53 Kommentare

    • sonnenblume sagt

      Bisher waren es doch überwiegend Angriffe von Einzeltieren. Aber wenn ein Rudel angreift? Wie in der freien Wildbahn eben.

    • firedragon sagt

      Ob Herr Jaenicke ein Oberschlaumeier ist, weiß ich nicht, das interessiert mich auch nicht.
      Mich hatte nur die Aussage eines Schafhalters stutzig gemacht, der kilometerlange handelsübliche Schafnetzzäune aufstellt und andere Schafhalter quasi, als zu blöd dafür hinstellt.

      https://www.instagram.com/reel/COWtbfYnmWf/?utm_medium=copy_link

      Es ist ja nicht so, dass der Wolf nicht springen kann … er kann das sogar mit Schaf im Maul und über genau so eine Höhe …

      Es ist auch ganz toll, dass auf die Möglichkeit hingewiesen wird, dass Herdenschutzhunde die Schafe schützen. Es werden dazu auch ganz tolle Beispiele gezeigt.
      Der Einsatz von HSH hat nur einen Haken, funktioniert nur ohne gerichtliche Konsequenzen für den Halter, so lange fremde Menschen und fremde Hunde nicht in die Nähe von, durch HSH geschützte, Herden kommen. Und ich spreche da nicht von nur ein paar Metern.

      • sonnenblume sagt

        Herdenschutzhunde kommen ursprünglich z.B. aus dem Kaukasus, oder Pyrenäen usw. Also große bergige Gebiete. Das sind doch ganz andere Voraussetzungen für so ein Tier, als die kleinteiligen Flächen hier zu Lande.

        • firedragon sagt

          Genau das meine ich.
          Ich hatte einige Kangale, über Jahre.
          Hunde dieser Art arbeiten absolut selbstständig, denen muss man nicht sagen, was sie zu tun haben. Sie unterscheiden auch nicht.
          Die Regionen, in denen diese Art Hunde zum Einsatz kommt, kann man zb mit der Haardt nicht vergleichen. Hier ist viel zu eng besiedelt, viel zu viel Tourismus.
          In Rumänien, Türkei usw., woher die HSH stammen wird auch nicht spazieren gegangen. Die Menschen halten sich von den Herden fern.
          Der Deutsche rennt noch hin, wundert sich warum er so ein Vieh am Bein hängen hat und verklagt den Halter.
          Soviel dazu, man könne in ganz D. mal eben mit HSH arbeiten.

          • sonnenblume sagt

            Der Kangale ist ja leider kein Familienhund, aber sehr schön in Kopfform und Fell.

      • sonnenblume sagt

        Alle Wolfsgehege die man im TV sieht haben eine hohe Einfriedung. Wenn der Wolf nun so friedlich ist wie immer behauptet wird, wäre das doch unnötig. Schließlich werden sie im Gehege ausreichend, immer am selben Platz gefüttert und er dürfte doch kein Bedürfnis verspüren diesen Ort zu wechseln. Was passt da nicht?

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        • Marion sagt

          Ja, die Sache mit dem Wolfsgehege ist sehr interessant. Nicht nur, dass man ihn offensichtlich so stark einsperren muss, damit er keine Gefahr darstellt. Mir schwirrt immer noch im Kopf rum, wo in Schweden eine Tierpflegerin aus nicht geklärten Gründen in das Wolfsgehege gegangen ist, sie wurde von dem Rudel getötet.

      • Paulus sagt

        @ firedragon, was diese HSH betrifft werden diese von den Wolfsschützern immer so harmlos dargestellt. Ich empfehle jedem Halter die Versicherungsbedingungen
        genau zu studieren und bei seiner Tierhalterhaftpflicht Gefahrenerhöhung anzumelden. Im Schadensfall könnte man sonst sehr dumm dastehen. Mit der erhöhten Prämie dürfte sich das Thema HSH dann weitgehend erledigt haben.
        Vielleicht sollte man es auch mal unter diesem Aspekt betrachten.

