Bauer Willi
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Brief an Minister Özdemir mit Bitte um Änderung der Vorschriften

Sehr geehrter Herr Minister Özdemir

Wir, zwei Bauern aus NRW (Konventionell) und Hessen (Bio), haben uns schon einmal mit einem Auskunftsersuchen (Anbau von Cannabis) an Sie gewendet und auch prompte Antwort bekommen. Dafür vielen Dank.

Jetzt wenden wir uns an Sie, weil wir beide Sie um eine Änderung der Vorschriften bitten wollen. Seit 2023 ist es generell verboten, Dünger auf gefrorenen Boden aufzubringen. Das macht dann Sinn, wenn der Boden auch tagsüber gefroren bleibt und der Dünger nicht in den Boden gelangen kann.

In diesem Frühjahr gab es zum Düngetermin mehrere Tage, an denen bis am späten Vormittag der Boden so weit gefroren war, dass er für einen Traktor auch mit angehängtem Gerät (Miststreuer, Düngerstreuer, Güllefass) tragfähig war. Danach taute der Boden wieder auf, so dass der Dünger in den Boden gelangen konnte. Wir als Praktiker nutzen die gute Tragfähigkeit bei Frost ja auch, um den Boden zu grubbern oder zu pflügen. Auch dann wäre der Dünger im Boden.

Wir haben uns beide bei den für uns zuständigen Behörden in NRW und Hessen erkundigt, ob unter solchen Bedingungen eine Düngung erlaubt wäre. Die Berater teilten uns mit, dass sie aus fachlicher Sicht eine solche Maßnahme für sinnvoll halten, weil so der Boden geschont und Druckschäden durch die Fahrzeuge vermieden würden. Sie müssten sich aber an den Wortlaut der Verordnung halten und danach sei es nicht erlaubt.

Wir möchten Sie bitten, für das nächste Frühjahr die Regelung so zu formulieren, dass – wie bisher – eine Düngungsmaßnahme auf gefrorenem Boden möglich ist, wenn eine Aufnahme des Düngers in den Boden in den nächsten Stunden und Tagen möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Willi Kremer-Schillings, konventioneller Landwirt seit 1986

Dieter Euler, Dipl.-ing. agr. , ökologischer Landbau seit 1986, Demeter

P.S.:  Wer auch unserer Meinung ist, sollte dies dem Minister dann auch mitteilen. Die Mailadresse: poststelle@bmel.bund.de

oder: cem.oezdemir@bundestag.de

 

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54 Kommentare

  1. Andreas Gerner sagt

    Als das Gesetz dahingehend verschärft wurde, musste (EU schreibt das wegen der Arhus Konvention so vor) eine SUP (Umweltverträglichkeitsprüfung für Gesetze) durchgeführt werden.

    Dabei kann jeder Betroffene (aufgrund der Auswirkungen auf Ernährungssicherheit und Umwelt müsste das ausnahmslos jeder Bürger sein) Einwände an das BMEL senden und diese sind dort zu prüfen.

    In der eigenen Folgeabschätzung ging das BMEL davon aus, dass durch das Aufbringverbot bei Frost die Ernten von Raps um 4 und Getreide um 2% zurück gehen, weil oftmals zu Vegetationsbeginn die Pflanzen nicht die nötig Nahrung erhalten.

    Bei gleicher Düngungshöhe (nur verspätet und auf dann für die Aufnahme zu trockenen Boden) weniger Ernte bedeutet, dass durch das Verbot ein Teil der Nährstoffe nicht aufgenommen werden kann. Der N-Saldo, also der Überhang, der dann großteils in Form von Verlusten (Ausgasung als Ammoniak oder sonstige NO-Verbindungen in die Atmosphäre, oder als Nitrat mit dem nächsten Regenguss oberflächlich abgeschwemmt in Gewässer) steigt.

    Ergo: UMWELTBELASTUNG durch das Verbot !

    Das habe ich (selbstverständlich fristgerecht und wie gefordert per Fax) dem BMEL im Rahmen der SUP mitgeteilt.

    Hätte eindeutig dazu führen müssen, dass das Verbot gekippt wird. Ein Gesetz darf nicht zu Umweltbelastung führen.
    Die BMEL Einstufung, das Verbot sei “positiv” für die Schutzgüter Klima/Luft, Wasser, Mensch, Biodiversität/Flora/Fauna, ist absolut falsch.

    Wurde aber ignoriert.

