Bauer Willi
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Keine Panik, aber…

Derzeit gehen die Preise für nahezu alle Rohstoffe an den Börsen durch die Decke. Fast täglich werden neue Höchststände gemeldet. Grund dafür ist die Sorge, dass durch den Krieg in der Ukraine größere Mengen an Nahrungsmittel fehlen könnten.

Diese Sorge ist berechtigt. Meiner persönlichen Einschätzung nach werden sich die Auswirkungen nicht aktuell, sondern erst mit einiger Verzögerung zeigen. Wie in der Meldung der FAZ erwähnt wird, treffen sich heute 2.3. 2022 die EU-Agrarminister, um auch über die Versorgungslage bei Düngemitteln zu reden. Sehr viel Dünger, der weltweit eingesetzt wird, wird in Russland produziert. Ob diese dann auch auf den Markt kommen ist derzeit völlig unklar. Der Versorgung für die nächste Ernte 2023 ist also wesentlich kritischer zu sehen als die Versorgung für dieses Frühjahr.

Diese Situation betrifft nicht nur Deutschland oder Europa, sondern alle Länder dieser Welt.

Russland und die Ukraine sind große Exportnationen für Getreide und Ölsaaten. Der Export beider Länder läuft normalerweise über das Schwarze Meer. Es gibt Meldungen, dass die ukrainischen Häfen vermint seien. Ob das stimmt, kann nicht nachgeprüft werden.

Desweiteren ist derzeit völlig unklar, ob die Frühjahrsarbeiten (Düngung, Pflanzenschutz, Einsaat der Sommerungen) in der Ukraine wie gewohnt erfolgen können

Es besteht derzeit kein Grund zur Panik, aber doch zu großer Sorge. Das gilt aber nur für den Moment.

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40 Kommentare

  1. Reinerstoff sagt

    Unterdessen unser Ötzi lt. Topagrarbeitrag

    Özdemir warnt davor Agrarpolitik zurückzudrehen

    Unterdessen stellte Bundesagrarminister Cem Özdemir am Mittwoch klar: “Russland ist für 10 %, die Ukraine für 4 % der weltweiten Weizenexporte verantwortlich. Hauptimporteure sind vor allem die Länder Nordafrikas, die Türkei, sowie asiatische Länder. Die EU und Deutschland haben hierbei einen Selbstversorgungsgrad von über 100 %. Die Versorgung innerhalb der EU ist daher nicht gefährdet. Trotzdem halten wir die Auswirkungen auf die Agrarmärkte genau im Blick. Weltweit ist nicht zuletzt wegen der stark gestiegenen Energiekosten mit Preissteigerungen bei Agrarrohstoffen und bei Düngemitteln zu rechnen.”

    Und weiter sagte er: “Wer aber in dieser Situation fordert, erste Schritte der Europäischen Agrarpolitik hin zur Förderung einer klima- und umweltschonenden Landwirtschaft zurückzudrehen, dem will ich ganz deutlich machen, dass er hier auf dem Holzweg ist. Um das Recht auf Nahrung nachhaltig weltweit zu sichern, müssen wir die ökologischen Krisen entschieden bekämpfen.“
    Quelle:
    https://www.topagrar.com/management-und-politik/news/schmal-fordert-umdenken-in-der-europaeischen-und-nationalen-agrarpolitik-12866130.html

    Wer hier auf dem Holzweg ist wird sich die nächsten Monate zeigen…welch ein Hohn, so ein arrogante Aussage eines Landwirtschaftsministers!

