritz, wirklich äußerst interessant zu lesen, was Sie im Grunde abbilden möchten. Aber, tut mir leid, ein weitgehendes Scheuklappendenken innerhalb unserer bäuerlichen Blase lese ich da heraus, die mutige Portion an Sarkasmus hin oder her…

    Wir Bauern müssen akzeptieren, dass für den Verbraucher derzeit die Lebensmittelpreise durch die Decke gehen. Dass dabei zumeist zu geringe Margen anhaltend quotal auf Bauernkonten ankommen, interessiert niemand!

    Wir dürfen nicht länger unsere Augen vor den Realitäten verschließen. Wer in einem freien Wirtschaftssystem leben will -und das wollen wir schließlich alle- muss zunächst auch akzeptieren, wenn andere billiger produzieren können. Unsere Junglandwirte werden in ihrer Ausbildung doch nur noch „gepimpt“, die jeweiligen Antragsformulare exakt ausfüllen zu können, um jedem wiehernden Amtsschimmel das notwendige Futter für die eigene Daseinsberechtigung fortwährend zu liefern.

    Für die jeweiligen Landeigentümer sollten die einzelnen Bewirtschafter verstetigt die Kohle aus dem Feuer holen, egal wie massiv man sich die Fingerchen verbrennen MUSS! Genau ein solcher Übertrag von insbesondere mannigfaltigen Pflichten auf den Bewirtschafter mündete in eine geißelnde Selbstausbeuterei, die physisch und psychisch außerordentlich belastet. – Welche Veränderung fordern die Bauern realiter dabei gegenwärtig aber!? Wünschen wir uns überhaupt eine solche Veränderung!? (Mal ehrlich – Hand aufs Herz!)

    Wer heute noch freiwillig einen Stall baut, egal in welchem Sektor, unterschreibt damit bereits seine eigene Selbstversklavung auf Lebenszeit -freiwillig!- vielleicht gar darüber hinaus für eine sodann hoffentlich bereitwillig wehrlos Nachfolgegeneration!?

    Wir sollten geflissentlich zur Kenntnis nehmen, dass HUNGER seit den 1950ziger Jahren zum Fremdwort mutierte. Seit drei bis vier Generationen ist eine Sorge darum immer mehr in den Hintergrund getreten. Gott sei Dank, möchte man meinen. Aber: Geht es dem Eselchen zu gut, geht es auf‘s Eis tanzen…!

    Die aktuelle Entwicklung innerhalb der Nahrungsmittelproduktion stellt recht eindrucksvoll unter Beweis, dass es immer weniger produzierender Menschlein bedarf, um die Regale innerhalb unserer heiligen Discounterhallen füllen zu können. In einer freien Marktwirtschaft reflektiert diese Entwicklung einen Strukturwandel, den wir kaum aufzuhalten vermögen.

    KI vermag vieles, aber nicht alles. – Auf die neuesten Herausforderungen haben wir schlussendlich noch keine Antworten. Was, wenn der Klimawandel derart brutal voranschreitet? Befinden wir uns nicht direkt in einem Hotspot eben solcher Verläufe?

    In unserer „modernen Dienstleistungsgesellschaft“ erzieht man den mündigen Bürger förmlich dazu, keine Verantwortung mehr übernehmen zu wollen, für nichts! Das Tun und Handeln seitens unserer Administration plätschert geschmeidig mit einem solchen Freibrief in Händen sorglos dahin. Das ganze Debakel offenbart sich nun aber in einer grandios handlungsunfähigen Politik, die Deutschland kaum freiheitlich demokratisch zu gestalten weiß. Unsere Demokratie ist bedroht! Und niemand merkts!?

    26
    • Arnold Krämer sagt

      „Wer heute noch freiwillig einen Stall baut, egal in welchem Sektor, unterschreibt damit bereits seine eigene Selbstversklavung auf Lebenszeit -freiwillig!- vielleicht gar darüber hinaus für eine sodann hoffentlich bereitwillig wehrlos Nachfolgegeneration!?“

      Mir ist das alles zu pessimistisch formuliert. (Gut, dass Sie zum Schluss des Satzes nicht nur eine Ausrufezeichen !, sondern auch ein Fragezeichen ? gesetzt haben).

