Auf dem Format X (vormals Twitter) habe ich Alice Weidel, Vorsitzende der AfD, wegen ihrer Performance bei der Sendung Caren Miosga kritisiert. Daraufhin bekam ich als Kommentar von Stephan Protschka, ebenfalls Afd, diesen Kommentar (Zitat) „Bauer Willi hat sich auch von den Altparteien kaufen lassen“.
Hier mehr zu Herrn Protschka: https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_Protschka
Um dem völlig verrückten Vorwurf der Käuflichkeit zu begegnen und zu zeigen, dass ich mir die Ansichten aller politischen Parteien anhöre, habe ich mit Herrn Protschka ein Interview vereinbart. Hier die Fragen und Antworten:
BW: Herr Protschka, sind wir uns einig, dass es einen Klimawandel gibt? Als Landwirt stelle ich – und mit mir viele Berufskollegen überall auf der Welt – seit Jahrzehnten steigende Temperaturen fest. Wenn Sie mir zustimmen, sind Sie auch der Meinung, dass dieser Klimawandel mit der Verbrennung fossiler Energie in Verbindung steht und somit in weiten Teilen menschengemacht ist? Dieser Meinung ist zumindest der weit überwiegende Teil der Wissenschaft.
SP: Ja, wir sind uns einig, dass es einen Klimawandel gibt. Das Klima hat sich in der Erdgeschichte immer wieder gewandelt und es gibt zahlreiche natürliche Faktoren, die darauf Einfluss haben. Beispielsweise Sonnenaktivität, Meeresströmungen oder vulkanische Aktivitäten. Dass die Temperaturen in den letzten Jahrzehnten gestiegen sind, ist unbestreitbar. Aber in welchem Ausmaß menschliche CO₂-Emissionen dafür verantwortlich sind, ist eine Frage, die meiner Meinung nach nicht abschließend geklärt ist. Es gibt zwar viele Wissenschaftler, die einen starken menschlichen Einfluss sehen, aber es gibt auch Stimmen, die auf natürliche Klimavariationen hinweisen und die Komplexität des Klimasystems betonen. Daher stehe ich der These vom überwiegend menschengemachten Klimawandel skeptisch gegenüber. Entscheidend ist jedoch, dass wir uns an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen, unabhängig davon, welche Ursachen sie haben.
BW: Die AfD äußert sich in ihrem Grundsatzprogramm 2024 zur Gentechnik. Die Aussagen lesen sich ähnlich wie die der Grünen. Sie schreiben: „Der Einsatz von Gentechnik in Medizin und Landwirtschaft ist nur nach sorgfältigster Prüfung durch benannte Stellen in klar definiertem Rahmen zu genehmigen. Gentechnisch veränderte Futter- und Lebensmittel oder aus diesen gewonnen, weiterführende Produkte sind zu kennzeichnen.“
Bei der Kennzeichnung gehe ich mit. Ich plädiere dafür, alle Produkte, also auch die mittels chemischer und radioaktiver Mutationszüchtung (auch ein Eingriff in das Genom) zu kennzeichnen. Können Sie sich dafür stark machen?
SP: Ich stimme zu, dass eine Kennzeichnung von Produkten aus gentechnischer Veränderung den Verbrauchern eine informierte Entscheidung ermöglicht. Was die Kennzeichnung von Produkten betrifft, die durch chemische oder radioaktive Mutationszüchtung entstanden sind, halte ich es jedoch für wenig zielführend, diese ebenfalls unter dieselbe Kennzeichnungspflicht zu stellen. Diese Methoden, die in der konventionellen Züchtung seit Jahrzehnten eingesetzt werden, führen zu zufälligen Veränderungen im Erbgut, ohne gezielt fremde Gene einzuführen. Sie sind also nicht mit der modernen Gentechnik vergleichbar. Eine Kennzeichnung dieser Produkte würde zu einer unnötigen Verunsicherung der Verbraucher führen, ohne dass ein tatsächlicher Mehrwert entsteht. Wichtiger ist es, wissenschaftlich fundiert zu bewerten, welche Züchtungsmethoden potenzielle Risiken bergen, statt pauschal alle Methoden mit einer Kennzeichnungspflicht zu belegen.“
BW: Laut Grundsatzprogramm wollen Sie nicht nur die Subventionen für Landwirtschaft Schritt für Schritt zurückfahren. (Zitat: „Die AfD lehnt Subventionen generell ab. Wir wollen gleiche Regeln für alle – ob groß, ob klein, in jeder Branche“). Können Sie dies näher erläutern? Welche Zeiträume schweben Ihnen dabei vor? Wie schätzen Sie die Folgen für den Agrarbereich ein und welche Folgen erwarten Sie? Nennen Sie bitte Zahlen und konkrete Auswirkungen für uns Landwirte.
SP: Die derzeitige EU-Agrarpolitik ist in vielerlei Hinsicht von Überregulierungen und einer bürokratischen Last geprägt, die den landwirtschaftlichen Betrieben unnötig hohe Kosten und Unsicherheiten verursacht. Ein gemeinsamer Binnenmarkt kann nur mit einheitlichen, verbindlichen Regeln funktionieren. Leider ist dies in der Realität oft nicht der Fall, da die Mitgliedstaaten die Anwendung der GAP-Vorgaben unterschiedlich auslegen. Diese unterschiedlichen Auslegungen führen zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für deutsche Betriebe. Wir fordern daher eine Renationalisierung der Agrarpolitik, um den landwirtschaftlichen Betrieben mehr unternehmerische Eigenverantwortung zurückzugeben. Nur so können die Bauernfamilien mit wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen wieder in die Lage versetzt werden, von ihrer eigenen Hände Arbeit leben zu können.
Die Basisprämie der GAP hat ihren Zweck erfüllt, jedoch wollen wir die Abhängigkeit der deutschen Landwirtschaft von staatlichen Subventionen langfristig zurückfahren. Der schrittweise Ausstieg aus der Basisprämie sollte über einen Zeitraum von etwa 10 bis 15 Jahren erfolgen, wobei wir in den ersten Jahren durch gezielte Unterstützung und Förderung von Innovationen, nachhaltigen Produktionsmethoden und Marktanpassungen die landwirtschaftlichen Betriebe begleiten. Die genaue Höhe der Subventionen soll im Laufe der Jahre reduziert werden, gleichzeitig jedoch Maßnahmen ergriffen werden, die den Betrieben helfen, sich ohne die Subventionen besser auf den Märkten zu behaupten.
Ein schrittweiser Ausstieg wird in Verbindung mit der Förderung von Wettbewerb und Innovation stattfinden, und wir müssen sicherstellen, dass insbesondere kleine und mittlere bäuerliche Familienbetriebe, die oft in der Produktion qualitativ hochwertiger regionaler Produkte tätig sind, durch steuerliche Entlastungen und den Schutz vor Dumpingimporten nicht in Existenznöte geraten. Auch die Förderung von Genossenschaften und Partnerschaften im ländlichen Raum kann dazu beitragen, die Marktfähigkeit zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern. Unsere Politik wird darauf abzielen, dass die Agrarwirtschaft nach der Reduktion der Subventionen nicht nur wettbewerbsfähig bleibt, sondern auch nachhaltig und zukunftsfähig wird.
Zusätzlich erachten wir es als zielführend, bestimmte Natur- und Umweltschutzmaßnahmen zu fördern, da diese im gesamtgesellschaftlichen Interesse liegen. Statt der bisherigen Verbotspolitik setzen wir dabei jedoch auf freiwillige Kooperation und Anreize. Wir wollen unter anderem den Vertragsnaturschutz stärken und mit ausreichend Mitteln ausstatten. Förderprogramme werden künftig so gestaltet, dass sie unbürokratisch, planbar und verlässlich sind und die Landwirte dabei unterstützen, nachhaltige Praktiken umzusetzen, ohne sie unnötig zu belasten
BW: Auch diesen Satz habe ich im Grundsatzprogramm der AfD gefunden: „Die AfD spricht sich ausdrücklich gegen den Einsatz des von der Weltgesundheitsorganisation als wahrscheinlich krebserzeugend eingestuften Glyphosat beim Pflanzenschutz aus, solange dessen Unschädlichkeit für Mensch und Tier nicht fundiert nachgewiesen ist“.
Durch die Hinzufügung des Wortes „ausdrücklich“ betonen Sie nochmals die Wichtigkeit dieses Verbotes. Sie stehen damit im Gegensatz zum BfR und vielen anderen, auch internationalen Forschungseinrichtungen Glyphosat wurde für weitere 10 Jahre zugelassen. Bleiben Sie bei Ihrer Meinung? Gilt dies auch für andere Wirkstoffe, die ähnlich (oder schlechter) eingestuft sind wie Glyphosat?
SP: Die wissenschaftliche Bewertung von Glyphosat hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Während die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) Glyphosat 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ einstufte, kamen zahlreiche weitere Institutionen, darunter das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und die Europäische Chemikalienagentur (ECHA), nach umfassender Prüfung zu dem Schluss, dass Glyphosat bei sachgerechter Anwendung kein erhöhtes Risiko für Mensch und Tier darstellt. Diese Einschätzungen basieren auf einer breiten wissenschaftlichen Datenlage und wurden auch in der jüngsten Entscheidung zur erneuten EU-Zulassung von Glyphosat bestätigt.
Der entsprechende Passus in unserem Grundsatzprogramm von 2016 beruhte auf dem damaligen Kenntnisstand und der Forderung, eine fundierte wissenschaftliche Bewertung abzuwarten. Diese liegt inzwischen vor und bestätigt die Unbedenklichkeit von Glyphosat bei sachgerechter Anwendung. Vor diesem Hintergrund halten wir ein pauschales Verbot für nicht gerechtfertigt. Der moderne Pflanzenschutz ist auf effektive und zugleich sichere Wirkstoffe angewiesen, um Erträge zu sichern, die Umwelt zu schonen und eine nachhaltige Landwirtschaft zu gewährleisten. Glyphosat trägt dazu bei, den Boden durch reduzierte Bodenbearbeitung zu schonen und Erosion zu verhindern.
Wir setzen uns daher für eine wissenschaftsbasierte Bewertung aller Pflanzenschutzmittel ein. Verbote dürfen nicht auf ideologischer Basis, sondern müssen auf fundierten Risikobewertungen beruhen. Dies gilt auch für andere Wirkstoffe: Wenn deren Sicherheit nach den aktuellen wissenschaftlichen Standards bestätigt ist, sehen wir keinen Grund, sie zu verbieten.
