Bauer Willi
Kommentare 64

Auf Bio umstellen?

Das Thema stellt sich jeder Landwirt irgendwann einmal. Doch jetzt sind die Rahmenbedingungen anders, als noch vor einem halben Jahr. Die Erzeugerpreise von Bio und Konventionell nähern sich immer mehr aneinander an. Wir haben dieses Thema auch in einer WhatsApp-Gruppe des Praktikernetzwerks diskutiert und dabei wurde dieses aktuelle Video geteilt.

Die ARD hat einen jungen Landwirten bei der Frage, ob er den Betrieb umstellen soll, einige Wochen begleitet. Bis zu seinem endgültigen Entschluss. Und sie hat Renate Künast in Berlin dazu befragt.

Dieses Video ist unbedingt sehenswert, weil die Reporterin sehr offen mit dem Thema umgeht. Und weil Renate Künast zeigt, dass sie keinen Plan hat, wie 30% Bio bis 2030 erreicht werden soll. Und  auch selbst nicht mehr daran glaubt.

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64 Kommentare

  1. Andreas sagt

    Offenbar dreht sich der Markt schneller als manchen lieb ist:
    http://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/getreidepreise-stuerzen-dramatisch-ab-weizen-faellt-vorkriegsniveau-595303?utm_campaign=ah-mo-fr-nl&utm_source=ah-nl&utm_medium=newsletter-link&utm_term=2022-07-04
    Wenn es nun noch gelingt, dass alle Hecken und Naturschutzflächen beseitigt und mit Weizen bestellt werden, wird der Weizenpreis bald unter 220 €/t sinken.
    Unsere Mühle hat mitgeteilt, dass der Preis für Bio-Roggen, -Hafer, -Mais und -Gerste um 20 % steigen wird. Bei Dinkel sinkt der Preis um 10 %, aber da habe ich einen mehrjährigen Vertrag.:)

    • Arnold Krämer sagt

      Und wenn die Bauern brav abgeliefert haben, dreht sich der Markt dann auch schnell wieder. Fast jedes Jahr das gleiche “Spiel”.

      Seit einem Jahr und auch für die Zukunft gilt verstärkt und vermehrt für fast alle Betriebszweige: Im Ein- und Verkauf liegt der Segen! Gute oder sehr gute Produktionstechnik verliert an Bedeutung.

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      • Seevers Reinhard sagt

        Eigentlich hat sich doch lediglich der Spekulationsraum verändert….Mal freut es den einen, dann wieder den anderen.
        Vor 35 Jahren war der Bau hofeigener Läger der Hit, hat sich dann erledigt und steht heute bei etlichen wieder auf dem Plan.

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  2. Arnold Krämer sagt

    “Saubere” Statistiken und Pressemitteilungen zur Bio-Landwirtschaft müssten ausweisen:
    -Zahl der komplett umgestellten Betriebe
    -Zahl der Rückumsteller
    -Zahl der Neugründungen Bio aus Abspaltungen von konv. wirtschaftenden Betrieben und/oder umgekehrt
    -Zahl der Betriebsaufgaben ökol. wirtschaftender Betriebe
    Auch die Unterscheidung nach Verbands-Bio und EU-Bio wäre dabei von Interesse.

    Aber alle Ministerien verstehen sich als Sprachrohr für….. und von…..: Propaganda eben….

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    • Seevers Reinhard sagt

      Ist das inzwischen nicht bei fast allen fakefakten die Landwirtschaft betreffend so?

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      • Arnold Krämer sagt

        Ja, das ist wohl so. Allein durch das Weglassen von Fakten und das Überbetonen vom “Rest” betreibt man massiv Meinungsbildung…., “weil es um Mehrheiten und nicht um Wahrheiten geht”, so auch das Eingeständnis von Gregor Gysi in seinem aktuellen Buchtitel. Ziemlich entlarvend, was er da von sich gibt.

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  3. Am Ende des Grünen Regenbogens sagt

    Wer “Bio” oder “Öko” kauft, unterstützt die Grüne Machtpolitik, welche uns vorsätzlich unsere Freiheiten nimmt und unseren hart erarbeiteten Wohlstand nachhaltig zerstört. Die Wurzeln der Grünen liegen auch im Marxismus, Leninismus und Maoismus. Dass es den Grünen niemals wirklich um Umweltschutz ging, war noch nie so deutlich zu sehen wie heute.