      Ich mache in meiner Region andere Erfahrungen, als die, die Sie zu solchen Aussagen veranlassen.
      Ja, die Landwirte müssen hart und viel arbeiten, gönnen sich aber auch was und richten sich Freiräume ein, weil sie das organisieren und finanzieren können. Das Ganze hat aber auch einen Vorlauf von 30-40 Jahren, in den die Betriebe gewachsen sind (quantitativ und qualitativ).
      Es wird in dieser Region nicht nur viel Einkommensteuer für unsinnige Staatsausgaben erwirtschaftet, sondern über die hohen Pachtpreise (bei hohen Pachtanteilen) auch sehr viel Einkommen für die ehemaligen Landwirte, deren Landbesitz wirklich zu klein war, die ohne Hofnachfolger waren oder sich dem sicherlich vorhandenen arbeitswirtschaftlichen, ökonomischen und produktionstechnischen Druck nicht gewachsen fühlten.

      Das Hauptproblem unserer Region ist ein weitgehender Investitionsstau durch das Baurecht, die Genehmigungspraxis und das nicht zu leugnende Politikrisiko.

      Ich weiß aber auch, dass Deutschland groß ist und die Regionen ganz unterschiedlich strukturiert sind und wirtschaftlich unterschiedlichste Bedingungen herrschen. In Süddeutschland muss man vieles anders beurteilen als im Nordwesten.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Kann ich also aus ihren Einlassungen den Rückschluss vollziehen, dass der Strukturwandel einen Bogen um NRW, noch besser, um unseren erfolgsverheißenden Norden gemacht hat?

        Die Analyse ist korrekt, dass genau dort horrende, mit Verlaub schwachsinnig hohe Pachtpreise bewilligt werden, insbesondere für urbane Landbesitzer, die kaum mehr einen Bezug zu (eigenem) Land und Boden verfügen.

        Sie reden mithin jenen das Wort, die den heutigen Sofamelkern horrende Pachtentgelte bewilligen, selbst unbemerkt(?) mit einer bedrohlichen Schlinge um den Hals versehen.

        Was reflektiert punktuell für Sie eine „freie Marktwirtschaft“, wo mit einem dicken Fragezeichen gigantische Investitionen zur Disposition stehen, ob dahingehend jemals eine Amortisation überhaupt gelingen kann. Selbst umreißen Sie doch widersprüchlich eine vollkommen irrlichterne Planlosigkeit an maßgeblichen übermächtigen Entscheidungsschnittpunkten von Seiten unserer Politik und Administration.

        Work-Life-Balance – Ihnen, Herr Krämer in Ihrem Lebensabend, sicherlich nicht vollkommen „weltfremd“, oder?

        Gelingt uns für Ihre Begriffe derzeit erfolgreich eine Integration von Berufs- und Privatleben? Dürfen wir im Hinblick darauf einen notwendigen Einklang erkennen wollen!?

        Wie sehr plädiert unsere modern elitäre Lifestylegesellschaft dafür, wieder mehr die eigenen Hände wackeln zu lassen, um davon(!) leben zu können, unseren wertvollen Mittelstandsbau zukunftsfähig fortentwickeln zu können!? Kennen Sie Zahlen, Daten und Fakten kleiner und mittlerer erfolgreicher Unternehmen, für die es KEIN MORGEN mehr geben wird?

        Herr Krämer, Sie träumen auf Ihrer Rentnerkautsch Märchen, die mit einem „es war einmal…“ begannen und morgen damit auch für immer aufhören! In den geschichtlichen Annalen werden diese einfach nicht mehr fortgeschrieben. _Äußerst ungesund für meine Begriffe und nicht wenig demokratiefeindlich. Letztere Bedrohung kann und darf man nicht schönschreiben, wo auch immer! Da gibt es nix schönzufärben – PUNKT!

        18
        • Arnold Krämer sagt

          „Herr Krämer, Sie träumen auf Ihrer Rentnerkautsch Märchen, die mit einem „es war einmal…“ begannen und morgen damit auch für immer aufhören!“

          Sie Hellseher aus dem Süden! 😎

          Ganz nebenbei: Ich bin im südlichen Weser-Ems zuhause und auch als Pensionär immer noch als Dienstleister/Berater tätig. Wenn Sie mich, meine Arbeit und meine Einstellungen halbwegs angemessen beurteilen wollen, googlen Sie einfach meinen Namen!

