Der Reichswald ist eine Waldfläche am Niederrhein. Er liegt in den Gemeindegebieten von Goch, Kleve, Kranenburg und Bedburg-Hau im Kreis Kleve und ist etwa 5.000 Hektar groß. Er steht zu weiten Teilen unter Natur- oder Landschaftsschutz. Nun plant das Umweltministerium des Landes NRW dort einen zweiten Nationalpark. Doch dagegen gibt es Widerstand. Zu den Gründen habe ich Max von Elverfeldt, den Vorsitzenden des Vereins Unser Reichswald e.V. befragt.
Hier das Video
Familie Hahn hat einen Milchviehbetrieb, der unmittelbar an den Reichswald angrenzt. Für Sie könnte die Ausweisung zum Nationalpark existenzbedrohend sein.
Hier mein Gespräch mit Familie Hahn Video
Weitere Informationen gibt es hier:
Die wesentlichen Punkte, um die es geht, könnt ihr hier nachlesen.
Aktuelle Meldungen gibt es auch auf Facebook: https://www.facebook.com/unser.reichswald
Der Wert von Nationalparks im Sinne der Natur ist das eine.
Aber was mich immer mehr abstößt, das ist das Tourismus-Argument. Da werden diese Anliegen dann zu einem primitiven ökonomischen Territorialkampf NGOs gegen Bauern, oft gegen solche Bauern, die ohnehin naturnah wirtschaften.
Wir haben heuer im Sommer den „Europäischen Amazonas“ besucht. Diese noch weitgehend naturbelassene Flusslandschaft hat natürlich ihren ökologischen Wert. Aber was der WWF dort für seine Projekte kassiert, ist eine Frechheit.
In Legrad am Zusammenfluss von Mur und Drau an der kroatisch-ungarischen Grenze weist ein Schild Richtung „Mura Drava“, und einige Kilometer Schotterstraße
führen zur Halasz Csarda an der Drau, die auf Google Maps eingezeichnet ist, aber im
Internet nirgends um Gäste wirbt, weshalb ich ohnehin schon die Befürchtung hatte, dass es dort nichts zu essen gibt. Und so war es dann auch.
Das Gebäude ist Ausgangspunkt eines WWF – Lehrpfades, welcher 2015 errichtet wurde –
mit vielen Informationstafeln und Aussichtskanzeln. Der Ökotourismus, den der WWF in
solchen Fällen stets als Einnahmequelle und Wirtschaftsfaktor in Aussicht stellt, scheint hier aber nicht so richtig angesprungen zu sein. Das Haus ist verwaist. Nebenan befindet sich ein verwaister Badestrand mit einem Beachvolleyballplatz. Eine Kinderschaukel vermorscht. Auf der Informationstafel des Lehrpfad – Beginns steht zu lesen, dass das Projekt 2,154.000,00 Millionen Euro gekostet hat. Einige Informationstafeln stehen schon schief. Eine Informationstafel wird von Efeu überwachsen, eine Aussichtskanzel ist schon baufällig. Im Internet beworbenen Bootsausflüge scheinen an gewissen Tagen durchaus statt zu finden. Es liegen gebrauchstüchtige Boote am Ufer. Der Lehrpfad bietet grandiose Ausblicke in diese Naturlandschaft. Er führt zum eigentlichen Zusammenfluss von Mur und Drau, aber so weit kamen wir nicht. Während wir so durch die üppige Auvegetation wanderten, hörten wir nahe des Weges Sägegeräusche. Jemand war dabei, einen sehr hohen Baum zu fällen, und wir befürchteten, dass er auf den Weg fallen könnte. Also kehrten wir lieber um. Wir versuchten dann aber noch, von der anderen Seite an den Zusammenfluss heranzukommen. Ein weiterer Schotterweg führt durch die an die Au anschließende Kulturlandschaft zum Hochwasserschutzdamm, der an dieser Stelle als – kaum befahrener – Radweg dient. Von dort wollten wir Richtung Zusammenfluss weiter wandern, aber dann hörten wir Schüsse und sahen einen Hirsch flüchten. Ein Stück weiter am Wegrand stand das dicke Auto eines deutschen Jagdgastes. Also gaben wir unser Ziel auf.
Unter den wenigen Reiseempfehlungen, die man im Internet für das „Amazonas-Gebiet“ findet, ist das Dorf Brodic, ein romantisches altes Bauerndorf, wie es heißt.
