Bauer Willi
Kommentare 90

Brief eines Vaters an seinen Sohn

Mein lieber Sohn

Bald ist es soweit. Du wirst in meine Fußstapfen treten und den Betrieb weiterführen. Ein seltsamer Moment, genau so, wie vor über dreißig Jahren, als ich derjenige war, der in von seinem Vater, deinem Großvater übernommen habe. Und wahrscheinlich geht es Dir wie mir: da ist zum einen die Freude, jetzt selbst etwas eigenverantwortlich gestalten zu dürfen, auf der anderen Seite aber auch der Respekt vor der großen Aufgabe. Genau so war es bei mir auch.

Ich will Dir keine guten Ratschläge geben, aber doch ein paar Hinweise, die Du annehmen kannst oder auch nicht. Ich überlasse es Dir.

  • Sei immer Du selbst. Spiele keine Rolle, mache Dir und anderen nichts vor. Auch dann nicht, wenn es mal nicht gut läuft.
  • Mach das, was Du für richtig hältst. Ja, wir hatten und haben unterschiedliche Auffassungen von manchen Dingen, aber das ist gut so. Wir werden uns sicherlich noch so manches Mal streiten. Aber jedem von uns geht es um den richtigen Weg, weil wir uns im Ziel einig sind.
  • Die Zeiten sind rau. Aber das waren sie immer. Die Märkte sind vielleicht etwas unruhiger geworden, das Risiko etwas höher, aber Du bist bald ein Unternehmer. Also unternehme was. Und entscheide rechtzeitig, bevor es andere für Dich tun.
  • Du bist jung. Du hast das Recht der Jugend, sich zu irren, auf Deiner Seite. Mache Gebrauch davon, ich habe es reichlich getan.
  • Setze nicht alles auf eine Karte. Stelle den Betrieb breit auf, dann kann Dich nicht jeder Windstoß umwerfen. Aber wem sag ich das, Du hast Dir ja jetzt schon einiges einfallen lassen und Deine neueste Idee würde ich gerne mit begleiten. Wenn ich noch jünger wäre.
  • Lerne täglich neu dazu. Sei offen für Neuerungen, mögen sie auch erst einmal verrückt klingen. Das ganze Leben ist Lernen.
  • Rede offen mit Deinen Berufskollegen, Deinen Lieferanten und Deinen Kunden. Ja, da sind manche dabei, die nur auf ihren eigenen Profit aus sind. Die anderen mache zu Deinen Partner. 
  • Größe ist etwas Relatives. Nicht die Größe des Betriebes ist entscheidend, sondern die Rentabilität. Überlasse anderen das teure Pachtland, es findet sich immer eine Möglichkeit, den Betrieb weiterzuentwickeln. Und rechne dreimal, bevor Du eine Investition tätigst, die Dich für lange Zeit bindet. 
  • Kooperationen mit Anderen erleichtern das Leben ungemein. Man kann nicht nur die Kosten teilen, sondern auch Sorgen, Erfolge und Misserfolge. Aber auch nur, wenn jeder bereit ist, selbst einmal zurückzustecken.
  • Bleibe tolerant. Aber stehe zu Deiner Überzeugung. Akzeptiere, das es mehrere Wirklichkeiten gibt. Ja, das ist schwer. Und denke daran: wer andere klein macht, hat ein Problem mit der eigenen Größe.
  • Sei kein Egoist. Die Welt hat genug davon und es werden immer mehr. Nicht Kritiker halten eine Gesellschaft zusammen, sondern die, die etwas tun. Engagiere Dich, aber erwarte keinen Dank.
  • Du hast nur dieses eine Leben. Gehe sorgfältig damit um. Sei fleißig, aber Arbeit ist nicht alles. Schaffe Dir Freiräume um Deine Batterie immer wieder aufzuladen. Ich habe das erst spät gelernt. Aber noch nicht zu spät.
  • Kümmere Dich um Freunde. Isoliere Dich nicht. Ganz besonders kümmere Dich um Deine Frau, Deine Familie und vor allem Deine Kinder, auch wenn sie noch nicht geboren sind. Sie wachsen so schnell! Genieße jeden Augenblick mit ihnen und verpasse nichts. Du kannst es nicht nachholen.

Ich weiß, ich habe es Dir noch nie gesagt. Aber hier, in diesem Brief, kann ich es Dir ja sagen: Ich bin so stolz auf Dich. Und mein Herz ist aufgegangen, als Du Dich vor ein paar Jahren aus eigenem Willen dazu entschieden hast, auch ein Bauer zu werden. Eine größere Freude konntest Du mir nicht machen. Du hast den schönsten Beruf der Welt gewählt.

Dein Papa, der immer für Dich da ist, wenn Du ihn brauchst.

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90 Kommentare

  1. Michael S sagt

    Hallo lieber Willi
    Ich möchte gar nicht viel schreiben. Ihr Brief hat mich echt zu Tränen gerührt. Ihre Hinweise fand ich so wunderbar ehrlich und weise und wirklich wertvoll. Schön das sie diese Worte für ihren Sohn gefunden haben. Ich wünsche ihren alles gute für die Zukunft!

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  2. Alois Wohlfahrt sagt

    Dieser Brief gibt einen tiefen Einblick, worauf es ankommt, wenn ein „bäuerlicher Familienbetrieb“ eine Zukunft haben soll. Auf Bäuerlichkeit und Familie. Globaler Weltmarkt und „Wachsen oder Weichen“ sind also nicht nur am Strukturwandel schuld. Wenn kein Hofnachfolger da ist, dann entwickelt sich der Betrieb auch nicht weiter. Passt sich nicht an. Bekommt keine Innovationskraft von jungen Menschen.
    Ich habe mal gelesen: „Es hat keinen Sinn seine Kinder zu erziehen – sie machen einem eh alles nach.“ Das zeigt worauf es ankommt.

    • Brötchen sagt

      Alois ergänze auf Bildung und viel in der Welt gesehen, auch wie es andere erfolgreiche machen.
      bis 14 ist die Erziehung abgeschlossen.
      die Kinder werden auch durch andere Menschen geprägt, dafür muss man das Klima schaffen.

