Bauer Willi
Kommentare 60

Hört auf, die Bürger für dumm zu verkaufen

Es stimmt einfach nicht, dass die Ernten 2022 normal ausfallen und es für alle reicht. Hier eine Auswahl aktueller Meldungen. Zuerst aus Europa

Nach Angaben des Bauernverbands Cia wird in der Po-Ebene ein Rückgang der Obst- und Gemüseproduktion um 30 bis 40 Prozent erwartet, wobei die Spitzenwerte bei Getreide noch höher liegen und bei Mais und Soja bis zu 50 Prozent betragen. 
Ein Mangel an Niederschlägen, der zu einem Zeitpunkt auftritt, an dem der Weizen am meisten Wasser benötigt. 
Frisch ausgesäte Pflanzen wie Zuckerrüben, Soja und Mais haben dann häufig noch zu kurze Wurzeln, um sich aus tieferen Bodenschichten mit Wasser zu versorgen. Wenn es nicht bald ausreichend regne, sei in Regionen nördlich des Mains mit Ernteeinbußen zu rechnen
  • Und dann ist da noch China:
  • Oder der Dieselmangel in Argentinien, der die Landwirtschaft trifft:
Mittlerweile spielen bei den Prognosen zur Welternte Faktoren hinein, an die bisher niemand gedacht hat. Es reicht nicht mehr, etwas ausgesät zu haben, man muss es auch ernten, lagern und transportieren können.
(Aufrufe 4.421 gesamt, 1 heute)

60 Kommentare

  1. Thomas Bröcker sagt

    War gestern in verschiedenen Teilen Brandenburgs unterwegs. Im Nordwesten (bei Paulinenaue) siehts gruselig aus. Der Mais ist in weiten Teilen nicht mal kniehoch und zusammengerollt. Beim Getreide sind schon große Flächen gedroschen, da werden wohl große Mengen minderer Qualitäten anfallen – und zu wenig Viecher da, die das fressen könnten. Insgesamt ein sehr uneinheitliches Bild, da wo die Schauer getroffen haben steht der Mais passabel. gefühlt würde ich den durchschnittlich zu erwartenden Ertragsausfall bei 30 % ansetzen, zumal auch weiterhin kein Regen in Sicht ist. Da steht dann die Frage Kuh oder Biogas füttern.
    Bei uns in der Branche ist die Stimmung auf Grundeis. Hier sind allerdings nicht die Fehlmengen, sondern das Zuviel am Markt das Problem. Die Kosten steigen um 30 – 35 % und der Handel drückt die Preise, statt sie anzuheben. Das wird definitiv Strukturumbrüche im deutschen Obst- und Gemüseanbau geben. Da isst nix mehr mit “auf Kante genäht”, da reißen grad alle Nähte. Wenn die Hose schon in den Kniekehlen hängt, brauchste den Gürtel auch nicht mehr enger zu schnallen.

    7
    • Mark sagt

      Jedes Jahr das selbe spiel. So kurz vor der Ernte finden irgend welche Analysten plötzlich noch hohe Mengen alterntige Ware, sind die Bestände urplötzlich viel besser als erwartet und irgendwo auf der Welt droht eine Rekordernte. All dies wird in die Waagschale geworfen, um die Preise zur Ernte zu drücken und den Bauern die Ware möglichst billig abzunehmen um sie im Anschluss maximal gewinnbringend weiter zu verkaufen. Wie auch immer die Marktverhältnisse sind, der Handel profitiert immer!

      8
  2. Ludwig sagt

    Seit vielen Jahren hat die Börse und die Politik uns Bauern/Farmer mit den ständigen hohen Getreidevorratsbeständen belogen , weil man meinte das die Vorräte in China mitgerechnet werden müßen und so ergab sich ein Weltvorratsbestand von rd. 30% der Welternte. Jetzt zeigt sich jedoch , was wir Bauern immer schon gesagt haben , daß die Chinavorräte niemals dem Weltmarktvorrat angerechnet werden dürfen. China hat für ein Jahr Vorräte und wird diese niemals hergeben, sondern immer auffüllen. Jetzt steht der Rest der Welt wegen kalkulierter Unfähigkeit nackt da, weil Vorratshaltung ja zuviel Geld kostet ! Jetzt reichen die Vorräte gerade mal bis zur anstehenden Welternte aus. Alle Länder werden sich jetzt Vorräte anlegen und das treibt die Preise und den Kampf um die Mengen in den Exportländern jetzt in und nach der Ernte. Die großen Handelshäuser gehen inzwischen von einer Preisexplosion von 20 – 50% in der nächsten Zeit aus. Rette sich wer kann , um dem Hunger zu entgehen. Manch eine Regierung zittert schon in den Hungerländern vor dieser Herausforderung. Und was macht die EU ? Flächenstillegung , Weizen nach Weizenanbauverbot, Pflanzenschutzreduzierung , Extensivierung , usw.. Moralisch muß man das als Völkermord fast einstufen , wenn das Elend dann wirklich so kommt und alle verstecken sich hinter Gesetzen und Verordnungen. Hatten wir so etwas nicht schon einmal ?