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  2. Ludwig sagt

    Die Welternte wird kleiner werden. Wenn der Dünger fehlt geht die Erntemenge und die Qualität runter. Jetzt muß die Agrarpolitik den Bauern “Freie Hand” im Anbau lassen , damit genug Menge geerntet werden kann. Keine Flächenstillegung wie vorgesehen , oder Vorgaben für die Fruchtfolge die in der Masse Futtergetreide und kein Brotgetreide zur Folge haben. Wenn der Krieg in der Ukraine so weiter geht , dann werden wohl keine Sommerfrüchte in den nächsten Wochen in die Erde kommen und so keine Sonnenblumen,
    Körnermais, Sommerweizen usw. im Sommer geerntet werden können. Dann werden uns geschätzt rd. 30 Mill. Tonnen Getreide fehlen. Dazu kommen noch die Ernteausfälle durch den nicht vorhandenen Dünger weltweit. Ruckzuck können da schnell 100 Mill. Tonnen Getreide usw. zusammen kommen. Dann ist der Hunger in vielen Teilen der Welt vorprogrammiert . Auch jetzt finden im Schwarzen Meer keine Schiffsverladungen mehr statt und das Unheil beginnt. Die Russen haben ihre Verladehäfen geschlossen und die Hafenanlagen in der Ukraine sind zerstört und die Häfen vermint. Außerdem haben die Türken die Schiffsdurchfahrt am Bospuros geschlossen. Gestern hatte ich einen Futterweizenangebotspreis von 33 Euro/dt und für Gerste 30 Euro/dt bekommen. Heute sind es schon 2 Euro/dt mehr jeweils. Plötzlich haben wir keine Schweine mehr. Auch hier geht der Preis katapultartig hoch , also wurde der Preis , wie vermutet , künstlich unten gehalten. Jetzt zeigt sich , daß unsere Politik keine Vorsorge auf allen Ebenen getroffen hat.
    Keine Stromenergie , weil man alles abgestellt hat, kein Gas , weil man keine Mindestvorräte festgelegt hat, keine Nahrungsmittel weil man die Vorratslager geschlossen hat, keine Notstromtechnik und keine Akkuspeicherung zum Überbrücken . Jegliche Vorsorge ist in einem jämmerlichen Zustand. Von unserer Armee will erst garnicht reden.

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  3. Mark Rössler sagt

    Während man in der EU derzeit überlegt.
    Wir können davon ausgehen, in Moskau hat man vor 12 Monaten überlegt oder gar begonnen, was am 24.2.22 uns dann bekannt wurde.

    Die Marktverknappung bei Dünger hat Russland im Sommer 21 begonnen mit Exportbeschränkungen, ebenso wurde der Export beim Getreide eingeschränkt.
    Die Ukraine erzeugt Lebensmittel für rund 400 Millionen Menschen, vor allem im arabischen und afrikanischen Raum.
    Dieser Handel steht still, ob die Häfen vermint sind oder nicht, es wird nichts verladen und verschifft. Ein Getreidehafenlager soll zu dem sowieso schon zerstört worden sein.

    Unsere Teller sind voll und werden es sicher bis 2023 bleiben,
    wann die Nudel dann im Regal nicht mehr nachgelegt werden, weil Flüssigei aus der Ukraine vorerst auch nicht zu haben sein wird, werden wir die Wochen sehen.

    Aber woher bekommen die ihre Nahrungsmittel, die in Afrika oder dem Nahen Osten leben?
    Aus der Ukraine im Jahr 2022 bestimmt nicht, die sind nun abhängig von Moskau Gnaden. Und dort wird man Geld sehen wollen, neben der Loyalität.
    Pakistan hat bereits zugeschlagen und seine Getreidereserven werden nun mit russischem Mais und Weizen aufgestockt. Die Pipeline Bau wird beschleunigt.

    Ich bin mir derzeit nicht sicher, ob die in Brüssel wirklich ausreichend nachdenken.
    Und ob Putin nicht viele Szenarien vorher schon bedacht hat, an die wir noch nicht einmal denken.
    Derzeit denken wir über die Belagerung und Versorgung der tapferen Menschen in Kiew nach und sind bei ihnen.
    Wie schnell aber könnte sich real ein “Aushungern” verbreiten?

    Den Nahen Osten destabilisieren, das trifft uns.
    Der Iran, Syrien und Pakistan stehen auf Putins Seite. Wie lange schauen sich das Saudi Arabien und andere Länder an?
    In Afrika wird es wieder zu Unruhen kommen und neben den Ukrainern muss man mit einer weiteren Flüchtlingswelle rechnen.

    Die Frage wird sein, wieviel strategische Vorplanung hat Moskau da geleistet und in wie fern nutzen die Nahrungsmittel dann zu ihrem Vorteil.