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  2. Mark sagt

    Die Verordnungen, Regelungen, Vorschriften, Auflagen und Gesetze im Bereich Landwirtschaft sind mittlerweile von niemandem mehr in Gänze überschaubar. Hinzu kommt noch der ganze privatwirtschaftliche Auflagenmüll wie QS, QM, VLOG etc. pp. Da ist der im Beitrag angesprochene Sachverhalt wirklich nur ein Tröpchen auf den heissen Stein. Fakt ist, dass 70% der Gesetze und Vorschriften und vorallem 90% der Dokumantaionspflichten sofort ersatzlos gestrichen werden könnten ihne dass sich irgendetwas verschlechtert, sondern im Gegenteil sogar positive Effekte gehoben werden könnten. Ausser den Betroffenen (die in diesem Fall gar nicht gehört werden) hat jedoch niemand wirklich Interesse an der Abschaffung des Misstandes!

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      • Arnold Krämer sagt

        Hier gehört mein Text hin:

        “Es ist nicht ganz einfach, weil die juristischen Zusammenhänge und Bedingungen und die Verschränkung öffentlich-rechtlicher sowie privatrechtlicher Anforderungen nicht immer klar erkennbar sind. Das Ganze wäre als ernstzunehmender Forschungsauftrag von der Politik in Auftrag zu geben. Aber die Politiker wollen genau das Gegenteil, immer noch mehr, und merken garnicht, daß a) die Kontrollen nicht möglich sind b) immer weniger Menschen “folgen” und b) immer mehr “gelogen” wird, “gelogen” werden muss”.

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        • Mark sagt

          ” b) immer mehr “gelogen” wird, “gelogen” werden muss”.
          Dies ist ein ganz wichtiger Punkt. Die überbordene Auflagen- und Gesetzesflut führt zwangläufig zur Überschreitung derselben. Zum einen, weil es mitlerweile unmöglich ist alle Vorschriften zu kennen, also eine unbewusste Überschreitung, zum andern, weil es in der Praxis schlicht nicht möglich ist alles einzuhalten, also eine bewusste Überschreitung. In Summe handelt es sich um eine politische Kriminalisierung der Landwirtschaft.

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      • Mark sagt

        ” Macht mal eine Liste, was weg kann.” Genau dies wäre dringend notwendig!!! Ich bin mir sicher, wir werden überrascht sein, wie wenig Auflagen man wirklich braucht!

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  3. Thomas Bröcker sagt

    Das eigentliche Problem ist, dass immer mehr Absolventen aus der “Verbildung” der letzten Jahrzehnte in Positionen kommen, in denen sie die Glaubenssätze und Rahmenerzählungen, die sie in der Ausbildung übergeholfen bekamen, in strafbewehrte Regelungen verwandeln können.
    Ein weiteres Beispiel aus der Narrenrepublik:
    Wir sind seit Jahrzehnten als kleinstrukturiertes Gebiet mit hohem Potential für Artenvielfalt mit ausreichenden Rückzugsräumen ausgewiesen. Daher waren die Bestimmungen zu Behandlungsabständen zu Hecken und Randstrukturen bisher handhabbar.
    Wir haben mit NABU und REWE weitere Strukturen angelegt, einmal um den Status zu behalten, andererseits um möglichst viel Landschaftsstruktur aufzubauen.
    FATALER FEHLER: die neue Generation Wissenschaftler am Julius Kühn Institut hat den hohen Behandlungsindex bei Obst neuerdings als Hauptgefahr für die Biodiversität “erkannt”. Entgegen einer Vielzahl von Untersuchungen der letzten Jahre, die den Einfluß des Pflanzenschutzes auf die Artenvielfalt ad absurdum führen, müssen wir jetzt (Rotes Gebiet für Pflanzenschutzmaßnahmen) Abstände und Regelungen einhalten, die ein sinnvolles Arbeiten in solch strukturreichen Gebieten unmöglich machen.
    Fazit: alles was an Strukturen wieder beseitigt werden kann, fliegt postwendend raus…
    Ich bin sowas von wütend und fassungslos, in welchem Umfang eine verblödete Generation von Marktabgrenzungserzählungen und Denkverboten zu Gunsten der Bio-Branche beeinflusst ist …. abartig das Ganze

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  4. Limes sagt

    Neue Regelung! Ups das habe ich nicht gewusst. Habe nach Vegetationsbeginn auf im Herbst neu eingesäten Rasen (50m²) einen Universaldünger von Aldi auf gefrorenen Boden ausgebracht. Aufgrund der hohen Niederschläge in diesem Frühjahr wollte ich die Neueinsaat nicht mit Trittspuren und Reifenspuren des Streuwagens schädigen. Der Düngereffekt ist gut sichtbar und der Rasen hat sich gut entwickelt. Bin überzeugt ich habe sachlich richtig gehandelt. Bin jetzt aber unsicher ob ich eine strafbare Handlung begangen habe und hoffe das niemand die Ausbringung als Anlass für eine Anzeige/Meldung nimmt.

