Bauer Willi
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Lebensmitteleinzelhandel – Die Botschaft ist angekommen

Ich weiß nicht, ob es das in den letzten Jahren  so schon mal gegeben hat: Bauern und bedeutende Vertreter des LEH sitzen sich direkt gegenüber. Nicht in Wirklichkeit, aber digital.

Am Freitag, 11.12.2020 trafen sich Vertreter von Lidl, Aldi, Rewe und Edeka mit Vertretern von LsV Deutschland und Cloppenburger Landwirten. Letztere waren der Auslöser, dass es überhaupt dazu gekommen ist. Weil Dirk Andresen, Sprecher von LsV Deutschland mich gefragt hatte, konnte ich mit dabei sein. Ich bin ja kein Mitglied.

Gleich zu Beginn: Es wurde eine gemeinsame Pressemitteilung für Freitag Abend verabredet. Gegen 19:00 Uhr erfuhren wir, dass diese Pressemitteilung in den Kreisen des LEH einen erheblichem Abstimmungsbedarf und Genehmigungen notwendig machte, so dass mitgeteilt wurde, dass mit der Pressemitteilung aus Sicht des LEH nicht vor Montag zu rechnen ist. Dann muss sie ja noch die Abstimmung mit der landwirtschaftlichen Seite erfahren. Aber wie heißt es so schön: „was lange währt…“.

Was kann also gesagt werden, ohne der gemeinsamen Presseerklärung vorzugreifen: Die erste Stunde verlief sehr harmonisch. Innerhalb kurzer Zeit konnte bei zwei Punkten volles Einvernehmen mit den Forderungen der Landwirte erreicht werden. Es ging ja auch noch nicht um Geld. Es war festzustellen, dass alle Unternehmen erkannt haben, dass die Situation auf den Betrieben außerordentlich angespannt ist.  Es wurde anerkannt, dass die Forderung nach kurzfristiger Hilfe aber auch nach langfristig verlässlicher Zusammenarbeit für die Landwirte wichtig ist, aber auch für die Unternehmen von Nutzen.

Ohne Mittagessen (für alle!) ging es in den Nachmittag und damit zu monetären Forderungen. Hier zeigten sich einzelne Unternehmen sehr zugeknöpft und kleinkariert, andere wiederum sehr offenherzig und großzügig. Dies könnte auch ein Grund sein, warum es im Nachgang beim Erstellen der Pressemitteilung zu internen Diskussionen innerhalb der Gruppe des LEH gekommen sein könnte. Aber das kann nur vermutet werden. Erschwert wurde das gesamte Gespräch übrigens dadurch, dass ein Kartellanwalt die gesamte Veranstaltung begleitete und mehrfach darauf hinweisen musste, dass bestimmte Sachverhalte in der Runde nicht abgestimmt werden durften. Etwas, was auch für die landwirtschaftliche Seite wohl ein neues Erlebnis war.

Wenn ich die Verhandlungen aus meiner Sicht zusammenfasse: Das Gespräch verlief absolut auf Augenhöhe. Die Landwirte haben ihre Position sehr deutlich (manchmal auch überdeutlich 😊) klargemacht. Die Vertreter der Unternehmen haben verstanden, wo der Schuh drückt und dass sie mit in der Verantwortung sind, die Situation, in die die Landwirte geraten sind, nun auch mit zu lösen.

Einig war man sich darin, dass man auch die Verarbeiter und die Politik mit in den Lösungsprozess einbinden will. Klar ist aber auch, dass man die Dinge, die zwischen Landwirtschaft und LEH direkt zu lösen sind (beide sind ja unabhängige Unternehmer) auch ohne Politik löst.

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61 Kommentare

  1. Oling Geerd sagt

    Es gibtcsie ja doch die gemeinsame Erklärung..
    Ungehinderter Warenverkehr……
    Dann ist ja jetzt alles supi- LEH Ziel erreicht.

  2. Christian Bothe sagt

    @Bauer Willi, lese gerade einen Artikel in Top Agrar/Schweine und eine Stellungnahme von Prof.Spiller : : „Preiserhöhungen des Handels…“ zu den vom LsV geführten Gesprächen.Erstaunlicherweise deckt sich vieles mit meinen Auffassungen und Erfahrungen mit dem LEH und der Listung von Produkten eines Verarbeiters! Habe mich ja im Blog auch dazu geäußert. Sie sollten das einfach mal lesen.Nachdenkenswert!

