Bauer Willi
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Ich zweifele an meinem Verstand…

Dass meine Lebensabschnittsbegleiterin (früher sagte man “Ehefrau”) schon mal an meinem Verstand zweifelt, ist ja normal. Dass ich aber selber nicht mehr weiß, ob ich noch “alle Tassen im Schrank” ist schon seltener. Passiert ist mir das vor einigen Tagen beim Online-Antrag für die Diesel-Rückvergütung. Hier ein paar Hinweise, die vielleicht für andere Antragsteller*innen (richtig gendern ist wichtig) hilfreich sein können. Hier die einzelnen Schritte, etwas ausgeschmückt:

Im letzten Jahr musste man dem Zoll mitteilen, ob man in diesem Jahr den Antrag online auf der Seite des Zoll stellen möchte. Das habe ich formlos gemacht und Anfang Januar den Hinweis bekommen, dass ich mich jetzt auf der Seite des Zoll mit Mail-Adresse und Password anmelden könnte. Habe ich gemacht, hat auch geklappt.

Auf der Homepage gibt es ein Register mit dem Zugang zur Agrardiesel-Vergütung. Da habe ich drauf geklickt und den Hinweis bekommen, dass ich für das Ausfüllen der Formulare eine andere Zugriffserlaubnis benötige. Angeboten wird unter anderem das Elster-Zertifikat vom Finanzamt. Ein Elster-Zertifikat habe ich.

Das habe ich auch gefunden, weil ich das vor kurzem erneuern musste. Das habe ich dann eingelesen. Nun kam der Hinweis, dass dieses Elster-Zertifikat nicht das Richtige ist. Welches das Richtige ist, wurde nicht gesagt. Also Anruf beim Zoll (Warteschleife von 15 Minuten). Da erwische ich einen netten Menschen, der mir erläutert, wie ich bei www.elster.de an ein Zertifikat für Kommunikation (es gibt wohl eines für Personen und eines für Unternehmen) komme. Man muss nicht oben klicken, sondern das Kreuz weiter unten machen. Ich bedanke mich freundlich, beantrage das neue Zertifikat und bestätige auf der Mail, die wenig später eintrifft, dass ich das Zertifikat beantragt habe. Es kommt der Hinweis, dass ich zur Aktivierung dieses neuen Zertifikates einen Code per Post zugeschickt bekomme, mit dem ich das Zertifikat dann endgültig aktivieren soll. Doppelt abgesichert, Gürtel plus Hosenträger.

Drei Tage später kommt der Code per Post. Ich gebe diesen ein und nun ist mein neues Zertifikat für die Nutzung beim Zoll bereit.

Ich melde mich auf der Seite des Zolls wieder mit Mail-Adresse und Passwort ein und gehe wieder auf die Registerkarte Agrardiesel-Vergütung. Dort komme ich aber mit dem neuen Zertifikat nicht weiter. Also wieder Anruf beim Zoll, wieder 15 Minuten Warteschleife. Antwort: Sie müssen sich jetzt mit dem neuen Zertifikat schon beim “Betreten” des Portals mit dem neuen Zertifikat anmelden. Also nicht mit Mail-Adresse und Passwort. Ok, sag ich mir, steht jetzt nirgends und da muss man erst mal drauf kommen.

Ich melde mich also mit dem neuen Zertifikat an und bekomme die Meldung, dass der Zoll dieses neue Zertifikat erst verifizieren müsste. Das dauert, aber am nächsten Tag kommt die Nachricht, dass der Zoll das neue Zertifikat des Finanzamtes anerkennt.

Endlich habe ich den Zugang zum Ausfüllen des Antrags. Als ich nach 15 Minuten Ausfüllen feststelle, dass mir noch eine Angabe fehlt, drücke ich auf die Taste “Zwischenspeichern”. Ich schaue nach, ob die Datei auch wirklich im Download-Bereich zu finden ist. Ja, da ist sie. Wunderbar.

Eine Stunde später habe ich die fehlende Angabe und gehe wieder auf die Seite des Zolls, um meine Eingabe im Antrag fortzusetzen. Jetzt fange ich aber an, an meinem Verstand zu zweifeln. Ich bekomme die zwischengespeicherte Datei nicht aufgerufen. Ich könnte nur wieder alles von vorne ausfüllen. Wenn ich dann wiederum feststellen sollte, dass mir noch eine Angabe fehlt, geht wieder alles von vorne los.