    13
  3. ReinerStoff sagt

    Apropos Bürger verarschen äh natürlich für dumm verkaufen… Freihandelsabkommen EU mit Neuseeland wohl kurz vor dem Abschluss… wieso braucht die EU ein solches Abkommen mit einer Insel am sprichwörtlichen A…h der Welt mit 5 Mio. Einwohnern? Doch nicht etwa um landw. Produkte nach DER Weltreise schlechthin nach Europa zu karren, nachdem wir hier auf Streichelzoo und Biotop umgestellt habe, aber scheinbar sind die neuseeländischen Klimakillerkühe dort weit genug weg von unseren Saubermännern….

    An manchen Tagen kann man gar nicht genug saufen, was man ko..n möchte…

    6
    • Seevers Reinhard sagt

      Auszug aus d Handelsblatt:
      “Neben Verbrauchern und Handelsunternehmen werde auch die Landwirtschaft profitieren. So kündigte von der Leyen unter anderem an, dass Zölle abgeschafft werden sollten, aber etwa auch Spezialitäten aus EU-Regionen weiter geschützt seien.

      EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis teilte mit, das Abkommen werde beiden Volkswirtschaften zugutekommen und dabei helfen, Ziele im Bereich Nachhaltigkeit zu fördern. Er betonte etwa, dass Verstöße gegen Klimaschutzbemühungen sanktioniert werden könnten. Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern sagte, 97 Prozent der Waren, die Neuseeland in die EU exportiere, seien künftig von Zöllen befreit.”

      Interessanterweise ist das USA- Klimaprojekt von Obama gekippt worden…..jetzt müssen wir auch noch deren Emissionen durch weiteren Verzicht kompensieren, wetten….läuft!

      7
  4. Elisabeth Ertl sagt

    Wie oft in meinem Leben hab ich mich schon geärgert, wenn ich Dinge in den Medien gelesen habe, von denen ich betroffen war, und die in Wahrheit genau umgekehrt waren! Soeben habe ich wieder etwas im praktischen Leben mitbekommen (kann leider nicht schreiben was), wodurch mir klar geworden ist, dass alles, was wir derzeit über den Ukraine-Krieg lesen, pure antirussische Kriegspropaganda ist und mit der Realität teilweise so gut wie gar nichts zu tun zu haben scheint.
    In solchen Momenten ist es am besten, sich der Real World draußen zuzuwenden, und vorerst einmal gar nichts mehr zu glauben, was über irgendwelche Bildschirme flattert.

    Und wenn dann etwas Zeit vergangen ist, glaubt man ja doch wieder das, was man in jenen Medien liest, die man für seriös hält. Obwohl diese “seriösen Medien” Wildnis-Propaganda-Kitsch-Filme bringen, wo alle menschlichen Siedlungsspuren aus der Landschaft wegretuschiert sind usw.
    Ich beginne mich da auch schon zu fragen: Müssen wir überhaupt alles wissen?
    Bad News are Good News. Wozu sich runterziehen lassen?
    Ja, diese Berichte klingen alle sehr bedrohlich. Aber wie perfekt man mittlerweile Bilder manipulieren kann, haben wir beim angeblichen Klitschko-Interview ja drastisch vor Augen geführt bekommen.
    Ehrlich: Ich hab null Einblick, was in heimischen Getreidelagern vorhanden ist, was wo genau geerntet wird, welche Auslandsgeschäfte die LEH – Konzerne gerade abschließen etc.
    Und wie sich zeigt: Selbst wenn wir recht haben – wir sind eine Minderheit, und die Mehrheit sieht die Welt ganz anders als wir. Daher werden die Dinge so laufen, wie sie von der Mehrheit gesteuert werden.
    Wie sprach Erhard Busek kurz nach Kriegsbeginn und kurz vor seinem Tod: “Ich hab vor genau dieser Situation immer wieder gewarnt. Aber ich habe mir nicht erwartet, dass man mir glaubt. Und ehrlicherweise hab ich auch selber gehofft, dass ich nicht recht habe.”
    Und wie sprach meine Urgroßmutter; “Mit des Schicksals Mächten ist kein Bund zu flechten.”

