Vor ein paar Tagen habe ich mal wieder mit Mirjam telefoniert, die als “Schweineflüsterin” unterwegs ist. Ich denke, ich darf das so despektierlich sagen, weil Sie wirklich für das Thema Tierhaltung brennt und damit im gesamten deutschsprachlichen Raum unterwegs ist. Aber nicht nur die Schweine liegen ihr am Herzen sondern auch die Menschen, die mit der Tierhaltung verbunden sind.
Wir haben ein Thema diskutiert, dass nicht einfach zu thematisieren ist, ohne dass man schnell missverstanden wird. Es geht um Dankbarkeit gegenüber den Menschen, die als Tierärzte und Tierärztinnen, als Berater oder auch als Angestellte eines Handelshauses oft mit Landwirten zu tun haben. Mirjam selbst hat das Problem nicht, bekommt es aber mit, wenn sie mit Ihresgleichen spricht.
Wenn solche Menschen zu uns auf den Hof kommen, müssen sie sich oft den Frust des Alltags, das Unverständnis über die Politik, die schlechten Preise oder die unnötige Bürokratie anhören. Natürlich ist es normal, sich die Sorgen der Landwirte anzuhören. Allerdings hört meines Erachtens das Verständnis dann auf, wenn es dem Berater mehr oder weniger vorgeworfen wird. Ein Tierarzt, ein Berater oder ein Kontrolleur kann ja nicht die “Schuld” dafür übernehmen, wenn er die immer strengeren gesetzlichen Vorschriften einhalten muss bzw. deren Einhaltung garantieren soll.
Es scheint einigen Betriebsleitern schwer zu fallen, zwischen Mensch und Sache zu trennen. Ich denke, dass wir zu wenig loben und zu häufig kritisieren.
Was wäre, wenn wir, wenn demnächst wieder jemand rund um die Landwirtschaft zu uns auf den Hof kommt, wir ihn mit dem Satz überraschen: “Was ich Ihnen einfach mal sagen wollte: wir sind Ihnen dankbar für die Arbeit der letzten Jahre”
Und eben nicht nach dem Sprichwort: “Nichts gesagt ist genug gelobt….”
Für alle, die Mirjam nicht kennen, hier ein Gespräch, das vor einigen Jahren bei uns im Garten stattgefunden hat.
Schwein gehabt, Verlust gehabt oink oink
Ich habe sehr lange gezögert hier einen Kommentar abzugeben. Für eine gute Leistung gehört es sich ein Dankeschön auszusprechen, ein Lob setzt voraus, das ich diese Leistung auch fachlich beurteilen kann. Als Landwirte sind wir Allrounder, wissen von allem etwas, vom Detail (Vorschriften u.a.) recht wenig.
Aber dann erwarte ich auch von meinem Gegenüber, das diese Gegebenheit von Ihm genauso anerkannt wird. Ich kann es nicht ausstehen wenn ein gebildeter Laie sich aufschwingt und mich in meinem Fachgebiet belehren will.
Wenn dann diese Personen auch noch als Berater (Kontrolleur mit Nachkontrolle einer Versicherung) oder Kontrolleur der BG sich in Ihrem eigenen Medium nicht auskennen, dann konnte ich nur noch ein Haus- und Betretungsverbot aussprechen, was auch beide mal, nach darlegen der Fakten von der Vorgesetzten Stelle anerkannt wurde.
Ich sehe es aber auch so, dass im Alltag die Anerkennung der Leistung des Gegenüber zu kurz kommt. In Lobhudelei sollte es jedoch auch nicht ausarten, aber es gibt viele Formen der Anerkennung.
Hallo? Hier in Westfalen gilt ein “Danke” als überschwengliches Lob!
Spaß beiseite: gute Dienstleister bekommen neben dem ehrlichen Danke auch mal Naturalien als Wertschätzung: so freut sich der Tierarzt gerne mal über eine Salami, oder die Schrauber beim Landmaschinenhändler über einen Satz Grillwurst/-fleisch, wenn sie den Trecker in der Ernte schnell wieder flott machen und selbstverständlich gehören die zur Trecker-Abschmierparty auch dazu.