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  1. Thomas Apfel sagt

    In diesem Zusammenhang traue ich den Laboren auch nicht mehr so recht über den Weg.
    Manchmal denke ich, die “drei Moleküle” die gefunden werden hängen permanent an deren Gerätschaften. Ich habe vor einigen Jahren mal völlig gleiche (gut durchmischte) Bodenproben an 3 akreditierte Labore geschickt. Von Versorgungsklasse B bis E für die selbe Probe und die selben Nährstoffe war alles dabei, das gleiche bei pH Werten.
    FIBL hat in einem Öko-Obstbaubetrieb bei uns Passivsammler für athmosphärische Belastungen durch PSM aufgestellt. Da gab es ein kleines “Versehen”, einer der Sammler stand die erste Zeit auf dem Vorgewende des konventionellen Nachbarbetriebes. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
    Im Grundsatz ist es ja richtig, die Verbreitung und ev. Verfrachtung von Wirkstoffen zu untersuchen. Nur muß das dann von neutralen Stellen offen einsehbar organisiert werden (Kammern bzw Pflanzenschutzämter). Einrichtungen wie FIBL mit einer expliziten Öko-Agenda geht es nicht um Objektivität, sondern um Untermauerung der eigenen Ideologie.

    • Thomas Apfel sagt

      Huch, Kommentar zum falschen Beitrag ! Der nächste war gemeint ( “Giftiges Obst”)

    • sonnenblume sagt

      Unterschiedliche Laborwerte bei gleichem Probenmaterial gibt es öfter. Was und wem soll man dann glauben? Das Vertrauen in die Institutionen ist jedenfalls nicht mehr gegeben.

    • Thomas Apfel sagt

      Schon erstaunlich, wieviel gut bezahlte Arbeitsplätzchen; Institute und Einrichtungen sich um den Wolf gruppieren, ist fast schon ein Wirtschaftszweig.

      • sonnenblume sagt

        Dazu ein Wolfskrankenwagen für 11000 Euro für verunfallte Tiere. Super! Das hat was.

          • sonnenblume sagt

            Der Gerechtigkeit wegen müsste man solche Hilfsmittel ja auch für alle anderen Wildtiere fordern. Oder sind die weniger wert? War jetzt nicht ernst gemeint.

  2. Heinrich Steggemann sagt

    Bin dieses Frühjahr mit Mobgrazing von Zwischenfrüchten gestartet um die Bodenbiologie anzuregen mehr Kohlenstoff zu speichern. Es kamen dabei Schafe von zwei Privatpersonen zum Einsatz. Haben dabei verschiedene Parzellengrössen ausprobiert. Für eine gleichmässige Beweidung des oberen Pflanzendrittels muss spätestens nach drei Tagen eine neue Parzelle angeboten werden und bis zur nächsten Beweidung eine längere Pause eingelegt werden. Bei der letzten Beweidung vor Einsaat der nächsten Hauptkultur kann auch kürzer abgeweidet werden. Wie soll das mit nutztierreissenden Wölfen gehen? Viele unserer Ackerflächen sind nur einen halben Hektar gross. Mit einfachen Zäunen und ruhigen ausgeglichenen Schafen ist das möglich, aber nicht mit dem deutlich höheren Arbeitsaufwand zum Auf und Abbau angeblich wolfssicherer Mobilzäune. Es müssen konsequent nutztierreissende Wölfe entnommen werden, um dauerhaft eine scheue unauffällige Wolfspopulation in unserem dicht besiedeltem Land zu erhalten. Nachfolgend ein Video zur Reduzierung von CO2 in der Atmosphäre durch entsprechend gemanagte Weidetiere. https://m.youtube.com/watch?v=H4kdIXZCHI4

    • Stadtmensch sagt

      Danke für den Link. Nach 20 Jahren schon 75cm leichtes Spiel mit der Sonde?
      Hammer!
      Wie bekommt man jetzt wieder mehr Weidetiere in die “Sandkisten” Ostdeutschlands?
      Wer kann hier bitte mal definieren was Vernunft ist?