      • Alois Wohlfahrt sagt

        Bei uns oben am Blog steht „Horizonte weiten“ oben drüber. Bildungsmöglichkeiten und die Welt zu sehen bringt neue Sichtweisen. Wenn es mit dem Hof weitergehen soll, dann tue gut daran so etwas wie „Grundvertrauen oder Liebe zum Hof“ in die Herzen meiner Kinder zu bringen. Das heisst nicht, dass sie nur Landwirtschaft zu lernen haben. Gerade „Heimkehrer“ bringen dann erfrischend neue Ideen ein um die Zukunft eines Hofes zu entwickeln. Dazu brauchen die Jungen dann die Räume, oder wie Du es sagst, das Klima dazu. Wir alten müssen dieses Klima schaffen und nicht nur das einfordern, was „wir immer schon so gemacht“ haben.
        Mir ist wichtig, dass wir Landwirtschaft nicht so engstirnig sehen. Dass wir nur Lebensmittelrohstoffe zu möglichst niedrigen Preisen und möglichst hohen Mengen, also Überschüsse, erzeugen können. Dass wir unbedingt die Welt ernähren müssen, weil es demnächst 10 Milliarden Menschen sein werden. Dass wir jammern müssen und dass der Staat das doch richten muss. Lauter Glaubenssätze, die uns daran hindern mal über den Horizont zu schauen.

        • Brötchen sagt

          Alois gut geschrieben! vielleicht wäre es gut ihr nehmt in eure Leitlinien auf, dass es vorwiegend um den familienbetrieb geht. dann braucht man bestimmte Diskussionen nicht erst führen.

          • Inga sagt

            Ja Brötchen,

            das ist aber eine gute Idee, denn es könnte ja sein, dass man verschiedene Vorstellungen von einem Bauernhof hat, je nach dem, ob man in Ost oder West unserer Republik aufgewachsen ist!

            Meine Freundin im Osten betreute als Agraringenieurin einen Sauenstall für 2.000 Sauen!
            Ihr Mann war im Kuhstall tätig.
            Von Außenwirtschaft keine Ahnung!

            Wir im Westen können uns das gar nicht richtig vorstellen!

            Wir hatten über 40 Sauen im Stall und die passenden Anzahl Mastschweine und Bullenmast dazu, daneben aber noch xx ha Ackerland. Das nennt man Gemischtbetrieb!

    • bauerhans sagt

      „Es hat keinen Sinn seine Kinder zu erziehen……“

      ich hab meine tochter nie erzogen,sondern ihr erklärt,was man wie machen kann,natürlich subjektiv,ohne einzufordern.
      dass sie nicht treckerfahren will,um es zu können,daran arbeite ich noch.

      • Brötchen sagt

        meine Tochter erzieht mich Bauerhans;)
        Bsp. ich habe krümelverbot!
        als sie noch im Kindergarten war sagte sie: siehste Papa geht doch!

        oder „dann heul ich eben“….

  3. Liberaler sagt

    Bauer Willi:
    „Brücken bauen -Horizonte öffnen – Mut machen“

    „Brücken bauen“
    Wie das schreckliche Unglück in Italien zeigt, dass die Statik und Wartung einer Brücke entscheidend ist. Passt da was nicht, wird die Brücke zur Falle. Und dies kann man tatsächlich auf auf die „landwirtschaftlichen Brücken übertragen“. Die Brücke in Italien war privatwirtschaftlich und marktwirtschaftlich. Das Fazit also: Der Markt regelt, aber er regelt nicht allgemeinnützig. Die soziale Landwirtschaftspolitik muss wieder in den Vordergrund. Vor 40 Jahren war das besser.

    „Horizonte öffnen“
    Die öffnen sich nur, wenn man was dafür tut. Je weniger Egoismus und je mehr Ehrlichkeit, umso weiter die Horizonte. Für dunkle Wolken gibt es viele Verursacher: Medien, Lebensmittelhandel und NGO`s, die davon leben, dass sich Horizonte nicht öffnen. Die leben von Gewitterwolken und Handel und NGO`s machen sogar gemeinsame Sache (WWF und Edeka).
    Denen hinterher zu hecheln mit Pseudotierwohl und GVO freiem Futter, sind keine geöffneten Horizonte. Hier ist Standhaftigkeit gefordert.

    „Mut machen“
    Ist eine Selbstverständlichkeit aber auch nur Psychologie.
    Deshalb fehlt:

    „Ehrlichkeit“
    Ehrlichkeit ist der Gegenspieler von Opportunismus und gefährdet die Existenzsicherung. Dies ist genau das Spannungsfeld der Landwirtschaft. Bauern haben mit sich selbst und der Öffentlichkeit Probleme.
    Deshalb braucht man:

    „Ausdauer“
    Es ist eine Generationsaufgabe diesen Saustall auszumisten. Und dies bei offenen Grenzen und Globalisierung.

    Ich wünsche genau jedem Hoferben die Ausdauer Phasen zu überstehen. Der Beruf oder Tätigkeit ist einer der besten und wichtigsten. Jeder muss dafür kämpfen – vor allem mit Höhen und Tiefen rechnen und danach planen. Es macht vielleicht Mut wenn man sagt, dass wir wirklich nur mit Phasen zu kämpfen haben. Und unsere Vorfahren haben ganz andere Phasen überstanden. Nur heute gewinnt man nicht mit Sense und Mistgabel sondern so etwas wie Einigkeit würde schon Berge versetzen. Dies weiß aber der Bauernverband zu verhindern. Und dafür wird er bezahlt.

    • sonnenblume sagt

      Hallo Liberaler,
      danke für die Antwort. Genau diesen Kommentar hätte ich mir gestern gewünscht als ich gefragt habe, ob es nicht besser ist Verbündete zu suchen und die Probleme gemeinsam anzugehen.
      Andererseits verstehe ich, dass es manchmal Zeit braucht, um die eigenen Gedanken richtig darzulegen.

      • Liberaler sagt

        Eine Diskussion ist kein Wunschkonzert wo man das Ergebnis vor plant.

        Das Problem was mich zerfrisst ist die Tatsache, dass man zu einer ehrlichen Diskussion eine ehrliche Bestandsaufnahme braucht. Also die Frage, wie es Bauernfamilien geht. Also über burnout oder auch Überschuldung und die Anfälligkeit, Krisen nicht zu überstehen.

        Diskutiert man dies öffentlich, spielt es Ideologen wie hier den Herrn Nieman oder Anton Hofreiter in die Karten, die uns wieder technisch rückständig an die Mistgabel bringen wollen mit Agrarwende etc..