Nach zwei Tagen bin ich wieder so motiviert, dass ich mich wieder an den Rechner setze. Und siehe da: nach der Anmeldung (das klappt jetzt schon ganz zügig und fehlerfrei) entdecke ich doch unten links einen Button „Bearbeitung fortsetzen“. Hier muss ich nun die vorher gespeicherte Datei (ich weiß auch noch wo!) einlesen und schon kann es weitergehen. Zwischendurch noch eine telefonische Rückfrage beim Maschinenring, ob ich auch alles berücksichtigt habe. Unter Zeitdruck, denn die Sitzung wird nach 30 Minuten Inaktivität abgebrochen.

So, ich habe es geschafft! Jetzt nur noch die Formulare ausdrucken. Wer weiß, was passiert, wenn ich jetzt den Rechner ausschalte! Der Ausdruck: 8 Seiten, alle nur mit wenigen Zeilen und großen Buchstaben bedruckt. Von wegen Papier sparen!

Fazit: Ich habe, verteilt über mehrere Tage, mindestens 6 Stunden damit zugebracht, meinen Agrardiesel-Antrag online auszufüllen. Meine Frage: bin ich jetzt bekloppt oder ist es das System?

 

 

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48 Kommentare

  1. firedragon sagt

    An Jörg Niemeyer
    Falls Ihr Kommentar in irgendeiner Weise lustig gemeint war … er ist es nicht !

  2. Jörg Niemeyer sagt

    Tja Willy, und dann wundern sich die Sesselpupser, wenn Leute mit geladener Waffe eine Behörde stürmen und wahllos auf alles schiessen, was zu dumm zum Weglaufen ist. Ich glaube inzwischen, das weltweit jeder Amokläufer nur deshalb ein Blutbad anrichtet, weil er irgendwann mal mit einer deutschen Behörde Kontakt hatte. Auf jeden Fall müsste man das mal prüfen.

  3. oberländer sagt

    Nicht ärgern , nächstes oder übernächstes
    Jahr wird das funktionieren und der Papierantrag
    ist ja auch schnell erledigt , wenn man die alte Datei
    mit den Fahrzeugen noch hochladen kann.
    Das Ganze hat ja beim GA auch funktioniert , mehr
    oder weniger .

  4. Paulus sagt

    Ist ja nicht so als würden solche Arien nur die Bauern mit ihrem Agrardiesel betreffen.
    Einen Tesla oder einen kleinen e-Go aus Aachen kann ich per Internet kaufen; das geht so schnell wie Katzenmachen.
    Man muss die die Kisten aber auch anmelden und die Kaufprämie beantragen. Zumindest im Rhein-Kreis Neuss erwies sich das als gar nicht so einfach und als außerordentlich zeitaufwändig. Anrufe sind eh zwecklos, so ähnlich wie beim lieben Gott in Himmel.
    Abgesehen davon, ein Problem scheint immer wieder die Benutzerführung zu sein. Das schaffen Behörden noch nicht. Ausschreibung und Vergabe erfolgen z.T. nach Kriterien die dem eigentlichen Sinn zuwider laufen. Die Programmierfritzen machen dann genau das was ihnen von inkompetenter Seite aufgetragen wurde, nicht mehr und nicht weniger.

    • Ferkelhebamme sagt

      Du hast noch nie einen Flächenprämienantrag ausgefüllt oder eine Nährstoffbilanz erstellt, oder? Dagegen ist der Agrardieselantrag Kinderkacke.
      Deshalb überlasse ich die Ersteren lieber den Männern und werfe nur hin und wieder Schokolade durch die Bürotür, um dann schnell wieder das Weite zu suchen.

      • Ostbauer sagt

        🙂 Jou, ist bei uns ähnlich. Die absolute Katastrophe ist allerdings die Stoffstrombilanz.
        Da sitzt man 2 Wochen dran, auch weil du zwischendurch alles in die Ecke feuerst vor lauter Schwachsinn der einem da abgefordert wird. Und es wird ja nicht weniger!

