Bauer Willi
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Fragen an die Zukunftskommission

Wir, die vier Unterzeichner, verstehen nicht, warum unsere Vertreter der Landwirtschaft das Papier der Zukunftskommission unterschrieben haben. Deshalb fragen wir in einem Offenen Brief nach:

12.07.2021

Offener Brief an

Joachim Rukwied, DBV                                 dbv@bauernverband.net

Franz-Josef Holzenkamp, DRV                   info@drv.raiffeisen.de

Hubertus Paetow, DLG                                 info@dlg.org

LsV Deutschland                                            a.lee@gmx.de       hochreins@aol.com

Nachrichtlich: Julia Klöckner, BMEL         poststelle@bmel.bund.de

 

Betr.: Bitte um Erläuterung der Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft

Sehr geehrte Herren, sehr geehrte Frau Klöckner

Wir, die Unterzeichner, sind Land- und Tierwirte in familiengeführten Betrieben, Mitglieder im Praktiker-Netzwerk des BMEL und Agrarblogger.

Am 4. September 2019 wurde das Agrarpaket seitens der Bundesregierung verabschiedet. Dies war der Auslöser für das Aufstellen der „Grünen Kreuze“, das einige von uns mit initiiert haben. Es folgten viele Demonstrationen, darunter die größte Bauerndemonstration der Nachkriegszeit mit rund 40.000 Landwirten und 8.000 Traktoren in Berlin. Die Hauptbotschaft: Wir haben Angst um die Zukunft unserer Betriebe und unserer Familien.

Daraufhin wurde am 9. Dezember 2019 beim Agrargipfel, an der einige von uns teilgenommen haben, im Bundeskanzleramt die Einrichtung der Zukunftskommission Landwirtschaft beschlossen. Das Ergebnis dieser Kommission liegt nun vor und wird von allen, die in der Kommission vertreten waren, in den höchsten Tönen gelobt.

Die auch von Ihnen geäußerte Begeisterung wird von der Basis nicht geteilt. Uns ist nicht klar, wie die Bedenken und Ängste, die seit dem Herbst 2019 zu den Demonstrationen geführt haben, mit diesem Papier ausgeräumt werden sollen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass sämtliche Punkte des von den Landwirten kritisierten Agrarpaketes mittlerweile gesetzlich verankert wurden, ohne dass wesentlich auf die Belange der vielen demonstrierenden Landwirtinnen und Landwirte eingegangen worden wäre.

Wir möchten Sie, die unsere Interessen in der ZKL vertreten sollten, bitten, uns und vermutlich vielen weiteren Landwirten an der Basis zu erläutern, warum Sie das Ergebnispapier der ZKL unterschrieben haben. Warum sollen wir, warum sollen unsere Hofnachfolger/innen nach diesem Papier nun hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und investieren? Was hat die Landwirtschaft für die Zukunft gewonnen?

Es gibt einige Punkte, die uns irritieren: Dass in diesem Papier zu lesen ist, dass die deutsche Landwirtschaft einen jährlichen Schaden von 90 Mrd. € verursacht, ist einer der Punkte. Des Weiteren wird – völlig unkonkret – festgehalten, dass „die Landwirtschaft für ihre gesellschaftlichen Leistungen entschädigt werden soll“ ohne jedoch glaubhaft zu belegen, wie eine solche Finanzierung gesichert werden kann. Das gleiche Problem findet sich ja gerade bei der Borchert-Kommission.

Der Tenor des gesamten Berichtes erweckt bei uns den Eindruck, als sei die Bereitstellung von Lebensmitteln zunehmend unwichtiger. Bezahlte Tätigkeiten für Klima-, Natur- und Artenschutz bestimmen zunehmend die Agenda und sollen so zu einer „Transformation“ der Landwirtschaft führen. Es ist ziemlich genau das Gegenteil dessen, worauf wir mit den Grünen Kreuze aufmerksam machen wollten und was uns nach wie vor Sorgen bereitet.

 

Ihre Antworten erbitten wir an folgende Mail-Adressen:

Bernhard Barkmann        blogagrar.de                                 info@blogagrar.de

Nadine Henke                  broksersauen.wordpress.de       broksersauen@hotmail.de

Susanne Günther  schillipaeppa.net             Susanne.guenther.waldeck@googlemail.com

Dr. Willi Kremer-Schillings   bauerwilli.com                   willi@bauerwilli.com

Wir beabsichtigen Ihre Antworten auf unseren Social-Media-Kanälen zu veröffentlichen. Sollte bis Ende dieses Monats keine Antwort erfolgen, werden wir dies ebenso öffentlich machen.

Warum wir diesen Brief nur an die obigen Mitglieder der ZKL richten: Es sind diejenigen Organisationen, die die größte Zahl der Landwirte vertritt. Gerne können uns auch die Vertreter anderer Organisationen ihre Sicht der Dinge mitteilen. Wir sind für jede Antwort dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

B.Barkmann       N. Henke       S. Günther      W. Kremer-Schillings

 

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127 Kommentare

  1. Jürgen Donhauser sagt

    Die Grünen Kreuze und LSV Proteste in Berlin (die ja dann zur Einladung der Kanzlerin zum Gespräch und zur ZKL führten) hatten zwei wesentliche Gründe: 1. Wertschätzung der Landwirtschaft für ihre Leistung
    2. gerechte Entlohnung für ihre Arbeit
    Beides ist im Schlusspapier der ZKL nicht zu finden – im Gegenteil!

  2. oberländer sagt

    Deine Rede sei
    Ja, Ja oder Nein ,Nein
    Ein Pamphlet mit 190 Seiten
    ist es in der Regel nicht wert
    das man es auch nur oberflächlich
    in Augenschein nimmt .
    Es hat viel zu viel Platz für unlauteres
    Gestammel , Ausflüchte, Belangloses
    Fußangeln und absehbare Streitpunkte.
    Die ZK (L) wurde geschaffen um
    Zwietracht zu vertiefen. Sie hat ihre
    Aufgabe erfüllt.
    Das ganze Thema abhaken und von vorne beginnen.
    Die Bandagen überprüfen.

    Tut mir leid das mir dazu nichts anderes einfällt.

    • Thomas Apfel sagt

      Genau so ist es. Jeder der Beteiligten legt den Text so aus, dass er seine Forderungen scheinbar berücksichtigt. Die Nichtlandwirte (um diese Mischung aus Naturschutz- und Klimafundis und Zweckwissenschaftler zusammenzufassen) haben alle ihre Forderungen reingeschwurbelt und können auf die Unterschriften der “Interessenvertreter” der Landwirtschaft zurückgreifen.
      Sprichst du mit den beteiligten “Interessenvertretern” der Landwirtschaft, so meinen sie ebenfalls alles was für die LW möglich war, hineingeschwurbelt zu haben. Interessanterweise ist man auf unserer Seite besonders stolz darauf im Sozialteil die SVLFG Struktur erhalten zu haben, die wohl zur Disposition stand. Ziel der Gegenseite war wohl: “Alle zahlen in ein System”. Ich weiß gar nicht, ob ich das unter “Erfolg” verbuchen würde.
      Der einzig sinnvolle Weg ist m.E. tatsächlich so etwas wie eine “Ratifizierung” über Mitgliederbefragung, oder eben die Ablehnung des Pamphletes über selbige Befragung.
      Es macht tatsächlich wenig Sinn aus den Verbänden auszutreten, da sie schon viele Details (in denen sprichwörtlich ja “der Teufel steckt”) im Hintergrund lösen.
      Eine kollektive Ablehnung dieses, sehr grundsätzliche Fragen betreffenden, Pamphletes, welches das Wort “Verhandlungsergebnis” nicht verdient, ist das minimalste Signal, welches die Glaubwürdigkeit unserer Verbände noch halbwegs sichern könnte und eventuell noch von aussen wahrgenommen wird. Das Problem ist, dass das (eine Befragung der Mitglieder) VOR der Unterschrift der Verbandsöberschten hätte erfolgen müssen.
      Irgendwie scheint es dem Strohschneider gelungen zu sein so einen “Rausch der Bedeutung der persönlichen Beteiligung des Einzelnen Berufenen” an so einem “wichtigen” Papier zu erzeugen, der dazu geführt hat, den Bezug zu der eigenen Basis über “Stillschweigen” und “Geheimhaltung” auszuschalten.
      Dieser Bezug MUSS jetzt wieder hergestellt werden, sonst bröselt alles in Krieg auf der einen, und Lethargie auf der anderen Seite auseinander.

      • Jürgen Donhauser sagt

        Herr Apfel, klasse kommentiert. Vor allem:
        „Irgendwie scheint es dem Strohschneider gelungen zu sein so einen “Rausch der Bedeutung der persönlichen Beteiligung des Einzelnen Berufenen” an so einem “wichtigen” Papier zu erzeugen, der dazu geführt hat, den Bezug zu der eigenen Basis über “Stillschweigen” und “Geheimhaltung” auszuschalten.“
        👍🏻👏🏻

  3. Paulus sagt

    Sofern mir als Außenstehender eine kleine Anmerkung zu dem Offenen Brief gestattet ist.
    Schon die Anrede ist nicht korrekt. Frau Klöckner ist immer noch eine sehr geehrte Frau Ministerin.
    Die Formulierung “Sollte bis Ende dieses Monats … ” ist taktisch unklug und rückt
    in die Nähe eines Erpressungsversuchs. Ich kenne solche Aussagen nur von irgendwelchen schwach belichteten Hedge-Fonds-Managern.
    “Das Buch der Etikette” von Graudenz und Pappritz hat auch heute noch Gültigkeit – zumindest weitgehend.
    Darüber könnt ihr euch gerne lächerlich machen, die gesellschaftlichen Umgangsformen sind aber nun mal aber so.