Bei Beratern muss die Chemie stimmen, bei guten entwickelt sich schnell ein freundschaftliches Verhältnis mit entsprechender Wertschätzung, schlechte brauchen gar nicht erst wiederkommen.
Das Schicksal dieser Menschen ist, dass sie wohl häufig als seelischer Mülleimer herhalten müssen, denn als Fachleute zählen sie zu den wenigen, die unsere Sorgen und Nöte und den Frust nachvollziehen können. Dass sie für die Misere verantwortlich gemacht und angemault werden, kann ich mir eher nicht vorstellen. Wäre ja auch total sinnbefreit.
Kontrolleure haben es schwerer: amtliche werden hier höflich und respektvoll behandelt. Sofern sie sich diesen Respekt verdient haben. Wie man in den Wald hineinruft…. Bekommen sie nicht einmal einen Kaffee angeboten, sollten sie auf der Hut sein.
Von uns bezahlte Kontrolleure (QS z.B.), würden auch des Hofes verwiesen, wenn es ein müsste. Angstvoll zittern bei Kontrollen brauchen wir nicht.
Richtig ungemütlich wird es, wenn der Dienstleister auf einem verdammt hohen Ross sitzt: so gerade geschehen: der Vermittler eines landwirtschaftl. Stromtarifes wurde von uns auf einen Fehler in der Abrechnung des Anbieters hingewiesen, ca 69,-. “Wegen der paar Euros sollte sie tätig werden? Das lohnt sich ja gar nicht.” Nach einer sehr unfreundlichen Ansage kam jetzt eine handgeschriebene Entschuldigung der Vorgesetzten inkl Gutschrift. Wogen wieder geglättet, Bauer wieder friedlich 🙂
Und bei Behörden gilt auch beidseits: wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Aus meiner Sicht gibt es zwei Dinge, die das Loben schwer machen.
Erstens bewegt sich die Gesellschaft immer mehr in Parallelwelten nebeneinander her.
Da ist der Teil des Handwerks, der handarbeitsintensiv ist und die Landwirtschaft nebst der Gastronomie, die zunehmend Probleme bekommen ihre Kosten zu erwirtschaften.
Da sind die Rentner mit kleinen Renten und die allein erziehenden Frauen (die oft auch auf Grund fehlender Kinderbetreuung nicht voll arbeiten können.
Auf der anderen Seite ist der mit Steuergeldern und Abgaben alimentierte Bereich der öffentlichen Verwaltungen und Dienstleister nebst Energieversorgung, Wasser und Abwasser Ver- und Entsorger sowie Versicherungen, Krankenkassen Berufsgenosssenschaften und so weiter. Die können ihre Kosten fast beliebig an die Kunden weitergeben.
Auf letzterer Seite gilt: “man muss einfach mehr fordern” . Wird dann ja auch regelmäßig mit der Blockierung des öffentlichen Lebens erzwungen – nennt sich Streik – juckt die Gesellschaft auch nur, wenn die alltäglichen Gewohnheiten beeinträchtigt werden. Der Abstand der Einkommen zwischen den beiden Teilen der Gesellschaft nimmt ständig zu.
Die Rolle der Gewerkschaften ist gesamtgesellschaftlich bei dieser Parallelentwicklung keineswegs immer positiv zu betrachten. Die Strategie der prozentualen Lohnsteigerung lässt ebenfalls die Schere zwischen den Einkommen immer weiter aufgehen.
Der andere Teil der Gesellschaft, unter anderem auch der sogenannte produktive Bereich, wird dagegen dem Weltmarkt voll ausgesetzt und ständig weiter bis ins kleinste Detail erfasst, kontrolliert und reguliert. Schließlich wollen die seit 2010 hinzugekommenen 500.000 Bullshit-Jobber ja auch beschäftigt sein,.