BW: Diesen Satz des Grundsatzprogrammes wird viele Landwirte nicht nur erstaunen, sondern verärgern: „Wir setzen uns dafür ein, die Subventionierung und Vorrangeinspeisung des Stroms aus Biogasanlagen durch Abschaffen des EEG zu beenden. Die Subventionierung der Biokraftstoffe durch das Quotensystem ist einzustellen.“
Macht erneuerbare Energie für Sie keinen Sinn? Sie ist für viele Landwirte inzwischen eine wichtige Einkommensquelle geworden, die zudem noch CO2-neutral ist. Gleiches gilt für die Produktion von Pflanzenölen oder Ethanol als Beimischung zum Treibstoff. Was wollen Sie diesen Landwirten mit Ihrer Forderung sagen?
SP: Biogas kann und soll eine Zukunft haben. Biogasanlagen bieten viele Vorteile: Sie verwerten organische Abfälle, Gülle oder landwirtschaftliche Reststoffe, die sonst ungenutzt bleiben würden. Zudem ist Biogas speicherbar und regelbar, kann neben Strom auch Wärme liefern und durch die entstehenden Gärreste einen nährstoffreichen Dünger bereitstellen. Jedoch hat das planwirtschaftliche EEG in der Vergangenheit zahlreiche Fehlanreize geschaffen. Besonders die garantierten Einspeisevergütungen haben zu einer starken Abhängigkeit von staatlichen Subventionen geführt.
Als Partei der Sozialen Marktwirtschaft setzen wir uns für marktbasierte Lösungen ein, um Wettbewerb und Eigenverantwortung zu stärken. Dazu gehören der Abbau von Überregulierungen, insbesondere bei Genehmigungen und Dokumentationspflichten, um Betreiber zu entlasten, sowie die Förderung von Forschung und Entwicklung, die Projekte zur Entwicklung effizienterer Biogasanlagen oder alternativer Substrate wie Reststoffe oder Grünschnitt umfasst. Eine weitere Möglichkeit der Förderung könnte der Vertragsnaturschutz sein, bei dem Landwirte für die Bereitstellung von Biogas aus Reststoffen oder für den Anbau von mehrjährigen Energiepflanzen, wie z. B. Blühpflanzen, finanziell unterstützt werden. Dies würde sowohl die Wirtschaftlichkeit der Anlagen als auch den Umwelt- und Artenschutz stärken. Zusätzlich könnte die Direktvermarktung von Strom über regionale Modelle, bei denen der Strom direkt an Endverbraucher oder Unternehmen verkauft wird, eine stabile Einnahmequelle schaffen. Unser Ziel ist ein wettbewerbsfähiger, nachhaltiger Biogassektor ohne Dauersubventionen, aber mit wirtschaftlichen Perspektiven für Landwirte – durch weniger Bürokratie, mehr Innovation und eine stärkere regionale Integration.
Wir setzen uns zudem für den Erhalt der Biokraftstoffproduktion in Deutschland ein, wollen jedoch die Subventionierung durch das Quotensystem beenden. Biokraftstoffe tragen nicht nur zur Diversifizierung der Energiequellen bei, sondern schaffen auch Arbeitsplätze und sichern Wertschöpfung in den ländlichen Regionen. Der Anbau von Energiepflanzen hat zudem wichtige ökologische Vorteile, indem er z.B. die Biodiversität fördert. Darüber hinaus fallen bei der Biokraftstoffproduktion wichtige Koppelprodukte wie Glycerin an, die in verschiedenen Industrien genutzt werden. Die Branche muss sich jedoch langfristig ohne staatliche Quotenregelungen am Markt behaupten. Unser Ziel ist es, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die Investitionen und Innovationen in der Biokraftstoffproduktion ermöglichen, anstatt durch planwirtschaftliche Eingriffe eine künstliche Marktverzerrung aufrechtzuerhalten.
BW: Die AfD macht immer wieder deutlich, dass sie von der Europäischen Gemeinschaft in der jetzigen Form nicht viel hält. Auch aus dem Euro will sie sich verabschieden. Glauben Sie, dass das klug ist? Schließlich ist Deutschland eine Exportnation. In Großbritannien ist man mit dem Brexit mittlerweile ja auch nicht mehr so glücklich.
SP: Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft war einst als ein Bund souveräner Nationalstaaten gedacht, der auf wirtschaftlicher Zusammenarbeit und gegenseitigem Nutzen basierte. Die Europäische Union und die sie tragenden Eliten haben sich jedoch mit den Verträgen von Maastricht und Lissabon von dieser Ursprungsidee verabschiedet. Seither erleben wir eine zunehmende Zentralisierung, Überregulierung und eine schleichende Entdemokratisierung durch Brüssel. Die Krisen der letzten Jahre – von der Euro- und Finanzkrise über die Migrationskrise bis hin zur Energiekrise – wurden immer wieder genutzt, um die EU weiter in Richtung eines supranationalen Bundesstaates umzubauen, ohne dass dies demokratisch legitimiert wäre. Besonders Deutschland leidet unter dieser Entwicklung, da es der größte Nettozahler der EU ist und die Hauptlast der faktischen Euro-Transferunion trägt. Ursprünglich festgelegte Stabilitätskriterien wurden missachtet, Schulden vergemeinschaftet und wirtschaftlich schwächere Staaten mit Milliardenhilfen künstlich gestützt, was letztlich zu Lasten der deutschen Steuerzahler geht. Die andauernde Krise des Euro zeigt, dass diese Währungsunion in ihrer jetzigen Form nicht funktioniert.
Unser Ziel ist es nicht, Deutschland aus Europa herauszuführen, sondern eine Neuausrichtung auf eine echte europäische Kooperation souveräner Nationalstaaten zu erreichen. Wir streben einen Bund europäischer Nationen an, in dem die Staaten in Freiheit und Selbstbestimmung zusammenarbeiten, jedoch nur dort, wo tatsächlich gemeinsame Interessen bestehen. Ein funktionierender gemeinsamer Markt, der wirksame Schutz der Außengrenzen gegen illegale Migration, sicherheitspolitische Autonomie und die Bewahrung der europäischen Kulturen und Identitäten sind dabei zentrale Elemente. Alle anderen Politikfelder sollen wieder in die Verantwortung der Nationalstaaten zurückkehren.
Dieser Übergang von der EU zu einem Bund europäischer Nationen muss planvoll erfolgen, mit dem klaren Ziel, Deutschland aus seiner Rolle als „Zahlmeister“ zu befreien. Die Behauptung, dass Deutschland ohne die EU wirtschaftlich nicht überlebensfähig sei, ist unbegründet. Als Exportnation profitiert Deutschland zwar von offenen Märkten, doch diese sind nicht untrennbar mit der politischen Struktur der EU verbunden. Länder wie die Schweiz zeigen, dass eine eigenständige Handelspolitik erfolgreich sein kann.
Die häufigen Vergleiche mit Großbritannien ignorieren, dass der Brexit von Brüssel bewusst erschwert wurde, um ein Exempel zu statuieren. Trotzdem hat Großbritannien heute wieder volle Kontrolle über seine Gesetze, seine Grenzen und seine Wirtschaftspolitik. Eine Freiheit, die Deutschland längst verloren hat. Unser Ziel ist es nicht, Deutschland in Unsicherheit zu stürzen, sondern in geordneter Weise eine Reform Europas einzuleiten, die den Nationalstaaten ihre Souveränität zurückgibt, ohne dabei wirtschaftliche Stabilität oder diplomatische Beziehungen zu gefährden.
BW: Jetzt noch eine Frage, die mit Landwirtschaft nichts zu tun hat. Ich finde in dem Grundsatzprogramm 2024 der AfD folgenden Satz:
„Die Alternative für Deutschland bekennt sich zur deutschen Leitkultur. Die Ideologie des Multikulturalismus betrachtet die AfD als ernste Bedrohung für den sozialen Frieden und für den Fortbestand der Nation als kulturelle Einheit. Ihr gegenüber müssen der Staat und die Zivilgesellschaft die deutsche kulturelle Identität selbstbewusst verteidigen.“
Ich bin mittlerweile 70 Jahre alt, aber diese Ausdrucksweise finde ich – vornehm ausgedrückt – befremdlich. Was hat die AfD gegen „multikulti“? Können Sie mir erläutern, was Sie mit „deutscher Leitkultur“ konkret meinen? Hört sich ein wenig an wie „am deutschen Wesen soll die Welt genesen“…
SP: Die deutsche Leitkultur bildet das Fundament unserer Gesellschaft und speist sich aus drei wesentlichen Quellen: der religiösen Überlieferung des Christentums, der wissenschaftlich-humanistischen Tradition, die durch Renaissance und Aufklärung erneuert wurde, sowie dem römischen Recht als Basis unseres Rechtsstaats. Diese Werte prägen nicht nur unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt, das Miteinander der Menschen und die Erziehung der Kinder. Unsere Identität ist geprägt durch Sprache, Geschichte, kulturelle Traditionen sowie die Errungenschaften der deutschen und europäischen Geistesgeschichte. Die deutsche Leitkultur schafft Orientierung und kann nicht durch einen rein abstrakten „Verfassungspatriotismus“ ersetzt werden. Die Gleichstellung fremder kultureller Strömungen mit der einheimischen Kultur relativiert unsere Werte und gefährdet den sozialen Frieden. Deshalb müssen Staat und Gesellschaft die deutsche kulturelle Identität selbstbewusst verteidigen. Das bedeutet, die positiven Werte der Aufklärung und des Humanismus sowie die Grundprinzipien von Menschenwürde, Freiheit und Selbstbestimmung zu bewahren und zu stärken.
Das bedeutet jedoch nicht, dass wir kulturelle Vielfalt per se ablehnen. Sie kann eine Bereicherung sein, wenn sie auf den Werten der deutschen Leitkultur fußt und diese nicht infrage stellt. Denn eine Gesellschaft braucht gemeinsame Grundlagen, um langfristig stabil zu bleiben. Darum geht es uns.
BW: Allerletzte Frage: Sind Sie ernsthaft der Meinung, dass ich korrupt bin?
SP: Ich habe nicht behauptet, dass Sie korrupt sind. Was ich meinte, ist, dass Sie sich offensichtlich von bestimmten Narrativen oder Interessen beeinflussen lassen, die im politischen oder medialen Diskurs verbreitet sind, ohne die Sache ausreichend zu hinterfragen. Das führt genau zu der ungenauen und einseitigen Darstellung, die ich bei Ihnen kritisiert habe. Ich hoffe, das klärt meine Position. Es geht mir grundsätzlich immer darum, eine sachliche und offene Diskussion zu führen.
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Nun können sich die Leser von „Bauer Willi“ selber ein Bild von den Argumenten der AfD machen. Ich werde Ihre Partei nicht wählen, aber das wird Sie nicht überraschen, da Sie das auch schon vor diesem Interview von mir wussten.