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  5. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Ich finde ihr Anschreiben grundsätzlich richtig, dennoch ist die Sache derzeit die unwichtigste die geändert werden muss. Nehmen wir mal den Umbau der Tierhaltung. In der derzeitigen Situation mit Energiekrise, Fachkräftemangel, Inflation, Kriegsgeschehen, Lieferkettenprobleme sowie einer unfähigen (oder fremdgesteuerten?) Politiklaiendarstellertruppe ist ein Umbau unmöglich und zur Ernährungssicherung müssten die Umbaufristen zumindest erst einmal nach hinten verschoben werden. Oder noch mehr Schweinehalter werden demnächst dichtmachen. Die Politik versteht das natürlich nicht, die geben Geld aus ohne Ende (z.B. Kanzleramtsneubau). Unser Bauernverband versteht das übrigens auch nicht!

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    • Bauer Willi sagt

      Wenn das die unwichtigste Regelung ist, welche sind denn wichtiger? Es ist ja wenig hilfreich, wenn es so unkonkret bleibt….

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      • Arnold Krämer sagt

        Es ist nicht ganz einfach, weil die juristischen Zusammenhänge und Bedingungen und die Verschränkung öffentlich-rechtlicher sowie privatrechtlicher Anforderungen nicht immer klar erkennbar sind. Das Ganze wäre als ernstzunehmender Forschungsauftrag von der Politik in Auftrag zu geben. Aber die Politiker wollen genau das Gegenteil, immer noch mehr, und merken garnicht, daß a) die Kontrollen nicht möglich sind b) immer weniger Menschen “folgen” und b) immer mehr “gelogen” wird, “gelogen” werden muss.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Wie soll Politik entscheiden, wenn Wissenschaftler wie z.B. Spiller in öffentlichen Vorträgen behaupten, dass durch eine Vegane Lebensweise eine Klimarelevanz verbunden ist, weil Rinder soooo viel Methan ausstoßen. Solche Unwahrheiten sind dann die Basis für politische und gesellschaftliche Folgen.
          Da hilft kein Jammern, da muss knallharter rechtlicher Widerspruch her.

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    • Andreas Gerner sagt

      Das Verbot ist der Zwang zu Ineffizienz, Umweltschädigung und Klimafrevel.

      Das zu kippen, ist absolut wichtig.

      Und eben (im Gegensatz zu Tierwohl etc.) über Nacht, ohne Kosten und gänzlich ohne Nachteile zu machen.

      Also sollte das sofort gemacht werden.
      Alles andere wäre dumm.

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  6. Ludwig sagt

    Willi , tolles Anschreiben und auch sachlich 100% richtig.Habe aber den Eindruck , daß unsere Regierenden uns immer nur ärgern wollen, um uns unsere Arbeit zu erschweren. Ich nenne die ganzen Vorschriften die uns unsere Arbeit erschweren , staatlich organisierte Sabotage. Das zieht sich doch überall durch . Denken wir doch nur mal an die Heizungsverbote aktuell , oder das Abstellen der AKWs. Die Folgen dieser staatlich organisierten Volkswirtschaftsabotage werden wir nun in nächster Zeit erleben dürfen. Nur wir Bauern gehen dagegen auf die Straße , aber unsere Mitbürger machen diese Bevormunderei klaglos mit . Ja sie kaufen massenhaft jetzt sogar neue Heizgeräte. In Frankreich würde es bei solchen staatlichen Eingriffen einen Generalstreik geben. Wahrscheinlich muß es hier erst einen tagelangen Stromausfall geben bis der schläfrige Bundesbürger vom Sofa runter kommt.Frage mich aber auch wie unsere Regierenden ihr Tun mit ihrem Eid auf die Verfassung in Einklang bringen können. Es sieht eher nach Meineid aus.

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  7. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    (Zunächst an falscher Stelle eingestellt, keine Antwort auf Frikadellen Piet!)

    Ich springe Özdemir wirklich sehr selten zur Seite, wie man sicherlich weiß. In diesem Falle müssen wir allerdings etwas tiefgründiger der Sache nachgehen:

    Lieber Willi, vielleicht lässt sich recherchieren, welche(r) Beamte(n), bestens alimentiert selbstredend, für eine solche Verordnung verantwortlich zeichnen. Welche Ausbildung haben selbige genossen – eine Ausbildung bei WEM und WIE(!) bestanden!?

