Hin und wieder höre ich gerne den Deutschlandfunk. Nicht nur, weil ich dort auch schon einige Male eingeladen war, sondern auch, weil ich diesen Sender für relativ seriös halte. Das hat sich auch grundsätzlich nicht geändert, aber mit dem nachfolgenden Link doch etwas ins Wanken gebracht. Bitte vor dem Kommentieren lesen oder hören!
https://www.deutschlandfunkkultur.de/meinung-naehrstoffverlust-unserer-lebensmittel-100.html
In diesem Artikel lese ich unter anderem folgenden Satz
„Obwohl sich der globale Ertrag von Weizen zwischen 1961 und 2014 verdreifachte, fiel sein Nährstoffgehalt. Die Ursache findet sich in intensiven Anbaumethoden und Chemikalien, die das Bodengleichgewicht stören.“
In der vergangenen Woche habe ich bei Twitter Prof. Friedrich Longin von der Uni Hohenheim „getroffen“ (ja, ich weiß, dass das jetzt „X“ heißt) der viel über Getreide forscht und in einem Kommentar schrieb, dass der Nährstoffgehalt von Bio-Getreide meist unter konventionellem Getreide liegt, das mit gezielten Düngergaben (auch „aus dem Sack“, also „Kunst“dünger) besser versorgt werden kann.
Ich bin etwas verwirrt, denn nur eine Aussage kann stimmen. Auf der Suche, wer den Text im Deutschlandfunk geschrieben hat (er ist als Meinung deklariert) bin ich auf Dr. Hannah Schragmann gestoßen, die bei LinkedIn folgende Berufsbezeichnung gewählt hat: Productivity Expert & Speaker | Biodiversity & World Regeneration Strategy
Ich bin ehrlich: im Moment bin ich geneigt, der Meinung von Prof. Friedrich Longin von der Uni Hohenheim zu folgen. Liege ich damit richtig?
Dank an Kollege Longin für die klare Ansage hinsichtlich der Unterschiede alter und neuer Weizensorten im Nährstoffgehalt. Ein anderes Beispiel die Kartoffeln: Hier weiß man schon lange, dass die späteren Sorten weniger Stärke einlagern als Frühkartoffeln. Die Spannbreite zwischen 12 und 18% Stärke ist immens, bei den Stärkekartoffeln können auch 20% erreicht werden.
Für Milch, Fleisch und Eier gibt es ebenfalls klare Vorstellungen. So sinkt mit der Milchmenge der Anteil der Inhaltsstoffe, vor allem an Fett und Eiweiß. Klar geben die Fleckviehkühe die an beiden Inhaltsstoffen reichere Milch als die Holstein-Friesian Kühe – einfach weil letztere mit 10.000 L Jahresmilchmenge um ca. 3. 000 L besser abschneiden als die süddeutsche Zweinutzungsrasse. Bei den Masttieren, gleich ob Schwein, Rind, Lamm oder Pute bzw. Hähnchen, steigt mit zunehmendem Alter die Verfettung. Deshalb müssen Schlachttiere möglichst jung sein für das vom Verbraucher präferierte Magere. Andererseits ist Fleisch von älteren Tieren dunkler, verursacht durch den Muskelfarbstoff, den wertvollsten Eisenträger unserer Nahrung. Für Schweinefleisch konnte überhaupt nur bei den älteren Schlachtsauen ein halbwegs befriedigender Eisengehalt des Fleisches gezeigt werden. Die knapp ein halbes Jahr alten Schweine aus der üblichen Schnellmast entsprachen im Eisengehalt nur der Hälfte der Angaben in den Nährwerttabellen, welche aber noch auf den Befunden für die vor zwei Jahrzehnten länger gemästeten Schweinezuchten basieren.
Für Milch, Fleisch, Eier muss aber festgestellt werden, dass die Fütterung für bestimmte (Mikro)Nährstoffe eine erhebliche Rolle spielt, wie das ja auch für die Düngung des Weizens, etwa mit Stickstoff, mit der Folge Proteinanreicherung der Fall ist. In unseren Forschungen der letzten Jahrzehnte konnten wir zeigen, dass der Jodgehalt des Futters massiv auf den Jodgehalt der Milch und der Eier, nicht aber auf den des Fleisches einwirkt. Milch und Käse sind nach dem Jodsalz, von uns aufgenommen vor allem über Fleisch- und Backwaren, wichtigste Jodlieferanten (vom hochgelobten wirklich jodreichen Seefisch essen wir einfach zu wenig). Und Jod ist als Bestandteil der Schilddrüsenhormone Motor jeder geistigen und körperlichen Entwicklung unserer Kinder, angefangen bereits im Mutterleib. Man könnte hier sicher noch vieles Interessantes zu den aufgeworfenen Fragen Betreffendes anführen. Ich wollte mich aber hier bewusst auf die Lebensmittel tierischen Ursprunges beziehen, über die auch durch eigene Forschung ein gewisser Überblick da ist.
Friedrich Schöne, Jena
Mancher Opa hat die Schrumpel Kartoffeln auch nur deshalb gegessen weil diese
schon damals niemand kaufen wollte
Ich auf Ihr „bin verwirrt“ eingegangen. Da stellen Sie die Punkte Gehalt früher / DLF und Gehalt Bio / Longin als Widerspruch gegenüber.