So weit das Interview. Im Anhang einige Links zu den oben angesprochenen Themen, die mit zur Meinungsbildung beitragen können:
Glyphosat: https://x.com/Alice_Weidel/status/935576288303157250?lang=bg
Gentechnik: https://www.afd.de/umwelt-agrar-verbraucher/
Subventionen: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Agrarpolitik-Wie-widerspruechlich-agiert-die-AfD,afd3118.html
Korruption: https://x.com/AfDProtschka/status/1886306441998311775
update: https://www.youtube.com/watch?v=gOQFFC-Q8tM
Das ist doch jahrzehntelange Praxis, dass die Polizei Demonstrationen unterschiedlicher Gruppen, bei denen man befürchten muss, dass es zwischen ihnen zu Gewalt kommt, räumlich voneinander trennt. Nichts anderes machen die Polizisten hier.
In Österreich fürchten sich alle außer der FPÖ vor Neuwahlen. Wie der erfolgreiche SPÖ – Landeshauptmann des Burgenlandes Peter Doskozil kürzlich gesagt hat: Man fürchtet sich nur dann, wenn man selber kein überzeugendes Programm hat. Er selber setzt als LH eines Grenzlandes zwar ebenso auf Begrenzung der Zuwanderung, daneben aber auch auf Lösung des Pflegeproblems, auf faire Löhne und Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel. Ursprünglich wollte er 100% Biolandwirtschaft, ist aber auf Anraten Urs Nigglis auf 50% zurückgerudert. Natürlich neigt er zur Verstaatlichung, was der Privatwirtschaft zu Recht missfällt. Aber welche Regierung hat es je allen recht gemacht? Gottlob kann man in der Demokratie Regierungen immer wieder abwählen.
Viele Parteien machen den Fehler, ein zweiter Aufguss der Rechtsparteien werden zu wollen. Man muss natürlich von den Wählern dieser Partei sehr wohl lernen, aber nicht so!
Interessant ist zu schauen, wo diese Parteien ihre Hochburgen haben. Zuwanderer leben vor allem in der Stadt, Rechts-Wähler leben mehrheitlich am Land und kennen das Ausländerproblem nur aus zweiter Hand. Ihre einschlägigen Medien wissen natürlich, dass bad news good news sind und bauschen die Probleme dermaßen auf, als könne man ohne Kalaschnikow keine Stadtgrenze mehr überschreiten. Natürlich muss das Zuwandererproblem endlich konsequent und energisch angegangen werden dort, wo es brennt, aber man darf das Thema als Wahlmotiv der rechten Wähler auch nicht überschätzen. Da muss so ein schwarzgelockter gut Trainierter nur einmal auf einer Baustelle energisch zupacken und dann noch zwischen seinen falschen Satzstellungen und Wortendungen ein zünftiges Dialektwort herausschieben, schon ist er am Land unter Umständen schneller integriert als in der links-woken Stadt und darf das nächste Mal gleich seine Freunde mitbringen.
Stadt-Land ist in Wahrheit ein ganz anderes Problem, und wir kennen es hier im Blog alle gut. Wenn Klaus Hackländer den Wolfsgeplagten am Land klipp und klar sagt, dass die Politik am Land nun einmal in der Stadt gemacht wird, und dass sie halt warten müssen, bis einmal der Wolf einem Stadtmenschen ein Härchen krümmt, dann heißt das im Klartext, dass das Leiden eines Landmenschen rechtlich irrelevant ist. Dasselbe Denken herrscht dort, wo ein Stadtschreiber mit dem Goldenbach eine Naturkatastrophe provozieren darf, weil es das Recht der Natur sei, und sich die Landmenschen selber nicht einmal helfen dürfen. Unvorstellbar, dass so etwas in der Stadt durchginge.
Und merke: Die FPÖ ist nicht die Partei der Kleinen Leute. Die ärmsten Österreicher wählen ÖVP – warum auch immer. Sie ist die Partei der Leistungsträger, die ihr Steuergeld nur wirklich Arbeitsunfähigen gönnen: Kindern, Alten, Kranken und unverschuldet Arbeitslosen. Und das gilt dann halt auch für die Ausländer. Und da sollte „das System“ aber nicht nur die Abzocker am unteren Ende der sozialen Skala belangen, sondern auch die am oberen Ende. Wie sprach Marlene Engelhorn: „Ich glaube zu sagen, dass es Menschen gibt, denen es scheißegal ist, dass sie in Österreich quasi ihr Vermögen aufbauen konnten, wie auch immer das gelaufen ist, und die denken: ja, in der Sekunde, in der ich etwas zurück geben muss an die Infrastruktur, von der ich jahrelang profitiert habe, vertschüss ich mich, dass das eine schiarche Haltung ist, das wird nicht besprochen. Und natürlich brauchen wir internationalen Austausch zum Thema: Wie können wir dafür sorgen, dass wir die Besteuerung so gestalten, dass eben nicht so ein Wettbewerb nach unten stattfindet. Aber es ist ja nicht automatisch ein Wettbewerb nach unten, sondern das folgt ja einer bestimmten Ideologie auch“
Und: Die FPÖ ist NICHT die Partei der arroganten „Gstudierten“, die den wirklich Arbeitenden von früh bis spät Vorschriften machen, sie kontrollieren, dokumentieren, über sie in den Medien gescheit reden etc. Sie ist die Partei der konkret Arbeitenden, und wer sonst als die FPÖ gibt denen heute überhaupt noch eine Stimme? Wer kann sich in sie hineindenken?
Jeglicher Versuch, sich der AfD aus landwirtschaftlicher Sicht zu nähern, ist zum Scheitern verurteilt, wenn Frau Weidel sagt, dass alle WKAs und PVAs, nach ihrer Machtergreifung, umgehend abgebaut werden müssen. Dieser Dame mangelt es sicher nicht an Intelligenz. Aber sie zeigt, dass es mehr geben muss, um ein Leben wuppen zu können.
Seht ihr nicht die politische Gleichschaltung und Säuberung in Russland?
Seht ihr nicht die politische Gleichschaltung und Säuberung in China?
Seht ihr nicht den Weg der USA?
Weder auf der linken noch auf der rechten Seite istFreiheit. Nur durch Mafia Strukturen und Umverteilung sind die Typen reich geworden.
…und in D ist das nicht anders: https://lobbypedia.de/wiki/Friedrich_Merz
spannende Diskussion….Die kommende Bundestagswahl ist aber was ganz Besonderes: Es geht nicht um Inhalte, es geht nicht um Personen, es sollte nicht um das jahrzehntelange Ping Pong zwischen den verbrauchten Parteien gehen. Eine einzige Frage steht an: Weiter so?…Ja / Nein. Darüber sollten sich alle Stimmenjäger und reichweitenstarke mediengeile Mitspieler im Klaren sein. Jede Stimme, egal, ob Einzelpersonen „doof“ sind oder irgendeine Aussage gerade nicht die 100%ige Zustimmung findet, welche nicht für die AFD abgegeben wird, führt automatisch zum „Weiter so“ …mit allen Konsequenzen. Selbst die Wahlkämpfer für „Freie Wähler“, BSW oder „Sonstige“ sollten ihren Jüngern empfehlen AFD zu wählen…nachträglich kann die feine Justierung erfolgen….Diesmal ist alles anders!
@Peter
Sie sind einer der Gründe, warum ich vorerst keine Artikel mehr schreibe. Ich stimme Ihnen in keinem Ihrer Punkte zu!
Ich werde alles tun, damit die AfD ein „Fliegenschiss“ der Geschichte wird.
Heftige Ansage! Das passiert leider immer dann, wenn jemand mit einer festen Meinung auf jemandem trifft, der dies ebenfalls für sich in Anspruch nimmt, diese Meinungen aber nicht übereinstimmen. Die Wandlung von Vogel- zu Fliegen… na, ja
Ich würde mich trotzdem freuen, wenn dieser Blog weitergeführt wird. Zur Einordnung meiner Meinung noch ein link, was dieses System aus meiner Geburtsstadt gemacht hat. …kannte ich bisher nur von Berlin oder Hamburg….
https://www.dresden.de/de/rathaus/dienstleistungen/versammlungsuebersicht.php/1000
@Peter
die Versammlungen hatten einen Startpunkt, waren also genehmigt. Wer hat die Versammlungen denn abgemeldet?
Verboten waren sie ja scheinbar nicht.
Warum hat Peter, Stand jetzt, 8x Daumen hoch? Vor dem Talkshowauftritt von A.Weidel war die AfD schon für Bauern unwählbar (Tipp: das Wahlprogramm aufmerksam lesen). Danach erst recht. Willi, eine geplante Pause ist manchmal entscheidend, um genügend Kräfte für die Zukunft zu sammeln und zu sortieren. Danke für die vielen Stunden, die du in und für unsere Branche eingebracht hast. Gute Erholung
Also einfach einmal alles zerstören, und zunächst lieber nicht nachdenken, was dann kommen könnte, nicht wahr? Peter, ich garantiere Ihnen, Leute wie Höcke oder Kickl haben schon feinjustiert, und da finden sich zuerst vielleicht noch andere, irgendwann aber auch Sie selber in der Position, in die Gewehrmündung blicken zu müssen.
……“aber auch Sie selber in der Position, in die Gewehrmündung blicken zu müssen.“
Wir Norddeutschen nennen sowas Spökenkiekerkram….🥳🦄
Jetzt wirst du noch etwas schreiben.
ich lasse Bilder „sprechen“: https://www.youtube.com/watch?v=s2zng-LYP7U
Ich setze ja auch normale Leute von der Straße nicht mit Kickl oder Höcke gleich. Aber ich würde mir die beiden Politiker von der menschlichen Seite schon einmal genauer anschauen.
Alice Seidel kann sich durchaus vorstellen, dass Höcke ein Ministeramt bekleidete nach dem 23.02.2025.
…Hoffen wir also alle darauf, dass unsere Wählerschaften aus einem solchen Albtraum noch rechtzeitig aufgewacht sind!!!
Wir haben nur das eine Deutschland.
Weidel – goldige Autokorrektur 🤩
Die AFD-Chefin Alice Weidel hat aber so gar nix Seidiges an sich…
(Big Tech ist watching us?)
Was wirklich hinter den vorgeschobenen populistischen Themen (je nach Stimmungslage pro oder contra Glyphosat oder Gentechnik; Kritik an den Corona-Maßnahmen, Begrenzung der Zuwanderung etc.) steckt, das konnte man in den Verhandlungen zwischen ÖVP und FPÖ sehen. Was sind dann die roten Linien dieser Rechtsaußenparteien, an denen die Demokratie als solche (vertreten durch welche Partei auch immer) scheitert? Die Aufkündigung der UNO – Menschenrechtscharta, Medienzensur und nationalistische Abschottung.