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  4. Erst redet Frau künast von immer mer Förderung von bio Betrieben und dann sagt sie wir haben freie Marktwirtschaft 🤔 viele Bürger meckern über die hohen Subventionen für die Landwirtschaft doch wenn es in Richtung bio geht ist es egal ? Nach dem Interview mit Frau künast wäre für mich bio Geschichte

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    • Inga sagt

      Die redet doch nur um was zu reden.

      Weil sie die Wähler, das Stimmvieh schonen will, muß sie zuerst die Forderungen an bösen Bauern stellen,
      und wenn ide Wähler nicht darauf reagieren, dann propangiert sie
      FREIE MARKTWIRTSCHAFT

      die achso gute Politikerin

      • Reinhard Seevers sagt

        Plane gerade einen Konventionellen Legehennenstall auf einem Bio-Schweinebetrieb….hhmmhhmm….was steckt da wohl für ein Gedanke dahinter?😎

  5. Andreas sagt

    Ich finde es echt putzig, wie ihr euch Sorgen macht,
    ob das 30 % Bio- Ziel erreicht wird.
    Wenn Putin den Gashahn ganz zudreht und kein Gas mehr kommt,
    gibt es nächstes Jahr auch keinen Kunstdünger mehr.
    Dann sind wir schnell bei 100 % Bioanbau in Deutschland.

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  6. Was ich als 80 jähriger Bauer von der Ideologie der Grünen halte, kann man auf einer der 10 Seiten mit dem Titel Politik und Zeitgeschen, meiner Web-seite, nachlesen.

  7. Bauer Claus sagt

    Als Frau Künast noch Verbraucherschutzministerin war.Hat Sie einmal einen Satz gesagt :
    ‘Bioproduckte müssen Diskauntfähig werden.’
    Dieser Satz hat einige alteingesessene Biobetriebe viel Geld gekostet, die mit viel Herzblut und Überzeugung einen Hofladen eingerichtet hatten.

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    • Inga sagt

      Und wie macht man die discountfähig?
      Ja, durch Preisdrückerei oder/und Subventionen.

  8. Arnold Krämer sagt

    In meiner Region stellt man nicht um, sondern ergänzt den konventionell (modern) erfolgreich wirtschaftenden Betrieb um einen Biobetrieb. In den meisten Fällen sind es dann Betriebe mit knapp 15.000 Legehennenplätzen (baurechtlich unterhalb der BImSchG-Grenze genehmigungsfähig), die Bio-Eier mit Zukauf-Fertigfutter produzieren. Oft kam in der Boom-Vergangenheit noch ein zweiter oder dritter Stall hinterher. Da ja die Junghenne ebenfalls “sauber” sein muss, werden jetzt auch Ställe errichtet für die Bio-Junghennen-Aufzucht.
    Diese Ställe sind hochmodern, werden von den Profis unter den Stalleinrichtern (z.B. Big Dutchman) erstellt und sind sicherlich nach Auslaufen der mehrjährigen Abnahmeverträge auch herkömmlich zu nutzen. Vor Investitionssummen von 1,5 bis 2 Mio Euro darf man dann aber auch keine Angst haben.

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  9. Ludwig sagt

    Ein wirtschaftlich ertrinkender Verbraucher hat nur ein Ziel , nämlich für möglichst wenig Geld eine Familie satt zu bekommen. Die grüne Politik hat das normale Leben in unserem Lande mit ihrer Ideologie so teuer gemacht , daß sich Bio wirtschaftlich ausschließt. Energiekosten , Nahrungsmittelpreise, galoppierende Inflation, usw. schnüren einem großen Teil der Bürger in diesem Lande das Letzte ab. Die Staatsquote ist jetzt sicherlich schon bei über 60% angekommen und das ist bei so einer Abgabenlast ein politisches Verbrechen. Trotz der hohen Abgaben verschuldet sich der Staat immer mehr , weil sehr viel Geld für eine überzogene Bürokratie , unsinnige Inlandandsausgaben und das Verschleudern im Ausland ausgegeben wird. Ideologiepolitik ohne Realitäts- und Sachbezug wird unser Land an die Wand fahren und bezahlen muß das dann der kleine Mann und der Mittelstand , während sich , wie z. Zeit überall zu erleben , die Abgeordneten überall die Diäten erhöhen. Um das Volk durch “Brot und Spiele” bei Laune zu halten gibt es das 9-Euroticket mit dem Ergebnis des vollen Nahverkehrs und Coronaerhöhung , sowie das 300 Euro Energiegeld. Die Co2-Steuer hat aber den Sprit um fast einen Euro je Liter erhöht und schlägt damit bei den Bürgern quadratisch höher ein. Ich kaufe mir jetzt einen Holzofen und werde den Verantwortlichen den Gefallen des Kältezitterns im Winter nicht tun.