        Mein Vorschlag wäre eine interne Kommission zur Zukunftssicherung des Familienbetriebes. Dazu echte Agrarstatistiker und keine Fälscher. Die aktuelle Statistik ist eine Fälschung und wir haben keine 280000 aktiven Bauern mehr sondern maximal die Hälfte.

        Ziel dieser Kommission müsste sein, Familien zu fördern und Größenwahn zu stoppen. Früher hatten wir z.B. Güllebörsen die keine „gewerbliche Gülle“ vermittelt haben sondern nur Mengen bis 500 m³ . Oder der Vieheinheitenschlüssel, der Betriebe bis 50 ha unterstützt hat. Es war aber nicht so gedacht, dass man vier Hähnchenställe nebeneinander stellt und vier Höfe davon macht um viermal davon zu profitieren. Der Selbsterhaltungsmechanismus wurde von Vollgasbauern ausgehebelt.

        Es müssen viele Dinge auf den Prüfstand stellen und die Kammern sind da die richtige Adresse mit viel Wissen und Sachverstand.

        • Bauer Willi sagt

          Burnout haben wir hier schon thematisiert. Scheint aber ein Tabu-Thema zu sein, genau wie Überschuldung. Wer redet schon gerne darüber. Was die Agrarstatistik angeht, so wird oft vergessen, dass über 50% der Betriebe im Nebenerwerb bewirtschaftet werden. Da wird sicherlich in dem ein oder anderen Fall mit dem außerlandwirtschaftlichen Einkommen auch ein Teil des Betriebes mitfinanziert.

          Der Begriff „Vollgas-Bauern“ beschreibt sehr gut die Spaltung in der Landwirtschaft. Die Vollgas-Bauern diskutieren aber nicht…

          Ja, ich halte auch die Kammern für die erste Adresse, wenn es um die oben genannten Themen geht.
          Bauer Willi

          • Liberaler sagt

            Ich meinte mit dem Fälschungsproblem in der Agrarstatistik das Strohmannproblem und Firmierung

            In Niedersachsen soll es einen Lohnmäster geben mit um die 100000 Schweineplätzen und über 30 VVVO Nummern. In der Statistik sind dann 30 Höfe aber es ist ein Mäster.

            Wenn man einen gewerblichen Stall baut auf dem Hof, kommt es in der Regel vor, dass dann auch ein neuer Hof in der Statistik entsteht. Dann noch die 51 a Gesellschaften und und und .
            Es gab dazu ein Bericht im Wochenblatt mit der Feststellung, dass in den Veredlungshochburgen die Höfe unter 2 ha zugenommen haben. Die Begründung habe ich benannt.

            Also eine Mogelpackung, die Agrarstatistik.

          • Arnold Krämer sagt

            Bauer Willi, glaubst du , dass die Landwirtschaftskammern ein Interesse haben, die oben genannten Dinge transparent zu machen?

  4. Inga sagt

    Geklauter Text aus den Zuckerdorf:

    “ Weil die Menschen vor uns soviel Fleiß und Herzblut in den Betrieb gesteckt haben, darum machen wir Bauern auch in schlechten Jahren weiter.
    Was die früher wohl mit Hofreiter und Co. gemacht hätten?“

    Ja früher hat sich die Gesellschaft noch nicht so auseinandergelebt!

  5. Bauer Willi sagt

    Es ist 23:00 Uhr. Ich habe noch mal die Kommentare von heute gelesen. Ich habe nicht im Traum daran gedacht, dass die Diskussion so verlaufen würde, wie sie verlaufen ist. Der Text kam von Herzen und ich habe unseren Sohn gefragt, ob ich ihn veröffentlichen darf. Er hat zugestimmt, was mich sehr gefreut hat, denn er sollte anderen Familien ein wenig dabei helfen, die Situation in ihrer Lage ein wenig leichter zu machen. Leider kenne ich viele Bauernfamilien, in denen solche Gespräche nicht oder kontrovers geführt werden.

    Ansonsten möchte ich einen Satz wiederholen, den ich auch unserem Sohn im obigen Brief gesagt habe:

    „Bleibe tolerant. Aber stehe zu Deiner Überzeugung. Akzeptiere, das es mehrere Wirklichkeiten gibt. Ja, das ist schwer. Und denke daran: wer andere klein macht, hat ein Problem mit der eigenen Größe.“

    Allen eine gute Nacht. Hoffentlich sehen und lesen wir uns morgen alle wieder…

    Bauer Willi

  6. Liberaler sagt

    Anmerkung zu meinem Kommentar von heute morgen.

    Für mich war es nicht ersichtlich, dass Bauer Willi den Brief verfasst hat. Da wissen einige mehr.

    Wenn es darum geht den Hofnachfolgern und Bauernfamilien zu helfen, dann muss man unbedingt das Thema Berufsunfähigkeitsversicherung ansprechen.

    Dass Thema Hofübergabe kann man auch allgemeinnützig diskutieren. Z.B. die Tücken der Höfeordnung. Hier macht sich sogar der Bauernverband sehr nützlich. Man will ja nicht nur kritisieren.
    u.v.m. …

    Die oben beschriebene Hofübergabe ist eine Luxusform und spiegelt das reale Leben nicht wieder. Mir fehlt auch der emotionale Zugang bei dieser vorbildlichen Hofübergabe mit warmen Händen.
    Man sollte sich um die tragischen Fälle kümmern, als Nachbar oder Freund. Das wäre eine Botschaft gewesen… Nicht immer nur vollgas geben und nach Hektar trachten…

    Also, ich weiß nicht wer den den Brief verfasst hat und dem Bauern Willi kann man viel vorwerfen aber ich denke er hat ein gesundes Verhältnis zum Bauernverband.

    Dass einige Einzeller meine Botschaft nicht verstanden haben, tut mir nicht leid sondern das spricht Bände

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin Liberaler,hier stellst Du Dich offensichtlich Dumm. Mit Absicht oder Berrechnug, das weiß man bei Dir nie. Jeder weiß, das dieser Brief an seinen Sohn gerichtet war.

      • Liberaler sagt

        Ich bin sicher nicht ohne Fehler und ich finde keinen Hinweis wer den Brief verfasst haben könnte. Auch jetzt nicht.
        Ich habe mich etwas hoch jagen lassen und den „Einzeller“ nehme ich zurück und entschuldige mich nur eingeschränkt dafür, weil ich niemanden angesprochen habe. Aber meine Gene als Ar…lochgene zu bezeichnen, ist auch kein guter Ton.