In Bayern werden wir seit Jahrzehnten von der CSU regiert und uns Landwirten geht es mit nichten besser als in anderen Bundesländern. Man kann die wirtschaftlich, soziale und gesellschaftliche Situation nicht Rot oder Grün zur Last legen. Für die anstehenden Wahlen sind meiner Meinung nach weniger die landwirtschaftlichen Themen von entscheidender Bedeutung, sondern die unbegrenzte Migration, die soziale Absicherung, die Reform des medizinischen Sektors, sowie die künftige Energieversorgung mit deren unmittelbaren Auswirkung auf die Wirtschaft und somit unsere Arbeitsplätze.
Die letzten Wochen haben gezeigt, dass alle Altparteien ein weiterso wollen…..
@RGB
Wen zählen Sie zu den „Altparteien“? Wen zählen Sie nicht zu den Altparteien? Warum wählen Sie diesen Begriff?
Was ist an dem Begriff erklärungsbedürftig. Es ist der Sammelbegriff für die Parteien, die in den letzten 30 Jahren in Regierungsverantwortung waren…ganz simpel.
Man könnte ja auch „links-grün versifft“, Kartellparteien oder Blockparteien sagen. Wäre das dann besser oder schlechter? Oder gar umstritten?
Wenn die AFD als Nazipartei bezeichnet werden darf, als rechtsextrem u.v.m., dann muss man über den Begriff „Altparteien“ wahrlich nicht die Stirn runzeln, finde ich.
Ich habe die Frage an RGB gestellt. Das hat seine Gründe.
Die Aussagen und Analysen von Stephan Protschka zu Landwirtschaft, Subventionen, GAP, EU-Regulierung, Bürokratismus wurden hier im Forum so ähnlich schon häufiger formuliert. Das wäre also schon eine Basis, auf der man diskutieren könnte.
Ich frage mich jedoch, was am Christentum, an der wissenschaftlich-humanistischen Tradition (Renaissance und Aufklärung) und am römischen Recht so typisch „deutsch“ sein soll, um damit eine „deutsche Leitkultur“ zu begründen. Genau genommen, handelt es sich hier doch in jedem einzelnen Fall um sog. „kulturelle Aneignung“ 🙂
Jesus Christus war Jude, Paulus als Begründer des Christentums war Grieche, Kirchenvater Augustinus kam aus Algerien und Thomas von Aquin aus Italien. Von 307 Päpsten hatte nur einer die deutsche Staatsangehörigkeit und gerade mal eine Handvoll Päpste kam aus Gebieten, die heute zu Deutschland gehören. Überdies verlieren die christlichen Kirchen in Deutschland seit Jahren an Mitgliedern, und weniger als die Hälfte der Bevölkerung gehört einer katholischen oder protestantischen Religionsgemeinschaft an.
Von den Wissenschaftlern, die das moderne Weltbild begründeten, war bloß Johannes Kepler ein „Deutscher“, obwohl es Deutschland zu der Zeit ja noch gar nicht gab. Eine größere Rolle bei diesem epochalen Umbruch spielten zweifelsohne die Nicht-Deutschen Galileo Galilei und Isaac Newton.
Die humanistische Tradition ist ein Rückgriff auf die Ideale der Antike, vor allem der griechischen Antike. Erasmus von Rotterdam als Verkörperung des Renaissance-Humanismus war, wie der Name schon sagt, aus Rotterdam und nicht aus Berlin, Köln oder München.
Die großen Namen der Aufklärung kommen mit Descartes, Montesquieu, den Enzyklopädisten Diderot und d’Alembert sowie Voltaire aus Frankreich oder mit Thomas Hobbes, John Locke, und David Hume aus England, während Deutschland gerade mal Immanuel Kant und vielleicht noch Lessing und Gottsched zur Aufklärung beisteuert, und dies wohlgemerkt zu einer Zeit, als es Deutschland in diesem Sinne noch nicht gab.
Typisch deutsch ist hingegen der „deutsche Idealismus“ mit Hegel, Schelling und Fichte, der aber im Grundsatzprogramm der AfD keine Erwähnung findet. Karl Marx gehört übrigens auch zu den großen Namen der deutschen Philosophiegeschichte.
Deutschland wurde am 23. Mai 1949 nicht als Nation, sondern als Republik gegründet, wobei sich eine Republik von einer Nation dahingehend unterscheidet, dass sie sich nicht durch rigorose Abgrenzung von anderen Nationen, Völkern, Ländern wie auch immer definiert, sondern durch eine gewisse Weltoffenheit.
Mir kommt es so vor, als wären die AfD und die Linksgrünen zwei Extreme, die sich wechselseitig bedingen bzw. gegenseitig befeuern, während der normale deutsche Wähler weder das eine noch das andere Extrem, sondern vor allem mal in Ruhe gelassen werden will.
Ich finde, sowohl Nation als auch Religion, Humanismus, Menschenrechte, Völkergemeinschaft, Leitkultur usw. sind abstrakte Begriffe, die sowohl von rechten wie linken Politikern bloß vorgeschoben werden, weil man sich nicht den ganz konkreten Wünschen oder Bedürfnissen der Bevölkerung stellen will, alsda vielleicht sind: eine schöne Wohnung, gutes Essen, Spielplatz für die Kinder, gute Schulen, friedliche Nachbarschaft, angenehme Jobs, funktionierendes Bahnsystem, saubere Innenstädte mit florierenden Geschäften und genug Geld, damit man sich in diesen Geschäften auch mal was kaufen kann, und eine gewisse Gestaltungsfreiheit, was das eigene Leben betrifft.
Marian, definiere doch Mal „Deutschsein“….Wenn ein Präsident Wulf sagt, der Islamismus gehöre zu Deutschland, dann sind die fleißigen Tagesschau -Zuschauer genauso dabei? Wirklich? Wenn ein Michel Friedman aus Protest aus der CDU Austritt interessiert das wie viele Tagesschau+ Zuschauer? Medial und politisch wird uns aber beides als das deutsche Los präsentiert. Wir haben ein Identitätsproblem und keine wirkliche Antwort darauf.
Sorry Islam, nicht Islamismus……aber letzteres wird daraus das Problem.🙄
Richtig
Es ist ja aber auch schwierig mit dem „Deutschsein“, denn tatsächlich wurde erst 1871 ein deutscher Nationalstaat begründet, der dann kurz darauf in zwei Weltkriegen schon wieder zur Disposition stand.
Es geht mir um das Gefühl, einen Bezug zur Nation, zum Gemeinsamen herstellen zu können. Allein unser merkwürdiges Verhältnis zur Fahne zeigt schon, dass wir ein Problem mit Patriotismus und nationaler Identität haben.
Wir können uns ja nicht immer nur über unsere historische Schuld definieren.
Es hängt auch nicht mit besonderen Personen oder Kalenderdaten einer Nationen Impfung zusammen. Die Millionen Neubürger werden sich nicht mit der Schuldfrage identifizieren, auch wenn sie einen deutschen Pass haben.
Diese Schuldfrage wird uns immer mehr suggeriert,auch wenn es mindestens drei Generationen zurück liegt
R. S.
Ich bin vor allem Rheinländer!! Alaaf!
Ernsthaft: Ich bin in Deutschland geboren, was ich nicht beeinflussen konnte. Ich bin christlich und konservativ sozialisiert worden, was ich auch nicht beeinflussen konnte.
Ich freue mich, wenn ein Mitbürger meines Landes beim Fußball gewinnt oder eine Goldmedaille bekommt. Wenn ich in Österreich geboren wäre, wäre es sicherlich genau so, vor allem was den Fußball angeht.
Was mir vollkommen ….vorbeigeht sind die Parolen eines Björn Höcke, AfD, der in dieser Partei nicht nur geduldet sondern auch noch verteidigt wird. Auch deshalb ist die AfD für mich unwählbar.
Björn Höcke sitzt aber in „Thüringen“ im Landtag und will so seine Aussage, auch nicht in den Bundestag.Was interessiert mich ein Herr Höcke der in 15 Bundesländern nicht vertreten ist. So fern ich ihn sogar verstanden habe, hat er sich stellenweise Entschuldigt. (Weltwoche) Ich bin kein AfD Fanatiker, nur interessiert an der Dt. Politik. Persönlich steh ich der WU näher. Die wiederum in RLP (glaube ich,) nicht wählbar ist.
@Pälzer Buh
Sie wissen doch, dass Björn Höcke für die AfD steht und wegen seiner radikalen Ansichten umstritten. Da muss es schon interessieren, ob sich seine Partei ihn toleriert bzw. unterstützt.
„Umstritten“ ist seit Corona ein politischer Wertbegriff, mit dem man sein Gegenüber herabwürdigen darf?
Wenn Markus Söder wegen seines Chamäleon-haften und populistischen Verhaltens für die gesamte CSU steht, dann ist diese auch nicht wählbar? Was ist das nur für ein Demokratieverständnis?
Ich frage mich wirklich warum die maßgebliche Kritik an der AFD tatsächlich an einer einzigen Person Höcke festgemacht wird. Glaubt denn ernsthaft wer, dass diese einzige politische Position das Land in den Abgrund stürtzt? Denken Sie an die Warburg Mrd des Kanzlers, sein abgebrannten Villa in den USA. An die Außenpolitik unserer Ministerin die anderen Ländern den Krieg erklärt. Einen Gesundheitsminister der praktisch bis Dato täglich lügt und nach den neuesten RKI Meldungen für Gesundheit und Leben vieler Menschen verantwortlich ist. Einen Wirtschaftsminister der den Energiepolitischen Standort Deutschland besiegelt und die Industrie aus dem Land jagdt… und …. und …. und
Und Höcke( AFD)kommt genauso wie Ramelow( Linke) aus den alten Bundesländern…Irgendwie kurios? Und die machen Politik für den Osten?
„alten Bundesländer“ sie meinen sicher die regionale Herkunft der beiden und nicht die Altersstruktur ihrer Herkunftsregion.
Was ich nicht verstehe warum wählen die „Alten“ in ihrer neuen Heimat die Beiden obwohl es dort bei einigen Vorbehalte bezüglich Zugereister vor allem aus den „alten Bundesländern“ gibt.
Wo die „Alten“ leben kann man hier sehen.
https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/B76-Durchschnittsalter-Bevoelkerung-Kreise.html
„Was ich nicht verstehe warum wählen die „Alten“ in ihrer neuen Heimat die Beiden obwohl es dort bei einigen Vorbehalte bezüglich Zugereister vor allem aus den „alten Bundesländern“ gibt.“
Um das zu ergründen muss man sich mit der Geschichte der ostdeutschen Bürger und deren Erfahrung mit undemokratischen Systemen auseinandersetzen. Es gibt umfangreiche Analysen, aus denen man die Ursachen erkennen kann. Was nicht in den Analysen enthalten ist, ist die Korrelation zwischen der Herkunft der Parteiführung und dem Zuspruch zu ihr. Es geht ein wenig tiefer.
