Im Dezember 2024 veröffentlichte die Zeitschrift top agrar ein Interview mit Jan Plagge, Präsident des Bioland-Verbandes, in dem er Erzeugerpreise fordert, die sich an den Kosten orientieren.
Hier ein paar Zitate:
„Das größte Problem ist, dass die Landwirte ihre Marktpreise nicht beeinflussen können und systematisch unter ihren Produktionskosten verkaufen müssen. Das ist ein grundsätzliches Ungleichgewicht, das seit Jahren besteht und auch für konventionelle Betriebe gilt. Besonders kritisch wird es, wenn die Landwirte in Tierwohl, Klimaschutz und Biodiversität investieren sollen, was die Produktionskosten weiter erhöht. Hier versagt der Markt, sozial und ökologisch.“
Auf die Frage, wie faire Preise erzielt werden sollen, antwortet Plagge:
„Es geht nicht um Mindestpreise, sondern um Orientierungspreise, die auf transparenten Berechnungen basieren. Bei Bioland haben wir eine Mehrwertsicherungsrichtlinie eingeführt, die festlegt, dass alle Akteure in der Wertschöpfungskette Verantwortung für kostendeckende Erzeuger-Preise übernehmen sollen. Auf Basis der Daten des Thünen-Institut und des KTBL haben wir eine Methode entwickelt, die Vollkosten für nachhaltige Produktion nachvollziehbar und plausibel kalkuliert. Diese Orientierungspreise müssen durch Branchenlösungen verbindlich gemacht werden, damit alle Akteure – vom Landwirt bis zum Handel – an einem Strang ziehen.“
Auf den Einwand, dass dann Lebensmittel teurer werden, gibt er folgende Antwort:
„Ich verstehe die Sorge, aber diese Transformation ist unumgänglich. Wir müssen den Verbrauchern zeigen, dass nachhaltig produzierte Lebensmittel wirklich zu kostendeckenden Preisen produziert werden. Transparenz und klare Regeln schaffen Vertrauen. Es darf nicht länger von individuellen Verbraucherentscheidungen abhängen, ob wir eine nachhaltige Landwirtschaft erhalten. Wir müssen es dem Verbraucher einfach machen, sich für nachhaltige Produkte zu entscheiden. Einen zusätzlichen Anreiz könnte man bieten, indem man besonders nachhaltig produzierte Lebensmittel mit anderen Instrumenten wie zum Beispiel einer reduzierten Mehrwertsteuer für Verbraucher wieder günstiger macht. Das wäre letztlich auch logisch, weil die Folgekosten hier geringer sind.“
Was passiert, wenn alle Bemühungen um faire Preise scheitern, kommentiert der Präsident des Bioland-Verbandes so:
„Dann wird sich die gesamte Landwirtschaft in eine Richtung entwickeln, die wir uns alle nicht wünschen. Dann werden noch viel mehr Betriebe das Handtuch werfen…
…Um das zu verhindern, brauchen wir eine sozial-ökologische Marktwirtschaft mit weiterentwickelten Regeln. Die Empfehlungen der ZKL und des strategischen Dialogs auf EU Ebene bieten dafür eine gute Grundlage.“
Was ist Ihre Meinung?
Ein Beispiel dafür, dass Bio-Produkte gar nicht unbedingt gesünder sind als konventionelle, sind Walnüsse, denn Walnüsse aus Bioproduktion enthalten in der Regel mehr Schimmelpilze als konventionell erzeugte, die eben mit entsprechenden Pestiziden behandelt wurden. Ich kaufe deshalb lieber konventionell erzeugte Walnüsse, denn ich halte eventuelle Pestizidrückstände für weniger gesundheitsschädlich als Schimmelpilze. Von Afflatoxinen weiß man nun mal definitiv, dass sie krebserregend sind, während das bei diversen Pestiziden bislang bloß behauptet wird.
Wenn der Preis für angebliche Nachhaltigkeit darin besteht, dass wir künftig mehr Schimmelpilze in unseren Nahrungsmitteln haben, weil uns Bio aufgezwungen wird, sollte man über dieses Konzept doch noch mal gründlich nachdenken.
Hier der Film über die Walnüsse:
https://www.youtube.com/watch?v=l_WbTmkse50
Ökonomen sprechen bei einer Staatlichen Umverteilung, der Staatsquote, die 50% des BIP übersteigt von Sozialismus. Das möchte ich nicht.
Statista:
„In der Europäischen Union (EU-27) wird die durchschnittliche Staatsquote im Jahr 2025 laut der Prognose auf rund 46,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. “
Übrigens, 2020 lag die deutsche Staatsquote bei 50,5%. Hatten wir da schon den Sozialismus?
Ja. https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61867/entwicklung-der-oeffentliche-finanzen/
Herr Seevers, genau deswegen ist die Grenze erreicht. Wir haben zudem über landwirtschaftliche Einkommen gesprochen.
Egal wer aus der Sesseletage des Ökolandbaus etwas zum Besten gibt, die meisten Ökopraktiker hören gar nicht mehr hin. Zu groß ist in der Führungsetage der Realitätsverlust. Während sich die Funktionäre noch immer den deutschen Ökolandbau schönrechnen, weisen erste harte Zahlen auf den Rückgang bei den Ökobetrieben und den Ökoflächen hin. Nichts anderes war zu erwarten gewesen! Bio-Rindfleischpreise die unter den Preisen für konv. Bullen liegen, machen diese Landwirtschaftsvariante unsinnig. Wenn die Differenz bei der Milch nur 2 bis 4 €ct/Liter ausmacht, sollte man die Stalltüre von außen verriegeln. Merkwürdig ist nur, dass für die Verbraucher dieser geringe Unterschied beim Erzeugerpreis nicht zum Tragen kommt. Wenn um die 60€ct für Bio-Milch gezahlt wird, ist ein Biobutterpreis von 4,25€/250g Butter einfach nicht mehr nachvollziehbar. Wenn die „grüne Heuschrecke“, als Betreiber der „Gläserne Molkerei“, sich hinstellt und fordert, dass aus öffentlichen Kassen der Ökolandbau mehr gefördert werden soll, damit der Nachschub an Ökomilch durch neue Ökobetriebe gesichert werden kann, dann ist das nur noch absurd. Heuschreckenmentalität eben! Würden bessere Erzeugerpreise gezahlt, bestünde kein Biomilchmangel.