        Es ist mir ein Rätsel warum man so reagiert auf eine sicherlich provokante Schreibweise aber im Kern berechtigte Kritik.

        Dinge müssen angesprochen werden besonders dann, wenn eine falsche Politik oder unsoziale Landwirtschaftspolitik Bauernfamilien in schwerste Krisen stürzt. Ich meine damit den unerbittlichen Wettbewerb unter den Bauern.

        Deshalb ist es wichtig, den Jüngeren reinen Wein einzuschenken und auf Risiken aufmerksam zu machen. Dabei natürlich nicht zu entmutigen aber dazu raten, vorsichtig zu agieren.

        • Bauer Willi sagt

          @Liberaler

          „Brücken bauen -Horizonte öffnen – Mut machen“

          In diesem Sinne
          Bauer Willi

    • sonnenblume sagt

      @Liberaler, @Brandenburgbauer,
      jetzt geht es um Ehrlichkeit! Der Brief war ja nicht eindeutig als Familienstück von Willi gekennzeichnet. Wir sind alle davon ausgegangen, weil Willi seinen Sohn einmal vorgestellt hat und das demnach gut zusammen passte.
      Fazit: Fragen und Antworten, Vermutungen bergen die Gefahr einer Halbwahrheit und lassen genau die Situation entstehen, die hier gestern den ganzen Tag die Gemüter erregt hat.
      Und Brandenburgbauer, Berechnung ist für mich das Schlimmste, was es im Zusammenleben gibt. Aber leider oft der Fall

  7. Arnold Krämer sagt

    Ein paar sachliche/fachliche Anmerkungen zum Brief.
    Ein Unternehmen muss nicht groß sein, ein Unternehmen muss stark sein. Das setzt aber eine gewisse Größe voraus. Die Arbeitskräfte (der Familie) müssen produktiv beschäftigt sein. Bei „versteckter Arbeitslosigkeit“ kommt man nicht weit, denn ökonomisch geht es in der Landwirtschaft bei der Erzeugung von „Agrarrohstoffen“ immer um die Stückkosten. Die Einkommens-bzw. Lohnansprüche müssen durch möglichst viele produzierte Einheiten geteilt werden können. Andere betriebliche Entwicklungpfade näher an den Geldbeutel des Verbrauchers heran stellen andere Anforderungen an den Betriesleiter und seine Familie.

    „Neinsagen“ beim Pachtpoker ist sicherlich in vielen, aber auch nicht allen Fällen richtig. Es kommt schon sehr auf die spezielle Situation an. Viehhaltung braucht Fläche, mehr denn je bei der neuen Düngeverordnung. Deshalb ist manches leichter gesagt als getan.

    Das gilt auch beim Thema Kooperation. Zunächst sollte immer die familiäre Kooperation gelingen, auch nicht ganz einfach. Für das betriebliche gilt ein Satz aus „Wilhelm Tell“:“Der Starke ist am mächtigsten allein“. Aber auch das gilt: „Starke“ werden durch Kooperation nur noch stärker. Problematisch werden Kooperationen aber spätestens dann, wenn der Mangel verteilt werden muss. Misserfolge und Sorgen schweißen Familienfremde nicht lange zusammen.

    • Bauer Willi sagt

      @Arnold Krämer
      Einiges teile ich, einiges aber auch nicht. Besonders beim Thema Kooperation habe ich eine andere Meinung, weil ich Mitglied einer Genossenschaft und eines Maschinenrings bin.

      Die Kooperation mit unserem Nachbarn besteht jetzt seit 48 Jahren, wir haben einen Maschinensatz für beide. Da beide Betriebe in etwa gleich groß sind, teilen wir seit etwa 10 Jahren alle Naturalerträge zu gleichen Teilen. Auch dann, wenn die Erträge niedrig sind, also der „Mangel verteilt“ werden muss. Es hat in all den 48 Jahren nie (!) ein böses Wort zwischen uns beiden gegeben. Ich betone: nie!

      Kannst Du gerne Deinem Hofnachfolger/in sagen. 🙂
      Bauer Willi

      • Arnold Krämer sagt

        Willi
        Ich bin (leider) theoretischer Landwirt und war jahrzehntelang für Bildung (auch Einbildung??) und Beratung zuständig

        • Inga sagt

          Das ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis:
          dass praktische Landwirte, die eine Jahrelange Berufserfahrung mit der Natur und ihren Tücken haben, auch den Mängel gerecht verteilen:

          „gleichen Teilen. Auch dann, wenn die Erträge niedrig sind, also der „Mangel verteilt“

          kann ein Theoretiker nur Mehrertrag zu ungleichen Teilen verwalten?
          🙂

  8. Passiert mir ganz selten, dass ich ihn sozialen Netzen noch echte Perlen finde, dass mich etwas wirklich berührt. Dass ich jemanden einen „gefühlvollen“ Beitrag uneingeschränkt abkaufen kann, ohne mir denken zu müssen, der geht auf Like-Fang, macht letztlich Eigenwerbung, kultiviert sein „ego“ oder sein „arschloch“, sprich befriedigt seinen Narziss. Willis Blog ist eine dieser Netz-Perlen. Der Brief an seinen Sohn einer der schönsten Belege dafür. Wer bislang nicht wusste, dass dieser Mann nicht nur viel Sachverstand und jede Menge auch streitbaren Mutterwitz besitzt, sondern zuallererst einfach das Herz am rechten Fleck hat, der weiß es vielleicht jetzt. Wer dies nicht erkennen kann und anerkennen will, dem muss jeder Kommentar im unfruchtbaren Zynismus stecken bleiben. Ich muss keinen Helden aus Willi machen, das wäre gar nicht in seinem Sinn, der selbstkritisch und -reflexiv genug ist, um das nicht zu wollen. Aber was Willi hier „leistet“ und was er damit direkt und indirekt auf einen weiteren Weg schickt, kann kaum ausreichend gewürdigt werden. Danke Willi für diesen wunderschönen Brief!

  9. Friedrich sagt

    @Brandenburgbauer. Alois und Willis Geduld ist anerkennenswert, aber was zu viel ist , ist zu viel. Meinetwegen schmeißt sie raus. Man kann sich ja mal verrennen, aber ständig Beleidigen muß nicht sein. Der Blog ist auch kein Aggressionsablasser , sondern eine Meinungsbildungsaustauschplattform.