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  10. Fritzi der Bauer aus dem Osten sagt

    Löcher im Saatgut stammen vom Ackerbohnenkäfer, nur bekämpfbar durch mind .7-8 Jahre
    Anbaupause oder Insektizid in der Blühphase der Ackerbohne ! Anbau in den ersten 2 Jahren
    der Ackerbohne ohne Insektizid in der Blühphase möglich ,danach nicht mehr.
    Spreche aus eigener Erfahrung ! Solch beschädigte Ackerbohnen werden meist vom Handel
    gestoßen!

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  11. Dominik Paßmann sagt

    Die Frage, die man R. Künast und Co. stellen sollte lautet: Warum wollen Sie nur 30 % Bio, warum nicht 100% ? Wenn sie ja so davon überzeugt sind, warum fordern sie nicht Alles auf Bio umzustellen?
    Gibt es dann doch zu wenig zu essen?

    Ich bin nicht gegen Biolandwirtschaft, im Gegenteil; es gibt vieles, wovon sich die „Anderen“ noch etwas abgucken können.
    Aber am Ende geht es darum, wie die Menschheit ernährt werden kann, und das jetzt mit knapp 8 Milliarden und demnächst mit 10 Milliarden.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      Frau Künast ne Frage zu stellen,bringt doch nix,sie teilt ständig aus!
      Man kann sie nur daran erinnern,nicht immer haltlose Pauschalverurteilungen gegen Landwirte rauszuhauen.
      Eigentlich sollte man sie juristisch in die Schranken verweisen.

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  12. firedragon sagt

    Kleine Anmerkung am Rande:
    Ähnlich durchlöchertes zertifiziertes Saatgut hatten wir auch mal erhalten.
    Wir hatten uns mit dem Händler auf Marktpreis geeinigt, weil ein Schaden am Keimling nie auszuschließen ist und man die Saatstärke erhöhen muss.

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  13. Fritzi der Bauer aus dem Osten sagt

    Ich hasse diesen Begriff “konventionell” (althergebracht, herkömmlich) für
    in die Zukunft orientiert, mit neuester Technik, arbeitende Landwirte (gut ausgebildet)zu
    verwenden. Eher entspricht dieses Adjektiv der Biolandwirtschaft.
    Also ich bin kein konventioneller Landwirt !!!

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    • Thomas Bröcker sagt

      Wir hatten uns ja auch quasi schon mal auf “moderne Landwirtschaft” geeinigt. (war ein Vorschlag von M. Finger)
      Irgendwie verfällt man aber doch in das (negativ geframte) “konventionell”.
      100 % Zustimmung, Fritzi aus dem Osten !

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      • Pälzer Buh sagt

        @Fritzi aus dem Osten
        Das weißt die “BIO’s” sind eigentlichen “KONV’s” ,weil diese so arbeiten “müssen” wie vor der industriellen LW, als es noch “keine chemisch- synthetisch- systemische Pflanzenschutzmittel und Düngemittel” gab.
        Lieber moderner, als konventioneller Bio- Winzer.

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    • Inga sagt

      Ja,
      da habren sie recht,

      aber das Wort “konventionell” in der Beziehung ist wohlnach der grünen Revolution nach 1950 entstanden, Als die konventionelle Landwirtschaft immer intensiver wurde und die biologische L. nur noch als Alternative das Dasein fristete..
      Hauptsache sind alle billig satt geworden.