Das Geschwafel von der Notwendigkeit höherer Förderungen kann die erzeugende Basis nicht mehr hören. Es geht den Funktionären nur noch um ihren Platz am immer länger werdenden Trog. Dabei war die EU-Öko-VO 2092/91 eigentlich geeignet, den Ökoverbänden die Existenzberechtigung abzusprechen. Die Regeln zum Ökolandbau und zur Kontrolle waren nun gesetzlich definiert. Damit war das Hauptarbeitsgebiet der Verbände ihnen abgenommen worden. Blieb nur noch die „Beratung“ und natürlich die politische „Arbeit“. Genau dafür brauchte man nun sehr sehr viele Mitarbeiter. Sie sollten die Anliegen der Verbände auf der politischen Bühne den Politikern nahe bringen, um sie so zu bestimmten Entscheidungen zu verleiten. Das hat allerdings nicht funktioniert.
Der Ökolandbau wuchs, dank der Förderungen und entfernte sich immer weiter vom Markt. Die Überproduktion führte zum Preisverfall. Ein Scheitern des Ökolandbauprojektes wurde von Corona und vom Ukraine-Krieg hinausgezögert. In den Zeiten von sehr guten Erzeugerpreisen zogen die Preise für konv. Produkte an den Preisen für ökol. Produkte vorbei. Die Sesseletage argumentierte, dass die Ökoerzeugung nicht so sehr an den Einsatz von teuer gewordenen Produktionsmitteln geknüpft sei. Der Ökolandbau sei quasi der Retter der günstigen Verbraucherpreise. Welch ein Schmarrn! Seit 2023 haben wir wieder geringe Erzeugerpreise, in beiden Bereichen. Ohne ein Sammelsurium an Förderungen, wäre der Ökolandbau in D. ganz klar am Ende. Andererseits muss man erkennen, dass dieser Niedergang schon mit der VO aus 1991 begonnen hat.
Hat Ruth Kratchovil von der BOKU Wien schon 2016 so vorausgesagt.
Als sich Bioland in 2018 Lidl an den Hals warf, gab es im Verband viele kritische Stimmen. Da man bei einer Mitgliederabstimmung ein negatives Ergebnis erwartete, durften nur die Delegierten über den Kooperationsvertrag abstimmen. Soviel zur basisdemokratischen Gesinnung vieler Ökos.
Diese Art von basisdemokratischer Gesinnung gibt es nicht nur bei den Ökos, sondern leider auch in den Landesbauernverbänden wo die Delegierten mit größter Mehrheit
ja „unseren Agrarindustrielobbyist Ruckwied “ nach seinem einkassierten Bauernprotest wiedergewählt haben. Delegierte bestimmen zwar auch im Genossenschaftssystem,
aber die sind dann in der Mitverantwortung und die Gewählten in der Haftung und somit grober Unfug weitgehend ausgeschlossen. Leider ist die Baywa keine Genossenschaft mehr und wer sitzt dort nochmal im Aufsichtsrat ? Nicht doch schon wieder Ruckwied und was wird aus den Kleinanlegeraktien bzw. unsere Altervorsorge ? Wer spielt hier russisch Roulett ? nicht wir aber unsere Vertreter ?
Bevor wir nicht in unseren eigenen Reihen Aufräumen brauchen wir nirgendwo
Forderungen stellen, mit dem LEH verhandeln oder wieder auf die Strasse gehen !
Einigkeit ist gefragt und nicht Spaltung und schon gar nicht von den Ökoverbänden.
Der Landesbauerntag in Baden am Wochenende war übrigens ein voller Erfolg für die Grünen mit den geladenen künftigen Ministerpräsiden von Baden- Württemberg (Özdemir) und weitere Wahlempfehlung für die CDU.
Zur Info die AFD und war nicht geladen und von der Wahl von extremen Parteien wurde ausdrücklich gewarnt ! Diese Mitteilung wurde auch 2 tagelang in den regionalen Radionsendern verbreitet. Nichts von Werbung zu regionalen Produkten
sondern nur Aufruf zu branchenübergreifender Gehirnwäsche mit regionaler
Wahlempfehlung ! Toll gemacht BLHV
PS: MOTTO des Landesbauerntages war übrigens: Wie muss eine zukunftsfähige Agrarpolitik aussehen ?
Hierzu Özdemir einzuladen war der größte Witz ! Wenn der Verband schon keinen
ordendlichen Schlagabtausch zulässt dann hätte er es wenigsten aufs lustige Weise
wie bei einen Narrengericht veranstalten können um die fast ausschliesslich anwesende ältere Generation zu belustigen. Dazu hätten die anderen Kasperle aus Berlin auch gepasst ! Schade das gerade Wahlkampf ist und der Kindergarten nicht kommen konnte, weil Wahlkampf ist.
Vorzeitig Wählen müssen wir doch eigendlich auch nicht! ist ja alles in Ordnung !
Dank LSV zieht bei der jüngeren Generation diese Art der Verbandspolitik nicht mehr und blieb deshalb wie bereits in der Vergangenheit weitgehend fern.
Die Leistungen der grossen Verbände sollten nicht weiter erodieren, sondern wachsen im Verhältnis der Gewichte und PS der Traktoren !
Mindesttätigkeit, Mindestbedeckung nicht erfüllt.
Mindestbegrünung(Zwischenfrucht) nach Koalitionsabsprache(Bawü) erreicht.
Alternativer Umbruch nach 23.02.2025 sanktionsfrei möglich !
Dieser Text kann teilweise Sarkassmus und Ironie enthalten aber keine Spuren von
Wahlempfehlung
Viel Richtiges ist hier heute schon geschrieben worden, aber einige Aussagen von Herrn Plagge und damit verbundene Aspekte sind noch nicht thematisiert worden.
1. Niemand wird gezwungen, unter Produktionskosten dauerhaft zu produzieren. Wer seine Kosten dauerhaft nicht decken kann, muss aufhören. Das ist in allen Wirtschaftssektoren so und es war auch in den 1970er Jahren der Fall, als es vielfach vollkostendeckende Preise über das Interventionssystem der EU für Milchprodukte, Rindfleisch, Getreide, Zucker und Kartoffelstärke gegeben hat.