    • Reinhard Seevers sagt

      Zitat Paulus: “Die Formulierung “Sollte bis Ende dieses Monats … ” ist taktisch unklug und rückt in die Nähe eines Erpressungsversuchs.”

      Anschreiben des Bauamtes LK O.: Wenn mir die fehlenden Unterlagen nicht fristgerecht vorliegen, werde ich die Behandlung des Bauantrages kostenpflichtig ablehnen bzw. das Bauvorhaben versagen…..

      Der Kunde/Antragsteller/Bauherr hat im Gegenzug keine Chance die Bearbeitung mit einer Frist zu fordern…DAS nenne ich Erpressung und Anmaßung, derweil sich die Genehmigungsbehörden immer neue Bauvorlagen ausdenken, um die Entscheidung hinauszuzögern.
      Ist ein wenig mehr, als das genannte mimimi….

      • Paulus sagt

        @Seevers, ich sprach von den allgemein anerkannten gesellschaftlichen Normen, die in gewissen Kreisen durchaus gepflegt werden. Nicht von irgendwelchen amtlichen
        Festsetzungen, ohne die eine funktionierende Verwaltung gar nicht denkbar wäre.

        • Stadtmensch sagt

          Na Paulus, da können wir aber lange warten, dass du “anerkannten gesellschaftlichen Normen” auch gegenüber Politik-Darstellenden (meist nicht-gelber Provenienz) einhältst. Gerade als namenlose Sockenpuppe in einem Agrarblog die sich gewissen Kreisen zurechnet, sollte das nicht schwer fallen. Naja, so sinse eben die Charaktermasken…

        • Reinhard Seevers sagt

          …” ohne die eine funktionierende Verwaltung. gar nicht denkbar wäre…”

          Ich lag gerade lachend auf dem Boden……Wenn eine Verwaltung 3 Jahre, zwei Dienstaufsichtsbeschwerden und zwei Anwaltsschreiben benötigt, um zu funktionieren, na dann lag es wohl am Lieben Gott, dass sie eben nicht funktionierte…
          Ich schmeiß mich wech…..🤣

      • Ferkelhebamme sagt

        Oh, ja….
        Dann hat man in der Frist irgendeinen nachgeforderten Schwachsinn eingereicht, hört nichts mehr, fragt nach: nein, das kann Ihnen keiner beantworten, der Kollege ist krank/ im Urlaub/ fällt langfristig aus o.ä., eine Vertretung gibt’s nicht, Ihr Antrag muss warten.
        „Funktionierende Verwaltung“ – pfffft. Mit „gesellschaftliche anerkannten Normen“ liegt man da gaaaanz unten im Stapel.

    • Bauer Willi sagt

      Alle handelnden Personen kennen sich versöhnlich. Das mit dem guten Benehmen merke ich mir…😉

      Gibt es auch noch was Wichtiges? 😁

    • firedragon sagt

      “… Die Formulierung “Sollte bis Ende dieses Monats … ” ist taktisch unklug und …”

      Mädels, echt jetzt, deswegen geratet Ihr miteinander in die Wolle ?

      Kann man sich darauf einigen, dass dieser Satzteil, wenn er von Amtswegen an einen gerichtet wird, eine weitreichende Konsequenz nach sich zieht, wenn man der Aufforderung nicht nachkommt, als wenn er von “normalen” Menschen genutzt wird.

      • Reinhard Seevers sagt

        …..gut, dass du “normal” in Anführungszeichen gesetzt hast…..die Amtsschreiben haben als Absender häufig den Textbaustein: …dieses Schreiben ist maschinell erstellt und enthält deshalb keine Unterschrift….”🤓

        Wenn man dann per Mail ein Schreiben rausschickt, erhält man die Antwort: Ihr Schreiben wurde aufgrund einer fehlenden digitalen Unterschrift nicht akzeptiert…..Deeeuutschland Digital – Wüste!🤔

    • Christian Bothe sagt

      Nun übertreiben Sie aber lieber Paulus! Sehr geehrte Damen und Herren hätte nach Knigge auch gereicht…

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Sollte die Anrede nicht so sein.

      Sehr geehrte Frau Ministerin Klöckner, sehr geehrte Herren.

      Sollte ich mich Irren, bitte um Korrektur.

        • Paulus sagt

          Eindeutig nein! Wenn die Anrede schon daneben ist hat man schon verloren.
          Ich habe nun wirklich unzählige Schreiben diktiert, die wurden im Sekretariat immer geprüft und ggf. korrigiert, in der Unterschriftsmappe teils mit leicht hämischen Anmerkungen oder diskreten Hinweisen, dass ich mal wieder französisch, englisch und deutsch durcheinander gebracht habe.

          • Arnold Krämer sagt

            Sie haben recht Paulus, “Der Ton macht die Musik” und das Formale spielt nach wie vor eine große Rolle und zwar zu Recht. Ob das in zwanzig Jahren noch so ist, ist ein anderes Thema. Da geht mittlerweile auch in der schriftlichen Kommunikation viel verloren.

            • Reinhard Seevers sagt

              Wenn Frau Neubauer Herrn Laschet gestern als “maximal verlogen” bezeichnet, applaudiert die Jugend….aber die Alten unterhalten sich über die Form der Anrede in einem Brief….das finde ich maximal mimimi….

              • Arnold Krämer sagt

                Ich sage ja auch, dass da “eine Menge den Bach runter geht”. Man sollte sich aber die schlecht erzogene Großstadtjugend nicht zum Vorbild nehmen oder mit Verweis auf diese grünschnäbeligen Gören die eigenen Maßstäbe vernachlässigen.

                Die Inhalt und Intention des Briefes bleiben von dieser sehr geringen Kritik meinerseits ausdrücklich ausgenommen.

              • Ehemaliger Landwirt sagt

                Herr Seevers, es wäre ein Fehler der Jugend nicht zuzuhören, wenn die selbe Jugend sagt, dass die Alten der Jugend die Zukunft nehmen, dann muss ich sagen, dass die noch viel Lernen müssen, deshalb ist es mir egal was die über Armin Laschet sagen.

                War sicherlich kein Freund von Donald Trump, aber er war der einzige, der keinen Kniefall vor dem Gretschen gemacht hat.

      • Brötchen sagt

        Jau Ehemaliger! Der ganze Brief ist total verunglückt was die Formulierungen angeht..finde ich….

  4. Ludwig sagt

    Gut Willi und “Danke” für Euren Einsatz ! Die einzigen Mutigen waren in ihrer Ablehnung die
    “Freien Bauern”. Sehr gut ! Unsere anderen vermeintlichen Vertreter meinen wohl mit Kompromissen was erreichen zu wollen , oder das “Schlimmste” zu verhindern, ein Trugschluß! Mit Merkel geht unser größter Gegner und wir müßen jetzt abwarten was die Neue Regierung für Entscheidungen auf den Weg bringt. Merkels Weg war Wirtschaftsvernichtung, Währungsverfall und Energieknappheit. Das gilt es zu korrigieren, wenn der Wohlstandsverfall nicht noch mehr Fahrt aufnehnem soll. Gestern hat sogar Minister Altmaier die totale Fehleinschätzung zum Strom eingestanden. Es stehen inzwischen Stromabschaltungen zur Stabilisierung des Stromnetzes auf der Tagesordnung. Glücklich kann dann jeder sein , der Vorsorge getroffen hat. Mein kleiner Protest zum Verhalten der bäuerlichen Verhandler wird die Mitgliedskündigung bei der DLG sein.

  5. Arnold Krämer sagt

    Die Schuldzuweisungen vor allem an die Landwirtschaft als “schwaches” Teil der Wirtschaft hat eine tiefere Ursache auch in der Tatsache, dass es in einer säkularen Gesellschaft praktisch keine individuelle Schuld mehr gibt. Es sind immer die Umstände, die dazu führen, dass……., die anderen, die dazu beitragen, dass…….. Der christliche Glaube, in dem Schuld und Vergebung eine zentrale Rolle spielen, hat kaum noch eine Bedeutung in. Herr Donhauser weiß mehr und auch fingerphilosoh könnte vielleicht weiterhelfen!

    • Reinhard Seevers sagt

      Herr Krämer,
      die Gesellschaft wird an der Nase herumgeführt und der Ablasshandel mit der Landwirtschaft hat in meinen Augen System. Er ist die Ablenkung vom wirklichen Kapitalismus und dessen Wirkung. Frau Pfeiffer hat in ihrem Buch “Digitalisierung als Distributionskraft” geschrieben:

      “Der Stromverbrauch für das Bitcoin-Netz wurde schon 2018 zwischen 2,6 und
      7,7 Gigawatt geschätzt. Eine einzige Transaktion verbraucht so viel Strom wie ein
      durchschnittlicher Haushalt in den Niederlanden in einem Monat (vgl. Vries 2018).
      Auch wenn die Logik der Hochrechnung – es werden ähnliche User-Steigerungszahlen
      angelegt wie bei anderen digitalen Technologien, wobei die Transaktionshäufigkeit
      nicht gleichzusetzen ist mit Userzahlen – durchaus infrage gestellt
      werden kann, geht eine andere Studie (Mora et al. 2018) davon aus, dass das Bitcoin-
      Mining erheblich zur Klimaerwärmung beiträgt. Man könnte zudem kritisch
      anmerken, dass auch die Energieverbräuche für andere digitale Transaktionen,
      etwa für das Intraday-Trading oder zwischen Banken, enorm sein dürften.”