Das brauchen sie auch nicht, aber sie sollen es respektieren
und nicht selber nach dem Konservativen ihres Heimatlandes hertrauern und uns gar überstülpen wollen.
Diese historische Schuld muss aufgearbeitet werden.
Vor allen Dingen mit den jetzigen ähnlichen Situationen in der Welt vergleichen und deren Mitbürger, die aus dem Grund bei uns Asyl suchen, nur bei uns aufnehmen, wenn sie die auch aufarbeiten wollen und nicht verlangen, deren Fundamentalismus hier aufnehmen und tolerieren, denn das richtet sich dann gegen uns.
Vom 10. Jahrhundert bis 1806 sprach man vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Das war ein Gebilde, in welchem keineswegs nur Menschen deutscher Muttersprache lebten. Römisches Recht und Christentum hielten das reich zusammen.
„Seit der Frühen Neuzeit war das Reich strukturell nicht mehr zu offensiver Kriegsführung, Machterweiterung und Expansion fähig. Rechtsschutz und Friedenswahrung galten seither als seine wesentlichen Zwecke. Das Reich sollte für Ruhe, Stabilität und die friedliche Lösung von Konflikten sorgen, indem es die Dynamik der Macht eindämmte: Untertanen sollte es vor der Willkür der Landesherren und kleinere Reichsstände vor Rechtsverletzungen mächtigerer Stände und des Kaisers schützen. Da seit dem Westfälischen Frieden von 1648 auch benachbarte Staaten als Reichsstände in seine Verfassungsordnung integriert waren, erfüllte das Reich zudem eine friedenssichernde Funktion im System der europäischen Mächte.“, so steht es in Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Heiliges_R%C3%B6misches_Reich
Meine Vorfahren waren Donauschwaben in der Vojvodina. Ethnisch waren es Slowaken und Ungarn, als „deutsch“, also als Schwaben durften sie sich bezeichnen, weil sie „tüchtig“ genug waren, sodass die Habsburger ihnen die Kultivierung eines Stückes Land anvertrauen konnten, welches nach den Türkenkriegen wüst zurückgeblieben war.
Als Ethnie, als die sie sich 1806 aus dem Reich herauslösten, haben die Deutschen viel Unglück über Europa gebracht. Die Habsburger konnten das Reich bis 1918 weiterführen, dann haben die Kronländer es den Deutschen gleichgetan.
Otto Habsburg hat sich später deshalb für die europäische Einigung stark gemacht, weil er in diesem Staatenbund das wiedererrichtete Reich sah.
Unterweigerlich fällt einem bei der Aufzählung die Rede ein des Harras aus Carl Zuckmayers „Des Teufels General“, von den „verpantschen rheinischen Familien“:
https://www.youtube.com/watch?v=2vSasEZpyVc
Es geht eben nicht um Abstammung oder Rassenreinheit, es geht um Identität. Franzosen stammen von den gleichen Homo erectus ab und dennoch wird ein Franzose sich als Franzose fühlen, wie alle Völker dieser Erde sich ihrem Volk zugehörig fuhlen…deswegen werden sogar Kriege geführt….siehe Jugoslawien, wo das Nationalgefühl nach über 500 Jahre wieder aufgeflammt ist, weil es mehr gibt, als Schuld oder Abstammung.
Umgekehrt war seit 500 Jahren die Schweiz 🇨🇭 an keinem Krieg mehr beteiligt!!!. Da ticken die Uhren wohl anders.
Danke Marian für die klaren Worte. Sowas kommt einem eben nur in den Sinn, wenn man weiß wovon man spricht.
Ohne die Araber zum Beispiel, würden die ungewaschenen Christen hier sicher immer noch in ihren zugigen Steinhaufen sitzen und sich über den richtigen Zeitpunkt des Beginns des Osterfestes streiten. Was wir den Arabern zu verdanken haben kann man u.a. nachlesen in „Allahs Sonne über dem Abendland“.
„Deutsche Leitkultur“! Was für ein Stuss!
„Was für ein Stuss!“ ??????
Was hält eine Gesellschaft zusammen? Wenn sie von außen angegriffen wird, wenn Mangel zu verteilen ist, wenn sie halbwegs gerecht organisiert werden soll. Parallelgesellschaften sind garantiert nicht die Lösung. Wenn ich es richtig sehe, hat Multikulti immer nur in reichen, aber relativ kleinen Gesellschaften funktioniert. Es waren Handelsstädte.
Stadtmensch, versuchen Sie doch einfach mal Ansätze für eine „Multikulti-Leitkultur“ zu formulieren. Denn ohne Leitkultur geht es nicht. Ohne Leitkultur fallen die Staaten, die zwangsweise Multikulti waren wie z. B. Jugoslawien oder die Sowjetunion auseinander. Und ausgerechnet wir Deutschen wollen wieder allen zeigen, was geht.Piep, piep, piep, wir ha‘m uns alle lieb.
Hier wird alles vom „Eisenen Käfig“ (Max Weber) zusammen gehalten. Vom „Sachzwang“. Nicht von irgendwelchen Idealen oder Bekenntnissen zu einer Nation.
Sobald die Ökonomie schwächelt, fällt alles auseinander in einer westlichen kapitalistischen Gesellschaft moderner Prägung.
Hier gibt es nichtmal den kleinsten gemeinsamenn Nenner Clan oder Familie. Nur noch kapitalistische Monaden, die dem Geld nachrennen.
So war es auch in Ex-Jugoslawien. Der Versuch, hier sowas wie eine Nation zu konstruieren, ist doch nur die Angst der Bürgerlichen vor der „Freiheit“ des Wirtschafssubjekts. Ein New Deal muss her, oder das Elend geht nochmal eine Runde in die Verlängerung. Geld ist ja genügend vorhanden an bestimmten Stellen.
Es geht eben nicht um Geld allein, das sieht man doch gerade in den USA, wo die deployments mehrheitlich Trump gewählt haben. Dort ist es u.a. der Traum es allein zu schaffen, wenn man dem Einzelnen die Möglichkeit dazu gibt. Amerikaner sind von den evangelikalen Fundamentalisten geprägt, deren Sicht auf das Individuum und dessen Vermögen zur Selbstbestimmung im Vordergrund steht, nicht die sozialistische Kommunitas.
Deutsche sind Sicherheits affin, alles muss abgesichert sein….das ist die Folge jahrzehntelanger sozialer Hängematte aufgrund des Wohlstands. Gerechtigkeit durch Verteilung des erarbeiteten Geldes unter allen Bürgern….wer das negiert, ist kein Verfechter der Freiheit, sondern ein Na.i.
Was denn nun? Selbstbestimmung oder Gemeinsinn?
Laut Michael Schmidt Solomon hat es hauptsächlich mit Glück und nicht mit persönlichen Qualitäten zu tun, wenn man es nach den aktuellen Regeln der Gesellschaft „geschafft“ hat. Er kann das alles gut begründen.
Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man es nicht verstehen kann, dass es etwas gibt, was Menschen einer Nation im Innersten zusammenhält. Es zeigt sich doch gerade jetzt, dass der Laden auseinanderfliegt, weil der Kitt fehlt.
Aha. Wenn man das als Linker bedauert, dass es keinen Gemeinsinn mehr gibt (z.B. Welzer in Zeitenende) zählt das nicht. Aber wenn die Rechten jetzt plötzlich auch merken, weils ans Eingemachte geht, ist es ok?
Nee, macht mal mit eurer Nation. Wüsste nicht, wieso sich der Großteil der Habenichtse mit weiteren Entbehrungen anfreunden sollen, wenn sie bei Krieg, Frieden, Ökonomie, Lebenschancen faktisch nix zu melden haben in unserer Demokratie.
Achso ja, sie können natürlich AfD wählen, was sie auch tun. Nur leider wird es wieder zu der altbekannten Einsicht führen, dass Kapitalismus und Faschismus sehr gut harmonieren.
…“altbekannten Einsicht führen, dass Kapitalismus und Faschismus sehr gut harmonieren.“
So wie laut Zitelmann Antikapitalismus und Antisemitismus zusammen wirken?
Guckst du:
https://youtu.be/VnNDLoo_mws?si=2YSN5Qs5XmYlQuC-
@ Arnold Krämer
Wir gehen heute auf globaler Ebene mit Technologien um, die national geprägte Leitkulturen auf das Niveau von Pseudo-Folklore herabsinken lassen, wie sie eben von indigenen Akteuren vorgeführt wird, die sich in alte Trachten kleiden, um die Touristenströme mit irgendwelchen Tänzen zu unterhalten. Der technische Fortschritt, dem letztendlich die ganze Menschheit gleichermaßen huldigt, verändert die Denkweise der Menschen. Er hat den nationalen Leitkulturen den Garaus gemacht und verwandelt die Religionen nach und nach in Spektakel, die die ursprüngliche Sinnfrage nicht mehr beantworten können.
Nur bei den Christen oder bei Muslimen und anderen auch?
Es wird alles daran gesetzt, dass indigene Völker ihre Kultur erhalten. Gleichzeitig kämpfen regionale Identitäten in Europa für ihre Eigenständigkeit (Basken, Katalanen, z.B.) Es werden Sprachen geschützt, es werden regionale Förderprogramme aufgelegt, es wird die Kennzeichnungspflicht gefordert. Das alles sind Zeichen dafür, dass es anscheinend ganz vielen Menschen nicht egal ist, wer sie sind und wo sie zugehörig sind.
Und dass die Religion in Teilen der Welt eben einen großen Wert haben, den wir aber nicht sehen wollen, oder aufgrund kosmoploitischen Utilaterismus negieren, damit alles global gleichgeschaltet wird, das ist Nichts?
Auch europäische Nationalstaaten (Finnland, Dänemark, Ungarn, Polen u.a.) halten dagegen und werden dafür angefeindet.( insbesondere Ungarn). Mal sehen, wer länger durchhält. Der technische Fortschritt verläuft nicht linear. Mit der KI und der Digitalisierung verkommt er jetzt sogar ein Stück weit zum Selbstzweck.
„Es wird alles dran gesetzt, dass indigene Völker ihre Kultur erhalten …“
Das meine ich eben mit Pseudo-Folklore. Es ist Show, wie die Bollenhüte im Schwarzwald oder die Lederhosen in Bayern. Förderprogramme sind der schlagende Beweis dafür, dass die regionalen Identitäten im wirklichen Leben keine Rolle mehr spielen und man sie künstlich am Leben erhalten muss.