Ich kann dem Einzelnen, mit dem ich notwendigerweise Kontakt habe danken, loben kann ich ihn nicht.
Dazu taucht allzu oft der Satz “Ich kann nichts dafür, das hat der Gesetzgeber so festgelegt” auf.
Dieser parasitäre ausufernde Sumpf muss eigentlich trockengelegt werden. Deshalb kann ich denen, die dieser Sumpf beschäftigt zwar danken, wenn sie an der ihnen zugeteilten Stelle die ihnen zugeteilte Aufgabe menschenfreundlich und mit Augenmaß ausführen, eigentlich muss aber der Sumpf trockengelegt werden und da ist Jeder der darin schwimmt halt ein Frosch, der das nicht will.
Also “Danke” für Freundlichkeit und Augenmaß immer !!!
Ansonsten gehören aber viele der Bullshit-Jobs einfach in Frage gestellt, egal wie freundlich der Bearbeiter ist.
Laut Brecht “wird es gefährlich, wenn die Dummen fleißig werden” … genauso gefährlich ist es, wenn nicht ausgelastete überflüssige Bullshit-Jobber fleißig werden. Da müssen die nicht mal dumm sein … auch im Home-Office wirds bald langweilig, wenn man keine sinnvolle Aufgabe hat. Da werden dann die Schikanen für die Kontrollierten ausgebrütet und verfeinert.
„Gefährlich wird es, wenn Dumme fleißig werden“. Den Spruch muss ich mir merken. Danke!
Herr Bröcker, ich würde diese Frösche zu gerne mal in einer ruhigen Minute fragen, wieso sie sich für diese Arbeit entschieden haben und ob sie sich damit wohl fühlen. Nicht zum Streiten, sonder wirklich, weil es mich interessiert, warum man einen “ich mache ja schliesslich nur meinen Job” – Job ergreifen kann. Für mich total unverständlich. Es ist ja dann nicht nur für ein paar Stunden und dann ist es wieder vorbei – sondern als Arbeit ist es ein grosser Teil des Lebens, eine frei gewählte Entscheidung.
Diese Leute machen diesen Job weil sie es wollen.
Sie sind glücklich in der Blase der Zivilversager.
Sie motivieren sich gegenseitig zu Höchstleistungen.
Wenn sie anderes behaupten lügen sie.
Es liegt in der Natur unserer Verwaltungen ständig
wie ein Krebsgeschwür weiter zu wuchern.
Viel wichtiger als das Lob halte ich den ehrlichen Dank. Lob kann überheblich und vergiftet sein und wirken. Ich danke gerne und lächle dabei. Bin bis jetzt meistens gut gefahren damit. Aber das setzt auch vorraus dass die Gegenseite auch freundliche Kritik aushalten muss. Unfreundlichkeit geht gar nicht! So etwas erlebe und kenne ich auch. Echt unangenehm.
Vielleicht liegt es daran, dass ein Tierarzt nach der tierärztlichen Gebührenordnung und ein Angestellter nach Tarif sicher sein Monatseinkommen bezieht – das Einkommen des Landwirts aber unkalkulierbar geworden ist. Wenn diese beiden „Welten“ aufeinander treffen, wird ein „Ratschlag“ eher als „Schlag“ empfunden. Der Landwirt bekommt weder eine angemessene Entlohnung, noch wird er von der Gesellschaft/Verbraucher für seine Leistung gelobt. Wer also dann immer nur gibt und nicht bekommt, läuft leer. Wie kann er dann noch andere loben?
Kann sich wenigstens nicht der Tierarzt mit dem Bauern solidarisieren und wenigstens auch von zu viel Bürokratie, die von der eigentlichen Arbeit ablenkt beklagen?