      Soll der Wolf jetzt die ganzen Fehlsteuerungen mit Schalenwild korrigieren? Die einen hegen im Winter ein und füttern die anderen lassen es frei umherziehen. Die einen pflanzen leckere Äsung um Verbissschäden zu reduzieren, die anderen brauchen viel Wild für solvente Hobbyjäger. Alle wollen immer nur mehr Gewinn rausziehen, als sie investieren. Weiß auch nicht, wen ich mit “alle” meine. Solche Einlassungen passieren eben, wenn man keine objektiven Erfahrung hat und jeder was anderes erzählt.

  3. Ostbauer sagt

    Die Ergebnisse verwundern mich nicht. Wer nicht selbst aktuell betroffen ist, in welcher Form auch immer, wird der Rückkehr des Wolfes psitiv oder eher positiv gegenüber stehen.
    Wir haben im letzten Jahr 3 Kälber an den Grauen verloren. Der Förderantrag für den Bau eines wolfsicheren Zaunes liegt seit einem Jahr zur Bewilligung beim Ministerium.
    Unsere Nachbarn haben in diesem Jahr bereits 7 Kälber ihrer Mutterkühe nachweislich an den Wolf verloren. Die können aber nicht 300 ha Grünland fest und wolfssicher einzäunen.
    Brandenburg hat mit der Weile die höchste Wolfsdichte der Welt- 1,33/ km2. Fast täglich kommt es hier zu Wolfssichtungen, auch am Tage. Das Netz ist voll von spektakulären Begegnungen, meist mit jungen Wölfen, aber wer weiß schon wie die ticken.
    Wie bei vielen Sachen in Deutschland, wird auch beim Thema Wolf der Bogen überspannt werden.
    Kaum einer will den Wolf hier wieder ausrotten (obwohl wir die letzten 150 Jahre gut ohne ihn ausgekommen sind) allerdings brauchen wir auch einen definierten Zielbestand und über diesen hinaus muss er auch konsequent bejagt werden.
    Ein Land wie Schweden; mit einer Fläche von 440000 km2; hat einen Zielbestand von ca 350 Wölfen. Darüber hinaus wird bejagt. Brandenburg mit seinen knapp 35000 km2 leistet sich mit der Weile rund 400 Wölfe, welche Schizophrenie!
    Die Simmung wird irgendwann kippen, Keine guten Aussichten für den Wolf.

    • Brötchen sagt

      Komm Ostbauer, die Pfähle kriegste ja schon geschenkt 😉

      Meines Erachtens ist es unmöglich einen bezahlbaren wolfssicheren Zaun zu bauen.

      Wenn die wollen, kommen die überall durch, die wägen nur dass Risiko ab.

    • Thomas Apfel sagt

      Hallo Ostbauer, ich bin ja kein Jäger, aber ehrlich gesagt, wenn ich nachts beim Beregnen zu Fuß und unbewaffnet durch die Anlagen schleiche, ist mir nicht immer ganz wohl in meiner Haut.

      • Ostbauer sagt

        Jou, hab ich durch. Einmal am hellerlichten Tag auf 30 m im Weizen. Er hatte ein Reh gerissen. Gott sei Dank war ich nur 5 m vom Auto entfernt und hatte meinen Hund nicht dabei. Hätte bös enden können.
        Das zweite mal im Januar beim pirschen nachts auf Sauen. Auf 40 m Auge in Auge. Auf meine Ansprache kam er noch dichter. Erst ein Warnschuss in den Dreck lies ihn gemütlich von dannen ziehen. Da wird einem doch anders. Rotkäppchen hin oder her.

        • sonnenblume sagt

          Köln und Uelzen sind schon mal ein guter Anfang. Je mehr Tiere geboren werden, desto mehr Reviere gebrauchen sie. Ich bin ja wirklich tierlieb, aber wenn man abends oder Nachts nicht mehr sicher durch den Betrieb laufen kann, dann ist wirklich Schluss mit lustig und in den Dämmerungszeiten sind auch zeitweise noch Schüler unterwegs. Ist nicht immer Hochsommer.