  3. Oling Gerrt sagt

    Heute 14.13. 17:07
    Hab bis jetzt kein Protokoll vom Freitag entdeckt. Im Netz wird schon von Finder Lohn gesprochen…

  4. Obstbäuerin sagt

    In der Hoffnung, dass sich die Mühe für die Initiatoren gelohnt hat und der eine oder andere davon profitieren wird, können wir uns nur hinter sie stellen und uns bedanken. Der link von Ferkelhebamme zeigt jedoch, dass es wohl noch Einiges zu tun gibt.

  5. Friedrich sagt

    Willi , das ist Spitze !! Danke !!

    Aber die Arbeit ist noch lange nicht erledigt. Viele Verhandlungsrunden habt ihr noch vor euch. Viel Mut und Entscheidungskraft wünsche ich euch dabei ! Wir , die wir nicht diese Arbeit machen , sollten stets bereit sein zur Demo. Dazu sind Lichterfahrten sowie LEH-Lagerdemos gleichermaßen wichtig. Der LEH wird versuchen mit allen Mittel aus dieser Negativlage wieder heraus zu kommen . Also aufgepasst ! Jeder Bauer sollte auch wieder die Grünen Kreuze und sonstige Plakate usw. ans Hoftor oder auf das Land stellen. Jetzt gehts ums Ganze . Alle müßen was tun. Tankt eure Schlepper um jederzeit losrollen zu können, denn wenn Weihnachten und Sylvester vorbei sind , dann wird es wieder schwieriger den LEH an den Verhandlungstisch zu bekommen. Durch die Festtage wollen die ihre sowieso angespannte Logistik nicht noch durch die Demos erschweren , also geben sie erst einmal nach um die nächsten zwei Wochen in Ruhe zu überstehen. — Der DBV springt jetzt erst einmal auf den bereits fahrenden Zug auf und versucht zu Retten was zu Retten ist. Die Bauernbasis muß die erst zum Jagen tragen. Auch die Schweigegeld erhaltenden NGOs schweigen. Damit zeigen sie , daß sie reine Abkassierorganisationen sind und damit ihren angeblichen Spendenauftrag mißbrauchen. Hier sollte man doch einmal das Geschäftsmodell mit der Aberkennung zur Steuerfreiheit prüfen ! Selbst die ABL und Biobauern machen beim LSV mit und das ist gut so , daß alle Bauern mit einer Stimme sprechen. Einigkeit macht schließlich stark. Bitte sorgt dafür , daß das noch lange anhält , denn dann haben die LEH-Leute keine guten Karten.

  6. Schorsch Summerer sagt

    Willi, danke für deinen Einsatz und auch danke den Cloppenburgern. Ich will jetzt nicht klugscheissen, doch ich habe bereits mehrfach darauf hingewiesen dass wir auch ein Kartellrechtsproblem haben. Das wird euch der Kartellanwalt auch gesagt haben. Es ist auch die Politik gefragt dieses Problem zu lösen. Der freie Markt funktioniert nicht so ohne weiteres auf einem Marktplatz der immer voll oder überfüllt sein soll damit nicht das Caos ausbricht. Hier müssen Abstimmungen über Mengen und Preise erlaubt sein. Doch das ist eine politische Frage.
    Viel Erfolg weiterhin!
    Und Danke.

  7. Das frag ich mich auch, ob die mittlerweile überhaupt noch wissen, was das totz der erschiedenen Deffinitionen ist.

    • Bundschuh 2020 sagt

      Der Bauernverband ist traurige Wahrheit
      es ist eine Schande für uns Landwirte
      das Verhalten gegenüber denen die
      den Mut hatten zu kämpfen gegen den
      Preis-Verfall unser Produkte .
      Es gehört dort Mal richtig Ausgemistet
      dieser Verband hat es nicht verstanden
      seine Mitglieder zu unterstützen .
      Viele Verbände arbeiten nicht miteinander
      trotz gleicher Problemen die Landwirte
      haben es verstanden nur gemeinsam
      sind wir stark .,…
      Es gibt aber noch viele Linientreue Kollegen
      die sich zu fein sind auf die Straße zu gehen
      so genannte Angsthasen .

