Bauer Willi
Kommentare 41

Kriegsgewinnler Lebensmitteleinzelhandel

Jeder hat es geahnt, jetzt wird es amtlich bestätigt: Der Lebensmitteleinzelhandel hat den Krieg in der Ukraine genutzt, seine Gewinne mehr deutlich zu erhöhen. Die Bauern haben von den steigenden Preisen kaum profitiert.

https://www.e-pages.dk/lebensmittelzeitung/726/article/1787426/20/3/render/?page_url=https%3A%2F%2Femag.lebensmittelzeitung.net%2Ftitles%2Flebensmittelzeitung%2F3497%2Fpublications%2F726%2Fpages%2F20&token=56d84f21d3610f7eb1e8c335bf40c555

Supermärkte geben sinkende Preise nur teilweise an Endverbraucher weiter

https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/krise-in-der-fleischbranche-wer-am-hackfleisch-verdient/29056098.html

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41 Kommentare

  1. gerhrd spahr sagt

    da ich auch landwirt war und altershalber ausgeschieden bin,bejahe ich all dies,aber meiner meinung wird sich in zukunft nicht viel ändern.wenn die bauernverbände sich dies alles gefallen lassen,leider muss man feststellen dass eine gewisse verdumung der landwirte gegenüber stattfindet,ich bitte alle junglandwirte einmal klares wort mit den verbänden zu diskutiren,und vorallen dingen in die öffentlichkeit gehen und den verbraucher aufklären warum die lebensmittel teurer geworden sind,ich sage es ein bisschen deutlich es sind gewisse maffia strukturen im werden,grosshandel sowie einzelhandel füttern ihre schäfchen im trockenen,

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    • Karl Butzer sagt

      Die Bauernverbände mit ihren weitreichenden Seilschaften sind wesentlicher Teil des Problems und werden deshalb niemals zu einer Lösung, ja nicht einmal zu Verbesserungen für die bäuerliche Landwirtschaft beitragen.

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    • Karl Johann sagt

      Die Bauernverbandsfunktionäre sind mit ihren weitreichenden Seilschaften wesentlicher Teil des Problems. Sie werden deshalb niemals zu Lösungen, ja nicht einmal zu kleinen Verbesserungen für die bäuerliche Landwirtschaft beitragen. So lange sich Bauern zu keiner ernsthaften europaweit agierenden Interessenvertretung aufraffen, wird sich deshalb nichts ändern. Da sind Diskussionen mit regionalen Funktionärscliquen reine Zeitverschwendung.

      In der heutigen Zeit ist regionale Kleinkrämerei völlig sinnlos. Wenn wir dem global agierenden Handel Paroli bieten bzw. Preisverhandlungen auf Augenhöhe führen wollen, geht das nur über europaweit koordinierte Marktmacht, ggf. auch unter Einbeziehung außereuropäischer Bauernvertretungen. Beispielsweise werden auch in Marokko Lebensmittelerzeuger ähnlich wie bei uns von multinationalen Handelsunternehmen für den europäischen Markt abgezockt.

      Soweit ich hörte, unternahmen osteuropäische Bauernvertreter erst vor einigen Tagen entsprechende Vorstöß, über die anscheinend selbstherrliche mitteleuropäische Funktionäre nur müde lächelten und wohl unfähig sind, die Marktmacht der Osteuropäer in der Lebensmittelerzeugung wahrzunehmen.

