Bauer Willi
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Globales Ziel: Landwirtschaftliche Produktivität verdoppeln

Die UNO hat 17 Ziele (Global Goals)  für die globale Entwicklung formuliert. Eines davon ist die Beendigung des Hungers.

http://www.bmz.de/de/themen/2030_agenda/17_ziele/ziel_002_hunger/index.html

Dazu gehört die Maßnahme, die landwirtschaftliche Produktivität zu verdoppeln. In der nachfolgenden Rede von Minister Müller wird aber auch die Widersprüchlichkeit von Zielen und Maßnahmen offensichtlich. Sie ist zwar aus dem Jahr 2016, aber zur Darstellung der Widersprüche auch heute noch gültig.

http://www.bmz.de/de/presse/reden/minister_mueller/2016/juni/160623_Rede-Minister-Mueller-bei-Konferenz-Politik-gegen-Hunger.html

Es erinnert mich an den Satz: “Es muss etwas passieren, aber es darf nichts geschehen.”

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36 Kommentare

  1. Friedrich sagt

    Wenn man sich die 17 Punkte vom Ministerium anschaut , dann kommt man schnell auf die Idee, daß Deutschland mal wieder die Welt retten will. Das sind alles theoretische Ansätze , wo man ganz viele Leute im Ministerium mit beschäftigen kann , aber ob die Afrikaner das überhaupt wollen , daß steht in den Sternen. Fest steht , daß mehr Nahrungsmittel zur Verfügung stehen müßen und da hakt es. In Europa extensiviert man und in Afrika bekommt man die Mehrproduktion nicht geregelt. Viele aufgeführte Punkte vom Ministerium sind zwar ganz schön , aber auch Träumerei und für einen der Hunger hat nicht relevant. So lange die Afrikaner mit immer neuen Bürgerkriegen , Waffenkäufen und auch das Geld aus dem Westen der Bevölkerung vorenthalten , wird das alles nichts. Wenn wir nun “Eine Welt ” sein sollen , dann müßen die Länder , die das können , auch ihre Produktionsgrundlagen nutzen , um den Hungernden zu helfen. Was Europa mit der Extensivierung macht ist reiner Egoismus unserer weltverbessernden grünroten Eliten. Den Hungernden hilft das aber nicht . Die brauchen nicht in zehn Jahren Nahrungsmittel , sondern jetzt und gleich. Wenn wir helfen wollen , dann müßen alle ertragsmindernden Gesetze gestrichen werden , damit Europa mehr Nahrungsmittel abgeben kann und nichts anderes. Träumerei und Ideologie war gestern ! Praktisches Handeln ist angesagt.

    • Thomas Apfel sagt

      Antworten für Afrika sind immer schwierig und komplex. Die Korruption und Bürgerkriege haben sich in den %0-iger und 60-iger Jahren etabliert, als man im Westen Angst hatte, aus ganz Afrika könnte ein “Sozialistischer Kontinent entstehen”. Da sind insbesonder von den USA und auch Südafrika Milliarden in Bewaffnung und Unterstützung von Untergrundkämpfern gesteckt worden. Die Namen, die z.B. den Kongo heute politisch repräsentieren (und ausbeuten (lassen)) waren fast alle bei den Anführern den von Südafrika und USA unterstützten Söldnertruppen, die sowohl den Kongo als auch Angola jahrzentelang mit Krieg überzogen haben (Kabila z.B.). Hier wurde Lumumba als erster demokratischer Präsident mit Hilfe der CIA ermordet und Mobuto an die Macht lanciert der das noch heute funktionierende korrupte System installierte.
      So ist das in vielen Ländern Afrikas passiert (oder eigentlich “passiert worden”). und dadurch sind diese Strukturen entstanden, die oft mit den Konzernen und Staaten eng verbunden sind, die die Rohstoffe ausbeuten – nennt man Neo-Kolonialismus.
      Interessant zum Beispiel Gestern eine Sendung über Klima und Wasser: So hat Ostafrika (indem Falle Kenia) seit einigen Jahren eher zu viel als zu wenig Wasser, kann diese Ressource aber nicht in Landwirtschaftliche Erfolge ummünzen. Unter Anderem auch deshalb, weil (wie fast überall in Afrika) weite fruchtbare Gebiete in Naturparks zur Erbauung der westliche (und neuerdings auch östlichen) wohlhabenden Touristen blockiert sind, auch “Naturschutz” kann ein zweischneidiges Schwert sein. Schließlich sind einige der Reservate auch entstanden, damit reiche Jäger genügen Großtiere vor die Büchse bekamen.
      Ansonsten übernehmen gerade in Kenia einheimische Bauern mit modernen Produktionsmethoden die Versorgung der Städte. Der Anteil der “Bauernmärkte” an der Lebensmittelversorgung hat sich in den letzten 20 Jahren zu Gunsten von LEH Ketten mehr als halbiert.

