Bauer Willi
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Holzheizung: Gibt es zwei Wahrheiten?

Es ist eine never-ending-story: aktuell wird wieder einmal darüber diskutiert, ob Heizungen, die auf die Verbrennung von Holz setzen, klimaschädlich sind.

https://www.wochenblatt-dlv.de/feld-stall/energie/klimastreit-ums-heizen-holz-co2-bilanz-sorgt-fuer-diskussionen-579631

Das Umweltbundesamt kommt sogar zu dem Schluss, dass die Verbrennung von HOlz klimaschädlicher sein sollen als die Verbrennung von fossiler Energie wie Öl oder Gas. Noch vor wenigen Jahren wurden Holzheizungen als besonders klimafreundlich staatlich gefördert. Die Diskussion wurde vor allen Dingen durch das Umweltbundesamt ausgelöst, die in einem CO2-Rechner die Bewertung von Holz neu vorgenommen hat.

Fakt ist, dass Holz, dass im Wald verrottet, ebenso CO2 freisetzt wie Holz, das in einem Ofen verbrannt wird. Holz ist dann klimawirksam, wenn es zum Beispiel als Bauholz für Jahrzehnte in seiner ursprünglichen Form erhalten bleibt.

  • Gibt es zwei Wahrheiten?

Auf den Dissens zwischen Wissenschaft und Umweltbundesamt angesprochen, hat dieses im CO2-Rechner eine Verlinkung eingebaut. Dort ist zu lesen:

„Die Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung von Holz setzen sich zusammen aus den direkten Emissionen, die bei der Verbrennung entstehen, sowie aus den Emissionen der Vorkette (Transport, Bearbeitung). Bei Holz aus der Grün- und Gartenpflege wird davon ausgegangen, dass ein wesentlicher Zuwachs an Kohlenstoffspeicher aufgrund der gegebenen Nutzungsweise nicht möglich ist. Das im entnommenen Holz gebundene CO2 würde durch Zersetzung somit in relativ kurzer Zeit wieder frei werden. Im CO2-Rechner werden deshalb in diesem Fall vereinfachend keine direkten Emissionen angesetzt.

Bei allen anderen Holzfraktionen (Stammholz, Industrieholz) ist dies hingegen nicht der Fall. Denn ein Baum, der im Schnitt mit rund 80 Jahre als erntereif geschlagen wird, würde über viele Jahrzehnte hinweg weiter zusätzlichen Kohlenstoff speichern. Ein neu gesetzter „Ersatzbaum“ hat dagegen erst wieder in 80 Jahren die Menge an CO2 gebunden, die heute durch Verbrennung freigesetzt würde. Deutschland muss aber spätestens 2045 klimaneutral sein. Zudem bestehen bei Stamm- und Industrieholz konkurrierende Nutzungsmöglichkeiten z.B. in der Bau-, Möbel- und Papierindustrie.“

Wir haben in diesem Winter in unserem Haus mit dem neuen Kachelofen geheizt und dafür unter anderem Holz verwendet, dass beim Durchforsten unseres Wäldchens angefallen ist. Das Durchforsten ist notwendig, damit die verbleibenden Bäume mehr Platz haben und sich gut entwickeln können (Eichen und Buchen, die wohl erst unser Enkel nutzen wird) Wenn wir das Schwachholz liegen gelassen hätten, wäre es in spätestens 5 Jahren vergangen, d.h. das gebundene CO2 wäre in die Luft entwichen.

Holz ist klimaneutral, weil das CO2 aus der Verbrennung/Verrottung wieder in neue Bäume (und andere Pflanzen) eingebaut wird.

Es ist ein Kreislauf.

So wie das gerülpste Methan der Kuh auch wieder zu Gras wird.

(Aufrufe 11.302 gesamt, 5 heute)

58 Kommentare

  1. Martin sagt

    Wir leben bereits mitten…in der Endzeit. Sinnvolles was eben im Naturgestz seine Ordnung hat wird angefeindet, und gegenteiliges wird hochgelobt. Mit einem Wort ….könnte man sagen: Diabolismus liegt im Trend.

  2. Schedl Peter sagt

    es ist auch ein Unterschied ob ich Holz in einem Holzvergaser (Lambdasonde wo ständig die Primär- Sekundärluft auf 7% Rest O² regelt) oder in einen Kaminofen ohne Steuerung verbrenne….