  4. Ludwig sagt

    Wenn ich in der Stadt oder in einem Wohngebiet auf dem Land lebe , warum soll ich gegen den Wolf sein. Da die Geschädigten durch den Wolf in der Minderheit sind , ist doch das Ergebnis doch von vornerein klar. Erst wenn es Tote in der Zivilbevölkerung gibt , dann wird die Stimmung kippen. Zur Zeit arbeiten NGOs , Medien und Politik eng zusammen und halten das Bild des ungefährlichen Wolfes aufrecht. Wer dagegen ist wird niedergemacht. In ganz Frankreich dürfen nur max. 300 Wölfe leben und der Bestand wird auf dieser Höhe reguliert. In Niedersachsen haben wir inzwischen über 300 Wölfe und die Tierrisse sind schon bei über 2000 gelandet. Rinder , Pferde Schafe , Dammwild hat es hier schon erwischt.
    Falls der Tierhalter den Beweis des Wolfes erbringen kann , dann wird auch gering entschädigt. Diese Tiere zählen im öffentlichen Bewußtsein nichts , da der Wolf ja viel wertiger ist. Auch die Jäger klagen inzwischen über wildtierleere Jagdreviere, weil natürlich auch ein Wolf nur vom Fressen leben kann. Nach einem Wolfsangriff mit toten Schafen o.ä. verbleiben frustrierte Schäfer und Tierhalter zurück., denn Zäune und Herdenschutzhunde helfen meistens nicht. Auch hier treiben die Wolfsfreunde die Leute in eine “Gespaltene Gesellschaft” und das wird bei vielen Themen immer schlimmer . Wer mal seine nicht liebsame Meinung sagt wird defamiert und in die Ecke gestellt. Wehe , wenn diese Gesellschaft einmal aufwacht und den gesunden Menschenverstand einschaltet.

    • Elisabeth Ertl sagt

      Bei uns in der Südoststeiermark gibt es derzeit keine Wölfe, aber so viele Goldschakale, dass vom Reh- und Niederwild nicht mehr viel übrig ist. Wir hatten letzten September schon einen Überfall direkt vor unseren Augen beim Stall. Es war ein einzelnes Tier, das von 110 cm hohen Elektronetz abgehalten wurde. Aber die Shropshire-Herde war verstört, da haben dann Schafe ihre Trächtigkeit verloren, und die Geburten heuer waren ungewöhnlich spät mit der Folge, dass irgendwann im Juni niemand mehr Rasenmäherlämmer kauft. Das alles gilt nicht als Schaden.
      Jetzt mussten sogar die Tierschützer einsehen, dass es ohne Bejagung der Schakale das ganze Ökosystem kippt. Von Oktober bis März dürfen sie neuerdings gejagt werden. Das gilt erst seit Dezember 2020, d.h. bis jetzt hat man erst viel zu wenige erlegt.

    • Arnold Krämer sagt

      “Auch hier treiben die Wolfsfreunde die Leute in eine „Gespaltene Gesellschaft“ und das wird bei vielen Themen immer schlimmer . Wer mal seine nicht liebsame Meinung sagt wird defamiert und in die Ecke gestellt. Wehe , wenn diese Gesellschaft einmal aufwacht und den gesunden Menschenverstand einschaltet”.

      Da hat Sahra Wagenknecht (“Die Selbstgerechten”) wieder ein schönes neues Beispiel für ihre Beschreibung der Lifestyle-Linken, deren Framing und der gesellschaftlichen Spaltung.

      Das “Mädel” hat ja so recht mit ihrer Analyse der deutschen Gesellschaft.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Wenn der Wolf in den Mythen als Bestie erscheint, dann ist nicht das Tier als solches gemeint. Gemeint ist der Archetyp, das Bild des Wolfes im menschlichen Tiefenbewusstsein. Gemeint ist eine menschheitsgeschichtliche Erfahrung: Der Mensch, der sich mit dem Wolf identifiziert, der seiner Faszination erliegt, er ist es, der zur Bestie werden kann, weil er eben nicht das Privileg der Unschuld genießt wie der Wolf selber.
        Der Wolf war stets das Idol der Krieger, ob es nun die kapitolinische Wölfin ist, welche die Stadt Rom dem Kriegsgott Mars weiht, ob es die Germanen waren, die sich in der Identifikation mit dem Wolf einen ausreichenden Adrenalinschub verpassten, wenn es darum ging, einen Stammeskrieg zu beginnen; oder ob es Hitler war, der den Decknamen „Wolf“ wählte. Und er ist bis heute ein Idol der Faschisten, beispielsweise der türkischen „Graue Wölfe“.