    Wann haben dieselben die letzten realiter zwingend notwendigen Fortbildungsmaßnahmen absolviert!?
    Das MUSS von solchen “ThinkTanks”, die auf eben diesen allmächtigen gottgleichen Schreibtischstühlen festgeklebt thronen, endlich massiv eingefordert werden. Ohne Widerspruch!!! – Wir Bauern haben schließlich turnusmäßig solche Nachweise widerspruchslos zu erbringen.

    Das Motto, eine äußerst komfortable Lebensversicherung : “Einmal Beamter – immer Beamter” kann als Handlungsfreibrief jedenfalls heute derart nicht mehr greifen dürfen. Einfach kontinuierlich die Karriereleiter immer weiter hinauffallen – vollkommen leistungsunabhängig, nur dem Zeitfaktor geschuldet. KÖNNEN/ WISSEN ist hier nicht gefragt, ggf. vielleicht das richtige Parteibuch.

    Solche administrativen Folterinstrumentarien funktionieren allerdings auch nur so lange wir Bauern uns in Ausschließlichkeit in der Nahrungsmittelproduktion festzementieren lassen. Dabei sind wir einfach viel zu leistungsstark, produzieren überaus effektiv Mengen, die in diesem Umfang nicht gebraucht werden im Nahrungsmittelsektor. DAS(!) macht wen überstark!?

    Bei eben denselben Verordnungen, Restriktionen, Gesetzen, lässt sich ganz unmissverständlich abbilden, WAS wir Bauern schon immer waren: Geknechtete unserer Feudalherrschaften. Wir bräuchten heute wieder einen Wilhelm Tell, der sich seinerzeit weigerte, einem Hut auf der Stange untertänigst die Ehre erweisen zu müssen. Leider fehlt es am notwendigen zivilen Ungehorsam, den Mutigen, die hier erhobenen Hauptes Rückgrat zu beweisen wissen. Wir Bauern, das marginal erbärmliche Resthäuflein von Unterwürfigen, die heute übrig geblieben sind, kommen immer noch in Bücklingshaltung daher. – Auch das ist eine Berufskrankheit, die nicht anerkannt wird. Das “Kreuz” der Bauern ist u.a. auch infolge dieser verstetigt unnatürlichen Körperhaltung im Alter einfach kaputt.

    Wann endlich fahren wir also mit unserem Sprit auf unseren Äckern…!?

    Viele Kollegen wollen es (immer noch) nicht wahrhaben:
    Ohne Energieerzeugung auf unseren Äckern ändert sich für uns nix, aber wirklich nix!!!

    Am kommenden Samstag ereilt uns das nächste große “Energie-Loch”, das wir Bauern längst mit “Leben” füllen könnten. Die aktuelle Bauerngeneration ist dazu wohl aber leider nicht bereit, lässt sich allenthalben mit im eigentlichen praktisch vollkommen irrlichternen Bagatellen weitreichend geißeln. – Ja, es ist eine Bagatelle, nichts sonst, die vielen Bauern aber einen Strick um den Hals legt…, nicht selten zu Straftätern werden lässt.

    Was erlaubt sich eine Gesellschaft, gibt unserer Beamtenschaft das Recht, sämtliche Bauern derart kriminalisieren zu dürfen!?

    „Dem Schwachen ist sein Stachel auch gegeben.“ (Frierich Schiller/Wilhelm Tell)

    Unser Leibeigenenstatus manifestiert sich bis heute in der Gegebenheit sehr anschaulich, dass mittlerweile über 60% der Flächen, die wir bewirtschaften, nicht unser Eigentum ist; aber auch hierfür lassen wir das schmerzhafte Knüppelchen fortwährend über unseren Häuptern tanzen. – Im eigentlichen sind wir Bauern bärenstark, jedoch fortwährend zur geistigen Schwäche allseits verdonnert. Wann legen wir dieses wahrhaft unzeitgemäße Zwangskorsett endlich ab!?