2. Das Thüneninstitut und das KTBL als staatliche beziehungsweise „fast“ staatliche Institutionen sind nicht in der Lage, flächendeckend realistische vollkostendeckende Preise für Agrarerzeugnisse und daraus abgeleitet Einkommenspotenziale für Landwirte zu berechnen. Man kann dies ganz aktuell sehen bei der Festlegung der Beitragsklassen für die landwirtschaftliche Krankenkasse, die ganz aktuell mit teilweise abenteuerlichen Ansätzen für 400 Land- und Stadtkreise in ganz Deutschland neu ermittelt wurden. Landwirtschaft ist regional einfach zu vielfältig aber auch komplex in Wertschöpfungskette.
3. Wer Marktwirtschaft grundsätzlich beibehalten will, weil sie wegen der möglichen Produkt- und in der Landwirtschaft vor allem der Prozessinnovationen leistungsfähiger als Planwirtschaft war und ist, gleichzeitig aber auch die externen Kosten im Ökobereich (Umwelt, Grundwasser, , Tierrechte u.a.) abgebildet haben möchte, kann dies nur über das Ordnungsrecht erreichen. Davor schreckt die Politik angesichts offener Grenzen aber zurück. Sie probiert nur teilweise insbesondere bei der Schweinehaltung das eine oder andere aus, in der Hoffnung, dass die Betroffenen wiederum mit Prozessinnovationen, Verbraucherappellen (bezahlt doch bitte, bitte etwas mehr) und ein wenig Investitionsförderung (weiße Salbe) den Kopf aus der ökonomischen Schlinge ziehen können.
4. Subventionen des Staates werden in der Wertschöpfungskette Lebensmittel immer „eingepreist“. Die Bullenmäster können ein Lied davon singen, die Ökobetriebe der „ersten Stunde“ ( 1970er Jahre) auch.
5. Es ist schon ziemlich dreist, wenn ein oberster Biofunktionär nicht nur (an anderer Stelle) nach staatlicher Sonderbehandlung in der Produktionsförderung ruft, sondern auch noch den Endverbraucher gesondert (wie beim Strom) belasten will und ihm die Konsumentenentscheidungsfreiheit abspricht. Zitat: „Es darf nicht länger von individuellen Verbraucherentscheidungen abhängen……“
Punkt 4: Die Ökos der 70er Jahre kannten gar keine Subventionen. Erst mit der EU-Öko-Verordnung 2092/91, aus 1991, wurden gesetzliche Regeln für den Ökolandbau erlassen und danach erst wurden Förderungen gezahlt. Bis dahin musste jeder Ökobauer seine Preise selbst kalkulieren und auch durchsetzen.
Genau so war es, und es klappte, wie mir ein Demeterbauer aus Hessen (auch „Göttinger Agrarökonom“) berichtet hat.
Dann hätte sich die Biobranche ja mit Händen und Füßen dagegen wehren können/müssen. Renate wollte aber, dass jeder Bürger sich Bio leisten können sollte und dass Bio in jedem Discounter angeboten werden müsse. Und dann stehen sie alle gemeinsam bei WHES…..ich könnt schon wieder….
R.S
Tun Sie es nicht… 🙂
Die Bioprämien wurden von Mc Sharry eingeführt, um den konventionellen Markt von Überschüssen zu entlasten.
Viele Biobauern hatten mit dieser Standardisierung eh keine Freude. Denn damit begann dann der LEH Bio anzubieten, und zwar billiger, aber um den Preis der Verwässerung des ursprünglichen Bio-Prinzips, zu dem auch noch viel Handarbeit gehörte. Bis dahin war allgemein akzeptiert gewesen, dass Bio deutlich teurer ist als Konvi, und da war Direktvermarktung der Normalfall.
Frau Ertl,
damalige Biofunktionäre waren denkresistent.
Wenn Sie Lust haben, lesen sie mal – wie vor 20 Jahren darüber in Österreich diskutiert (vorausgesagt) wurde…dem Vorzeige Bioland in Europa!
Wer wer ist – überlasse ich Ihrem Instinkt.
https://www.landwirt.com/Forum/42947/Den-Biobauern-gehts-nur-ums-Geld.html
Ja eh, das war dann viel später, damit wollten die Pioniere nichts mehr zu tun haben. Hier so ein Pionier:
https://www.youtube.com/watch?v=WekxCIaAXlw&t=143s
Aber wo lebt das? Hat ihm niemand erklärt, dass der Verkaufspreis einer Ware auf dem Markt auch eng mit den Mengen verknüpft ist, die auf den Markt gebracht werden können, also mit den produzierten Mengen? Aber wussten Sie, dass landwirtschaftliche Produkte schlechtem Wetter und aggressiven Einflüssen ausgesetzt sind? Aber ist es ihnen in der Deutschen Demokratischen Republik gelungen, das zu tun, was er sagt?
Da scheint etwas nicht zusammen zu passen:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/lebensmittel-nachfrage-nach-bio-waechst-staerker-als-anbauflaeche-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250209-930-369401
Guter Trick, um den Import zu rechtfertigen, der nun vermehrt kommen wird. Frei nach dem Motto: Ihr wollt ja nicht, müssen wir eben da kaufen, wo es geht…..Geile Strategie.🥳
Eine Marktwirtschaft gibt es für ldw. Produkte kaum, jedenfalls nicht bei Getreide und Zuckerrüben. Hier gibt es nur das Politbüro , wie neulich ein Landwirt sagte, daß die Preise festlegt . Jeder in der Kette nach dem Landwirt bis zum Verbraucher will seine Gewinnmarge haben und der Rest ist dann für den Bauern. Erst wenn die Ware knapp ist , dann setzt der Markt ein sollte man denken , doch dann wird Ware aus dem EU-Ausland importiert. Giftige Rückstände spielen dann keine Rolle mehr. Das haben wir mit dem Getreide , Mais und Zucker aus der Ukraine erlebt. Die Politik in Brüssel und Berlin hat inzwischen die Getreide- und Zuckerproduktion soweit zurückgefahren , daß wir nur noch um 5% des Jahresverbrauches als Vorräte haben. Bei einem funktionierenden Markt gäbe es schon lange eine Preisexplosion , aber es wird politisch verhindert. Lange wird diese schädliche Politik nicht mehr gut gehen können , weil dann die Realität ihren Weg finden wird. -Bedenke das Ende !
