Bauer Willi
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Landwirtschaft im Jahr 2049

Unter dieser Überschrift hat sich eine weitere Gruppe zusammengefunden, die mögliche Wege für die Zukunft der Landwirtschaft diskutiert hat. Dieser Blick geht fast 30 Jahre nach vorne.

Wer nicht weiß, wer die DAFA ist: es ist die Deutsche Agrarforschungsallianz

Hier die Übersicht über die Zielbilder:

Zielbilder für die Landwirtschaft 2049 — Übersicht

 

Die Kernelemente des Zielbildes 2049 wurden so formuliert (Zitat):

DAFA-SF19-2-Gesamtzielbild

Die Landwirtschaft und die Lebensmittelerzeugung werden von der Bevölkerung wertgeschätzt, weil

• Aufklärung, Bildung und Information zur Betrachtung von Gesundheit, Ernährung, Umwelt und Sozialpolitik als ein Ganzes geführt haben,
• die Gesellschaft Tierhaltung und Fleischproduktion unter Tierwohlaspekten unter-stützt und entsprechend honoriert,
• Landwirtschaft stadtnah erlebbar wurde,
• regionale Ziele über ganzheitliche Regionalkonzepte umgesetzt wurden,
• regionale und nationale Schwerpunktsetzung durch ökonomische Regelungen er-leichtert wurden,
• Landwirte auch für die Erhaltung von Ökosystemleistungen von der Gesellschaft ent-lohnt werden,
• Digitalisierung und strategische Forschungsförderung frühere Zielkonflikte mildern konnten.

Die Landwirtschaft ist klimaneutral, weil

• Moore renaturiert und unter Schutz gestellt wurden,
• Emissionen von Tieren durch angepasste Fütterung verringert und in Ställen aufge-fangen werden,
• Stoffkreisläufe durch regionale Kopplung von Tier- und Pflanzenproduktion zusam-men mit dem Kreislauf von Produktion, Verbrauch und Abfallbehandlung weitgehend geschlossen sind,
• regionale, einheimische Produkte von den Konsumenten bevorzugt werden.
Landwirtschaftliche Betriebe sind divers aufgestellt innerhalb des Betriebes oder regional, denn
• es gibt neue Einkommensquellen aus Ökosystemdienstleistungen, Aquakultur, Agro-forst, Insektenzucht,
• Biodiversität und vielfältige Landschaftsstrukturen stabilisieren die Produktion,
• die Nachfrage nach Fleisch und Milch ist gesunken und die Tierhaltung an regionale Ackerflächen gebunden,
• Fruchtfolgen sind regional abgestimmt,
• Landwirte nehmen neue Betätigungsfelder auf.

Die Bevölkerung ernährt sich gesünder aus fleischarmen, regionalen Nahrungsmitteln, weil

• eine gesunde Ernährung im Gesundheitswesen belohnt wird,
• Kantinenverpflegung nach Ernährungsstandards ausgerichtet ist,
• es einfacher ist, auf die eigene Person zugeschnittene Ernährungsangebote zu be-kommen
• die Ernährungskompetenz durch entsprechende Bildungsangebote und Anreiz-systeme gestiegen ist.

Die in Deutschland angewendeten Leitlinien und Standards für Ernährung, Organisation der Landwirtschaft, Tierschutz, Klimaschutz und Warenhandel orientieren sich an Leitlinien und Standards der Vereinten Nationen und ihrer Unterorganisationen, weil

• in einer gemeinsamen Anstrengung globale Ziele und Überwachungsprotokolle für Klimaschutz und damit die Verteilung der globalen Landwirtschaftsproduktion verab-redet wurden,
• dabei auf die Erhaltung regionaler und nationaler Eigenheiten geachtet wurde.
Lebensmittelverarbeitende Betriebe und Handel sind ebenfalls regional organisiert,
• um gezielt auf regionale Gegebenheiten reagieren zu können,
• um in regionalen Stoffkreisläufen schneller reagieren zu können.

Widersprüche, unklar
• Stärke der Steuerung, Ordnungsrecht, Freiwilligkeit, Standardisierung – Individualisierung

Für mich liest sich dies wie ein Wunschzettel für Weihnachten. Mittlerweile haben wir ja reichlich Zukunfts-Visionen.

Was tatsächlich fehlt: eine Zukunft.

