Bauer Willi
Kommentare 33

Humus aufbauen, Fruchtfolge auflockern, Nährstoffe fixieren…

…sind nur einige Ziele, die wir mit der Saat von Zwischenfrüchten erreichen wollen. Ein weiterer Grund ist die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben, damit ich die EU-Ausgleichszahlungen erhalte. Wir Bauern bekommen nämlich die „Subventionen“ nicht ohne erhebliche Auflagen „vorne und hinten reingeschoben“. Der Cross- Compliance-Katalog umfasst rund 100 Seiten…

Aber auch ohne „Subventionen“ würde ich die Zwischenfrucht säen, weil ich die in der Überschrift genannten Ziele schon seit Jahrzehnten verfolge. Und dass mache ich auch ohne den Ratschlag von Anton Hofreiter und Co. und obwohl ich ein Vertreter der konventionellen Landwirtschaft bin.  Auch ich arbeite biologisch und habe die Zwischenfrucht mit einer kleinen Gabe an organischem Dünger versehen. Übrigens bekämpft der Ölrettich die Nematoden (Rübenzystenälchen) auch biologisch. Nennt man/frau „Fangpflanzenmethode“. Mehr Bio geht kaum.

In diesem Jahr ist der Anbau der Zwischenfrüchte eine besondere Herausforderung, weil es staubtrocken ist. Wir hoffen, dass der vorhergesagte Regen auch kommt. Es müssten aber mindestens 5 bis 10 mm sein, damit die Saat auch keimen kann. Und besonders nach der Keimung muss es weiter feucht bleiben, sonst war der ganze Aufwand „für die Katz“ und wir haben außer Arbeit und Kosten nichts davon. Gleiches gilt für die bevorstehende Raps-Aussaat.

Alles weitere im Video. Wer sich für die Details der Saatgutmischung interessiert, findet darunter ein Foto des Saatgut-Etikett.

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33 Kommentare

  1. Hans-Günter Felser sagt

    Die Zwischenfrucht, oft als Strafe empfunden, dient der Bodenregenerierung.
    Sie ist aber scheinbar auch eine Abkühlung überhitzter Landwirte, die dem Boden gerne im Anschluss sofort noch mehr entlocken wollen.
    Das Ganze wäre erträglicher, wenn der Landwirt die Zwischenfrucht nicht nur als lästige Pflicht und Kostenfaktor, sondern als sinnvolle Maßnahme der Bodenpflege annehmen würde. Wenn der Sinn anerkannt wird, macht die Arbeit um so mehr Freude.

    Zur jetzigen Situation wäre es sinnvoll, Viehfutter – für die Kollegen – anzubauen. Ich weiß nicht, ob das ohne Weiteres möglich ist, da gibt es ja Vorschriften – aber es gibt ja auch wie immer Ausnahmen, um deren Erteilung man sich bemühen kann. Ich sehe wenige Gras-Futterreserven bei den Milchbauern in meiner Umgebung. Es wird noch Mahden geben, aber was bisher nicht geerntet werden konnte, kann auf den herkömmlichen Flächen nicht nachgeholt werden. Bauern halten doch zusammen, oder?
    Wer kennt den Ausspruch „Sieben, Neune, Bauer, steht wie eine Mauer“ ?

    Etymologie „Bauer“:

    Bodenpflege. Der „Bauer“ heißt so, weil er immer den Boden be-baut hat.
    Er hat seinen Boden gepflegt, er hat den Acker- oder Weinbergboden gebaut.

    Wenn ich angesichts der angelaufenen Kötterei um der Nothilfe wegen der „Dürre“ den heutigen Bauernstand sehe, drängt sich mir eher das Bild eines Vogelkäfigs (Vogelbauer) auf, denn ein „Bauer“ ist auch der Begriff für „Käfig“.

    Der Bauer hat es weitgehend selber in der Hand, welche Richtung der obigen Begriffsdeutung er einschlagen will.

    Das war ein wenig Land-Philosophie zum Wochenanfang. Ich bitte, es versöhnlich zu sehen, statt in gallige Rage zu geraten. Es sind halt meine Gedanken, die ich hier gerne beisteuere.

    Ich wünsche allen eine schöne Woche!