  10. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin. an alle erhlichen User, wie lange wollt Ihr eigendlich noch zusehen , wie Willi und Alois in Ihrem Blog,weiter diffamiert werden?
    Wo sind jetzt die gestandenen . Wo ist Sandra,Friedrich,Inga, (Entschuldige, obwohl Du manchmal sehr naiv rüberkommst), die Obstbäuerin oder der Ehemalige Landwirt,Sonnenblume und wie sie sich alle nennen.
    Auch Ottmar und Herr Niemann, wollt Ihr das alles so durchgehen lassen, was zB. Felser der Liberale und andere über Willi ausschütten????

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Werter Brandenburgbauer,
      bestimmt war ich derjenige, der sich mit dem Felser am stärksten angelegt hat, dafür wurde ein Beitrag gelöscht, den vom Felser auch, ein anderes mal wurde ein Beitrag gelöscht wo ich angeblich falsche Sachen behauptet habe, was das war, keine Ahnung, da ich meine Behauptungen im Netz nachweisen kann.

      (Abschnitt gelöscht. Bitte keine persönlichen Beleidigungen. Siehe Spielregeln)

      Wäre ich der Betreiber dieses Blockes, würde ich diese User in die Schranken weisen, bzw. im Fall Felser würde ich den sperren

      Der Liberale erinnert mich sehr an den User (gelöscht) und einen (gelöscht), irgendwie haben die schreib weisen eine Ähnlichkeit, zumindest wenn er Bauer Willi angreift.

    • sonnenblume sagt

      Contenace, Brandenburgbauer, reg Dich nicht so auf, ist schlecht für den Blutdruck und fürs Herz. Hier hat schon manch einer Stellung bezogen und ich bin mir sicher, das Willi und Alois wissen wie die anderen Leser und Autoren „ticken“. Sie wissen um den Rückhalt, den sie haben und wenn nicht, dann kann ich das an dieser Stelle nochmals bekräftigen. Man muss nicht jeden Kommentar im gleichen Stil beantworten. Das wäre mir persönlich einfach zu dumm. Alleine schon die Wortwahl! Geht ja manchmal gar nicht mehr! Aber wer so was toll findet, der hat es wohl nötig. Gruß Sonnenblume.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      @ brandenburgbauer
      Soeben habe ich eine Antwort geschrieben, dass der Felser gesperrt gehört und der Liberale zurechtgewiesen gehört. Das Ergebnis war, dass mein Beitrag, der auch kritische Inhalte über die Art und Weise der Führung dieses Forums bei dem Felser und dem Liberalen beinhaltete, gelöscht wurde.

      Bauer Willi und Alois, das war es Wohl, lasst euch weiter beleidigen, meine Beiträge sind offensichtlich nicht mehr erwünscht.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Jetzt ist mein Beitrag oben wieder da, mit Löschungen, was ich wiederum nicht verstehe, wenn ich mir diesen Beitrag von dem Felser ansehe:

        Beitrag Felser:

        „“Ein Drittel der vom Verbandspräsindenten erheischten Milliarde.
        Immerhin, geht doch!

        Es ist mir lieber, das erneut veruntreute Geld erreicht einen deutschen Bauern als einen dreckigen Warlord in Syrien.
        Richtig aber finde ich es nicht! Nein!

        Seid stolz, ihr unwürdigen Kötter, ihr habt es wieder mal geschafft!. Die Zocker, die sich verzockt haben, werden Heftpflaster und Aufpeppung erfahren. Zu welchem Preis?
        – Der Preis ist die Ungnade der Bevölkerung. So, Leute, geht es nicht weiter! Seid ihr euch dessen denn auch bewusst oder träumt ihr den „Bauernschlau“-Tango immer weiter?

        Bauern jammern über das Wetter… Wo gibt es das?
        Na hier, in Deutschland, wo sonst? Da, wo es genug Idioten gibt, die „Ernteausfälle“ kompensieren wollen. Zocker! Dreckige Zocker werden jetzt unterstützt …. – und den moralischen Schaden tragen dann die anständigen Bauern.

        Räumt mal in eurem eigenen (kleinen – leider gigantisch großen!!) Puff auf!

        Das, was jetzt abgeht, könnt ihr nicht jedes Jahr abziehen, das müsste euch ganz klar sein, oder?

        Und so richtig stolz kann doch darüber keiner sein, der klar denken kann.

        Ich schäme mich für euch, selber könnt ihr es nicht mehr. Das ist in der selbst gewählten Knechtschaft abhanden gekommen. Traurig, traurig, traurig!““

        Nachzulesen bei

        https://www.bauerwilli.com/klare-gruene-worte-danke/

        • sonnenblume sagt

          Über den Inhalt kann man diskutieren E.L.. Aber der Stil? War der Schreiber von der Rolle? Ist es die Kinderstube? So was kann ich nicht kommentieren, also ignorieren!

          • Obstbäuerin sagt

            Seine Entgleisungen werden immer irrationaler und niveauloser. Dazu muss man sich nicht äußern.

      • Inga sagt

        @ Ehemaliger Landwirt,

        wie können sich Alois und Bauer Willi von Laien beleidigen lassen?
        Die sind doch hier um etwas zu erfahren, ein Laie kann nicht alles wissen
        aber wenn sie hier als Besserwissi auftreten, dann zeigen sie nur ihren wahren Charakter!

        Lass sie doch,
        ich bekomme dann auch mal richtige Wut, wenn ich es richtig stellen will.

        Brauch man nicht!

        • Alois Wohlfahrt sagt

          Ich bin auch dieser Meinung, dass das ignorieren die Bessere Lösung ist, als Wut.
          Sollte es persönliche Beleidigungen oder persönliche Unterstellungen und Diffamierungen geben. Dann werden wir reagieren.
          Meldet mir solche Kommentare, falls ich sie übersehe.

          Alois

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Ehemaliger, ich komme zu der selben Erkenntnis wie Du. Es hat keinen Sinn mehr, bei Willi seine Meinung zu äußern.
        Ich steige deffinitiv aus.
        Wer Felser,dem Liberalen und einigen anderen, eine Bühne bietet wie es Willi zur Zeit bevorzugt,
        da sage ich nein, ohne mich..

          • Der Brandenburgbauer sagt

            Moin, was soll das heißen „ein echter Bauer steht da drüber“
            Ich bin seit über 50 Jahren in diesem , nennen wir es mal so „Geschäft“.
            Ich brauch niemanden mehr etwas zu beweißen,
            meine Lebenserfahrung hat mich geformt.