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  3. Ina Körner sagt

    ja, es gibt zwei Wahrheiten. Durchforstungsholz aus dem eigenen Wald in den Kamin zu stecken, oder wenn eine Tischlerei ihr Restholz zum Heizen nutzt ,dann ist das ne gute Sache. Anders sieht es aus, wenn schöne dicke Stämme, 80 oder mehr Jahre gewachsen, von sonstwoher zu Pellets gemacht und verheizt werden. Besser erstmal Möbel machen und die können dann später als Altholz immer noch verbrannt werden.

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    • Stefan Wagner sagt

      Holz zu verbrennen halte ich für keine gute Idee und das verrottete Restholz des Waldes täte dem Gesamtsystem Wald sehr gut.

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      • Peter sagt

        …und ich mache so oft es geht Lagerfeuer…Stockbrot und Würstchen mit den Enkeln; Wärme und Wohfühlen mit Allen, die mir wichtig sind; Holzofen anheizen und irgendwas zubreiten, was schmeckt…Brotbacken…schön, wenn ich/wir mehr Zeit dazu hätte…soll mal einer versuchen, mich zu bremsen…(… a b e r keine Kreuzfahrten, keine Flugreisen, mein Verbrenner fährt unter 5000 km/Jahr, Selbstversorgung wenn möglich…Gras mit der Sense ernten) … Klugscheißer können gerne auf Zahnbürstenlänge `rankommen…🦄

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      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Womit heizen sie?
        Gas, Öl, oder mit einer Wärmepumpe, die mit Strom gefüttert wird, Strom der aus Gas, oder Kohle erzeugt wurde?

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    • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

      Möbel verbrennen? Von wegen! Wenn der Schornsteinfeger die Messung beim Holzvergaserkessel macht muss er um die Werte einzuhalten mit trockenen, sauberen, von der Form her geraden Holzscheiten, möglichst ohne Rinde, bestückt werden. Nicht mit kleingesägtem Möbelholz einschließlich chemischer Bestandteile wie Leim, Lasur, Kleber usw. Das ist praktisch alles Sondermüll und kann erst verbrannt werden wenn der Schornsteinfeger wieder weg ist.

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      • Ina Körner sagt

        Nicht im eigenen Haus. In Altholzverbrennungsanlagen. Man unterscheidet hier das Althholz in Kategorien, je nach Kontaminationsgrad und entsprechend notwendiger Reinigung der Verbrennungsabluft. Möbel wären A2 . Unbehandeltes. A1. Es geht bis A4 , stark kontaminiert mit bestimmten Holzschutzmitteln.

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    • Richard sagt

      ja so. hat mein Techniklehrer zu ähnlichem Thema so 1990 rum uns auch erzählt. wir alle jute statt plastik!!! glas statt plastik, keine pp yoghurtbecher!!! gelben Sack gab es noch nicht(zum glück). er: was spricht eigentlich dagegen erdöl 2 mal zu verwenden, erst als plastik und dann als wärmespender? anstatt es direkt zu verheizen. dann kam der gelbe sack und die plastikverpackungsmüllproduktion nah richtig fahrt auf und jute statt plastik war vorbei.
      den rest det story kennt jeder.

  4. Gerhard Köhler sagt

    Mit etwa 10 Festmeter Holz heize ich mein Haus. Pro Jahr.
    Selbst aufgeforstet, gepflegt und durch geforstet. Ein Mehrwert für die Natur, denn es war zuvor Agrar Steppe.
    Ich verbrauche kein Öl und kein Gas, alles bleibt im Boden oder kann für Wichtigeres
    eingesetzt werden. Und es entfällt die Förderung und der Transport über die Meere.
    Dafür müsste ich eigentlich vom Staat belohnt werden .

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  5. Eckhard Flügge sagt

    Der Wald ist ja eingebunden in eine Kreislaufwirtschaft. Die Entnahme und Nutzung von Holz für Bauzwecke z.B. speichert ja CO2 bis eines Tages das Haus abgerissen wird, es d2m Feuer zum Opfer fällt, oder im Krieg vernichtet wird. Ich z.B. verfeuere Bohlenabschnitte, die beim Sägewerk anfallen, mache sie zu ofengerechte Stücke, das heisst, Abfälle !! Der Tod des Waldes ist die Pelletheizung, weil es nicht genug Holz gibt was dafür in Frage kommt. Die Lobbyisten haben sogar ne Förderung herausgeschunden. Jetzt werden soviel Pellets verbraucht das sogar GANZE GESUNDE Bäume dafür gefällt werden. vielleicht nicht bei uns?? Aber fragen sie mal die Holzmafia in Rumänien!! Oder auch Ukraine, Polen,Russland, Tschechien usw. Warum kümmert sich das UBA nicht um sowas? Es kotzt mich mittlerweile sowas von an, wenn ich diese unfähigen Bürokraten höre. Hoffe nur die neue Regierung schaut mal genauer hin, wenn ichs auch noch nicht glaube.
    Und dann der Feinstaub: wo gibt es nicht überall Feinstaub? Nur die Autoreifen mal ins Visier zu nehmen, und wer nennt mir mal die Auswirkungen der laufenden Kriege?? Da wird nicht drüber gesprochen!! Und die Industrie schleudert auch viel heraus. Es gäbe soviel zu tun, aber die Kaminöfen sind die leichten Opfer der Bürokratie. Bravo!!!