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Herr Bundschuh,
        die Mitglieder hätten genug Gelegenheiten, in Versammlungen in ihrem Sinne Einfluss zu nehmen. Aus eigener Erfahrung als ehemaliger Ortsvorsitzender (immerhin über 70 Mitglieder), ist mir bekant, wie schwierig es ist, jemand für die Gremien zu finden. Wenn sich jetzt welche aus dem Kreise LsV finden, in ein Amt reinzuwachsen und eines dieser Ämter zu übernehmen, das würde ich begrüßen, denn ich bin auch noch Mitglied.

  8. Norbert Thüning sagt

    Deutsche Produkte müssen als solche gekennzeichnet werden,sie müssen sich von Importen abgrenzen. So lassen sich hohe deutsche Kosten durch höhere deutsche Preise von den Verbrauchern erzielen.

  9. firedragon sagt

    Ich finde es okay, dass ein Kartellanwalt mit am Tisch saß.
    Wann hat Landwirtschaft schon mal mit Kartellrecht zu tun?
    Nicht vergessen, man lernt immer dazu 😉

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die Landwirtschaft hatte schon mal was mit dem Kartellamt zu tun. Das war die Zeit des Milchstreikes, das Kartellamt wollte ein Verfahren anstrengen, gegen die Initiatoren, diejenige, die das Wegschütten der Milch empfohlen haben.

      Bei uns würde man zum Kartellamt folgendes sagen:

      Die kommsch de Katz gäh.
      (Zum Füttern vorwerfen, für die Nordländer)

              • Schorsch Summerer sagt

                Aber eigentlich würde ich sagen:
                De (oder des) konnst de Sau fuadan. (Damit kann man die Schweine füttern)
                und als nochmalige Steigerung:
                De (oder des) meng no ned aomoi d`Sau! (Das (oder die) mögen (oder fressen) noch nicht einmal die Schweine)
                Das Wörtchen “no” ist eine nochmalige Steigerung eines Ausdrucks. Wir Oberbayern benützen gerne eine doppelte Verneinung um etwas noch deutlicher auszudrücken.

                • ich übersetzte das “no” mit noch

                  das kannste noch nicht mal den Säuen füttern!

                • Schorsch Summerer sagt

                  Da hast du recht. Es ist aber als Steigerung gemeint. Die finale Steigerung wäre dann:
                  Des meng gar nia ned amoi d`Sau.
                  regional ein wenig unterschiedlich

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  @ inga

                  Endlich hat jemand begriffen, dass die Schweine nur gutes Fressen verdient haben.💋

              • doch die Aktion, Smarti,

                die Aktion war “für die Katz”, weil das Kartellamt sie verbotenhat!
                Mit welhcme recht, frage ich mich.

                Das Kartelamt kann man den “Katz zum Fressen geben” oder den Säu zu fresse gä” weil es das Verfahren verhindert hat.

                Mit welchem Recht, Ehemalliger?

                Und wann war das:

                “Das war die Zeit des Milchstreikes, das Kartellamt wollte ein Verfahren anstrengen, gegen die Initiatoren, diejenige, die das Wegschütten der Milch empfohlen haben.”

                so Ende der 60iger vielleicht?

          • Das K-amt kann man der Katz geben oder den Säuen vorwerfen,
            aber

            es nicht nicht für die Katz, also umsonst,
            für die Landwirtschaft vielleicht, oder?

            Hat es denn das Recht dem Initiator zu drohen, der die Initiative anstiften will?

            • Paulus sagt

              Inga, um das ein für alle Mal zu klären. Es gibt keine Säue (außer den zweibeinigen) sondern nur Sauen!
              Für den Ausdruck “Säue” würde man nach jeder Treibjagd vom Jagdgericht zu etlichen Runden Bier und Schnaps verdonnert und gleichzeitig in die unterste Schublade gesteckt.

              • Ach nee?
                Muß das Jagdgericht seine Treiber zu Hochdeutsch erziehen?
                😉

                Nein aber diesen Spruch
                Kannste der Katze geben
                oder kannste den Sauen vorwerfen,

                hat die gleiche Bedeutung, und zwar
                es ist für den menschliches Verzehr nicht geeignet, also „taugt nichts“.

                Und zwar schon so lange, als die meisten Menschen noch Dialekt gesprochen haben.
                Damals war eine Schweinemutter eine Sau und mehrere eben Säue.
                Bei Wildschweinen auch.
                Also der Spruch bedeutet: Taugt nichts!