            • Inga sagt

              Aber Brandenburger,

              Du sollst und brauchst doch nichts beweisen!?!
              Wie meinst du das?

              Du kannst doch mit Leichtigkeit über die Vorwürfe und Beleidigungen der Laien stehen, gerade wenn du über 50 Jahre in diesem „Geschäft“ bist, oder?

      • Alois Wohlfahrt sagt

        nochmals: wir haben nichts gelöscht. Woran es liegt, dass nach dem Posten etwas nicht angezeigt wird, um dann später doch wieder zu erscheinen, kann ich von der Ferne auch nicht sagen. Aber ich tippe auf ein Cache-Problem des lokalen Browsers. Wenn etwas nicht angezeigt wird, einfach mal einen „Reload“ machen. Wirkt oft Wunder.

        • Brötchen sagt

          Alois, wenn man den Beitrag nochmal korrigiert und die Zeit abläuft , „zieht es dem geschriebenen den Fussboden unter den Füßen weg“. das ist mir auch schon des öfteren passiert. Das wird wohl die Ursache sein. Wenn ein Link dabei ist, überprüft ihr den, bis dahin ist der Beitrag nicht freigegeben.

          • Alois Wohlfahrt sagt

            Sobald ein Link dabei ist, geht der Kommentar automatisch in Moderation. Heisst, er muss von mir oder Willi freigeschaltet werden. Das muss so sein, denn wir sind haftbar, wenn hier Links zu Straftatbeständen kommen.
            Das mit dem Zeitfenster kann ich mal versuchen nachzubessern.

            • Brötchen sagt

              Du Alois das mit dem Link ist klar, ihr haftet sonst.
              Für mich ist das mit dem Zeitfenster kein Problem, ich nehme mich nicht so wichtig. danke für die Antwort und viele Grüsse!

    • Obstbäuerin sagt

      Hallo Brandenburgbauer, ich war familiär unterwegs und hab nichts mitbekommen. Lese aber gleich die Beiträge.

  11. Borchert Alexander sagt

    Lieber Willi,
    einen besseren Start für die Zukunft seiner Kinder kann man nicht bieten, als Du es mit diesen Worten tust. Euer Betrieb und vor allem diese junge Familie hat Zukunft, weil diese jungen Menschen ihr Leben gestalten dürfen und sich dabei auch noch auf die Hilfe des „Opas“ und der „Oma“ verlassen können. Die größten Profiteure werden die Enkel sein.
    Alles Gute und familiäres Glück

  12. Bauer Fritz sagt

    Im Brief und in den Kommentaren lassen sich sehr eindrucksvoll die Lebenseinstellungen, die Gefühlswelten von Bauern festhalten und auch das was man heute gerne als soziale und emotionale Intelligenz bezeichnet.
    Man kann (für sich selbst oder die bäuerliche Jugend) Horizonte öffnen oder den Blick verstellen. Man kann Mut machen oder den eigenen Frust überhöhen und kultivieren. Man kann Brücken bauen oder generell und überhaupt alle und jeden für zu (blöd, korrupt, verrückt, unintelligent, ………) halten.

    Diese Teile der Unternehmenskultur schufen und schaffen als menschliche Dürren noch heute (wie man sieht) viel mehr und viel größere Probleme als es Wetterextreme, Mißernten u.a. je für einen Betrieb schaffen können. Jeder kann vermutlich x Fälle aufzählen, wo die Betriebsnachfolge durch Geringschätzung der Fähigkeiten des Nachfolgers, noch viel öfter aber durch Geringschätzung und Mißachtung der Leistungen der eigenen Partnerin und/oder der des Nachfolgers von Beginn an das Zusammenleben der Generationen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte vergiftet hat. Auch die menschlichen Tragödien sind eine (unrühmliche) Tradition in (bäuerlichen) Betrieben.

    • Inga sagt

      Da sagst du was, Bauer Fritz….

      Das ist noch einmal ein Extra Thema!

      Das schlimmste ist wohl, dass viele Menschen, wie auch hier im Blog zwischen Betriebs- und Privatvermögen nicht unterscheiden können!
      Das andere ist tiefe seelische Kränkung, Familien-Konflikte, vielleicht schon viele Generationen alt, die dabei eine Rolle spielt.

      Deswegen ein wichtiges Extrathema!!!

      Ich denke in Bauern Willis Familie und bestimmt auch in der seines Nachbarn hat man sich vor Generationen schon darüber Gedanken gemacht!

      Und der Sohn brauchte ja nicht, wenn er die Hofnachfolge nicht wollte!
      Er kann sich ja beruflich auch anders orientieren!
      Was soll er damit seine Freizeit vertun?
      Ein Leben lang Verantwortung tragen?
      Für seine Familie weniger Zeit haben?
      Von seinen Eltern noch verlangen, das er sie wegen des Betriebes in ihrem wohlverdienten Ruhestand stört?
      Das wird er wohl alles abgewogen haben und in Lebensqualität zusammengefasst haben.
      Sogar sie als auch seine Kinder bekommen Lebensqualität zurück.

      Das ist eine andere, wie schoppen gehen, umweltschädliche Sachen kaufen und Käffchen trinken und sich dabei ganz groß fühlen.

  13. Arnold Krämer sagt

    Wer einen solchen Brief an seinen Sohn, seine Tochter schreibt, hat die dahinter stehenden Werte und Haltungen hoffentlich den Kindern schon seit vielen Jahren/Jahrzehnten vorgelebt, denn Vorbild ist fast alles.
    Es gibt mittlerweile so etwas wie eine Unternehmer- (das r am Ende ist richtig) Forschung, die ganz klar zeigt, welche charakterlichen und persönlichen Eigenschaften in hohem Maße mit langfristigem, „nachhaltigem“ unternehmerischen Erfolg verbunden sind. Das, was an Werten und Einstellungen bei „Liberaler“ zum Ausdruck kommt, gehört zweifelsfrei nicht dazu, auch wenn solchen Menschen leider immer auch mal ein „Zufallstreffer“ gelingt. Wie weit das trägt, ist dann eine andere Frage. Leider haben solche Menschen in der Landwirtschaft damit ihre Berufskollegen oft „zu Tode konkurriert“.

  14. Ute Keil sagt

    Mir hat dieser“Brief“ zum Sonntagmorgen sehr gefallen!
    Im Übrigen lässt er sich auf sehr viele „Selbständige“ übertragen,die in einer ähnlichen Situation,nämlich der Übergabe an die nächste Generation stecken!
    Denkt man nicht positiv,lohnt es sich nicht,überhaupt weiterzumachen!
    Das Leben war weder früher noch heute der berühmte „Ponyhof“……zumindest für den Großteil…
    Allen einen schönen Sonntag!