        Und wer sich selbst der Gewalt verschreibt, den holt früher oder später eine irrationale Angst vor dem Wolfsarchetyp ein: Der Fenriswolf der nordischen Mythologie ist ein zunächst harmloses Tier, welches aber immer größer und größer wird, schließlich die Götter bedroht, gefesselt wird, wobei der Gott Tyr einen Arm verliert, sich aber zur Zeit des Weltenbrandes losreißen, den Kriegsgott Odin verschlingen und von seinem Sohn Vidar getötet werden wird.
        Die Reserviertheit des Christentums dem Wolf gegenüber wurzelt im Ideal der Gewaltlosigkeit, dem die Märtyrer der ersten drei Jahrhunderte ihr Leben geopfert haben. So kennt der Umgang der legendären Heiligen mit dem Wolf im Wesentlichen zwei Absichten: ihn zu domestizieren, wie es Franziskus tat, oder sich von ihm bzw. ihn von sich fern zu halten wie in der Geschichte des Heiligen Wolfgang
        Darin nichts weiter zu sehen als illegitime kirchliche Angstmache, ist zynisch. Denn bestialisch ist ja nicht das Tier Wolf. Bestialisch ist es, ungerührt zuzusehen, wie die Lieblinge von Kindern – Ponies, Pferde, Lämmchen – vom Wolf zerfleischt werden, weil Herdenschutzmaßnahmen nicht wirken oder nicht praktikabel sind;
        im Einklang mit den Gesetzen stehende Abschüsse von Wölfen zu verhindern, indem man die beauftragten Jäger bedroht und ihnen die Arbeit verunmöglicht;
        gegen solche Gesetzesbrecher nicht mit aller Entschlossenheit vorzugehen, sondern ihr Tun hinzunehmen aus wahltaktischem Kalkül in einer Gesellschaft, die sich bereits mehrheitlich mit dem Wolf identifiziert; sich als Bürger wie im Milgram-Experiment die Reserviertheit der Menschenseele gegenüber dem Wolf von den Experten der NGOs schlecht reden zu lassen.

        • Stadtmensch sagt

          Darauf eine Bjorn Höcke:

          “Heute, liebe Freunde, lautet die Frage nicht mehr Hammer oder Amboss, heute lautet die Frage Schaf oder Wolf. Und ich, liebe Freunde, meine hier, wir entscheiden uns in dieser Frage: Wolf.”

          😉

  5. Du solltest hierbei nicht unerwähnt lassen, daß 0,28 Promille der Bevölkerung befragt wurden. Z. B. ganze 100 in Niedersachsen. Weiter erfolgte die Befragung ausschließlich online und nur unter registrierten Nutzern des Befragungspaneels.
    Repräsentativ… Naja.

    • Bauer Willi sagt

      Bereits bei 1000 Befragten kann eine Umfrage repräsentativ sein. Siehe Bundestagswahlen

      • firedragon sagt

        Die repräsentative Umfrage kann man ja auch mal bei Nutztierhaltern durchführen…das Ergebnis dürfte deutlich anders ausfallen…

  6. Thomas Apfel sagt

    “Obwohl weite Teile der Politik und Medien, sowie der Jagd- und Bauernlobby das Thema zunehmend unsachlich behandeln, hat die Akzeptanz des Wolfes in der Bevölkerung nicht abgenommen”
    Die haben die wirklich Betroffenen gar nicht in die Befragung einbezogen. Genau so geht Framing und Meinungsmache – ich suche mir die Leute aus, die praktisch keine Berührung mit dem Wolf haben – und, oh Wunder, es kommt das heraus, was ich erwartet habe.
    Da die Tiere nicht bejagt werden, verlieren sie auch zunehmend ihre Scheu und tauchen immer näher an Siedlungen auf. Aber es muss erst das erste “Rotkäppchen” verschwunden sein, eh man begreift, dass das schlaue und lernfähige Tiere sind.
    Bei uns in den Obstanlagen haben wir in den letzten 12 Monaten 7 Wolfsrisse gefunden (6 mal Reh und einmal Hirschkalb) und das ist ganz sicher ein Bruchteil der tatsächlichen Risse. Ich persönlich habe damit kein Problem, die Verbiß-, Schäl- und Fegeschäden haben abgenommen. Aber alle diese Risse waren nicht weiten als 1.000 m vom Dorfrand entfernt. Die folgen einfach den Beutetieren, die sich bei uns zunehmend im Stadt- und Dorfrandbereich sammeln.
    Wie gesagt, ich kann gut mit dem Wolf leben, würde mir aber wegen der notwendigen Scheu eine geordnete Bejagung wünschen.