  2. Berthold Lauer sagt

    Was bei der Diskussion vielleicht zu kurz kommt: Wie Bauer Willi und auch andere bestätigen, sind Zwischenfrüchte für die meisten von uns Landwirten schon lange fester Bestandteil unseres wirtschaftens. Lange bevor schlaue Leute meinten, uns dies beibringen zu müssen. Dass wir damit Greeningverpflichtungen erfüllen können, ist zum einen ein Vorteil. Zum anderen hindert es uns in Jahren wie diesen, flexibel zu sein, weil die jeweiligen Flächen und der Flächenumfang schon seit Mai exakt festgelegt sind und auch erfüllt werden müssen, ob es aufgrund anhaltender Trockenheit Sinn macht oder nicht.
    So wie mit den Zwischenfrüchten verhält es sich aber auch mit anderen Themen wie Fruchtfolgen, Düngung, Pflanzenschutz und nicht zuletzt auch Tierhaltung. Was uns heute von Leuten, die glauben, sie hätten Landwirtschaft neu erfunden, aufoktruiert wird, das praktizieren viele von uns schon lange so oder so ähnlich. Dadurch, dass es in Gesetze und Vorschriften gegossen wird, nimmt man uns aber in großen Teilen die Möglichkeit, auf unerwartete Einflüsse reagieren zu können, was z.Bsp. angesichts der letzjährigen und diesjährigen Wetterkapriolen bitter notwendig wäre.

  3. Friedrich sagt

    @Stadtmensch. Auch wir bauen seit 50 Jahren immer Zwischenfrucht, wie Bauer Willi auch.
    Aber die Dürre in Südhannover und dem Rheinland auf Lehmböden, ist eine andere Dürre wie in Brandenburg auf Sandböden. Lehmböden speichern 200 – 300 ltr. Wasser/m2, aber Sandböden ca. 80 ltr./m2. Dazu hat es in Brandenburg z. B. beim Brandenburgbauer seit Mai fast nicht mehr geregnet , während es im Rheinland und in Südhannover fast 100 ltr./m2 sind. Unsere Medien haben aber immer nur Bilder vom Lehmboden gezeigt und das verwirrt natürlich. In Brandenburg wurde schon im Mai Wintergerste wegen Trockenheit untergegrubbert. Deshalb drillt der Brandenburgbauer jetzt auch keinen Raps, weil nur noch
    Staub und Mull auf dem Acker zu sehen ist, also keine Chance für die Keimung vom Raps. Während auf den Lehmböden das Ausfallgetreide schon aufgelaufen und grün ist , ist es auf den Sandböden wegen der Bodentrockenheit garnicht keimfähig. Fahr mal in die Trockengebiete Ostdeutschlands , dann wirst du das bestätigt sehen und lies oben den Kommentar vom Brandenburgbauer.

    • Stadtmensch sagt

      „Fahr mal in die Trockengebiete Ostdeutschlands“
      Wir waren Ende März da an der Grenze zu MV zelten. Da war es noch schön kalt und nass. Und in den Ferien waren wir bei euch in der Gegend (Niedersachsen, Weserradweg). Serr übsch. Wollte nur sagen, dass wir uns immer höchstpersönlich von den Zuständen auf Feld und Flur überzeugen und nicht bräsig mit 250 über die Autobahn kacheln.

      • Bauer Willi sagt

        Mit 250? Was habt ihr für ein Auto? Und was ist mit dem CO2-Footprint? 🙂
        Bauer Willi

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wer in seinen Urlaub zeltet,
          der kann sich auch ein Gefährt leisten, das 250 Sachen fährt. 😉
          Und wenn sie dann noch den Weserradweg benutzen, das spart Diesel. 🙂

          Mit einem Diesel spart man CO2. 😉

          • Stadtmensch sagt

            Sicher. Aber denkt doch mal an die reaktiven Stickstoffverbindungen. Wie war das mit der Stickstoffverfrachtung und dem teilweise um das 80fache? gestiegenen Stickstoffeintrag in die Waldböden? Wir hatten das Thema hier schon.
            Stichwort neuartige Waldschäden, Nährstoffungleichgewichte, …

        • Stadtmensch sagt

          Also ich nehme das ernst mit der Weltrettung und ich pflege auch einen veritablen „Schuldkomplex“ (wie es die Edelfedern in der ZEIT zu berichten wissen).
          Also der Herr Plöger sagts ja: 50 bis 75% vom Klimawandel sind menschengemacht.
          Davon fallen wiederum 50% auf uns 10% Besserleber zurück. Wenn ich dereinst siech und schwach in meiner Stadtwohnung bei 45 Grad vor mich hinvegetiere, kann ich mir wenigstens einreden, ich hätte es versucht.

          • Inga sagt

            Gut,
            dass du dir Gedanken darüber machst!