Die regionalen „Identitäten“ sind so was wie Attribute, die man bei Bedarf hervorholt, auf die man aber genauso gut verzichten kann, je nachdem, wie man es gerade braucht.
Fußball war mal so was wie DER Sport, bei dem Nationen gegeneinander antreten. Schaut euch heute doch mal die Spieler an, die zu Waren verkommen sind, die von Vereinen eingekauft und wieder verkauft werden, und denen es vollkommen egal ist, ob sie für Deutschland oder Spanien oder sonstwen spielen, Hauptsache, die Kasse stimmt. Nationalmannschaften im Fußball sind heute aber so was von Multikulti, dass der Begriff „Nationalmannschaft“ doch gar nicht mehr zutrifft.
Wo immer der Mensch mit Hilfe seiner Technologien die Rolle von Gott übernimmt, verschwindet der Glaube an Gott oder ans Transzendente mit der Zeit zwangsläufig, und das, was die Religion mal war, bleibt als erstarrte Form, ihres Wesenskerns beraubt, zurück.
Damit will ich nicht sagen, dass ich grenzenlose Zuwanderung befürworte. Natürlich muss man Grenzen setzen, wenn man funktionierende Systeme nicht überfordern will. Aber das kann man ja genauso begründen, und muss nicht deshalb nicht Wertvorstellungen aus der Vergangenheit heranziehen, die längst ihre Gültigkeit verloren haben.
„Damit will ich nicht sagen, dass ich grenzenlose Zuwanderung befürworte. Natürlich muss man Grenzen setzen, wenn man funktionierende Systeme nicht überfordern will. Aber das kann man ja genauso begründen, und muss nicht deshalb nicht Wertvorstellungen aus der Vergangenheit heranziehen, die längst ihre Gültigkeit verloren haben.“
Ich sehe auch nicht, dass das so begründet wird. Die Identitäststiftung läuft parallel zur Frage der Migration.
Bei der Frage der Pseudo-Folklore stimme ich zu, erinnere aber daran, dass gerade in unserem Land der Geschichtsbezug immer mit dem Hinweis auf die unbedingte Rückbesinnung auf heimatliche Grundlagen/Wissen/Erinnerung geführt wird. Es gibt unzählige Heimatmuseen, jedes Dorf hat seinen Backofen, sein letztes Refugium alter Zeiten. Das ist den Leuten wichtig, sie kämpfen dafür, brennen dafür. Gerade in der heutigen Zeit hat das Hochkonjunktur…..ich wäre ganz vorsichtig mit dem Negieren dieser Gefühle.
Mit den Werkzeugen, die im Heimatmuseum gezeigt werden, wird eben gerade nicht mehr gearbeitet, und das Brot für den täglichen Bedarf wird im Supermarkt gekauft. Die Leute, die ihr Brot regelmäßig selber backen, kannst du aber so was von mit der Lupe suchen.
Das würde ich nun nicht gerade „für die Sache kämpfen oder brennen“ nennen.
Das Heimatmuseum und der Backofen … entspringen letztendlich derselben Quelle wie die Bullerbü-Sentimentalität der Veganer und Tierethiker. Reine Emotionalität mit nix dahinter.
….und Emotionen können eben stärker als jede politische, ökonomische oder ideologische Idee sein. Sprache z.B. oder Dialekte führen u.a. dazu, dass Menschen sich „zu Hause“ fühlen. Ich finde es etwas befremdlich alles zu negieren, was nach Halt, Kindheit, Sicherheit oder Zusammenhalt, Vertrautheit, usw. riecht. Das bedeutet die weitere Entfremdung von sich selbst. Warum wohl fahren viele Türken auch nach Jahrzehnten regelmäßig ins Land der „Ahnen“?
Okay, ich hab’s kapiert: das Kind in dir muss Heimat finden. Das ist ja nicht umsonst ein Bestseller mit mehr als 17.000 Rezensionen bei Amazon. Sorry, ich habe vergessen, dass wir in einer infantilen Gesellschaft leben, wo die Erwachsenen sich weigern, erwachsen zu sein. Wo du recht hast, hast du recht. Deshalb geht ja auch alles den Bach runter.
@Marian E. Finger – super Kommentar!!! Ich stelle nur die Frage: War der kulturelle Abstand damals vielleicht nicht so groß? Waren die Ansichten z.B. über Gewalt, Strafen, Gleichberechtigung usw. damals nicht so weit auseinander? Für manche muss wohl bei der Ankunft in Deutschland unsere „wokeness“ wohl so fremd und abstoßend sein, dass sie sich berechtigt fühlen dies auf ihre Art und Weise zu ändern.
Werter Herr Donhauser, die Entwicklung der Ansichten über Gewalt, Strafen, Gleichberechtigung, usw. kann man gut nachlesen in den religiösen Schriften.
Damit kennen sie sich ja bestens aus.
Religionen sind eine Kultur- und Anpassungsleistung der Menschen, die stets eine Erklärung und Schuldige brauchten, für die oft prekären Lebensumstände.
Aus naheliegenden Gründen konnte die Wissenschaft dabei nicht helfen.
Heute gibts die Anthropologie, Sozialwissenschaft, Psychologie uvm., um Ursache und Wirkung bei der Entwicklung menschlicher Souialsysteme zu erklären.
Da das den meisten Menschen oft nicht mit dem „Gesunden Menschenverstand“, also mit ihrer antrainierten kulturellen Bewältigungsstruktur zusammen passt, klammern sie sich an überlieferte Dogmen, um Halt zu finden: „Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen“, „Du musst dich anstrengen, um es zu etwas zu bringen“, „du musst wachsen und dich mehren“
Diese Dogmen sind aber leider Ausfluss einer rein empirischen Herangehensweise und außerdem unpassend für die sich immer schneller wandelnden Lebensumstände. Nur so ne These…
Ich hoffe, dass sich die nächste Generation der „Neubürger“ recht schnell an unseren „Institutionalisierten Individualismus“ anpasst und anschließend genau wie wir Alteingesessene zur entfremdeten, vereinzelten, wehrlosen, Verfügungsmasse der „Marktkräfte“ wird.
Leider haben uns die die Altparteien in der Vergangenheit immer belogen und wirtschaftlich geschadet , sodaß dem tierhaltenden Ackerbauer nur diese Alternative als Protest übrig bleibt.
@Ludwig
Gleiche Frage wie oben: Wer gehört zu den Altparteien? Die Grünen? Die Linken? Sicherlich ja.
Aber vermutlich sind Union, SPD und FDP gemeint. Warum nennen Sie diese Parteien so? Weil es Parteien sind, die seit Jahrzehnten die Verantwortung für die Bundesrepublik Deutschland getragen haben.
Wer kennt noch NPD, Piraten und all die anderen Sternschnuppen?
BSW wird bald auch dazu gehören und mit hellem Licht verglühen…
B.W. Sehe das mit BSW noch lange nicht so wie Sie! In BB,Thüringen und Sachsen machen sie erstmal die Musik, von der AFD ganz abgesehen! Das Land braucht Visionen ( auch wenn H.Schmidt mal sagte:“wer Visionen hat,sollte zum Arzt gehen…“)! Die Altparteien mit ihren jetzigen Führern haben sich verbraucht,und die Regierungsentscheidungen der letzten Jahre zeigen das uns leider… Selbiges gilt auch für die EU! Erneuerung ist angesagt und das gilt auch für die CDU und Merz! Gilt auch für die USA und die verfehlte Politik von Biden und den Demokraten!
Das beste Interview bisher mit den besten Antworten auf die Fragen. Allerdings sollten sie die Fragen zur Korruption mal langsam sein lassen.
@Ewnaswfegw
Ich stelle die Frage nach der Korruption so oft wie ich will! Das ist mein Blog.
Frage: Von wem werden Sie eigentlich bezahlt?
Gerade wird die EU in ihrer politischen Bedeutung am Kindertisch platziert. Für die moderne Landwirtschaft in Deutschland halten sich die positiven Auswirkungen der EU-Politik in Grenzen. Falls es je ein gemeinsames Ziel zum Vorteil aller beteiligten Staaten gab – wurde es aus meiner Sicht nicht erreicht. Aber wir haben ein europäisches Gesetzeswerk von der Gurke bis zum Atomkraftwerk, das über den nationalen Gesetzeswerken steht und, wie wir alle wissen, das Bürokratiemonster weiter aufbläht. Nicht Sachverstand aus den Berufsständen dominiert, sondern NGO´s mit zweifelhafter Finanzierung. Ich kann dem Vorschlag der AfD in Bezug auf eine Reform durchaus etwas abgewinnen. Die Frage ist nur, wie das in der Praxis gerecht abgewickelt werden kann.
Diese Parteien sind im Wahlkampf Chamäleons, die sich meisterhaft an die jeweilige Umgebung anpassen. Dem Herbert Kickl konnte zu Beginn der Pandemie der Lockdown nicht streng genug sein. Als er merkte, dass bei den Impfgegnern mehr Zuspruch zu erwarten ist, hat er sich gedreht und so getan, als ob er eh schon immer gegen Maßnahmen war.
Worum es dieser Partei ausschließlich geht: an den Futtertrog gelangen und hemmungslos Macht ausüben (siehe Trump).
Man darf diesen Leuten nichts glauben.
„Man darf diesen Leuten nichts glauben.“
Das gilt nur für DIESE Leute? Andere sind ausgenommen?
Ich finde jetzt auf die Schnelle keine Infos zur FPÖ bezüglich Landwirtschaft. Ich vermute aber mal, dass es – parallel zur AfD- auch grün gefärbt sein wird.
Gesund sieht der Kickl nicht aus und dann finde ich ein Diabetiker- Frühstück (Haferbrei und Obst).
Tja, die meisten Bio-Aktivitäten haben die Deutschen und die Austrias und das waren auch die heißesten Braunen.
Hier ein paar Erinnerungen (zu vergleichbaren Themen):
* zu Glyphosat) „Die FPÖ setzt sich seit jeher für den Abschied des Unkrautvernichters ein. Über kurz oder lang muss es ein generelles Verbot von Glyphosat in Österreich und der EU geben.“ (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20221115_OTS0159/fpoe-rauch-eu-kommission-will-einsatzverlaengerung-von-glyphosat-trotz-fehlender-mehrheit)
* zu Gentechnik) „Nach Insekten im Essen möchte uns die EU jetzt gentechnisch veränderte Lebensmittel schmackhaft machen“, kritisierte der freiheitliche Europaparlamentarier Mag. Roman Haider den Entwurf für eine neue Gentechnikverordnung zu sogenannten „Neuen genomisch veränderten Lebens- und Futtermitteln“ (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240206_OTS0062/fpoe-haider-eu-hebelt-oesterreichisches-gentechnikverbot-aus)
* Biogas) Biogasgesetz scheitert an SPÖ und FPÖ (https://orf.at/stories/3362619/)
*) https://bauernzeitung.at/fpoe-ist-keine-bauernpartei/
Da stimme ich Ihnen vollkommen zu, Frau Ertl. Vor vielen Jahren habe ich voller Überzeugung SPD und Grüne gewählt, um den Krieg in Jugoslawien zu verhindern. Aber Joschka hatte nicht besseres zu tun, als den umstrittenen Hufeisenplan als Beweis an Scharping zu übergeben, damit dieser Krieg stattfinden konnte. So gesehen kann man natürlich nicht darauf bauen, dass Wahlprogramme umgesetzt werden aber in der Sache kann man doch übereinstimmen.