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  6. Ludwig Bauer sagt

    Die jährliche Holzernte in Deutschland beträgt etwa 70 Millionen Festmeter Holz.

    Der gesamte Heizbedarf von Deutschland beträgt rund 400 TWh pro Jahr.

    Würden die 70 Millionen Festmeter Holz jährlich genutzt werden (nur für Heizzwecke), würde dies eine Energie von etwa 7,0 TWh liefern.

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      • Ludwig Bauer sagt

        @Stadtmensch Sie haben Recht – Ihre konservative Schätzung – liegt näher an der Wahrheit, sorry.

        Was ich sagen wollte, ca. 10% des gesamte Heizbedarfs in D wird durch Holz erbracht. Mehr ist kaum möglich. Wenn man von Öl und Gas weg will/muss (CO2/paek oil) braucht es neue Lösungen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Steht diese Frage denn zur Disposition? Ich denke nicht. Es geht darum dem Einzelnen die Möglichkeit zum Heizen mit Holzprodukten zu ermöglichen, und ihn nicht weiter mit Pseudowissenschaftlichen Argumenten so zu gängeln, dass die historisch etablierte Form des Heizens negiert wird.
      Wer einen Kamin hat, oder eine Kochmaschine oder einen Kachelofen, der ist der König unter den Wohlfühlenden! Meine Meinung.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Wer 1989 im Winter durch eine ostdeutsche Stadt fuhr, DER konnte Feinstaub sogar auf der Zunge spüren. Wer heute durch die gleichen Städte fährt, der wundert sich….aber nur, wenn er die Vergangenheit kennt.
          Ich kann diesen bullschit über vermeindliche Feinstaubquellen nicht mehr lesen, pure Angstmache. Das ist in meinen Augen eine Klassendiskussion geworden,
          Zitat: „Wohlfühlaccessoires des Mittelstands“ nennt Dittler sie.
          Was für eine Offenbarung.

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          • Thomas Bröcker sagt

            Ich habe Ende der 70-ziger in Erfurt studiert. Altstadtsubstanz mit Kohleöfen.
            Bei Inversionswetterlage musstest du IN die Wohnung gehen um frisch Luft zu holen. Das ist mit Heute überhaupt nicht mehr vergleichbar. Deshalb ringt der Alarmismus mir bestenfalls ein müdes Lächeln ab. Ich heize jetzt seit 20 Jahren mit Scheitholz-Holzvergaser und habe das bislang nicht bereut.

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        • Bauer Willi sagt

          Unser Kachelofen geht in einen Kamin von 14 Meter Höhe. Unser Hof ist eine Einzellage. Das Holz stammt aus der Durchforstung.
          Wo ist das Problem?

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          • Stadtmensch sagt

            Es gibt kein Problem. Es gibt nur Studien und deren Interpretation. Und die Vermarktung von Wünschen und Ängsten.

            Hier, frisch reingekommen:
            https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/in-falschen-haenden/

            Ich verkünde hier also nur meine konstruierte Wirklichkeit, die sich beim Thema Qualm und Nicht-Lüften-Können auf subjektive Wahrnehmungen stützt. Sowohl am Wohnort als auch am Arbeitsort gibts Nachbarn, die etwas anderes als trockenes, unbehandeltes Holz verfeuern. Es wird aber schwierig, wenn man über das Thema nicht reden kann, ohne als Moralist, linksgrünes Weichei mit superschmaler Komfortzone usw. abgespalten zu werden (s.o. Buch).

            Jedenfalls nicht, wenn in der Gesellschaft eine angstgetriebene kollektive Zwangsneurose in den Rüstungswahn führt.