Es dürfte doch nicht so schwer sein, a) die Landwirtschaftsbetriebe in biologisch und konventionell wirtschaftende einzuteilen und b) den Nährstoffgehalt derselben Weizensorte auf den unterschiedlichen Böden zu bestimmen. Dann gibt es drei mögliche Antworten: a) der Nährstoffgehalt pro kg Weizen ist im konventionellen Anbau a) höher, b) niedriger, c) gleich wie im biologischen. Das dürfte, bei Gott, doch nicht so schwierig sein.
Die angemessene Beschreibung der Wirklichkeit (der landwirtschaftlichen Praxis und ihren Ergebnissen) sollte nicht davon abhängen, ob derjenige, der die Aussage macht, nun sein Gehalt von einer NGO, von einer Uni oder einem Düngerproduzenten bezieht.
Bei einer nicht interessengeleiteten Herangehensweise, die für einen offenen Geist eigentlich selbstverständlich sein sollte, müsste sich dann doch ein einigermaßen klares Bild ergeben. Stattdessen werden den interessierten Laien wie mir ständig die verschiedenen „Wahrheiten“ der Bios und der Konvis in den ewig selben ideologischen Debatten um die Ohren gehauen. Ich bin es allmählich leid! Am besten kaufe ich nur noch „billig“: das ist das einzige Kriterium, dass ich selbst überprüfen kann. Und das lasse ich mir von Bauer Willi dann nicht mehr zum Vorwurf machen.
@Marian
Jeder soll so einkaufen wie er will. Aber nicht Bio und regional sagen und dann zu Aldi und Co. laufen. Die Schizophrenie ist mein Vorwurf.
Was Ergebnisse angeht: Die gibt es natürlich und zwar von amtlicher Stelle.
Ergebnis: die Erträge liegen zwischen 30 und 55 dt/ha (konvi etwa 90 bis 110 dt/ha. Rohprotein ist auf Seite 13 nachzulesen. Liegt oft bei 10 -11%. Im konventionellen Bereich wird erst ab 12% die Qualität auch bezahlt. Demnach wäre der Bio-Weizen nur als Futterweizen zu vermarkten. Wird aber nicht gemacht, „man behilft sich anders….“. (kauft Aufmischweizen von Frankreich oder Spanien zu)
Ich kenne Ergebnisse der LWK NRW, dort sind die Ergebnisse nahezu identisch. Die Bestandesführung bei konventionellem Anbau ist einfach zielgerichteter. Man kann auch sagen: man kann Fehler im Anbau besser ausgleichen. Das ist bei Bio nur sehr schwer möglich.
Was nie untersucht wird ist der Mineralstoffgehalt von Mehlen. Habe jetzt erfahren, dass der Gehalt an Eisen und Selen bei Bio-Weizen höher sein soll. Ob das aber als Verkaufsargument zieht?
bei ausgewogener Ernährung unter Einbeziehung tierischer Produkte aber auch Fisch wird ausreichend Selen und Fe zugeführt. Dazu die DGE
Zu den Selenquellen gehören tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Eier.
Die Selengehalte von pflanzlichen Lebensmitteln sind abhängig vom Selengehalt der Böden und unterliegen großen Schwankungen. Zu den pflanzlichen Selen-Lieferanten gehören Kohl- und Zwiebelgemüse sowie Pilze, Spargel und Hülsenfrüchte.
Besonders viel Selen ist in Paranüssen enthalten; allerdings reichern sie radioaktives Radium an. Daher sollte der Verzehr im Rahmen von maximal zwei Stück am Tag liegen.
Das Risiko für eine Selenunterversorgung über die Ernährung ist in Europa selten und besteht in der Regel nur bei Krankheiten, die den Selenstoffwechsel beeinträchtigen. Zudem gilt Selen bei veganer Ernährung als potenziell kritischer Nährstoff.
https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/selen/
Eisen gehört zu den lebensnotwendigen Spurenelementen und kann nicht vom Körper selbst gebildet werden. Um einem Mangel vorzubeugen, muss es regelmäßig mit der Nahrung zugeführt werden.
Eisen kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Dabei kann der Körper Eisen aus Lebensmitteln tierischer Herkunft (zweiwertiges Eisen) besser verwerten als solches aus pflanzlichen Lebensmitteln. Die Aufnahme und Verwertung von pflanzlichem Eisen (dreiwertigem Eisen) kann durch die Bindung an andere Pflanzenbestandteile, z. B. Phytate (z. B. in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten) sowie Polyphenole (z. B. in Kaffee und v. a. schwarzem Tee) gehemmt und durch Vitamin C (z. B. in Zitrusfrüchten und Paprika) verbessert werden.
Vollkornprodukte, Fleisch, Wurstwaren, Gemüse und Hülsenfrüchte sind die Hauptlieferanten für die Eisenzufuhr.
Eisenmangel kann die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen, die Wärmeregulation des Körpers stören und die Infektanfälligkeit erhöhen. Eine dauerhaft erniedrigte Eisenzufuhr führt zu Blutarmut (Anämie).