          Hier ein paar Ergebnisvorschläge:
          https://www.noz.de/lokales/meppen/artikel/18-emslandforum-landwirtschaft-faktor-boden-entscheidet-ueber-zukunft-der-betriebe-23070536
          https://www.ig-gesunder-boden.de/Portals/0/doc/Pressebericht/Strukturpolitik_DLG.pdf
          https://www.dlg-mitteilungen.de/artikel/buerokratie-schranken-die-wohlstand-vernichten

          Sie werden da so manches finden, was Sie veranlassen sollte, einige ihrer überflüssigen Bemerkungen zu unterlassen.

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        • Bauer Willi sagt

          @ukW
          Ich möchte darum bitten, persönliche Beleidigungen zu unterlassen. Es darf gerne in der Sache kontrovers diskutiert werden, aber diffamierende Bemerkungen (besonders gegenüber Rentnern) lasse ich nicht zu. PUNKT!

          Ich denke, eine Entschuldigung wäre hier angebracht.

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Lieber Willi, ich beabsichtige demnachnächst selbst auch in den Rentenstand einzutreten. Sicherlich habe ich dann vielleicht auch eine etwas andere Sicht der Dinge, aktuell gehöre ich aber noch den Aktiven an, …und mit Verlaub, ich weiß durchaus wovon ich spreche – nicht selten trifft mich persönlich schmerzhaft die administrative Peitsche. Das kann niemand besser beurteilen, als ich selbst.

            Bin ich deshalb der „Seher aus dem Süden“, darf belächelt werden!? – Ich denke mal, dato ein weit eher Betroffener. Wer meine Sicht der Dinge nicht teilen möchte, muss nicht. Damit kann ich sehr gut leben.

            Aber bitte Diskussionen nicht mit zweierlei Maß bewerten, in meinem Falle geschieht dies des Öfteren… Wer das Risiko nicht finanzieren muss, tut sich im übrigen weit leichter, darüber in alle erdenklichen Richtungen zu sinnieren.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Die Vermischung von Marktwirtschaft, Gerechtigkeit für alle, Profitdenken, individuellem Wohlstand, Gesetzen zur Rettung der Welt, Pflege durch Ausländer, die aber bitte freiwillig kommen, Steuern nur für Reiche, Nahrung nur Bio, Humusaufbau als Ablasshandel für Kreuzfahrten, E-Autos zur Klimarettung usw. usw…..ich kann es nicht mehr lesen.
              Wir sollten uns zuerst darauf verständigen, ob die Freiheit noch als Primus Maximus stehen soll oder nicht. Wenn nicht, dann bin ich raus. Wenn ja, dann möchte ich auch, dass es jedem gestattet sei, seinen Wohlstand selbst bestimmen und erreichen zu dürfen. Ob er es erreichen wird und kann steht noch einmal auf einem anderen Blatt. Wichtig ist zuerst die Frage, ob er es noch darf, oder ihm die Chance gegeben wird. Wenn nicht, dann bin ich wie gesagt raus, denn das wäre der Weg in den Sozialismus, und den möchte ich nicht.
              👉🥳

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      • Stadtmensch sagt

        „sondern über die hohen Pachtpreise (bei hohen Pachtanteilen) auch sehr viel Einkommen für die ehemaligen Landwirte, deren Landbesitz wirklich zu klein war, die ohne Hofnachfolger waren oder sich dem sicherlich vorhandenen arbeitswirtschaftlichen, ökonomischen und produktionstechnischen Druck nicht gewachsen fühlten.“

        Genau. Die schreiben dann hier und wollen Gewerkschaften abschaffen und ein „unternehmerfreundliches Umfeld“ schaffen, in dem Ausgleichsmieten für die Unterbringung von importierten AK in dann mittels gelockertem Baurecht auf dem Acker zu bauenden Immobilien, vom Staat bezuschusst werden sollten.

        So kann man keine Gesellschaft zusammen führen. Jedenfalls nicht mit heimischen AK, die ohne Konsumsteuern schon 50% ihrers Arbeitseinkommens in ein Sozialsystem einzahlen, das von der Kapitalseite immer weiter ausgehöhlt wird.

