- Ich habe davon von einem Berufskollegen erfahren und mich sachkundig gemacht. Hier einige Auszüge von der Homepage der EU:
„Das Farm Sustainability Data Network (FSDN) ist eine EU-Umfrage, die jährlich Daten über landwirtschaftliche Betriebe sammelt. Es baut auf dem langjährigen Farm Accountancy Data Network (FADN) auf, das seit mehr als 60 Jahren Daten aus einer jährlichen Stichprobe von rund 80 000 Farmen in der EU sammelt, die 3,7 Millionen landwirtschaftliche Betriebe und 90 % der landwirtschaftlichen Produktion repräsentieren. Dieses auf nationaler Ebene verwaltete und auf EU-Ebene zusammengestellte Netz liefert wertvolle Einblicke in die wirtschaftlichen Aspekte der EU-Landwirtschaft. Die Ergebnisse finden Sie auf der Farmwirtschaftsseite.
Ab 2025 sammelt der FSDN zusätzliche Daten, um einen klareren Blick auf die breitere Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft zu geben, die wirtschaftliche, ökologische und soziale Faktoren abdeckt.
https://agriculture.ec.europa.eu/data-and-analysis/farm-structures-and-economics/fsdn_en
Landwirte, die teilnehmen, erhalten Zugang zu Berichten, die ihre Ergebnisse mit ähnlichen Farmen vergleichen (z. B. in gleicher und wirtschaftlicher Größe), was ihnen hilft, Leistung und Management zu verbessern. Einige Länder bieten auch finanzielle Anreize für Landwirte, die beitreten.
Nicht teilnehmende Landwirte können immer noch von den Ergebnissen profitieren, obwohl diese in der Regel weniger detailliert und maßgeschneiderte sind.
Die Bereitstellung von Daten ist auch ein Weg, um zu einer effizienteren Politik beizutragen: So können die teilnehmenden Landwirte die GAP der Zukunft gestalten.
Derzeit beziehen sich FADN-Informationen auf strukturelle (Gebiete von Nutzpflanzen, Leiter der Tiere, Vermögenswerte) und Buchhaltungsinformationen (Wert der landwirtschaftlichen Produktion, Kosten für landwirtschaftliche Betriebe wie Düngemittel und Pestizide). Wenn der Übergang zu FSDN abgeschlossen ist, werden weitere Informationen hinzugefügt, wie z.B. Mengen für Düngemittel, Pestizide, Futtermittel und antimikrobielle Mittel. Daten zur landwirtschaftlichen Bewirtschaftung in Bezug auf Umweltlandwirtschaft, Gülle, Wasser, Energie, Marktintegration und andere Faktoren werden ebenfalls gesammelt.
Hier dazu der Gesetztestext. Ich habe angefangen zu lesen, dann aber erschöpft aufgegeben.
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=OJ:L_202302674


Ich bin ein Fan datengetriebener Entscheidungen. Allerdings bin ich ein Verfechter einer unverzerrten Datenerhebung. Arnold Krämer hat auf einige, nicht alle Fallstricke bei der Verwendung von Buchführungsabschlüssen bei Simulationen für zukünftige Szenarien der GAP o.ä. hingewiesen. Extrem bedenklich halte ich die Offenlegung betrieblicher Gegebenheiten gegenüber der EU, weil die wichtigsten Daten eigentlich dort schon vorhanden sind. Die freiwillig mögliche Teilnahme an diesem Netzwerk öffnet der Manipulation der Daten Tor und Tür.
In meinen Augen soll durch die Hintertür auf eine dem Gemeinwohl dienende Buchhaltung mit dieser Aktion hingearbeitet werden. Grüne Politiker wie etwa Ophelia Nick propagierten genau das schon zu Ampel-Zeiten in Zusammenarbeit mit u.a. der Regionalwert AG. Funfact: Umweltleistungen sollten monetär bewertet und in die Bilanz einfließen…
Währet den Anfängen und minimiert den Datentransfer eures Betriebes gegenüber Dritten.
„Extrem bedenklich halte ich die Offenlegung betrieblicher Gegebenheiten gegenüber der EU, weil die wichtigsten Daten eigentlich dort schon vorhanden sind.“
Das ist ein gutes Argument. Die anderen aber auch!