(Aufrufe 2.154 gesamt, 1 heute)

37 Kommentare

  1. Limes sagt

    Schaut man sich den “Faktencheck! Forderungen zu Stoffkreisläufen und Klimawandel, die sich aus den Zielbildern für die Landwirtschaft 2049 ergeben” an sind dort beachtliche Vorleistungen von der Gesellschaft für die Ldw enthalten. Eine Chance für Landwirte.
    Forderung 1.1: Regionale Nährstoffkreisläufe aufbauen!
    Zur Zeit gehen dem landwirtschaftlichen Kreislauf auf Dauer signifikante Nährstoffmengen verloren. Ein Teil der Nährstoffe (z.B Klärschlamm) kommt nur unzureichend aufbereitet zurück.
    Eine Stoffbilanz auf regionaler Ebene für alle Nährstoffverbraucher (Bevölkerung, Haustiere, Industrie…) für alle verbauchten Produkte aus Pflanzen- und Tierproduktion ist die Basis für die Zielereichung. Dokumentation und Bereitstellung der extrahierten Nährstoffe (ohne Nebenprodukte wie Medikamente, Schadstoffe) für die regionale Landwirtschaft sollte selbstverständlich sein. Verantwortlich für Umsetzung mit verbindlichem Zeitplan: Bund/Land/Kommune. Starten könnte man in Grossstädten wie Berlin, Hamburg, München, Köln, Stadtkonglomeraten z.B Ruhrgebietsstädte.
    Forderung 3.1 Nur Wirtschaftsdünger verwenden! “Eine adäquate Nährstoffversorgung von landwirtschaftlichen Pflanzenbeständen ist regional oder national allein mit Wirtschaftsdünger und Klärprodukten zu realisieren (inkl. technischer Aufbereitung) und Bedarf nur in Ausnahmefällen der Ergänzung durch mineralische Dünger.” Hier können die Landwirte die Akteure beim Wort nehmen und einen Zeitplan für die Umsetzung und Bereitstellung der “reinen” Nährstoffe durch die Gesellschaft fordern, siehe Forderung 1.1. Weiterhin konkrete Beschreibung wie unvermeidliche Nährstoffverluste im Kreislauf dauerhaft ausgeglichen werden sollen.
    Forderung 3.4 Es ist genug Wasser da! “Im Jahr 2049 ist Wasser kein limitierender Faktor für die Landwirtschaft, da Bewässerungswirtschaft Standard in Deutschland ist.” Auch hier ist die Gesellschaft vor allem die Stadtgesellschaft gefordert. Der Wasserkreislauf, Wasser Abpumpen auf dem Land für die Stadt – Einleitung Abwasser in den Kanal direkt in den nächsten Bach/Fluß entzieht dem Land ständig Wasser. Zu erwarten ist ein konkreter Massnahmen- und Zeitplan vor allem von Stadtgesellschaften.
    Schau mermal wann die Gesellschaft und Politik ihre Hausaufgaben für die Transformation gemacht haben.

    • Reinhard Seevers sagt

      “Forderung 1.1: Regionale Nährstoffkreisläufe aufbauen!
      Zur Zeit gehen dem landwirtschaftlichen Kreislauf auf Dauer signifikante Nährstoffmengen verloren. Ein Teil der Nährstoffe (z.B Klärschlamm) kommt nur unzureichend aufbereitet zurück.”

      Da ist man ja bereits dran:

      Im Oktober 2017 ist die novellierte Klärschlammverordnung (AbfKlärV) in Kraft getreten. Sie regelt den Umgang mit Klärschlamm komplett neu: Größere Kläranlagen sind künftig verpflichtet, den im kommunalen Abwasser bzw. Klärschlamm enthaltenen Phosphor zurückzugewinnen – ab 2029 alle Kläranlagen größer 100.000 Einwohner-werten und ab 2032 alle Kläranlagen größer 50.000 Einwohnerwerten. Zudem endet für viele Kläranlagen die bodenbezogene Verwertung

      • Limes sagt

        ja ist erstmal für Klärschlamm mit Phosphorgehalt von größer 20 g/kg geregelt, aber was ist mit Klärschlamm < 20 g/kg und den anderen Nährstoffen. Wieviel % der entzogenen Nährstoffmengen sollen in welcher Form zurückfliessen? Von den Landwirten verlangt man g genaue Angaben pro Fläche bei Dünge- und Pflanzenschutzmassnahmen und hier wird selektiv wo es gerade passt mit dem dicken Daumen gearbeitet.

        • Reinhard Seevers sagt

          Soweit ich weiß, wird die Ackerbauliche Verwertung komplett auf thermische umgestellt….nachdem der Phosphor extrahiert würde.