  15. Altbauer Jochen sagt

    Ich schreibe hier als Opa, mein Sohn ist längst Betriebsleiter
    und mein Enkel steht auf der Schwelle dazu.
    Der Brief beschreibt viel ehrenhaftes Denken und handeln.
    Es ist immer gut wenn man in den Generationen im Gespräch
    untereinander bleiben kann. Im Respekt vor den Plänen
    der Nachfolger.
    >Aber gibt es etwas besseres als selbst,- gelebtes Vorbild zu sein ?<
    Kinder haben ein Gespür für das Gute in den Eltern, ebenso für
    deren Fehlverhalten.
    Ich denke zurück als mein Enkel noch Kind war und mir sagte:
    Opa, ich will das werden was du bist (ohne mich rühmen zu wollen)
    Bauer, Feuerwehrmann und Bürgermeister.
    Bauer und Feuerwehrmann hat er schon geschafft,
    das andere muss ja nicht ,kann vielleicht noch.
    Gibt es etwas schöneres als seine Kinder und Enkel auf einem
    guten Wege zu sehen ?

    • Inga sagt

      Das hat mein Sohn auch zu seinem Vater gesagt, als er klein war, weil er ihn als Vorbild genommen hat und jeden Tag gesehen hat, was er macht!

      Dein Enkel, Altbauer Jochen hat nicht seinen Vater gesehen, wie der gearbeitet hatte, sondern seinen Opa!
      Deswegen wird der von ihm als Vorbild genommen!

      Das sind die Vorzüge eines Familienbetriebes, dass die Kinder sehen, wie die Eltern arbeiten!

  16. bauerhans sagt

    ich würde dem opa und dem vater nen brief schreiben und fragen,warum sie denn jahrzehntelang nicht gewirtschaftet hatten,zumal sie die tägliche arbeit gar nicht selbst erledigen mussten,das machten heuerlinge und eleven.
    aber bringt es was,solche briefe zu schreiben?!

    • Stadtmensch sagt

      Du meinst so etwas wie Kafkas „Brief an den Vater“?
      Dass es bei einer Betriebsübergabe fast nie so baschaulich zugeht wie Willi es hier darstellt, kenne ich von meiner Schwiegermutter. Sie konnte froh sein, überhaupt studieren zu dürfen. Dass sie den Hof übernimmt stand damals überhaupt nicht zur Debatte. Meine deine Eigentum – sind doch bürgerliche Kategorien. Würde Mark Uwe Klings Känguru jetzt sagen.
      😉

      „Engagiere dich und erwarte keinen Dank“ hat mir gefallen.

    • Inga sagt

      Woher weißt du das, Bauerhans,
      dass in Altbauer Jochens Betrieb jahrelang nicht bearbeitet wurde?
      Und woher weißt du, dass er seinen Betreib mit Heuerlingen und Eleven bewirtschaftet hat? Diese habe es doch schon lange nicht mehr nötig in der Landwirtschaft zu arbeiten, denn in der Industrie verdient man sein Geld leichter, das weißt du doch!
      Diese haben ja deswegen auch die Störche vertrieben und deswegen gibt es keine Babys mehr!!!

      In der Landwirtschaft ist es üblich von der Wiege (na ja, nach dem Laufstall, früher jedenfalls) bis zu Bahre zu arbeiten.
      Bauer Willi wird auch mal bis 70 oder 80 in seinem Betrieb arbeiten, auch wenn er seinem Sohn gehört und dieser beruflich mal wo hin muß oder anderweitig behindert !
      Ein Freund von meinem Schwiegervater ist mir über 80 noch auf der Getreidetrocknung herumgeklettert, weil sein Sohn MS hatte. Vielleicht wollte er keine fremden Leute wie Betriebshelfer da drauf lassen.

      Das geht jedem selbstständigen Betrieb (OHG) im Familienbesitz so.

  17. Liberaler sagt

    Schöner Brief aber total weltfremd. Wenn der Sohn in 30 Jahren noch dabei sein will, muss der Brief so lauten:

    Lüge/Täuschung gehört zum Geschäft sonst bist der Verlierer

    Produziere Bio und verkaufe die schlechte Qualität zum doppelten Preis und werde doppelt subventioniert

    Füge Dich Deinen übermächtigen Abnehmer für Milch und Fleisch. Grüble nicht darüber nach, dass Du abhängig bist

    Organisiere Dich beim Bauernverband und sei korrupt. So kommst an das beste Pachtland und bist gut informiert wo es günstig Pachtland gibt, von Kollegen die diesen Regeln nicht gefolgt sind.

    Schalte den Verstand aus und versuche die Welt zu ernähren wie es der Bauernverband predigt. Mache Dich mit noch mehr Schulden so abhängig, dass Du gar nicht mehr aufgeben kannst.

    Betreibe Populismus und halte Vorträge gegen Honorar wie Bauer Willi. Das ist ein gutes Standbein und auch ein Teil der Antersvorsorge

    Sei einfach ein Ar…loch wie es die Prinzen man besungen haben: „Du must ein Schwein sein auf dieser Welt“

    • sonnenblume sagt

      Hallo Liberaler, ich habe eine Frage. Wie fühlst Du Dich ganz persönlich in der von Dir beschriebenen Welt? Findest Du das gut wenn es so läuft, oder sollte man nicht doch daran arbeiten, dass die Welt etwas weniger Korrupt wird, zum Wohle aller? Wenn niemand einen Anfang macht, passiert nie etwas und der Anfang liegt immer in der eigenen Person. Je mehr Personen das erkennen und gemeinsam daran arbeiten, desto grösser ist die Chance, dass man etwas bewegen kann.

      • sonnenblume sagt

        Hallo Liberaler, Du bist bis jetzt eine Antwort schuldig geblieben. Dein Brief zeigt vieles auf, wie es heute läuft, aber er lässt auch sehr viel Frustration und Enttäuschung vermuten. Wäre das nicht Anlass genug, Verbündete zu suchen und dem entgegen zu wirken?
        Sollte ich mit meiner Sichtweise daneben liegen, dann könnte man denken, dass Du das jetzige System ganz toll findest.
        Dann wäre Deine Kritik an Bauer Willi doppelt daneben!