Das Datensammeln ist längst zum Selbstzweck geworden. Dabei sind Informationen, ist Wissen grundsätzlich immer nur Mittel zum Zweck im Managementprozess.
Die eigentlichen Probleme beginnen aber danach:
1. Daten werden falsch verknüpft und damit zu Falschinformationen.
Ein paar simple Beispiele aus der Buchführungspraxis und einer darauf aufbauenden Betriebszweiganalyse: Bullenfutter wird als Schweinefutter verbucht. Düngemittel werden als Futtermittel gebucht. Zwischenbetriebliche Leistungen werden zwar als Ertrag aber nicht als Aufwand gegengebucht, usw, usw.
2. Sowohl falsche als auch richtige Informationen werden (unbewusst oder auch bewusst) nicht korrekt oder unangemessen (Stichwort Risiko) bewertet.
3. Die falschen/unangemessenen Wertungen führen zu falschen Entscheidungen.
4. Die Analysen/Wertungen/Bestandsaufnahmen sind richtig. Das notwendige Handeln unterbleibt.
Über den Agrarsektor gibt es genügend Daten und Information, Kein Wirtschaftszweig ist so „ausgeleuchtet“ wird er. Aber kein Wirtschaftszweig ist auch so komplex und so heteogenen Bedingungen (z. B. Standort, Witterung) ausgesetzt. Die einzelbetrieblichen und volkswirtschaftlichen Probleme des Sektors sind nicht gelöst, wenn man auf zusätzlicher EU-Ebene noch mehr DSaten sammelt.
Titanic 6/1987, „Volksbefragung“ – ein Sammlerstück!
Ich bin da noch pessimistischer. Die Erfassung von immer mehr Daten zusammen mit immer detaillierteren Verordnungen und Vorschriften zielt doch eher auf eine Planwirtschaft.
Die Agrarwirtschaft ist dabei leider nicht der einzige Bereich, der unter Kuratel gestellt und durch Vorschriften der Kategorie Mikromanagement von „Experten“ am vernünftigen Arbeiten gehindert wird. Beispiel: die seit Jahresanfang geltende EU-Verordnung über die „Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute“ hat alleine fast 900 Seiten – und da gibt es noch etliche weitere.
moin das wusste ich gar nicht dass es sowas gibt. ich vermute sehr viele wissen nichts davon. es hört sich sehr gut an welche Daten gesammelt werden. das heißt ja das wäre gut belegen können wofür die Landwirtschaft verantwortlich ist und wofür nicht. ich bin gespannt wann diese mal in der Öffentlichkeit so richtig bekannt wird?
Dazu fällt mir ein, was der Papst kürzlich gepredigt hat:
„Wir müssen vom Sammeln von Daten zur Fürsorge übergehen, und vom Umweltdiskurs zu einer ökologischen Umkehr, die sowohl den persönlichen als auch den gemeinschaftlichen Lebensstil verändert“
https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-10/papst-leo-xiv-fordert-echte-okolologische-umkehr.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=NewsletterVN-DE
Wer ist wir? Der Papa spricht für seine Schäfchen? Das sind ca. 18% der Weltbevölkerung. Na dann….
R.S.
Der Papst spricht zu seinen Schäfchen. Was auch sonst.
Ich bin auch so ein „Schäfchen“ und froh, wenn er sich zu Wort meldet. Nicht immer bin ich einverstanden, aber er ist eine Institution. Würde ich in Asien leben, wäre es vermutlich der Dalai Lama.
„Unter den Rednern im Zentrum Mariapoli in Castel Gandolfo am Mittwochnachmittag war neben Papst Leo XIV. auch der Hollywoodstar und Klimaaktivist Arnold Schwarzenegger. “ …🤡
Das größte Geschäft ist das Sammeln von Daten, die der Sammler dann dem Höchstbietenden verkauft. Unter dem Deckmantel von Nachhaltigkeit und Teilhabe werden Daten für Politik, NGOs und Wirtschaft abgegriffen.
Es hört sich nach Fortschritt an, ist in meinen Augen aber Teil des Großen Ganzen, der digitalen Bevormundung.
„Bevormundung“? – What? Das Ding stammt von der EU-Kommission, steht ja da. Das ist Demokratie pur.
allenfalls Scheindemokratie!…
Und ganz ohne Korruptionsverdacht!