In Österreich hatten wir das vor 1995. Deswegen war der EU – Beitritt für die Landwirtschaft ein erheblicher Nachteil. Wenn man mit jenen Bauern spricht, die seither dem Wachse-oder-Weiche zum Opfer gefallen sind, dann übermannt sie die Nostalgie:
https://info.bml.gv.at/dam/jcr:c973bf96-3541-42c0-bdac-c12f996de416/Sinabell_end_end_pdf.pdf
Tatsächlich wurden die Agrarpreise vor der Einführung des Euro in Rechnungseinheiten oder ECU ermittelt und auf der Grundlage des Wechselkurses mit der ECU (die eine virtuelle Währung war) in Landeswährung umgerechnet. Tatsächlich „marschierten“ wir Italiener, die die Lira oft abgewertet hatten, da wir gezwungen waren, den Wechselkurs zwischen Lira und ECU um den Betrag aufzuwerten, den wir abgewertet hatten. Dies stellte einen unerwarteten Gewinn für die Landwirte dar, deren Verkaufspreise stiegen. Mehr oder weniger alle Länder haben es gespielt, außer denen mit starken Währungen. Es war ein anderer Planet, den man nicht als Beispiel nehmen kann.
Was Plagge da schwafelt! Scheinbar merkt er endlich, das die Bio-LW gegenüber der konventionellen LW nur Nachteile hat( Erträge, Kosten etc.). Die herkömmliche LW hat schon immer mit diesen ökonomischen Faktoren zu kämpfen, und die höheren Subventionen für die Ökos verfälschen ehe die Ökonomie der Biobetriebe! Industrielle LW im Ackerbau ( inklusive WTF) und die industrielle Tierhaltung in Großbetrieben sind die Zukunft, besonders in “Mercosurzeiten.” Plagge sei gesagt, das auch Konvis nachhaltig produzieren und dies seit Jahren! Maßstab für die Existenz unserer Betriebe groß oder klein sind am Monatsende die G+V Rechnung und DB-Ergebnisse! Alles andere ist Theorie und Ideologie einer grünen LW, von NGO und anderen “Pseudoorganisationen”!
Lese gerade, das der Fleischabsatz 2024 wieder gestiegen ist…
Wenn es Ihnen um einen sachlichen Dialog gehen würde, Herr Bothe, dann wäre Ihnen aufgefallen, dass Herr Plagge das Dillema ungleicher Machtverhältnisse im Lebensmittelmarkt thematisiert.
Bei Ihnen brennen aber offfensichtlich gleich die Sicherungen durch, wenn von „Bio“ die Rede ist.
Weil andere Kommentatoren einschließlich dem Blogbetreiber sich aber ernsthaft mit diesem Ansinnen beschäftigen, möchte ich mein Statement einbringen:
1. auf absehbare Zeit erscheint es mir unrealistisch, auf den Staat als regulierende Kraft zu setzen. Weder ist ein mehrheitsfähiger politischer Wille erkennbar, und schon gar nicht gibt es dafür finanzielle Spielräume in den Staatshaushalten.
2. Weil seit Künasts Zeiten (Biosiegel) die Marktstrategien der Bioverbände auf Anbiederung an die großen Vier des LEH ausgerichtet war, darf sich heute niemand wundern, wenn in deren Zentralen die Spielregeln des Marktes festgelegt werden.
3. Nach wie vor gibt es die Möglichkeit, mit marktwirtschaftlichen Methoden Alternativen zu entwickeln: Direktvermarktung, Regionalvermarktung, solidarische Landwirtschaft etc.
Nach wie vor- und in Zeiten staatlicher Ohnmacht oder Ignoranz umso mehr- gibt es bei Lebensmittelkosten von weniger als 15% (im Durchschnitt) genügend Menschen, die für regionale, transparent und nachhaltig erzeugte Lebensmittel mehr ausgeben wollen.
In Frankreich verzichtet die Biopionierorganisation „nature et Progress“ inzwischen auf das Biologo, um sich vom Biomassemarkt in den Discountern abzugrenzen und dezentral organisierte Märkte zu forcieren.
Zusammengefasst Herr Groß: Es wird immer Menschen geben, die sich einen E-Porsche leisten werden können und damit sowohl das Produkt ökologisch legitimieren, als auch das individuelle Gewissen beruhigen können.
Alles gut, ist halt Marktwirtschaft, wenn man von der moralischen Aufladung absieht, die die Bioschiene begleitet.
Wundert mich nicht, dass Sie den E-Porsche als Dekadenzsymbol in die Debatte einfügen, um meine marktwirtschaftlichen Überlegungen zu diskreditieren. Andererseits verstehe ich Ihre individuelle Aversion als Fachmann für große Stallanlagen: Die braucht man weniger in einer kleinteilig geprägten Direkt- und Regionalvermarktung.
„kleinteilig geprägte Direkt- und Regionalvermarktung“. Wovon träumen sie denn, Herr Groß. Seit einiger Zeit passsiert genau das Gegenteil im Lebensmittelhandel. Die Einkäfer im LEH fordern immer mehr nach gleichförmigen, termingerechten (Mitte der Woche und zum Ende der Woche massive Mengen, um die Läger für die umsatzstärksten Tage zu bestücken) und den Einkäufern lt. Vorgaben genehmen Quantitäten und Qualitäten. Da ist garnichts mit Kleinteiligkeit. Es zählt einzig und allein das Geschäft auf Kosten der Produzenten – es wird immer schlimmer (Stichwort Mercusur oder übersetzt: woher es kommt ist vollkommen egal). Nach draußen kommuniziert wird selbstverständlich die „Weltenrettung“, denn wir (die LEHs) sind ja die Besten und „lieben Lebensmittel“. Der einzige Lichtblick dabei: Herr Plagge „muss“ langsam erkennen, dass auch die Bioverbände vollkommen ohne Einfluss auf dieses Oligopol sind. immerhin.
@schmecktgut ich verstehe ihre Logik nicht:
Sie bekräftigen die Beobachtung, dass das Machtgefälle zwischen dem konzentrierten LEH, der darauf ausgerichteten Agrarindustrie und der landwirtschaftlichen Urproduktion zunehmend problematischer wird und sehen einen Lichtblick darin, dass das auch die Bioverbände inzwischen erkennen müssen.
Das klingt doch sehr frustriert und perspektivlos.