    6
    • Reinhard Seevers sagt

      Elisabeth, wenn alles so einfach wäre….jeder kann sich seine Wahrheit ja aus dem ganzen Brei raussuchen.
      Wer schon vor Jahrzehnten die Bücher von Tom Clancy gelesen hat, den überraschte weder der 9/11 noch der Überfall der Krim oder der Ukraine. Er hatte es bereits detailreich in seinen Romanen verfasst. Tja, die Mehrheit hat die Bücher eben nicht gelesen, ob sie ihnen geglaubt hätten ist ebenfalls fragwürdig.
      Ähnlich verhält es sich mit Weltuntergangsbüchern und-szenarien. Man kann sie glauben, oder sie ignorieren……ist eben ein Roulette das Leben.

      • Stadtmensch sagt

        “Denn tatsächlich hätte die CIA (oder irgendeine andere US-Organisation mit Hang zur Propaganda) Tom Clancy erfinden müssen, hätte der nicht zu schreiben begonnen. Keinem anderen Autor gelingt es so konsequent und unterhaltsam, seine Kernbotschaft millionenfach unters Volk zu bringen: Der American Way of Life ist in Gefahr und muss mit allen Mitteln beschützt werden.”
        Aus: https://www.diepresse.com/755178/tom-clancy-der-alte-krieger-wird-nicht-muede

        Ich denke, für all jene die nicht zur “Glücklichen Milliarde” gehören, ist der “American Way of Life” eine Kampfansage. Und die sind in der Überzahl mit ausreichend Futter, Energie und Rohstoffen. Wir haben nur unsere “Geldmenge”…

        Deshalb kann ich diesem hochbezahlten Märchenonkel Tom Glancy ein paar Leutchen von Format gegenüberstellen:

        Howard Zinn, Hannes Hofbauer, Hermann Ploppa, Karlheinz Deschner, Naomi Klein, John Perkins, Wolfgang Bittner, Wolfgang Effenberger, Marcus Klöckner, Thorsten Schulte, Thomas Röper, uvm.

        1
    • Seevers Reinhard sagt

      “Aber wie perfekt man mittlerweile Bilder manipulieren kann, haben wir beim angeblichen Klitschko-Interview ja drastisch vor Augen geführt bekommen.”

      Gab es da etwas, was nur in Austria publik wurde? 🤔
      ….oder hab ich was verpasst?

  5. Inga sagt

    Werden in Frankreich die Kühe mit Weizen gefüttert?

    Aber anderes Futterpflanzenleiden ja auch unter der Dürre!

    1
  6. Brötchen sagt

    Leute, besucht die Lausitzer Energie AG Kohle bestelln ich sag nur Rekord……..Getreide ist total überbewertet….;)

    1
    • Mark Rössler sagt

      So viel “könnte”, die Mengen sind erst nach der Ernte bekannt.
      Fallende Weizenpreise können für die Anbauer auch wirtschaftliche Verluste bedeuten, da der Input extrem teuer war.

      1
  7. Arnold Krämer sagt

    Es fehlt der Landregen, schmale Gewitterfronten ziehen durch und bringen einzelnen Gemeinden oder Regionen passenden Niederschlag.
    Die naturräumliche Betroffenheit ist sehr, sehr unterschiedlich.
    Siehe: https://www.ufz.de/index.php?de=37937
    Es kommt hinzu, dass bei Mais und Kartoffeln( wichtige Kulturen im Nordwesten) der zeitliche Bedarf anders ist als beim Getreide. Und dann darf man nicht vergessen, dass die Einkommensbeiträge aus der Tierhaltung für die meisten Familienbetriebe im Westen wesentlich wichtiger sind als die aus dem Ackerbau. Und da gehen die Ergebnisse je nach Produktionsrichtung extrem auseinander.
    Die Gemengelage auf den Höfen ist so diffus und unübersichtlich wie schon lange nicht mehr oder vielleicht noch nie nach dem 2. Weltkrieg.
    Da wünscht man sich, dass man wenigsten von der Politik in Ruhe gelassen wird. Aber nicht einmal das ist möglich, geschweige denn eine Kehrtwende oder ein großes “Reinemachen”. Da muss offensichtlich noch viel mehr aus dem Ruder laufen.