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    • Smarti sagt

      Fritzi, das kann ich nachvollziehen. Doch wie soll man denn die Produkte benennen?
      Bio und Nicht-Bio ist doof. Bio und Konvi kann sich fast jeder was drunter vorstellen. Bio- Hafer und “modern-Hafer” – von moderner Landwirtschaft abgeleitet….
      Die Schweizer können sich unter IP ( integrierte Produktion ) etwas vorstellen.

  14. Elisabeth Ertl sagt

    Ist halt doch irgendwo ein Unterschied, ob man einem Bauern Planungssicherheit bietet oder einem Programmierer von Computerspielen ….

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    • Stadtmensch sagt

      Was wollt ihr? Sollen wir euch alle auf die Pelle rücken und Unkraut zupfen?

      Alle wollen Kapitalismus und der führt in letzter Konsequenz zur Abschaffung der lebendigen Arbeit. Kann auch sein, dass die mit dem Überblick einer ganz anderen Logik folgen: Man hilft den Menschen, die ihre Fähigkeiten nicht mit Waffen oder “Eins-Werden-mit-KI-und-Technik” (Transhumanismus) endlos steigern können, beim Aussterben.

      Bildlich gesprochen: Für einen Androiden der die Pflegekraft ersetzen soll, brauchst du eine gut trainierte KI. Angelernt wird die von Freiwilligen, die auch noch dafür zahlen (Gamer).
      Oder: damit die letzte verbliebene Fachkraft nicht wie ein Schwein ins Uhrwerk schaut, braucht sie eine gute “Unterstützte Realität” wenns Probleme mit der Anlage gibt.
      Überhaupt, die ganze virtuelle Realität, in die wir uns in unseren Kellern zurückziehen werden, diese “Matrix” (wenn draußen nix mehr geht), muss jemand aushecken.

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      • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

        “Sollen wir euch alle auf die Pelle rücken und Unkraut zupfen?”

        Hier hatte die Tochter des Bauern die Idee,ein Stück Garten mit zwei weiteren Mädels in Angriff zu nehmen.
        Die sind nicht mehr 15,auch nicht 25,sondern ne ganze Ecke älter.
        Ich sach mal so,gut,dass es die Discounter,Märkte und Bioläden hier gibt!

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  15. Jürgen Mandl sagt

    Es wird nicht daran liegen ob sich Bio oder Konventionell in der Landwirtschaft mehr rechnet, der entscheidende Punkt ist was der Konsument kauft! Aber das brauchen wir auch nicht mehr beantworten, der Bioabsatz bricht gerade ein, der Konsument kauft in diesen schwierigen Zeiten eben billigere Lebensmittel!

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  16. Gerhard sagt

    Das mit den 30 Prozent Bio Betriebe bis 2030 ist doch eigentlich ganz einfach. Es müssen nicht mehr auf Bio umstellen, es müssen nur die Konvi Betriebe deutlich weniger werden. Ich glaube so denken die sich das. Von der Fläche wird ja meist nicht gesprochen. Immer nur von 30 Prozent der Betriebe bis 2030.
    Wir denke zu kompliziert, Politik ist vor allem einfach strukturiertes Denken.

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  17. Pälzer Buh sagt

    Es ist eine Frage der Ertagssicherheit um die Kosten zu decken. Das ganze gerechnet über mind. 10 Jahre hinweg. Ich Vergleich das ganze immer mit der Schulmedizin und den Heilpraktiker. Beides alleine gesehen kommt irgend wann an seine (natürliche) Grenzen, aber beides geschickt in Kombination einsetzen, kann man aus dem vollen Schöpfen. Dafür braucht es Wissen und Erfahrung(en) aber keine Ideologie. Nach 23Jahren Berufserfahrung auch was am Markt abgeht, muss ich für mich sagen “BIO(Umstellung) – NEIN DANKE”.

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  18. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Wenn die Sonne gleißende Hitze vom Himmel schickt, das lebensnotwendige Nass nahezu komplett fehlt, dabei die Ökobauern durch regelmäßiges Hacken ihre Winterwasservorräte systematisch verbraucht haben, lässt sich in den Fluren sehr schnell erkennen, was auf solchen Flächen jetzt noch draußen steht.