      • also agieren dort westliche Ketten und Global Player, die dort verdienen wollen!

        Ich dachte auch immer Afrika braucht die Touristen, um die Konjunktur in den Schwung zu bringen, natürlich darf darunter die Natur und die fruchtbaren landw. Flächen nicht leiden.

        Wenn wir uns schon regional verköstigen wollen.

        Gerade in Südafrika sind so viel deutschstämmig Farmer und andere die hier auf Entwicklungshilfe studiert haben, haben die da nichts zu sagen?

        • Thomas Apfel sagt

          Nee Inga, in Kenia sind das vorrangig Afrikanische LEH Ketten (teils aus Südafrika)
          Die übernehmen kontinuierlich Marktanteile der traditionellen Bauernmärkte, auf denen die Kleinerzeugen verkaufen.
          Der LEH wird zu wesentlichen Teilen von einheimischen jungen Bauern bedient, die gut organisiert und modern produzieren. Die kleinbäuerliche Subsistenzwirtschaft ist im Rückwärtsgang unterwegs.
          Wenn Du den Film “10 Milliarden” gesehen haben solltest (da geht es um Welternährung), da wurde so eine Subsistenz-Bäuerin gezeigt, die um etwas dazu zu verdienen, ein wenig Gemüse auf dem Markt in Nairobi verkauft hat. Das war Salat und Blattgemüse, das vor dem Verkauf in einem Bächlein gewaschen wurde, in das links die Zicken, recht die Rinder gekackt haben und ein kleines Stück weiter eine andere Mutti ihre Wäsche gewaschen hat.
          Man, habe ich gedacht, die müssen da in Afrika alle ein beinhartes Immunsystem haben. Da bin ich ja fast dankbar, dass es sowas wie QS gibt.
          Offensichtlich ist das (die Hygiene) aber auch ein Grund für den Siegeszug der Ketten in den modernen Städten Afrikas.

  2. fingerphilosoph sagt

    Durch die willkürliche Gleichsetzung von Geld und Nahrungsmitteln sind die verlinkten Artikel so gut wie aussagelos. Sie haben doch nur den Zweck, mal wieder ins ewig gleiche Horn zu tuten und die Bodendegradation und Nachhaltigkeit anzumahnen. Gleichzeitig werden Hunger und/oder Mangelernährung jedoch der Armut zugeschrieben, die als Geldmangel definiert wird. Hier werden verschiedene Sachverhalte munter durcheinandergeworfen und aus dem Wirrwarr alle möglichen Zahlenspielchen abgeleitet, die nix bedeuten.

    • Thomas Apfel sagt

      Wenn ich die Ministerrede lese kommen mir zwei Fragen:
      Erstens wo kommen diese Zahlen her, dass 75 % der Nahrungsmittel und 70 % der landwirtschaftliche Investitionen von “Kleinbauern” erzeugt bzw. getätigt werden. Welche Betriebe sind da hinterlegt ? Sind da zum Beispiel die Südtiroler Obstbauern und andere ähnlich produktive Betriebe allein wegen ihrer geringen Durchschnittsgröße hinterlegt ? Irgendwie will sich bei mir das Bild von den “Kleinbauern, die die Welt ernähren” nicht zusammenfügen. Vielleicht ist das aber auch schon wieder so ein Frame, der aus der Diskrepanz von tatsächlich hinterlegten Daten und Bildern völlig verarmter Subsistenz-Bauern und deren medialer Präsenz entstanden ist. Denn mancher “Kleinbauer” hat eine hohe Flächenproduktivität und verdient auch ordentlich Geld (Bruttowertschöpfung “kleinbäuerlicher” Obstbau in Südtirol z.B. 20.000 – 50.000 €/ha).

      • fingerphilosoph sagt

        In Asien und Afrika, so sagt man, bewirtschaften “Kleinbauern” 2 bis 3 Hektar. In Deutschland ist Bauer Willi mit seinen 40 Hektar ein Nebenerwerbsbauer bzw. “bäuerlicher Familienbetrieb”. In Südamerika liegt die Durchschnittsgröße einer Farm bei ca. 180 Hektar, hier dürfte ein Kleinbauer also jeder sein, der unter dieser Größe wirtschaftet. In einem Film über russische LW habe ich erfahren, dass die Bewirtschaftung von “lediglich” 6.000 Hektar als Hobby gilt. “Kleinbauer” zu sein, ist also ein weites Feld, selbst wenn man nur von der Größe und noch nicht mal von der Flächenproduktivität ausgeht.