Danke Elisabeth. Und lasse Dich von RS nicht provozieren. Der will nur spielen…
Ja mei, der hat halt chronischen Schlusswort – Durchfall, der Arme!
Wann ist denn eine Diskussion abgeschlossen?ach doch eine Markierung an deinen Beitrag: Kommentarfunktion deaktiviert. Oder sag einfach wie viele Antworten noch gewünscht werden oder erlaubt sind. Das würde helfen, den anderen nicht wiederholt des „Schlusswort-haben müssen “ zu bezichtigen.
Die Fragen sind in diesem Interview viel deutlicher und besser gestellt als bei den bisherigen Interviews.
Es trifft jedoch nicht zu. dass es „eine Mehrheit der Wissenschaft“ gibt, die den Klimawandel als menschengemacht bezeichnen – diese Mehrheit gibt es nicht, diese Fehlmeinung wird nur dauernd publiziert. Dadurch wird sie aber nicht wahrer.
Ich meine ausserdem, dass er auf X „…hat sich kaufen lassen“ schrieb und Bauer Willi daraus dann das Wort „korrupt“ gemacht hat. Das ist eine unnötige Kriminalisierung und es ist ja auch in der Tat ein großer Unterschied, ob man korrupt ist oder ob man sich hat kaufen lassen. Wenn Sie Ihrem Interview-Partner vorwerfen, sich falsch verhalten zu haben (fehlende Entschuldigung), dann müssen Sie selbst erst recht auf „richtiges“ Verhalten Ihrerseits achten. Bitte nicht mit zweierlei Maß messen…. dazu sind die Zeiten zu schwierig.
Ich möchte auch sagen, dass deutsche Leitkultur bedeutet: Minderjährige Mädchen werden nicht an alte Männer verheiratet, Frauen haben den gleichen Stellenwert wie Männer, Frauen müssen wieder ohne Angst Abends durch die Stadt gehen können, ohne Angst vor Gruppenvergewaltigungen und Messer-Tötungen zu haben – Männer übrigens auch. Die Liste wäre endlos, ich belasse es hierbei.
Erkennbar ist: unsere Regierung sehe ich mittlerweile so an, dass ich sie als Verbrecher identifiziere, denen wir Bürger völlig gleichgültig sind – aber angeklagt und fertig gemacht werden die, die nicht in der Regierung sind, also die AfD. DAS sind Methoden, mein lieber Herr Gesangverein….. man kann doch an den Methoden gut erkennen, wer die wirklichen Nazis sind.
Und so wie Sie das Recht haben, zu sagen, die AfD wähle ich nicht, darf ICH sagen, die AfD wähle ich, ich wage es, denn wir habe nichts zu verlieren, wenn wir uns die politischen Alternativen anschauen.
Am Ende frißt sich das Böse immer gegenseitig auf – aber ob ich solange stillhalten will? Nö.
Das mit der „Mehrheit der Wissenschaftler“ kann man hier mal genau nachlesen:
https://fassadenkratzer.de/2023/08/18/die-luge-vom-wissenschaftlichen-klima-konsens-und-die-betrugerischen-computer-simulationen-des-ipcc/
@Sonja Dengler
Ich bin in fast jedem Punkt nicht Ihrer Meinung.
Ich bin in fast jedem Punkt der Meinung von Frau Dengler! Herr Kremer Schillings, ich verstehe natürlich das sie aufpassen das ihr Blog nicht zu weit nach „rechts“ abrutscht. Aber was heißt schon rechts. Wir müssen zur Kenntnis nehmen das es im „Westen“ eine Zeitenwende von der Zeitenwende gibt, die Trump jetzt, zusätzlich zu Vorreitern, auslöst. Wenn sie sich mal Videos von Wahlkampfauftritten von CDU Leuten ansehen so sitzt dort gefühlt nur noch die Seniorenunion die dies nicht wahr haben will. Klimaschutz?, zu teuer in der Form, Green Deal?, tot. Die „Omas gegen Rechts“ versuchen da noch was zu retten. Die Politik der vergangenen Jahrzehnte hat Europa in die Sackgasse geführt und wir werden international nicht mehr berücksichtigt sondern sind nur noch Befehlsempfänger und Zahlmeister. Das haben ideologisch verblendete, gottlose Politikdarsteller geschafft. Aber jeder muss sehen wo er sein Kreuz gemacht hat. Im übrigen ist die AFD die einzige Partei die niedrigere Energiekosten durch Technologieoffenheit und freien Handel in Aussicht stellt. Alle anderen wollen den Zertifikatehandel mit einer umfassenden Umverteilungsmaschinerie und damit ganz viel Bürokratie.
Der Rest der Welt lacht über uns. Der Wahlkampfauftritten wird scheinbar hauptsächlich über die Migrationsproblematik geführt, dann muss man über das andere nicht sprechen. Und in dieser Sache werden jetzt AFD-Positionen bezogen …
Ich frage mich wer die AFD wählt.
Weidel mit Elon Musk
Weidel Rede auf dem Wahlkampfauftakt
Weidel bei Miosga
und gestern im ZDF
habe ich mir in voller Länge angeschaut
AW: keine Argumente, aggressiv, unwissend, belehrend – mE für Führungsaufgaben nicht geeignet.
Vielleicht können sie (CB,SD, RS, Ewnaswfegw)
mir ja ein paar Argumente liefern.
Die AfD liegt in ihrer Kritik z. B. Richtung EU, Richtung Subventionen grundsätzlich richtig. Das politische Personal überzeugt aber nicht. Ist das bei den anderen Parteien besser?
Ja, ich finde schon. Mit denen kann man argumentieren – ohne dass die einem das Wort im Mund rumdrehen. Respekt, Intellekt und Ehrlichkeit wären meine Kriterien – ist in der Politik nicht immer einfach – aber da sollten wir wieder hinkommen.
Bei EU und Subvention sollte man aufpassen das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten.
Ein Jan van Aken von den Linken schreit Chrupalla in der Talkrunde an: Jetzt halten Sie doch mal Ihren rechten Rand.
Lars Klingbeil bezeichnet Alice Weidel in einer öffentlichen Talkrunde als „Nazi“.
Saskia Esken spricht in einem Interview mit dem Österreichischen Fernsehen und sagt: Die AFD ist eine Nazipartei….
Respekt und Intellekt? Echt jetzt? Schauen Sie sich das Interview mit Maximilian Krah an, insgesamt über 10Std(!) Dann können wir gerne wieder über Intellekt, Respekt und Ehrlichkeit reden.
Jeder ist frei in seiner Wahlentscheidung. Wenn Sie Frau Weidel blöd finden, so what…..ich finde Habeck, Scholz und Merz auch blöd. Das ändert ja nichts. Nur die Wahl wird zeigen, wie die Mehrheit der Wähler sich entscheiden wird. Dann wird sich auch zeigen, wie demokratisch die Demokraten mit dem Ergebnis umgehen werden. Ich ahne nichts Gutes.
Frau Bauer, mein Vater hat zeitlebens Kommunalpolitik gemacht und würde sich im Grabe umdrehen wenn er den heutigen Zustand der CDU sehen würde. Er sagte immer, Politik machen heißt „vorausschauend denken“. Davon sind die heutigen Politiker der etablierten (Alt-) Parteien weit entfernt.
Da wird Geld in alle Welt verteilt und dann legt man sich eine Schuldenbremse auf wo man jetzt nur den Grund sucht diese zu kippen. Dieser Grund sind momentan die höheren Anforderungen der USA an Europa und Deutschland kann das nur zur Kenntnis nehmen und dementsprechend handeln. Ich nenne das eine verfahrene Situation, entstanden durch „nicht vorausschauendes Denken“. Von daher ist das „Experiment“ AFD recht risikoarm.
Zur Rolle Europas: Trump sagte zu seinem Telefonat mit Putin, „Jetzt reden die Erwachsenen“. Und J.D. Vance zu einem Treffen mit Scholz: „Wir brauchen ihn nicht zu sehen, er wird ohnehin nicht mehr lange Kanzler sein“. Klatsche hoch drei !!!
„vorausschauend denken“.
Davon ist die AFD am weitesten entfernt.
„Geld in alle Welt verteilt“
es werden Projekte finanziert (Kredit) und vergeben
Deutschland hat 2023 für 1,69 Billionen US-Dollar Waren exportiert. Da kommt unser Wohlstand her.
„Anforderungen der USA an Europa und Deutschland …“
Sie meinen wir brachen ein stärkeres Europa, dies will die AFD ja gerade nicht.
Und zu Ihrem letzten Punkt – nur einen starkes Europa wird in der Welt gehört.
Donald und Wladimir spielen.
Zitat S.P.:
Diese Methoden, die in der konventionellen Züchtung seit Jahrzehnten eingesetzt werden, führen zu zufälligen Veränderungen im Erbgut, ohne gezielt fremde Gene einzuführen. Sie sind also nicht mit der modernen Gentechnik vergleichbar
Was S.P. wohl unter fremde Gene versteht, sind Gene die bereits in der Umwelt sind und auf unsere Kulturpflanzen übertragen werden. Wir schaffen mit unseren alten Züchtungsmethoden aber künstliche Gene und lassen sie,ohne groß zu prüfen, auf die Leute und die Umwelt los. Ich halte das für viel gefährlicher.
Ich kann es gut nachvollziehen, dass viele aus Enttäuschung durch die Altparteien mit der AfD sympathisieren und mit dem Gedanken spielen diese zu wählen.
Mich persönlich hat das Lesen des Grundsatzprogramms der AfD extrem abgeschreckt. Lest den landwirtschaftlichen Absatz des Programms. Hier hat man das Gefühl dieser wurde von einem Grünen geschrieben!
Wenn man bei der Wahl Wert auf landwirtschaftliche Themen legt, scheidet diese Partei für alle (zumindest konventionellen) Tierhalter und Pflanzenbauern aus!
Aus Sicht aller Parteien gesprochen: Wen interessieren die paar Bauern?