Er braucht Verständnis
Herr Donhauser, den Tierärzten geht es doch auch nicht wirklich besser. Auch sie leiden unter immer mehr Vorschriften und Papierkram und stehen gefühlt mit einem Bein im Gefängnis. Vor etwa zwei Jahren hat nach gut 30 Jahren Grosstierpraxis unser toller Tierarzt aufgehört. Von einem Tag auf den anderen nur noch Kleintiere. Er hat es nur angedeutet, aber man hat im Gespräch deutlich bemerkt, dass er eine richtige Angst hat vor der Vet.Kontrolle, denn ein Kollege von ihm hat beinahe seine Praxis verloren, nur weil er -angeblich- ein falsches Medikament im Auto hatte. Der Kollege hatte immer ausgesagt, dass ihm dieses Medi untergeschoben wurde. Jagdschein weg, Ehe fast gescheitert nach vielen Jahren Anwaltskosten.
Also wenn man über “Ämter” abziehen will, dann unsere Tierärztin fragen, denn die hasst unnötigen Papierkram. Da ich aber lieber positive Gespräche mag, rede ich über andere Dinge. Tag und Nacht auf Abruf bereit stehen und teils den Besitzern zum 1000.sten Mal erklären, dass… und die hören doch nicht und das Tier leidet darunter… also ich wollte das nicht. Und dann noch dauern diese versteckten Vorwürfe, wie teuer doch diese Behandlungen jetzt sind…
@Jürgen, vielleicht hilft die Bibel weiter? Irgendwas wird sich im Neuen Testament schon finden.
Frag mal einen Diakon ….😎😉
Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.
Kolosser 3:17
So ist es,
wie so soll der noch andere loben?
Das Lob ist die zum Ausdruck gebrachte Anerkennung für eine Leistung. Diese Leistung muss man allerdings auch beurteilen können; sonst ist es nur Lobhudelei. Wer von uns Landwirten kann denn die Leistung eines Tierarztes oder eines Handwerkers noch beurteilen? Wenn das Tier schnell wieder auf den Beinen ist, muss das tierärztliche Handeln wohl als gelungen bezeichnet werden. Dann ist der TA allerdings i.d.R. nicht mehr vor Ort.
Viel unverfänglicher als ein Lob ist ein “Dankeschön”. Es ist eben nicht selbstverständlich, dass die Dienstleister zu fast jeder Tages- und Nachtzeit auf den Hof kommen. Zumal sich viele sogen. Notfälle nur als verschleppte Problemfälle outen, die man auch zur regelmäßigen Arbeitszeit hätte erledigen können. Über ein “Dankeschön”, nach einer gelungenen Aktion, hat sich bei mir noch nie jemand beschwert.
So war der Artikel auch gemeint.
In unserer Familie (in der Schweiz) lobt man bei seinen Freunden, Kindern, dem Partner so richtig von Herzen oder gar nicht. Aber nicht so was künstliches, halbgares wie man seinen Hund scheinheilig lobt, nur weil man will, dass er das nächste mal noch schneller kommt.
Auch Reitkinder und andere Kunden lobe ich immer mal wieder, das motiviert und macht uns somit beiden Freude. Die Tiere ja sowiso.. jedoch spüren die ganz genau, ob es ehrlich gemeint ist – sonst lieber mal ein Leckerli rein schieben.
Wenn ich meinem Tierarzt nochmals ganz deutlich Danke sage, weil er am Sonntag Abend kommt und wir beide ganz genau wissen, dass ohne sein schnelles Kommen und seine Behandlung das Tier am nächsten Tag wahrscheinlich tot wäre, dann ist das doch auch ein Lob – alles Andere wäre künstlich..
Kontrolleure biete ich etwas zu trinken und manchmal auch Kuchen an, ausserdem bin ich höflich und bemüht, alle Unterlagen bereit zu halten.
Loben ohne Grund zu loben, nur um “nett” zu erscheinen finde ich für beide Seiten nur peinlich. Aber ein spontanes, liebes und richtiges Lob empfange ich sehr gerne und gebe es auch gerne weiter. Bei den Beschäftigten gerne als Danke für das gute Jahr und einem Bonus.
Lächeln ist die netteste Art, jemandem die Zähne zu zeigen. Und deshalb versuche ich sogar, die Amtsmitarbeiter auszulächeln, da ist es eh egal wie man sich gibt.