            Ich war heute ohne Auto bei Edeka, als ich fertig war, musste ich mal das 00 aufsuchen.

            Auf der Toilette war die Heizung an!

            Muß das sein?

            Die können auch Energie sparen, nicht nur Bienen retten!

          • Der Brandenburgbauer sagt

            Moin Stadtmensch, 45 Grad da mußt Du doch schon am garen sein. Wer sind die 10% Besserlebenden?

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Wohnt der Stadtmensch in Afrika?

            Bei uns ging das Thermometer nie über 37 Grad.

            Heute hatten wir 14 Grad im Oberrheingraben, brr kalt. 🙁

      • bauerhans sagt

        „….und nicht bräsig mit 250 über die Autobahn kacheln.“

        das geht doch gar nicht,ausser samstag nacht hier auf der A30 schnurgerade von riemsloh nach melle.

  4. Altbauer Jochen sagt

    Bei uns im Norden von S-H sind die Zwischenfrüchte aufgelaufen.
    Gelegentliche Schauer haben etwas gebracht.
    Neuansaat von welschem Weidelgras ist auch gekommen
    und kann hoffentlich /vielleicht noch einen Schnitt bringen
    zum einsilieren. Narbenreparatur im Grünland durch einschlitzen ist auch erfolgt. Und der Raps ist gesät .Für einen guten Wuchs fehlt aber noch Wasser .
    Grad heut ,immer wieder mal ein paar Millimeter Regen,
    nicht viel, aber die Hoffnung keimt mit !
    Die Maisernte steht demnächst sehr früh an ,mit örtlich total
    unterschiedlichem Bestand. Je nach Bodenverhältnissen.
    Im großen und ganzen kommen wir evtl. mit einem „blauen Auge “
    bei den Einbußen davon. Es gibt sicher extremere Verhältnisse.

  5. Friedrich sagt

    Willi , so wie du das machst , machen das doch alle Bauern. Wir sind auf Grund der Greeningauflagen gezwungen eine Zwischenfrucht zu Drillen, aber ob die auch aufläuft , daß kann keiner in dieser Dürre sagen. Ohne diese Auflagen würde wohl mancher Bauer bei dieser Trockenheit die Zwischenfrucht nicht ausdrillen. Das Gesetz kennt halt keine Dürre oder Nässe, ist also nicht flexibel . Das könnten aber unsere Politiker sein . Sind sie aber nicht, weil ahnungslos. Ebenso die Fachbehörden, denn die tragen die Gesetze ja nur vor sich her und setzen um. Gehirn wird halt ausgeschaltet. — Wir fangen heute auch an mit dem Tiefgrubbern (26 cm ) und werden dann die Zwischfrucht , Ölrettich und Senf gem. Vorschrift , im richtigen Verhältnis ausdrillen. Dazu haben wir neulich mit einem Betonmischer die richtige Mischung erstellt. Als Beweis müßen die Lieferscheine und die Mischung als Rückstellmuster bereitgehalten werden , denn die Kontrollen kommen. In den letzten 13 Jahren waren es schon 55 in Feld und Stall. Muß wohl an der Nähe zum Amtssitz der Kontrollbehörden liegen. So kann man in kürzester Zeit sein Tagessoll erfüllen.– Wenn ich in den letzten Wochen die Kommentare der Politiker, Medien usw. verfolge , dann kommt mir anhand der Aussagen das „Kalte Grausen“. Obwohl die Landwirtschaft nur mit rd. 7% am Klimawandel beteiligt ist und der Hauptbetroffene ist , schlagen diese Leute in ihrer Selbstdarstellung auf uns ein, daß man an die Propaganda früherer Zeiten erinnert wird. Leider. Aber es gibt auch Ausnahmen. Z.B. am 19.8. bei „Anne Will“. Da kamen zum ersten Mal die Fliegerei, die Autos und der private Energieverbrauch ins Gespräch. Will natürlich sonst keiner von Politik und Medien hören , weil das ja Stimmen und Einschaltquoten kosten könnte. Genau aber im Verhalten von uns einzelnen Menschen liegt das Übel. Leider wird das aus der Diskussion rausgehalten.