          • Limes sagt

            Klingt alles eher wie Brandrodung denn regionaler Nährstoffkreislauf oder habe ich etwas übersehen

  2. Reinhard Seevers sagt

    Man stelle sich vor, die Gesellschaft stellt die gleiche Anforderung an Kunst und Kultur. Unvorstellbar, da werden Milliarden ausgegeben, Ressourcen verschwendet, ohne Hinterfragen, ohne Sinn, ohne die Steuerzahler einzubeziehen. Kunst und Kultur sind unantastbar, dürfen nicht in Frage stehen. Ernährung hingegen unterliegt einer gesellschaftlichen Betrachtung, Wertung, Einordnung, Rechtfertigung….ich versteh es nicht.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Reinhard, du hast keine Ahnung von Kultur. Ich hab immer wieder einmal in Profichören Projekte mitgesungen. In den 1990er Jahren hat man noch 8 Euro pro Stunde gekriegt. Da gab es noch Leute, die das hauptberuflich gemacht haben in mehreren Chören. Dann wurde das Geld immer weniger. Das war aber ein hartes Regime: wenn du da einmal eine Probe nicht konntest wegen Begräbnis eines Familienmitgliedes oder so, hast du saftige Pönale bezahlt. 2010 hast du sowieso nur noch für die Ehre gesungen. Da wurde halt auf Tournee noch das Hotel bezahlt. Ein paar Jahre später musstest du ein Gastgeschenk für eine quartiergebende Familie mitbringen auf die Tournee. Wohlgemerkt – ich spreche nicht von einem Laienchor, sondern von einem, der in ein paar Proben ein großes Werk einstudiert und dann unter einem bekannten Dirigenten auftritt bei entsprechenden Eintrittspreisen. Als Künstler kannst du da dem Landwirt durchaus die Hand geben.

      • Reinhard Seevers sagt

        Ja klar, die hunderte von Millionen für die Elphie oder für das neue Museum für die Munch-Gemälde, oder für die Fernsehanstalten oder für teure Gemälde….der kleine Chor ist da pipifax.
        Kunst und Kultur sind so vielfältig, dazu gehört auch das 100.te Mühlenmuseum …

  3. Christian Krumphuber sagt

    Ich kann sie mir direkt vorstellen – die vielen DAFA-Forscher*Innen – bei ihren vielen meetings, immer wieder neue flip-charts kreierend, in den Pausen fairtrade-Kaffee mit Soja/Hafermilch schlürfend und am Ende eines solchen workshop-Tages zufrieden angekommen in ihrer/seiner Mitte, weil man wieder einmal der Rettung der Welt ein Stück näher gekommen ist.

  4. Jürgen Donhauser sagt

    Ich finde das inzwischen schon lächerlich. Die „Kriegsherren“ beraten und merken gar nicht, dass das Fußvolk inzwischen beschlossen hat das Kriegsfeld zu verlassen. Ja dann soll sie mal selber „kämpfen“! Denn dem Volk laufen die Bauern davon!

  5. Smarti sagt

    Heute aktuell auf der HP der DAFA: Als neues Mitglied begrüssen wir das UBA (Umweltbundesamt). Das sind die für neue Gesetze und Zulassungen von Pflanzenschutzmittel… etc.
    Da kann einem schon schummrig werden, so von wegen Zukunft.
    Fragen die mich interessieren würden: wie viel Geld für Forschung etc. kriegt die DAFA von der Agrarförderung und gibt es noch viele solcher “Dings” ?
    Wenn alle importierten Lebensmittel ( mal ohne Banane, Mango und Avocado ) aber mit Mandeln und Beeren – hier in D angebaut werden müssten – wie viel Fläche würde das benötigen und wie viele Gewächshäuser wären für Tomate, Gurken, Parika und Auberginen etc. nötig ?
    Wenn weniger Tiere da sind, braucht es mehr Klee zum düngen…
    selbst wenn alle in D lebenden Menschen freiwillig die Ernährung umstellen und die Zukunftsvision mittragen würden – rechnerisch geht das doch gar nicht ? Naturschutzgebiete, Strom, grössere Städte und “Ackerdiesel” kommt ja alles noch hinzu.

    Wird/ ist das ein Kampf Theoretiker gegen Praktiker ? Und wer hat die besseren Argumente ?