Auf die Frage wie es läuft auf dem Betrieb oder wie es mir geht… das fragen nämlich die meisten Hofbesucher – antworte ich lieber höflich distanziert als einem Fremden einen Roman zu erzählen, den er sowiso nicht hören möchte.
Wenn Menschen, egal ob Tierarzt, Berater, Angestellte o. ä., uns, unseren Mitmenschen oder unseren Tieren Gutes tun, sollten sie auch gelobt werden und ein „Danke“ für Unterstützung und Job sollte selbstverständlich sein!! Leider findet man bei vielen allein das Wort „Danke“ nicht mehr im Wortschatz. Anerkennung ist wichtig für uns alle!
Mein Mann und ich sorgen uns immer um das Wohlergehen unserer Mitarbeiter, wir sorgen uns um sie, sie arbeiten für uns und gehören zu unserem Leben dazu. Sie sind uns wichtig!
Und wenn andere uns unterstützen, helfen und für uns da sind, hat das für mich mit Respekt zu tun, mit anständig und für einander da sein! Und mal jemanden „Danke“ sagen, tut beiden Seiten gut und hat noch niemanden geschadet!
moin mein Papa wurde früher dafür gelobt von Radfahrern wenn er mit der Pflanzenschutzspritze angehalten ist dein Radfahrer vorbei gefahren sind damit der Nebel nicht zu den Radfahrern sieht ich bin hier gerade in der Reha und lobe oft die Pfleger die aber häufig vom Patienten Kritik bekommen sowas nicht das andere machen
Gute Erholung!
Von mir auch, Frikadellen Piet!
Lob bewirkt einen Motivationsschub. Das soll jedem bewusst sein. Ich verstehe überhaupt nicht, dass sich hier im Forum soviele gegen ein Lob aussprechen. Das mit der Hierarchie stimmt ga gar nicht. Auch ein Chef freut sich darüber, wenn ein Arbeiter oder Angestellter ihn lobt. Auch dieser wird motiviert sein, noch besser mit den Mitarbeitern umzugehen. Jeder Betrieb ist nur so gut wie seine Mitarbeiter sind.
So wie man in den Wald reinschreit so kommt das Echo zurück. Wann hat den zuletzt die Bauern jemand gelobt für ihre Arbeit .Ich höre bloß immer was wir alles falsch machen.
Ein wirklich schwieriges Thema, aber ich gehe zu 100% konform mit den Meinungen, was und wen man denn noch alles loben soll? Ich mache meine Arbeit jeden Tag nach bestem Wissen und Gewissen, genau wie meine Kollegen ( ich verzichte an dieser Stelle aufs Gendern 😉) und wofür werde ich gelobt? Ich freue mich darüber einfach ein höfliches und nettes “hallo” zu bekommen und im Übrigen finde ich ein respektvolles Miteinander wesentlich Wichtiger, als zu loben oder gelobt zu werden. Leider ist dieses in unserer Gesellschaft fast abhanden gekommen. In diesem Sinne: ” Behandele jeden genauso, wie du selber behandelt werden möchtest. ” Euch allen einen wunderschönen Tag und eine hoffentlich noch gute Ernte, so ihr noch was Stehen habt. LG
Warum ergreift jemand den Beruf des Kontrolleurs? Doch gewiss nicht, um von demjenigen, den er kontrolliert, gelobt zu werden. Das würde ja heißen, dass er seinen Job schlecht macht.
Es geht weniger um den Kontrolleur, sondern mehr um z.B. den Tierarzt oder den Berater. Klar, dass der Kontrolleur nicht gerade geliebt wird.