  3. Obstbäuerin sagt

    Paul, Deutschland liegt in einem sogenannten Gunstgebiet und deshalb erntest Du mehr, als z.B. einer, der einen gleich großen Garten in der Mongolei hat. Abgesehen davon, glaube ich auch nicht, dass es hier als Kleingärtner zu 100 % möglich ist.

    • bauerhans sagt

      “großen Garten in der Mongolei”

      der Mongole MUSS was im garten ernten,ein Deutscher kann was ernten!

  4. Ich weiß nicht, was an der Rede von Herrn Müller so falsch ist…? Wenn ich es auf mein Gartengrundstück (2.600 m2) schaffe zwei Menschen (vegan) das ganze Jahr durch zu ernähren, warum kann ich das dann nicht auf alle Böden so hinkriegen?

    Ich denke, wenn (in Deutschkand) 10-15% der Bevölkerung wieder in der Landwirtschaft arbeiten würde, jeder versucht den Boden als ein Superorganismus zu sehen und die Politik die LWS wieder mehr Bedeutung zukommen lassen würde, könnten wir uns ernähren, chemische Pflanzenschutzmittel einsparen und gleichzeitig Böden an die Natur zurückgeben. Es geht, 100%, man muss es nur erkennen.

    • bauerhans sagt

      Paul,bei uns will keiner mehr einfache tätigkeiten erledigen,schon gar nicht in der landwirtschaft.
      eine familie mit zwei kindern bekommt durch Hartz 4 monatlich mehr geld als ein arbeitnehmer mit familie.

    • Schmeckt gut sagt

      Paul, ihr Ansatz ist lobenswert. Auf die Diskussion in der Öffentlichkeit bin ich aber sehr gespannt, wenn eine solche Lebensweise für die ganze Bevölkerung umgesetzt werden soll. Es wird nur bei der Bevölkerunggruppe funktionieren, die dem Thema Umweltschutz, Nachhltigkeit… zugewandt sind – vielleicht 20% der dtsch. Bevölkerung und das noch hauptsächlich in den Städten. Wie soll sich diese Lebensweise in den Städten umsetzen lassen? Wird diese Lebensweise auch über einen längeren Zeitraum beibehalten und nicht nach kurzer Zeit beendet (Rückenschmerzen…). Vieles ist denkbar, die 98 % Nichtlandwirte müssen es nur vorbehaltlos unterstützen und da gibt es viele Zweifel. Unterstützung von uns Bauern ist auf jeden Fall möglich, muss aber bezahlt werden. Angefangen bei den Gartenparzellen und der nötigen Infrastruktur.

    • Thomas Apfel sagt

      Paul, mal ehrlich: mit Getreide, Nüssen und der gesamten Winterversorgung zu 100 % aus dem Garten ? Da sollten Sie vielleicht mal genau analysieren, was Sie so alles essen. Die Öle, Fette, die einheimischen und nicht einheimischen Nüsse, der Dinkel und der Hafer, die Soja-Erzeugnisse (Tofu z.B.) kommen alle aus Ihrem Garten ? Dazu müssen Sie dann auch noch den Anteil der Kalorien an der Gesamtbilanz aus eben diesen Erzeugnissen rechnen. Der macht nämlich definitv mehr als die Hälfte aus. Dann bitte dazu auch die Fläche, die für Kompost und Mulchtransfer benötigt wird (es sei denn Sie kaufen die Nährstoffe für die Pflanzen zu – und dann ist die Frage welche, mit welchem Hintergrund.
      Bitte nicht immer solche Milchmädchen – Rechnungen !

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Ein Nachbar und eine mir bekannte Familie habe angefangen zu Gärtnern, nein keine 2.600 qm, sondern höchstens mit 50 qm. Nachdem die Tomaten braun, statt Rot wurden haben beide nach einem Jahr aufgegeben.
      Eine der Ehefrauen meinte nur, da verdient man nichts.
      Arbeitskolleginnen meiner Frau meinten, bei dem Preis kaufen sie im ALDI.Das ist die Realität, auch auf dem Lande. Auch sollte man nicht vergessen, das Gießen geht richtig ins Geld, wenn man das Wasser von der öffentlichen Leitung kommt.