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    • Bauer Willi sagt

      Wer für so eine Regelung verantwortlich zeichnet, weiß ich auch nicht. Ein Kammerbeamter meinte, es wäre die EU. Ich denke, bei Herrn Özdemir ist es erst einmal richtig adressiert, er wird die Arbeit schon richtig zu verteilen wissen…

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      • Pütz Klaus sagt

        Verantwortlich ist heutzutage sowieso niemand mehr ! Jeder versucht Zuständigkeiten und auch Verantwortung weiter-bzw. abzuschieben.Da kannst du dir die Finger wundtelefonieren (zB. bei einer illegalen Müllablagerung ) bevor du jemanden findest der zuständig ist, im Zweifelsfall bist Du als Betroffener selbst verantwortlich. Bei irgendwelchen offensichtlich hirnrissigen und sinnentleerten Bestimmungen und Regeln muss sehr oft natürlich “die EU” oder”Brüssel” als Re htfertigung für das eigene Nichtzuständig-sein oder Nichttätigwerden herhalten.

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    • Smarti sagt

      Wurzelwicht, mir ist aufgefallen, dass in den Medien jetzt auch der Mais immer mehr als umweltschädlich und böse verunglimpft wird. ( Dies ohne nähere Begründung – es wird einfach immer wiederholt, dass Mais eine ganz böse Monokultur ist, die die Umwelt schädigt. ) Und Biogasanlagen setzt man mit “Mais-Anlagen” und deshalb auch “böse” gleich. Dass immer mehr andere Pflanzen verstromt werden, z.B. Sylphie, Hirse etc. wird verschwiegen – weil man will ja, dass der Landwirt nur noch “Menschenessen” in sehr bio, sehr gut und sehr sehr günstig produzieren darf.
      Wurzelwicht, wie könnte man Argumente für Mais bzw. Erneuerbare Energien bringen ?
      Stichworte ?

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        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          Siehe an – noch ein Wurzelwicht mehr. 😉

          Schön wenn sich diese vermehren.

          Bin aber der deutschen Sprache durchaus mächtig, um an mich gerichtete Fragen direkt beantworten zu können.

          …Dennoch danke für die (welche?) Unterstützung!?

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        • evo.... sagt

          Machen Sie doch mal einen Versuch und zählen Insekten im Herbst auf:

          1, Konventionellem Maisacker

          2. Bio- Kleegrasacker.

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        • Inga sagt

          Das oder der Wendt oder doch Fendt?
          Es war auch schon ala ein Fendt hier,der hatte fast die gleichen Ansichten!

        • Bauer Willi sagt

          Das geht nicht mehr. Vorgestern hat sie (Verena Wendt) um 23 Uhr vier Kommentare losgelassen, die so beleidigend waren, dass ich sie sofort gelöscht habe. Sie ist blockiert und kann auch nicht mehr mitlesen.

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          • Wolfsfeind sagt

            das die Kommentare von Frau V. W. aus W gelöscht gehören kann ich beipflichten, auch ungelesen….sie hatte noch nie einen Guten.

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          • Ferkelhebamme sagt

            Hatte die hässlichen Kommentare noch lesen können und die ganze Nacht überlegt, die Dame anzuzeigen, damit sie mal einen Schuss vor den Bug bekommt. Aber ist gut so, meine Lebenszeit kann ich mit wichtigeren und schöneren Dingen füllen.
            Die Sauen ferkeln, die Sonne scheint, der Regen für heute Abend und morgen ist abgesagt: Vollgas!

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      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Liebe Smarti,

        – Mais ist eine C4-Pflanze, d.h. sie kann die eingestrahlte Sonnenenergie als Pflanze schlechthin mit am besten umsetzen in unseren Regionen.

        – Wenn wir Bauern Energie auf unseren Äckern produzieren, gibt es in den meisten Fällen überaus wertvolle „Eiweißabfallprodukte“ (Raps/Presskuchen z.B.), die man der menschlichen bzw. tierischen Ernährung zuführen kann.

        – Das Paradebeispiel ist Bier:
        Was beim Bierbrauen übrigbleibt, deckt nahezu die kompletten Rohstoffkosten des Einkaufes für die Bierbrauer.

        Das wichtigste Argument schlechthin:

        Wir produzieren hier in DE Nahrungsmittel auf unseren 16,5 Mio Hektar LN in solchen gigantisch unvorstellbaren Mengen, die tatsächlich niemand braucht. Problemlos könnten wir daher etwa 5 Mio. Hektar sofort einer energetischen Nutzung zuführen, was wahrlich keine erkennbare Lücke in der Nahrungsmittelversorgung unserer Bevölkerung hinterließe. – Und die Energie von eben diesen Flächen wird nachweislich unbestritten jetzt händeringend gebraucht – unter Habecks Knute in Bälde in noch allgewaltigerem Umfang. Warum sollen die Bauern als maßgebliches Puzzleteilchen hier unser Potential bewusst verschenken!? Arbeit und Kapital auf unseren Höfen einfach für die Katz‘ verbrennen!?