Besonders Schwangere, menstruierende Frauen, Vegetarier*innen, und Veganer*innen sollten auf eine adäquate Eisenzufuhr achten.
https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/
Ich finde es einigermaßen schockierend, wenn mögliche Veränderungen im Nährstoffgehalt von Mehlen gar nicht untersucht werden, während auf jeder blöden Müsli-Packung draufsteht, wieviel Eisen, Zink, Magnesium etc. pp. drin ist und wie viel Gramm Müsli wieviel Prozent der notwendigen Tagesdosis enthalten. Das ist ja dann die pure Verbraucher-Vera**sche. Was sind das denn für Zahlen? Welche, die man einmal vor 100 Jahren gemessen hat? Ja, danke, liebe Lebensmittelproduzenten. Es scheint euch doch schei**egal zu sein, was der Verbraucher auf dem Teller hat, Hauptsache ihr macht euren Schnitt dabei. Erträge bedeuten Geld. Deshalb geht es euch bloß um die Erträge und nicht um den Nährstoffgehalt. Und da faselt ihr Konvi- und Bio-Bauern gleichermaßen von „gesunden Lebensmitteln“ und wisst nicht mal, was wirklich drin ist? Das gibt es doch wohl nicht.
Aber dann dem Verbraucher Schizophrenie vorwerfen, wenn der das eine sagt und das andere tut. Wo ist jetzt da der Unterschied? Es ist doch so, dass jeder bloß auf seinen Geldbeutel schaut, der Lebensmittelproduzent ebenso wie der Verbraucher.
@Marian
Ihr Verbraucher seid einfach viel zu verwöhnt! 🙂 Was soll den noch alles auf der Packung stehen? Soll das ein Beipackzettel werden wie bei Medikamenten? Wenn ich den lese, sollte ich eigentlich keine Medizin mehr einnehmen.
Nein, es ist einfach Utopie zu glauben, dass bei natürlichen Produkten wie z.B. Mehl eine halbwegs wahrheitsgemäße Inhaltsangabe gegeben werden kann. Bei jedem Anhänger Weizen, den ich zum Handel fahre, sind ja schon die Werte unterschiedlich. Und der landet dann in einem Silo mit 2975 t anderem Weizen. Unterschiedliche Sorten, unterschiedliche Düngung, unterschiedliche Standorte.
Und eigentlich interessiert es Dich als Verbraucher auch einen „Schei…dreck“ (um mal Dein Vokabular zu brauchen) was drin ist. Ihr seid einfach „Satt und unzufrieden“.
(Bitte diesen Kommentar nicht so ganz ernst nehmen…)
Ich wollte ja bloß mal wieder provozieren. Immerhin bei Joshua scheint es mir gelungen zu sein. 🙂
bau dir doch deine Lebensmittel selber an.
Das wäre ein Paradies, wenn nur wissenschaftlicher Diskurs geführt würde. Ich war als Produzent auch immer stolz darauf gute und günstige Nahrungsmittel zu produzieren. Ein Problem bekomme ich , wenn das Mehl im Supermarkt kurz vor 1€/kg kostet und als Produzent verhandelt man bei 2o Cent/ kg. Und das bei ständig sinkenden Ernten weltweit und EU Selbstversorgung von 80%. Die ökologischen Betriebe sind in derselben Realität angekommen.
In dem philosophischen Beitrag geht es nicht nur um Weizen. Es geht grundsätzlich um Ernährung insbesondere die pflanzliche mit Warnung vor Defiziten in der Ernährung bei pflanzlichen Produkten und neuen Sorten sowie um Besteuerung von Landwirten und Mrd Subventionen für Interessensgruppen.
Als Bsp die Orange die der Opa der Autorin in den 50ern aß. Interessant! Wieviele Opa`s konnten sich wohl in den 50ern eine Orange leisten? Das waren wohl nur wenige Priveligierte mit grossem Portmonnaie also ein absurdes abgehobenes Bsp, eines aus einer anderen Welt.
„Versteckter Hunger“ d.h ausgelaugte Körper durch einseitige Ernährung sind ja bekanntlich ein Risiko von unausgewogener insbesondere einseitiger Ernährung. „Versteckter Hunger“ kann vermieden werden durch vernünftige ausgewogenene Ernährung unter Einbeziehung der 3 wichtigten Bausteinen Obst, Gemüse und Fleisch das wusste schon Oma auch in den 50ern. Es gab hiesiges Obst der Saison (keine Orangen) und zu Fleisch und Kartoffel zusätzlich Gemüse oder Salat dazu. Wer rational handelt und sich so ausgewogen ernährt (die Möglichkeit gibt es in D) muß sich keine Sorgen vor Unter- und Mangelernährung machen. „Versteckter Hunger“ und ausgelaugte Körper sind heute vermeidbar. Wie es um den Mineralstoff- und Vitaminhaushalt von Opa stand ist wohl in der Breite unbekannt denn regelmässige Untersuchungen wurden nicht gemacht. Anders heute Untersuchungen sind möglich und werden auch gemacht.