    11
  8. Obstbäuerin sagt

    Im Handel werden Lebensmittel immer teurer aber ob davon bei uns was ankommt, bleibt die Frage. Bei Erdbeeren hat man ja gesehen, wie leicht deutsche Erdbeeren durch Billigimporte ausgegrenzt werden können. Ich erwarte das gleiche bei Süßkirschen. Jetzt trifft es aber auch Nischen, wenn sie teurer sind: “Berlins erster Lebensmittelladen ohne Verpackungen – “Original Unverpackt” nach Insolvenz auf Suche nach Investoren” (rbb24). Da es sich dabei meist um Bio-Ware handelt, greift der bisherige Unverpackt-Kunde jetzt wieder zu preiswerterer Verpackt-Ware im Supermarkt. Allerdings ist diese dort nicht mehr so leicht zu finden.

    3
    • Schmeckt gut sagt

      Passt zum Thema: Herrliche neue Energieerzeugungswelt: der letzte Hersteller von neuen Typen an Rotorblättern verlegt seine Produktion in “billigere” Herstellerländer. Deutschland macht sich in aller Bereichen abhängig und erpressbar. Für die O&G Gärtner gibt es schon seit langem ein massives Existenzproblem. In diesem Jahr kommt es zum Strukturbruch, wie in so vielen Branchen zuvor (durch Billigimporte ohne Antidumping-auflagen). Sachliche Auseinandersetzung und Finden von Lösungsansätzen in dieser hochbrisanten Frage – Fehlanzeige.

      2
  9. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Wenn man aktuell die Entwicklung unserer Erzeugerpreise verfolgt, reibt man sich verwundert die Äuglein, man fragt sich, wie vorstehend Geschriebenes mit den für uns allen greifbaren Realitäten auf unseren Höfen überhaupt korrespondiert!?

    Wer mit seinen Vermarktern dieser Tage telefoniert, wird mit der Aussage konfrontiert, dass alterntiger Dinkel in rauen Mengen noch wie Blei in den Lägern liegt – wohlgemerkt, Dinkel als der bessere Weizen zum Brotbacken und obendrein auch nudeltauglich!!! Durum wird‘s heuer wohl keinen geben hierzulande; und wenn in allenfalls marginalen Mengen, die kaum der Rede wert sein dürften. Diese Qualität steht derzeit ohnehin noch voll im Risiko, wie beim Dinkel übrigens auch. 100% Risiko für den Erzeuger/Bauern, wer das nicht bereits weiß. Wo auch sonst zu verbuchen!?

    Ägyten geht derzeit mit gutem Beispiel voran und lässt inzwischen das Mehl strecken mit 6% Weizenkleie; der traditionelle Brotfladen ist schließlich das wichtigste Grundnahrungsmittel der dortigen Bevölkerung. – Die Furcht vor einem neuen „arabischen Frühling“ geht um. Bei Hunger hört schließlich alles auf!!! Als förmlicher Geistesblitz kommt mir da sofort der „Hungerweck“ 1816 in den Sinn, in Erinnerung an die damaligen Hungersnöte kann man ein solches 200 Jahre altes Exemplar im Alten Grafschaftsmuseum in Wertheim besichtigen. Dort ist auch ein Hungerdenkmal aufgestellt.

    Lieber Willi, wir Bauern müssen geflissentlich endlich zur Kenntnis nehmen, dass notfalls mittels Statistik Defizite immer sofort geglättet werden, um nach wie vor Überschüsse erzeugen zu können, selbst unter den allerwidrigsten Bedingungen.

    In einer Getreideexportregion in der Mitte Deutschlands schätzt die Offizialberatung sehr vorsichtig bereits jetzt schon, dass bis zu 2 Tonnen weniger pro Hektar eingefahren werden. Und wie reagieren hierauf demgegenüber unsere Erzeugerpreis durchweg: Erntedruck ist mittlerweile routiniert erzeugt, allesamt werden diese also auf Talfart geschickt. Und unsere Fachpresse spielt diese bösen Spielchen eifrigst mit. Verstehe das ganze einer mal noch!!! (DU bist natürlich nicht gemeint, Willi!)