    • Karl Timme sagt

      Kann die Aussagen von Ferkelhebamme und Ostbauer nur bestätigen. Das schlimme sind die erst halbfertigen Programme, wenn sie auf die unbedarften Menschen losgelassen werden. Bei Einführung des online Direktzahlungsantrags in Niedersachsen erfolgt das erste Update nach 3 Std. Innerhalb der ersten 14 Tage waren es 6 oder 7 Updates, das Versuchkaninchen Antragsteller. Habe im 1. Jahr keine Positiven Stimmen gehört, Datenübertragung zum Teil nur Nachts möglich gewesen. Die Hauseigenen ITlèr mußten sich Hilfe von außen geholt.
      IT Leute die richtig gut sind fangen nicht in einer Behörde an.
      Auch die Pandemie zeigt einmal mehr die Schwächen der Bürokratie auf. Ich (angehörig der Gruppe 3) habe eine Aufforderung vom niedersächsischen Sozialministerium zur Impfterminanmeldung bekommen (haben auch seit mehreren Jahre Verstorbene bekommen). Dafür warte ich immer noch auf die FFP2 Gutscheine. Meine Frau hat Ihren 1. schon seit drei Wochen, meine Mutter hat auch schon den zweiten (zwei mal 6 Masken).
      Die Emfänger dieser digitalen Anträge haben von diesen Antragsproblemen nichts mitbekommen (nur ordentliche digitale Anträge werden bearbeitet), dann ist es doch ein Entgegenkommen wenn empfohlen wird Papieranträge zu stellen. Es gibt genügend Behörden, die so etwas aussitzen würden.
      Es gibt aber auch positive Beisspiele. Vor Jahren war zu einem Bestandteil des GAP Antrags ein Verfahren beim Europäischen Gericht anhängig. Um die möglichen Ansprüche aufrechtzuerhalten mußte eine Klage eingereicht werden. Ich habe auf einem Sonntag die Klage auf elektronischem Weg eingereicht (EGVP- elektronisches Gerichts und Verwaltungsprogramm, und einem qualifizierten Zertifikat, ersteres kostenfrei runterzuladen, Zertifikat von einem Drittanbieter kostenpflichtig) Am nächsten Morgen rief mich die zuständige Richterin an und teilte mir mit, das nach Rücksprache mit Landvolk, Landwirtschaftskammer und ML alle Klagen (über 2500) zurückgestellt werden.
      Sie hatte den Anruf getätigt, weil ich der einzige war der die Klage auf elektronischem Weg eingereicht hatte. Nach dem das EGH die anhängige Klage negativ beschieden hatte, zog ich ,ebenfalls elektronisch, die Klage sofort zurück. Ich hatte mein zurück zuerstattende Gebühren schon wieder auf meinem Konto, da hatten die anderen noch nicht einmal die Bestätigung der Rückerstattung. Ist doch auch einmal ein Erfolgserlebnis!

  5. Ferkelhebamme sagt

    So, da war ich jetzt schnell mit fertig:
    Mit e-Mail und Passwort im Geschäftdkundenportal angemeldet, Dienstleistung-Agrardieselentlastung angeklickt: Fehlermeldung: braucht höheres Vertrauensniveau Elster oder Personalausweis. Ok, Willi hatte vorgewarnt. Möchte „meine Zugangsmittel“ um Personalausweis ergänzen. Hä? Steht nicht zur Wahl, nur Elster. Hab keine Zeit zu forschen , wo ich das bekomme und dann einen Tag zu warten, hab auch noch was anderes zu tun. Also, wie Herr Seevers so schön sagt: Leck mich, Papier-Kurzantrag ausgedruckt: Feddich!
    Lieber Zoll, bitte dringend nachbessern, die Benutzerfreundlichkeit lässt sehr zu wünschen übrig. Machen ITler eigentlich nie einen Selbstversuch?

  6. Inga sagt

    Dass meine Lebensabschnittsbegleiterin (früher sagte man “Ehefrau”)

    also,
    wenn man schon mit einer Opa ins Bett muß

    der Enkel auch noch gemeinsame Gene hat,

    dann ist dass doch mehr wie ein Lebensabschnitt, oder?