Der Autorin geht es allerdings nicht um den „versteckten Hunger“ sondern etwas anderes am Ende lässt sie die Katze aus dem Sack. Es geht ihr um Milliarden für ihre ideologischen Ziele. Das was sie beklagt „In einer Zeit des Marketings und des Höher, Schneller,.. und es kommt nicht auf die Größe an“ betreibt sie selber. „Schneller und Größe“ ergänzt und ersetzt sie durch „Mehr und Milliarden“ für ihre Ziele ergänzt um Forderungen nach Besteuerung der Landwirte und Mrd Subventionen aber das ist ja „gutes Marketing“ oder.
Auf die Ausgangsfrage: Ja, definitiv.
Der Beitrag von Schragmann liest sich doch sehr nach den Sichten Rudolf Steiners. Genau wie dort muss man fragen, ob mit den genutzten Begriffen tatsächlich dasselbe gemeint ist wie im naturwissenschaftlichen Gebrauch oder ein esoterisches Konzept.
Ansonsten bedenken zu viele der „hat kaum noch Nährwert-Fraktion“, dass die Lebensmittel von Pflanzen stammen, also Lebewesen. Lebewesen sind allermeist sehr konservativ, was Wachstum und Fortpflanzung betrifft. Wenn da ernsthaft etwas fehlte, sähe man das schon jenseits sortentypischer oder witterungsbedingter Erscheinungen an Kümmerwuchs oder anderen Veränderungen.
Was mich an solchen Darstellungen stört, ist nicht das, was gesagt wird, sondern das, was nicht gesagt wird: Wenn Qualität wichtiger werden soll als Quantität, dann müssen wir weniger konsumieren: weniger tierische Produkte essen und weniger wegwerfen. Dass gerade das Wegwerfen trotz dringender Appelle nicht aufhört, würde bedeuten, dass Lebensmittel rationiert werden müssen. Aber das traut sich niemand sagen. Stattdessen macht man Abkommen zwecks Import von anderswo. Aber landwirtschaftliche Autarkie ist nicht in erster Linie wichtig, um unabhängig zu sein, sondern sie bringt auch Verantwortungsbewusstsein hinsichtlich der Welternährung zum Ausdruck. Handel kann positiv sein, wenn die Import/Export – Bilanz stimmt. Jedes Land muss betrebt sein, Bevölkerungszahl und landwirtschaftliche Produktion in Einklang zu bringen. Nur so kann die Welternährung sichergestellt werden.
Ich neige trotzdem der Meinung von Dr. Hannah Schragmann zu. Der Artikel besagt ja, dass sich Ertrag und Nährstoffdichte reziprok zueinander verhalten. Also müsste die weniger ertragreiche Biolandwirtschaft nährstoffreichere Lebensmittel erzeugen
Im Buch „Alle satt“ von Urs Niggli (2021) heißt es dazu ab Seite 129:
„Eine der bislang umfassendsten Literaturstudien zum Thema Qualität von biologischen Lebensmitteln wurde im Sommer 2014 unter der Leitung von Professor Carlo Leifert von der Newcastle University veröffentlicht. Sie besagt: Bioprodukte enthalten deutlich mehr bioaktive Stoffe als konventionelle Produkte … Die hohe Bodenfruchtbarkeit auf Biobetrieben beeinflusst die Bildung von Antioxidantien in den Pflanzen positiv. Biopflanzen müssen zudem robuster sein, sich gegen Krankheiten selber wehren. Die Abwehrstoffe der Pflanzen sind eben diese bioaktiven Stoffe. Dass es in Bioprodukten weniger Kadmium gibt und kaum Pestizidrückstände, kommt davon, dass keine chemischen Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesettz werden …
Die Studie der englischen Lebensmittelbehörde (Anm.: 2009, die Studie widerlegte die Unterschiede) ) war einfach unsauber. Sie beruhte nur auf 46 Publikationen, während wir 343 analysierten. Zudem haben die Engländer hochwertige Studien mit klaren Unterschieden ausgesondert und damit alles verwässert. Unserer Studie kann man anlasten, dass die gefundenen Unterschiede zu wenig relevant seien, aber dass es diese Unterschiede gibt, ist nun ein für allemal bewiesen.“
„Die hohe Bodenfruchtbarkeit auf Bio-Betrieben beeinflusst die Bildung von Antioxidantien in den Pflanzen positiv“ ….
Das halte ich schlichtweg für eine nicht bewiesene Erzählung. Wenn Antoxiíes , dann wegen mehr Stress, nicht wegen „Bodenfruchtbarkeit“.
Ich sehe auf vielen Bio-Betrieben, vor allem wenn sie viehlos sind, keineswegs eine „hohe Bodenfruchtbarkeit“, sondern kaputt bearbeitete Böden. Auf Dauerunkräuter, vor allem Quecke, wird mit Dauerbearbeitung reagiert. Dabei ist das Bodenleben gegen nichts so allergisch wie gegen das Eisen der Bodenbearbeitungsgeräte. Im Idealfall wird in solchen Betrieben mit organischer Masse von außerhalb des Betriebes nachgelegt, aber das ist keineswegs immer der Fall. Mit „Nachhaltigkeit“ hat das rein gar nichts zu tun. Langzeitversuche an vielen Standorten belegen, dass der Boden dort am meisten „Humus“ aufbaut, respektive eine große Masse und Vielfalt an Bodenleben hat, wo sowohl mineralisch, als auch mit Stallmist und Gründüngung gearbeitet wird. Wenn also min. Stickstoff wegfällt, muß die Anzahl Viecher stimmen (GVE/ha) sonst wird da nebst Erzählungen nix mit Bodenfruchtbarkeit.