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  2. Jürgen Donhauser sagt

    Bereits unsere nächsten Handelspartner machen richtig Reibach – Die Bilanz der BayWa AG glänzt: Getreide vor dem Krieg billig von den Bauern eingekauft – in der Paniksituation teuer verkauft. Den Dünger vorher günstig unter Kontrakt genommen – dann teuer in der Gaskriese an die Bauern verkauft. Während die Bauern ums Überleben kämpften, bekam CEO Klaus Lutz 4,4 Mio. Jahresgehalt, der zweite Mann (und nun erster Mann), Marcus Pöllinger nur 3,3 Mio. Jahresgehalt. Wenn jetzt noch irgendjemand davon spricht „wir sitzen doch alle in einem Boot“, der verarsc…. die Bauern!
    Und die Vion schießt in diesen Tagen in ihrer Zeitung „ProAgrar“ den Vogel ab. Im Artikel „Bio ist ehrlich und fair“ macht es Imagewerbung und fungiert als Rattenfänger für die Ideologen. In einem Jahr werden sie dann den auf Bio umgestellten Betriebe mitteilen, dass der Absatz der Bioschweine leider doch den Erwartungen hinterher hinkt, und sie leider nicht den versprochenen Preis zahlen können. Als hätten wir das nicht alles schon einmal erlebt. „Fair“ sind unsere Handelspartner schon lange nicht mehr und wälzen das Risiko komplett auf uns Bauern ab.

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    • Arnold Krämer sagt

      Irgendwie komisch oder forschungsbedürftig die Tatsache, dass Landwirte überall da besonders unzufrieden sind, wo auch oder überwiegend genossenschaftliche Unternehmen zu ihren Hauptkunden bzw. Abnehmern ihrer Produkte gehören. Da wo nur privatwirtschaftliche Unternehmen die Produkte wie Hähnchen, Puten, Kartoffeln (nicht Stärkekartoffeln) abnehmen und verarbeiten, wird Geld verdient und weit überwiegend vollkostendeckend gearbeitet. Das ist jedenfalls meine Erfahrung im Nordwesten der Republik.

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Mafiöse Strukturen!?

        Wie lässt es sich geistig überhaupt durchdringen, dass es einzelne Bauernverbandsmitglieder geben soll, die in persona ein Jahreseinkommen von weit über 4 Mio. generieren können!?

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    • Karl Johann sagt

      Ja, das ist auch meine Erfahrung. Es ist eine Schande, dass regional tätige Unternehmen, wie zum Beispiel die BayWa, die bäuerliche Landwirtschaft maßlos abzockt um ihre Führungs- und Aktionärscliquen zu mästen. Wenn dann noch der oberste Bauernführer über herausragende Unternehmenserfolge fabuliert, braucht wohl nichts weiter gesagt werden.

      Es ist deshalb kaum verwunderlich, dass sich kleinere bäuerliche Betriebe immer mehr privatwirtschaftlichen Handelsunternehmen außerhalb der Region zuwenden. Auch ich kaufte im laufenden Jahr noch nichts bei der BayWa, aus reinen Konditionengründen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Tja, nennt sich Kapitalismus…..
      Loser haben im System eben die A-Karte. Kann die KI bestimmt heilen das Problem.
      Notfalls einfach ne App runterladen, hilft in allen Lebenslagen.

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  3. Ferkelhebamme sagt

    Auch die großen Schlachter konnten 2022 wieder ordentliche Gewinne einfahren.
    Habe gerade erfahren, dass Tönnies aktuell Prämien bietet, wenn Vertrags-Mäster von HS 2 in HS 1 zurückstufen. Anfang 2021 wurden die Schweinehalter erpresst, bei ITW mitzumachen, 2022 ITW-Prämien nicht ausgezahlt und bestehende Verträge gekündigt, bzw nicht verlängert, jetzt wird der Ausstieg sogar forciert. In D zählt der Preis, nichts anderes.
    Tönnies forciert die vertikale Integration, der LEH versucht die Urproduktion an sich zu binden, und die Schlachter zu reinen Dienstleistern zu machen. Es tobt ein erbitterter Machtkampf um die geringen verfügbaren Mengen.
    Und unser Landwirtschaftsminister (ja, wir haben tatsächlich einen) schwafelt auf der Slowfood-Messe weiter von Tierwohl und fairer Bezahlung der Bauern. Jenseits jedweder Realität. Die, die die Arbeit machen, werden zwischen Ordnungsrecht und realem Markt zerrieben.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ferkelhebamme, wir haben es doch nun schon seit Jahren analysiert, diskutiert, durchgekaut wiedergekäut…..WAS ist denn nun endlich die Konsequenz daraus? 😳
      Evtl. „Freier Bauer“ werden?