    Ganz abgesehen davon,
    wenn man nicht nur familiär, sondern auch betrieblich gemeinsam durch Dick und Dünn (Gemeinsame Sorge, Arbeit und Verpflichtungen) gegangen ist!

  7. Reinhold Bonfig sagt

    Dieser Durcheinander wundert mich nicht. Schon früher gab es das. Ich habe in meiner Angestelltenzeit (1980er Jahre) in der dlz die Rubrik “Agrarcomputer” initiiert und betreut und habe auf Mängel von Soft- und Hardware hingewiesen und bei Pressekonferenzen von Herstellern immer wieder dafür geworben vom Bauern her zu denken und die Software entsprechend zu konzipieren. Zum großen Teil mit Erfolg. Politik und Behördenvertreter denken anders. Erstmal dauert es, bis sie in Bewegung kommen. Wenn, dann geht es nicht um den Nutzen für den Kunden, sondern um den Eigennutz. Wie der “Kunde” zurechtkommt, steht nicht im Vordergrund. Es wäre kein Problem eine “stringente Software” mit entsprechender Hilfestellung zu entwickeln. Die Mühe macht man sich jedoch nicht, man muss ja nichts dem Kunden verkaufen, sondern kann digitale Lösungen per “ordre de mufti” den Bauern aufzwingen. Und Kritik gibt es auch kaum (Einzelfall), schon gar nicht in der Fachpresse, welche die Digitalisierung nur hinsichtlich der Produktionstechnik behandelt. Digitalisierung als eigenes Fachgebiet gehört meiner Meinung nach in jedes landwirtschaftliche Fachblatt sowie der Agrarcomputer es in der dlz bis zu meinem Ausscheiden war. Digitalisierung durchdringt die ganze Branche. Letztlich erleichtert sie die Arbeit und gibt dem Landwirt Informationen zur Hand, die er ohne sie nur mit viel händischer Rechenarbeit hätte bekommen können. Fachredakteure sollten sich derartigen Fragen auf breiter Basis eines landwirtschaftlichen Betriebes widmen und den Finger in die Wunde der Behörden legen, die von Land zu Land mit Auflagen und unterschiedlichen digitalen Lösungen die Bauern quälen. Keinesfalls befriedigend ist es, dass die Bauern nicht allein die Leidtragenden sind, die mit digitalen Lösungen zurechtkommen müssen, die nur den Behörden nützen. Umgekehrt müsste ein Schuh daraus werden, Lösungen sollten dem Bauern und den Bürgern nützen. Politik und Behörden müssen Dienstleister sein und nicht Quälgeister von Bürgern und von systemrelevanten Branchen wie die Landwirtschaft eine ist.

    • Inga sagt

      Ganz richtig,

      die können doch von dem einfachen Bauern im Dorf nicht verlangen eine komplizierte Software zu beherrschen da müssen doch die
      Damen und Herren
      von Amt mal mitdenken, sie wissen ja sonst auch immer alles besser und werden sogar dafür bezahlt!
      Fallen diese Kosten nicht auch unter landw. Subventionen?

  8. Ludwig sagt

    Mit dem Papierformular geht es schneller. Die Dieselrückvergütung dient eh nur dazu die Beamten zu beschäftigen. In unseren Nachbarländern tanken die Bauern alle Agrardiesel oder auch Heizöl genannt. Von den volkswirtschaftlichen Kosten gesehen , ist das sowieso wirtschaftlicher. Mit den vollen Dieselkosten mästen wir hier in Deutschland nur die immer mehr ausufernde Bürokratie. Daran wird der Staat zerbrechen . Inzwischen haben wir über 100 Bundesämter , wo die ganzen abgehalfterten Politiker untergebracht werden. Das neueste Bundesamt ist das Bundesamt für Biodiversität. Statt sich immer neue Ämter einfallen zu lassen , sollten lieber Ideen produziert werden , wie hier die Wirtschaft wieder ins Laufen kommt. Aber bei dem Wirtschaftsminister und Kanzlerin ist das kaum zu erwarten. Versager eben.