    Ja, die Beikrautregulierung in den Bioflächen war in diesem Jahr wirklich sehr erfolgreich, nachdem es nichts regnete, wurden nach den einzelnen Hackvorgängen die neuerlichen Keimvorgänge in Folge fehlender Niederschläge weitgehend unterbunden. Bei bis zu 4 Überfahrten, wo jeweils 3-5 Millimeter Wasser dem Boden entzogen werden, schaukelt sich unter den aktuellen Witterungsbedingungen die Problematik ganz automatisch geradezu hoch; eine sehr frühe Notreife setzte gnadenlos ein.

    Die Ökoflächen werden derzeit 2-3 Wochen verfrüht abgeerntet, die Mähdreschergiganten rauschen mit Geschwindigkeiten von 6-8 kmh dahin, gefühlt dauert es ewig, bis der Körnertank voll ist. Die ansonsten gewaltigen Herausforderungen für jeden Lohnunternehmer, ansonsten schwer kalkulierbar, halten sich in 2022 für diese positiv zu bewerten, erheblich in Grenzen. Selbst reine Rotordrescher können heuer problemlos eingesetzt werden.

    Frustrierend dabei für die Ökokollegen, dass der ohnehin mengenmäßig spärlich einzufahrende Öko-Dinkel u. Öko-Hafer wahrlich alles andere als reißenden Absatz findet; und das, nachdem Hafermilch im Vorfeld als der Renner in den Regalen allseits gelobpreist wurde.

    Wie können die Biobetriebe ihre Existenzen sichern, wenn die sehr hohen Prämien ihres Segments kaum mehr finanzierbar sind!? – Vater Staat hat wirklich mannigfaltige andere Baustellen mittlerweile, die händeringend förmlichst nach exorbitant mehr Staatsknete schreien!!! Angesichts dieser nachweislich auch prioritären Herausforderungen mutet es völlig schwachsinnig an, im BIO-Landbau fortwährend Steuergelder in sehr großem Umfang zu verbrennen. Ohne Umwege wird dieses Geld schließlich selbst auf den Konten der Ökobauern direkt an mehr als 60% der Flächeneigentümer durchgereicht, die sich in ihrer Funktion der völlig entspannten „Sofamelker“ als die größten Profiteure der GAP herauskristallisieren. – Können wir uns das auch forthin leisten wollen!?

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    • Thomas Bröcker sagt

      Ich habe mir gestern mal die Entwicklung der Staatsverschuldung verschiedener Länder Weltweit angesehen. Das geht überall steil nach oben. Der Zeitpunkt, an dem viele Prestige-Projekte nicht mehr bedient werden können ist relativ nahe, denke ich.

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  19. Thomas Bröcker sagt

    Es sind die vielen kleinen Nadelstiche und Baustellen, die die angeblich gewünschten kleinen Betriebe umbringen. Das gilt für Bio und IP Betriebe gleichermaßen.
    Irgendwelche Fuzzis und Kontrolleure werfen dir immer neue Bälle zu, die du als kleiner Betrieb jonglieren und bei Strafe des Untergangs in der Luft halten musst.
    Wer groß genug ist, stellt dafür Jemanden ein.
    Gestern Interview mit Ska Keller (Vors. der Grünen EU-Fraktion) zur Verkehrspolitik:
    Der Verbrenner muss ab 2020 verboten werden, für schwere LKW und Feuerwehr/Rettungsdienst und Traktoren muss der Verbrenner vorerst bleiben.
    Die haben gar nicht auf dem Schirm, dass ihre heißgeliebten Direktvermarkter bislang fast alle relativ ineffektiv mit 3,5-Tonnern ihre Ware zum Abnehmer karren. Solange der Preis die Fahrzeug- und Energiekosten dafür abbildet, ist das ja tragbar. Die Maßnahmen die da geplant werden, drehen aber gerade dem Klientel der kleinen Direktvermarkter den Hahn ab.
    Die Umstellung auf BIO ist für indirekte Vermarkter im Moment gar keine Option, da sowohl der Absatz (inländischer teurer Ware im speziellen) bröckelt. Dazu kommt der Druck auf die Preise mit im Gegenzug steigenden Betriebsmittel und Lohnkosten.
    Kleine Bio-Projekte, dicht an reichen Großstädten können sicherlich in Nischen immer noch erfolgreich sein. Ansonsten wird es demnächst einen großen Schub an Rückumstellung wegen nicht kostendeckender Preise geben.