    • Stadtmensch sagt

      „Wir sind auf Grund der Greeningauflagen gezwungen eine Zwischenfrucht zu Drillen“

      Du siehst es eben so und Bauer Willi anders. Er sät die Zwischenfrucht schon immer und braucht dafür auch keinen Zwang von irgend einer Behörde. Das ist doch keine Gängelei, sondern zwingend erforderlich aus vielerlei Gründen. Der einzige Nachteil sind die „Zusatzkosten“, aber das sind meiner Meinung nach Erhaltungsaufwendungen für eine Verlangsamung des Bodenabtrags, für Schädlingsreduktion und Nahrung für Bodenlebewesen. Ich lerne heute, dass das Risiko einer Glyphosatbehandlung fast auf Null reduziert werden kann, wenn man nur will.

      • Sandra Harms sagt

        @ stadtmensch
        1. zum thema „willi macht es schon immer“ viele haben es schon lange gemacht, hauptsächlich aber die zuckerrüben anbauer, mit ölrettig um die nemathoden zu bekämpfen. mit einführung des greenings wurden alle dazu gezwungen etwas zu tun, das muss nicht wie bei willi eine zwischenfrucht sein, da gibts auch andere möglichkeiten, die zwischenfrucht ist meiner meinung nach die einfachste und sinnfollste variante, sie muss allerdings immer eine mischung aus verschiedenen pflanzen sein.
        2. Willi hat oben ja gezeigt welche mischung er anwendet, und auch gesagt das die 3 sorten alle nicht winterfest sind. leider ist er auf das für rübenanbauer so wichtige thema mit den nemathoden nicht eingegangen, ich nehme mal an in willis mischung ist der senf für die nemathoden zuständig, in der regel nimmt man aber ölrettig. womit wir bei punkt 3 sind
        3. der ölrettig friert in der regel in 3-4 von 5 jahren nicht kaputt im winter, willi hat das ja schon mehrmals in videos gezeigt mit der schafsbeweidung. nun kann nicht jeder seinen ölrettig mit schafen beweiden lassen,da es nicht genügend schafe gibt um das zu bewerkstelligen. und genau an dem punkt ist und bleibt glyphosat das mittel zum zweck, denn mehrfache bodenbearbeitungen begünnstigen nach wie vor erosion….
        4. Willi hat zwar einige punkte angesprochen was er damit alles auf biologischem weg erreichen will, leider hat er die wechselwirkungen nur am rande erwähnt, sprich ölrittig und nemathoden, es gitb allerdings eine reihe von klassischen zwischenfrucht pflanzen die für die eine kultur gut sind und für die andere negativ, als beispiel phacelia, gut für insekten,und gut für den boden da sie tief wurzelt und somit tief lockert, ideal für getreide,raps und zuckerrüben, aber für kartoffeln mies, da phacelia schorf und eisenflecken an kartoffeln begünstigt, und das sogar mehrere jahre nach dem anbau. folglich auch hier wider, einach was hinsähen ist zu einfach gedacht.
        5.schade das willi nicht mal erzählt hat was so ein sack saatgut kostet, da würden einige die ohren anlegen… aber da will ich willi nicht vorgreifen.
        6. Auch ich baue zwischenfrüchte an, auf meinem betrieb machen wir das seit anfang der 90er jahre, mit ölrettig vor den zuckerrüben. seit dem greening und dem sich andeuten der neuen dünge verordnung habe ich das auf alle dann zum termin verfügbaren flächen ausgeweitet, ich müsste rund 45 ha fürs greening machen, bin aber mit rund 140 weit drüber, weil ich genau wie willi und viele andere die vorteile im vergeleich zuden kosten überwiegen sehe.
        7. auch ich befasse mich damit FREIWILLIG glyphosat nach mglichkeit nicht einzusetzen, und bin dabei eine strategie für mich selbst zu entwickeln wie ich weite ölrettig anbauen kann auch ohne glyphosat in der hinterhand zu haben… mal abwarten wie sich das entwickelt.

        • Bauer Willi sagt

          @Sandra
          perfekt. Aber alles in einem Artikel unterzubringen wird halt sehr lang. Aber das mit den Nematoden kann ich später noch mal bringen. Zu den Kosten: Je nach Mischung kommen da um die 50 € pro Hektar zusammen. Dazu noch die Kosten für die Saat (Fahrer, Schlepper, Diesel) . Aber Kosten interessieren ja nicht so sehr, die hat ja nur der Bauer…

          Ach, dann noch was: einen Ertrag haben wir von den Zwischenfrüchten natürlich nicht. Die bleiben so auf dem Acker, da wird nichts von geerntet. Bevor jemand auf die Idee kommt, wir würden davon reich…. 🙂