        Warum nicht einen gemeinsamen Rententopf für alle Berufsgruppen realisieren? Das wäre echte linke Politik mit großem Potenzial für Bürokratieabbau und zur Befreiung der in dieser Bürokratie wirkenden Menschen von Tätigkeiten, die zwar im BIP aufgehen, aber strukturell ineffizient sind, die Kreativität ungenutzt lassen, von Software besser erledigt werden könnten. Womit auch die Wertschöpfung stiege…usw…

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        • Bauer Willi sagt

          @Stadtmensch
          zu den Pachten: Preise finden sich durch Angebot und Nachfrage. Die Pachtpreise sind interessanterweise in Veredlungsregionen höher als bei uns auf besten Ackerböden. Logik: mit Tierhaltung wird Geld verdient.

          zur Unterbringung von ausländischen Arbeitskräften: ich kenne sehr viele Betriebe, die mit rumänischen Arbeitskräften Spargel stechen oder Erdbeeren pflücken. Die Unterkünfte haben heute das Niveau von Jugendherbergen! Vor zwei Wochen habe ich ein „Hotel“ eines Betriebes gesehen, dass drei Sterne verdient hätten. Um das zu sehen, muss man aber raus aufs Land.

          zum gemeinsamen Rententopf für alle: verstehe ich das richtig, dass aus diesem Topf dann auch eine Einheitsrente gezahlt wird? Darüber kann man nachdenken, aber…

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          • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

            Lieber Willi, die Einheitsrente wird kommen, unsere Nachfolgegenerationen geben sich dahingehend keinen Illusionen hin…

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  17. Topfheiler sagt

    Perfekt erklärt ,aber was für eine kurzform gib ich meinem Kunden (Direktvermarktung )weiter . Ich sage bei Drahtwurmschäden in Brasilien wäre das kein Problem da hätte ich passende insektizide..

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  18. Michael Ströhl sagt

    Woher kommt der plötzliche Meinungsumschwung? Vor einem Jahr hatten Sie nur positives über die brasilianische Landwirtschaft zu berichten. „Eigentlich sind es Bio-Rinder“ hieß es beispielsweise….

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    • Bauer Willi sagt

      @Michael Ströhl
      Es ist ein Gastartikel. Siehe letzter Satz: „Der Text stellt die Meinung des Autors dar.“ Ich habe meine Meinung nicht geändert, aber es gibt ja Meinungsfreiheit. Deshalb „dürfen“ Sie ja auch hier schreiben. 🙂

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      • Michael Ströhl sagt

        Entschuldigung, da habe ich nicht aufgepasst. Wie ist Ihre Meinung zur Kritik aus den Reihen der Landwirtschaft an Mercosur.

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  19. Thomas Bröcker sagt

    Wow, erstmal Respekt vor der Rechercheleistung und der Arbeit, die in diesem Beitrag steckt.
    Wir haben in 2014 (Einführung des Mindestlohnes in D.) ähnlich argumentiert. Damals mit der Strategie des (damals) noch erfolgreichen VW-Konzerns.
    Die haben schon damals Modelle wie den Caddy zu halben Lohnkosten in Poznan gebaut. Die von VW gezahlte Hälfte der deutschen Lohnhöhe waren damals in Polen mehr als das Doppelte des dort üblichen Branchenlohnes.
    Um wettbewerbsfähig zu bleiben ist es ja die Strategie der meisten Konzerne das Lohn- und Sozialkostengefälle zwischen Staaten und Regionen zu nutzen. Der Caddy blieb aber ein „deutsches Erzeugnis“, das auf dem Markt etabliert ist und entsprechende Preise generiert hat.
    Wenn ich mit meinem Erdbeeranbau nach Polen gehe, sind meine Erdbeeren polnische Erdbeeren mit den entsprechenden Preisabschlägen. Wir haben damals Ausnahmen vom Mindestlohn gefordert, da auch wir hier das Doppelte des polnischen Branchenlohnes gezahlt haben. Wenn im Gegensatz zu Autos unser Produkt hier erzeugt sein muss, sollte ich die Möglichkeit haben die dazu notwendigen Saisonkräfte zu den Konditionen (200 % des poln. Branchenlohnes) zu mir zu holen. Dieser Argumentation wurde nicht gefolgt, bzw. mit den Lebenshaltungskosten hier gegenargumentiert.

    Fakt ist, dass die EU Politik eine Politik für die Finanzindustrie und die Großkonzerne ist, denen nationale Spielereien und Sonderwege völlig Wurscht sind. Aber die Sonderwege und nationalen Spielereien finanzieren die Arbeitsplätzchen in hunderten förderalen und nationaler Parlamenten und in den dazu gehörigen Politischen Apparaten und Verwaltungen.
    Kein Frosch wird seinen Sumpf freiwillig austrocknen.