      • Brauchen die paar Tomatenstöcke so viel Wasser?

        Aber weil sich keiner mehr die mühe machen will und eigene Tomaten oder andere Sachen anzubauern, verarmnt irgnedwie unsere Kultur.

        Da sind aber nicht die Bauern Schuld, ….

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Inga,
          in meinem Garten zb, gibt es nicht nur Tomaten, auch Bohnen Gurken, Karotten, Paprika, Auberginen, Kohlrabi, Zwiebeln und Chayoten, die besonders viel Wasser brauchen, auch Tomaten brauchen recht viel Wasser für einen guten Ertrag.

          Für mich ist das Gemüse aus dem eigenen Garten ein Stück Lebensqualität.

          • Paulus sagt

            Ehemaliger, bei deinen Statements vergisst du immer etwas ganz Wichtiges.
            Du hast Ahnung von der Materie, der gemeine Bürger der sich als Kleingärtner versucht hat die nicht. Da kann er noch so viel googlen, es wird ihn nur verwirren.
            Ich wiederhole mich ungern, aber meine eigenen Erfahrungen mit der Reaktivierung eines Gemüsegartens waren trotz aller Mühen sehr ernüchternd. Klar hatten wir (manchmal) tolles Gemüse und z.B. auch leckere Kartöffelchen, aber wenn du als Kleinstfamilie 10 oder 15 ganz tolle Kappesköppe erntest ist das mit der daraus resultierenden Lebensqualität schon so eine Sache. Es gab auch Schädlingsbefall und Pflanzenkrankheiten denen wir ratlos gegenüber standen. Und wenn ein professioneller Anbauer
            so viel Hühnermist unter seiner Petersilienkultur einbringen würde wie ich, landete er wahrscheinlich im Knast.
            Ich überlasse es, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Grünen, gerne den Profis.
            Lebensqualität vermisse ich dabei nicht.

            PS. Was zum Teufel sind denn Chayoten? Muss man die kennen?

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Paulus,
              auch bei mir gab es eine Zeit, wo ich keine Ahnung hatte, mit dem Gärtnern, muss aber zugeben, mein beruflicher Werdegang half mir und hilft immer noch.
              Dennoch kann ich nur jedem Raten, dies anzufangen, glaube mir, eine gekaute Tomate aus dem Supermarkt würde ich nie essen, für mich ungenießbar. Kartoffeln lasse ich hungern, bringt weniger Ertrag, dafür schmecken die besser. Solch eine Anbaumethode kann sich kein Kartoffelbauer leisten.
              Letztes Jahr hatte ich einen Überfall von grünen Blattwanzen, die mir die Gurken ruinierten und die Auberginen auch und das innerhalb von 2 Tagen. Als Umweltfreund habe ich die jungen Wanzen mit einem biologischen Mittel bekämpft, dieses Wissen haben halt die Bauern, auch wenn die breite Masse uns dies abspricht.

              Chayoten muss man nicht kennen, deshalb freut man sich, diese Frucht im eigenen Garten zu erzeugen, eine Frucht die aus Mittelamerika stammt. Empfehlen kann ich die nicht, die ist problematisch beim Anbau, braucht warme Temperaturen, zb. in 4000 NN setzt die keine Frucht an in Norddeutschland geht es auch nicht.

              https://www.pflanzen-lexikon.com/Box/Sechium_edule.html

                • firedragon sagt

                  Ach wie schön, bin ich doch nicht alleine mit den “Problemen”….🙃

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Meine Tastatur ist sehr unempfindlich, muss richtig draufhämmern, sonst unterschlägt sie manche Buchstaben, bei der Zahl war dies jedoch nicht Schuld.
                  Vielleicht sollte ich die Beiträge durchlesen, bevor ich die wegschicke.
                  Aber ich geb mal meinem Alter die Schuld, das versteht jeder. 😉

              • Paulus sagt

                Na ja, fehlt jetzt nur noch Bauer Willi, der behauptet die eigenen Tomaten würden besser schmecken als die vom Kraftwerk in Neurath. Darauf wird er sich aber nicht einlassen. 😉

      • Warum sind denn die alten Gemüsegärten in der Stadt zu Zierrasen oder Schotterplätzen geworden?

        Die Menschheit muß umdenken, wenn sie mit de rNatur leben will, muß!

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Jeder der keine Straßenbahn vor der Haustüre hat, legt sich einen Schottergarten an und meint die Straßenbahn kommt vorbei.