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        „Freier Bauer“ zu werden ist wichtig,dauert aber noch bis die richtig mitreden können.
        Unterstützung ist wichtig!

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      • Ferkelhebamme sagt

        Heute interessante Gespräche gehabt. Ein Futtermittelhersteller berichtet, dass so einige seiner Kunden noch aufhören wollen. Die nehmen die aktuellen Preise mit um die entstandenen Löcher zu stopfen und dann ist Schicht im Schacht. Weil sie einfach die Schnauze voll haben! Und auch anders ihr Geld verdienen können. LmaA Deutschland. Der Schweinebestand wird weiter sinken.
        Und von einem Einkäufer: ein Hauen und Stechen entbrennt gerade um etwas, was wohl so niemand auf dem Schirm hat: Gelantine!

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  4. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Reinhard, wer BILD-plus nicht abonniert hat, dann diesen Artikel nicht lesen.

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  5. Ludwig sagt

    Gute Argumente haben die Zeitungen für Politik und Kartellamt geliefert . Mit der Konzentration auf wenige LEHs gibt es keinen Markt mehr . Schuld ist die Politik mit den Ministererlaubnissen zu immer weiterer Vergrößerung der LEHs entgegen den Aussagen des Kartellamtes. Die „Freien Bauern“haben mit ihrer Forderung schon recht , wenn sie die Zerschlagung der LEH-Konzentration fordern . Nur mit Markt statt Monopol gibt es ein Überleben der „Bäuerlichen Familienbetriebe“. In unserem ldw. Bereich haben wir schon „Staatswirtschaft“ und die restliche Wirtschaft bekommt es jetzt mit der jetzigen Regierung.
    Heizungsverbot und AKW-Aus lassen das erkennen.

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  6. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    https://www.proplanta.de/agrar-nachrichten/agrarwirtschaft/slowakei-verbietet-verkauf-von-weizen-aus-ukraine-wegen-pestiziden_article1681531380.html

    Wieviele Tonnen Weizen müssten demnach also vernichtet werden…!? Mengen, die in der EU unsere Erzeugerpreise fortwährend zu „entspannen“ wussten.

    Was hören wir in der Thematik hier in Deutschland von Özdemir, Habeck & Co., wie gut sind Timmermans und von der Leyen (des)informiert!? – Das laute Schweigen im Walde an der Front unserer Scheinheiligen…!?

    In Deutschland geißelt man uns Bauern fortwährend mittels einer krass grünen Bildschirmdiktatur (Farm to Folk, Grean Deal, DüVO-Novelle, PSM_REDUKTION – Achtung!!!); offensichtlich dürfen wir ganz legitim mit zweierlei Maß gemessen werden – als bloße Hampelmänner dieser Nation!?

    Wer übernimmt im Nachgang die Haftung dafür, wenn die hieraus kurz- bis mittelfristig knallhart auf den Tisch kommenden Konsequenzen in jederlei Hinsicht nicht mehr medial schöngefärbt werden können!?

    Bis dahin sitzen vorstehende Protagonisten jedenfalls besten abgesichert auf ihrem heimischen Ruhekäutschle…., niemand kann denselben jemals mehr persönlich zuleibe rücken, die entstandenen Schäden werden einfach sozialisiert – was auch sonst!? So es sich denn damit ganz profan einfach erledigen lässt…!?

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    • Andreas Gerner sagt

      In Deutschland ist das Kontrollsystem anders.

      Da werden 80 bis 90% aller Proben von Ladungen aus Deutscher Herkunft gezogen. Obwohl man weiß, dass bei Importen aus EU-Ländern doppelt so häufig zu Funden und Überschreitungen kommt und bei Importen von außerhalb der EU zehnmal so häufig.