Eigentlich sind das alles keine schlechten Argumente des Herrn von der AFD! Letztere Antwort zur Frage von B.Willi ausgenommen! Man muss sich das in aller Ruhe durchdenken,vieles ist auch Bestandteil der Programme anderer Parteien…Bin nach wie vor der Meinung, das diese “ominöse Brandmauer “der CDU/CSU Unsinn ist und diese mit der AFD als Juniorpartner koalieren könnte…Alles andere funktioniert nicht wie uns die Ampeljahre zeigten und Deutschland beschädigten! Das sich die Verantwortlichen noch als BK präsentieren wollen, ist für mich und viele andere ein No Go!
Es geht überhaupt nicht um eine mögliche rechtsradikale Gesinnung einzelner AFD Mitglieder. Die Brandmauer gegen Rechts ist nur ein Vorwand. Es soll um jeden Preis verhindert werden, dass mit einem Corona Untersuchungsausschuß die Gräueltaten politischer Würdenträger offengelegt werden, da ja die Positionen vom RKI medizinischer Seite bereits eröffnet wurden….
Mir ist vorhin ein Gedanke gekommen, der auch etwas zur Agrarpolitik passt:
Momentan wird vor Feinstaub gewarnt:
https://www.t-online.de/gesundheit/aktuelles/id_100599030/feinstaub-alarm-in-deutschland-so-schaedlich-ist-die-schlechte-luftqualitaet.html
Regen führt zu einer Verbesserung der Luftqualität! Aber dann wird der Feinstaub ja in (auf) den Boden ausgewaschen. Wenn der Feinstaub für die Lungen der Leute problematisch ist, dann sind – wegen der Co-Evolution- auch Auswirkungen auf die Insekten zu erwarten.
„Regen führt zu einer Verbesserung der Luftqualität! Aber dann wird der Feinstaub ja in (auf) den Boden ausgewaschen….“
Aber Hallo….die Emissionen werden wohl demnächst in der Berechnung der Niederschlagswasser-Beseitigung berücksichtigt werden müssen. Hoffentlich gibt es da Messungen, die die stoffliche Relevanz darstellen…😎
Arbeitsblatt DWA-A 102-2/BWK-A 3-2 „Grundsätze zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen zur Einleitung in Oberflächengewässer – Teil 2: Emissionsbezogene Bewertungen und Regelungen“, Dezember 2020, 94 Seiten, ISBN 978-3-96862-046-6, Ladenpreis: 99,50
R.S.
Bei dieser Wahl halte ich es wie einst Adenauer: Keine Experimente
B.W. Ich halte es mit Willi Brandt: Mehr Demokratie wagen!
R.S.: Aha, Sie haben sich entlarvt! Sie wählen SPD!!! 🙂 🙂
Bei der CDU heißt es: „Einfach mal machen“! Na ja ….
Herr Proschka beklagt sich (zu Recht) darüber, dass die GAP in Deutschland anders (zum Nachteil der Bauern) ausgelegt wird als anderswo. So weit, so gut. Aber wie er dann auf die Idee kommt, dass es bei einer Renationalisierung der Agrarpolitik besser für die Bauern werden soll, erschließt sich mir nicht. Die wissenschaftliche Unbedenklichkeitseinschätzung von Glyphosat gab es auch schon zu Zeiten. als sich die AfD vehement dagegen eingesetzt hat. Und wenn ich es richtig verstanden habe, steht die Ablehnung auch heute noch im Parteiprogramm. Ich denke, dass mittlerweile die Bauern als Stimmvieh ausgemacht wurden und man deshalb mit doppelter Zunge spricht. Mit einer deutlichen Ablehnung von Glyphosat (Stellvertretermittel für den gesamten Pflanzenschutz) hätte man sich nicht bei den Bauerndemos anbiedern und versuchen zu unterwanderen können. Der folgende link ist keine 5 Jahre alt. Zwar ist die redende Reichsbürgerin mittlerweile nicht mehr im Bundestag, aber ihre Rede hatte offensichtlich den Segen der Fraktion. Dabei meint man, da rede eine Grüne. https://www.youtube.com/watch?v=R3OF_sznwcs
Da der Einsatz von Glyphosat sogar innerhalb der Branche umstritten ist, ist es wohlfeil hier das Haar zu suchen, welche zu Hauf in den Suppen der anderen Parteien liegen. Klar, man kann sich an jedem Punkt festklammern und einen Haken finden, dann bitte bei allen, die einen gleichen umfangreichen Beitrag geliefert haben…ansonsten reden wir wieder über Äpfel und Birnen und suchen so lange nach faulen Äpfeln, dass inzwischen auch die Birnen verdorben sind.
Vielleicht soll ja auch der Eindruck erweckt werden, dass die Realpolitik nur real ist, wenn sie einem Teil der Bauern passt….leider ist die Interessenlage so divers, dass es immer einen faulen Apfel geben wird. Das ist ein Agrarimmanentes Dauerproblem und die Ursache für Uneinigkeit, finde ich.
Und weil das schon mit den Äpfeln und Birnen nicht klappt, entwickelt sich unser schönes Land immer mehr zur Bananenrepublik. 🍌
@J.B.
Bei der Beschäftigung mit diesem Thema fällt auf, dass viele Aussagen im Grundsatzprogramm im aktuellen Wahlprogramm nicht mehr vorkommen, zurückgenommen worden oder verbal abgeschliffen wurden. Das trifft nicht nur für Glyphosat zu (von Ablehnung zu Zustimmung) sondern auch bei den neuen Züchtungsmethoden. Hier ist die Trendwende allerdings nicht so eindeutig.
„Nett“ finde ich seine Ausführungen zu seinem Tweet, ich sei korrupt. Er sagt „ich habe nicht behauptet, dass Sie korrupt sind. Was ich meinte, ist, dass Sie sich offensichtlich von bestimmten Narrativen oder Interessen beeinflussen lassen, die im politischen oder medialen Diskurs verbreitet sind, ohne die Sache ausreichend zu hinterfragen“.
Das bedeutet doch, dass ich lüge und zu dumm bin, Dinge zu hinterfragen.
Es wäre ein Zeichen von menschlicher Größe gewesen, zu sagen: „Sorry, da war ich zu voreilig und möchte mich dafür entschuldigen. Und vielen Dank, dass Sie mir hier, trotz meines verbalen Ausrutschers, eine Plattform geboten haben.“
Naja, der eine insinnuiert, dass der andere gekauft sei, und der Angesprochene bezichtigt denjenigen der Lüge…ich sehe keinen großen Unterschied in der Schuldfrage und der Aufforderung zur Entschuldigung.
Alles noch mit der Meinungsfreiheit gedeckt…und ja, er hat sich dem Dialog gestellt, insofern ist doch alles nach dem Willen des sich angeriffen Gefühlten gelaufen, oder nicht?
R.S.
„des sich angegriffen Gefühlten“ Meinen Sie das wirklich ernst?
Lüge: Vielleicht lesen Sie den Satz oben noch mal: „Das bedeutet doch, dass ich lüge und zu dumm bin, Dinge zu hinterfragen.“
Das ist meine Interpretation seiner Aussage.
Die Grenze meiner Toleranz ist langsam erreicht…
Irgendwie wie in den ÖR- Medien … keiner traut sich was nicht opportunes zu sagen. Dann fange ich einfach mal mit meiner Meinung an:
Das ist so aufgeschrieben und neutral betrachtet erstmal ein klares National-Konservatives Programm. An dessen Umsetzung kann/könnte man die AfD messen. Die müssten sich nur ihrer Nazis (National-Sozialisten im Wortsinn der negativen Geschichtserfahrung) entledigen. Ansonsten würden solche klaren Aussagen der CDU auch gut zu Gesicht stehen.
Meine Meinung: „Brandmauer“ weg und über praktische Realpolitik entzaubern. Ansonsten wird sich weiter eine immer größere Wählerschaft bilden, die zwar in Teilen nach außen nix sagen, aber diesen klaren Aussagen zustimmen und dann auch die scheinbare Alternative wählen bis die absolute Mehrheit erreicht ist. Als Juniorpartner in einer CDU geführten Regierung kann so eine Entwicklung verhindert werden. DAS kann eine Entwicklung wie 1933 verhindern, weil dann auch die Lösung der realen Probleme zum Tagesgeschäft gehört …. und der gesetzliche Rahmen klar gesteckt ist.
Ich war bisher weitgehend SPD Wähler und wechsle jetzt zum BSW (weil Frieden wichtiger ist als reine Tagespolitik) und finde die von mir oben beschriebene Koalition eigentlich nicht erstrebenswert … für die Landwirtschaft ist die (wahrscheinliche) Koalition aus CDU, SPD und Grünen aber definitiv die schlechtere Lösung.
„Meine Meinung: „Brandmauer“ weg und über praktische Realpolitik entzaubern.“
Schon krass, wie Viele meinen, dass gerade die Partei entzaubert werden wird, wenn es an die Realpolitik geht, obwohl sie nie regiert hat und obwohl die derzeit Regierenden eben diesen Beweis auch nicht erbracht haben….wo ist jetzt der Unterschied in der Bewertung realistischer politischer Zielerreichung?
Es scheint eine Angst zu herrschen, sich für eine Alternative auszusprechen, weil man immer noch am Pranger gesellschaftlicher und medialer Verurteilung zu stehen kommt, und der Bezeichnung „Na.i“ betitelt zu werden.
Die Linke hat es über Jahrzehnte geschafft, die deutsche Identität auf eine Kerneigenschaft zu reduzieren und alles, was irgendwie anders als links ist, damit automatisch der Erzählung der Generationenschuld unterzuordnen.
Schön zu sehen am Interview zwischen Baumann, Amthor und Maischberger…
„… und wechsle jetzt zum BSW“
Bin dabei. Siehe neusten Beitrag vom Michael Lüders auf seinem Kanal: „Nur weiter so?“.
Kann ich alles voll unterstreichen was er da meint.
Aber dieses Narrenschiff hier ist eh nicht mehr zu retten. Die kleinen fleißigen Leute sollen jetzt erst mal hübsch zur Kasse gebeten werden, für die Lügen, die sie geglaubt haben.
Kommt davon, wenn man den ganzen Tag fleißig ist und Abends gerade noch die Tagesschau verkraftet.
„Ich werde Ihre Partei nicht wählen, aber das wird Sie nicht überraschen, ….“
Dieser Nachsatz musste wohl sein, um nicht in einen Verdacht zu geraten. Bei den FW kam der Satz nicht, was zumindest an dem Punkt vermuten lassen könnte, dass man FW wählt?
Inhaltlich finde ich es besser, als Frau Heineking, aber das ist auch nur meine Meinung.