  9. Wolfgang sagt

    In einer Chatgruppe hat jemand den Auszug einer Mail seiner zuständigen Zolldienststelle veröffentlicht, wo ihm doch tatsächlich empfohlen wurde, wieder auf den”guten alten” Papierantrag zurückzugreifen. 3 Jahre sei das ja noch zulässig, und sie kämen momentan bei der Umstellung nicht nach…
    Wenn ich bedenke, dass ich drn bisherigen Onlineantrsg meist in der letzten Septemberwoche erledigt hatte…

    Die Umstellung der Verwaltungspraxis erfolgte ohne jede Not. Wundert sich da noch jemand, dass unsere Ämter in der unvorhergesehenen Coronapandemie mit dem Meldewesen und der Kontaktnachverfolgung nicht nachkommen?

  10. bauerhans sagt

    ich hatte davon auf Landtreff schon gelesen und vorsorglich meiner tochter gesagt,sie müsse mir unbedingt helfen,sie ist im ÖD angestellt.

    • Bauer Willi sagt

      Hans, Du bekommst das hin! Es dauert halt nur einfach lange mit der Beschaffung…
      Und wenn Du schnell sein willst: mache es auf Papier…

      • bauerhans sagt

        ich musste mal nen trecker aus usa vom zoll abholen und da mistrauten die mir wegen des preises und ich sollte an deren pc mein ebay-konto aufrufen.
        da sind mir verbal die pferde durchgegangen.
        da hatte ich dann jemand anderen hinschicken müssen.

  11. Stadtmensch sagt

    Also ich habe nur gute Erfahrungen mit elster.de. Mache damit meine Steuererklärung und die von meiner “NGO”. Geht super. Einfach das Zeugs von der letzten Abrechnung übernehmen, ein paar Punkte aktualisieren und ab damit. Desgleichen die Online-Portale für Versicherungen und was weiß ich….
    Wird meiner Meinung nach immer besser für Otto-Normal wie ich einer bin.
    Wenn Behördenmitarbeiter keinen halbwegs sicheren Zugang von zu Hause haben, ist das ein organisatorisches Problem. Ok, beim Zoll kann ich nicht mitreden…

    • Reinhard Seevers sagt

      Allein die Telefonverbindungen und Verknüpfungen/Weiterleitungen etc. sind in den letzten Jahren schlechter geworden, als noch vor 20 Jahren. Telefonautomaten lösen Menschen ab und leiten nicht weiter oder in die Warteschleifen, unfähige Gesprächspartner leiten falsch weiter oder drücken den Teilnehmer weg, Mobilfunkgespräche brechen weiterhin während des Gespräches ab…..es gibt so viele Beispiele aus dem Alltag.
      Amazon und ebay, spottify und co sind dagegen ein Segen für den online-Bürger.😎

      • Stadtmensch sagt

        “spotify und co sind dagegen ein Segen”

        Stimmt. Zum Müllsammeln nehme ich jetzt mit (klickerklick) Sachen von “The Knife” vielleicht noch “Fever Ray” und greineliges Zeugs von “CocoRosie”.
        Was halt so zu einer verwaisten Stadt im Schneeregen passt. 😉

  12. Reinhard Seevers sagt

    In diesem Land hilft die digitale Bürokratie niemandem, bis auf die IT-Branche. Alles ist komplizierter und mit doppelter Buchführung verbunden, weil die Dokumentationspflicht immer gilt. Kein Gericht erkennt nicht vorhandene Beweismittel an.
    Wir lassen uns verblöden, und verbinden das auch noch mit “Fortschritt”.
    Das Papierlose Büro, das in den 90ern angekündigt wurde, hat jedenfalls in meinem Bereich zum Gegenteil geführt.

  13. Kartoffeltante sagt

    Ging mir genauso, habe aber noch kein Elster Zertifikat. Das wird ja lustig und dann noch schlechtes Intrnet wo eine Seite öffnen dannca. 5 Min. braucht da wird die Sitzung dann auch schon mal mehrmals abgebrochen 🙁 . Ich glaub ich machs erst mal weiter in Papier Form

  14. Malte Voerste sagt

    Ich habe das Anschreiben vom November 2020 nicht durchgelesen und zur Seite gelegt nach dem Motto: Agrardieselantrag geht ja bis September. Also habe ich mich nicht angemeldet. Mein eigener Fehler. Nach freundlicher aber bestimmter Nachfrage beim Hauptzollamt Frankfurt Oder wieso dies eine Erleichterung gegenüber dem bisherigen Verfahren sei wurde mir geraten schriftlich eine Beschwerde einzureichen, da die Sachbearbeiterin die falsche Ansprechpartnerin für Beschwerden sei. Daraufhin habe ich den Papierantrag ausgedruckt und war nach einer halben Stunde fertig.So einfach kann es sein.