Ganz am Rande muss der Begriff Bodenfruchtbarkeit definiert und messbar sein, alles andere sind Nebelkerzen.
Als bei uns in den 1970er und 1980er Jahren die Biolandwirtschaft aufkam, lernten wir, dass ein Biobetrieb IMMER ein Mischbetrieb ist, eben weil man den Viehdünger für die Bodenfruchtbarkeit braucht. Das Bioprinzip ist so ab 1994 immer weiter verwässert worden. In Österreich ist aber die Mehrheit der Biobetriebe immer noch mit Viehzucht, der größte Anteil liegt ja in den Alpen.
Und die Studie tätigt ja eine Generalaussage.
Ich begrüsse es, dass die Bio-Milcher ihre Tiere auf die Weide bringen müssen. Hier wird Bio-Milch mit Luzerne und Mais erzeugt. Das gibt keine vollwertige Milch! Luzerne hat Phyto-Hormone die das Hormonsystem verschieben und das wird auch bei der Milch (und dem Fleisch) Auswirkungen haben.
Aber Konvis könnten ihre Tiere auch auf die Weide bringen.
Klar doch, dass wäre ein Fest für Wölfe und Versicherungen. Hoffentlich „besuchen“ die gelegentlich ausgebrochenen Tiere die Vorgärten der Leute, die solche Vorschläge/Forderungen von sich geben.
Fr.Ertl hat geschrieben:
, aber dass es diese Unterschiede gibt, ist nun ein für allemal bewiesen.“
Da behauptet jemand das Gegenteil:
https://www.youtube.com/watch?v=magdpCWprgI
Das hat der Niggli wahrscheinlich nicht gewusst. Das ist ja auch zu erwarten. Die Natur pflügt und grubbert und eggt nicht. Da liegt der Samen oben drauf und wird höchstens durch Regen ein bisschen verdeckt.
In den 1980er und frühen 1990er Jahren hat man auch im Bio-Ackerbau das Unkraut noch händisch gejätet. Neoliberalismus und Globalisierung (in Österreich der EU – Beitritt) haben den Biolandbau gezwungen, sich stärker zu mechanisieren – eine der Verwässerungen des ursprünglichen Konzeptes.
Lieber Bauer Willi,
Danke für die Blumen aber streng genommen kann ich nur was zu Weizen sagen. Und da wird oft behauptet, dass durch den Verdünnungseffekt mehr Stärke bei etwa gleichbleibender Hülle, weniger Nährstoffe heute in den modernen Sorten enthalten sind.
Keine Ahnung welche Studien das jemals belegt haben. Wir messen da gerade sehr viel, das meiste konnten ich aus Zeitgründen noch nicht veröffentlichen.
Ja, wir sehen eine enorme Ertragsteigerung, Verbesserung der Resistenz, Standfestigkeit sowie Verbesserung der Technologischen Backeigenschaften durch Züchtung die letzten Jahrzehnte. Dabei sehen wir auch, dass der Mineralstoffgehalt leicht zurückging. Allerdings sehen wir auch eine große Schwankungsbteite in den Sorten und eine Korrelation Proteingehalt und Mineralstoffgehalt.
Das ist hier publiziert: https://www.researchsquare.com/article/rs-4523213/v1
Weitere Studien, noch nicht veröffentlicht, zeigen dass manche Mineralstoffe im konventionellen Landbau höher als unter Öko sind und der Gehalt an Protein und essenziellen Aminosäuren eh. Insofern muss die Verdünnungshxpothese hinterfragt werden.
Aber das zentrale beim Getreide ist doch: so lange wir nur knapp 10% Vollkorn essen, brauchen wir über Nährstoffdichte alte versus moderne Sorten nicht reden.
Prinzipiell finde ich das Thema Nährstoffmanagement für die Zukunft sehr spannend, aber leider wurde in dem Beitrag einfach nur alles durcheinander geschmissen. Wenn wir Nährstoffe mehr wollen müssen wir diese erstmal auch kaufen (Vollkorn) und dann auch entlang globaler Wertschöpfungsketten handeln, und somit messen, und das würde im Getreide bei Mineralstoffen und Aminosäuren sogar mit Schnelltest gehen, bei vielen anderen Arten und Nährstoffen aber nicht.
Lieber Verbraucher, wenn du ernsthaft willst und das beim Einkauf auch so tust, dann können wir auch das liefern, aber eben nicht umgekehrt.
Lieber Friedrich Longin
vielen Dank für Deine wissenschaftliche Expertise, die dem Beitrag von Frau Schragmann fehlt. Habe inzwischen gelernt, dass der prozentuale Anteil von z.B. Eisen und Selen in Bio-Weizen höher ist (sein soll). Kann aber auch nur ein Effekt der Konzentration/Verdünnung sein. Ob sich das auch im Mehl wiederfindet, ist nicht berichtet. Von daher ist der Hinweis auf Vollkorn sehr gut.