    Während wir derzeit mal wieder über 10 und 20 Kg N Hektar und die kommende Stilllegung nachdenken.

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    • Stadtmensch sagt

      “Ich bin mir derzeit nicht sicher, ob die in Brüssel wirklich ausreichend nachdenken.”

      “Das ist Geopolitik für Anfänger: Auf eine mögliche Bedrohung vor ihrer Haustür reagiert jede Großmacht empfindlich. Die Vereinigten Staaten würden es ja auch nicht hinnehmen, wenn ferne Großmächte ihre Streitkräfte in der westlichen Hemisphäre stationierten, geschweige denn an ihrer Grenze. Man stelle sich die Empörung in Washington vor, wenn China ein mächtiges Militärbündnis schmiedete und versuchte, Kanada und Mexiko dafür zu gewinnen. ”

      https://www.ipg-journal.de/kommentar/artikel/putin-reagiert-560/

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        W enn ich mich recht entsinne, wollten Staaten wie Polen, Ungarn, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien in die EU und in die Nato.
        Warum sind die nicht Freunde der Sowetunion geblieben, ich bekomms noch raus.😉

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        • Stadtmensch sagt

          Aus dem Text:

          “In der ersten Erweiterungsrunde wurden 1999 die Tschechische Republik, Ungarn und Polen integriert. In der zweiten folgten 2004 Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien. Die Russen protestierten von Anfang an aufs Schärfste, waren damals jedoch zu schwach, um die NATO-Osterweiterung zu verhindern ‒ die ohnehin nicht sonderlich bedrohlich wirkte, da abgesehen von den winzigen baltischen Staaten keins der neuen Mitgliedsländer an Russland grenzte. ”

          Dann steht da noch:

          “Abstrakte Rechte wie das auf Selbstbestimmung sind weitgehend bedeutungslos, wenn mächtige Staaten mit schwächeren aneinander geraten. Hatte Kuba das Recht, im Kalten Krieg eine Militärallianz mit der Sowjetunion einzugehen? ”

          Wenn man auf das Datum des Artikels schaut, muss es einen grausen, was seitdem alles schief gelaufen ist.

          Mit welchen Rohstoffen wollen wollen wir jetzt unsere Wirtschaft auf regenerative Energie umstellen oder gar aufrüsten?
          Es bleibt spannend. Ich komme ja aus der Mangelwirtschaft eines “Unrechtsstaates”. Hab damit keine Probleme. Dann stinkts hier eben wieder nach Braunkohlefeuer und es fahren viel weniger Autos rum.

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          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Die Frage, wie man jetzt unsere Wirtschaft auf regenerative Energie umstellen kann, darf nicht an mich gestellt werden, bin nur ein einfacher ehemaliger Landwirt.
            Meine Heizung und warmes Wasser läuft zu 100% aus EE und mit einem Stromspeicher könnte ich Autark leben.
            Zugegeben, alle könnten das nicht machen, aber unsere Regierung hat da sicherlich eine Lösung, zumindest sagen die das.

            Ps: Als die Merkel das Aus der AKW verkündigt hat, habe ich das ausdrücklich als einen Fehler kritisert.
            Als ewig gestriger wurde ich betittelt.

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          • Mark Rössler sagt

            Sie halten es für besser ein Land anzugreifen, weil es frei ist?
            Diese unsinnige Diskussion halte ich für unangebracht, wer Angst vor Angriffen hat greift nicht Inmitten dieses Bündnisses ein Land an.
            Und militärisch stark hat sich dieser Krieg gegen was auch immer auch nicht gezeigt.
            Offensichtlich hat sich dieses Land seiner atomaren Waffen erinnert und droht bei einem Angriff mit diesen Waffen.
            Diese Waffen sollten auch zur Verteidigung bei einem Angriff einsatzbereit sein, wenn die Ukraine nicht Teil ist.
            Oder haben Sie da eine andere Erklärung.

            Ihre verquere Meinung können Sie gerne wo anders verbreiten.
            Dadurch werden Sie die Probleme mit der Versorgung an Lebensmitteln nicht lösen.