  15. Hallo Bauer Willi.

    Du bist so ziemlich der normalste Mensch in meinem großen normalen Bekanntenkreis
    Mache Dir keine Sorgen und bleibe bei Sinnen(wie andere normale Menschen auch).
    Wir werden zukünftig alle mentale Kraft brauchen, um in unserem perversen, idiotischen, durchseuchten, und todkranken System den Verstand zu behalten.

    Ob unsere Politiker ihren Verstand behalten bezweifle ich allerdings mehr und mehr.

    Alles Gute und mit freundlichen Grüßen

    Josef Pfeifer

  16. Wilhelm Harms sagt

    Der digitale Amtschimmel wiehert !

    . . . . und wieso sind Angestellte und Beamte im Home Office telefonisch nicht erreichbar ?
    Beansprucht die Playstation die volle Bandbreite?

  17. Reinhard Seevers sagt

    So, und jetzt stell dir das bei einem bauonline-portal vor, in 5 verschiedenen Bundesländern und dutzenden Landkreisen….
    Und gestern hab ich eine geschlagene Stunde benötigt, um einen Ansprechpartner beim Bauamt zu erreichen. Nachdem mir beim sechsten Versuch eine Stimme sagte, dass die Telefonanlage zur Zeit eine Macke habe, bin ich nach dem dritten Ansprechpartner darauf verwiesen worden, dass der zuständige Sachbearbeiter im Homeoffice sei……leckt mich doch.

    • Thomas Apfel sagt

      Irgendwie ist das auch ein organisatorisches Problem. Ich will das mal an einem Beispiel illustrieren: Meine Tochter arbeitet im Pflanzenschutzamt. Wenn sie irgendetwas amtliches erledigen muss, geht das nur über den internen Server des Amtes. Home Office ist da relativ sinnfrei. Ihr Mann arbeitet präsenzpflichtig im öffentliche Dienst (i. d. R. von 06.00 bis 17.00 nicht zu hause).Die drei schulpflichtigen Kinder müssen zu Hause betreut werden. In Praxi läuft das so ab, dass der Älteste ab 15.00 Uhr allein zu Hause ist (ist 12 Jahre alt, also kein Problem. Die Kleinen werden ins Auto geladen und bei uns oder Freunden untergebracht und dann arbeitet sie von 16.00 bis 21.00 am Arbeitsplatz im Amt (am internen Sever) einige Dinge ab. 21.00 Uhr werden die Kinder abgeholt und sind dann 22.00 zu Hause. Nächsten Früh dann wieder Beschulung und Kinderbetreuung. Lustig ist das auch für die Seite keineswegs.

      • Bauer Willi sagt

        Oha! Das war mir nicht so klar! Nur gut, wer Oma und Opa hat…
        Quasi die Stützen der Republik… 🙂

      • Brötchen sagt

        Man kann schon auf den Server von aussen zugreifen.

        Meine Frau zu.b. ruft da ihre Stundenpläne usw. ab.

        Muss man sich auch entsprechend anmelden aus Sicherheitsgründen.

        Alles nur ein EDV oder Organisationsproblem.

        Bei dem Fall von Willi, ist das bei der EDV schiefgelaufen.

        Ich muss z.b.meinen Tierbestand zum Jahresanfang melden.
        Da kann ich direkt über den Link der Mail auf das Formular zugreifen.?
        Der Zoll ist sicher intern noch 5 Mal abgesichert.

        Zoll das ist die Potenz einer Bürokratie.

        Ich hatte am Anfang meine Einzugsermächtigung für die kfz Steuer nicht gegeben, weil ich jedes Mal eine Kontrolle haben wollte.
        Da bekam ich denn jedes Mal eine Mahnung ohne den Betrag, nur den Versäumniszuschlag.
        Der Betrag müsste ich raten. Ich habe ja Bringepflicht.