      Und bitcoin ist lediglich eine von derzeit ca. 8400 Kryptowährungen.

      Und wenn man dann liest, wie man vom Weltraumabenteuer der drei Milliardäre mit dem Erwerb von Aktien sein Schnäppchen machen kann, dann erkennt man doch, dass das Kapital sich inzwischen Wege sucht, die der Einzelne gar nicht mehr durchblicken kann….deshalb ist die simple Reaktion erstmal: weg mit den bösen Bauern aus meinem Umfeld…dann sehe ich das Elend nicht, merke aber gleichzeitig nicht, wie ich verarscht werde.

    • Brötchen sagt

      Im Hangar 7 sagte jemand treffend das Problem ist, das Sachen von Leuten entschieden werden, die dafür überhaupt nicht zuständig sind und auch nicht verantwortlich sind….

      Sinngemäß…..

      Kapitalismus ist ja auch deshalb so erfolgreich, weil die direkt zuordenbaren kosten und Erlöse, das wirtschaften bestimmen….

      Weiche ich das auf, Schwäche und weiche ich das System auf…….

      ZKL macht das ähnlich…

      • Stadtmensch sagt

        “Kapitalismus ist ja auch deshalb so erfolgreich, weil die direkt zuordenbaren kosten und Erlöse, das wirtschaften bestimmen….”

        Wie bitte?

        Die Maxime “eigenverantwortlicher” Privatwirtschaft lautet:
        “Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren”!

        Da werden zwar Kosten zugeordnet, aber auf eine Art und Weise, die dringend “aufgeweicht” bzw. “geschwächt” gehört, wenn wir mal bei deiner Wortwahl bleiben wollen.

        Wo sind durch Übernutzung unbrauchbar gewordene Naturressourcen eingepreist?
        Was ist uns die verloren gegangene Produktivität des Bodens unter einem Gewerbegebiet wert? Wer legt das fest? Der Markt etwa? Ist das unser neuer Gott?

        • Reinhard Seevers sagt

          Also der Landwirtschaft sind diese Kosten doch zugeordnet…90Milliarden.
          Den Rest kann sie auch noch übernehmen, das sind doch peanuts. 😁

          • Stadtmensch sagt

            Mit der Pacht für die Onshore-Windkraftanlagenstandorte könnt ihr das doch in NullKommaNix “erwirtschaften”.
            😉

            • firedragon sagt

              Ach Stadtmensch … Windparkgelände werde ausgewiesen.
              Wenn ein LW darin keine Fläche hat, kann er sich noch so auf’n Kopf stellen, da wird kein Windrad außer Reihe gestellt.

              • Ferkelhebamme sagt

                Bei uns sind die Vorranggebiete gerade aufgehoben worden. D.h. du kannst quasi bauen, wo du lustig bist.
                Und eine riesige PV Anlage auf bestem Ackerland ist auch schon geplant. Die Zeichen, das die genehmigt wird, stehen auf grün.

                • Ferkelhebamme sagt

                  Nein, im Ort. Ob Kreisweit weiß ich gerade nicht

                • Reinhard Seevers sagt

                  …..und was haben die Gutachter damals für Geld verdient, um den geeigneten Standort zu finden und zu rechtfertigen….was machen die Ärmsten heute?🤔 Gutachten für die Gegenpartei?

                • Ehemaliger Landwirt sagt

                  Eine Nichte ist mit einem Gutachter verheiratet. Der hat einen Bauern in der Hand, der schaut sich die Bäume an und sagt ihm, ob der Standort geeignet ist.

                  Zu was man die Bauern gebrauchen kann?

            • Paulus sagt

              Ach Stadtmensch, wäre es doch nur so einfach. Ich bin unglücklicher Erbe von 52 ha Wald im tiefsten Sauerland. Schon vor Kyrill, danach gab es nämlich keinen Wald mehr, hatte ich die Erkenntnis, dass mit dieser lächerlichen Fläche an Holzboden kein Geld mehr zu verdienen ist.
              Ca. 6 km Luftlinie entfernt steht genau ein Windrad. Ich würde meine Fläche gerne zur Verfügung stellen, und jetzt könnte ich aufzählen was dem alles entgegen steht.

              • Christian Bothe sagt

                @Paulus.Wald ist zum Aufforsten da(gibt’s sogar Fördermittel) und nicht noch diesen Umweltfrevel von Windmüll im Wald veranstalten…

                • Paulus sagt

                  Christian Bothe, ich habe, nachdem vier Jahre lang die Holzabfuhr selbst an Sonntagen unterwegs war, nach und nach wieder aufgeforstet. Auch mit Fördermitteln, die vom Umfang her allerdings bescheiden waren. Für die anteilige Beteiligung an Nasslagern gab es auch noch ein paar Kröten. Dafür konnte man sich aber nur eine Tüte Pommes kaufen.
                  Als kleiner Waldeigentümer ist es genau so schwachsinnig an ein Generationenprojekt zu glauben wie für einen Bauern mit 20 ha Grün- und Ackerland.
                  Die Obst und Gemüsebauern lasse ich jetzt mal außen vor.

    • fingerphilosoph sagt

      Ob die Schuldzuweisungen von “Gott” kommen oder von der “Gesellschaft” ist m.E. zweitrangig, denn sowohl hinter “Gott” als auch hinter der “Gesellschaft” verbergen sich jeweils die Akteure, die auf Machtzuwachs aus sind, was nichts anderes heißt, dass sie Menschen in ihrem Sinne manipulieren.

      Es sind die Leute, die sagen, “Gott will von dir, dass …” oder “die Gesellschaft will von dir, dass …” während sie eigentlich meinen “Ich will von dir, dass ….. Diese Akteure verstecken sich hinter “Gott” oder “der Gesellschaft”, d.h. sie borgen sich Macht von Gott oder der Gesellschaft, um ihre jeweils eigene Agenda durchzusetzen. Diese Macht ist zunächst virtuell: es ist die Macht des Wortes (der Erzählung), mit der man die Leute zum Glauben bringen kann: an einen rachsüchtigen Gott, einen verzeihenden Gott, die Hölle, die Klimakatastrophe, wie auch immer und diesen Glauben dann zu ihren Zwecken zu benutzen. Am besten funktioniert das, wenn die Akteure selbst glauben, was sie erzählen. Deshalb wirkt Greta Thunberg überzeugender als Angela Merkel, obwohl beide inzwischen ja dieselbe Geschichte erzählen.

      Egal, ob “Gott” oder “die Gesellschaft” vorgeschoben wird, letzten Endes fügen sich die meisten Menschen, weil sie sich sonst ja selbst hinterfragen müssten und sich ihren eigenen Beweggründen stellen müssten.

      Aber ich denke schon, dass das agrarische Zeitalter von Götterreligionen wie dem Christentum, dem Islam oder auch dem Hinduismus geprägt ist. Das gehört zusammen. Dass sich in Europa der Niedergang des Christentums negativ auf die gesellschaftliche Wahrnehmung der Landwirtschaft auswirkt, scheint mir plausibel.

    • Paulus sagt

      Na ja, der Fi-phil scheint mir nicht der schlechteste unter den Philosophen zu sein, obwohl er mich schon mal zu seinem Lieblingsfeind erklärt hat.
      Dieser kommunistische Stadtmensch mag mich auch nicht. Trotzdem habe ich beide zu uns eingeladen. Hätte mich gefreut wenn sie gekommen wären.

      • Stadtmensch sagt

        Wenn Fi-phil über Gott und die Welt philosophiert, ist es immer noch besser als die Morgenandacht im Dlf. Manchmal hat er aber auch lichte Momente: dann kommt ein weiser Spruch aus seiner Bibliothek
        😉

        Kommunismus ist zu materialistisch. Tendiere jetz eher zu “Post Strukturalismus”.
        Muss man auch keine Partei gründen dafür. Das vollzieht sich von selbst – leider.

  6. Reinhard Seevers sagt

    Medienwirksam demonstrieren seit Tagen Tierschützer in Rechterfeld. Das haben sie drauf, medial zum richtigen Zeitpunkt noch Mal nachzulegen….sie nennen es eine ” Aktion des zivilen Ungehorsams” ….also gesellschaftlich unterfüttert und legitimiert?
    https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/

    Die Jugend ist unsere Zukunft,…..welche Jugend und wessen Zukunft?

      • Inga sagt

        Ein Grund dafür, dass diese Aktivisten nicht für voll genommen werden dürfen!

        “Unbekannte haben in der Nacht von Montag auf Dienstag in einem Schweinestall im niedersächsischen Goldenstedt (Kreis Vechta) für einen Ausfall der Belüftungsanlage gesorgt”

        Wenn sie nicht wissen, wofür die Stromversorgung da ist und dadurch weiteres Tierleid in kauf nehmen!
        Lebende Tiere sind keine toten Sachen wie Autos, Bauklötze oder Klamotten!