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            • Stadtmensch sagt

              Es ist eine Meinung von Leuten, die sich mit Politik auskennen. In diesem Fall von John J. Mearsheimer, einem Politikwissenschaftler. Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, was ich hier zur Diskussion reingetragen habe.

              Wie Länder nach “militärisch starken” Interventionen aussehen, haben wir zuletzt in Irak, Syrien, Libyen, Afghanistan gesehen. Ich will es nicht schön reden, aber da scheint es jetzt viel “präziser” zuzugehen.

              Naja, sinnlos. Es interessiert niemanden. Ich begreife es nicht, wie man Putin Hitler Vergleiche anstellen kann. Wart ihr mal in der Wehrmachtsausstellung?

              “Dadurch werden Sie die Probleme mit der Versorgung an Lebensmitteln nicht lösen.”

              Nein, dafür ist es nun zu spät. Muss ich wohl jetzt doch mal ernsthaft mit dem Gärtnern beginnen…

              • Mark Rössler sagt

                Ich frage mich, was es bringen soll, wenn über die jetzige Lage nachdacht werden muss und das Thema Landwirtschaft-Ernährung.
                In diesem Krieg.

                Wollen wir noch, wie Putin, von 1921 sprechen?

                Jetzt ist Putins Krieg real und wird Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit von 2 bis 3 Milliarden Menschen haben.

                Diesen Opferkult um Putin hat er wunderbar aufgebaut.
                Wenn wir über Fehler der letzten 20 Jahre in der Hinsicht diskutieren möchten, dann sage ich, die Staaten mit Demokratien, denen er immer wieder gedroht hat, hätten ihn längst absägen sollen. Sanktionen wie jetzt hätten spätestens 2014 durchgezogen werden müssen, dann hätte es niemals Krieg gegeben und Putin wäre nicht mehr da.
                Und dann hätten wir uns mit Russland wieder eine gemeinsame, friedliche und freie Zukunft aufbauen können.
                Man hat sich von ihm 20 Jahre immer wieder erpressen und belügen lassen.

                Aber solche politischen Diskussionen sind hier sowieso fehlt am Platz, dazu gibt es politische Blogs und Foren.

                Hier wäre es angebracht die landwirtschaftlichen Folgen zu beleuchten?

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        • Stadtmensch sagt

          Ja, hab ich ja extra hier reingetragen.
          Man beachte auch den Beifall der deutschen Wirtschaft. Deswegen gerate ich nicht in Verzückung, wenn die jetzt hier nach Rüstung schreien. Ausbaden müssen es immer die kleinen Leute. Muss ja bezahlt werden das Zeug. Als Gewinn locken größere Flüchtlingsströme oder WK3

          • Thorens sagt

            Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was auf uns zukommen könnte.

            Doch den Ruf danach, unser Militär zeitgemäß auszustatten, halte ich schon länger für überfällig. Leider muss eine Nation oder ein Staatenbündnis auch heute noch wehrhaft sein, wenn es ernst genommen werden will.

            Die angesprochenen kleinen Leute müssen immer und überall alles ausbaden. Das war immer so und vermutlich wird es auch so bleiben. Im Zweifel haben wir ja die, die es dann verbockt haben, selbst gewählt. Da hat es so ein Diktator von eigenen Gnaden dann schon schwerer.

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  4. Mark sagt

    Kluge Menschen besinnen sich in Notzeiten auf das Wesentliche. Nun hoffen wir mal, dass die Agrarminister zumindest ansatzweise mit Klughehtigen Aufgaben nachkommen können. Wenn deren Klugheit dafür nicht ausreicht, muss man nachhelfenit ausgestattet sind, so dass der Käse mit Green Deal, Farm to Fork und der total ausgeuferte europäische Bürokratiewahn ersatzlos gestrichen werden, damit die Bauern ihren eigentlichen, wichtigen Aufgaben nachkommen können. Wenn deren Klugheit dafür nicht ausreicht, muss man eben nachhelfen.

  5. Mark sagt

    Kluge Menschen besinnen sich in Notzeiten auf das Wesentliche. Nun hoffen wir mal, dass die Agrarminister zumindest ansatzweise mit Klugheit ausgestattet sind, so dass der Käse mit Green Deal, Farm to Fork und der total ausgeuferte europäische Bürokratiewahn ersatzlos gestrichen werden, damit die Bauern ihren eigentlichen, wichtigen Aufgaben nachkommen können. Wenn deren Klugheit dafür nicht ausreicht, muss man nachhelfen.