Gemessen werden heute ja nur ein paar wenige Parameter. Am meisten geredet wird vom Protein, das letztendlich darüber entscheidet, ob es Backweizen wird oder im Futtertrog landet.
„Ich bin etwas verwirrt, denn nur eine Aussage kann stimmen. “
Warum? Beide Punkte berühren und widersprechen sich doch gar nicht unbedingt. Konventionell KANN sicher gezielter gedüngt sein, aber trotzdem schlechtere Eigenschaften als früher haben. Der Vergleich Konventionell zu Bio sagt zudem nichts zum Vergleich über die Zeit.
Haben Sie den Text von Frau Schragmann gelesen? Es geht doch nicht um Bio oder Konventionell sondern um früher und heute
Es läuft im Artikel wieder mal auf den Klimawandel hinaus. Wenn da von Großvaters Orange die Rede ist, dann doch die Dinger, die fast so sauer wie eine Zitrone waren und es schon eine Herausforderung war, eine zu essen.
Ein Züchster sagte mir einmal, eine Pflanze muss für ein Kilo Protein soviel Energie aufwenden, wie für 7 Kilogramm Kohlehydrate. Selbstverstänndlich geht dann die Züchtung Richtung Zucker und Stärke. Schon alleine deshalb, weil die große, pralle und süße Orange lieber gekauft wird, als die säuerliche Vitamin C Bombe. Und dem Getreideerfasser geht es eher darum, dass die Erntebescheinung korrekt ist, als was im Getreide steckt. Da kommen im übrigen dann auch Stoffe durch die Züchtung rein, damit es den Schädlingen nicht mehr so schmeckt.
Was also ist der Nährwert? Fett, Zucker, Eiweiß? Vitamine? Spurenelemente? Geschmacksstoffe? Wo werden die genehmen Damen ihre Erdbeeren lieber pflücken? Auf dem Erdbeerfeld mit den roten und großen, saftigen Erdbeeren oder lieber die unscheinbaren Walderdbeeren, die in der Tat wahre Geschmackbomben sind.
Nein, die Journalisten wollen mal wieder die eierlegende Wollmilchsau. Aber solange die Vermarktung der Waren auf Erzeugerebene über den Mengenpreis erfolgt, wird dort auf die kostengünstigste Produktion gesetzt.
„Wo werden die genehmen Damen ihre Erdbeeren lieber pflücken?“
Die Antwort kann jeder wenn er ehrlich ist im Laden finden wenn er zuschaut wie Damen Erdbeeren einkaufen. Es wird minutenlang fleissig sortiert von Schälchen zu Schälchen bis alle großen besonders roten im eigenen Schälchen liegen. Bevor ich heute beim Erdbauern einkaufte gab mir meine Frau noch mit auf den Weg „Denk dran nur die glänzenden Roten sind frisch und keine Kleinen“.
Die Landwirtschaft ist doch gar nicht das Problem. In einer Tafel Schokolade sind heute statt 100 gr. nur noch 90 gr. enthalten. Das nenne ich geringere Nährstoffdichte.
Nöö, die Nährstoffdichte wird über die Rezeptur vorgegeben. Die ist also gleichgeblieben. Die Nährstoffmenge hat allerdings, aufgrund der geringeren Gesamtmasse, abgenommen.
https://www.rothamsted.ac.uk/article/fact-or-fake-news-our-food-becoming-less-nutritious
Danke, gut differenzierte Betrachtung der Problematik.
Nur können wir das Problem der fehlenden Minerale (der Begriff „Nährstoffe“ ist hier irreführend) in den Böden Afrikas nicht durch irgendeine Änderung bei uns lösen. Da sind tatsächlich Anpassung durch Züchtung UND moderne Anbaumethoden mit Micronährstoffdüngung die Lösung vor Ort. Subsistenzwirtschaft und kleinbäuerliche Mangelwirtschaft können diese Probleme (insbesondere bei der Versorgung der Ballungszentren) nicht lösen.
Sowas kann nur von satten Menschen kommen, die singen und klatschen studiert haben.
Zunächst sollte mal definiert werden, was man unter Nährstoffdichte zu verstehen hat. Ist der Begriff synonym zu Nährstoffgehalt verwendbar? Und ist „Nährstoffgehalt“ quantitativ oder qualitativ gemeint? Hier werden in der Diskussion alle Begriffe bunt durcheinander gewürfelt.
Ich kann das Unverständnis zu den unterschiedlichen Nährstoffgehalten nicht nachvollziehen. Selbst auf einem Acker können die Ernteprodukte einer Art unterschiedliche Nährstoffgehalten aufweisen. Am deutlichsten kann das am Proteingehalt nachgewiesen werden. Bleibt die Frage, welchen Wert, für den jeweiligen Verwendungszweck, die einzelnen Nährstoffe haben. Warum sollte ein Weizen mit 13 % Proteingehalt als Brotweizen höherwertig sein? Dass Bioweizen, aufgrund der verhaltenen Düngungsmöglichkeiten, oft geringere Proteingehalte aufweist, ist wohl klar. Das, um möglichst hohe Proteingehalte zu realisieren, früher pure N-Orgien gefeiert wurde, ist auch belegt. In einer alten (1983) ldw. Fachzeitschrift las ich vor einiger Zeit noch von Düngungsempfehlungen beim Weizen in der Höhe von 300kg N/ha.
btw: Völlig absurd ist die monetäre Bewertung eines proteinreichen Brotweizens, während beim Futterweizen der Proteingehalt unbedeutend für den Handelspreis ist.