Das Ziel war leicht zu finden, aber was uns nach der Ortstafel begegnete, waren heruntergekommene halbverfallene oder ganz kaputte Häuser inmitten von verwilderten Gstettn, ein Anblick, den wir nicht besonders romantisch fanden. Wir durchquerten halt dieses Gelände mit seinen verstreuten Häusergruppen, und schließlich fanden wir den Wegweiser zu einem Gasthaus. Wir kamen zu einem Weiler mit Parkplatz und nach dem Aussteigen sahen wir wiederum eine Tafel des WWF an einem Haus montiert: „Biosphärenreservat Mur – Drau – Donau …15. 9. 2021“ Im Jahr 2021 wurde der Amazonas-Radweg eröffnet. Neben den Häusern ein Campingplatz für die Radler -romantisch mit Ziehbrunnen, und mit einer kleinen Bahn für geführte Ausflüge. Wir waren das einzige Auto auf dem Parkplatz. Da kam schon ein junger Mann zwischen den Häusern heraus. Nein, leider gäbe es nichts zu essen, denn hier wird nur nach Vorbestellung gekocht. Aber wir mögen mitkommen und uns ein wenig setzen und mit ihm plaudern. Der Weg führte vorbei an ein paar nett renovierten Häuschen. Der junge Mann ist der Schwiegersohn eines alten Dorfbewohners, der leider nicht englisch kann. Der Alte hatte nach und nach die umliegenden Häuser gekauft und hergerichtet. Es geht darum, touristisch vom neuen Radweg zu profitieren und selber auch zu dessen Attraktivität beizutragen. Man bietet nach Anmeldung auch Essen für ganze Busse an. Man besitzt auf der Drau ein kleines Ausflugsboot, zu welchem der kleine Zug hinbringen kann. Und man verfügt über Fischereirechte am Fluss, sodass man Fischgerichte anbieten kann. Es gibt einen Volleyballplatz und ein paar Reitpferde. Es sei geplant, das Gelände weiter auszubauen, um auch Gästezimmer vermieten zu können. Noch ist es nicht so weit.
Leider aber fahren Kroatien-Touristen weiterhin fast ausschließlich an die Adria. Der Campingplatz wird schon hin und wieder von Radlern genutzt, die der Gegend wirtschaftlich auf die Sprünge helfen sollen. Sie kämen vorerst nur sporadisch, im kühleren Frühjahr und Herbst bis jetzt auch nicht öfter als im heißen schwülen Sommer. Es ist halt eine Gegend mit vielen Gelsen, das muss man mögen.
Das Herzstück des „Amazonas“ ist das riesige Sumpfgebiet Kopacki rit bei Osijek am Zusammenfluss von Drau und Donau. Es gibt einen über 100 Kilometer langen Rundwanderweg, so groß ist dieses Gebiet. Im Besucherzentrum Kopacevo war am Mittwoch nicht viel los. Führungen finden nur von Donnerstag bis Sonntag statt. Neben einigen Bauwerken mit Informationstafeln hat man durch das Sumpfgebiet lange Stege gebaut, von denen aus man Wasservögel, Amphibien und Fische beobachten kann und an verschiedensten Pflanzen vorbei kommt. Manche dieser Stege sind bereits wieder schadhaft und gesperrt. Den großen Wirtschaftsboom, den der WWF mit seinen Schutz-Initiativen verspricht, den hat der „Europäische Amazonas“ bis jetzt offenbar nicht gebracht.
Und wieso auch sollen in Zeiten des Klimawandels Menschen mit immer mehr Ökotourismusgebieten animiert werden, in der Freizeit durch ganz Europa zu fahren und CO2 in die Luft zu blasen?
„Hier mein Gespräch mit Familie Hahn“
Hans heißen die Herrschaften, nicht Hahn.
Wird doch im Beitrag korrigiert….🙄…
Ich hätte mal ne technische Frage:
Die obigen Videos höre ich in „normaler“ Lautstärke, aber das mit dem Hr. Babel ist immer noch so leise dass ich dann verzichte!
Ist bei mir nicht so. Warum das bei Ihnen so ist, kann ich nicht sagen.
Hier passiert wieder das gleiche wie im Kreis Paderborn und im Kreis Höxter. Falschnachrichten ohne Ende, um einen Nationalpark zu verhindern. Setzt ruhig weiter die Demokratie aufs Spiel, um euern Willen durchzusetzen. Noch nicht mal so eine kleine Fläche darf zum Nationalpark werden. So kriegt man die Klimakatastrophe und die Biodiversitätskriese nicht in den Griff. Und die kommenden Naturkatastrophen haben natürlich nichts mit dem Klimawandel zu tun. Klopft euch weiter auf die Schenkel! Wirklich schlecht informiert sind diese Youtuber. Ohne Fakten. Übrigens: Der Borkenkäfer hat sich in NRW nur in Wirtschaftwäldern so stark entwickelt, dass die Bäume abstarben. Das hat doch nichts mit einem Nationalpark zu tun.