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  6. Picard sagt

    Ich wiederhole mich: als es noch Zeit war, umzulernen um ohne synthetisches N auszukommen, wurde man nicht nur ausgelacht, sondern verhöhnt. Und selbst jetzt ist kein Umdenken in Sicht. Ich erinnere nur an Seevers Aussage: “Dinkel, braucht kein Mensch.” Nein Willi, deine Gesinnung und die deiner Mitschreiber hier braucht kein Mensch.

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    • Bauer Fritz sagt

      Danke daß sie uns Minderbemittelte hier erleuchtet haben.
      Sie können nun wieder zu ihrem Astralstern zurückkehren.
      Wir werden sie nie vergessen.

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    • Bauer Willi sagt

      Meine Gesinnung? Wir werden vermutlich im Herbst keinen Kunst-Dünger mehr haben. Was das bedeutet? Denken Sie mal nach…
      Wenn Ägypten keinen Weizen mehr bekommt… nehmen Sie die Flüchtlinge auf? Warum verweigern Sie sich den Realitäten? Ist es die Arroganz der Satten?
      Noch einmal: es geht mir nicht um Gesinnung. Es geht um einen Blick in eine düstere Zukunft.

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      • Picard sagt

        Ich weiss sehr wohl, was das bedeutet: Aktuelle, in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzte Sorten und Produktionsmethoden werden ohne Stickstoffdünger in hohen Gaben zu einer katastrophalen Missernte führen. Aber im Gegensatz zu den Meisten hatte ich mir schon seit Jahren Gedanken gemacht über den unvermeidlichen!!! Fall wo eines Tages keine synthetischen N-Dünger mehr verfügbar werden. “Arroganz der Satten” ist das meinerseits bestimmt nicht. Aber Arroganz der “immer weiter so, die Politik, oder wer auch immer, wird’s mir schon richten” erlebe ich gerade jetzt und hier.

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        • Reinhard Seevers sagt

          “Aber im Gegensatz zu den Meisten hatte ich mir schon seit Jahren Gedanken gemacht über den unvermeidlichen…..”
          Na, Mensch Picard, der einzig Erleuchtete und Retter der Welt. Meld dich schon Mal in Ägypten, zur Rettung der Bevölkerung.

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        • Ferkelhebamme sagt

          @ Picard: Dann klären Sie uns doch bitte mal auf, was Ihre Lösung ist.

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        • Thorens sagt

          Kritik an anderen hat noch niemandem die eigene Leistung erspart.

          Jetzt könnte deine Sternstunde sein, Picard. Erkläre doch uns Ewiggestrigen, wie man ohne oder mit wesentlich weniger N, als es für auskömmliche Erträge notwendig ist, dennoch von derselben Fläche satt werden kann. Ohne N kein Eiweiß.
          Komm schon, die Welt braucht jetzt Leute wie dich.

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        • Bauer Fritz sagt

          Und da gibt es doch wirklich noch Bedarf an sooooooooooo vielen Institutionen die ihrer Erleuchtung noch bedürfen:
          1) Die Ludwig Maximilian Uni München: “Eine Lösung dieses Konflikts könnte es sein, die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern und dadurch die benötigte Anbaufläche zu verringern.(https://www.lmu.de/de/newsroom/newsuebersicht/news/landwirtschaft-weltweit-koennte-die-anbauflaeche-fast-halbiert-werden.html)
          2) Die pösen Bio-Spritzmittelerzeuger: ausreichende Pflanzenschutzmaßnahmen für integrierten und ökologischen Anbau verfügbar machen, wobei die spezifischen Bedingungen in beiden Bereichen herausgearbeitet werden (https://www.topagrar.com/acker/news/diskussion-um-pflanzenschutzmittelzulassung-2030-eroeffnet-12864363.html)

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        • Bauer Willi sagt

          @Picard
          Bitte nennen Sie mir die Unterschiede zwischen konventionellen und Bio-Sorten? Oft sind es die gleichen. Ich kenne keine Pflanze (außer Leguminosen) die ohne eine Stickstoffgabe einen vernünftigen Ertrag bringt. Dazu gibt es übrigens langjährige Versuche.