    Dabei wären gleiche Lebensverhältnisse überall in Europa enorm befriedend. Aber das politische und wirtschaftliche System der Gegenwart beruht ja leider darauf sich Vorteile auf Kosten Anderer zu verschaffen.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Letzter Absatz:

      War genau DAS(!) jemals anders. Die Evolution lebt vom Unterschied! Diese hat ein Durchsetzen des Erfolgreicheren hervorgebracht. Der Sieger durfte seine Gene weitergeben an die nächste Generation. So funktioniert unsere Natur konstruiert, …bis zum heutigen Tage.

      …Nicht neu!

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      • Bauer Willi sagt

        @ukW
        Finden Sie diese Form von Darwinismus gut? Auch Donald Trump hat seine Gene breit gestreut und gehört somit (Ihrer Definition folgend) zu den „Erfolgreichen“…

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Aber, lieber Willi, Evolution = Natur, ich stelle diese nicht in Frage.

          Untersteht die Evolution keiner Veränderung von Merkmalen einer Population im zeitlichen Verlauf, geprägt von einer natürlichen Auslese sowie der Weiterentwicklung in Form des Überlebens der jeweils bestangepassten Individuen einer Art?

          Der Mensch ist ein Wunderwerk der Natur, ohne jetzt in in die verschiedenen Teilbereiche einsteigen zu wollen…

          Ich betrachte das eher als ganzes und nicht in einer Trump’schen Selektion.

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          • Bauer Willi sagt

            ukW
            Danke, dann bin ich beruhigt. Habe es auch nicht wirklich anders erwartet… 🙂

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  20. Reinhard Seevers sagt

    Zukunft: Deutsche Firmen produzieren und bilden junge Menschen direkt im Ausland aus. Steuern werden anteilig nach Vereinbarung mit dem Vertragspartnern aufgeteilt. Für die große Gruppe der pflegebefürftigen Ex-Boomer werden temporäre Pflegekräfte eingeflogen. Bauern braucht es nicht mehr, Nahrung wird zu 100% importiert.
    Die freiwerdenden Flächen werden zum Urwald umgebaut und gleichzeitig zum UNESCO Welterbe erklärt (die Besonderheit liegt in der erstmalig von Menschen geschaffenen Natur durch rewilding).
    😎

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    • Smarti sagt

      Herr Seevers, das geht aber dann einfacher. Urwald, Wolf, Rotkäppchen, Oma… Aber woher kommen Wein und Kuchen ? Und sind die zertifiziert ? Und der Jäger darf ja dann nicht..
      Vorteile: grün, biologisch, keine Lebensmittelverschwendung, kein Friedhofspersonal nötig.

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    • Inga sagt

      Ist zu diskutieren!

      Aber diese eingeführten Lebensmittel müssten mit unseren strengen Auflagen hergestellt sein.

      Ist das bei Autos und Textilien nicht auch so?

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  21. Smarti sagt

    Sarkasmus, rabenschwarzer Galgenhumor: wenn junge, kräftige, willige Mitarbeiter importiert werden, dann müssten (analog der Schweineschlachtugen) auch die „Schnäuzchen, Schwänzchen und Öhrchen“ nach China oder Afrika verkauft werden. Geht nicht, noch nicht ? oder nur in kleinem Umfang nach Thailand, und andere Niedriglohnländer mit südlichem Klima.
    Vorher kaufen wir in China Roboter ein: für die Pflege von Pflanzen oder Menschen. Egal.
    Bin ich froh, dass die Dinger alle mit Akku laufen. Strom ist nämlich bald das Einzige, was wir Deutschen nicht mehr importieren 🙂 .

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    • Bauer Willi sagt

      @Smarti
      Wegen Strom: Bei uns schneit es, Windstille. Anderswo ist es nicht viel anders, denn aktuell ist Solarstrom gleich Null, Wind liegt bei etwa 10 .000 MW, Fossile bei etwa 18.000 MW. Von 40.000 MW die um 8:00 Uhr verbraucht wurden, produzierten wir 35.000 selbst. Import somit 5.000 MW.
      Nach Erfolgsmodell sieht die „Energiewende“ nicht aus.
      Aber eigentlich wollten wir uns ja über Handelsabkommen unterhalten…

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