    Dem Vernehmen nach sitzen aktuell große Landwarenhändler noch auf riesigen Düngermengen, die im letzten Jahr eingekauft wurden in Erwartung auf einen fließenden Absatz, was allerdings wohl nicht der Fall war. Der Dünger-Schmalhans hat schlussendlich das Regime auf unseren Äckern übernommen. Nun, jedes Kilogramm Dünger läuft doch über die Waage, warum wartet man dahingehend medial nicht mit ehrlich transparenten Zahlen, Daten und Fakten auf und übernimmt somit endlich auch Verantwortung!?

    Schießen unsere Düngerpreise infolge der Gaskrise künftig noch weiter durch die Decke, sollte sich jeder Bauer sehr gut überlegen, ob ein solcher betriebswirtschaftlich für unsere Microökonomien kaum mehr verantwortbarer Kapitaleinsatz mittlerweile nicht geradezu unfinanzierbar wird, man sich anstelle dessen in Komplettverzicht üben sollte!? Wir werden dafür von Cem Özdemir die sicherlich längst erhofften „Streicheleinheiten“ empfangen, ihn juckt‘s bei einem ideologisch vollkommen vernebelten Geiste doch ohnehin recht wenig, an welchen Türen der Hunger in Bälde anklopfen wird…

    Wie wir tumben Bäuerlein gegenwärtig wieder einmal zur Kenntnis nehmen müssen, gesteht man uns trotz widrigster Produktionsbedingungen im aktuellen Vegetationsverlauf nicht den angemessenen Verkaufswert für unsere Erzeugnisse zu. Selbst die Margen der erwartbaren Minimengen kanalisiert man in solch monumentalen Krisenzeiten vorwiegend in den dafür vorgesehenen Schatzkammern – die Herren Özdemir und Mundt schauen tatenlos einem solchen dickfellig abgebrühten Treiben zu -the same procedure as every year- ganz so, als sei nichts gewesen…!!!

    Harren wir der Bilanzen unserer großen Händler, wenn Dünger nicht in ausreichenden Mengen umgesetzt, auf die Ährenbehandlung in großem Stile infolge vorherrschender Trockenheit schon seit Mai verzichtet wurde.

    …Die niederländischen Bauern lassen sich das geldgierig machtversessene Treiben mittlerweile nicht mehr so ohne weiteres gefallen, dort wird es zwischenzeitlich laut und etwas „hässlich“ im gegenseitigen Miteinander. Verdenken kann man ihnen das allerdings nicht. Es mutet eben auf Dauer brandgefährlich an, innerhalb freiheitlicher Demokratien genau eben dieses Geschenk der Freiheit, eine soziale Gerechtigkeit, fortwährend derart brutal mit Füßen treten zu dürfen.

    Warum spielt man so fahrlässig ignorant mit dem Feuer, Herr Rechtsanwalt Özdemir!?

    25
      • firedragon sagt

        Herr Özdemir ist selbsternannter Anwalt der Tiere und Bäuerinnen und Bauern – eventuell auch der der Tierinnen …

        8
        • Pälzer Buh sagt

          Ötzdemir ist “NICHT” Anwalt der Bauern, sondern “STAATSANWALT” der Bauern, er Klagt nämlich die Bauern an, in ihrem “Tun”. Egal in welchem Bereich diese Arbeiten.

          11
          • Pälzer Buh sagt

            Er ist in meinen Augen, ein Hochleistungszucht Ochse(n sind immer kastiert), der auserwählt wurde um die (Milch)Kühe (künstlich o. natürlich) zu befruchten.
            Ochsen machen brav das was man ihnen Sagt, ohne zu murren. Fressen aber den Bauern arm.

            7
      • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

        Bei Amtsantritt als Bundesagrarminister hat er sich medial als “Anwalt der Bäuerinnen und Bauern” feiern lassen…, daher der “Herr Anwalt”.

        Als ausgebildeter Sozialpädagoge liefert er obendrein eine mehr als lausige Sozialpolitik ab, das nur mal randständig angemerkt.

        13
  10. oberländer sagt

    Last die Lemminge laufen,

    unsere Politkasper lernen nur
    durch den Hagenschwanz .
    Und wenn ihnen das Fell gegerbt wurde
    fragen sie noch immer was sie falsch
    gemacht haben

    3
    • Smarti sagt

      “was sie falsch gemacht haben” ? Nein, nein – das muss heißen “was die Bauern falsch machen” und wie man dies verbieten bzw. vorschreiben kann.