          Sie haben sich Gedanken gemacht. Das ist immer gut. Aber haben Sie diese Gedanken auch praktisch umgesetzt? Und wenn ja, mit welchem Ergebnis?

          Ich bin seit 47 Jahren mit der praktischen Landwirtschaft vertraut. Ich lerne immer noch gerne dazu.

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          • Thorens sagt

            Es wird wohl so sein, wie bei Picards vorherigen Beiträgen auch. Nichts Konkretes, viel heiße Luft, aber Hauptsache LAUT (!!!). Trollverdächtig.

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          • Picard sagt

            Da Sie gezielt und höflich fragen, antworte ich Ihnen. Auf Andere hier gehe ich sicher nicht mehr ein. Der Unterschied von im Bio-Bereich eingesetzten Sorten zu den im konventionellen Bereich unterscheidet sich u.a. in der stärkeren und tieferen Bewurzelung um so Nährstoffe besser aufnehmen zu können und Trockenstress besser vertragen. Ausserdem sind sie nicht umsonst langstrohiger. Pilzbefall wird so minimisiert da Sporen es schwiereiger haben an die Aehren zu gelangen. Ausserdem bestocken solche Sorten stärker, was den Unkrautdruck verringert. Es sind aber keine Erträge jenseits der 50dt/ha zu erwarten. Bei entsprechendem Preis auch nicht nötig. Und dass Getreide kein Stickstoff aus der Luft aufnimmt ist klar. Deshalb ist ein geschicktes Fruchtfolgemanagement nötig. Welche übrigens nicht sehr Getreidelastig sind. Was die Umsetzung anbelangt, bin ich sogar zum Schluss gekommen, dass manche Böden ziemlich kaputt sind. Das merkt man erst wenn man geeignete Bio-Sorten (ich mag es nicht wenn man die Welt in Bio-oder nicht bio einteilt, aber anscheinend gilt man hier automatisch als Bio, wenn man synthetischen Dünger weglässt) auf langjährig umgestellten Feldern und konventionellen Feldern anbaut. Die Sorten gedeihen auf konvi-Feldern schlechter. Da ist noch Forschungsbedarf.
            Wie gesagt, ich bin weder, wie oben beschrieben, Querdenker, noch AFD oder Linke-Anhänger. Ich verbiete mir zukünftig solche Aussagen. Ich arbeite nur an Lösungen für den Fall, dass. Und der Fall ist eben jetzt mit dem sich anbahnenden 3. Weltkrieg eingetreten.

            • Bauer Willi sagt

              Vielen Dank für Ihre Antwort. Zu meiner Person: ich bin Dr. agr. und habe im Pflanzenbau meine Promotionsarbeit über Zwischenfrüchte und deren Auswirkungen auf Ertrag und Qualität einer Fruchtfolge geschrieben. Mein Rigorosum habe ich auch im Fach Bodenkunde abgelegt. Ich bin seit 47 Jahren in der praktischen Landwirtschaft tätig. Unser Sohn hat ebenfalls Agrarwissenschaften studiert, seine Masterarbeit ging über eine mögliche Umstellung unseres Betriebes auf Bio-Landwirtschaft. Nachdem das Ergebnis der Masterarbeit vorlag, haben wir uns entschieden, nicht umzustellen.
              Ich kann ihre oben gemachten Aussagen nur bedingt bestätigen. Sicher ist, dass die Erträge ohne mineralischen Dünger niedriger sind. Bei einer Fruchtfolge mit Kleegras (um Stickstoff zu sammeln) fällt ein Jahr mit erntbaren Lebensmittel aus.
              Für die Aussage, dass Bio-Sorten auf konventionellen Feldern schlechter gedeihen, kenne ich keinerlei Belege. Falls Sie solche haben, wäre ich daran sehr interessiert.