@Kemetbauer
Was den jetzt? Sinken die Nährstoffgehalte im Weizen aufgrund der industriellen Landwirtschaft?
Ich gebe zu, dass ich den link erst nach Ihrer Reaktion auf meinen Beitrag komplett gelesen habe. Der Erste Versuch endete bei „Böden minderer Qualität“. Allerdings ist die Erleuchtung meinerseits, auch nach dem Komplettlesen, ausgeblieben. In dem Beitrag werden, wie leider auch in einigen Kommentaren, die Begriffe unspezifisch verwendet. Gehalt = Dichte = Qualität scheint die Formel zu sein. Mit Verlaub, das ist Unsinn. Wir alle wissen, dass die Nährstoffe um die Aufnahme durch die Pflanze in Konkurrenz zueinander stehen. Solange die Entwicklung der Pflanze halbwegs gesichert ist, nimmt die Pflanze mit Vorliebe Stickstoff auf. Ich erinnere an die „moderne Streifenkrankheit“, die man heute GsD seltener sieht. Ein großzügiges N-Angebot verhindert/reduziert so oft auch die Aufnahme von Spurenelementen. Das spiegelt sich auch im Vorhandensein dieser Stoffe im Erntegut wider.
Im Ökolandbau gilt der Grundsatz der Ernährung der Pflanze über den Boden. D.h., die i.d.R. in organischer Bindung zugeführten Nährstoffe, müssen zunächst einmal für die Pflanze verfügbar gemacht werden. Insofern ist eine N-Mangelsituation eigentlich ständig anzutreffen. Das sind gute Voraussetzungen für die Aufnahme anderer Nährstoffe. Diese Situation beeinflusst auch die Nährstoffzusammensetzung im Erntegut und zwar qualitativ und quantitativ.
Über den verlinkten Beitrag muss man nicht viel reden. Viel Halbgares, viel Fragwürdiges und viel Populistisches ist da zu lesen. Als Hilfen werden „Start Ups“, „regenerative Landwirtschaft“ und wenn das nicht hilft, 10.000€/ha angeboten. Fazit: nicht lesenswert!
Wie ist es mit dem „Satt werden“? Beispiel Äpfel:
Wenn ich mir statt 1 kg konventioneller Äpfel ein Kg Bio-Äpfel kaufe bekomme ich rund 30 % mehr Minerale. Machen die Bio-Äpfel auch 30% schneller satt?
Wenn der Mensch dann nämlich die gleiche Menge essen müsste, würden die Bio-Böden auch 30 % schneller ausgelaugt.
Wenn wir Ihren Begriff „Minerale“ mit Strukturelementen gleichsetzen, dann dürfte sich, vorausgesetzt sie verspeisen den Apfel komplett, genau der von Ihnen vermutete Effekt einsetzen. Da wir im Ökolandbau immer noch der Idee vom Nährstoffkreislauf nachrennen, ohne sie jemals verwirklichen zu können, müssen auch wir in Form von Mineraldüngern die Nährstoffbilanz ausgleichen. D.h., Rohphosphat, Kalirohsalz, kohlensaurer Kalk u.a., Stoffe müssen regelmäßig zugeführt werden. Selbst beim Stickstoff sind die „modernen“ Biobetriebe mittlerweile auf einen Import angewiesen. Aber GsD nimmt deren Anzahl derzeit rapide ab.
Nur der Objektivität wegen:
– mal zugegeben: da wir täglich kochen, kaufe ich viel Gemüse ein. Ich habe keines im Garten (außer Kräuter), weil mir das zu viel Arbeit neben dem Betrieb wäre. Insbesondere bei Wurzelgemüse, Zwiebeln und Porree kaufe ich öfter Bio-Gemüse. Das ist schon oft fester und feinzelliger als vieles mit Dünger hochgejagtes Erntegut aus IP-Gemüsebau. Beim Obst gibt es diesen direkten Einfluß der Düngung nicht in dem Maße, daher kaufe ich da eher non-organic (oder esse halt mein eigenes Zeugs).
Das ist die nächste Auflage Herumgesülze gegen die moderne Landwirtschaft. Noch nie hatten die Menschen mehr verschiedene und gesündere Nahrungsmittel zur Verfügung als heute. Man kann jede Art von Obst, Gemüse, Fleisch und Getreide jederzeit kaufen. In den größeren Städten sind allerdings inzwischen hochverarbeitete und energiereiche Lebensmittel aus preiswerten Rohstoffen, die billigere und einfachere Methode den Hunger zu stillen. Vor allem, wenn bei teuren Frischwaren am Ende des Geldes zu viel Monat übrig ist. Das hat mit der Verteuerung der Handarbeit, die kleine Betriebsgrößen, ein buntes Portfolio an Diversifizierung in den Betrieben mit sich bringen, zu tun.
Am witzigsten ist ja das „Musterbeispiel Dänemark“. Wie genau jetzt mehr aus der Produktion genommene Flächen den Nährstoffgehalt der Pflanzen beeinflussen erschließt sich mir nicht.