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            • Thorens sagt

              „Hier, frisch reingekommen:
              https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/in-falschen-haenden/

              So hatte ich das selbst noch nicht gedacht.
              Eine Wahrnehmung, der man etwas abgewinnen kann.

              Zum Thema Holzheizung:
              Mir hat vor vier Jahren ein öffentlich allimentierter Zwangs-Energieberater zwecks Förderwürdigkeit des notwendigen Heizungstauschs zur Pelletheizung geraten. Alles Andere mache wirtschaftlich keinen Sinn. Hab dann doch eine staatl. geförderte Wärmepumpe angeschafft (das notwendige Beratungsgespräch hatte ja schon stattgefunden) und den Schritt bisher nicht bereut. Günstiger als das ganze Pelletheizungsbrimborium incl. Fertigung eines sicherheitsgerechten Lagerraums, war die WP in der Anschaffung schon.

              Grundsätzlich bin ich aber der festen Ansicht, dass man den, der mit Holz heizen möchte, das auch machen lassen soll. Und wenn das CO2-Thema nachvollziehbar immer weniger verfängt, wäre da ja noch der Feinstaubjoker. Ich glaube, die Menschen sind den Alarmismus leid und vermissen in dieser Zeit am meisten Solche am Ruder, denen man es auch abnehmen kann, dass es ihnen zu allererst um das Wohl des Landes und seiner Bürger geht.

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              „Sowohl am Wohnort als auch am Arbeitsort gibts Nachbarn, die etwas anderes als trockenes, unbehandeltes Holz verfeuern.“
              Das ist durchaus ein Problem, aber es macht einen Unterschied, ob ich das Holz mit einem Holzvergaser verbrenne, oder mit einem Kaminofen, in dem Holz verbrennt wird, auf denen vor 3 Monaten noch die Vögel auf den Ästen saßen, die gibt es genug.

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          • Pälzer Buh sagt

            Nein ihre Aussage ist vollkommen richtig.

            Aber Sie haben Oben in ihrer Aussage folgendes vergessen hinzuzufügen. Zuerst Ihre Aussage:“Fakt ist, dass Holz, dass im Wald verrottet, ebenso CO2 freisetzt wie Holz, das in einem Ofen verbrannt wird.“
            Folgendes sollte es meiner Meinung richtig heißen: Fakt ist, dass Holz, dass im Wald verrottet, gleichviel CO² freisetzt wie Holz,das in einem Ofen verbrannt wird.

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  7. Christian Bothe sagt

    Man kann es einfach nicht mehr hören, diese ganze Diskussion um das CO2, unterstützt von einer überflüssigen Behörde wie das UBA! Hauptsache der Ablasshandel mit den Zertifikaten bringt Geld und das Volk wird grün ideologisch mit einem schlechten Gewissen belastet…Genau wie B.Willi es mit dem Vergleich des CH4 Ausstoßes bei Rindern schreibt, ist es mit der Verbrennung von Holz! Das UBA sollte mal weiter denken, mehr CO2 = mehr Gruenmasse und Ertrag! Das ist nämlich das Positivum des CO2 auf der Erde!

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    • zmp_nachfahre sagt

      DAs UBA und weiter denken? Die werden doch dafür bezahlt, die gerade aktuelle Panik anzuheizen! Mal sind es Stickoxide, mal der Feinstaub, noch das CO2, nicht zu vergessen die „Pestizide in den Erdbeeren“ und andere Schmankerln…

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  8. Heinz Rolf sagt

    Die ganze Diskussion hat doch den Zweck die CO2 Steuer auf Brennholz zu begründen. Wenn mann sich um den CO2 Ausstoss kümmern wollte könnte mann die verwilderten Waldgebiete im Osten von Sprengkörpern befreien. damit mann Waldbrände löschen kann.

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  9. Ludwig sagt

    Die Brennholzverbrennung kann nur als Bürgerverdummung und Reglementierung angesehen werden. Holz ist ein regionaler Brennstoff und das ist Kreislaufwirtschaft. Unsere Linksgrünen Bundesämter sind doch nur noch mit abgetakelten Parteikadern besetzt und aus meiner Sicht gehören von den rd. 500 Bundesämtern rd. 90% abgeschafft. Die geben sich den offiziellen Anstrich , sind letzlich aber nur so eine Art NGOs.