      Da fragt man sich doch, warum.
      Offenbar wollen die Beamten die Mehrarbeit nicht, die sie mit dem Finden einer Überschreitung an Land ziehen.
      Wo käme man da auch hin, wenn für den sicheren Sold mehr gearbeitet würde, als unbedingt nötig….

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  7. Arnold Krämer sagt

    „Die Bauern haben von den steigenden Preisen kaum profitiert“.
    Das kann man so nicht sagen, weil es DIE Bauern heutzutage gar nicht mehr gibt. In den verschiedenen Betriebszweigen hat es sehr unterschiedliche Entwicklungen sowohl auf der Erlös- wie auch auf der Kostenseite gegeben. Mir fällt auf aber auf, dass für die Wirtschaftlichkeit im Einzelfall die gute Produktionstechnik, die für die Landwirte immer im Vordergrund stand, an Bedeutung verliert. Wer ein „glückliches Händchen“ im Einkauf von Produktionsmitteln und in der Wahl von möglichen unterschiedlichen Verkaufszeitpunkten hat/hatte, kann/konnte dadurch mehr verdienen als mit einem Spitzenertrag im Stall oder auf dem Acker. Allerdings: Wenn beides zusammenkommt, umso besser.

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    • Inga sagt

      Ja klar,
      und wenn der Arbeitnehmer ein paar Überstunden macht, braucht er keine Lohnerhöhung .

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  8. oberländer sagt

    Dafür bezahlen die großen Lebensmittelhändler ja auch beachtlichen
    Ablass an unser NGO´s die dann wieder auf den Bauern rumhacken um
    noch weitere Spenden ab schmarotzen zu können .

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    • Mark sagt

      So sieht es aus!! Heute bei uns ein Werbeflyer vonn Netto: BioBio Milch 3,8%F für 99 cent, Haltungstufe 4 und dicker Aufkleber vom WWF!

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  9. Thomas Becker sagt

    Naja, was ist der kleine Handwerksmetzger oder Bäcker? Auch Einzelhandel oder ?
    Nur seltsam, dass ich als solcher Handwerksmetzger mit dem Rücken zur Wand stehe. Mindestlohn und Energiepreise zwingen immer mehr der Kollegen zur Aufgabe.
    Es wird bald der Punkt erreicht sein, an dem es sich nicht mehr rechnet und man besser die Tür abschließt und somit seine Selbstständigkeit aufgibt. Seit Jahren werden wir systematisch zerstört und dies beschleunigt sich im Moment auf Lichtgeschwindigkeit

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    • Bauer Willi sagt

      Es gibt ja Verantwortliche für den Mindestlohn! Es trifft ja Landwirte, Handwerk, Gastronomie etc. Warum unternehmen wir nichts?
      Wir können es auch intelligenter als mit Kleber machen…😎

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    • Reinhard Seevers sagt

      Da das Ziel die Verringerung von Fleischverzehr ist, ist das Ziel in der Form doch gut zu erreichen….(Achtung Sarkasmus)
      Renate Künast würde dem Metzger antworten: …“ Dann müssen Sie in Zukunft eben gesundes Obst und Gemüse verkaufen, anstatt ungesundes Klimaschädliches Fleisch“.😐

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  10. Thomas Bröcker sagt

    „Kriege und Leichen, Hoffnung der Reichen“ (John Heartfield 1926)
    „Krieg, Handel und Piraterie, dreieinig sind sie, nicht zu trennen“ (J.W. Goethe 1816)

    – das ist systemimmanent und hat sich im Grundsatz seit hunderten Jahren nicht geändert.
    Der kleine Mann ist zufrieden, wenn die aktuellen Kriege nicht auf dem Terretorium seines Landes stattfinden… die Bereicherung der Konzerne muss er ohnehin in Kauf nehmen. Die politischen und verwaltungstechnischen Kontroll- und Regelungsmechanismen sind nahezu komplett ausgehebelt (siehe Benzinpreise versus Kartellamt…. schlechthin ein Witz)

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