Die Betriebe von Herrn Bothe kommen damit offensichtlich besser klar und nutzen zusätzlich die Chancen der Direkt- und Regionalvermarktung. Warum ist das wohl so ?
Herr Groß. Wir betreiben seit 50 Jahren eine erfolgreiche Direktvermarktung, allerdings zu weit weg von den Ballungszentren und bei uns wird die wirtschaftliche „Luft“ aufgrund der ausufernden Kosten zunehmend dünne. Kann mir nicht vorstellen, dass dies spurlos an diesem „Rettungsanker“ der LW, propagiert durch so viele „grüne“ Stimmen, vorbei geht. Viele Kollegen bestätigen mir, dass sehr genau gerechnet wird, ob sich ein Verkaufsstand noch trägt.
E-Porsche ist doch nur in Ihren Augen ein Dekadenz Produkt, ich find ihn geil. Und bezüglich Ihres fundierten Vorurteils mir gegenüber: Ich habe gerade einen Sauenstall für 27 Biosauen und einen Mutterkuhstall für 30 Mutterkühe auf dem Tisch……OK, auch einen Sauenstall für 4000Sauen. Aber hee, als Hure mache ich alles, was Geld bringt.🥳
Groß: da haben Sie mit Ihrer Bemerkung sogar recht, was Bio und die Ideen dahinter betrifft! Für mich ist Bio nichts weiter wie eine Nischenproduktion und deshalb gilt mein Augenmerk den Konvis ohne Wenn und Aber H.Gross! Viele meiner Betriebe vor Ort hier im Osten betreiben Direktvermarktung aber sind mit Verstbeitungsprodukten im LEH gelistet. Dazu seit Jahren Shop in Shop Verkaufsstellen, insbesondere mit Fleisch aus der Primärproduktion. Also Ideen von einem H.Plagge sind nicht neu und überflüssig!
Das Problem ist doch. Der deutsche Verbraucher zahlt für jeden Luxus jedes Geld. die lebenswichtigen Produkte sollen nichts kosten, egal was. Der Landwirtschaft wird nicht zugestanden, dass ein Stundenlohn lm Bereich des Mindestlohnes kalkuliert wird.
In den Zitaten kommt das Wort „nachhaltig“ fünfmal vor. Das hat schon was von einer katholischen Litanei im Stil von „heilige Maria, bitt für uns“.
Nichts an der menschlichen Lebensweise ist in irgendeiner Weise „nachhaltig“. Mit unseren Technologien inklusive der Digitalisierung setzen wir auf Rohstoffe, die nun mal nicht nachwachsen, was uns dazu zwingt, mit immer größerem Aufwand immer fein verteiltere Ressourcen auszubeuten. Wir produzieren jedes Jahr noch größere Mengen an Kunststoffen, die sich als Mikroplastik permanent in der Umwelt, in Lebern und Gehirnen anreichern. Im Rahmen der angeblich ach so dringend notwendigen Digitalisierung produzieren wir jedes Jahr mehr Elektroschrott, der sich nicht wirklich recyclen lässt, und zwar in Mengen, die die bisherigen Elektroschrottdeponien in Afrika wie Kinderspielplätze aussehen lassen. Wir machen wieder in Aufrüstung und Krieg und keiner von all den Nachhaltigkeitspredigern sagt auch nur ein Wort davon, dass man mit Erneuerbaren Energien keine Rüstungsindustrie aufziehen kann und Panzer nun mal nicht elektrisch fahren. Im Mund von Leuten, die 3,5% des BIP für Aufrüstung ausgeben wollen, klingt der Begriff „Nachhaltigkeit“ wie purer Hohn. Warum soll in einer Welt, in der nichts, aber auch gar nichts „nachhaltig“ ist, einzig und allein die Landwirtschaft „nachhaltig“ sein?
Nicht die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners, wie Förster&Co. in ihrem gleichnamigen Buch behaupten, sondern die „Nachhaltigkeit“.
ohne Kommentar: https://www.esg-aktien.de/kommentare/renk-elektro-panzer-mit-rheinmetall-nordex-aktie-kaufen-xxix-metal-profitiert
FREIE MARKTWIRTSCHAFT:
Angebot und Nachfrage regeln den Preis!!!
Wann endlich kapiert das auch das letzte kleine Bäuerlein!?
Wir hier in Deutschland haben den höchsten Strompreis und können bei einem solchen Hintergrund die billigsten Lebensmittel ergattern. Was sagt uns das!?
Wir Bauern können mehr! – Wir Bauern können Zukunft!
Randnotiz – Am gestrigen Morgen waren unsere Gasspeicher dem Vernehmen nach nur noch knapp zur Hälfte gefüllt, gleichzeitig vollziehen wir im Biogasumfeld eine fatale Vollbremsung. Schwachsinn in seinem schönsten Purismus!
Gasspeicher: Es sind exakt 49,8%. Aber ich will da nicht kleinlich sein 🙂
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Gasspeicher-in-Deutschland-So-steht-es-um-die-Fuellstaende,gasspeicher120.html
Es ist wirklich absurd, neue Gaskraftwerke auf Basis fossiler Energien zu bauen und gleichzeitig Biogasproduktion mit all ihren Vorteilen zu erschweren. Ich erwarte da von der neuen Regierung ein sofortiges Handeln.
Euer Ehrwürden Willi, vorausgesetzt die Zahlen passen auf die Kommastelle genau, so sind 49,8% kleiner 50, oder? 🤐
Schon witzig, an was alles wir uns manchmal festbeißen, oder?
Das war ein Scherz…..😎
Man sollte gefälligst wieder NS1+2 reparieren, wer auch immer diese zerstört hat, um preiswertes Gas aus Russland zu importieren! Gestern in den Nachrichten: Leuna Chemie sieht das auch so und BSW und AFD sowieso…Diese Sanktionierung Russland’s hat zu dieser negativen Entwicklung unserer Volkswirtschaft geführt und den damit verbundenen Kosten! So sehen das uebrigens viele meiner Landsleute hier im Osten kurz vor der Wahl…
Herr Bothe, bitte denken Sie noch einmal nach, ob Sie die Verhältnisse der DDR wieder zurück haben möchten. Der Brexit hat auch nicht geklappt, weder für Landwirte noch für das Sozialwesen in GB. Russland war 1990 pleite und ist wesentlich durch europäische Firmen und Ingenieure aufgebaut worden. Einem KGB Mann hätte man niemals trauen dürfen und genauso sehe ich das heute mit den Spitzen der genannten Parteien.