      6
  11. firedragon sagt

    Was interessiert mich DER Bürger – der Bürger interessiert sich ja auch nicht für DEN Landwirt.

    Wenn ich mich nur auf meinen Betrieb beziehe, viele unserer Kunden denken immer noch, wir sind nur ein Weingut. In Gesprächen geht es vorrangig um den nächsten Jahrgang, der ja immer besser wird. Der Kunde verliert dann und wann auch über die schlimme Landwirtschaft ein Wort, bis wir dann mit Vorurteilen aufräumen.
    Ganz lustig wird es dann, wenn wir zum Thema LW von den Kunden im TV gesehen werden, dann fallen die aus allen Wolken.

    Was ich damit sagen will, DER Bürger weiß schlicht nicht um die Zusammenhänge, was LW ausmacht.
    Das müsst ihr bedenken, er weiß es nicht und hört nur mit halbem Ohr zu.

    10
    • Smarti Kaiser sagt

      Bei Gas ist es dasselbe – jammern, dass man sich den Urlaub bald nicht mehr leisten kann.
      Wahrscheinlich, weil ich an einem wunderschönen Ort wohne – aber “Urlaub” war und ist schon immer mein Kleinstes Problem.

      1
  12. Smarti sagt

    Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt seit Jahren. Es kommt kaum mehr Nachwuchs, neue Betriebe werden so gut wie nicht gegründet.
    Die Menge der landwirtschaftlich genutzten Fläche sinkt seit Jahren. Industrie, Häuslebauer und Naturschutz sind grosse Ackerlandfresser. Nur selten sieht man die Fabriken auf wenig genutztem Grünland am Waldrand, immer sind es die ebenen, besten Böden.
    Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen ( Lohn, Vorschriften… ) können deutsche Kartoffeln nicht mit algerischen Wüstenkartoffeln ( Grundwasser aus 2000 m, tägliches giessen nötig) nicht konkurrieren. Dito Äpfel, Beeren, fast sämtliches Dosengemüse und Saftobst. Es ist Ware, die auch deutlich mehr Input wie Wasser, ( Transport) Energie sowie menschliche und tierische Ausbeutung enthält.
    Wenn deutsche Bauern zu “diesen Preisen” nicht mehr liefern können, es findet sich immer jemand. Noch.
    Der Handel interessiert sich nur für Eines – für sich selbst. Je härter die Zeiten, desto deutlicher tritt das zu Tage.
    In der Corona-Krise war regional, Hofladen, der kleine Bauer nebenan “in”. Jetzt in der Inflation rennen “alle” zum Billig-Discounter, Bio ist nicht mehr wichtig oder wenn, dann Discounter-billig-Bio.

    Erst wird die Lebensmittelproduktion erwürgt, dann verhungern die Armen. Konnte ja keiner was wissen..Ironie : .äh nein… Schuld sind natürlich die Tierhalter – deren Tiere fressen ja Alles weg.

    16
    • Elisabeth Ertl sagt

      Bei uns sind jetzt die Sozialmärkte pleite. Sie kriegen keine Lebensmittelspenden mehr. Jetzt beginnt der Feldfrevel. Der Radius der Grazer Diebe reicht mittlerweile bis Gleisdorf. Die Polizei kontrolliert stichprobenartig. In den Griff zu kriegen ist die Sache nicht mehr.

      4
      • Smarti sagt

        Die Tafeln bei uns sagen dasselbe: immer mehr Kundschaft bei immer weniger Ware. Teils gibt es Aufnahmestopps.

        2
    • Arnold Krämer sagt

      Nur ein Beispiel: Heidelbeeren im Juli, August ein Genuss, insbesondere bei den selbst Gepflückten. Seit einigen wenigen Jahren ganzjährig Heidelbeeren bei Aldi und Lidl im Angebot, über tausende von Kilometern eingeflogen mit hohen externen Kosten, die im Preis nicht abgebildet sind. Das Besondere ist weg. Bei der hiesigen Landwirtschaft wird von jährlich 90 Mrd. € externen Kosten gefaselt verbunden mit der Forderung, zu extensivieren und die Tierhaltung mindesten zu halbieren.
      Wir hatten hier eine große Heidelbeerplantage auf einem moorigen Standort, also mit besten Wachstumbedingungen. Da hat das Selbstpflücken immer wieder Spaß gemacht. Jetzt die Ankündigung im Internet: Dauerhaft geschlossen!
      So oder so ähnlich wird das mit der Tierhaltung und mit anderen Wirtschaftsbereichen auch gehen. Hinterher das große Geschrei und Jammern.