                Während
                das ist für die Katz
                bedeudet

                „das war umsonst“

      • den Säuen geben
        Meinst du, Ehemaliger, richitg?

        Das Kartellamthat doch mit der Landwirtschaft, dem Rohstofflieferanten für Lebensmittel gar nichts zu tun,
        denn die haben ja wiederum niecht mit dem Wettbewerb zu tun!

        Das hat doch nur mit Gewerblichen Betrieben nd Firmen zu tun.

        Was haben die sich denn da einzumischen, wenn die Bauern mal demostrieren wollen und ihre eigenen Milch wegschütten wollen!?!

        Dann sollen die sihc mal drum kümmern, dass die Bauern mal einen angemesenen Preis bekommen.
        aber da sind sie ja auch nicht zuständig für.
        Müßten sie eigentlich, oder?

        • Ostbauer sagt

          Oh-oh- Inga; da bist Du aber auf dem Holzweg. Das Kartellamt hat sehr wohl was mit den Erzeugern zu tun.
          Stell Dir mal vor, wir würden das wie die Ölscheichs in Arabien machen. Wenn denen der Ölpreis zu niedrig ist, drosseln sie die Produktion und der Preis steigt. (meistens jedenfalls)
          Sowas nennt man in Europa illegale Absprache, da ist das Kartellamt hinterher wie der Teufel hinter der Seele.

          • Danke für den Hinweis, Obstbauer!

            Aber dann ist doch das Kartellamt Schuld an den Erzeugerpreisen, oder?
            Die jetzt oft Weltmarktpreise sind!

            Ist das Kartellamt von der Lebensmittelindustrie geschmiert?

            Von der Autoindustrie auch?
            Damit der einzelne Konsument mehr übrig hat um ein teures Auto oder anderen Konsum zu kaufen?

            Ist ihm doch gut gelungen von 1950 bis jetzt, oder?

            • Schorsch Summerer sagt

              Das Kartellamt ist dafür zuständig dass das Kartellrecht, das von der Politik in seinen Ausführungen zum Gesetz gemacht wird, auch umgesetzt wird.
              https://de.wikipedia.org/wiki/Kartellrecht
              Sollte die Politik in ihrer Mehrheit der Ansicht sein dass das Kartellrecht zu Gunsten einer Seite geändert werden sollte kann sie dieses per Gesetz tun.
              Grundsätzlich dient das Kartellrecht dem Interesse des Verbrauchers. Dieser soll dadurch vor Abzocke durch Kartellbildung geschützt werden.
              Ich als Bauer bin allerdings der Ansicht dass dem Verbraucher als Steuerzahler durch dem derzeit bestehenden Ungleichgewicht zwischen Erzeuger und Verarbeiter bzw. Vermarkter Schaden zugefügt wird. Zum einen weil sich die Vermarkter ganz offensichtlich auf Kosten der Erzeuger und Verbraucher bereichert (wer sind die reichsten im Land?) andererseits weil der Steuerzahler immer mehr Ausgleich an die Erzeuger zahlen muss, sonst würden die gar nicht mehr produzieren.
              Ist wohl Ansichtssache.
              Aber es gab und gibt in diesem komplizierten Kartellrecht auch immer wieder Lücken oder Rechtsunsicherheiten. Bestes Beispiel war der Milchstreik von 2008. Hier gab es eine Rechtsunsicherheit die das Organisieren des Streiks ermöglichte. Aber es erfolgte anschliessend ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Seitdem ist ein Streik nicht mehr möglich.
              https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesverband_Deutscher_Milchviehhalter

  10. bauerhans sagt

    H.J.Moog von REWE+PENNY wird heute in der NW zitiert:
    wir wollen den schweinebauern den preis zahlen,den sie vor ausbruch der ASP bekommen hatten und gehen davon aus,dass die schlachtbetriebe diesen preisaufschlag an die bauern weiter geben.