Zur Demokratie gehört, dass alle Meinungen gehört werden. hre natürlich auch.
Ich persönlich halte die Argumente der Gegner des Nationalparks für stichhaltig. Was die Katastrophen und Krisen (mit nur einem „e“) angeht, so hilft hier nur ruhiges und konsequentes Handeln aller!
Im Schwarzwald gibt den Naturpark Südschwarzwald, mit einer wundervollen Kulturlandschaft, dann den Nationalpark Nordschwarzwald, in erster Linie, ein Fichtenwald, lange geht es nicht mehr und es stehen da nur noch Baumruinen, ehemalige Brutstätten des Borkenkäfers.
Ehrlich gesagt, ich erkenne nicht den Vorteil für so eine Natur, bin auch gespannt, wie lange die Besucher so eine Art von Natur noch schön findet.
„So kriegt man die Klimakatastrophe und die Biodiversitätskriese nicht in den Griff. Und die kommenden Naturkatastrophen haben natürlich nichts mit dem Klimawandel zu tun. “
Sicher, die Umetikettierung in Nationalpark wird die Welt retten….guter Witz.😆
Das ist bestimmt ein wohl durchdachter Vorschlag der Grün Idiologen keine Ahnung und davon sehr sehr viel.Armes Deutschland.
https://beteiligung.nrw.de/portal/download/resources/beteiligung/1004768/information/1013995/datei/1177775_0/Reichswald+Argumentationspapier+Endfassung.pdf
kann man auch mal lesen…das Eigentliche ist, dass alle Verwerfungen in diesem Land einen selbst und unmittelbar betreffen müssen, sonst „tut`s nicht genug weh“.
So ist es.
Die beste Erfahrung bekommt man bestimmt mit
learning by doing
Deswegen sollten ja die Kritiker über Landwirtschaft erstmal so einen Bauernhof besuchen und bei der Praxis zusehen.
Bei uns würde der Nationalpark Senne erst vor kurzem per Bürgerentscheid abgelehnt. Die Kreisverwaltung brüstet sich damit wie aufopferungsvoll man diesen durchgeführt hat und man konfrontiert den Bürger mit den Kosten. Die wollen sowas doch gar nicht. Jetzt will man einen „Naturpark+“. Vermutlich ein anderer Begriff für Nationalpark.
Die Kreisverwaltung hat übrigens eine CDU Mehrheit.
Naturparks sind Kinderkram und haben für sich genommen keine Auswirkung. Wir leben auch in einem solchen, das hat eher einen PR-Bezug für die Bewerbung eines regionalen Tourismus.
Wiki sagt u.a.:
„Die Definition eines Nationalparks ist nicht in allen Staaten gleich. Dennoch gibt es eine gemeinsame Idee: die Erhaltung großer, nicht durch menschliche Eingriffe veränderter Naturgebiete für die Nachwelt und als Symbol des nationalen Stolzes.[1]“
Wenn man sich wirkliche Nationalparks auf der Erde ansieht und die Ursprünge nachvollzieht, dann kann man diese typisch deutsche Sicht auf den feuchten Traum nur im Zusammenhang mit einer EU-Politik verstehen. Hier werden grobe prozentuale Ziele vorgegeben, die dann national runtergebrochen werden und in diesem Land danach als individuelle Hirngespinste wieder ausgebrütet werde.
Die Naturschutzfreunde aller Coleur, inkl. der exekutiven Ausführungsorgane brauchen einen Daseinsnachweis. Dieser „Wald“ kann kein Nationalparks sein, er soll es aber…menno.
Bund und Länder sind manchmal auch Getriebene der EU, manches wird aber gerne aufgenommen und verstärkt, um zu zeigen, dass „wir“ alles noch ein bisschen besser können.
Das Bundesnaturschutzgesetz sagt was anderes als Wikipedia
§24 (1) 3.
Gebiete “ … die geeignet sind, sich in einen Zustand zu entwickeln oder in einen Zustand entwickelt zu werden, der einen möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik gewährleistet.“
Das dürfte viel Raum zur Diskussion bieten, aber damit kann natürlich auch ein Gebiet, das heute nicht dem originären Naturzustand entspricht, was wir ja in Deutschland eh nicht mehr haben, Nationalpark werden.
Ich finde die Diskussion im Kontext „wirklicher“ Nationalparke als kompletten Unsinn an. Es ist wiedereinmal der Wunsch einer Gesellschaft, sich den Traum einer Industrienation mit gleichzeitigem Nationalpark-Charakter zu geben.