      12
        • Smarti sagt

          Inga, dies geschah nur, weil Herr Krämer das Feld nicht alleine leer gepflückt hat.
          Wir haben ein Mini-Erdbeerfeld ( Solawi-Reste, zu Schade zum umpflügen ). Es melden sich viele Selbstpflücker… aber leider immer zu spät, wenn ich die Arbeit schon gemacht habe… Sorry – vergessen – aber nächstes Jahr helfen wir bestimmt….
          mittlerweile nehme ich das mit Humor :).

          7
      • Elisabeth Ertl sagt

        Diese Kulturen schließen aber nicht nur wegen Absatzmangels. Denen setzt die Kirschessigfliege zu, in der Steiermark jedenfalls.
        Hier hacken sie jetzt alle Holunderplantagen aus. Auf den Steilhängen gibt es keine Möglichkeit der Bekämpfung, weil man bei nassem Boden nicht fahren kann. Mir ist auch bei den Wildsträuchern schon letztes Jahr aufgefallen, dass die Beeren vertrocknen, ehe sie richtig reif sind. Heuer dasselbe bei der Felsenbirne.

        1
        • Smarti sagt

          Oh, auf Heidelbeeren gehen die Mistviecher auch ? Himbeeren und Kirschen können wir kaum mehr frisch genießen, da mache ich mittlerweile Sirup oder Eis.

    • Inga sagt

      Die das Behaupten, müssen sich erst mal um Zusammenhänge kümmern,bzw. schlau machen,
      Für mich ist es nur eine Überlegung …

  13. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Es interessiert keinen Verbraucher,ob Weizen knapp ist!
    Wenn ich die Kommentare aus den Abflughallen der Flughäfen höre,stelle ich fest,der Verbraucher will Spass,spart am Essen,weil Malle und Antalya teurer geworden sind,sucht händeringend einen Stellplatz für sein Wohnmobil und hofft,dass die Heizkosten schon nicht so hoch ausfallen werden.

    16
    • Seevers Reinhard sagt

      Genau Hans,
      ganz schlimm wird es, wenn RTL eine Sendung macht, in der sich der deutsche Wohnmobilist über fehlende Wassernutzung auf Oberitalienischen Campingplatzen beschwert. Da muss trash-TV dem Volksdummen dann helfen!

      1
  14. Arnold Krämer sagt

    Bangemachen, Willi, geht nicht. Du bist doch nicht ein zweiter Lauterbach.
    Außerdem: Eine grundlegende Korrektur der mittlerweile völlig aus den Fugen geratenen EU-Agrarpolitik bekommen wir nur, wenn der Mangel in den Großstädten zu spüren ist.

    21
    • Seevers Reinhard sagt

      Interessant wird es, wenn Obst und Gemüse aus den Mittelmeerländern zur gesunden Volksernährung fehlen. Was wird dann wohl als saisonale und regionale Alternativen zur nachhaltigen Ernährung empfohlen? 🤔
      Gras?

      9
      • Pälzer Buh sagt

        @Seevers Reinhard
        “…… Nachhaltige Ernährung empfohlen?🤔
        Gras?”

        Am besten das zum Rauchen oder zum Backen (nur blöd wenn der Weizen dafür fehlt).🙄

        4
      • Brötchen sagt

        Brandenburgischer Roggen und Schmachtgerste….Tüte 5 Euro!

        Läuft….wie bestellt….
        vielleicht ist an den Sonnenblumen auch was dran.

        Im Ernst…Getreide sehe ich keine Probleme.
        Die Probleme werden sich durch zu niedrige Tierbestände ergeben!

        Wir haben sehr starke Rückgänge, um bis zu 10 %.

        Damit könnte man viel kompensieren, aber wir haben ja ganz schlaue Politiker und Professoren.

        5
        • Smarti sagt

          Keine Angst, es werden immer einige Tierhalter bleiben dürfen – man braucht ja auch noch Sündenböcke – jemand muss ja Schuld sein.

          5
        • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

          “Im Ernst…Getreide sehe ich keine Probleme.”