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    • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

      ” Ska Keller”

      Die gibts noch?
      Ich hatte erwartet,sie wäre in der Versenkung verschwunden.
      Ich hatte von ihr noch nie etwas pragmatisches vernommen,sozusagen fundamentalistische Theoretikerin.

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      • Thomas Bröcker sagt

        Immerhin hat sie es bis zur Fraktionsvorsitzenden geschafft. Früher war das EU Parlament der Parkplatz (seitliche Arabeske lt. Peter-Prinzip) für die unfähigsten Politiker, die dort kaum Macht aber viel Zeit zum Palavern hatten.
        Die haben aber zunehmend mehr Einfluss, da rächt sich das Abparken wegen Unfähigkeit, denn – “gefährlich wird es, wenn die Dummen fleißig werden”.

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  20. Mark sagt

    Künast hat es auf den Punkt gebracht: die Bauern werden quasi zwangsumgestellt, weder die Bauern noch die Verbraucher werden dazu gefragt. Begründet wird das mit dem Totschlagargument des ominösen Klimawandels.

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    • Smarti sagt

      Krass, das war für mich die Kernaussage des ganzen Filmes. Natürlich wissen und spüren die Landwirte das seit Jahren – aber so deutlich hat es wahrscheinlich noch kein Politiker ausgesprochen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      “…Begründet wird das mit dem Totschlagargument des ominösen Klimawandels.”

      UND dem Artensterben!!! 30% deutsche Biobauern retten Klima UND Arten!!! Das ist eine globale Leistung, die ihres Gleichen sucht. Wenn AMI-Land jetzt auch noch ausfällt bei der Klimarettung, müssen wir wohl auf 100% Bio umstellen, um das zu kompensieren, was der AMI nicht bereit ist, zu leisten! Wir schaffen das! 💪
      Ich meine, die Bauern schaffen das! Die anderen stehen derzeit am Flughafen rum und warten auf ihre Koffer.

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    • Stadtmensch sagt

      Aus meiner laienhaften Sicht würde ich sagen, dass es in mehrfacher Hinsicht irrational ist, sich durch Umstellung auf eine dogmatische (unwissenschaftliche) Bewirtschaftungsweise, noch abhängiger von Transferzahlungen zu machen und dabei Flexibilität zu verlieren.

      Wer “ökologisch” produzieren will und dazu “Ökofutter” über ewig lange Lieferketten beziehen muss, sollte gar nicht erst damit anfangen. Wer keine Tierhaltung hat dito. Wer systematisch die Fruchtbarkeit seiner Böden steigern möchte oder sie gegen Wetterextreme wappnen möchte, braucht wirtschaftliche Rahmenbedingungen, um optimale Fruchtfolgen anbauen zu können. Und Technik. Und Erfahrung. Und Absatz. Und Glück…

      Das wird zumindest mit der offensichtlich gewollten Abschaffung der Tierhaltung und den zweifelhaften Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher (wobei hier nicht der marginale “Vegan-Trend” gemeint ist), immer schwieriger.

      Was reg ich mich auf. Es muss erst richtig schlimm werden, damit diejenigen die übrig bleiben, sich wieder auf ein “Nachkriegsniveau” hocharbeiten können.

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  21. Otto sagt

    Natürlich erreichen die Konvi-Produkte die biopreise. Konvi zu produzieren ist derart kostenintensiv geworden dass es nicht mehr tragbar ist.

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    • Seevers Reinhard sagt

      Wieder einer, der den Unterschied zwischen Erzeugerpreis und Verbraucherpreis durcheinander bekommt….Otto, Spiel doch mit dem Andreas, der ist auch so wissensbefreit. Ihr werdet euch verstehen.

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      • Smarti sagt

        Herr Seevers, nicht hauen !
        Otto spricht nur aus, was 98 % der Bürger meinen zu wissen.
        Bei vielen ist es ja auch so – steigen die Preise, wollen/kriegen sie mehr Lohn.
        In der Schweiz gerade das Gespräch: es sind zu viele Staatsangestellte krank wegen Überlastung – 35 h Woche auf Probe einführen ( wissenschaftlich begleitet ).