„Seht her, man kann moderne Wohlstandsgesellschaft sein und dennoch hochwertige Natur erhalten“, oder gar wiederherstellen, wie es die EU ja verabschiedet hat.
…analog der Weltrettung durch Transformation.
Es ist die komplette Verleugnung der Vernunft.
Warum soll eine hochentwickelte Gesellschaft nicht auch mal was träumen dürfen?
Wie darf denn die Umgebung (umwelt, Natur) in einer Industrienation aussehen und muss das dann durchgängig so sein?
Naja – in Spanien hat man eben erst die Erfahrung gemacht, was es bedeuten kann, wenn man europäischen Ökologisierungsvorgaben nachkommt. Hier am Beispiel Renaturierung von Fließgewässern. Alles hat seinen Preis.
Persönlich halte ich diese Nationalparkschwemme, die seit Jahren immer mehr um sich zu greifen scheint, für einen Riesenschwachsinn auf Steuerzahlerkosten, und ganz oft ist die als Anlieger unmittelbar betroffene Bevölkerung auch dagegen. Sind diese Ranger eigentlich zusätzliches öffentlich alimentiertes Personal oder wird dann im selben Umfang bei Forstbetrieb und -verwaltung abgebaut?
Wie darf denn die Umgebung (umwelt, Natur) in einer Industrienation aussehen
Bei uns hier läuft gerade eine Auswilderungsaktion von Luchsen. Die werden nach und nach totgefahren…
Schade um die viele Arbeit. SchützerInnen hätten doch mal lieber was Vernünftiges tun sollen. Zum Beispiel in Zwickau am Band Autos zusammenschrauben.
Wie war das noch gleich in der sächsischen Schweiz? Die ist doch prima auf dem Weg in den „originären Naturzustand“.
Ok, im Moment stehen da hektarweise Baumleichen, aber hei, das ist doch auch irgendwie natürlich und die Borkenkäfer freuts!
…und die vier shisha-Raucher haben sicher derweilen deutsch gelernt und sind Park-Ranger…🤮
„hektarweise Baumleichen“
Im Bayrischen Wald sieht genauso aus. Wir waren da Anfang Oktober eine Woche auf Wanderschaft. Alles dood nach dor (Klima)Wende…
Ich fordere eine Umbenennung. Reichswald erinnert an dunkle Zeiten unseres Landes☝️. Gibt es evtl. EU-Gelder, wenn sich der Status ändert?
R.S. Da musste ich erst einmal lachen! Nach dem vielen Unsinn von Umbenennungen der letzten Jahre in unterschiedlichen Bereichen… (Ober-)Indianer, Negerküsse, Mohrenkopf usw.Mich wundert, das noch keiner auf die Idee gekommen ist „Russischbrot“ umzubenennen oder aus dem Regal zu verbannen!
Zurück zum Thema! Absoluter Blödsinn, was da NRW mit dem Reichswald vorhat! Ein bewirtschafteter Wald( ohne Windmühlen) wie dort ist das Beste für Natur, Bewohner und anliegende LW. Sehe hier im Stadtwald Gera , was ein naturbelassener Stadtwald für ein Chaos hinterlässt, abgesehen von mehrereren kleinen Bränden in diesem Jahr(Totholz)! Eine Bewirtschaftung wie im Reichswald ist richtig, nachhaltig und CO2 affin, vom Erholungseffekt für die Bevölkerung ganz abgesehen! Da braucht‘s keinen Naturpark!Klingt alles sehr nach grünem Umweltminister oder?
Habe ich beim Thema Reichstag auch schon gedacht. Dann habe ich der AfD hier vorgeschlagen, dass man Königs- und Kaiser- ……..-strasse umbenennen sollte , weil mit diesen Namen autoritäre Systeme verherrlicht werden. Man sollte auch Leute mit solchen Familiennamen auffordern ihre Namen zu demokratisieren.
R.S.
Der Name „Reichswald“ stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Sollte eigentlich sarkastisch, nicht faktisch gemeint sein.😎
moin der Landschaft tut ist ja sehr wichtig nur wenn es um den Bau von Windkraftanlagen geht oder Freiflächen Photovoltaik Daten der Staat kann die ganzen und freut sich wenn gebaut wird und die Landschaft zerstört wird das verstehe ich nicht dabei ist der Strom nicht zu umweltfreundlich wie oft gesagt wird man muss sich nur damit beschäftigen wie Photovoltaikanlagen gebaut werden das ist anderes Umwelt denken