        Sie wollten den Tierhaltern schaden, weil die mit ihrer Massentierhaltung aufhören sollen, aber nicht den Tieren. Und wenn sie das nicht auseinander halten können, dann haben sie sich diesbezüglich disqualifiziert!

        Solchen Leuten müßte das von Gersetz her verboten werden.

      • Arnold Krämer sagt

        Die Marktsignale sind eindeutig. Viele Landwirte reagieren aber darauf mit a) weiterer Selbstausbeutung, b) mit Quersubvention jetzt nicht nur aus Einkommen z.B. der Ehefrauen, sondern auch aus Photovoltaik, Windkraft, Vermietung und Verpachtung von außerlandw. Vermögen. Die notwendige Marktentlastung findet nicht statt, schon garnicht bei den Milchviuehhaltern, die überwiegend auch noch in strukturschwachen Regionen mit geringen Arbeitsplatzalternativen, aber mittlerweile mit viel Windkraft produzieren. Deshalb nimmt das “Elend” kein Ende”. Jeder hofft auch darauf, dass der Nachbar zuerst die Stalltüren schließt.

        • Reinhard Seevers sagt

          Und wo ist jetzt die Protestbewegung, das Aufbäumen, der Widerstand? Ist jetzt die Kraft des Widerstandes in absolute Resignation übergegangen?

          • Inga sagt

            Was soll denn das Aufbäumen bewirken?

            Auf welche Art soll das geschehen, Reinhard?

            Und wer fühlt sich da angesprochen?

          • Ferkelhebamme sagt

            Kurz zusammengefasst:
            Die Bauern sind wirtschaftlich am Ende, gesellschaftlich nicht gewollt:
            Gefühlter allgemeiner Konsens inzwischen: L.m.a.A.!

            • Arnold Krämer sagt

              So pauschal stimmt das zwar nicht. Aber die Stimmung auch in den wirtschaftlich gesunden Betrieben ist schlecht, weil der organisatorische Aufwand der Unternehmensführung immer größer wird, die Kosten steigen und die politischen Risiken erkennbar immer größer werden. Für viele junge Landwirte ist der psychische Druck unerträglich geworden.

              • Reinhard Seevers sagt

                Am Besten geht es denen, die weder Internet, noch socialmedia nutzen, wenig Fernsehen und keine Bücher lesen, weil sie fast nix mitbekommen von der Aufgeregtheit der Welt…die arbeiten einfach weiter, jeden Tag, jede Woche, jeden Monat…..
                Da die Welt im Krisenmodus zu sein scheint, kann man sich seine Krisen und die daraus entstehenden Ängste quasi täglich neu zusammenstellen. Und die digitalen Infomationsplattformen, Printmedien und Fernsehsender profitieren davon…..sie wachsen sogar und scheffeln Geld aus den Ängsten der Menschen.

                • Arnold Krämer sagt

                  Deshalb auch immer meine individuelle Empfehlung für die, die weniger robust und dünhäutig sind, sich so zu verhalten, wie Sie es beschreiben. Das ist die einzige Chance, wenn man nicht verzweifeln will an dieser Welt.

                • Ferkelhebamme sagt

                  Abstürzende Erzeugerpreise bei explodierenden Preisen für Betriebsmittel lassen sich durch reine Ignoranz aber nicht ausblenden

                • Reinhard Seevers sagt

                  Das stimmt Ferkelhebamme, aber sich zus. noch die Krisen dieser Welt aufzuladen hilft da eben auch nicht, es zieht dich weiter runter und lähmt, richtige Entscheidungen zu treffen.
                  Außerdem wirst du sowieso niemanden finden, der deine Sorgen teilt oder dir hilft. Die Politik nicht, der DBV nicht und die Gesellschaft schon mal gar nicht. Was also tun?
                  Doch protestieren?

                • Ferkelhebamme sagt

                  Richtig, hilf dir selbst, es hilft dir niemand. Deshalb werden die noch vorhandenen Energien für hof-individuelle Lösungen gebraucht. Reines Überleben 2.0

                  Nicht übergehen darf man auch den Druck der Einkäufer: seit Anfang des Jahres wurden die Schweinehalter geradezu zu ITW gedrängt ( das Ergebnis sieht man jetzt), momentan in feste Lieferverträge quasi gezwungen, immer unter der unausgesprochenen Drohung, die Tiere sonst nicht mehr los zu werden.
                  Diese Macht auszuhalten kostet wahnsinnig Energie und Nerven.

                • Arnold Krämer sagt

                  @ Ferkelhebamme: Das, was man mit den Schweineproduzenten macht ist in der Tat unredlich, weil die Schlachthöfe, die die Mäster in Verträge drängen, garnicht die wirtschaftliche Potenz haben, für Vollkostendeckung in der Wertschöpfungskette zumindest für ca. 80 % der Betriebe zu sorgen. Das wäre aber die Grundvoraussetzung, um die Anforderungen des Handels (Stufen 3 und 4) nachhaltig zu erfüllen. Die Situation in der Wertschöpfungskette Schwein ist historisch eine andere als in der Wertschöpfungskette Geflügelfleisch, wo das (noch) leidlich funktioniert. Wie lange noch bei immer höheren Kosten in D und den offenen Grenzen in Europa? Im Grunde hängt alles davon ab, welche Kosten den deutschen Landwi8rten durch nationale Alleingänge (um die Welt, das Klima, die Tiere, was auch immer zu retten) aufgebürdet werden.

                • Ferkelhebamme sagt

                  Die Ankündigungen zu HS 3 und 4 sind nur reines Marketing-Geklapper, da bin ich mir ziemlich sicher. Bis 2030 ist eine lange Zeit, spätestens nach einem halben Jahr ist die Ankündigung vergessen, was bleibt ist das gute Gefühl beim Verbraucher: Die tun was. Genial gemacht.
                  Die Nische wird wachsen, ähnlich wie der Vegan-Markt, aber eine Nische bleiben. Ergibt für Einzelbetriebe eine Chance.
                  Ansonsten glaube ich, dass der Markt sich bald dreht: der chinesische Welthafen arbeitet wieder und die Chinesen sind hungrig. Die Meldungen, was dort Vieh- und Getreidebestände betrifft, sind äußerst widersprüchlich. Aber warum drängen die Schlachter so auf Lieferverträge? Die Rohstoffe werden ihnen knapp werden, der europäische Markt ist schnell leergefegt, wenn die Handelsströme wieder laufen.
                  Am internationalen Markt werden wir nicht mehr mithalten können, wegen der deutschen Weltrettungskosten. Aber auf dem inländischen Markt, weil kaum Konkurrenz mehr da ist, wird das Fleisch teurer, noch teuerere HS 3 u. 4 sind dann kein Thema mehr für den Allgemein-Konsum, wetten?

          • Bauer Willi sagt

            Protest und Aufbäumen war im Herbst 2019. Jetzt ist es tatsächlich nur noch Resignation.

            • Ostbauer sagt

              Ich teile die Einschätzung!
              Es ist auch nachvollziehbar. Als man im Frühjahr 20 hätte nachlegen müssen, kam Corona dazwischen. In der Zeit den Druck zu erhöhen wäre nach hinten los gegangen. In der Zwischenzeit sind alle Kritikpunkte in Gesetze gegossen; trotz ZKL. Die Verabschiedung des Insktenschutzpaketes während der laufenden Diskussion war ein Schlag mit der Faust mitten ins Gesicht der Landwirte!
              Viele Optionen haben wir nicht mehr.
              Resignieren; nach dem Motto LmaA.
              Radikalisieren; ?!
              Oder sich nur um das eigene Überleben des Betriebes zu kümmern ohne nach links und rechts zu schauen.
              Manche Optimisten schauen erwartungsvoll auf die Wahlen im September; meine Erwartungshaltung hält sich stark in Grenzen!!

    • Smarti sagt

      In den beiden Wörtern “Zukunftskommission Landwirtschaft” steht schliesslich nichts von einer finanziellen Beteiligung der Bevölkerung oder des Handels. Ich lese daraus nur Zukunft und Landwirtschaft – wobei sich das in D für sehr viele Landwirte bald ausschliesst. Es ist beängstigend, wie viele mir bekannte, noch vor kurzem zufriedene Bauern aus lauter Wut kurz vor der Betriebszurücksetzung stehen ! Das sind schöne Höfe mit ehemals stolzen Bauern. Schlechter wird es ihren Familien in Zukunft nicht gehen.
      Ein Landwirt ohne Landwirtschaft bleibt ein Mensch. Aber zuviele Menschen ohne Landwirtschaft bleiben hungrig. Vor allem, wenn wie jetzt auch noch die grossen Agrarkonzerne von Schützern blockiert werden… schon jetzt kommen 75 % der MC-Donalds Chicken Nuggets aus dem Ausland, auch aus Asien.