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  10. Alberto Guidorzi sagt

    Versteht das Umweltbundesamt nicht, dass ein Baum wächst, reift und schließlich stirbt? Jetzt speichert es CO2, solange es wächst, aber sobald es reif ist, wächst es nicht mehr und speichert keinen Kohlenstoff mehr. Wenn der Baum nun in Breitengraden lebt, in denen es keinen vollständigen Blätteraustausch gibt, ist die Speicherung von CO2 in der Vegetation nur ein Umweg. Befinden wir uns hingegen in Breitengraden, in denen alle Blätter fallen und den gespeicherten Kohlenstoff in die Atmosphäre abgeben, reichern sie ihn im folgenden Jahr mit der neuen Vegetation wieder an, so dass es sich auch hier um einen Umweg handelt. Allerdings vergessen wir zu erwähnen, dass es bei einer ausgewachsenen Pflanze, sofern der Kohlenstoffhaushalt praktisch stabil bleibt, die Atmung ist, die Tag und Nacht arbeitet. Daher sind wir hier mit kontinuierlichen CO2-Emissionen konfrontiert. Mit anderen Worten: Ein ausgewachsener Baum hat aus klimatischer Sicht eine negative oder allenfalls neutrale Wirkung, wenn man die während seines vegetativen Wachstumslebens angesammelten Kohlenstoffvorräte außer Acht lässt. Dies ist der Fall beim Amazonas-Regenwald, der fast ausschließlich aus alten Bäumen besteht, und es ist auch falsch, ihn als „Lunge des Planeten“ zu bezeichnen. Wenn man darüber nachdenkt, wie eine Lunge funktioniert, kommt man tatsächlich zu dem Schluss, dass es besser wäre, sie vollständig zu eliminieren, wenn man nur den Gasaustausch betrachtet.

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    • Reinhard Seevers sagt

      „Wenn der Baum nun in Breitengraden lebt, in denen es keinen vollständigen Blätteraustausch gibt, ist die Speicherung von CO2 in der Vegetation nur ein Umweg. Befinden wir uns hingegen in Breitengraden, in denen alle Blätter fallen und den gespeicherten Kohlenstoff in die Atmosphäre abgeben, reichern sie ihn im folgenden Jahr mit der neuen Vegetation wieder an, so dass es sich auch hier um einen Umweg handelt.“

      Aus dem Grund nehmen wir nun die Blätter auf, reinigen sie, trocknen sie, schreddern sie und mischen sie unter die Zellstoffmasse aus denen dann „nachhaltiges“ Papier hergestellt wird!
      Guckst du: https://pro.earth/2024/08/31/aus-laub-wird-papier/
      „„Wir arbeiten nur mit den Blättern, die wir aus den Städten bekommen, weil wir die Blätter aus dem Wald nicht verwenden können. Es ist nicht einfach, sie im Wald zu sammeln, und es ist auch nicht nötig, weil es dort ein Ökosystem gibt. Wir bieten der Stadt eine kostenlose Lösung an: Sie liefert das Laub an unsere Produktion, wir reinigen es, granulieren es und verarbeiten es zu Zellulose“, erklärt Mitgründer und CEO Alexander Sobolenko.“
      🦄🤡

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      • zmp_nachfahre sagt

        OMG! Wenn die Stadtgärtner mit ihren (hoffentlich Akku-) Laubbläsern das Laub samt Straßenschmutz eingesammelt haben, wird daraus dann mit welchem (?) Aufwand Zellulose gemacht, die vermutlich gerade mal für Eierkartons reicht….

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  11. Johann sagt

    Lt. Deutscher Holzinventur 2012 wächst im Durchschnitt pro Hektar und Jahr 10.9 Vfm an Holzmasse zu. (In Österreich 9 Vfm. wegen Gebirgswald durchschnittlich geringer)
    Prof. Dr. Arno Frühwald hat 2007 eine Veröffentlichung gebracht, wonach für 1 Vfm der Atmosphäre 1 Tonne CO2 entnommen wird.
    Der jährliche Zuwachs ist sehr von der Baumart abhängig.
    Beim Wald muss immer der Gesamtzuwachs pro Hektar dividiert durch das Alter.
    Jede Baumart hat in einem anderen Alter die höchste Zuwachsleistung.
    Es wurde jetzt ein Buch veröffentlicht und ist
    unter der ISBN Nr.: 978-3-7116-0290-9 im Buchhandel erhältlich und bezieht sich hauptsächlich auf CO2. Der Titel des Buches lautet: „CO2- Fluch oder Segen“.