          Bauer Willi

        • Stadtmensch sagt

          Sicher. Jeder Standort bringt spezielle Anforderungen mit sich. Da muss sich jeder selbst den Kopf zerbrechen, was wie kombiniert werden kann. Ich frage mich, ob es eine Art Datenbank- oder Infosystem gibt, wo jeder seine Erfahrungen (also nach bestimmten Parametern) eingeben kann. Also: Kultur, Art und Menge von Schädlingen, Vorfrucht, Zwischenfrucht. Zusammen mit Temperatur- und Niederschlagsverteilung und Bodentyp uvm. und über die Jahre bekäme man da sicher einen beachtlichen Datenberg zusammen (fürs „Datamining“).
          Ok – ich merke gerade, die Daten müssten eigentlich bekannt und erfasst sein. Die Frage ist nur, passiert da wenigstens noch mehr damit als sie für die Bewilligung von Ausgleichszahlungen heranzuziehen?

          • Der Brandenburgbauer sagt

            Moin Stadtmensch, Datenbank was Landwirtschaft betrifft,ist unrealistisch. Wir betreiben unser Gewerbe unter freiem Himmel und mit lebenden Organismen. Glaube mir, jedes Jahr ist anders, da gibt es keine Gesetzumäßigkeiten.Da gibt es keine Automatissmen,wie es der Bundestrainer der Deutschen Fußballnationalmanschaft immer wieder trainieren will. Und das ist für mich, das interressante an der Landwirtschaft. Sie ist unberechenbar,fordert Dich jedes Jahr aufs neue,
            und Du mußt Dich dieser Herausforderung stellen. Findet mal einen Beruf der soviel Flexibilität verlangt.

            • Stadtmensch sagt

              Moin Brandenburgbauer. Die Datenbank sollt ihr ja nur füttern und ihr tut es ja auch, indem ihr die vielfach beklagten Dokumentationspflichten erfüllt.
              Vielleicht irre ich mich auch, aber wenn die Verwaltung so drauf wäre wie gewisse IT-Konzerne, würde sie aus diesen Rohdaten sicher interessante Zusammenhänge gewinnen. Die Klimaexperten messen auch alles Mögliche und basteln daraus Modelle, die uns und euch die Freude an der LW verderben werden. Rüben könnt ihr künftig vergessen in eurer Sandkiste. Lasst alles zuwachsen, wenn euch euer Boden lieb ist.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              @ Stadtmensch

              Die Bodenqualität und das Kleinklima wechseln ständig, da kann man nicht zu Datenbanken zurückgreifen. Da ist Erfahrung gefragt, diese Erfahrung hat der Landwirt.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Sandra, eine gute Strategie, die Du da in dieser Hinsicht auf Deinem Betrieb führst. Für mich als Landwirt, seid Mitte April ohne nennenswerten Niederschlag, ist das auch keine wirkliche Alternative.

      • Inga sagt

        Das wird doch schon fast 50 Jahre gemacht, dass man zwischenfrucht sät, da wusste man noch gar nichts von diesem Greening. Man braucht das doch zur humusbildug im Boden, besonders seid es keinen Mist dazu gibt. Für viehlose betrieben besonder wichtig. Und wie du weisst ist jeder Bauer bestrebt sein Eigentum zu schützen, zu erhalten für die Zukunft, damit er gesund erhalten bleibt.

  6. Nauert Hans-Albert sagt

    Wir wollten um die Milchbauern zu unterstützen eine Mischung aus Futterpflanzen aussäen. Es ging aber nicht, weil es einfach zu trocken ist Nun regnet es ganz spärlich. ich befürchte, wenn es gesät werden kann, es zu spät ist. Nun zur Humusanreicherung im Boden. Bis vor 10 Jahren haben wir unsere Felder mit Gülle und Pferdemist gedüngt. Einen Großteil des Pferdemistes mussten wir damals an andere Bauern mit Abnahmevertrag abgeben. Seit wir die Schweinerei aufgegeben haben wird nur noch mit Pferdemist gedüngt. Jedes Jahr wird ein drittel unserer Felder damit gedüngt. Seit über 30 Jahren wird das Getreide, die Zwischenfrüchte und der Mais im Mulchsaatverfahren gesät. Das geht auch ohne den Glyphosphateinsatz. Ich denke mehr Humuseintrag in den Boden geht nicht.