„Russland war 1990 pleite und ist wesentlich durch europäische Firmen und Ingenieure aufgebaut worden.“ Ist das irgendwie zu belegen?
Sieling: warten wird doch die Wahlen ab… Hat übrigens mit der DDR nichts zu tun…Amerika machts vor wie‘s gehen kann! Trump‘s Inventur ist richtig und wichtig und für die BRD auch zu empfehlen! Alles erstmal auf den Prüfstein und dann entscheiden! H. Sieling auch zu Putin hatte die BRD gute Verbindungen( Bundestag) und unsere Volkswirtschaft ein jährliches Wachstum!
Sieling: auch zum Brexit sehe ich es anders! Momentan stimme ich Ihnen zu ,aber warten Sie mal ab wie sich die VW in 10 Jahren entwickelt hat! Russland war 1990 Pleite? Sie wissen aber schon aus der Grundschule, das die Sowjetunion Bodenschätze ohne Ende hatte und Russland heute hat…
Herr Bothe, ich schätze ihre fachliche Meinung sehr und rein aus landwirtschaftlicher Sicht hat gab es früher und heute auch Freiräume für Landwirte. Meine Frau stammt aus Litauen, ich kenne seit 30jahren die Vorgeschichte genauer. Als ldw. Berater war ich oft in Sibirien. Aus unserer Region haben etliche Firmen selbst die marode Infrastruktur der Gasförderung wieder aufgebaut. Bezahlt wurden die Firmen, letztendlich war auch die Verwertung bei uns. Die Litauer oder Azerbeidschaner wurden nur beklaut. Ich habe heute noch Bekannte in Sibirien, die in jungen Jahren mit Geld gelockt wurden und heute sehr mit ihrem Schicksal hadern. Ich kann nur jedem abraten extreme Parteien zu wählen, die Entscheidung trifft jeder allein.
Ich bin etwas konfused. Es waren doch die etablierten Parteien, die Jahrzehnte gute Geschäfte mit Russland befördert und gut geheißen haben. Wieso dann der Warnhinweis zu den „extremen“ Parteien?
Im Übrigen ist Russland Pleite gegangen, weil sie dem US-Rüstungswettstreit nichts mehr entgegen zu setzen hatten. Die USA verfolgt einen langfristigen Plan imperialer Vormachtstellung und wir springen über jedes Stöckchen, das sie uns hinhalten.
Herr Seevers, Sie haben völlig recht. Deutschlands Wirtschaft hat immer davon gelebt, irgendwie eine Region auszubauen, zuerst durch EU, dann Osterweiterung, dann Russische förderation, dann China, jetzt Kasachstan. Und das ist schon schummeln. Die Amerikaner würden auch nur Dodge mit 5l Hubraum fahren, wenn deutsche Firmen nicht exportieren würden. Die große Frage ist doch, was haben wir der Welt noch zu bieten in Zeiten von KI. Copy und Paste machen die Chinesen uns vor. Ökologische Landwirtschaft mit 15€ Mindestlohn ist es jedenfalls nicht.
Bevor eine der Altparteien NS 1 und 2 in Betrieb nehmen würden diese eher eine
neue Brandmauer auf der alten DDR Grenze errichten oder zur Verteidigungslinie ausbauen und unser Land wieder bzw. weiter zu Spalten.
Leider können wir Deutsche oder auch EU den Ukrainekrieg nicht beenden.
Irgendwie ist die BRD nicht genug souverän und von den Siegermächten bevormundet(auch Nato) und die Finanzeliten der USA verdienen vorzüglich auf beiden Seiten und werden nicht auf ihre Geschäfte und Profite verzichten wollen.
Macht -und Wehrlos müssen wir hier zusehen wie unsere Wirtschaft schrumpft
und das Blut auf den Äckern in der Ukraine fließt und die Schuldigen aus der BRD weiter an der Macht bleiben bzw. wiedergewählt werden und weiter so fortfahren.
Die Säue an den Trögen bleiben, sie wechseln nur die Farbe.
Wie sieht die Vollbremsung im Biogasbereich aus?
so:https://www.agrarheute.com/energie/gas/energie-schlappe-so-viele-biogasanlagenbetreiber-geben-2025-623802
Klar ist, dass zusätzliche Umweltleistungen, die der Landwirtschaft abverlangt werden, auch zusätzlich bezahlt werden müssen. Über den Preis geht das nicht, das wäre der Einstieg in eine sozialistische Planwirtschaft, mit vielen negativen Folgen. Es geht daher nur über ertragsunabhängige Direktzahlungen.
Dies gilt für Ökobetriebe und auch für konventionell wirtschaftende !.
Die zusätzliche Bezahlung erfolgt für die Öko-Landwirtschaft bereits in viel höherem Masse als für die Konventionelle.
Während z. B. in Bayern konventionelle Betriebe etwa 200 € je Hektar an Direktzahlungen bekommen, beträgt diese Förderung beim Ökolandbau ca. 500 € je Hektar. Da Öko Betriebe aber – über die Fruchtfolge gesehen – deutlich niedrigere Erträge je Hektar erzielen, ergibt sich je dt Getreide für den Ökobetrieb sogar etwa das fünffache. In anderen Bundesländern sind die Relationen ähnlich.
Diese soviel höhere Förderung wäre berechtigt, wenn der Ökolandbau Umweltleistungen erbrächte die um diesen Faktor höher sind, als die der konventionellen Betriebe. Daran gibt es aber große Zweifel, insbesondere aufgrund des höheren Flächenbedarfs der Öko-Landwirtschaft.
Wenn Ökobetriebe mehr Probleme haben als konventionelle, ist es daher falsch diese „Schieflage“ in den Direktzahlungen noch weiter auszubauen, sondern es gilt Ursache anzugehen.
Und die Ursache sind nicht die Direktzahlungen, sondern die zu geringen Erträge des Öko-Landbaus. Schon Urs Niggli – der langjährige Direktor des FIBL – sagte in einer Studie sinngemäß „ der Ökolandbau kommt eine Sackgasse wenn es ihm nicht gelingt die Erträge und damit die Flächeneffizienz zu steigern“.