  7. Ostbauer sagt

    Also, ich hab mir jetzt mal 125 Seiten reingezogen.(Ich denke da kommt nichts Weltbewegendes mehr. Oder?)
    Mein erstes Fazit ist:
    Agrarpaket ist Geschichte, wie Willi es auch schon gesagt hat, Punkt,Aus,Vorbei.
    Da waren alle Aktionen umsonst; wir hätten doch die Güllefässer mitnehmen sollen.
    Auf dem Schlachtplan steht nun mal die “große Transformation”. Aus der Nummer kommen wir auch nicht mehr raus.
    Zum Inhalt des Abschlussberichtes der ZKL:
    Eigendlich kann ich in der Analyse des historischen und Ist-Zustandes der deutschen Landwirtschaft weitgehend mitgehen. Auch die Probleme im vor- und nachgelagerten Bereich, inclusive Verbraucher sind treffend dargelegt.
    Auch die Empfehlungen der ZKL sind meiner Meinung nach zum größten Teil zielführend, wenn da nicht die Politik wäre. Aber das hat sie ja gleich zum Anfang betont, dass sie darauf keinen Einfluss nehmen will und auch keinen Einluss darauf hat.
    So wird es wohl wie immer kommen; Ordnungsrecht und vielleicht ein bischen Fördergelder. Keine rosigen Aussichten.
    Selbst die ZKL hat Verlässlichkeit über mehrere Legislaturperioden dringend angemahnt.
    Vielleicht sollte man diesen Abschlussbericht kostenmäßig genau untersetzen und ihn dann zur Volksabstimmung bringen. Bei einem positiven Votum wäre das ja dann so eine Art Gesellschaftsvertrag.
    Wollten wir doch immer!

    • Reinhard Seevers sagt

      Wenn Gesellschaft = Staat = Politik die Gesetze ernst nehmen würden, dann müssten sie doch lediglich das Landwirtschaftsgesetz als Handlungsrahmen umsetzen…..das ist bereits ein ” Gesellschaftsvertrag”

      • oberländer sagt

        Das Landwirtschaftsgesetz ist schon so alt , das interessiert niemanden
        mehr . Es ist selbst vielen Bauernverbands Oberen unbekannt.

        Ich kann mir nicht vorstellen das der DBV die Chefin der Buntenregierung
        auf den durch sie seit Jahren begangenen Gesetzesbruch hinweist.

        Oder gelten alte Gesetze doch noch , oder nur wenn sie angenehm sind ?

        Oder darf im Umgang mit den Nahrungsmittel Produzenten jeder
        machen was er will ?

    • Obstbäuerin sagt

      “Selbst die ZKL hat Verlässlichkeit über mehrere Legislaturperioden dringend angemahnt.” Diese Verlässlichkeit beinhaltet aber die verlässliche Reduzierung des Pflanzenschutzes, die Erhöhung des Lohnes für Saisonarbeiter um weitere 30%, die Reduzierung der Tierbestände, den Ausschluss von Düngung in bestimmten Bereichen, Reglementierungen mit hohen Kosten, Verringerung der Prämienzahlungen usw. usw. Auf diese verlässlichen Maßnahmen kann ich gern verzichten, Ostbauer. Für den Obstbau ist das eine einzige Katastrophe.

      • Arnold Krämer sagt

        Die ZKL spricht von 2 Legislaturperioden, was erfahrungsgemäß für landw. Familienbetriebe zuwenig ist, weil dort die Anpassungen oft auch mit dem Generationenwechsel zu tun haben.

  8. Hans Keil sagt

    Wie zu lesen ist, sind die beiden maßgebdenden Autoren des ZKL- Berichts (Nachdenkseiten.de), die Vorsitzende des BDL u. eine Vorsitzende der BUND Jugendorganisation. Hat Frau Katrin Muus sowenig fundamentales Wissen über die Landwirtschaft? Sie stammt aus der LW u. hat einen Abschluß in Agrarpolitik u. Agrarökonomie. Mußte Sie so wenig auf dem Hof mithelfen, daß Ihr fundamentales Wissen über die Zusammenhänge fehlt? Wie oben schon beschrieben, wurden die alten bekannten Parolen ohne kritisches hinterfragen zu zusammen geschrieben, aber keine Lösungsansätze vorgestellt. Das ist der entscheidente Fehler.
    Unsere landw. Vertreter wollten wohl der zu erwartenden Kritik in den Medien u. Politik aus dem Wege gehen.

    • Arnold Krämer sagt

      Die junge Frau Muus, Vertreterin der Landjugend und angeblich wichtige Impulsgeberin in der ZKL, arbeitet im Institut für Betriebswirtschaft des Thünen-Instituts, vermutlich um dort zu promovieren. Deren Leiterin, Frau Prof. Dr. Nieberg war ebenfalls Mitglied der ZKL. Den Rest kann man sich denken.

      • Mark sagt

        Jung und weiblich verkörpern eben die Zukunft an sich, Kompetenz braucht man dazu nicht (siehe Neubauer, Bärbock etc.). Gerade das Auftreten der zwei Mädchen zeigt, was die ZKL war, nämlich nur Show!

        • Arnold Krämer sagt

          Leider nicht nur Show, weil vieles (ich hatte es schon weiter unten geschrieben) dann in den nächsten Koalitionsvertrag reinkopiert wird. Die große Transformation (Umwandlung) von Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft aber auch Gesellschaft ist politisch “gesetzt”. Die 12 Leitlinien, die für den Transformationsprozess gelten und beachtet werden sollen, erforden jedoch Politiker, Beamte und Menschen, die wir nicht haben bzw. nicht sind.
          Deshalb wird politisch vieles Stückwerk bleiben und je nach politischer Gemengelage zu unterschiedlichen Verwerfungen führen. Die große Transformation ist Planwirtschaft, dem nur noch ein dünnes marktwirtschaftliches Mäntelchen übergeworfen wird. Am Ende sind wir deutlich weniger frei und garantiert (fast alle, einige “Krisengewinnler gibt es immer, siehe auch aktuelle Coronakrise) ärmer.

          • Reinhard Seevers sagt

            Ich frage mich seit der ZKL, warum die Landwirtschaft bei der großen Transformation voranschreitet oder voranschreiten muss. Was wäre eigentlich geschehen, wenn die Bauern nicht demonstriert hätten und es zu keiner ZKL gekommen wäre. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass Angie von vornherein die Wahl im Auge hatte und es kühl kalkuliert wurde. Sie wusste, dass sie sich auf die Bauernvertreter verlassen kann, so scheint es. Die kluge Wahl von Strohschneider tat anscheinend ihr Übriges dazu, dass Konflikte von vornherein ausgeblendet wurden, und dadurch die Zugeständnisse abgerungen wurden, die nun allein den Bauern auf die Füße fallen und welche dann der Industrie und dem Kapital zum Fraß vorgeworfen werden.

  9. Arnold Krämer sagt

    Der Bericht der ZKL hat alles zusammengetragen, was in den letzten Jahren, zum Teil Jahrzehnten von Kritikern der (konventionellen) Landwirtschaft artikuliert wurde und was aktuell von der Klimakrise über Ernährungsfehlverhalten (was hat Landwirtschaft damit zu tun?) in Teilen der Gesellschaft bis hin zur „Frauenfrage“ diskutiert und mit der Landwirtschaft in Verbindung gebracht werden kann. Es ist somit ein Kompendium gesellschaftspolitischer Befindlichkeiten und wesentlicher Mainstreamthemen. Das würde ich zunächst grundsätzlich positiv bewerten.
    Ansonsten gibt er Selbstverständlichkeiten landw. Praxis wider ohne zu würdigen, welche Entwicklungspfade die Landwirtschaft genommen hat und welche Fortschritte sie insbesondere in den letzten 20 bis 30 Jahren gerade bei der Erreichung der vielen besonders herausgestellten und vorrangig eingeforderten Nebenziele der Landwirtschaft (Ökologie, Biodiversität, Umweltschutz, Hygiene, …..) bereits erzielt hat.

    Nachteil: Er dient als (legitime) Vorlage für den nächsten Koalitionsvertrag, egal von welchen Parteien die nächste Regierung gebildet wird. (Es ist ja so leicht, das eigene Denken einzustellen und die Kopiertasten am PC zu drücken).

    Vorl. Fazit (weil ich noch mehr Zeit in die Lektüre investieren muss): Die berufsständischen Vertreter hätten das Papier nie unterzeichnen dürfen, weil es nie eine breite Zustimmung im Berufsstand (den sie vertreten sollten) finden kann und auch nicht finden darf. Allein schon die erste Seite des Berichts zeigt wie Verantwortlichkeiten hin zur Landwirtschaft verschoben werden: Dort heißt es u. a. “Landwirtschaft und Forstwirtschaft gestaltet über 80 % der Oberfläche unseres Landes und übt zwangsläufig .. entscheidenden Einfluss auf das Erscheinungsbild Deutschland aus”. Vermutlich hatte man bei der Formulierung wieder den Mais (“Vermaisung” vor Augen). Wer ist aber für die massive Verschandelung des Landschaftsbildes durch immer mehr Windkraftanlagen und jetzt auch Photovoltaikanlagen in der Fläche verantwortlich zu machen? Die, die die Anlagen errichten, oder die, die “schlechte” Gesetze machen.

    • Reinhard Seevers sagt

      Zitat Th. Apfel: “Die, die die Anlagen errichten, oder die, die “schlechte” Gesetze machen.”

      Da musste ich sofort an die über alles stehende Musterbauordnung denken, die alle Landesbauordnungen bestimmt.

      Musterbauordnung (MBO)
      § 9Gestaltung
      Bauliche Anlagen müssen nach Form, Maßstab, Verhältnis der Baumassen und
      Bauteile zueinander, Werkstoff und Farbe so gestaltet sein, dass sie nicht verunstaltet wirken.
      Bauliche Anlagen dürfen das Straßen-, Orts- und Landschaftsbild nicht
      verunstalten.