    • sonnenblume sagt

      Erst wenn sie zunehmend in den Städten durchziehen, oder sich aufhalten, so wie neulich in Köln, wird man die Population hinterfragen. Dann ändert sich vielleicht auch das Meinungsbild. Aber bis dahin ist es noch weit.

      • Inga sagt

        Oh,
        wenn die Leute vom Wolf genauso viel Ahnung haben wie von Landwirtschaft, dann…

    • Elisabeth Ertl sagt

      @ Thomas Apfel, wie schätzen Sie die grundsätzliche Möglichkeit ein, Schäden an Obstkulturen auch über eine geeignete Bejagung zu minimieren, z.B. indem ein Obstbauer das Recht erhält, das Schalenwild selber mittels Bejagung von seinen Anlagen fern zu halten?
      Überall, wo der Wolf auftaucht, fürchten sich die Leute zunächst einmal. Dann kommt eine ganze Armada an Gehirnwäschern aus “ehemaligen Großwildjägern” und sonstigem Personal des Wolfs-Business und redet ihnen das aus – so lange, bis sich auch gar niemand mehr getraut zu sagen, was er/sie wirklich denkt, aus Angst vor Shitstorms gegen sich und die ganze Familie.
      Ich habe ja den Verdacht, dass es da Motive im Hintergrund gibt, über die man halt schweigt. Darüber habe ich einen langen Artikel geschrieben: https://www.bauertothepeople.at/2021/02/03/wolf-und-jagdtourismus-2/

      • Thomas Apfel sagt

        Hallo Frau Ertl,
        natürlich kann die geordnete Bejagung das leisten (Schäden durch Schalenwild begrenzen). Das hat zum Beispiel zu DDR Zeiten gut funktioniert, da ein Großteil der Jäger in der Landwirtschaft gearbeitet hat. Die sogenannten “Jagdkollektive” haben in der Regel gute Arbeit geleistet.
        Wir haben hier eine Sondersituation, die auch schon das eine oder andere mal in den forstlichen und jagdlichen Fachzeitschriften diskutiert wurde.
        Ausgangspunkt erst der starken Vermehrung des Schalenwildes und nachfolgend der Wölfe waren die großen Truppenübungsplätze der Roten Armee (Lieberoser- und Kyritz-Ruppiner Heide und Dubrower Heide z.B.).
        Die Rotarmisten hatten immer eine Handvoll Munition in der Tasche und haben damit die Wildbestände auf den Übungsplätzen kurzgehalten (die kamen bei gemeinsamen Manövern abends immer mal mit “Buschfleisch” an).

        Nach der Wende kam die Jagd auf diesen Flächen in private begüterte Hände und es wurden Wildbesätze herangezogen, die unvorstellbar waren. Da wurden im umliegenden Forstbereich nicht etwa Verbißschäden, sondern Trittschäden an Schonungen diskutiert, so als wäre eine große Rinderherde durch den Wald gerammelt.
        Zwischen 2005 und 2012 hatte ich das erste mal nach fast dreißig Jahren schwere Schäl- und Verbißschäden durch Rotwild in eingezäunten Obstanlagen. Kein Zaun war hoch genug die Viecher aufzuhalten.
        Ich meine, es ist schon ein imposanter Anblick, wenn im Morgengrauen 12 prächtige Hirsche in deiner Anlage stehen, nur wenn du dann die Schäden aufsummierst bit du ganz schnell im oberen fünfstelligen Bereich.
        Das bewußte “Schießplatzrevier” gehört jetzt meines Wissens Tönnies. Die haben da in den letzten Jahren ordentlich aufgeräumt, die kennen sich ja mit Fleisch schließlich aus. Seitdem sind die Schäden jedenfalls massiv zurückgegangen, wahrscheinlich dank Tönnies UND dem Wolf.