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              • Picard sagt

                “Für die Aussage, dass Bio-Sorten auf konventionellen Feldern schlechter gedeihen, kenne ich keinerlei Belege. Falls Sie solche haben, wäre ich daran sehr interessiert.”
                Ich bin kein Dr. agr. sondern kann lediglich beobachten. Natürlich müsste man wissenschaftliche Versuche anstellen. Das geht nur mit Wissenschaftlern.
                Tut mir leid, wenn dein Sohn mittels der Studie zum Schluss gekommen ist, dass Bio nicht infrage kommt. Wäre eine schöne Herausforderung geworden (jede Generation braucht eine, sonst geht’s eh bergab, man rostet ein)

            • Reinhard Seevers sagt

              Picard hat sich also lediglich Gedanken gemacht….keine dt geerntet oder je einen ha beackert…aber weiß genau, wie es geht oder wie es nicht geht. Chapeau, ganz großes Kino!
              So einen Mist haben wir doch seit Jahren von allen Seiten zu hören bekommen. Ich nehme solchen Schwachsinn nicht mehr ernst.

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              • Stadtmensch sagt

                Im Feuilleton meines reaktionären Lieblingskäseblattes fand ich gestern folgende Zuschreibung:

                “Im Grunde, so der Vorwurf, handele es sich bei diesem neuen Bürgertum um den alten Spiesser in neuem Gewand: intolerant, rechthaberisch und dauerempört.”
                https://www.nzz.ch/feuilleton/lastenrad-und-yogamatte-wie-buergerlich-ist-das-neue-buergertum-ld.1669655

                Da kann ich als Linksextremist nur schmunzeln, was heutzutage alles als links gilt.

                Da hat er sich nun “im Gegensatz zu den Meisten seit Jahren Gedanken gemacht” und es ist ihm immer noch nicht aufgefallen, dass “rund ein Drittel des Proteinstickstoffs in der Nahrung der Menschheit aus synthetischem Stickstoffdünger stammt” [Spektrum Artikel].

                Aber wer weiß. Demnächst ist ja “Grüner Ammoniak” unser Hauptenergieträger. Da fällt sicher bissel was für die LW mit ab.
                Eventuell baut auch jemand das ultimative Klo. Da forschen übrigens echte Linksextremisten dran. Suchbegriffe: KanTe DIN Spec…

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            • evo.... sagt

              Dafür, dass Picard-Sorten auf langjährig umgestellten Feldern schlecht wachsen, habe ich eine Erklärung:

              Dort sind die Böden schon ausgelaugt.

              Auf konventionellen Feldern vertragen sie wahrscheinlich den Nährstoff-Überschuss nicht.

              Im Allgemeinen denke ich, dass wir (wegen des Zukaufs konventioneller Produkte) einen Nährstoff- Transfer von Konvi nach Bio haben.
              Außerdem sollte Picard seine Sorten mal so genau prüfen wie Monsanto, Synganto… um irgendwann von sicherem Essen sprechen zu können. der Niggli hat nämlich auch zugegeben, dass Mutagegese genau so problematisch ist wie Gentechnik.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wenn sie sich schon zu den Außerwählten (IQ) zählen, dann haben sie sicherlich mitbekommen, dass die Mineralien, die wir durch unser Essen zu uns mehmen, in den Kläranlagen für immer verschwinden, auch bei Bio Lebensmittel ist es so.
          Oder bringen ihre Kunden ihre Extremente zu ihrem Betrieb zurück, dann würde ich ihre Argumente verstehen.

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          • Picard sagt

            Sehr richtig erkannt, und ein Riesenproblem. Selbst wenn es Logistisch zu meistern wäre, kommt die Rückführung nicht in Frage wegen der Medikamenten-und anderer Rückstände. Auf lange Sicht verarmen die Böden zusehends.

          • Inga sagt

            Lohnt es sich bald in der Kläranlage Maschinen einzusetzen,
            die die guten Mineralien raustrennen, damit wir nicht so viel Medikamente- und Kosmetikrückstände aufs Feld fahren?

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Derzeit werden die Kläranlagen mit einer chemischen Reinigung ausgerüstet, wie viel der Medikamente rausgefiltert werden önnen, ist mir nicht bekannt.
              Das Phospat will man auch rückgewinnen.

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