        Schließen wir in eine solche Betrachtung das absolute Grünland mit ein, so wird dieses kurz- bis mittelfristig einfach nicht mehr gebraucht, weil der Fleischkonsum politisch forciert bereits enorm zurückgeht. Dadurch schießen diese Kosten automatisch ins Kraut, so dass sich viele Verbraucher den Fleischgenuss auch gar nicht mehr leisten können.

        Bislang bleibt man aber alternative Nutzungskonzepte für unser Grünland absolut schuldig, es mangelt an einer zündenden Idee, wie man diese Flächen betriebswirtschaftlich sinnvoll nutzen kann auf unseren Höfen. Damit wird Grünland in Bälde vollkommen wertlos. – Können wir uns das aber in Zeiten wie diesen tatsächlich leisten!? Phantasielose Köpfe blenden hier einfach aus – keine Lösung in Sicht.

        Jeder Tierhalter, der Rinder noch in Anbindehaltung hält -über Jahrhunderte hinweg hat sich das jedenfalls als richtig erwiesen, unsere Altvorderen hatten allesamt eine persönliche Bindung zu ihren Tieren- ist heute ein gesellschaftlich verkriminalisierter Tierquäler.

        Man sollte diese Kritiker -vorwiegend Juristen- zusammen mit den Rindern einmal in einen Laufstall sperren…(idealerweise prophylaktisch mit Pampers ausgestattet 🙂 )! Welche Initialzündungen das wohl auslöste!?…

        Nächtliche Stalleinbrüche unserer nicht selten gewaltbereiten Tierschützerfraktion, wo nicht selten das Leben der Hofeigentümer daselbst bedroht ist, wenn er die vermummten Gestalten auf frischer Tat erwischt, widerspiegelt demgegenüber welches heute gelebtes „Demokratieverständnis“!? Ist im Rahmen dieser rechtlichen Legitimation eben solcher Straftaten ein Schutzansinnen für das Leben eines Bauern ganz bewusst gar hinter dem seiner Tiere hintangestellt!? Wird dem Bauern mithin dieses gesetzlich zugebilligte Schutzansinnen gemäß Grundgesetz/ unserer europäischen Menschenrechtscharta bewusst versagt…, ist einzig bloße Makulatur, nachzulesen in uralten „Gesetzbücherschinken“!? Eine immer weiter fortschreitende Zweiklassen-Demokratie darf um sich greifen, die massiv an den Grundfesten unserer freiheitlichen Demokratien rüttelt!? – Es geht uns wohl einfach viel zu gut!?

        Ich habe jetzt sehr weit ausgeholt, die verknüpfenden Zusammenhänge lassen sich aber recht schwer einfach nur in Stichworten herunterbrechen…, liebe Smarti. Konnte hoffentlich dennoch adäquat Antwort geben.

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        • Andreas Gerner sagt

          Kleine ERgänzung:

          Effizienz.
          Mais liefert pro Hektar eben den höchsten Energieertrag aller Pflanzen. Egal, ob zur Strom- Wärme und Kraftstoffgewinnung, oder als Futter, mit Mais spart man knappe Ressourcen: Fläche, Wasser, Dünger, Pflanzenschutz, Diesel.
          Da hat also die Umwelt und das Klima was davon.

          Fruchtfolge.
          Mais wird in Deutschland ja nicht als Monokultur angebaut (obwohl gebetsmühlenartig immer wieder das Gegenteil behauptet wird), sondern in Fruchtfolgen (per Definition das Gegenteil von Monokultur). In der Regel vor und nach (Winter-)Getreide.
          Damit lockert Mais die Fruchtfolgen auf, durchbricht Infektionsketten und bringt Abwechslung in die Fluren (sonst ist von Juli bis September alles braun; Stoppel oder nackter Boden)
          Mais (Deckung, Windschutz, Sonnenschutz, feuchtes Mikroklima) ist in diesem Zeitraum die Zuflucht für Wild, Niederwild, Vögel und Insekten.
          Mais wird mit anderen Wirkstoffgruppen gespritzt als Getreide und kann gehackt werden. Das beugt Resistenzen und schädlicher Verunkrautung vor. Unterm Strich kann mit Mais in der FF der PSM-Einsatz gesenkt werden.

          Risikostreuung.
          Ohne Mais würde die deutsche Landwirtschaft zu einem gefährlich hohen Anteil auf Winterungen setzen.
          Ein zum Säen ungeeigneter Herbst (zu trocken, zu nass) oder ein böser Kahlfrost, oder Dauerregen während der Getreideernte hätte ohne “zweites Standbein” fatale Folgen. Nicht “nur” für die Bauern, sondern für die Ernährung und sonstige Versorgung der Bevölkerung.