          Ja nun, das ist doch prima – dann können wir unsere “Getreideüberhänge” für die Gasproduktion nutzen – Gas wird im Winter schließlich zur absolut allseits heiß begehrten Mangelware.

          Immer noch satt, will man es in unseren stylischen Architektenhäuschen schließlich auch wohlig warm haben…, ein möglichst sorgenfreies Leben eben.

          Tun wir unseren Kunden doch diesen Gefallen!!!

          7
          • firedragon sagt

            Wurzelwicht,
            es geht nicht um Getreideüberhänge.
            Was passiert mit minderwertigen landwirtschaftlichen Rohstoffen, wenn keine Tiere mehr da sind? – Biogas

            1
            • Reinhard Seevers sagt

              ooooch firedragon, da finden sich doch die start-ups, die die Landwirtschaft auf den rechten Weg bringen:

              “„Landwirtschaft sollte Dreh- und Angelpunkt einer echten Kreislaufwirtschaft werden“
              Torben Schierbecker
              Beruf:
              Kaufmann und Schlagzeuger

              https://circularstore.de/rohstoffe/

              1
            • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

              Ach, machen wir uns doch nichts mehr vor – alles was die deutschen Bauern ernten, entspricht solange minderwertiger, sprich spottbilliger Ware, bis es entsprechend kanalisiert ist – erst dann findet wieder eine Wertschöpfung statt.

              Warum verlieren denn mittlerweile so viele Bauern die Lust am Ackern, das kommt doch nicht von ungefähr!!!

              Ich gönne es mittlerweile eher einem Kollegen, als mich anderweitig bewusst über den Tisch ziehen zu lassen…

              10
      • Smarti sagt

        Der neueste Schrei auf dem Markt sind Hybrid-Lebensmittel wie Milch aus halb Kuh und halb Haferdrink. Das wird der Molkerei aus den Händen gerissen. Es gibt auch Wurst mit Gemüse.
        Nudeln aus Erbse und Ballaststoffen ( Sägemehl ) ?
        Lege kennt die Tricks….

        5
        • Inga sagt

          Soll unsere gute Wertvolle Milch gepantscht werden?
          Nur weil so ein paar Ganoven damit Geld machen wollen?

          Ja, Hafermilch ist für die vegane Ernährung leine Alternative, weil sie zu wenig Eiweiß gegenüber Sojamilch hat.

          Aber die Veganer brauchen diesen Nährstoff.

          • Smarti sagt

            Inga, soll die Molkerei auf diesen Umsatz verzichten ? Man muss produzieren, was verkauft werden kann. Bei der Generalversammlung wurde laut darüber nachgedacht, mit was für Produkten ausser Milch man noch Umsatz generieren kann. Milch und Fleisch wurden erfolgreich vernichtet, das ist nur noch eine Frage der Zeit, bis tierische Produkte kaum mehr nachgefragt werden. Ja, solche Generalversammlungen sind im Grunde sehr deprimierend.

            2
      • Inga sagt

        Dann müssen unserer Obstbauern und Verkäufer weniger wegwerfen.

        Dann würfen die Gurken und Möhren auch krumm sein und die Äpfel auch Schorf haben.

        Und die Verbraucher akzeptieren
        .

  15. Piet sagt

    Moin und der Putin der macht das Ganze auch sehr knapp viele denken ja so ein bisschen Regen würde den ganzen schon helfen im Grunde genommen haben die keine Ahnung es fehlt richtig viel Wasser

    3
    • Smarti sagt

      Ja, in unserer Gegend an der Schweizer Grenze ist es schön grün, es regnet dieses Jahr regelmässig, aber immer nur wenig. Oberflächlich sieht alles gesund aus, aber der Boden ist so trocken, dass man die Weidepfähle nicht reinhauen kann – wie Beton.
      Die Obstbäume sterben wie die Fliegen – bei jedem Stürmchen liegt einer mehr.

      1
    • sonnenblume sagt

      …..es fehlt richtig viel Wasser. Wir haben mittlerweile keine Vorstellung mehr davon, was geschehen müsste, um den Wassermangel hier auch nur halbwegs auszugleichen. So einen langen Zeitraum gibt eine ordentliche Bewirtschaftung schon fast nicht mehr her. Gewitterschauer bringen nur kurzzeitige und oberflächliche Entlastung, sofern man das Glück hat in der Zone zu liegen. Landregen wäre gut, aber wie lange müsste der anhalten?

      3

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert