Bauer Willi
Kommentare 75

Heute nur kurz…

Wegen Weizenernte und Hochzeitstag war am Sonntag nur wenig Zeit. Hier ein kurzer Bericht über erste Ergebnisse.

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Hier ein Lieferschein mit den Daten zur Qualität. Proteingehalt von 10,6% und Fallzahl 180 ist katastrophal.

Bei einer weiteren Parzelle waren die Ergebnisse besser, weil dort die Ährendüngung höher war. Da auch der Ertrag höher war, wurde die höhere Düngung vom Feld gefahren. Keine Gefahr für das Grundwasser.

 

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75 Kommentare

  1. fingerphilosoph sagt

    @ Bauer Willi
    Wenn ich es richtig verstanden habe, haben alle Parzellen gute Erträge, manche Parzellen normale oder gute Fallzahlen und manche Parzellen Fallzahlen unter 220, sodass hier statt Brot- nur Futterweizen geerntet wird. Pro Tonne macht der Preisunterschied zwischen Brot- und Futterweizen 3 bis 5 Euro aus. Wie viele Parzellen gibt es denn überhaupt? Um wie viele Tonnen Weizen geht es insgesamt und wie viele Tonnen bringen nicht die gewünschte Fallzahl? Man kann sich das nicht richtig vorstellen, wenn man kein Gesamtbild hat.

    Die schlechte Parzelle ist mit organischem Dünger gedüngt worden. Heißt das, dass organischer Dünger in Bezug auf zu geringe Regenfälle ein größeres Risiko birgt als Mineraldünger, weil die Nährstoffe dann nicht rechtzeitig in der Pflanze ankommen? Heißt das, man muss u.U. mit schlechterer Qualität rechnen, wenn man organischen Dünger nimmt?

    • Der Brandenburgbauer sagt

      Moin fingerphilosoph, sie stellen sich ja sonst nicht so blöd an , wollen sie das nicht kapieren oder können sie es nicht. Willis Erklärungen sind doch eindeutig.
      Das was sie hier zur Diskussion stellen, ist Krümmelkackerrei hoch zehn.
      Bei diesem Thema stellen sie sich entweder dumm oder wollen die Theilnehmer nur nerven.

      • Inga sagt

        Was ist denn daran dumm gefragt, Brandenburger?

        Von einem Vollblutstädter ist diese Frage berechtigt!

        • Stadtmensch sagt

          Zumindest die Antwort auf die Fragen in seinem letzten Absatz kann er hier nachlesen. Ansonsten halt Nitrifikation googeln. Da kann man sich leicht festlesen, denn das Netz ist voll von Stickstoffumwandlung im Boden.

          Es ist trotzdem genau der Punkt, der hier immer zu kurz kommt. Warum hat es in diesem oder jenen Fall nicht geklappt und was wäre gewesen mit einem größeren Humusanteil im Boden. Hätte dann die Feuchtigkeit gereicht oder hätte es in dem Fall mehr Bodenmikroben gegeben, die überschüssige Stickstoffverbindungen in organische Komplexe eingebaut und fixiert hätten?

          Wurde zuvor ordentlich mit Glyphosat klar Schiff gemacht, das dann aufgrund von Kälte nicht schnell genug abgebaut wurde und gewissermaßen die Hälfte des Bodenlebens vorübergehend ausgerottet und die Saat behindert hat?

          Kann man ja mal fragen als Städter. Das Netz ist voller Fake und nur hier wird schließlich ehrlich argumentiert. Bestimmt Nehme ich an. Könnte sein…

          • fingerphilosoph sagt

            Humus wird doch hauptsächlich über organischen Dünger aufgebaut. So weit ich weiß, gibt es nach der neuen Düngeverordnung nun jedoch Sperrfristen für die Aufbringung von organischem Dünger.
            Wenn es nun aber nicht genug regnet, reicht – laut Bauer Willis Aussage hier – die Zeit für die Umsetzung von organischem Dünger nicht aus, um die gewünschte Brotweizen-Qualität zu erzeugen.

            Was ich wissen will, ist, ob man Bauer Willis diesjährige Erfährung verallgemeinern kann. Denn das würde doch heißen, dass man in Zeiten zunehmender Trockenheit wegen Klimawandel mit organischem Dünger überhaupt nicht zurechtkommt. Aber für diese Schlussfolgerung sind Bauer Willis Aussagen zu schwurbelig, er nennt ja nur die Fallzahl und sonst keine Zahlen.

            • Reinhard Seevers sagt

              Ohne Wasser keine Düngewirkung, unabhängig von der Art der Düngung. …..das war eigentlich schon immer so.
              Wann aber welche Art der minralischen oder organischen Düngung zur Wirkung kommt hängt doch auch maßgeblich von der Restfeuchte des Bodens, dem Zeitpunkt des erneuten Niederschlags, der Niederschlagsmenge, dem Reifezustand des Getreides etc. ab.
              Ist also die ständige Unbekannte der Landbewirtschaftung und Dauerstreitpunkt zwischen Opa und aktuellen Betriebesführung über den richtigenZeitpunkt der Düngergabe….”hab ich doch gleich gesagt, das konnte ja nicht gut gehen!” 🙂

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            • Brötchen sagt

              FP…..organische Substanz ist auch gehäckseltes Stroh, was hinten rausgeblasen wird, Wurzelmasse u.a. Pflanzenreste.

              Gedüngt ist das Rindergülle und Gärsubstrat, wo viel org. Substanz drin ist.

              Humus befindet sich je nach Bodenart in einem gewissem Gleichgewicht.
              Du kannst den Humusanteil nicht unbegrenzt steigern, sondern nur bis zu einem gewissem Punkt, was von Klima und Bodenart abhängt.

              In dem Fall hier, geht es eher um Stickstoff und nicht direkt um Humus.

              “Was ich wissen will, ist, ob man Bauer Willis diesjährige Erfährung verallgemeinern kann. ”

              Das ist mehr oder weniger Allgemeinwissen.

              Der Spruch, mit dem Bauern und den dicksten Kartoffeln spiegelt den Einfluss des Zufalles in der LW wieder.

              In der Technik kann man recht sicher sagen, wenn man etwas nach Plan baut, dann funktioniert das, in der Biologie unterliegt auch vieles dem Zufall. Es kann funktionieren, muss aber nicht.

              Deshalb muss man in der LW gewisse Spielräume lassen, wenn man das aber extrem einengt, dann kann das eigentlich nur schiefgehen bzw. man hat nicht die gewünschten Ergebnisse.

              Deshalb ist der techn. Ansatz/Vorschlag vom Stadtmenschen nicht sinnvoll>>>>Ergebnisse in Datenbanken zu speisen und das dann irgendwie zu verrechnen.
              Das Wissen lässt sich auch nicht so einfach in Schemata pressen.

              • Inga sagt

                Es gehört auch Herz und Gefühl dazu und sehr altes Wissen, das man von den Vorfahren in dem Betrieb oder Unternehmen von Kinderschuhen an mitbekommt.
                Man kann LW nicht nur theoretisch aus dem Internet lernen.

              • Stadtmensch sagt

                “in der Biologie unterliegt auch vieles dem Zufall. ”

                Sagt jemand, der wissenschaftlich Nährstoffversorgung für Nutztiere untersucht.

                Der Boden ist im günstigsten Fall auch ein Organismus, den man “ernähren” muss. Sonst findet eben kein Einbau von Stickstoff oder sonstigen Spurenelementen in Ton-Humus-Komplexe statt und das Ganze verdichtet sich zu leicht, speichert zu wenig Wasser, bekommt ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung des Bodenlebens (wg. Sauerstoff- und Wasserversorgung), usw. usf.

                Das ist eine Wissenschaft wie Medizin! Genau so vielfältig was die Zahl der beteiligten Stoffwechselprozesse betrifft) Der Boden muss einen schönen organischen Puffer aufbauen, der nur gehalten werden kann, wenn da auch permanent was wächst. Lebende Wurzeln mit Mykorrhiza in Symbiose.

                Leider ist dieser “Bioreaktor” schwer zu stabilisieren, wenn man ständig eingreifen muss um zu Lockern, zu düngen, Unkraut zu entfernen…

                Was spricht dagegen, ein paar Erfahrungswerte (pH-Wert, Wassergehalt, Vorfrucht, Corg, Bodenart, uvm) systematisch zu erfassen und mal die Auswirkungen auf N-Mineralisationfähigkeit zu untersuchen? Das wird doch alles sicher irgendwo gemacht, publiziert und dann wird es wieder mal bissel gemacht und wieder vergessen und wieder ein Feldversuch usw. Seit 100 Jahren…
                Ich raff das nicht. Was ist da los?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Ach Stadtmensch…..man kann nur schmunzeln bei deinen Worten. 🙂
                  Was dieses Jahr richtig sein kann, war oder gewesen ist, muss im nächsten Jahr doch gar nicht mehr zutreffen, obwohl alle wissenschaftlich erfassten Parameter im Büchlein des Stadtmenschen manifestiert sind….im langjährigen Mittel passt es dann wieder, oh Wunder.
                  Ökologie ist nicht so dein Ding oder? Lieber Planwirtschaft, gelle?….so wie damals auf den Sowchosen: “Es regnet, wir können jetzt nicht dreschen!” Egal, heute ist Planerfüllungstag!”

                • firedragon sagt

                  Stadtmensch,
                  hatte gestern jemanden am Hof, der mich nach dem durchschnittlichen Niederschlag fragte. Habe ich gesagt, ist mir egal – wenn’s nicht zur richtigen Zeit regnet, bringt mir auch ein Mittelwert nichts.

                • Stadtmensch sagt

                  @Reinhard, es geht nicht um Planerfüllung und langjähriges Mittel, sondern um ein Monitoring möglichst vieler an der Nährstoffversorgung der Nutzpflanze beteiligten Parameter. Aber ok – ihr mögt Trial and Error.

                • firedragon sagt

                  Stadtmensch,
                  natürlich kann man alle Parameter dokumentieren, dazu auch die Wetterdaten. Man kann alles durch ein Programm jagen und auf dem Bildschirm alles wunderbar ablesen und nach Datenlage versuchen die Äcker zu bestellen, nennt sich optimal, funktioniert halt nur nicht immer.
                  Das wollte ich mit meinem Niederschlagmittel ausdrücken.
                  Hier wurde ja auch schon vom Winzer/Weinbau geschrieben, mir fiel dazu erstmal nur Blödsinn ein, was nichts mit dem Thema zu tun gehabt hätte.
                  Aber vielleicht hilft es Dir zu verstehen, wenn ich Dir folgendes schreibe.
                  Ich werde jedes Jahr von Kunden gefragt, wie der Wein wird, wird er besser, ob ich schon was zur Qualität sagen kann und so weiter… mir hängen solche Fragen zum Hals raus, darf ich natürlich den Kunden nicht sagen. Was ich sage :
                  Das ist wie in einer Familie ; Mutter und Vater sind immer (im Idealfall) gleich und trotzdem kommen unterschiedliche Kinder bei raus.
                  Und so ist es mit allem, was unter freiem Himmel gedeiht.
                  Die Biologie wird man wohl nur im Reagenzglas optimieren können, einem hermetisch abgeriegelten Raum – nenn’ es wie Du willst.

                • Brötchen sagt

                  Stadtmensch sicher gibt es da Versuche!
                  Bemüh doch einfach google scholar vielleicht findest Du was.
                  “Was spricht dagegen, ein paar Erfahrungswerte (pH-Wert, Wassergehalt, Vorfrucht, Corg, Bodenart, uvm) systematisch zu erfassen und mal die Auswirkungen auf N-Mineralisationfähigkeit zu untersuchen?”

                  Dir ist schon klar, wieviel Varianten es da dann gibt!

                  Im Feldversuchbau arbeitet man mit komplizierten Versuchsblöcken, um Umwelteffekte (Zufall) auszugleichen. Das kann man im Nachhinein auch über Modellrechnungen, wenn man die Faktoren genau zuordnen kann. Manchmal kennt man die aber nicht sicher!

                  “Sagt jemand, der wissenschaftlich Nährstoffversorgung für Nutztiere untersucht.”

                  Ja genau, weil ich weiß was ich mache, habe ich auch entsprechende Erfahrungen.
                  Zufall bedeutet im wissenschaftl. Sinne, Faktoren, die nicht gezielt gesetzt werden, z.B. Wetter, tierindividuelle Unterschiede, die nicht messbar sind, Stallbedingungen usw…..

                  Feste Faktoren sind gezielt gesetzte, wie z.B. Düngestufen, die können aber auch schwanken, weil man das nicht so genau hinbekommt.

                  Daraus ergibt sich dann eine Varianz in den Ergebnissen, die soweit ausschlägt, das man eben kein sicheres Ergebnis hat. So ist das zu verstehen.

                  Das Tier z.B. hat einen festen genetischen Bau- und Funktionsplan und den fütterst Du mit Nährstoffen, der Stoffwechsel an sich hat aber ein in gewissen Grenzen vorhandenes Kompensationsvermögen. Damit kann er sich der Umwelt anpassen….das ist wie ein Gummi und den kann man nicht immer genau mit Messwerten beschreiben. Für wichtige Input -und Outputfaktoren schon, aber man kann damit nicht immer alles erklären.

                • Brötchen sagt

                  Sehe gerade da hast Du keinen vollen Zugriff!

                • Stadtmensch sagt

                  Danke @brötchen, @Drachen. Ich muss mich erstmal ausklinken.

            • Inga sagt

              Der organische Dünger für Humus ist auch Mist, weniger Hülle, hilft den Humus aufzubauen, aber man hat ja genügend Stroh, das man dazu einarbeitet, einpflügt. Nun dauert das aber eine gewisse Zeit, bis der Mist mit Hilfe von Bakterien in Boden, Humus umgewandelt wird.
              Bei Bauer Willis Problem ist es ja der Stickstoff (N) der sich aus dem organischen Dünger zur Ährenbildung gebildet haben sollte, damit das N zur Eiweißbildung im Korn zur Verfügung steht.

    • Bauer Willi sagt

      Hier noch mal die Antwort (steht weiter unten beim Stadtmensch)
      Auf den Parzellen mit den schlechten Werten haben wir überwiegend mit organischem Dünger gearbeitet. Die „weitere Parzelle“ liegt auch örtlich weiter weg, deshalb dort überwiegend mineralischer Dünger, den wir mehr aufgeteilt haben.

      Unsere Vermutung: der organische Dünger zur Schossphase ist nicht richtig wirksam geworden, weil er ja noch umgesetzt werden muss. Da es während der Kornfüllungsphase trocken war, ist er wahrscheinlich nicht mehr vollständig pflanzenverfügbar geworden. Von daher zwar noch Ertrag, aber für die Qualität hat es nicht mehr gereicht.

      Aber das weiß man nie vorher. Ich baue jetzt seit über 40 Jahren Weizen an und mache jedes Jahr andere Fehler.

      Wenn ich es nächstes Jahr anders mache, ist es wahrscheinlich auch verkehrt. Das ist Landwirtschaft.

  2. fingerphilosoph sagt

    Das Video war interessant, danke. Das mit der Fallzahl funktioniert ähnlich wie mit der Sehfähigkeit. Unter 10% Sehfähigkeit gilt man als blind, mit 10,1% als sehbehindert und man erhält ganz andere Hilfen, obwohl der Unterschied in der Sehfähigkeit real ja nur minimal ist.

    Wie groß ist denn der Preisunterschied zwischen Futter- und Brotweizen? Vielleicht ist hier schon mal drüber diskutiert worden, aber ich weiß es nicht mehr. Gibt es auch noch Preisstaffelungen gemäß steigender Fallzahl? Bekommt man mit 280 mehr Geld als mit 220?
    In der Wikipedia war zu lesen, dass mit Fallzahl über 400 der Weizen auch nicht mehr der gewünschten Qualität entspricht. Kommt das real auch vor?

    • Mark sagt

      Man muss die Mindestfallzahl für die jeweilige Qualitätsstufe erreichen (B=220,A=250, E=280), um in die Qualitätsbezahlung zu kommen, danach ist dann der Proteinwert entscheident (wenn das hl-Gewicht stimmt). Zu hohe DON-Werte können jedoch alles zunichte machen, sogar die Verwertung als Futterweizen!!! 🙁

      • Mark sagt

        Nachtrag: Wenn Du einen B-Weizen mit 280 Fallzahl hast, bekommst Du trotzdem nur den B- Preis.

        • Ostbauer sagt

          Aber der Händler freut sich. Top- Qualitäten lassen sich prima mit schlechten mischen. Du bekommst Futter bezahlt und der Händler Brotgetreide.
          Genauso wie bei der Feuchte. 14% Basis; wenn man mit 10% drischt,(wie in den letzten beiden Jahren oft der Fall) wird die Unterfeuchte nicht mehr vergütet. Hat man mal einfach so geändert. In den großen Lägern wird sogar auf 14% bewässert. Gut bezahltes Wasser!

          • Lady sagt

            “Aber der Händler freut sich. Top- Qualitäten lassen sich prima mit schlechten mischen. ”

            Ostbauer, genau das wäre meine Frage gewesen! Danke für die Vorweg-Antwort .

            Gelten die Weizenqualitäten eigentlich auch international, oder gibt es da andere Regelungen?

            • Inga sagt

              Ich denke mal international, weil das Backwerk braucht ja diese Eiweißqualität überall!

          • Inga sagt

            Das ist ja der Mist,
            die Bauern müssen auf 14% runtertrocknen, die Mühlen brauchen 15 oder 16% also mischen sie wieder Wasser hinzu.

            Das ist nur wegen der Ersparnis des Transportes.
            Wer bezahlt den Transport wer spart da?

  3. Stadtmensch sagt

    Warum war den die Ährendüngung auf den verschiedenen Parzellen unterschiedlich, wenn die gleiche Weizensorte angebaut wurde? Der Aussaatzeitpunkt war sicher auch gleich auf den Parzellen?
    Waren da unterschiedliche Nmin Gehalte bei Aussaat? Woher weiß man, wieviel man bei jeder Gabe düngen muss? Wird da jedes Mal vorher an einer Stelle gemessen oder “sieht” das der Fachmann an der Pflanze, ob Bedarf besteht?

    • Bauer Willi sagt

      Auf den Parzellen mit den schlechten Werten haben wir überwiegend mit organischem Dünger gearbeitet. Die “weitere Parzelle” liegt auch örtlich weiter weg, deshalb dort überwiegend mineralischer Dünger, den wir mehr aufgeteilt haben.

      Unsere Vermutung: der organische Dünger zur Schossphase ist nicht richtig wirksam geworden, weil er ja noch umgesetzt werden muss. Da es während der Kornfüllungsphase trocken war, ist er wahrscheinlich nicht mehr vollständig pflanzenverfügbar geworden. Von daher zwar noch Ertrag, aber für die Qualität hat es nicht mehr gereicht.

      Aber das weiß man nie vorher. Ich baue jetzt seit über 40 Jahren Weizen an und mache jedes Jahr andere Fehler.

      Wenn ich es nächstes Jahr anders mache, ist es wahrscheinlich auch verkehrt. Das ist Landwirtschaft.

      • Stadtmensch sagt

        Danke, war nicht (wie sonst immer) bös gemeint. Es interessiert mich wirklich. Das mit der schlechter planbaren Pflanzenverfügbarkeit bei Wirtschaftsdünger sagt mir was. Hängt wohl von vielen Sachen ab und leider auch vom Wetter…
        Da hätte es dann aber auch nichts gebracht, sicherheitshalber 20% mehr zu düngen?!
        Zu trocken zu kalt zu nass kann immer passieren.
        Das würde doch bestimmt nicht bis zur nächsten Frucht fixiert bleiben.
        Und kein Wirtschaftsdünger ist auch keine Lösung.

        • Inga sagt

          ja Stadtmensch
          die 20 mehr hieße theoretisch auch 20% mehr N in den Boden!?!

          Was sagt die Düngeverordnung dazu?

        • Inga sagt

          Ich stelle mir das so vor wie bei den Kohlenhydraten, Stadtmensch:

          Einfachzucker = Traubenzucker, auch Milchzucker

          Zweifachzucker = Rübenzucker
          Dreifachzucker = Mehl (Brei, Brot und Kuchen)

          Traubenzucker geht sofort ins Blut, ist sofort verfügbar wie Mineraldünger!
          Wenn man ihn nicht braucht, wäscht er sich aus!

          Rübenzucker braucht eine Verdaungstufe, dann ist er dem Blut und den Muskel auch verfügbar.

          Mehrfachzucker braucht mehrere Verdauungsschritte und es dauert länger bis es im Blut ist und dem Muskel verfügbar.

          Also hält ein Stück Brot länger an als ein Schokoriegel!

          So ist es mit dem Wirtschafts- oder Kreislaufdünger auch,
          einmal im Jahr gegeben und er braucht lange, bis er z.B. das N (auch andere Pflanzennährstoffe) freigibt,
          dieses Freigeben hängt bestimmt mit Witterungs- und Bodenverhältnisse ab.

          Mit Mineraldünger kann man viel gezielter düngen.
          Aber man muß öfter eine Gabe geben auch noch mal in die Ähre!

        • Bauer Willi sagt

          Nicht ganz richtig. Wir haben auf einer anderen Parzelle etwas mehr (und mineralisch) gedüngt. Mit besseren Ergebnissen. Ansonsten alles gleich: Sorte, Saatzeitpunkt, Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz.

  4. Friedrich sagt

    Ja Willi und wenn im nächsten Jahr mit der neuen Düngeverordnung alle Proteinwerte so niedrig oder niedriger sind , dann haben wir ein Problem. Die Brotmühlen können diesen Weizen dann nicht mehr gebrauchen , denn die wollen 12 – 14 % Protein , statt rd. 10% haben. Auch die Futtermühlen wollen 11 % und mehr Protein haben um eine optimierte Futtermischung erstellen zu können. Wir sollen ja ab dem nächsten Jahr 20% weniger Stickstoff düngen und weniger Stickstoff heist auch weniger Protein (Eiweiß) im Getreide. Ich füttere meine Mastchweine mit dem eigenen Getreide (Weizen und Gerste). Bei rd. 2% weniger Eiweiß im Getreide , muß ich dann , um eine “Tiergerechte Futtermischung” erstellen zu können , daß Eiweiß zukaufen. Für mich heist das, daß ich rd. 100 dt Sojaschrot mehr zukaufen muß. Das heist , das für unsere Düngeverordnung mehr Soja eingekauft werden muß und damit im weiteren Sinne mehr Regenwald gerodet werden muß. Umgerechnet auf die EU bedeutet das rd. 1,5 Mill. Tonnen mehr Soja zukaufen. Also 5000 Quadratkilometerfläche bei 3 Tonnen Sojaertrag je Hektar. Ob man das dabei bedacht hat ? wohl eher nicht. Wir haben eben geistige Überflieger in Berlin. Als nächstes kommt dann , daß wir Folgenabschätzung betreiben müßen ! Ha ,Ha. – Man muß eben den Fehler nicht wiederholen , tut es aber . Das haben die Dänen schon hinter sich. Nach kurzer Zeit war der Spuk vorbei. Das Getreide wollte mit dem niedrigen Protein keiner haben. – Landwirtschaft geht eben nur mit Fach- und Sachverstand !

    • Elisabeth Ertl sagt

      Ich hab in letzter Zeit öfters Brot aus Futterweizen gebacken – funktioniert genauso. Diejenigen, die das so haben wollen, müssen sich halt daran gewöhnen.

      • Inga sagt

        Waren das dünne oder dickere Fladen?
        Je nach Kleber Gehalt des Futterweizens?

        Aber hat pro Schiebe Brot auch mehr Kalorien, weil weniger Löcher, bzw.. Luft drin!

        🙂

    • Wolfgang sagt

      Da kommt dann noch ein Punkt dazu. Als reiner Ackerbauer baue ich bevorzugt die Marktfrüchte an, die mir im Verkauf den besten Deckungsbeitrag liefern. Da steht dann A- oder E-Weizen gerne auch zwei mal hintereinander auf der gleichen Fläche. In Zukunft soll ich aber nach den derzeit diskutierten Strategien eine breitere Fruchtfolge anbauen. De facto also auch z.B. Wintergerste für Futtergetreide oder andere Früchte für die Fütterung, obwohl ich keine Abnehmer dafür habe. Dazu kommen noch die Weizenpartien, die zwar als Brotgetreide geplant waren, deren Proteingehalt aufgrund staatlich verordneter Reduzierung der Düngung für Brotgetreide nicht ausreichen, und die daher in die Futterverwendung gehen müssten.

      Und zu allem Überfluss erklärt man uns auch noch, dass wir Europäer eh zu viel Fleisch essen, man müsse den Fleischkonsum reduzieren.

      Die Futterware findet keine ausreichende wirtschaftlich sinnvolle Verwertung und gleichzeitig werden die Mühlen das Backgetreide importieren. Sind ja sonst scheinbar noch nicht genügend LKWs auf den Straßen…

  5. Ostbauer sagt

    Protein kann ich ja noch nachvollziehen, aber die Fallzahl? Was war das denn für eine Sorte?
    Wir haben die letzten Tage WW-Sorte”Chiron” gedroschen. Ist von der Züchtung her ein A-Weizen.
    Obwohl nur 135Kg N in 1. und 2. N-Gabe gegeben wurden,( 3. N-Gabe ist wegen Trockenheit ausgefallen) waren die Qualitätswerte ok. 78 hl, 13,5 Protein, Fallzahl über 300. War angenehm überrascht. Sicher liegen unsere Durchschnittserträge ein “wenig” unter euren.

    • Bauer Willi sagt

      Es war die Sorte “Nemo”, ein Grannenweizen. Die Fallzahl können wir uns nicht erklären, zumal ja die hl-Gewichte (80,80 siehe Wiegeschein) nun ja wirklich gut waren. Reif war er wohl auch, sonst hätte er nicht eine Feuchte von 13,2% gehabt. Stroh war auch vollkommen reif. Wir waren mit die Ersten, die Weizen gemäht haben. Niederschlag hatten wir so gut wie keinen (zweimal 2 mm) Auf der nächsten Parzelle waren die Ergebnisse in Ordnung.

      • Mark sagt

        Nemo ist ein sehr früher A-Weizen mit einer ausgeprägten Schwäche im Proteingehalt. Fallzahl und Fallzahlstabilität sind aber gut. Dass man zu beginnt der Ernte über Fallzahlen diskutiert ist sehr ungewöhnlich, das ist mir bei dem Beitrag sofort ins Auge gestochen (siehe meinen ersten Beitrag ganz unten). Es kann sich eigentlich nur um einen Messfehler handeln.

  6. Bauherr sagt

    „Katastrophal…“ Wie ist der Preisunterschied zwischen Brot und Futterweizen? Hier kommt es vor, dass Futtergetreide besser bezahlt wird.

    • Bauer Willi sagt

      Futterweizen besser bezahlt als Brotweizen? Habe ich in 45 Jahren, an die ich mich erinnern kann, noch nicht erlebt.
      Preisdifferenz ist abhängig von anderen Futtermitteln und der Versorgung mit Brotweizen. Ist Brotweizen (relativ) knapp, ist die Differenz größer. Derzeit ist sie nicht allzu groß, rund 3 bis 5 €/t.

      Katastophal deshalb, weil wir zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht mit dieser miserablen Qualität gerechnet haben. Wir arbeiten mit allen Maßnahmen ja immer auf Brotqualität hin.

      • Bauherr sagt

        Hier ist nun mal Veredlungsregion und würde die Annahme von Brotgetreide nur Transportkosten bedeuten. Mittlerweile wird überhaupt nicht mehr nachgefragt ob es Backqualität hat.
        Ich würde trotzdem nicht von einer Katastrophe sprechen, sonder Bürger müssen bald Importware speisen wegen der Düngeverordnung. Dieser Lernprozess muss sein.

        • bauerhans sagt

          futterweizen bringt wesentlich mehr ertrag als brotweizen.
          die einzige mühle hier kauft lieber grosse partien im osten.

        • Inga sagt

          Also Bauherr,
          mir Veredlungsregion meinst du die Tiermast, oder?
          Das Getreide wird in Fleisch veredelt, oder?

  7. fingerphilosoph sagt

    Kann jemand vielleicht noch mal kurz erklären, was die Fallzahl ist. Dass es einen Unterschied zwischen Brot- und Futterweizen gibt und dass dieser Unterschied mit dem Proteingehalt zusammenhängt, habe ich kapiert, aber der Begriff “Fallzahl” sagt mir nichts. Warum ist die Fallzahl 180 katastrophal?

    • Mark sagt

      Die Fallzahl ist eine einfache und schnelle Methode zur Prüfung der Backfähigkeit von Getreidemehl. Die Fallzahl ist die Zeit in Sekunden, die ein standardisierter Stab benötigt, um durch einen Stärkekleister aus Mehl und Wasser hindurchzufallen (einschließlich 60 s Rührzeit). Hat Auswuchs die Stärke geschädigt, ist die Fallzahl zu klein. Bei Brotweizen sollte die Fallzuahl 220 s betragen, darunter bleibt nur noch die Verwertung als Futterweizen. Die Fallzahl wird in Mitleidenschaft gezogen, es vor der Ernte auf das reife Getreide längere zeit regnet und es feucht-warm ist. Dann beginnt das Getreide in der Ähre zun keimen (Auswuchs). Deshalb ist ein wichtges Kriterium einer Weizensorte die Auswuchsstablität. Eine Sorte mit niediger Auswuchsstabilität war z.B JB Asano, deshalb habe ich diese Sorte nicht eingesetzt. Bessere Auswuchsstabilität besitzen z.B. Initial oder Asory.

      • fingerphilosoph sagt

        Die Menschen haben doch schon vor 13.000 Jahren aus Wildgetreide Brot gebacken, das heißt Getreidemehl ist seit jeher backfähig. Ist die Fallzahl eine rein willkürliche Festlegung, um irgendwelchen Normen zu entsprechen? Hat das was mit Gluten zu tun? Was ist schlecht dran, wenn die Ähre keimt? Ist nicht gerade der Keimling besonders gesund? Was ist mit Weizenkeimbrot? Hat das eine andere Fallzahl? Was ist an Brot aus Futterweizen schlechter als an Brot aus Brotweizen? Der Sinn und Zweck dieser Fallzahl erschließt sich mir immer noch nicht.

        • Brötchen sagt

          Irgendwie essen und backen kann man so gut wie alles, auch Sägemehl.

          Die Fallzahl wird so eine leicht durchzuführende Methode sein, Qualitätseigenschaften im Gesamten zu erfassen.

          Mehlqualität ist eine Wissenschaft für sich, deshalb war Müller und Bäcker ein angesehener Beruf, weil diese rein gefühlsmäßig, Backqualitäten steuern könnten. Ist bei der Wurstherstellung auch nicht anders, man muss da auch Rohstoffkenntnisse haben und wie die sich auf das endprodukt auswirken bzw. Was man im Prozess noch gegensteuern kann.
          Winzer und käser ist in etwa ähnlich.
          Jede Milch ist zum Käsen immer anders!

        • Bauer Willi sagt

          Die Menschen haben vor 13.000 Jahren aus Wildgetreide Fladen gemacht. Das war Mehl und Wasser. Für ein lockeres Brötchen und ein voluminöses Brot braucht es Teige, die dieses Volumen erzeugen. Dazu muss die Stärke im Mehl zusammenkleben. Das hat was mit den Enzymen zu tun.
          Man lässt im Labor einen Stab durch ein Mehl-Wasser-Gemisch hindurchfallen. Wenn er in schneller als 220 Sekunden hindurchfällt, ist es kein Backweizen mehr. Daher der Begriff “Fallzahl”. so sieht das in der Praxis aus: https://www.youtube.com/watch?v=cl5pKxLBUx4

          An all die Klugscheisser, die mir erzählen, dass man auch mit niedrigeren Fallzahlen Brot backen kann: hilft mir nichts, weil die Normen nun mal anders sind. Und danach wird bezahlt. Und der Bäcker will es auch so, weil der Verbraucher sein Standard-Brötchen haben will und keinen Fladen.

          Mich ärgern solche Kommentare. Ich bin ja nicht blöd!.

          • Reinhard Seevers sagt

            Willi, das ist wie mit dem Magerfleischanteil beim Schwein…..die “System – Kette” will es so, aber es geht auch anders. Würden die Bäcker mehr Zeit haben oder sich lassen, z.B. beim Teigbearbeiten könnte man mit geringeren Fallzahlen auskommen. Sieht man ja beim Roggen, der in der Regel unter 100 hat. Es wird halt durch Sauerteig kompensiert, seit Jahrhunderten.

            • Ulfrid sagt

              Leider ist die Zahl der Bäcker, die auch mal schlechtere Qualitäten verarbeiten könnten, drastisch zurüchgegangen.
              Mehl wird zum größten Teil industriell verarbeitet und oft als Tiefkühlware angeboten. Backshops bei den Discoutern verwenden auch nur Fertigartikel. Dafür ist eine immer gleiche Qualität vom Mehl erforderlich.
              Somit kommt das Interesse der Mühlen an solchen Mindestanforderungen wohl aus solchem Grund.

              • Inga sagt

                Falsch gedacht, diese Backqualität mit dem Kleber braucht 3ewman schon immer,
                nur früher konnten die Gebäckstücke im Teigzustand länger gehen, also nach oben bei Hefegebäck udn Brot bevor sie in den Ofen geschoben wurden,

                dadurch hat sich das Enzym darin verändert und wurde so dem menschlichen Verdauungstrakt angeglichener.

                Heutzutage bei der Schnellgehmethode hat diese Enzym oder Ferment keine Zeit mehr dazu und macht dann manchen Menschen Beschwerden.
                Die haben dann eben eine Glutenunverträglichkeit!

            • bauerhans sagt

              der grösste Pumpernickelbäcker hier “schreit” nach roggen,aber will nix bezahlen,weil ja auch Mutterkorn drin ist.
              soll er sich sonstwo seinen roggen holen.

              • Inga sagt

                Gibt es bei uns nicht auch mutterkorn-resistenter Roggen?

                Ich glaube der Roggenanbau ist eine größere Kunst wie der Weinanbau, oder?
                Deswegen gibt es ihn heutzutage seltener, oder?
                Und auch wegen der Nachfrage, die Bäcker backen weniger reines Roggenbrot, dadurch ist der Roggenanbau gesunken, oder?

                Wie der Haferanbau auch.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Inga, Deutschland ist größter Roggenproduzent weltweit…..Und der Roggen wurde in diesem Lande zu ideologischen Zwecken missbraucht, was bis heute nachhallt:
                  “Der Roggen gilt als das Urkorn schlechthin. Für dunkle Brote, die mit ihm gebacken werden, werben urwüchsige Krieger, denen es um herzhaften Geschmack geht und nicht um die helle Krume dekadent-zivilisierter Weißbrotesser. Roggen steht für Kraft und Gesundheit, für Zeiten, in denen Brot noch aus dem vollen Korn gemacht wurde und nicht aus weißlichem geschmacksneutralem Mehl, das man am Hof von Versailles zu Kuchen verarbeitete und damit als Mittel gegen den Hunger empfahl. …..”
                  Der Reichsvollkornbrotausschuss und unsere Vollkornmentalität hängen eng zusammen…sozusagen genetisch implementiert.

        • Inga sagt

          Vielleicht haben vor 13.000 Jahren die Menschen ja nur Fladen gebacken und es Brot genannt oder übersetzugnfehler!

          Jedenfalls waren da noch Wildsorten von Getreide da, die dieses Klebereiweiß (auch Guten genannt) auch besaßen.
          Aus diesen Wildsorten wird diese Eigenschaft in die heutigen Kultursorten ein gekreuzt. Und so kann manchen Café in der Stadt gut überleben!
          Ja, der Kleber ist verantwortlich für die Fluffigkeit der Biskuit oder die Löcher in den Brötchen, die Brotkrume eben. Hefe oder Backpulver auch Natron treiben den warmen Teig (die Feuchtigkeit darin breitet sich aus) im Ofen in die Höhe und dann gerinnt das warme Eiweiß-Mehlgemisch im heißen Ofen, wie das Eiweiß eines gekochtes Eies,
          Es wird eine feste hohe Struktur des Backwerks.

          Mit Futterweizen bekommt man nur Fladen hin, weil die ja das Betreffende Eiweiß Kleber nicht besitzen und so kann der heiße Ofen den hochgetriebenen Teig nicht gerinnen lassen.

          Früher mußte der Brotteig über Nacht gehen,
          Hefekuchen auch einen halben Tag,
          Brötchen eine halbe Nacht oder so..

          Aber wir modernen, voll durch technisierten Menschen sind ja schlauer,
          wir stellen so chemisches Triebmittel her,
          und lassen den Teig für Brot und Brötchen schneller (Zeitersparnis) gehen.
          Und übersehen dabei, dass das Mehl mit dem Kleber beim Gehen noch eine bestimmte Reife braucht, die mit dem Klebereiweiß nichts oder wenig zu tun hat,
          also ist der mit dem chemischen Treibmittel schneller hergestellte Teig nicht ausgereift und er macht und Menschen Bauchweh (wir nennen es Glutenunverträglichkeit), weil wir das Getreidemehl nicht richtig verdauen können. Dazu braucht es eben diese lange Geh-Zeit der Umsetzung und Reife.

        • Mark sagt

          Ich glaube kaum, dass dass Brot vor 13000 Jahren mit dem heutigen Brot vergleichbar ist, geschweige denn mit die Ansprüche an das heutige Brot erfüllen kann. Bei Weizenkeimbrot sind die Weizenkeimlinge nicht für den “Backvorgang” zuständig, sondern lediglich Zutaten wie z.B. Nüsse etc, backfähiges Weizenmehl aus nicht gekeimten Weizen ist da trotzdem noch erforderlich. Gute Backqualitäten sind nur zu erreichen, wenn die Struktur der Stärkekörner weder beschädigt noch durch Auswuchs vorzeitig abgebaut wurde. Mit der Fallzahlmethode wird aus einem Mehl/Schrotkleister die Viskositätsabnahme eines auswuchsgeschädigtem Weizens gemessen.
          Mehle mit mittleren Fallzahlen (230 – 280) ergeben eine normale, elastische, gutgeporte Krume und haben eine ausreichende Triebkraft. Mehle mit niedrigen Fallzahlen ( 300) dagegen ergeben eine trockene Gebäckkrume (trockenbackend) und ein geringes Gebäckvolumen. Außerdem haben sie eine geringe Triebkraft, dies erfordert eine Zugabe von vergärbaren Zuckern (z. B. Malzmehl) und/oder enzymhaltigen Backmitteln.

          • Mark sagt

            Korrektur:
            Gute Backqualitäten sind nur zu erreichen, wenn die Struktur der Stärkekörner weder beschädigt noch durch Auswuchs vorzeitig abgebaut wurde. Mit der Fallzahlmethode wird aus einem Mehl/Schrotkleister die Viskositätsabnahme eines auswuchsgeschädigtem Weizens gemessen.
            Mehle mit mittleren Fallzahlen (230 – 280) ergeben eine normale, elastische, gutgeporte Krume und haben eine ausreichende Triebkraft. Mehle mit niedrigen Fallzahlen ( 300) dagegen ergeben eine trockene Gebäckkrume (trockenbackend) und ein geringes Gebäckvolumen. Außerdem haben sie eine geringe Triebkraft, dies erfordert eine Zugabe von vergärbaren Zuckern (z. B. Malzmehl) und/oder enzymhaltigen Backmitteln.

            • Mark sagt

              Hä?? Irgendwas verändert meinen Text??? Also nochmal : Mehle mit niedrigen Fallzahlen sind unelastisch und die Gebäckrume ist feucht (feuchtbackend). Mehle mit niedrigen Fallzahlen (weniger als 220) sind unelastisch und die Gebäckkrume ist feucht (feuchtbackend). Mehle mit ho9hen Fallzahlen (300 und mehr) ergeben….

              • Inga sagt

                Ich glaube Mehle haben gar keine Triebkraft, das machen die Triebmittel, wie Backpulver und Hefe, na ja mit Hilfe von Feuchtigkeit.
                Hefe vor dem Backen in der warmen Küche oder Backstube,

                Backpulver mit Hilfe eines Gases im warmen Ofen.
                Diese Triebmittel machen lauter kleine Luftbläschen in den elastischen Teig, rundherum ist der Teig aus dem aus dem Qualitätsweizen mit dem entsprechendem Backeiweiß..

                Jedoch bei Hitze gerinnt dieses Backeiweiß um die Luftbläschen und es entsteht die Krume!
                Futtereiweiß hat dieses Eiweiß gar nicht oder nur zu einem ungenügendem Teil, reicht vielleicht für Fladen!.

  8. bauerhans sagt

    wir sind noch in der gerste.
    hybridgerste zwischen 75 und 80dt/ha,die bessere steht noch.

  9. Der Brandenburgbauer sagt

    Moin Willi, nachträglich Alles Gute zum Hochzeitstag und bleibt weiter gesund und schöpferisch und Dir Willi wünsch ich noch viele interesante Blogs.
    Etwas erstaunt bin ich, das der Weizen bei euch schon reif ist. Wir sind noch mitten in der Roggenernte.
    Das mit den Qualitäten was Backweizen betrifft war ja bei der reduzierten Düngung absehbar.
    Dänemark hat ja die Katastropfe erlebt. Keinen eigenen Backweizen produziert, wegen der
    Düngeeinschränkungen und den Bedarf dann importieren müssen.

  10. Mark sagt

    Warum ist die Fallzahl so niedrig (B-Qualität futsch)? Hattet ihr hohe Niederschläge kurz vor der Ernte?

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