      Das Gesetz wird nicht angewendet, weil die Klagen nie Aussicht auf Erfolg hätten….deshalb sind nun die Bauern die Adresse fürs Schöne im Land!!
      Man kann gar nicht so viel Essen, wie man Kotzen möchte.

    • Arnold Krämer sagt

      ….nicht (legitime) sondern (legitimierende) Vorlage…. muss es heißen.

    • fingerphilosoph sagt

      “Landwirtschaft und Forstwirtschaft gestaltet über 80 % der Oberfläche unseres Landes und übt zwangsläufig .. entscheidenden Einfluss auf das Erscheinungsbild Deutschland aus”.

      Schon allein dieser Satz sollte mal genauer untersucht werden:

      Zum Einen wird hier offenbar das “Erscheinungsbild Deutschland” über die Substanz gestellt. Wichtig ist das gefällige äußere Bild, nicht ob das Land genügend Nahrungsmittel für seine Bürger hervorbringt oder es den Bürgern in diesem Land gut geht. Für ein “gefälliges Erscheinungsbild” müssen eben Opfer gebracht werden. Komisch, wieso erinnert mich das an Diätwahn, Schönheitsoperationen, Make-Up, Stöckelschuhe und dergleichen Unsinn mehr, der im Endeffekt mehr schadet als nutzt?

      Zum Anderen wird hier so getan, als läge die Gestaltung der Oberfläche des Landes zu 80% in den Händen von Land- und Forstwirtschaft, so als würden Land- und Forstwirtschaft unabhängig von den 20% Verstädterung agieren, also ohne die Notwendigkeit, gerade die Städter mit Lebensmitteln zu versorgen. 75% der Deutschen leben heute in Städten. Es ist die Notwendigkeit, die Städter zu versorgen, die das Landschaftsbild gestaltet und nicht die Land- und Forstwirtschaft, die in der “Gestaltung der Oberfläche des Landes” nur einen sehr begrenzten Spielraum hat. Die Kehrseite der Vermaisung der Landschaft ist doch der Fleisch- und Energiehunger der Menschen, von denen die meisten nun mal in Städten wohnen.

      • Reinhard Seevers sagt

        Man hätte ja auch formulieren können: Wir die Bürger dieses Landes sind es, die von unserer Landwirtschaft viele Leistungen abverlangt, die die Fläche und den Lebensraum beeinflussen. Wir müssen uns so umstellen, dass unsere Landwirtschaft in die Lage versetzt wird, uns weiterhin mit Nahrung zu versorgen und den Lebensraum lebenswert zu erhalten!”

        ….dann wäre der Schuldadressat mit einer gesellschaftlichen Verantwortung untermauert. Es wird in diesem Land aber immer nur ein Teilbereich beschuldigt, der von der Gesellschaft losgelöst scheint, und ein Eigenleben entwickelt zu haben scheint. Man redet von Gesellschaftsvertrag, meint aber etwas ganz anderes: Schuldzuweisung und Abweisung von Selbstverantwortung.

      • sonnenblume sagt

        Nichts desto Trotz ist man doch der Meinung, dass wir unsere Arbeit nicht umwelt-und klimaverträglich erledigen und zudem noch die falschen Lebensmittel produzieren. Zum Beispiel Milch und Fleisch und damit auch Flächen für Futter gebrauchen, statt Gemüse anzubauen und der Natur Flächen zurück geben.

        • fingerphilosoph sagt

          Wenn die Hälfte oder auch nur ein Viertel der “80% Oberfläche des Landes” auf einmal mit Gewächshäusern bedeckt wären, gäbe es genau dieselben Proteste und Beschlüsse von irgendwelchen Zukunftskommissionen, weil auch Gewächshäuser das “Erscheinungsbild” empfindlich stören. Wer will in Deutschland schon ein Almeria II?

          Alles was in großen Mengen produziert wird, stört das “Erscheinungsbild”, ganz egal, ob das nun Kohl, Kartoffel, Mais, Raps, Tomaten, Gurken. Erdbeeren oder sonstwas ist. Millionen Menschen können aber nur durch massenhaften Anbau von Nahrungsmitteln ernährt werden.

          Die Neugestalter der Landwirtschaft wollen uns doch weismachen, dass der industriell 150 Menschen ernährende Landwirt locker durch einen 5 Menschen ernährenden Kleinbauern ersetzt werden kann, und die Supermärkte weiterhin gleich voll mit Nahrungsmitteln sind. Um etwaige Zweifel an dieser Rechnung zu zerstreuen, wird so getan, als würde jeder Bundesbürger die Hälfte seiner gekauften Nahrungsmittel in den Müll werfen. Dabei ist der Großteil der Lebensmittelverschwendung strukturell bedingt, weil auf dem Weg vom Acker über die Lebenmittelindustrie und den Einzelhandel zum Endverbraucher Verluste unvermeidbar sind.

          Um dieselbe Menge an Nahrungsmitteln zu erzeugen, bräuchte man mindestens doppelt so viel Landfläche und 30 mal so viele Bauern wie jetzt. Es gibt aber weder Landgewinnungsprogramme noch massiv propagierte Umschulungsprogramme für Web-Designer zum Landwirt.

          • Reinhard Seevers sagt

            Altmeier hat gestern postuliert, die Windkraft und die PV – Anlagen weiter massiv auszuweiten….ob das einen Einfluss auf die “deutsche” Landschaft haben sollte?
            Ob das Volk diesen Generationenvertrag dann auch so mitträgt, wie die Zerstörung der Landwirtschaft? Ich glaube, dass sich dieses Land zunehmend in eine Art Gelantine verwandelt und gaaanz langsam zum Stillstand kommen wird….eine interessante Zeit liegt vor uns!!

            • fingerphilosoph sagt

              Ich gehe davon aus, dass Deutschland seine Landschaft mit PV-Anlagen und Windrädern “umgestaltet”, um nicht zu sagen, verschandelt, um dann festzustellen, dass die Rechnung der Energiewender nicht aufgeht. Upps!

              Dann wird man wieder fleißig in Atomkraft machen und Atomkraft als CO2-neutral rühmen, aber die Landschaft wird für die nächsten 300 Jahre verschandelt bleiben. Aber Mensch gewöhnt sich ja an alles und in 400 Jahren werden die Betonfundamente der Windräder als Kulturdenkmäler von der UNESCO geschützt werden.

  10. Jürgen Donhauser sagt

    Wer hat denn die „Aufgabe“ der ZKL definiert? Wie Willi richtig schrieb, sind sie wegen den Protesten des LSV heraus entstanden. Die Forderungen der Landwirte sind aber in der ZKL untergegangen!

  11. Jürgen Donhauser sagt

    In einem Land, das täglich 80 ha überbaut und somit diese Fläche zu 100% der Natur entzieht und schädigt macht sich Gedanken darüber, welcher Schaden bei der landwirtschaftlichen Nutzung entsteht 🤷🏼‍♂️ Wer definiert hier eigentlich den Begriff „nachhaltig“?

    • Stadtmensch sagt

      Wieso muss ich jetzt an “Fünfte Fruchtfolge” denken….
      Wenn die Häuschen erstmal auf dem Acker stehen, müssen auch neue Straßen für Pendler her. Wenn der Speckgürtel groß genug ist, kann auch noch ein neues Gewerbegebiet in den Außenbereich. Wenn das Gewerbegebiert steht, brauchen wir mal richtige Straßen und Versorgungstrassen…
      Wachstum ist so natürlich.

      • firedragon sagt

        “… Wieso muss ich jetzt an “Fünfte Fruchtfolge” denken…. …”
        Weil es nicht in Deine Vorstellung passt, dass nicht jeder LW darauf aus ist!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Stadtmensch, nicht jeder hat das “Glück”, weit weg vom Hof Baugeländer zu besitzen, meistens kommt das Baugebiet zum Hof und wenn er verkauft, hat er Probleme am Hals, da ist die Einkommensteuer, die er auf den Verkaufserlös bezahlen muss, das geringste. Was mich betrifft, ich könnte 9.000 m² für Wohnbebauung und 6.000 m² Gewerbegebiet verkaufen, verkaufe jedoch nicht, ein Stadtmensch wird das nie verstehen.

  12. kritischer_Leser sagt

    Haben die Unterzeichner dieses Briefes die 190 Seiten des Berichts überhaupt gelesen, oder nur ein paar Stichworte aus der Tagespresse übernommen?
    Überraschenderweise steht im Bericht sogar drinn wie hoch der Finanzbedarf für eine Transformation hin zu einem nachhaltigeren Landwirtschaftssektor ist. Und das sind NICHT die 90Mrd. €!
    Wer der Ansicht ist dass die ZKL einen detaillierten Rechtsrahmen für die Ausgestaltung der Landwirtschaft ab 20XX vorzulegen hat, der hat die Aufgabe der ZKL leider überhaupt nicht verstanden.
    Die Unterzeichner sollten sich ehrlich machen und klar sagen, dass sie vor allem mit einer Botschaft der ZKL nicht zufrieden sind: Dass es ein “weiter so” nicht geben kann und das dass im ureigensten Interesse der Landwirte ist.