  11. Ferkelhebamme sagt

    Es tut mir leid, aber ich muss euch in eurer Euphorie bremsen.
    Nach anfänglicher Hoffnung war ich schon etwas skeptisch, wie Lidl es umgesetzt hat: das Logo mit dem Bauernsoli ist gut, der Hinweis, dass das Geld direkt an die Bauern geht auch (s. Netto: „einHerz für den Erzeuger), das funktioniert. Aber einen Preis durchstreichen und den höheren daneben setzen, ist verkauspsychologisch ein Unding. Absicht? Ein Experiment?
    Und jetzt taucht auch noch ein Bild auf, wo Kassler-Minutensteaks mit Aufschlag neben Minutensteaks mit einem Rabatt von 37% liegen, die natürlich knallrot gekennzeichnet und effektiv nur die Hälfte kosten. Der Verbraucher wird nach dem billigen kaufen, sonst springt das Belohnungszentrum im Hirn nicht an, da kann man niemandem einen Vorwurf machen. Außer Lidl, die den Verbraucher jetzt offensichtlich vorführen wollen.
    Ich hatte Ehrlichkeit vom LEH gefordert, ohne Tricksereien. Jetzt ist es Zeit, sie bei ihrer Ehre zu packen (sofern denn da noch was vorhanden ist)

    Willi, es ist toll, dass du auch dabei bist! Vielen Dank!

    P.S. Die LEHs wollen deutsche Produkte hervorheben. Wie wird denn deutsch definiert? Meine Ferkel fragen…

    https://blogagrar.de/politik/lidl-so-geht-das-nicht/

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Ihr dürft nicht glauben, dass jetzt alle in -von euer Seite gesehen – in die richtige Richtung geht. Der LEH sieht die Probleme, dass Traktoren ihre Zentrallager blockieren, das Problem der Preise für die Bauen ist bei denen zweitrangig, zumindest so lange, wie die Schnitzel und die Milch noch geliefert werden. Der Kampf wird immer weitergehen, müssen, vorausgesetzt, die Bauern nehmen den Kampf an.

    • Thomas Apfel sagt

      Sollte es tatsächlich zu dem schon oft diskutierten “Bauernsoli” kommen, und das Ganze auch noch dauerhaft und durchgreifend und nicht nur auf ein par Schweineschnitzel begrenzt, dann bin ich geheilt. Geheilt von meiner Skepsis gegenüber den ehrlichen Absichten des LEH und seiner Einkäufer, Fairnes gegenüber der einheimischen Landwirtschaft und ihren Lieferanten insgesamt zu üben. Geheilt von meiner Skepsis gegenüber freiwilligen Fair-Play-Regeln in einem von Konkurrenz und Wachstum geprägten Wirtschaft. Geheilt von meiner Skepsis gegenüber der Unvereinbarkeit von EU-einheitlichen Gesetzen und gleichzeitigem Schutz Nationaler Staatsgebiete und Rechtsräume.
      Ich bin dankbar, dass sich LsV und Willi um die großen Fragen kümmern. Für mich wäre über die Grenzen meines Bundeslandes und meiner Branche hinaus die Stufe meiner persönlichen Unfähigkeit (lt. Peterprinzip) erreicht. Deshalb bleibe ich bei meiner “Graswurzel” und träume weiter vom großen Wurf beim Bemühen Probleme zu lösen.
      Ab und zu kriege ich sogar den Kopf aus der Furche um eventuell den passenden Moment fürs Mitjubeln nicht zu verpassen.

      • Ostbauer sagt

        Thomas,
        es wird Weihnachten, und ich glaube Du bist auch so ein Mensch, dem Wunder noch nicht zu abstrakt sind.
        Es geht zumindestens in die richtige Richtung. Wie nachhaltig diese Gespräche sein werden, wird die Zukunft zeigen.
        Es sind jedenfalls noch verdammt dicke Bretter zu bohren. Die Knackpunkte sind ja hier bis zum Erbrechen diskutiert worden. Aber; wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
        Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der Erkenntnisgewinn aus den Gesprächen auf beiden Seiten doch größer war als wir vermuten. Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen.
        Also; immer optimistisch; es wird Weihnachten!

    • ” Preis durchstreichen und den höheren danebensetzen”

      heißt für mich, Ferkelhebamme.

      dass dieser Markt dafür ist, bzw. zeigen will, dass der erhöhe Preis an den Erzeuger weitergeleitet wird.
      War der Grund nicht ersichtlich?

      Vielleicht macht er Werbung damit!

      So,
      wenn der Verbraucher nun unter den Augen der Öffentlichkeit zu dem billigeren greift, dann unterliegt er doch eine gewissen sozialen Kontrolle. Oder?

      Was macht die mit den Menschen?

  12. Walter Peters sagt

    Danke Willi!

    Für den LEH ist die Situation deshalb so unangenehm, weil die gleichen Bauern, die ihre Läger blockierten, parallel Lichterfahrten für die Bevölkerung organisiert haben.