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          • Inga sagt

            Ja,
            das verstehen wir Landwirte,

            aber wie bringen wir das den ungeschulten bei?

            Woher nehmen die überhaupt das Recht, sich in unser Fachwissen einzumischen, das machen wir bei anderen Berufen und deren Fachwissen doch auch nicht

            Eine Respektlosigkeit der Natur gegenüber, finde ich.
            Am schlimmsten sind die bestimmt, die die Natur am meisten ohne Skrupel ausnutzen u. ausbeuten.

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            • Limes sagt

              “Ja, das verstehen wir Landwirte,
              aber wie bringen wir das den ungeschulten bei?”
              Eine sachliche Aufklärung und korrekte Darstellung der Zusammenhänge ist vor allem die Aufgabe von Bundesbehörden und den dort beschäftigten Angestellten. Offensichtlich mangelt es dort am Willen aus politischen? oder es gibt andere Gründen aktiv zu werden. Kapazitäten sollten vorhanden sein denn auf Bundes- aber auch Landesebene mangelt es nicht an Personal im Gegenteil insbesondere in letzter Zeit wurde hier nochmal kräftig aufgesattelt.
              Ob solcher Untätigkeit fragt man sich als Bürger dann schon ist das nur in diesem Fall so oder ist das Systememimmanent.

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              • Andreas Gerner sagt

                Der Bürger wird sich nicht so tief in die Materie versenken wollen, das alles zu verstehen.

                Kann man ihm kaum verübeln.

                Wenn die Gegenseite mit plumpen Parolen und erfundenen Begriffen (Vermaisung, Agrarwüste…) um sich wirft, sind seitenlange Erklärungen der Tatsachen einfach chancenlos.

                Aber Politiker hätten die Pflicht, vor jeder Entscheidung sorgsam abzuwägen.

                Mehrere Dinge halten die davon ab:
                – “Berater” mit zweifelhaften Interessen.
                – Den Wählern lange erklären müssen, warum man wie entschieden hat
                – Früher gesagtes dann als falsch eingestehen müssen.

                Also wird lieber das einfache nach dem plumpen Mainstream bzw. NGO-Diktat entschieden.

                Sehen wir in zig Bereichen.
                Ob mehr Bio (Trotz zu geringer ERnten und pro kg Produkt schlechtem CO2-Abdruck)
                oder Glyphosatverbot (obwohl alle Alternativen schlechter sind/wären)
                oder Maisdeckel.

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  8. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Ideologien sind in der Menschheitsgeschichte stets die stärksten Treiber gewesen, gerade weil sie auf Fakten keine Rücksicht nehmen. Sie beruhen auf dem unbedingten Willen, die Welt einer Gesinnung zu unterwerfen.

    Hab ich kopiert,stammt aus NZZ.

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  9. Arnold Krämer sagt

    Immer detailliertere Regelungen in der landw. Produktionstechnik sind Ausdruck von abgrundtiefem Misstrauen gegenüber den wirtschaftenden Landwirten. Dabei werden sie, was die Bodenproduktion betrifft, den verschiedenen Gegebenheiten der Witterung und in den naturräumlichen Bedingungen in keiner Weise gerecht. Das wachsende Misstrauen unseres Staates entwickelt sich zur Unkultur und demoralisiert. Die Folgen sind katastrophal und bereits jetzt im Berufstand spürbar.

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    • Inga sagt

      Abgrundtiefen Misstrauen

      Nur weil die die Kunst des Wirtschaftens des Landes für Nahrungsmittelerzeugung nicht verstehen?

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    • Reinhard Seevers sagt

      Versteh grad die Aufregung nicht. Das Ausbringverbot organischen Düngers auf gefrorenem Boden besteht doch bereits seit Jahrzehnten ….🙄

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      • Arnold Krämer sagt

        früher ging es um ganztägig durchgehend gefrorenen Boden, was ja auch sinnvoll war wegen der Gefahr oberflächlicher Abschwemmung.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Ok, hab verstanden…das ist noch mal eine zus. Streitebene. Blöd ist dann immer, wenn man eine Fläche an einem (Agro)-Forstrand hat, der lange im Schatten liegt und der Rest ist bereits getaut…..😁

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          • Arnold Krämer sagt