    • Reinhard Seevers sagt

      Zitat aus ZKL: ”
      Ob und in welcher Höhe der Gesamtmehrbetrag von zunächst 5 bis 9 Milliarden Euro
      jährlich über staatliche Programme aufgebracht werden muss, welcher Anteil über
      eine höhere Zahlungsbereitschaft der Verbraucher:innen und welcher über andere
      Wege finanziert werden kann und wie sich der Finanzbedarf mittelfristig entwickeln
      wird, hängt wesentlich von der Ausgestaltung des Fördersystems und des politischen
      Rahmens ab. Ebenso steht zu erwarten, dass durch die positiven Effekte der Ökologisierung
      auf die Funktionalität der Ökosysteme die anfänglichen Produktivitätsverluste
      teilweise kompensiert werden. Dies gilt z. B. für die Bereitstellung nichtproduktiver
      Flächen oder den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel.
      Die ZKL eint allerdings die Überzeugung, dass eine Finanzierung, die in erster Linie
      entweder auf die landwirtschaftlichen Betriebe oder auf die Zahlungsbereitschaft der
      Verbraucher:innen im Rahmen von Marktlösungen setzt, nicht möglich ist…..”

      Blablablub Kritischer Leser, gelle?

      • Reinhard Seevers sagt

        ZKL, Seite 140:

        …” Nicht enthalten sind in diesen Berechnungen Kosten im Sozial- und Gesundheitssystem,
        die u. a. durch Fehl- und Mangelernährung und deren gesundheitliche Folgen
        (z. B. Adipositas) verursacht werden. Es besteht ein breiter wissenschaftlicher Konsens
        darüber, dass die Folgekosten dieser Fehlernährung erheblich sind.76 Nach Berechnungen
        der OECD (2019) entsprechen sie ca. 8 % der gesamten Gesundheitskosten
        in Deutschland. Vor diesem Hintergrund sind viele Präventionsmaßnahmen, die
        74 T. Kurth et al. (Boston Consulting Group) (2019): Die Zukunft der deutschen Landwirtschaft nachhaltig
        auf eine ausgewogene Ernährung und einen insgesamt gesundheitsförderlichen Lebensstil
        abzielen, volkswirtschaftlich rentabel.
        Unvermeidlicherweise sind diese Schätzungen der externen Kosten des Landwirtschafts-
        und Ernährungssystems wie auch in anderen Wirtschaftsbereichen mit methodischen
        Unsicherheiten behaftet. Weder die genauen Auswirkungen einer Fortführung
        des status quo auf die natürlichen Ressourcen (vgl. dazu Anhang 4, Szenario
        D) noch die daraus resultierenden Kosten lassen sich exakt beziffern. Allerdings ist
        allgemein akzeptiert, dass es sich der ungefähren Größenordnung nach jährlich um
        einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag handelt.
        Angesichts dieser Größenordnung scheidet eine unveränderte Fortführung des heutigen
        Agrar- und Ernährungssystems nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen
        Gründen von vornherein aus, wenn die Interessen zukünftiger Generationen
        berücksichtigt werden, die andernfalls viele dieser Kosten tragen müssten….”

        Das muss man sich mal reinziehen. Der Landwirtschaft werden externalisierte Gesundheitskosten angelastet. Das ist die Ausgeburt von Frechheit und allein hier müssten alle Bauern sofort Sturm laufen. Eigentlich ist der Bürger völlig unverschuldet so dick und doof, weil die Bauern so erfolgreich gearbeitet haben….das erzählen wir jetzt allen Entwicklungsländern, damit die nicht den gleichen Fehler machen. omG

        • Reinhard Seevers sagt

          Achtung, Achtung…der Grillhersteller Weber geht an die Börse…..der muss keinen Ablass zahlen? Wenn da die Insolvenz drohen sollte, weil kein Fleisch mehr zum Draufpacken da ist, dann meldet der erstmal Kurzarbeit an, auf Kosten der Steuerzahler selbstverständlich!
          Lasst uns Aktien von Weber kaufen!!!
          Notfalls kann man noch Tofu grillen! 😁

    • Mark sagt

      Die 90 Mrd € sind der angebliche Schaden, der aus der Wirtschaftsweise der Landwirtschaft in ihrer jetzigen Form in Deutschland resultiert. Daraus wird der Transformationsbedarf abgeleitet. Die Ermittlung der 90 Mrd € Schaden ist kompletter Schwachsinn und dreimal darf man raten was deshalb der Transformationsbedarf ist.

    • Thomas Apfel sagt

      Ihr Kommentar ist für mich ein wenig un- oder miss- verständlich: Meinen Sie jetzt, dass ein “Weiter so” eingefordert werden soll, oder dass es ein “Weiter so” (was auch immer Sie damit meinen) für oder gegen die “ureigensten Interessen” der Landwirte ist ???
      Im Übrigen ist dieses “Weiter so” der platteste Kampfbegriff von allen. Er beinhaltet alles und auch nichts. Jeder kann sich raussuchen was er gern anders (ob sinnvoll oder nicht) haben möchte. Ein “weiter so” hat es nie gegeben, LW hat und musste sich immer anpassen und entwickeln.
      Was hat sich entwickelt:
      1. Konzentration, Technisierung und Spezialisierung haben das Arbeitsmaß für die Bauern bei Tierhaltung und Feldwirtschaft auf ein erträgliches Maß gesenkt
      – also “weiter so” verändern !
      2. Die früher sehr undifferenziert wirkenden und giftigen Pflanzenschutzmittel haben ihre Giftigkeit verloren, sind weitgehend nützligsschonend, und werden Wirkmechanismen natürlicher Substanzen nachempfunden, und sichern damit ein Ertragsniveau von von 200 % gegenüber der Öko-Landwirtschaft. Die Bemühungen der Reduzierung des Einsatzes sind ständiger Begleiter der Praxis und die unerwünschte Wirkung auf Nichtzielorganismen ist stark eingegrenzt.
      – also “weiter so” verändern.
      3. Für mehr Biodiversität wird ständig mehr Acker mit Blühstreifen besetzt. Gleichzeitig wird immer mehr und schneller Ackerland versiegelt, wogegen man sich wehren muss.. Erhaltung der Biodiversität ist eine Gemeinschaftsaufgabe der Gesellschaft über die Veränderung von Landschaftsstruktur.
      – also nicht “weiter so” auf die Bauern einseitig eindreschen.
      4. Die Mineraldüngeranwendung, insbesondere der “Haber-Bosch” Stickstoff, haben es überhaupt erst ermöglicht die Menschheit in ihrem jetzigen Ausmaß zu ernähren. Die gilt insbesondere für Nutzung leichterer Standorte. Düngung wird immer präziser (Analyse, Verlustreduzierung, Effizienzverbesserung auch durch Digitalisierung und regenerative Landwirtschaft)
      also “weiter so”, auch um Flächen für Artenschutz durch Intensivierung frei zu bekommen.

      Das ist nur ein kleiner Auszug aus der Entwicklung der Landwirtschaft durch “weiter so”.

      Bei “nicht weiter so” würde mir vor allem einseitige Berichterstattung der Medien und Marktabgrenzungshetze der Öko- Verbände einfallen !!!

    • Christian Bothe sagt

      Unsinn,nachhaltige LW wird schon lange ausgeübt! Was denken Sie wieviel Millionen ins Tierwohl und den Pflanzenbau investiert wurde? Scheinbar haben Sie davon keine Ahnung.Reden Sie mal mit Praktikern vor Ort und schreiben nicht dem Mainstream folgend solche Ideen nieder!

  13. oberländer sagt

    Warum wird hier über einen Brei diskutiert in dem auf
    Befehl der Buntenkanzlerin Märkel 40 Köche ihr eigenes
    Süppchen gekocht haben .
    Es war doch von vorne herein klar das bei solchem
    Aktionismus nix anderes als ein undefinierbarer brauner
    Brei raus kommt.

    Sorry , war jetzt böse gegenüber denen die noch an ehrliche
    deutsche Politiker glauben

  14. Ehemaliger Landwirt sagt

    Derzeit geht das vermeintliche Paradies des ÖKO Anbaues den Bach hinunter. Die BIO-Obstbauen stehen vor dem Problem, ihre Homöopathische Kügelchen, zeigen keine Wirkung mehr, obwohl sie täglich den Acker anfahren, so eine Bericht in der Tagespresse.
    Es ist mir auch schleierhaft, wie die Kartoffelbauern, die Phytophthora im Griff halten können, am besten die fragen mal bei der Politik nach, die haben bestimmt eine Lösung.

  15. Michael sagt

    Sehr geehrter Herr Ilchmann,

    selbst vielen Biobetrieben ist klar, dass es ihnen nicht anders ergehen wird, als der konventionellen Landwirtschaft heute, wenn Bio der neue Standard ist.

    Der Landwirtschaft werden möglichst viele Umweltschäden (90 Mrd jährlich) zugeschrieben, damit die übrigen Wirtschaftszweige bei den Reduktionszielen entlastet werden. Unsere Regierung ist der Ansicht, dass man in der Landwirtschaft zu geringen volkswirtschaftlichen Kosten – und ganz wichtig mit hoher gesellschaftlicher Akzeptanz- einsparen kann. Leider haben Verbände wie der Ihre diesen Weg ermöglicht, indem sie jede Gelegenheit genutzt haben, den Ruf der Landwirtschaft zu ruinieren um sich selbst zu profilieren.