Das Folgende habe ich bei einem Florian Esser-Greassidou abgekupfert. In seinem Artikel geht es um Kinder, aber mir kommt das hier gerade auch ein bisschen wie Kindergarten vor, deshalb:
“Lob ist toxische Gratifikation ohne Aussagekraft, so unverbindlich wie eine Google-Bewertung. Lob hat bei kontinuierlicher Verwendung das Potenzial, eine ungesunde emotionale Abhängigkeit zu schaffen. Lob verfügt über eine direktive, manipulierende Komponente. Wer lobt, steht in der Hierarchie über dem Gelobten (Einschub: oder tut zumindest so). Dem Gelobten wird die Fähigkeit zur Selbsteinschätzung abgesprochen. Der Lobende macht sich zum Richter über “gut” und “schlecht ….”
Da ist wohl was dran Marian. Ich habe mich immer maßlos geärgert, weil die Zeugnisse der Kinder ausschließlich positiv konnotiert sein mussten, damit sich niemand zurückgesetzt vorkommen sollte. Dann kommen Textbausteine zur Anwendung, die nur noch beliebig sind. Ähnliches gilt für Bewerbungsschreiben oder Ablehnungen selbiger….am Ende ist es zur Maxime dieser Gesellschaft geworden, nur “Gutes” zu sagen und zu schreiben.
Schmarrn.
Ich bin anderer Meinung…..
Ich auch! Schmarrn ist das auf gar keinen Fall, sondern enthält viel Bedenkenswertes.
Das Thema ist so vielschichtig wie komplex, was z. B. in folgenden Sätzen zum Ausdruck kommt:
“Ein klein wenig Lob darf man dem Menschen ins Gesicht sagen, das ganze Lob aber nur in seiner Abwesenheit” (Talmud)
“Wenige Menschen sind weise genug, nützlichen Tadel verräterischem Lob vorzuziehen” ( La Rochefoucauld)
“Lob ist des Mannes Untergang” (Russisches Sprichwort)
“Lob ist des Mannes Untergang” (Russisches Sprichwort) Ok, dann müssen wir also sofort Putin loben…..“😁
Dieser Herr Rochefoucauld hat auch folgende Weisheit geschrieben: Eine schöne Handlung, aus ganzem Herzen zu loben, heisst in gewissem Maße an ihr teilzuhaben.
https://www.gutzitiert.de/zitate_sprueche-lob.html
Für alle, die sich das für sich passende Zitat rausfiltern möchten. 🥳
Ist für jeden etwas dabei.
Habe ich doch geschrieben: Das Thema ist vielschichtig wie so vieles im Leben.
Ich meinte Marian Finger Antworten stehen leider immer nach Eingang untereinander beziehen sich aber auf en Vorposter
Weil er/sie Macht ausüben können!
Vielleicht liegt es daran, dass mir auf der „Kontrollseite Menschen begegnen, die es als Betriebsleiter selbst nicht geschafft haben sich im wirtschaftlich schwierigen Umfeld zu behaupten, dann aber in der Rolle des Beraters oder Kontrolleurs versuchen dem Landwirt seine Unzulänglichkeiten aufzuzeigen.
Auch als Berater? Dann wird er sich nicht lange als Berater halten können, denn ihm fehlt das Wichtigste überhaupt: Vertrauen.
Ich glaube, dass die nur wenig vorhandene Form des Lobens oder des sich Bedankens auch daran liegen könnte, dass der gemeine Bauer in seinem Leben auch nur wenig “Danke” von anderen Personen/Bürgern etc. erhält. Das Gegenteil ist eigentlich der Fall.
Wenn ich mit Personen zu tun habe, die aus einem Berufsumfeld kommen, in dem sie täglichen Kundenkontakt haben, dann reagieren diese Menschen anders…die sagen eher zu häufig Danke, obwohl noch gar nichts gemacht wurde. Schulterzuck.😎
Man spürt eigentlich, wer es ehrlich meint…..
genau man spürt es oder eben nicht
Urvertrauen oder blankes Misstrauen
Vertrauen wächst langsam und stirbt schnell.
Kluge Unternehmen zahlen Geld dafür, ihre Unzulänglichkeiten aufgezeigt zu bekommen.
Es ist allerdings die Frage, wie der von sich und seinem Tun vielleicht etwas zu überzeugte Kunde (hier: der Bauer) die bittere Medizin besser schluckt.
Ich habe auch schon Berater erlebt, die zu nett für die angetroffene Art von Klientel waren, das endet dann auch bloß nicht erfolgreich und manchmal übel.
Dass der Berater vorher erfolgreicher Unternehmer gewesen sein muss, ist auch nur eine urbane Legende, gern von denen vorgetragen, die trotz gegebenen Bedarfs nicht beraten werden wollen. Naja und kontrolliert werden, das will ja im Grunde schon gar keiner.
“Vetreter kommen und gehen, gute Berater bleiben bestehen”, sagte einmal ein alter Beraterkollege.
Beratung ist ein nicht ganz simples Geschäft. Das Gespür für die Klientel, Fachkompetenz, Witz und Vertrauen sind m.Ea. Grundvoraussetzungen. Und immer eher zurückhaltend, als forsch vorpreschen. Ich kenne übrigens keinen Berater, der schon mal ein Unternehmen geführt hätte….das kommt bei den Bauern auch nicht wirklich gut an.
Ganz wichtig ist übrigens das Alter. Mit zunehmendem Alter wird der Berater gegenüber seinen nachwachsenden Klienten ein Problem. Das Verhältnis ist dann wie Vater – Sohn. Allein das kann schon zur Ablehnung des Beraters führen, frei nach dem Motto: Der hat schon meinen Vater beraten, so einen brauch ich nicht….Das Leben ist kompliziert…..aber all das hat nichts mit DANKE-Sagen zu tun, find ich.😎
Ich danke sogar der Tierärztin die mit ihrer studierten Ausbildung einfach nur den männlichen Ferkeln eine Narkosespritze gibt, weil sie so nett ist. Das Danken kostet mich über 100 € /Stunde plus 1 € Festbetrag je Ferkel. Denen die das politisch entschieden haben würde ich allerdings den Hals umdrehen.
Wer noch Sauen hält, wie viel bezahlt ihr eigentlich für die Narkose, wenn’s der Tierarzt macht?
Wenn die Leut ordentlich und gesittet miteinander umgehen, dann muss es diese Loberei dafür, dass die Leute ihre Arbeit vernünftig machen, nicht sein.
Ich find es selbst etwas seltsam, wofür heutzutage gelobt wird / werden soll und Lob erwartet wird. Vermutlich steckt da eine Fehlstelle, ein Defizit dahinter. Viele wissen, dass sie bullshit-jobs haben und bestenfalls so lala was leisten, da wollen sie wenigstens gelobt werden, damit ihre Welt wieder in Ordnung kommt. Jedem eine Urkunde, in der Steigerung: “Zeig Respekt, Alter!”
@Frank
für diesen Kommentar werde ich Sie nicht loben… 🙂
Und wie schon oben gesagt: “…ein Thema diskutiert, dass nicht einfach zu thematisieren ist, ohne dass man schnell missverstanden wird.”
Schauen Sie, das ist mir echt egal, ob Sie den Kommentar loben.
Wenn man eine Gegenmeinung dann aber schnell aufs Gleis des Missverstehens schiebt, dann soll man bitte nicht so tun, als wolle man diskutieren …. .
“Missverstehen Sie mich richtig…” sagte dereinst Gregor Gysi. 😁
Jungs, logger bleiben!
Besonders viel gelobt wird bei uns im Schützenverein. Das Ganze wird sogar noch gekrönt mit Orden.
Nicht geschimpft ist genug gelobt….
Das Wort “Danke” ist im landw. Sprachlexikon nicht enthalten…..hab ich so mit der Muttermilch aufgesogen. Ich lese zwischen den Zeilen und nehme die rechtzeitige Bezahlung meiner Rechnungen als Dank und Lob war. 🤗
Ich hab gerade noch 7 Schweine im Stall (der Rest vom “Schützenfest”),die ich jeden Morgen und Abend lobe,was sie mir mit Null Verlusten und guten Zunahmen danken.
Schwein gehabt?! 🙂