          • Wie meinst du das, Ehemaliger? Auch Strassenbahnschiebenanwohner haben Schottergärten, oder?
            Ich meinte ja die Gemüsegärten von früher, als die Nahrungsmittel zu kaufen noch 50% des Familieneinkommens ausgemacht.
            Diese Gärten sind heute eventuell Schottergärten. Der LEH bietet es Dank Industrie billiger an.
            Das ist nicht ökologiefreundlich sondern -feindlich.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Inga,
              du weißt doch auch, dass ein Gemüsegarten viel Arbeit macht. heutzutage gehen die Frauen lieber in ein Nagelstudio um sich lange Krallen ankleben zu lassen.

    • Paul, die Idee habe ich schon seit 10 Jahren. Leider wird das mit 10 bis 15% der Bevölkerung nicht zu schaffen sein. Ich meine, dass, extrem ausgedrückt, jeder für sich selbst die Lebensmittel herstellt. Pro Person 3000 m2 bereitstellen und dann mit Hacke und Sense loslegen ohne Traktoren und ohne Pflanzenschutz (grüner geht es nicht mehr).
      Wir hätten Vollbeschäftigung indem 99% Restbevölkerung Landwirtschaft hautnah erleben würden, was das für eine Plackerei ist. Wenn NGOs und sonstige Besserwisser mit Schwielen an den Händen dann noch durch schlechte Erträge und Konservierungsverlusten Angst haben müssen im Winter zu verhungern, würde das die Wertschätzung der Landwirtschaft erheblich steigern.
      Bin mir bewusst, dass das nur eine verrückte Idee ist.
      Aber vielleicht wäre eine RTL-SOAP (statt Bauer sucht Frau, Dschungelcamp und sonstigen Quatsch) mit dem Motto: “Landwirtschaft im Mittelalter- Wer schafft es nicht zu verhungern?” ein super Ansatz die Nichtlandwirte mal auf zu rütteln.
      Was meint Ihr, soll ich mal mit RTL Kontakt aufnehmen?

      • Vielleicht verlangt unser Globus danach, dass alle Leute, die zu viel Freizeit haben auf dem Feld helfen, damit wir die angeblich umweltschädigende Technik nicht mehr einsetzen müssen.

        Dann macht sich auch keiner mehr lustig über die Bauern!

        Und RTL kann auch kein Geld mehr damit machen.

    • Uli Graf sagt

      Zwei Drittel der globalen Agrarflächen sind Grünland. Wenn wir das zu Acker umwandeln, wäre vieles möglich. Aber wollen wir das? Bei uns wäre es zumindest nicht erlaubt.

      • Thomas Apfel sagt

        Die zwei Drittel, die Weltweit Grünland sind, sind aus verschiedensten Gründen (Höhenlage, Steinigkeit, Hängigkeit, Niederschlagsverteilung) im Gegensatz zu großen Teilen unseres Grünlandes überhaupt nicht in Acker umwandelbar. Es besteht nicht einmal theoretisch diese Option !

        • Ein Beweis, dass unsere Ökologie geschützt, bearbeitet und verwaltet werden muß.
          Eben eine Aufgabe der Landwirtschaft,
          die das Land bewirtschaftet!
          Sie hat auch das Know-how!

          Ob das nur mit den Ernteerlösen alleine bestritten werden kann?
          Wie kann man die Ökologie in unserer Volkswirtschaft einpreisen?

    • Oh Paul,
      bist du kein Bauer?
      Es gibt doch verschiednen Bodenqualtitäten und-arten in unserem Land. Stell dir mal die Bodenqualität in Brandenburtg und dem Rheinland vor!

      Auf den Sandböden in Brandenburg braucht ein Mensch mehr Boden um davon vegan leben zu können.

    • Paulus sagt

      Paul, was die Selbstversorgung betrifft, kenne ich ein aktuelles Beispiel der Benediktiner. Die interessieren mich nun mal, weil ich denen als ehem. Schüler ihres Ordens immer noch verbunden bin. Die haben (versucht) ein altes Kloster in der Eifel wieder mit Leben zu füllen, einschl. Selbstversorgung, allerdings nicht vegan. Die Jungs sind schon äußerst genügsam und können nicht nur beten sondern auch arbeiten. Abgesehen davon, dass sie Produkte wie z.B. Kaffee, Gewürze und Zitrusfrüchte etc. eh zukaufen mussten, ist ihnen das Experiment mit der ganzjährigen Selbstversorgung bis heute, trotz halbwegs günstiger Bedingungen nicht gelungen.
      Ich kann mir deshalb unmöglich vorstellen, dass es ein üblicher “normaler” Haushalt schafft.

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