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin@Liberaler “ Sei einfach ein Ar…Loch“
      und verschone uns entlich mit Deinen Weisheiten.

    • Ich seh das so sagt

      Muß ein tolles Gefühl sein, wenn sie jedem erzählen können „Mein Sohn ist als mein Nachfolger und Betriebsleiter genau das A…loch geworden, das ich ihn gelehrt und vorgelebt habe zu werden“
      Gratulation

      Hat er den Betrieb überhaupt übernommen und
      war er schon bei „Bauer sucht Frau“ zu sehen ?

      • Inga sagt

        Wie tickst du denn?
        Warum siehst du das so, Ich seh das so?

        Ist diese Sendung „Bauer sucht Frau“ deine einzige Weiterbildung in theoretischer Landwirtschaft?

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Inga,
          lies mal den Beitrag von „Ich seh das so“ nochmals genau durch, ich glaube Du hast es nicht verstanden was der Beitrag aussagt.

          • Inga sagt

            Wie siehst du ihn denn, Ehemaliger Landwirt?

            Ist da Ironie dabei?

            (allerdings, und das sehe ich jetzt erst, habe ich in 2. Satz seinen Namen „‚Ich sehe das so“ nicht in Anführungsstrichen geschrieben)

            Ich persönlich sehe den Beweggrund NEID!

            Siehst du das anders, „Ehemaliger Landwirt“?

            • Ich seh das so sagt

              Sie müssen sich keine Sorgen machen, ich bin dem „Liberalen“ seine Wertvorstellungen ganz sicher nicht neidig und auch an seiner Weltsicht finde ich nichts. Wenn er diese an seinen Nachfolger so weitergegeben hat, ist vor allem dieser zu bedauern. Solche Einstellungen, die ein junger Mensch über Jahrzehnte eingeträufelt oder gar eingebläut bekommt, vergiften ein Leben. Es ist nur zu hoffen oder zu wünschen, daß der Nachfolger aus dem Bereich Landwirtschaft ausbrechen kann oder schon konnte.

              Vor alle dem Nachfolger seinen folgende Zeilen ans Herz gelegt:
              Achte auf Deine Gedanken,
              denn sie werden Deine Worte.
              Achte auf Deine Worte,
              denn sie werden Deine Handlungen.
              Achte auf Deine Handlungen,
              denn sie werden Deine Gewohnheiten.
              Achte auf Deine Gewohnheiten,
              denn sie werden Dein Charakter.
              Achte auf Deinen Charakter,
              denn er wird Dein Schicksal.
              (Aus dem Talmud)

          • Inga sagt

            Dann erkläre mir es doch bitte, Ehemaliger Landwirt, ich möchte es doch wissen, warum ich da schief liege!?!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      „“Sei einfach ein Ar…loch wie es die Prinzen man besungen haben: „Du must ein Schwein sein auf dieser Welt““

      Wer die Gene eines Ar… loch hat, vererbt es automatisch an die Kinder.

    • Borchert Alexander sagt

      Lieber Liberaler,

      was ich für Dich hoffe ist, dass das, was Du schreibst, nur intelligente und bewusste Provokation ist.

      Sollte es anders sein, dann bedauere ich Dich zu tiefst. Denn mit dieser Einstellung wird Dein Leben zu einem einzigen Kampf gegen alles und jeden. Doch dieser Kampf ist schon vorneherein verloren, weil nachfolgende Generationen diesen Dunstkreis als nicht lebenswert verlassen werden. Der alte Brummbär bleibt irgendwann voller Hass, Wut und Zorn allein zurück.

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Der @ Liberaler,hat heute in Willis Blog,Stand 13.45 Uhr einige Zustimmungen, also Daumen hoch bekommen. Keiner von diesen, hat gesagt warum. Wisst Ihr was, Ihr annonymen Zustimmer, Ihr seid feige hoch drei.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Auf die Zustimmungen würde ich nichts geben, die kann man sich selber geben.

        • Der Brandenburgbauer sagt

          Moin Ehemaliger, das wußte ich nicht, das war mir neu. Ich war der Annahme, das man so etwas technisch verhinder könnte.
          Also ist auch hier manupulieren möglich.Schade.

            • Inga sagt

              Ich meinte die Beweggründe der Laien, wie die vom Felser, dem Liberalen und seinen anonymen Zustimmer!

              Was hat das mit Naivität zu tun?
              Jemand mit 50 Jahre Berufserfahrung, wie du braucht sich von denen nicht beleidigen zu lassen, da steht man drüber, oder?

    • Rainer Henking sagt

      Bitte tue mir ein Gefallen und nenne dich nicht mehr Liberaler. Mit Liberal hast du absolut nichts gemein!
      Einfach nur unterste Schublade!

      • Der Brandenburgbauer sagt

        @Rainer Henking,Wenn es noch etwas geben würde, was darunter liegt, würde ich diesen Begriff wählen.Unterste Schublade, ist noch sehr human ausgedrückt.

    • Paulus sagt

      @Liberaler
      Gestatten Sie mir eine Frage. Ist das jetzt die Midlife-Crisis oder das späte Erkennen ihres eigenen Versagens?
      Trösten Sie sich, in einer zum Glück nur kurzen Phase meines Lebens waren mir ähnliche Gedanken, allerdings außerhalb der LW, nicht ganz fern. Insofern habe ich durchaus Verständnis. Gegen solche Momente im Leben kann was tun und das empfehle ich ihnen – nicht dringend, aber wenn es sich als anhaltend herausstellen sollte benötigen sie Hilfe.
      Das meine ich jetzt nicht ironisch sondern im Ernst.

      • Brötchen sagt

        Du Paulus meines Erachtens kann man das auch sarkastisch lesen. das mit dem honorar ist Quatsch, das ist meist nur ein kleines Zubrot.

      • Der Brandenburgbauer sagt

        Moin Paulus , Deine Antwor finde ich klasse, obwohl ich mich schon geistig von diesem Blog entfernd habe.

  18. Eckehard Niemann sagt

    Lieber Willi,
    was für ein liebevoller und zugleich inhaltsreicher Brief!
    Mögen ganz viele Väter und Mütter ihren Töchtern und Söhnen ähnliche Briefe schreiben!

    • Bauer Willi sagt

      Lieber Eckehard
      Danke für Deine Worte. Ich weiß sie zu schätzen.
      Meine Frau und ich sind sehr glücklich, dass wir solche Kinder haben.
      Willi

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