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    • Stadtmensch sagt

      Aus Peter Wohllebens Buch „Bäume verstehen“ hab ich mir gemerkt, dass junge Bäume auch „warten“ können, bis größere Bäume weichen und somit endlich genug Licht fürs Wachstum bekommen. Es gäbe wohl auch „junge“ Buchen, die schon viele Jahrzehnte in Wartestellung (also klein) sind.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Die Spezialisten dafür sind die Eiben. Ich hatte auf meinem Grundstück vor 25 Jahren ca. hundert Eibensämlinge gepflanzt, einige freistehend und andere in dichtem Gebüsch (Hasel, Weißdorn etc.) unter alten Linden. Die freistehenden hatten nach 12 Jahren ca. 2 m erreicht und standen als dichte Wand am Grundstücksrand. Die im Gebüsch waren schütter und ca. 70 cm hoch. Wir haben das Grundstück vor 13 Jahren geteilt, unser altes (zu großes) Haus an eine Familie mit Kindern verkauft und auf dem „Waldteil“ unseres Grundstückes eine kleineres Haus als Alterssitz gebaut. Dabei wurden die Eiben freigestellt. Heute nach 12 Jahren sind die Kümmerlinge dichter und stärker (4 m hoch) als die damals freistehend gepflanzten. Nur mal so als Illustration zu den „wartenden“ Bäumen im Unterholz.

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  12. Sonja Dengler sagt

    Der Fehler in den „zwei Wahrheiten“ ist gut zu finden, nämlich an dieser Behauptung im Text: „Deutschland muss aber spätestens 2045 klimaneutral sein.“
    Auch wir haben unseren Ofen (oder sagt man Herd?) mit Holz geheizt, das uns von Nachbarn geschenkt wurde, damit sie nicht auch noch fürs Entsorgen Geld bezahlen müssen. Wir haben es kleingesägt und uns daran erfreut, dass wir es in unserem Alter warm und behaglich machen können – ohne schlechtes Gewissen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      „Deutschland muss aber spätestens 2045 klimaneutral sein.“

      Hat der Liebe Gott gesagt, verordnet und mit Strafandrohung versehen?
      Diese Forderung und die naive sklavische Haltung der Regierenden zeigt doch, wie Rückgratlos und unflexibel sie sind.
      Wenn ständig die Pariser Vereinbarungen und die deutschen Selbstverpflichtungen als Maßstab gelten, egal ob Krieg, Inflation, Unwetter oder einfach Geldmangel herrschen, dann ist uns nicht mehr zu helfen. Die EU hat den Green Deal in einen Clean Industrial Deal umetikettiert und schon laufen alle Ökofaschos Sturm….der Kampf der Öko-Köppe geht weiter.

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      • Stadtmensch sagt

        „der Kampf der Öko-Köppe geht weiter“

        Egal wie man das „Transformationsziel“ nennt, 2045 klimaneutral oder wasweiß ich…Darum gehts gar nicht.

        Es geht darum, den Umbau zur Nutzung regenerativer Energie beizubehalten bzw. zu beschleunigen. Ich sitze hier bei 7° und Nieselregen, während die PV-Anlage immer noch genügend Energie für Heizung und Warmwasser eines ungedämmten Altbaus liefert. Natürlich hätte ich mir von dem investierten Geld auch ein schickes Auto kaufen können, das dann die meiste Zeit rumsteht und dessen Wert nach 20 Jahren auf Null geschrumpft ist. Eine Anlage zur Gewinnung regenerativer Energie ist wie Landwirtschaft: ich zapfe regenerative Naturresourcen an und wandle sie in Werte (z.B. durch Einsparung). Besser als alle Arten von Mining…

        Kapitalismus selbst ist „Die Geschichte einer andauernden Revolution“ (s. Werner Plumpe). Wenn nicht Krieg oder wenigstens die „Schöpferische Zerstörung“ hin und wieder Platz für neues Wachstum machen, stagniert der ganze Sch..ß und die „Soziale Frage“ wird laut.

        Btw: wie krieg ich jetzt dieses Einhorn Icon hier rein…

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        • Reinhard Seevers sagt

          „Es geht darum, den Umbau zur Nutzung regenerativer Energie beizubehalten bzw. zu beschleunigen.“
          Sagt wer? Es kann doch nur individuell und ökonomisch Sinn machen, nicht kollektiv verordnet und mit Ordnungsrecht, unterstützt durch moralisierende Angstmache gepuscht. Jeder sollte sich selber ausrechnen dürfen und können, mit welchem System er durchs Loch kommen möchte, und nicht wie er am schnellsten die Welt rettet, während andere sich einen Ast freuen.
          Hier das Einhorn dazu: 🦄

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        • zmp_nachfahre sagt

          Schön für Sie, wenn das bei Ihnen paßt.
          Aber können Sie damit auch einen Industriebetrieb zuverlässig versorgen? Wenn Stromausfall zur Zerstörung der Anlage führt? Oder auch nur ein Melkkarussell?