            …und mit dem typisch deutschen “Gerechtigkeitsfimmel” will man solche Besonderheiten auch noch gesetzestechnisch regeln. Und wenn es dann mal keine Regelung gibt, wird sie im Klageweg höchstrichterlich von irgendwelchen Personen/Organisationen eingefordert. Und daran geht unsere Land kaputt.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Ja, das erlebt man täglich…..ich frag mich immer wieder, wie lange die Landwirtschaft sich das noch gefallen lassen will. Warum nicht endlich ein Zusammenschluss aller aktiven Bauern? Wir rufen doch seit Jahren: …Es reicht!….und dennoch tut sich GARNICHTS. Wo ist die vielbeschworene Solidarität untereinander?
              Haben Politik, Medien und Gesellschaft es geschafft, die Landwirtschaft so zu spalten, dass der Direktvermarkter sich nicht betroffen fühlen muss, sondern auf die Kunden eingehen muss….dass der Biobetrieb sich nicht als betroffen ansieht, weil er ja auf der Guten Seite der Macht steht? Hat der Großbetrieb andere Sorgen, als sich um Solidarität zu kümmern? Was ist nur los?

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              • Arnold Krämer sagt

                Der typische westdeutsche Familien-Unternehmer-Landwirt hat keine Zeit und ist nicht verteten, wenn mal wieder über Landwirtschaft diskutiert wird und die politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Pflöcke immer tiefer eingeschlagen werden.
                Hier das Programm einer typischen Tagung eines evangelischen Bildungshauses in Niedersachsen. Wenn ich (ehemaliger LWK-Beamter) dort hinfahre, bin ich ein totaler Außenseiter und werde auffällig.

                https://www.loccum.de/tagungen/2318/

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Herr Krämer,
                  am gleichen Tag bin ich auf der KTBL-Veranstaltung “Aktuelle rechtliche Rahmenbedingungen für die Tierhaltung” in Kassel…..vielleicht sollte man mal eine life-Schalte machen und beide Veranstaltungen gegenseitig darstellen…dann sieht vielleicht auch der verpeilte “Gutmensch” was hier abgeht.
                  😎

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                • Heinrich sagt

                  Herr Krämer mir liegt die Einladung in Papierformat vor. Nach genauer Betrachtung des Programms und der Referenten bin ich zu dem gleichen Schluß gekommen wie Sie.

                  Ich werde meine Nerven schonen und das Alter genießen. Meine Zeit des Kampfes gegen Windmühlen sind vorbei.

                  Bezeichnend ist auch der Zeitraum, nicht in der Vegetationsruhe, sondern für praktizierende Landwirte in der arbeitsreichen Zeit.

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                • Hauke Jaacks sagt

                  Bei uns in der ev Kirchengemeinde gibt es ein Vortrag zur Agrarwende .Vortragender Fachmann ist Ingenieur für Energie und Umwelttechnik also genau der Richtige anstatt mal jemanden vom Fach zu nehmen.Übrigens organisiert haben es Omas for Future

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                • Arnold sagt

                  Ich werde wohl teilnehmen. Man sollte öfters da hingehen, ” wo es weh tut”.

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      • Franz Müller sagt

        Ich verstehe nicht warum man da überhaupt nachfragt und das Thema öffentlich macht. Streuen Männer, nicht fragen.
        Özdemir als “Super Nanny” der ist gut. You made my day .

        • Smarti sagt

          Herr Müller, selbst wenn wir absolut gesetzeskonform arbeiten, so stand bereits drei mal eine Streife daneben und macht eine Beweisaufnahme, weil sie gerade gerufen wurde. Oder man filmt mit dem Handy und meldet das Vergehen ( z.B. der einzelne Kuhfladen auf dem Feldweg ) mit Beweisfoto auf der Gemeinde. Der Eine leitet es an uns weiter … wenn das noch einmal geschieht, dann…. der Andere lässt den Brief im Papierkorb verschwinden.
          Man sollte denen möglichst keinen Grund geben, auch nur ein einzelnes Härchen in der Suppe zu finden – denn die suchen so lange, bis sie was haben – und dann verdreifachen sie die Anstrengung.

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  10. Frikadellen piet 44 sagt

    moin Erbgut gehandelt und dass du gefahren oder Strom wäre würde ich sinnvoller gewesen aber die Regierung hätte mich viel von sind dass er lebt man mal vielen Sachen keine Ahnung warum sie gewisse Sachen die ich erlaube ich bin gespannt ob der irgendwann Weisheit einkehrt

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    • Frikadellen piet 44 sagt

      das hast du gut gemacht Willi ich finde auch das düngerstreuen auf gefrorenem Boden vor Regen ist sinnvoll keine Ahnung was die Regierung möchte

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