    • Lady sagt

      Von unsachlicher Berichterstattung seitens Bauern – und Jagdlobby zu sprechen ist schon dreist.
      Ohne eine geregelte Bejagung wird es in Zukunft – und am besten in naher Zukunft -nicht gehen.

      • Elisabeth Ertl sagt

        Die “ehemaligen Großwildjäger” juckt es eh schon in den Fingern:
        https://www.youtube.com/watch?v=2RIEot7O-fM
        Hackländer meint, jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Das bedeute zunächst noch nicht, dass der Wolf bejagt werden dürfe, er hätte weiterhin eine ganzjährige Schonzeit. Die ortsansässigen Jäger würden auf diese Weise vielmehr verpflichtet werden, den Wolf zu hegen. Die Aufnahme ins Jagdrecht würde darüber hinaus bedeuten, dass ein Jäger, der einen Wolf illegal tötet, nicht nur eine entsprechende Strafe zu fürchten hat wie jetzt auch schon, sondern dass ihm zusätzlich auch der Jagdschein entzogen wird.
        Irgendwann allerdings, so Hackländer, wird die Wolfs-Population so stark werden, dass man regelmäßig Tiere entnehmen muss, um das ökologische Gleichgewicht, welches allzu zahlreiche Wölfe in der Kulturlandschaft früher oder später sehr wohl gefährden würden, zu erhalten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür, also die Aufnahme ins Jagdrecht, müssten jetzt bereits geschaffen werden.
        Um Weidetiere vor Wölfen zu schützen, müsste allerdings jährlich mindestens 25% der Population entnommen werden, was wohl kaum die Akzeptanz der Bevölkerung finden wird. Von verpflichtendem Herdenschutz wird diese Regulierung des Wolfes daher nicht entbinden.
        In seinem Buch merkt Hackländer in diesem Zusammenhang an: “Der überwiegende Teil der Jagdgesellschaft wird aber wenig Lust auf die Jagd von Tieren haben, die extrem schwer aufzuspüren und als Jagdbeute unattraktiv sind – Wölfe bringen weder genießbares Fleisch noch Trophäen.”
        Wer also soll später die ökologisch notwendige systematische Regulierung des Wolfsbestandes übernehmen? Darauf gibt Hackländer keine Antwort.
        Trophäen interessieren die ortsansässigen Jäger tatsächlich kaum. Sie spielen aber sehr wohl eine Rolle für Jagdtouristen. Schon jetzt gehen österreischische Freizeitjäger der Trophäen wegen auf Wolfsjagd in osteuropäische Länder – allerdings unter der sicheren Führung der dortigen kundigen Revierjäger. Ulrich Wotschikowsky hat bereits 2016 vorgeschlagen, den Wolf für die Trophäenjagd, also für den Jagdtourismus freizugeben, sobald eine ausreichende Zahl erreicht ist. “Manche wird das freuen”, weiß auch Klaus Hackländer, der auch Jagdtourismus in afrikanischen Ländern befürwortet, um den Wildtieren einen finanziellen Wert zu geben und ihre Erhaltung damit zu begünstigen.
        Werden nach anderen bei Einheimischen unbeliebten und wenig prestigeträchtigen Tätigkeiten wie Arbeiten am Bau, in der Gastronomie, in der Altenpflege und in der Erntehilfe billige osteuropäische Arbeitskräfte später auch unsere außer Kontrolle geratenen Wolfsbestände managen und die reichlich zahlenden Jagdgäste sicher durch ihr Abenteuer geleiten?

      • Ostbauer sagt

        @ Lady
        Die Frage wird dann allerdings sein, wer soll es machen ?
        Durch die vergiftete Stimmungsmache wird sich kaum ein Jäger finden, welcher sich zum Wolfsabschuss bekennt. Hier ist die überwiegende Mehrheit der Jäger dafür, dass diejenigen es regeln sollen, welch uns den Schlamassel eingebrockt haben.
        Dem kann ich durchaus etwas abgewinnen!