Und auf Flächeneffizienz wird es im flächenknappen Deutschland immer mehr ankommen, denn nicht nur Siedlung, Gewerbe und Verkehr fordern weiterhin Flächen, sondern zunehmend auch die Energieerzeugung, die Umwelt und Erzeugung von Rohstoffen für die Industrie.
Planwirtschaft bedeutet:
Keine Innovation,
langweilige Produkte bei tendenziellem Mangel.
Der Vorteil aber:
Kostendeckende Preise,
Grundversorgung gesichert bei sicheren Arbeitsplätzen.
Marktwirtschaft bedeutet:
Konzerne übernehmen die Macht,
Produkte werden billiger und darum auch schlechter,
kleinere Betriebe verschwinden.
Der Vorteil aber:
Innovation, optimierte Versorgung,
tendenzieller Reichtum,
an dem nur leider nicht alle teilhaben.
Was wäre dann die Lösung?
Ich mach mal einen Vorschlag, auch wenn der vielleicht komisch klingt:
Kartell-Wirtschaft!
Das gabs schon mal in der Weimarer Republik in den Goldenen 20gern.
Und das hat prächtig funktioniert.
So gut, dass es nach dem Krieg von den Siegermächten verboten wurde.
Darum haben wir heute ein Kartellamt,
das ja auch machtlos ist gegenüber den Konzernen,
aber viel tut, um den Mittelstand zu gefährden.
Kartell-Wirtschaft hat absolut nichts zu tun mit steigenden Preisen
oder gar Drogen. Wir schrecken vor dem Begriff zurück,
weil uns das eingeredet wurde,
eventuell von den Konzernen.
Kartell-Wirtschaft stellt ein Mittelding zwischen Plan- und Marktwirtschaft dar.
Pläne werden gemacht, aber nicht vom Staat,
sondern von verhandelnden Unternehmen,
und diese Pläne werden beständig an die Lage angepasst.
Der Handel aber läuft nach marktwirtschaftlichen Grundsätzen ab.
Kartell-Wirtschaft bedeutet: Gute Innovation bei kostendeckenden Preisen,
gute Versorgungslage und sichere Arbeitsplätze,
Konzerne verschwinden nicht, werden aber in ihrer Macht reduziert,
tendenzieller Reichtum an dem immer mehr teilhaben.
Kleinere Betriebe bekommen wieder eine Chance.
@Polymesos
Mein Gegenvorschlag: Zerschlagung der Kartelle! Das Kartellamt hat ja bei der Konzentration des LEH mitgewirkt. ( zuletzt bei Tengelmann) . Wenn wir statt 4 Konzernen 400 Einzelunternehmen hätten und die sich alle bei den Erzeugern um Belieferung bewerben müssten, wäre die Situation eine andere.
Das wäre aber ein massiver Eingriff in die kapitalistische Marktwirtschaft:
Entweder lässt man die Zügel locker, dann bilden sich Konzerne und Kartelle aufgrund von Skaleneffekten, Synergien, Effizienzsteigerungen durch Rationalisierung, Investitionsfähigkeit, schnelle Entscheidungsfindung usw. (https://www.wiwo.de/technologie/green/konzentration-in-der-lebensmittelbranche-den-lieferanten-bleibt-keine-wahl/13554092.html)
…oder man baut eine Bürokratie zur Überwachung der 400 Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen auf.
Habe leider keinen Lösungsvorschlag.
„Alles aus einer Hand – also 100% vertikale Integration“ wäre akzeptabel für mich, wenn das Biest transparent für politische Einflussnahme wäre.
Weder dürfte es bezogen auf die Außenhandelsbilanz netto zu einem Kapitalabfluss kommen, noch dürften sich unzumutbare Arbeitsbedingungen oder mangelhafter Verbraucherschutz einstellen, noch dürfte die Kulturlandschaft ihr regeneratives Ertragspotential verlieren und viele weitere gesellschaftlich zu diskutierende Randbedingungen müssten berücksichtigt werden…
Aus vielen Landgrapping-Dokus hab ich mitgenommen, dass die Investoren im Bereich vertikaler Integration immer langfristige Interessen haben. Also durchaus auch an der sozioökonomischen Entwicklung ihres Investments interessiert sind. Und das geht ja nur MIT den Menschen die davon betroffen sind.
Nur so ne kleine Träumerei am Rande…
Schade, dass Konzern und Kartell
ständig als das Gleiche angesehen wird.
Kartelle gibt es derzeit nicht, denn das ist verboten.
Konzerne sind daher die Regel.
Konzerne, wie etwa die 4 großen LEH
kann das Kartellamt nicht zerschlagen,
weil es nicht die Macht hat.
Eher würden diese Konzerne das Kartellamt zerschlagen,
wenn es etwas derartiges versuchen würde.
Darum hilft es heute längst den Konzernen beim Wachsen,
weil es Kartelle, die vielleicht einzige Kraft,
die den Konzernen etwas entgegensetzen könnte,
verhindert.
Auf Kartellwirtschaft läuft es doch zwangsläufig raus . Sehr undemokratisch übrigens. Siehe Gov Tech Centre in Berlin in der Nachbarschaft zum Kanzleramt.
Aus der Praxis kenne ich Situationen, in denen Innovationen zurück gehalten werden. Sogar innerhalb eines Konzerns, wenn sie die etablierte Wertschöpfung stören würden. Soviel zu zum Thema Innovationen mit Marktwirtschaft. Auch kleine Start-ups mit innovativen neuen Ansätzen haben keine Chance. Entweder sind auch dort große Konzerne die Mäzene und haben Einfluss auf die weitere Entwicklung, oder die kleinen Start-ups werden gleich ganz geschluckt samt Patente. Deshalb ja auch der Spruch von Peter Thiel: Wettbewerb ist für Loser.
Der Trend geht ja dahin, das die neuen Bürgerfürsten (Tech Milliardäre oder deren Stiftungen) schon ganz ungeniert die Regierungsgeschäfte übernehmen nachdem sie jahrelang versteckt hinter Lobbying nur Gesetzesvorlagen zum Abnicken vorgelegt haben.
Ich beobachte jedenfalls weiterhin gespannt, wie sich das chinesische Wirtschaftsmodell entwickelt. Also ob die politische Gestaltungsmacht dort auch sukzessive an den neofeudalen Geldadel übergeht.
Das Problem für Verbraucher – das sind wir ja alle – ist nicht, einen angemessen hohen Preis für Lebensmittel zu bezahlen.