    • Arnold Krämer sagt

      Es gibt auch noch einen DAF (Dachverband Agrarforschung, Geschäftsführung bei der DLG)
      Die DAFA (Deutsche Agrarforschungsallianz) wurde in gewisser Weise als Konkurrenz gegründet durch Prof. Folkhard Isermeyer (folgerichtig Geschäftsführung beim Thünen-Institut in Braunschweig). Die Motive für die “Konkurrenzgründung” sind mir nicht näher bekannt. Ich selbst nehme bei interessanten Themen seit vielen Jahren an Veranstaltungen beider Organisationen teil. Am 8. und 9. November (DAFA) bin ich in Berlin auch dabei.

  6. Ludwig sagt

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Hier versuchen verschiedene Organisationen den Stein der Weisen zu finden und letzlich entscheiden nicht die Ideologen , sondern die Marktkräfte. Alle paar Jahre jagt die EU-Kommission immer wieder neue Gesetze auf uns Bauern zu und dann wird alles besser denken die , aber dann widerholt sich das ganze seit Jahrzehnten immer wieder. Gesteuerte Staatswirtschaft funktioniert halt nicht.Man sollte uns Bauern einmal in Ruhe machen lassen und nicht mit ständig neuen Vorgaben und ewigen Kontrollen klein zu machen. Der ständige Eingriff bei uns Bauern und anderen Berufsgruppen fördert nur den EU-Frust und wird so die EU zum Hassobjekt der Bürger machen. Dieser Weg führt jedenfalls in die Sackgasse. Wer hätte denn gedacht wenn wir mal 20/30 Jahre zurückblicken , was aus der Landwirtschaft geworden ist ? Allein der technisch-biologische Fortschritt war doch überhaupt nicht zu erahnen. Damals waren wir schon Klimaneutral und die politischen Vorgaben mit dem extrem hohen Wirtschaftsdruck haben doch zu dem heutigen Stand geführt. Die Politik hat doch in den heutigen Ackerbaugebieten die Tiere herausgekauft und mit Förderung in den heutigen Viehintensivgebieten gefördert bis zum geht nicht mehr. Die Ställe konnten garnicht groß genug sein und heute wird das ganze wieder zurückgedreht. Wer das will muß zahlen, aber woher soll bei der verkorksten Politik das Geld kommen. Das Ergebnis kann z. Zt. überall erlebt werden , denn die Ställe werden leer gemacht , weil die Politik mit Gewalt die Preise nach unten drückt und so ganze Regionen
    platt gemacht werden. Genauso läuft das mit der Deindustrialisierung . Aus meiner Sicht muß die Diskussion in den Aufbau gehen und nicht noch mehr Wirtschaft kaputt gemacht werden , denn die Folgen werden katastrophal sein. Mit der neuen Regierung wird dann der wirtschaftliche Rest erledigt und die Bevölkerung hat dann die Konsequenzen zu ertragen , aber ob die sich das gefallen läst ?

    • Das Tagungsprogramm ist wirklich heftig. Transformation aus allen Rohren: Transformation-keiner weiß warum, keiner weiß wie, aber jeder Quasselt davon. Mich erinnert das ganze Brimborium darum an “des Kaisers neue Kleider”.

  7. Bauherr sagt

    Habe mich da nicht eingelesen weil das Jahr 2022 schon unkalkulierbar ist. Das Geschen in der Welt könnte durch Mangel und Nichtverfügbarkeit geprägt sein, und nicht die Politik trifft Entscheidungen sondern die Marktteilnehmer. Für Schweinehalter zeichnet sich ein langes Tal der Tränen ab, weil das Schweinefutter für die Brötchen gebraucht wird. Fazit: Wer als Rentner Zeit für Träume hat-bitte. Die Musik spielt woanders in der Realität.

    • Reinhard Seevers sagt

      Jaa, die Araber sind ganz große Geschichtenerzähler. Kapitalaglomeration anstatt Öl, das muss für sie die Zukunft sein. Schaun mer mal, ob die Wahhabiten dann von den Schiiten oder von den Sunniten massakriert werden.
      Märchen aus tausend und einer Nacht, haben uns schon immer fasziniert!😳

  8. evo.... sagt

    Ich denke bis 2049 werden sich die Menschen entsprechend ihren Genen ernähren. Afrikaner anders als Europäer, Blonde anders als Schwarzhaarige,…..!
    Das wird eine Umstellung in der Produktion erfordern. Eine Lebensmittel verarbeitende Industrie wird nicht mehr gebraucht, weil die Lebensmittel in wenig oder gar nicht verarbeitendem Zustand am gesündesten sind. Kartoffeln, z.B. , oder Bohnen wird man kochen müssen, aber Milch wird als Rohmilch konsumiert,
    Marken werden in Bauernhand sein, Vertrieb über Franchising.