        • Lady sagt

          Ostbauer, hier habe ich schon den Eindruck, dass die Jäger diese Aufgabe auch übernehmen würden. Wenn eine klare rechtliche Regelung da ist.
          Es sind doch auch die Jäger , die Wolfsbeauftragte sind und die Tiere gut kennen. Auch unterscheiden könne, ob es durchziehende oder eher stationäre Rudel sind.
          Hier bei uns gibt es ein Rudel in Kirch Rosin, das ist dicht am Stadtrand von Güstrow. Nutztiere gibt es dort auch eine Menge, und eben nicht “nur” Schafe. Das haben hier viele falsch eingeschätzt. Ich übrigens auch. Ich dachte, Wölfe wären etwas für abgelegene Orte oder Truppenübungsplätze . Das ist sicher in vielen Fällen auch so. Aber sobald es eben anders ist, die Tiere “dichter” dran sind, könnte sich auch die Stimmung ändern.
          Dass da fremde Leute in den Revieren rumballern, kann ich mir schwer vorstellen.
          Elisabeths Version von irgendwelchen Osteuropäern erscheint mir hier recht realitätsfern.

          • Elisabeth Ertl sagt

            Das war auch ein bisschen sarkastisch gemeint, die Osteuropäer müssen ja für alles herhalten, was den Westlern keinen Spaß macht.

          • Ostbauer sagt

            Recht hin oder her, selbst bei klarer rechtlicher Lage würde ich keinen Wolf erlegen und das öffendlich machen. Soviel Zeit und Geld um neue Kanzeln zu bauen, weil die mir abgefackelt werden, hab ich nicht.

            • Paulus sagt

              @ Ostbauer, du vertrittst mit deiner Meinung die Mehrheit der Jäger. Selbst wenn ein sogen. Problemwolf mit der Kennzeichnung GW0158m seitens der Gerichte zur Entnahme freigegeben wurde, kann man ihn in der jagdlichen Praxis wohl kaum von einem geschützten GW0256m unterscheiden.
              Insofern ist das alles kalter Kaffee. Ich kann nur jedem Jagdausübungsberechtigten empfehlen schön den Finger gerade zu lassen.
              Mehr Ärger als mit einem Wolfsabschuss kann man sich gar nicht einhandeln.

  7. Arnold Krämer sagt

    Die Deutschen lieben alles, was fremd und neu ist. Wir sind weltoffen durch und durch, Multikulti eben (Ironie aus!”)

  8. Schorsch Summerer sagt

    Grüss dich Willi.
    Momentan ist es ein etwas vergeblicher Kampf gegen den Wolf. Es muss erst etwas passieren oder die Bevölkerung direkt durch Einschränkungen in ihrem gewohnten Lebensumfeld betroffen sein. Dass das schneller passieren kann als man sich das vorgestellt hatte konnte man an der letzten Wolfssichtung in Köln beobachten.

    https://www.spiegel.de/panorama/koeln-wolf-mitten-in-der-stadt-gesichtet-a-3aed5a63-123f-478f-a4ae-f978cd0acf22

    Doch auch hier ist es mehrheitlich die Neugier auf dieses angeblich so seltene und harmlose Tier die die Menschen umtreibt.
    Aber es werden die ersten doch auch ein wenig nervöser und nachdenklicher. Nun hab ich keinen direkten Zugang zu dem folgenden Artikel doch der scheint ziemlich zu polarisieren wie man an den vielen Kommentaren sehen kann.

    https://www.welt.de/politik/deutschland/plus231139353/Raubtier-in-Deutschland-Fast-taeglich-Wolfssichtungen-in-Staedten-oder-Naherholungsgebieten.html

    Uns den Weidetierhaltern bleibt momentan wohl nichts anderes übrig als uns in unserer Grössten Stärke zu üben, Geduld.

    Geduld brauche ich auch wegen dem Wetter. Wir haben zwar glücklicherweise den ersten Schnitt schon lange weg doch dafür den Mais nicht gesät. Ständig Regen, hat auch was gutes.

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