    • Schmeckt gut sagt

      Otto – Arbeitskraft, Maschinenkosten, Energiekosten, Bio-dünger, Bio-futtermittel sind derart teuer geworden, dass Biokollegen immer noch einen deutlich höheren Erzeugerpreis!! benötigen im Vergleich zu Konvi. Also was soll der dämliche Einwurf.

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    • Thomas Bröcker sagt

      Der Handel und die Verarbeiter setze auch deshalb auf Konvi, weil die Liefersicherheit größer ist. Es sind eben immer noch 95 % der Menge, die mit Methoden der modernen Landwirtschaft hergestellt werden und dabei wird es bleiben.

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    • Smarti sagt

      Lieber Otto, würden Sie mal bitte die Einkaufs- und Verkaufspreise unserer Milchprodukte mit Edeka ( die lieben Lebensmittel aber keine Bauern ) verhandeln ?
      Unser Geschäftsführer, der das sehr erfolgreich seit vielen Jahren macht, ist nämlich gerade stinksauer auf die ….

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    • Otto sagt

      Warum so gereizt? Wenn ich nach Kleegras Dinkel säe, im Mulchverfahren, muss ich ihn im Frühjahr 1 mal striegeln und 1 mal walzen und kann mich auf die faule Haut legen. Mache ich im konvi-bereich Weizen, muss ich im Herbst raus mit der Spritze, im Frühjahr 3-4 mal, mit dem Düngerstreuer 3 mal (wenn ich denn das weisse granulat überhaupt noch bekomme, Sorgen über Sorgen) und dann wenn ich abliefere wird mir grad der Weltmarkt um die Ohren gehauen…. Jaa Herr Sievers, ich bin nicht so unwissend wie Sie meinen!!

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      • Reinhard Seevers sagt

        Onno, ich habe nichts zur Anbaumethode gesagt, lediglich Ihre Vermischung von Erzeugerpreis und Verbraucherpreis angesprochen….

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      • Mark sagt

        Leider kann man hier keine Bilder mehr reinstellen, sonst könnte ich Bio-Dinkel nach Kleegras mit konvidinkel nach Raps (200m Luftlinie auseinander) reinstellen und jeder könnte sich selbst ein Urteil darüber machen, wer sich mehr SOrgen machen muss. Träumereien helfen eben nicht wirklich!

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        • Reinhard Seevers sagt

          Im Nachbarort hat ein Konvi umgestellt auf Bio. Er mästet u.a. 120 Rinder einer Extensiv-Rasse. Er hat seine Anbaumethode natürlich auf die gewünschte Vielfalt umgestellt und den Spaltenboden durch einen Tiefstall getauscht, damit es den Tieren besser geht.
          Nun fragt er in seinem Umkreis alle Konvi-Kollegen an, ob sie ihm Stroh verkaufen könnten. Er bräuchte 50ha Stroh zum Einstreuen…uuuups, da hat wohl das System versagt.

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          • Thomas Bröcker sagt

            Das ist genau das Problem, dass DIE auf die Erzeugnisse der konventionellen Landwirtschaft angewiesen sind, zu mindestens im Obst- und Gemüsebau.
            Die Dünger sind zu 90 % Abfallstoffe aus der Verarbeitung konventioneller Rohstoffe. Die Pflanzen für PSM auf pflanzlicher Basis (Pyrethrine, Azadirachtin, Quassia,) werden konventionell angebaut.

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    • Limes sagt

      “Konvi zu produzieren ist derart kostenintensiv….” Niemand wird gezwungen auf konvi umzustellen konvi machen alle freiwillig. Die Ldw werden wissen was sie tun deshalb ist es unverständlich das Interessengruppen sie mit Zwang umstellen möchten. Otto haben sie eine rationale Erklärung für diese Zwangsmissionierung?

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      • Seevers Reinhard sagt

        “Otto haben sie eine rationale Erklärung für diese Zwangsmissionierung?”
        Ich hätte die freudsche Definition der Emanzipation Europas von der Religion anzubieten:” Wenn Die aus unserer europäischen Kultur die Religion wegschaffen wollen, so kann es nur durch ein anderes System von Lehren geschehen, und dies wurde von Anfang an alle psychologischen Charaktere der Religion übernehmen, dieselbe Heiligkeit, Starrheit, Unduldsamkeit, dasselbe Denkverbot zu seiner Verteidigung.”
        Eben eine Ersatzreligion.😉

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