    Wir werden die Fäkalien der Verbraucher, in hygenisch einwandfreiem Zustand, auf die Felder zurück bringen.

    Für den Weg dahin brauchen wir Bildung. Dazu müssen die Kinder der Bauern Ökotrophologie, Medizin , Biologie…. studieren, statt bei der BayWa oder dem Landhändler anzuheuern.

    • Milch wird als Rohmilch konsumiert,
      Man kann auch Dickmilch davon machen,
      Quark, Quark, Hand-und Kochkäse!

      Wenn man einen dafür klimatisierten Raum in der Wohnung hat!

  9. Obstbäuerin sagt

    Die biolandwirtschaftlich ausgerichtete Fachschule in Eberswalde hat sicher einen großen Bedarf solche Ziele zu propagieren. Immerhin werden jedes Jahr eine Menge Absolventen in die Landschaft entlassen aber sie landen zu einem ungewissen (sehr niedrigen?) Prozentsatz in der Landwirtschaft. Die ideologische und ökologische Transformation ist schon festgezurrt, was fehlt ist die ökonomische und juristische. Da könnte man doch eine große Agrargenossenschaft, die gut aufgestellt ist als Beispiel nehmen und den Vorgang der Transformation durchspielen. Wann wird der Tierbestand halbiert, wann werden die Flächen aufgeteilt, welche Betriebsformen gehen daraus hervor, wer bekommt welche Maschinen und lohnen sich die großen, effektiven Maschinen auf den kleinen Flächen? Wer übernimmt solch einen Betrieb zu welchen Konditionen? Welche gesetzlichen Bestimmungen gibt es für diese Transformation? Da gibt es bestimmt noch andere wichtige Punkte zu bedenken. Abgesehen davon wäre ich schon froh, wenn ich wüsste, wie unsere Zukunft in zwei Jahren aussieht.

  10. Peter sagt

    Seid ihr bereit, als treue Söhne und Töchter unseres Klima-und-Veganer-Staates nach hoher Bildung und Kultur zu streben, Influencer eures Fachs zu werden, unentwegt zu lernen und all euer Wissen und Können für die Verwirklichung unserer großen Transformation einzusetzen, so antwortet:
    JA, DAS GELOBEN WIR!

    …und da brauchte ich nicht viel zu ändern. Einfach nur schlimm!

    (jetzt auf der richtigen Seite…)

  11. Es ist nun bald wieder soweit: das Unwort des Jahres zu küren. Der Sieger steht schon festund lautet: TRANSFORMATION

  12. Günter sagt

    Schaut man auf die Internetseite von Dafa und auf die Personen die dafür verantwortlich zeichnen sind
    Professor und Dr. die gängigsten Titel dieser Herren.
    Für mich sagt das alles aus.

    • Arnold Krämer sagt

      Der Dachverband der Agrarforschung hat selbstverständlich auch das interne Ziel, Forschungsfelder zu identifizieren und zu formulieren, um damit Forschungsaufträge und -gelder zu aquirieren.

  13. Smarti sagt

    Das liest sich so, als hätten sich das die Solawis zusammengewünscht. Schweizer Solawis sind auch so drauf – die “retten” ein kleines Biohöflein und lassen ganz viele “Gartenstudenten” aus der ganzen Welt unter Aufsicht einer Gärtnerin gegen Taschengeld die Arbeit machen. Weil das ganze relativ stadtnah ist, kommt genug gutes Geld von den zahlreichen Mitgliedern. Spenden und Gratisarbeit ( von der Rechtsberatung, über Buchhaltung, IT bis jäten und ernten) helfen der Solawi finanziell über die Runden.
    Damit will ich nicht sagen, dass Solawis schlecht sind – ganz im Gegenteil ! Aber man kann eine solche Wirtschaftsweise doch nicht einem ganzen Land überstülpen. Eine Solawi ist eine Nische/ ein schönes Lebensprojekt für einen ganz kleinen Anteil der Konsumenten.