    Sie geraten also gleichzeitig durch den Druck auf ihre Läger und den Zuspruch der Bevölkerung zwischen die Mühlsteine Lieferant / Kunde. Das verschiebt in ungewohnter und unerwarteter Weise das Machtverhältnis – sie fürchten nichts mehr als gleichzeitigen Macht- und Imageverlust.

    Dieses Momentum muss genutzt werden!

    Genauso wie der Druck nicht nachlassen darf, muß weiter in der Öffentlichkeit für die Bauern geworben werden.

    So langsam wirken sich grüne Kreuze und Sternfahrten also aus, allen notorischen Pessimisten zum Trotz.

    Weiter so!

  13. bauerhans sagt

    ich bin jetzt wirklich gespannt!

    ich hatte übrigens gerade ein erlebnis der besonderen art.
    es wurde mit einer behörde über eine ackerbauliche entschädigung verhandelt,ich hatte mich da nicht eingemischt,sondern andere nachen lassen.
    nach langem hin und her kam für mich nur was unbefriedigendes dabei raus,was mich ärgerte und so verhandelte ich per mail selbst mit der behörde.
    eine mail und die sache war geritzt,heute war das geld aufem konto,ich staune immer noch.

  14. Jürgen sagt

    Klasse Arbeit – vielen Dank an alle Beteiligten! Und auch wenn es anstrengend ist für dich Willi, aber es ist so wichtig das du dabei bist – Danke

  15. Ehemaliger Landwirt sagt

    Es ist ja das erste mal, dass seitens der Landwirtschaft richtig Druck aufgebaut wurde, nicht Milch wegschütten, auf die die Bevölkerung eh verzichten konnte.

    Wären die Blockaden weiter gegangen, das hätte leere Regale bedeutet. Da es für den LEH um viel Geld ging, mussten die reagieren. Jetzt heißt es,den Druck aufrecht zu halten.

    • Christian Bothe sagt

      Genau deshalb musste der LEH in „Vorleistung“ gehen und hat sich zu diesem Gespräch herabgelassen. Sicher nicht aus Solidarität mit der LW. Was der LsV da gemacht hat, ist sicher richtig(bin ja Unterstützer).Nichtsdestotrotz haben wichtige Preisgestalter am Tisch gefehlt! Am Ende zählt das Ergebnis in „Heller und Pfennig“ beim Bauern auf dem Tisch! Nur ein schönes Gespräch ist gut, nützt aber nichts,zumal die Einkäufer des LEH genau wissen,was draußen los ist…

  16. Thomas Apfel sagt

    Da kann ich nur zitieren: “Wunder gescheh´n, ich war dabei” !!
    Es scheint ja tatsächlich Bewegung ins Geschehen zu kommen.
    Danke für die Arbeit und diese Mitteilung !!
    Bin auf die Presseerklärung am Montag gespannt. Fürs Weihnachtsgeschäft haben die 4 Großen ja nun wahrscheinlich das Monopol und einen erheblichen Zugewinn, nicht nur an Geld, sondern auch an Marktmacht. Um so wichtiger sind solche Gespräche für uns.

  17. Ich glaube soweit waren wir noch nie, es könnte sich was entwickeln. Lebensmittel Made in Germany. Jetzt brauchen wir nur noch ne Werbekampagne, die dem Ganzen langfristig ein Gesicht gibt, damit die Verbraucher wissen, warum sie ein bisschen mehr dafür zahlen sollen. Und der tollste Nebeneffekt, wir Familienbetriebe hätten wieder eine Perspektive

  18. Oling Geerd sagt

    Sehr schön das sie ja schon mal ein Statemezabgeben…. ich frage mich allerdings ob der LEH der richtige Ansprechpartner ist/war?
    Ich hab keinen einzigen Vertrag mit Aldi Lidl Rewe oder Edeka. Meine Milch wird abgedient und ich bekomme das was übrig bleibt!
    Das ist im Moment eine Unterdeckung von ca 6,5 Cent plus MwSt.
    Wenn unsere Molkerei verkaufen und nicht verra…. würden dann würde zumindest 30% der Milch eine bessere Verwertung haben.
    Wieviel geht denn an Nestle und Co. Wann sitzen sie denn mit denen am runden Tisch auf Augenhöhe?