Das Problem ist, dass die Politik dafür sorgt, dass alle anderen Kosten unseres Lebens (Energie, Heizung, Steuern und Abgaben usw.) in einem unerträglichen Masse steigen. Gleichzeitig wird gegen die Bauern gehetzt, die angeblich zu hohe Forderungen stellen. Die Politik verteuert unser Leben und präsentiert uns zeitgleich die „bösen“ Bauern als Sündenbock – ach ja: das Auto ist auch noch so böse, dass man es uns wegnehmen will.
Da liegt der Hase begraben.
Wie ethisch ist es, wenn Sachen, die in der Natur produziert werden, in ihr wachsen unter den Produktionskosten zu kaufen,
das muss doch zu Kosten der Ökologie und Soziales gehen.
Das müsste endlich mal von der Politik geändert werden.
Garantierte Mindestpreise? Das ist doch genau das, was bei der Stromerzeugung durch Windmühlen und PV-Anlagen gemacht wird! Nur daß hier die Reduzierung der Verbraucherpreise wegfällt – für den Staatshaushalt wären die 1’000 Milliarden auch schwer zu stemmen, die es bislang gekostet hat (ohne erkennbaren Nutzen übrigens: was die EU in einem Dutzen Jahren an CO2 „eingespart“ hat, hauen China und Indien in einem halben zusätzlich raus).
Literaturtipp zur Historie: R.L. Schuettinger, E.F. Butler: „Forty Centuries of Wage & Price Controls“
Kurzfassung: derlei hat bei den alten Babyloniern nicht funktioniert und auch sonst nirgendwo bis heute.
„Auf den Einwand, dass dann Lebensmittel teurer werden, gibt er folgende Antwort:
„Ich verstehe die Sorge, aber diese Transformation ist unumgänglich…..“
Alternativlos, wie Merkel sagte. Mir machen solche marxistisch-leninistischen Aussagen wirklich Angst.😯
Mal nicht auf die in diesem Falle geplante Sonderstellung von Bio abgehoben, sondern ganz allgemein: Was ist falsch daran, darüber nachzudenken, ob es nicht irgendetwas zwischen „Raubtierkapitalismus“ und Höfesterben und sozialistischer Planwirtschaft gibt. Vielleicht etwas, das den Namen „soziale Marktwirtschaft“ tatsächlich verdient..
Dann bräuchten wir erstmal wieder sowas wie „Neues Forum“, „Demokratischer Aufbruch“ u.ä.(auf „bündnis `90“ sollte man diesmal verzichten); Besetzung der Neuen Stasi-Zentralen usw. …weg von Parteien-, Justiz- und Kapitaldiktatur und müssten unser Zusammenleben völlig neu organisieren. Ein Name wird gefunden…
So alternativlos wie die Umstellung auf E-Antrieb bei Porsche…
Bioland ist überflüssig. …oder der nächste Schritt zurück zum Sozialismus.
Alle Verbände des Ökolandbaus sind überflüssig. Sie sind von einer Erzeugerorganisation zur Sesseletage der Funktionäre verkommen. Ein Wasserkopf par excellence!
Eigentlich ein interessanter Ansatz. Den kenne ich aus meiner Zeit in der sozialistischen Planwirtschaft. Auch in der DDR wollte man mit aller Gewalt die Lebensmittelpreise niedrig halten (ein Brot für ne Mark, ein Brötchen für´n Groschen Kartoffeln für ein paar Pfennige).
Die Grundsicherung sollte billig bleiben. Dafür waren die anderen Dinge, wie Elektrogeräte, Autos usw. teuer.
Das kollidierte aber auch im Planwirtschaftlichen System mit den steigenden Kosten (mehr technische Investitionen, steigende Löhne).
Aus diesem Grunde wurde 1983 die „große Agrarpreisreform“ umgesetzt. Da wurde genau das getan, was Plagge vorschlägt. Die Preise für die Betriebe wurden kostendeckend gestaltet, die Preise in den Läden aber durch Stützung mit Staatsgeld niedrig gehalten.
Das führte (unter anderem im Staatshaushalt) zu erheblichen Verwerfungen.
In den Betrieben führte es teils zu Stagnation und Trägheit. Es gab immer eine Ausrede, warum dies und das nicht ging. Man war ja auch viel damit beschäftigt, die notwendigen Betriebsmittel und Technik zu besorgen … an Irgendetwas war immer Mangel.
Alle hat immer zwei Seiten: Als uns 1988 eine Gruppe französischer Bauer besuchte, konnten die unsere Probleme gar nicht begreifen. Für die war die Vorstellung fester Garantiepreise wie eine Eintrittskarte ins Paradies.
Die andere Seite ist aber, dass der Antrieb zu Innovation stark abnimmt. Dann dominiert: Wieso was Neues machen ? Ging doch bisher auch so ! Unser Vermarktungschef meinte z.B. zu mir „Was willst du denn immer mit neuen Sorten experimentieren, es reicht wenn die Leute gelbe (Golden Del.) und rote Äpfel (Starkrimson) haben. Das können wir, warum willst du experimentieren ?
Im Fall Plagge ist das ähnlich. Er möchte über die „Mehrwerterzählung“ seiner Bio-Branche eine solche Situation schaffen. Was den Essensmachern (also denen die 95 % der Nahrungsmittel im Land produzieren) gelingen muss, ist, diese Erzählungen zu entkräften um nicht die Versorgungssicherheit an die Wand zu fahren.
Ansonsten hat der Gedanke an Mindestpreise für mich als Produzent schon etwas Verlockendes. Wenn das für alle gilt, ist das dann schon ein Gesellschaftsvertrag, der auch allen nützen würde.
„Für nachhaltig produzierte Lebensmittel den reduzierten Mehrwert-Steuersatz“. Wie finden Sie diesen Denkansatz?
Wie ist denn die Definition für „Nachhaltigkeit“? …und ist diese europaweit bzw. global vertraglich gesichert?
Guten Morgen das ist wirklich ein toller Ansatz aber die Bioprodukte die z.B im Rheinland angebaut werden oder im Allgäu haben eine ganz andere Kostenstruktur bei Hähnchenmast sehe das z.B ganz anders aus da könnte man das machen aber nicht bei Produkten wie sie genannt habe also bin ich gespannt wie man sowas umsetzen könnte das alle damit zufrieden sind schönen Sonntag