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  13. Ex-Baumschuler sagt

    Weiterhin gesucht: eine, nur eine einzige Studie, die eine Wirkung von CO2 auf die Erdtemperaturen nachweist. Ich hatte hier aber schon mal gefragt.

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    • Matthias sagt

      Da gibt es genug. Google hilft weiter. Es ist seit Jahrzehnten wissenschaftlicher Konsens das die Konzentration von CO², Methan und anderen Gasen, Auswirkungen auf das Klima haben. Wenn wir diesen Treibhauseffekt nicht hätten, wäre unsere Erde sehr lebensunfreundlich. Wenn wir zuviel CO² Konzentration haben, wird die Erde wärmer so wie es im Erdzeitalter Carbon der Fall war. Sogar Shell hat schon vor Ewigkeiten eine Studie dazu rausgebracht.
      Aber egal unsere Kinder können ja schauen was sie mit dem Schutthaufen machen. Dürre, Starkregenereignisse, Stürme etc. gab es ja schon immer und wir müssen nichts ändern. Einfach weiter wie bisher und mit Vollgas gegen die Wand

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      • Die nächste Generation von Bäumen verbraucht wieder das CO2

        Deswegen gilt es ja als umweltneutral,

        Aber wielviel Bäume brauchen wir dazu, um einen Baum mit 80 Jahre eingefangen CO2 zu vertilgen?

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  14. Ursula Fischer sagt

    FP ganz deiner Meinung mit der Sonnenaktivität und das ‚zuviele‘ CO2 in der Luft hilft der Assimilation, d.h. mehr (Holz -) Zuwachs. Fraglich, ob die grünen Ideologen im UBA so weit denken können?

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  15. Ferkelhebamme sagt

    Da die Biogasanlage, von der wir unsere Wärme beziehen, wie viele andere vor dem Aus steht, müssen wir uns um eine neue Heizungsanlage für unseren Betrieb kümmern. Doch was ist der sinnvollste Weg? Den Gedanken an Hackschnitzel haben wir jetzt ganz schnell wieder fallen lassen, nachdem wir von einem Freund erfahren haben, dass er große Probleme hat, an Hackschnitzel zu kommen und darin keine Zukunft mehr sieht. Er hat einen Forsttechnik-Betrieb…
    Im benachbarten Wald, in adeliger Hand, verrotten die umgestürzten Buchen.
    Eigentlich dumm, dass wir vor 20 Jahren die Ölheizung verkauft haben, die mit 30 Jahren noch tadellos lief

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  16. Marian E. Finger sagt

    In seiner Argumentation lässt das Umweltbundesamt außer Acht, dass unsere europäischen Wälder schon länger als 80 Jahre nachhaltig gepflegt werden, was heißt, es werden nur so viel Bäume entnommen, wie entsprechend nachwachsen, der Wald als Ganzes bleibt als Kohlenstoffspeicher deshalb erhalten. Tatsächlich ist es ja sogar so, dass die Waldflächen in Europa zunehmen, der Kohlenstoffspeicher hierzulande also größer wird.

    Würde man dem Wald keine Bäume mehr entnehmen, würde der Kohlenstoffspeicher deshalb nicht größer, im Gegenteil. In sehr alten Wäldern wie dem afrikanischen Urwald wird weniger Kohlenstoff neu gespeichert, als durch Verrottung frei wird.

    Das Argument trifft also nur zu, wenn man den Wald in seiner Gesamtheit abholzen und dann insgesamt neu nachpflanzen würde, aber so ist es in Wirklichkeit ja nicht.

    Ich glaube aber trotzdem, dass Holzheizungen demnächst verboten oder teuer besteuert werden. Es geht ja nicht wirklich ums Klima, sondern darum, dem Staat neue Einnahmequellen zu verschaffen. Die Besteuerung der Luft ist eine neue Goldgrube, die natürlich ausgebeutet werden wird.

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  17. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Wie ich bereits sagte, dieser Schwachsinn geht weiter weil er am Sonntag nicht abgestellt wurde. Deswegen ist das Thema speziell hier eigentlich fehl am Platz! Jenseits der neuen innerdeutschen (Brand-) Mauer hat man das Problem erkannt.