Die „Meinung“ der Autorin würfelt alles sinnfrei durcheinander … mit dem Ziel … „nachhaltigere Landwirtschaft“ zu fördern. Sie traut sich aber nicht, klar zu benennen, dass es wiederum um Extensivierung geht um die Erträge von „oben“ (moderne LW) nach „unten“ (Öko- Dogmen-LW) anzunähern. Weil nur so auch die Preise für mit moderner LW erzeugte Lebensmittel steigen und die Preisdifferenz zu Bio geringer wird.
Ein klarer Fall von „Nudging“, wie es heute auf allen Ebenen üblich ist. Es ist eigentlich eine Spielart und Kommunikationstechnik der Werbewirtschaft die auf allen Ebenen verwendet wird, nicht mehr und nicht weniger. Die Motivation zur Suche nach tatsächlichen Zusammenhängen dürfte bei solchen Beiträgen nahe Null sein.
Da reiht sich der DLF einfach ein in den Trend, sich selbst und den Zuhörern in die Tasche zu lügen um das „gute Lebensgefühl“ der „Besseresser“ nicht zu stören.
Guten Morgen und frohe Pfingsten ich würde sagen der Weizen hat die gleiche Anzahl an Nährstoffen wie früher, nur weil er mehr Ertrag hat hat sich die Anzahl pro Kilogramm verkleinert. Also wäre weniger Ertrag besser um die gleiche Anzahl pro Kilogramm zu haben! Das habe ich an der Universität Kiel gelernt
„Ich bin etwas verwirrt, denn nur eine Aussage kann stimmen.“
Im DLF-Artikel gibt es drei (3) Hauptaussagen voneinander unabhängiger Studien, die zusammenhangsfremd durcheinander geworfen werden:
1. Über einige Jahrzehnte wurden die Nährstoffe von Gartengemüsearten verglichen, welche abnahmen. Schlussfolgerung: Die Sorten hatten gewechselt.
2. Zwergweizen hat im Korn weniger Nährstoffe als der andere Weizen.
3. Ein funktionierendes Bodenleben trägt dazu bei, Nährstoffe pflanzenverfügbar zu machen.
Aha. Da haben wir wieder was gelernt, so als Agrarwissenschaftler und Medienexperten. – Und dann verlangt Willi, man solle das mit Prof. Longins Aussage vergleichen: Bio-Weizen enthalte oft weniger Nährstoffe, weil er nicht so passend schubgedüngt wird.
„Ich bin etwas verwirrt, denn nur eine Aussage kann stimmen.“ – Siehste, und ich hab mir vorgenommen, über Pfingsten keine schlechten Witze zu machen. Keine Stimmen, die in Zungen reden. Kein Himbeer-Geist, kein Weizenkörnchen. Nur noch die nackte Wahrheit. Eine davon.
@Ex- Baumschuler
War bei dem Kommentar nicht doch Himbeergeist im Spiel? 🙂 Ich verstehe nicht ganz, welche Aussage Sie treffen wollen.
Frohe Pfingsten und viel Heiligen Geist 🙂
Eine erklärung unreifes Obst Erdbeeren hellrot Zwetschgen mehr grün wie blau usw. wo sollen da die Nährstoffe sein. War am 5.6 Veranstaltung vomLTZ Augustenburg in Feldkirch Frühkartoffel Sorten fazit aus Angst vor Zikaten Drahtwurm setzt man auf zeitige Ernte. Ob das passt?
Ich habe mir den DLF eigentlich komplett abgewöhnt, denn ich empfinde ihn nicht mehr als überwiegend seriös. Es gibt genügend sehr gute Podcasts (z.B. für Politik: „Machtwechsel“), die deutlich differenzierter sind und nicht vom Erziehungsgedanken geleitet sind.
Zum Artikel selbst: “ Weniger Kalzium, weniger Eisen und Phosphat“. Es ist plausibel, dass ein doppelter Ertrag von der gleichen Fläche je Kilo weniger Bodennährstoffe enthält. Als die besten und teuersten Weinlagen gelten jene mit minimalem Ertrag. Nur: Leiden wir an Kalzium-, Eisen- und Phosphat-Mangel in unserer Ernährung? Gibt es also ein Problem? M.W.: Nein. Warum also etwas problematisieren, was in Europa wohl kein Problem ist?
Ich verstehe „grüne“ Politik nicht: Sie will die Flächen reduzieren, sie will den Ertrag reduzieren, sie will Biogas-Anlagen, sie verstand aber auch, dass sich durch den Ukraine-Krieg ein Ernährungsproblem abzeichnete. Die einzige ehrliche Antwort auf diese Ziele ist m.E. „weniger Fleisch“ – aber dann sollte auch dieses Ziel direkt benannt werden.
@Georg
Wir düngen im Pflanzenbau „auf Entzug“, also ersetzen das an Nährstoffen, was an Ertrag vom Acker abgefahren wird. Es kommt also in der Praxis selten bis nie vor, dass es zu einem Nährstoffmangel kommt.
Was ich mich frage: warum lässt der DLF so einen Artikel zu? Es geht ja nicht um Meinung sondern um messbare Fakten.