    Reicht ein Viertel des Einkommens aus, um eine solche Ernährung zu sichern ? Eher nicht – die ganze “Billiglohnarbeit” die jetzt mit den importierten Lebensmitteln miteingeführt wird, müsste ja mit Mindestlohn bezahlt werden – leider sowiso unmöglich, denn die Angestellten für diese Arbeiten wird man in Europa nicht finden. Obwohl – so als Rache für das, was uns Landwirten gerade widerfährt… 🙂 – und es wäre ja nur konsequent…

    Unsere Kinder und Enkel sollen mehr oder weniger freiwillig nur noch saisonal einkaufen, täglich 3 h kochen/ Gemüse putzen und Lebensmittel haltbar machen wie vor 60 Jahren – wer glaubt sowas…

  14. Arnold Krämer sagt

    Einen guten Überblick über die Entstehung und den Stand der Diskussion, die am 8. und 9. November 2021 abgeschlossen werden soll, findet man hier:

    https://www.dafa.de/landwirtschaft-2049/

    An der Präsenzveranstaltung in Berlin nehmen auch vereinzelt Praktiker und Berater teil.

    Die Zielbilder spiegeln den augenblicklichen Diskussionsstand rund um das Thema Landwirtschaft wider. Die meisten Aussagen findet man auch im ZKL-Papier, im Borchert-Papier und in sonstigen zeitgeistigen Publikationen. Die Zielbilder atmen den Geist des Sozialismus, der auf einer neuen Ebene (als vor 30 Jahren untergegangen) aufersteht. Man spürt, dass den wissenschaftlichen Akteuren der marktwirtschaftliche Kompass schon weitgehend verloren gegangen ist, wenn sie formulieren, dass die Betriebe divers produzieren und gleichzeitig eine mittlere Größe (was immer das heißen mag) aufweisen sollen. Das soll attraktive Gehälter und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten begünstigen.

    • Schmeckt gut sagt

      Da tauchen die wichtigen Fragen ja wenigstens ansatzweise auf. Sind denn auch Praktiker dabei? Klingt alles extrem praxisfern. Wenn die “Intelligenz” über anzuwendende “Malloche” nachdenkt, können meiner Meinung nach nur Ideen herauskommen, die für die Umsetzung im “bäuerlichen Familienbetrieb” einen zu hohen Kapitalbedarf haben (Digitalisierung, Robotik…) oder zuviel (in Zukunft unbezahlbare) Arbeitskraft binden. Das Zielbild beschreibt doch die Ansprüche an die LW der Zukunft genau: Wir Bauern sollen die “eierlegende Wollmilchsau” mit Leben erfüllen, nur kosten darf es selbstverständlich nichts.

      • Reinhard Seevers sagt

        Genau “Schmeckt gut”! Es fehlt auch die Verpflichtung eines jeden Bürgers zum agrarsozialen Pflichtjahr, damit Unkraut händisch bekämpft und Kühe mit der Hand gemolken werden können….DAS ist nachhaltig und hält fit!😎
        Dann schmeckt auch wieder der Bauchspeck, den man gegen mediterrane Speisen ersetzt hatte….

        • Smarti sagt

          Anstatt ein Plichtjahr wäre ein Tag pro Woche unentgeldliche Mitarbeit für jede Person ab 10 Jahren Pflicht. Evtl. wahlweise im Pflegeheim – für die “nicht mehr so sportlichen” Menschen oder im Gewächshaus.
          Wenn fast alle Lebensmittel regional erzeugt und verarbeitet werden sollen, gibt es auch mit maschineller Hilfe vieeel zu tun.

  15. Reinhard Seevers sagt

    “die Nachfrage nach Fleisch und Milch ist gesunken und die Tierhaltung an regionale Ackerflächen gebunden,”

    ….50% der übrigen Fläche ist mit Gewächshâusern überbaut, um ganzjährig Gemüse vorzuhalten….

  16. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    ” Kantinenverpflegung nach Ernährungsstandards ausgerichtet ist”

    hatte man an der Gesamtschule hier schon vor Jahren organisiert,aber die Schüler gingen zum Kiosk gegenüber.
    Da hatte man den Kioskbetreiber,einen gelernten Koch,zum Chef der Kantine gemacht und der Kiosk wurde geschlossen.
    Jetzt wandern zumindest die älteren Schüler etwas weiter entfernt zu PENNY.

  17. Schmeckt gut sagt

    Was haben die denn geraucht? Der letzte Punkt sagt doch alles. Es wird an den Widersprüchen scheitern. Wie wäre es denn mal, zu den vielen “Überlegungen” zur “Transformation der Landwirtschaft” einfach eine Folgenabschätzung zu formulieren. Es gibt auch eine Alternative: Fragt doch den Praktiker (Landwirt).

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