        Jetzt kannst du kein Auto ohne Einzugsermächtigung mehr anmelden.

        Wie letztens schon angemerkt, es ist ein Unterschied ob man vom Staat was will, oder der Staat von einem.

        • bauerhans sagt

          “Ich muss z.b.meinen Tierbestand zum Jahresanfang melden.
          Da kann ich direkt über den Link der Mail auf das Formular zugreifen.?”

          das funktioniert hier in nrw nicht mehr so.
          man muss ein neues passwort finden,aber eins,was der behörde genehm ist.
          ich hatte denen eine mail geschrieben,dass ich dafür keine zeit hätte.
          da rief dann jemand zurück und meinte,viele hätten das problem.
          die meldung wurde dann telefonisch erledigt.

          • Ferkelhebamme sagt

            Zum Jahreswechsel haben wir noch eine neue VVO-Nr für einen Standort bekommen, was das für einen Rattenschwanz hinter sich hergezogen hat… Tierbestandsmeldung in Tierseuchenkasse und Antibiotikamonitoring, Salmonellenmonitoring (weg???), Datenbankfreischaltungen, Vermarktungsverträge und natürlich Mehrkosten bei QS. Da war der Rechner zum ersten Mal in diesem Jahr stark gefährdet. Am 01.01. wohlgemerkt

    • Andi Böhm sagt

      hallo willi

      willkommen im club !
      wir sind gleich dumm bis auf das bearbeiten fortsetzen identisch!
      normalerweise gehõrt das so gemacht das ein 6 jähriger durchsteigt wie es geht und alles “idiotensicher” ist!
      aber für den der die anwendung erstellt ist es ja alles logisch da er es ja weiß!

    • Ferkelhebamme sagt

      Online? Digital? Wie fortschrittlich! Wir sind froh, eine große Familienkutsche zu haben, wenn die zwölf Ordner (die einfache Ausführung) mal wieder analog durch die Gegend gekarrt werden müssen 😉
      Der LBP, an dem die zuständige Dame noch ständig was zu meckern hat, geht immerhin per Mail hin und her.

      • Brötchen sagt

        Ferkelhebamme viele Leute die in EDV Abteilungen arbeiten sind meist nur angelernt, die haben oft weniger von der Materie Ahnung als ein halbwegs motivierter Laie.
        Dann kommt da noch der ganze bürokratische verhinderungsirrsinn dazu.

        Daran liegt das. Der einzelne Sachbearbeiter ist da auch nur Spielball der Elemente.

  18. Ferkelhebamme sagt

    Oha, da wollte ich mich heute auch dran begeben, die Anmeldung habe ich auch bereits Anfang Januar gemacht.
    Wenn ich das so lese, hält sich meine Motivation jetzt in Grenzen. Da habe ich momentan nicht die Nerven für, könnte passieren, dass ich den Rechner durchs geschlossene Fenster werfe.
    Ich werde berichten…

    • Bauer Willi sagt

      Mache es mit Papier! Du bist schneller und ärgerst Dich weniger.
      Schon verrückt, denn online war mal als Erleichterung gedacht.
      Allerdings: Wenn man jetzt alles einmal eingerichtet hat, geht es im nächsten Jahr wohl schneller. Wenn man dann noch weiß, wie es geht. Aber dann kann man ja den Artikel oben noch mal lesen.. 🙂

      • Malte Voerste sagt

        Im nächsten Jahr wird alles wieder geändert. Eine Unternehmensberatung wird am Evaluierungsprozess gegen Honorar beteiligt. Die Bürokratie erhält sich selbst am Leben.

      • Malte Voerste sagt

        Die Erleichterung ist lediglich für die Behörden gedacht,damit sie die Daten nicht manuell übertragen müssen.

        • Wolfgang sagt

          Bis jetzt mussten sie nur die Zusammenfassung auf die vorhandere Unterschrift abprüfen und abheften. Jetzt werden sie wieder handschriftliche Formulare abtippen dürfen.

          Das zuständige Portal heißt wohl nicht umsonst BUG. So bezeichnet man umgangssprachlich auch Fehler in der Programmierung.

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