  7. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin, immer wieder betont Willi, in seinem Beitrag, das der fehlende Regen zum entscheidenden Faktor wird, was die bevorstende Herbsbestellung betrifft. Bei uns hier ist die Situation noch einen gewaltigen Zahn schärfer.
    Neben allen Wintergetreidearten, stehen auf unsern Ackerflächen,Wi.Raps,Zu.Rüben,
    Mais ,Ackergras,Luzerne,Futtererbsen und Phacelia (diese als Vermehrung).
    Die strikte Einhaltung von Anbaupausen, zum Beispiel Zu.Rüben und Raps 5 Jahre, ist für uns sozusagen Gesetz. Durch einen hohen Anteil von So.Zwischenfrüchten erreichen wir eine weitere Auflockerung der Fruchtfolgen.
    In diesem Jahr soll erstmals nach der Wende, wieder Futterroggen angebaut werden, um die sehr kritische Futtersituation etwas zu entspannen. Der Raps sollte um diese Zeit in unserer Region schon im Boden sein. Auf Grund der sehr langanhaldenden Trockenheit und den Wetterprognosen für die kommenden 14 Tage bleiben 650ha unbestellt es gibt also 2019 keine Rapsernte. Die Zu.Rüben machen einen ganz erbärmlichen Eindruck.
    Bei der letzten Proberodung wurde ein Ertrag von 277dt/ha mit einem Zuckergehalt von 26% ermittelt. Das sind Aussichten. Auch hier gilt, wir müssen durch.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin ,Inga ich komme gerade von einer Info-Veranstaltung der Initiative, „Für eine Heimat mit Zukunft“. Der Grund warum ich dort war, in meiner Heimatstadt befindet sich das größte Kieswerk Europas. Kiesabbau nund Landwirtschaft das könnt Ihr Euch alle denken führt zu riesigen Konflickten. Und da mußt Du als Landwirt vor Ort sein, ansonsten wirst Du untergebuttert. Infos darüber findet Ihr wenn Ihr auf diese Initiative anklickt. Nun zu Deiner Frage.
        Ja wir wollen wenn es die Bedingungen erlauben, erstmals nach der“ Revolution“ oder besser formuliert politischen Wende wieder Futterroggen als Tierfutter in Form von dann Silage anbauen. Nach 1990, mußten wir auf Grund der Quotenregulierung für Milch, zweidrittel unseres Kuhbestandes abbauen.
        Ist allerding.ich glaube 2014/2015 aufgehoben wurden
        Futterroggen, der übrigen schwer silierbar ist wurde nicht mehr bebraucht.
        Ebendso war es mit dem Zuckerrübenblatt. Es blieb jetzt zermulcht auf dem Acker zurück.
        Auch hier hatten wir auf Grund der prikären Futtersituation die Vorstellung das zu ernten und zu sileren. Geht nicht es gibt so gut kein Rübenblatt mehr alles ist eingetrocknet.
        Überhaupt kein Vergleich zu den Rüben von Willi.

  8. bauerhans sagt

    ich hatte am 18.juli folgende mischung gedrillt:
    8 kg gelbsenf,3 kg phacelia,4 kg kresse pro ha.
    leguminosen darf ich im wasserschutzgebiet nicht aussäen.
    der senf ist sehr gut aufgegangen,kresse und phacelia sehr verhalten.

    • Bauer Willi sagt

      Das ist keine dumme Frage. Wir haben seit Jahrzehnten immer Ölrettich (bzw. Mischungen mit Ölrettich beim Greening) gesät. Wenn die Zwischenfrucht jetzt lückig auflaufen sollte, bekommen wir im Frühjahr bei der von uns praktizierten Mulch-Saat Probleme mit den einzelnen und dicken Rettich-Wurzeln. Das haben wir schon mal gehabt. Wir wissen auch, dass Senf nicht ideal ist, aber angesichts der Wetterlage haben wir jetzt diese Variante gewählt, weil das Senf-„Stroh“ feiner ist und er auch besser abfriert. Wir hatten diese Nacht 2 mm Regen. Wird für die Keimung kaum ausreichen. 🙁
      Bauer Willi

      • Farming04 sagt

        Danke für die Antwort. Wir haben aus diesem Grund eine Raps Pro Mischung mit Ramtill und Alexandrinerklee in Jahren in denen es Besser ist Nehmen wir eine Mischung die meines wissens nach noch Rauhafer und erbsen enthält aber die genaue zusammensetzung habe ich nicht im Kopf.
        Wir haben auch Raps gesät allerdings haben wir etwas mehr regen gehabt die letzten wochen und ca 25cm tief gelockert um Feuchte zugänglicher zu machen. Das bisschen regen seit donnerstag reicht aucht zum keimen deshalb haben wir mit einer Camebridgewalze gewalzt.

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