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    • Bauer Willi sagt

      „Das Thema ist hier fehl am Platz“.
      Können Sie sich vorstellen, dass es für Andere von Interesse sein könnte?

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      • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

        Natürlich ist es von Interesse, aber es ändert nichts an dem was ich geschrieben habe. CO2 ist ein Steuerungselement. Den ganzen Schwindel erkennt man ja schon an gefälschten Zertifikaten.
        Ich habe mal gelesen das ein junger Baum erst mal mehr Sauerstoff verbraucht als das er CO2 bindet. In seinem weiteren Leben nimmt er dann CO2 auf gibt es aber auch wieder ab über die Zersetzung der Früchte, des Laubes und Totholz. Und dann ist es ja egal ob ich das Holz direkt verbrenne oder in Jahren das von diesem Baum erzeugte Nutzholz thermisch verwerte oder kompostiere. Ich verbrenne natürlich nicht das alte Nutzholz der heutigen Bäume aber das von früher geschlagenen. Oder gibt das dann kein CO2 ab? Wir müssen erstmal die Möbel länger nutzen, Oma’s altes Bett weiter nutzen und nicht Trends hinterherlaufen denn Firmen wie Ikea haben ja selbst riesige Waldbesitzungen mit gigantischen Holzeinschlägen. Alles in allem wahrscheinlich ein Nullsummenspiel …

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  18. Thomas Bröcker sagt

    Man kann das Kasperletheater und die beliebig verdrehten Teilwahrheiten des UBA und anderer Konsorten nicht mehr hören. Unser Land ist grüner denn je und hatte nie in den letzten 200 Jahren so viel Wald wie heute. Wir haben nach wie vor effektiven Holzzuwachs, auch wenn einige Waldtypen Probleme haben. Ein gepflegter gesunder Wald (im Sinne von Forstkultur), der auf Ertrag ausgelegt ist, und eine gute und normale Altersklassenstruktur hat, bindet er IMMER mehr CO2 als ein „sich selbst überlassener „Naturwald“. Ganz einfach weil ZUWACHS das Ziel guter Forstwirtschaft ist.

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  19. Bergamasca sagt

    Mir scheint, dass diese Diskussionen völlig außer Acht lassen, dass ein Wald, der nicht gepflegt wird, sich wegen des vielen Totholzes auch nur schlecht verjüngen kann. Und dass gleichzeitig die Brandgefahr steigt. Wieviel CO2 wohl freigesetzt wird, wenn der Wald schließlich irgendwann brennt, hat niemand einkalkuliert – weil nicht sein kann, was nicht sein darf?
    „Deutschland muss aber spätestens 2045 klimaneutral sein.“ Helau!

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  20. Frikadellen piet 46 sagt

    Guten Morgen es gibt auch sehr viele Fragen die das Leben mit sich bringt Holzheizung oder nicht was passt in meine Haus oder nicht und ganz wichtig es muss klimaneutral sein nur was ist das klimaneutral ich bin ja der Meinung das ganze wird überschätzt da die Sonne Aktivität dafür verantwortlich ist dass es wärmer wird und wir mehr CO2 in der Luft haben oder umgekehrt auf der anderen Seite haben wir Putin wo wir gar nicht genau wissen was er uns in Zukunft ermöglichen wird

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    • Ursula Fischer sagt

      FP ganz deiner Meinung mit der Sonnenaktivität und das ‚zuviele‘ CO2 in der Luft hilft der Assimilation, d.h. mehr (Holz -) Zuwachs. Fraglich, ob die grünen Ideologen im UBA so weit denken können?

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  21. Anja Brosig sagt

    Guten Morgen.
    Auch ich habe verstärkt diesen Winter mit Holz geheizt und damit meine Gasheizung entlastet. Die Bäume dafür mussten vor 2 Jahren auf meinem Waldgrundstück gefällt werden, da sie trocken waren und beim umfallen andere, gesunde Bäume mitgerissen hätten. Überwiegend Kiefern.
    Das Gas, was ich dadurch eingespart habe, wäre ja mit Schiffen über die Weltmeere gekommen und diese Schiffe fahren ja auch nicht gerade CO 2 neutral.
    Ich finde, es sollte darüber nachgedacht werden, wie man Filter effizient für Kamine einsetzen könnte, um Feinstaub zu reduzieren, anstatt wieder ohne Sinn und Verstand etwas zu verbieten oder schlecht zu machen, was seit Jahrhunderten gängige Praxis ist.

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