    • Bauer Willi sagt

      Darf ich eine Frage zurück stellen: Was unternehmen Sie, damit Ihre Situation anders wird?

      Woher wissen Sie, dass wir nicht über die Situation am Schweine- und Milchmarkt gesprochen haben?
      Oder über die Lieferbeziehungen mit Molkereien und Schlachtbetrieben?

      Die Unterdeckung ist übrigens bei jedem Landwirt anders. Wie soll man das argumentieren?

      Ich habe die gesamte letzte Woche damit zugebracht, dieses Gespräch mit anderen vorzubereiten. Eine Verpflichtung, 6 Stunden nach Ende der Veranstaltung um 21 Uhr diesen Artikel zu veröffentlichen habe ich nicht.

      • Oling Geerd sagt

        Bauer Willi schön das sie sich so viel Zeit genommen haben ich bin seit 2016 unterwegs um einen auskömmlichen Mikchpreis ein zu fordern. Aktuell 11.11.-19.11- und am 3.12 bei einer Genomolkerei und auch bei einer privaten wir haben u s zum xterm Mal angehört wie die die Dache sehen.
        Dann war ich gestern von morgens halb drei bis um 17:00 in Hannover beivder aktuellen std. Den die Grünen eingereicht hatten.
        Zwischendurch noch Gespräch mit der SPD agrarpolitischen Sprecherin
        Willi ch bin kein Rentner und ich musste anschließend auch zu Gause noch füttern meine Berufskollegen sicherlich ebenfalls beantwortet das die Frage?
        Was haben sie denn Aldi nun erzählt bei uns steht morgen in der Zeitung das Aldi das alleine nicht kann sondern ein Fond eingerichtet werden sollte , war es das was der Bauernverband, der LsV Berlin mit Frau Klöckner am Dienstag schon abgesprochen hatten woraufhin Lidl dann mit den 50 Mio kam ?
        Fordert Herr Rukwied jetzt wieder eine Bauernmilluarde damit wir eine Einmalzahlungen von vielleicht 400€ bekommen?
        Sind das jetzt zu viele Fragen? Deshalb sind die Basisbauern nicht am letzten Sonntag auf die Straße gegangen denke ich.
        Schöne gute N8t.
        Ich lass mich überraschen

        • Bauer Willi sagt

          @Oling Geerd
          Vielen Dank für Ihren Kommentar, den ich noch nicht richtig interpretieren kann. Soll es heißen, dass ich mich aus der Sache raushalten soll? Und dass Sie es machen wollen?

          Wie Sie schon sagen, bin ich Rentner. Ich unterstütze die Gruppe der Landwirte, die mit dem LEH verhandeln, mit meinen bescheidenen Kenntnissen und meiner Zeit. Andere Kommentare hier im Blog wissen das zu schätzen und das freut mich.

          • Christian Bothe sagt

            Eigentlich möchte Oling Geerd nur darstellen, wer für ihn als aktiver Landwirt der direkte Ansprechpartner ist, nämlich sein Verarbeiter die Genossenschaftsmolkerei, der er die Milch andient. Von denen bekommt er sein Milchgeld und nicht vom LEH und deshalb sieht er die Wichtigkeit der Verarbeiter in so einer Runde. Das hatte ich ja auch schon mal an anderer Stelle für mein Kartoffelverarbeitungsprodukt dargelegt. Oling Geerd hat übrigens an keiner Stelle Ihr Engagement in Zweifel gezogen, Bauer Willi. Warum so dünnhäutig bei dem insgesamt so positiven Feedback? Das Gespräch mit dem LEH war sicher eine gute Sache initiiert vom LsV. Mal sehen, was davon zu realisieren ist…

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          @Oling Geerd

          Mir ist auch nicht ganz klar, auf was sie hinaus wollen?

          Zumindest hat sich der LEH herabgelassen, mal mit den Bauern zu sprechen.

          • Oling Geert sagt

            Ganz einfach man beschäftige sich mal mit Farmers Friendly was da vom FDF Niederlande ins Spiel gebracht wurde.
            Dann habe ich mich gewundert das der oberste des LsV die Basisbauern verbietet weiterhin vordem Zentrallagern zu demonstrieren u. jetzt die Verhandlungen führen will. Die eigentlichen Initiatoren massiv angegangen wurden. Gemeinsam hieß es doch immer. Da hab ich dann wohl was falsch verstanden?

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