    Ich für meinen Teil habe aber keine Lust mehr, den Sündenbock für unsere Industriegesellschaft und Ökoverbände zu machen. Deshalb wäre es richtig gewesen, die landwirtschaftlichen Gruppen hätten diese Kommission verlassen.

    • Günter sagt

      @Michael
      Es ist immer einfach zu kritisieren.
      Was würden Sie denn tun um kein Sündenbock mehr zu sein?
      Es ist immer einfach alle anderen schuldig zu sprechen als einmal das eigene Tun zu hinterfragen.

      • Reinhard Seevers sagt

        Der zum Sündenbock erklärte P.H. Wesjohann sagte dazu einmal in eine Interview:

        Manchem Tierfreund ist die industrielle Hühnermast ein Dorn im Auge, doch Wesjohann hat eine andere Sicht: “Die moderne Geflügelzucht ist eine große soziale Tat”, sagt er. “Sie hat das ehemalige Luxusprodukt Fleisch für die breite Masse erschwinglich gemacht.” Das sah wohl auch der Bundespräsident so, Wesjohann ist Träger des Bundesverdienstkreuzes. Ein Hähnchen koste heute nicht mehr als vor 50 Jahren, rechnet er vor, während sich die Einkommen vervielfacht hätten. “Kein anderer Industriezweig kann eine vergleichbare Leistung vorweisen wie der Agrarsektor”, sagt er.

        😎…..
        Wenn es kein MC Donald gegeben hätte, und wenn es nicht die amerikanische Lebensart in Form von “have fun” oder “just in time” oder den marktwirtschaftlichen Kapitalismus, oder die Demokratie……dann würde es weder Überfluss, noch Klimawandel, noch Tierschützer geben….dann müssten wir uns lediglich darum kümmern, wie wir unser täglich Essen bekommen. Der Preis des Wohlstands ist eben irgendwann mal hoch. Nur ist eben derjenige, der den Anfang an der Kasseschlange bildet in diesem Augenblick eigentlich der falsche Adressat. Aber wenn man es vom Sonnendeck des Kreuzfahrtschiffes aus betrachtet, dann stimmt man den Auflösern der deutschen Landwirtschaft doch zu und genießt seinen Calpirinia.

      • Obstbäuerin sagt

        Michael,
        “Der Sündenbock sein – zu Unrecht für etwas verantwortlich gemacht werden, die Schuld bekommen, verantwortlich gemacht werden für einen Misserfolg oder Niederlage eines anderen”
        Die Betonung liegt hier bei “ZU UNRECHT” und alle unsere Versuche, die Sachlage über die Medien, die Verbände usw. richtigzustellen, sind einfach fehlgeschlagen oder wurden unterbunden. Damit hat sich Ihr letzter Satz ad absurdum geführt.

  16. Mark sagt

    Der Brief mit den formulierten Fragen ist gut, noch besser wäre eine klare Botschaft an die Bauernvertreter: Ihr müsst Euch entscheiden zwischen Glaubwürdigkeit gegenüber Euren Mitgliedern oder den Diener machen vor der Politik! Glaubwürdigkeit gegenüber den Mitgliedern heisst definitiv: die Unterschrift muss widerrufen werden! Übrigens honoriert auch die Öffentlichkeit klare Positionen, nichts ist schlimmer als politisches Siechtum!

  17. Obstbäuerin sagt

    In unserer Regionalpresse gab es einen Artikel zu den Ergebnissen der ZKL mit dem Hinweis, dass Fleisch teurer wird. Das war ein Kommentar darauf:
    “Na und? Wenn die das so wollen, setze ich mich ins Auto und fahre nach Polen Fleisch kaufen. Ist doch unmöglich was mit uns hier abgezogen wird.”
    Und in der Bauernzeitung Brandenburg steht als Überschrift:
    “Zukunftskommission Landwirtschaft: Attraktiv und nachhaltig
    Die Zukunftskommission Landwirtschaft zeichnet in ihrem Abschlussbericht den Weg zu einer akzeptierten, umweltverträglichen und rentablen Agrarproduktion. Er ist weit und mühevoll” Da fragt man sich schon, ob man nicht im falschen Film ist.

  18. Thomas Apfel sagt

    Danke für diesen offenen Brief. Es ist die einzig richtige Reaktion. Ich führe diese Diskussion mit dem Gartenbauverband (ZVG). Man ist dort der Meinung, die Bauern/Gärtner sind ein viel zu schwacher Verhandlungspartner um in diesem Prozess durch Ausstieg aus der Verhandlung hinterher noch irgendetwas beeinflussen zu können. Genau diese Einstellung hat dazu geführt, dass die Positionen und Betroffenheiten der Mitglieder der Verbände in der Öffentlichkeit quasi inhaltlich nicht mehr vorkommen.
    Was mich erschreckt, ist die sich ausbreitende Gleichgültigkeit unter den Bauern.
    Wir hatten Gestern “Bauernversammlung” bei der EO (Ernteabstimmung, QS und andere praktische Fragen. Die meisten hatten den Inhalt des ZKL Papieres überhaupt nicht auf dem Schirm. Es ist auch so, dass solche Papiere mit 190 Seiten mitten in der Saison veröffentlicht, nicht oder unzureichend wahrgenommen werden. Von der Pflicht sich zu informieren, kann sich aber Niemand entbinden !

    • Reinhard Seevers sagt

      Das ist das Problem. Für die einen ist es ein theoretisches Pamphlet mit wagen Forderungen, für den anderen Leitziele, die nicht mehr in Frage stehen. Am Ende stehen sich wieder beide Seiten gegenüber, die Bauern und die Politik/Gesellschaft und streiten über die Umsetzung und die Bezahlung. Keiner wird sich bwegen, weil der eine es nicht für umsetzbar hält, und der andere es so nicht bezahlen will.

      • Obstbäuerin sagt

        Dabei ist es um unsere Position schlecht bestellt, Reinhard. Schließlich haben unsere Vertreter ja allem zugestimmt. Und wenn man sich die unverhohlene Freude der NGO´s ansieht, weiß man schon wer hier Gewinner und Verlierer ist.

        • Reinhard Seevers sagt

          …naja, die Zustimmung ist aber an die finanzielle Umsetzbarkeit geknüpft, das steht auch explizit drin. Deshalb hatte ich ja eine gewisse Bauernschläue vermutet, die darauf abzielt, dass eine Umsetzung der Ziele eh an der Bezahlung scheitern werde…

          • Obstbäuerin sagt

            In dieser Hinsicht wird es auf der Gegenseite eine kollektive Amnesie geben, Reinhard. Es wäre ein Wunder, wenn es nicht so kommt.

          • Harald Müller sagt

            Es fehlen aber die klaren Formulierungen, wie die Finanzierung funktionieren soll – und vor allem wie nicht!
            Also wird es wohl wie so oft auf ein Linke Tasche Rechte Tasche Spiel hinauslaufen.

            Ich wage mal einen Blick in die Glaskugel:
            Die erste Maßnahme der nächsten Bundesregierung zu dem Thema wird sein, dass die Agrardieselrückvergütung unter dem Deckmantel des Klimaschutzes gestrichen wird – und schon hat man die erste knappe Milliarde mehr im Steuersäckel, von der womöglich sogar ein wenig in der Agrar”transformation” landet.
            Win-Win für alle – außer für die Bauern…

    • Michael sagt

      Die selbe Argumentation höre ich aus dem Bauernverband. Wenn BV, LsV, DLG, Rsuffrisen, Gartenbauer an einem Strang gezogen hätten, hätte man schon ein Zeichen setzen können. Aber unsere Leute fühlen sich wohl der Politik und der Bundesregierung mehr verpflichtet als ihren Mitgliedern…

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      “Es ist auch so, dass solche Papiere mit 190 Seiten mitten in der Saison veröffentlicht, nicht oder unzureichend wahrgenommen werden. Von der Pflicht sich zu informieren, kann sich aber Niemand entbinden !”

      Bebauungspläne werden auch immer zur Haupterntezeit veröffentlicht, bei uns ist das während der Kirschenernte, da nehmen sie die wenigsten die Zeit, einen Einspruch einzulegen.

    • Schorsch Summerer sagt

      Es ist eigentlich ganz einfach. Ich habe mit einem Kollegen ein wenig geratscht über das was hier abläuft.

      Seine Meinung war ganz deutlich: Die brauchen uns nicht mehr, die wollen uns nicht mehr, die wollen ihre Maschinen und das sonstige hergestellte Graffl in alle Welt verkaufen und die Käufer können nur mit Lebensmittel bezahlen. Das einzige was sie von uns wollen ist unsere Fläche damit sie ihre Einfamilienhäuser und ihre ALDIs und Lidls hinstellen können. Wir sind denen doch scheissegal und immer nur im Weg. Deshalb können sie mich am Ar… lecken. Bevor ich da noch einen Cent von meinem guten Geld in ein schlechtes Geschäft reinstecke baue ich lieber ein Mietshaus. Und wenn sie mich ärgern höre ich sofort auf.

      Nun ja, es ist nicht ganz meine Meinung aber für den ersten Moment war ich so überfahren von seiner Aussage (er ist eigentlich gern Bauer) dass ich auch nicht wusste was ich antworten sollte.
      Paar Tage später war Gemenderatssitzung. Einhellige Meinung war dass für die Jugend und die Familien mehr getan werden muss. Also Ausweisung eines Baugebiets und so wichtige Dinge wie eine Kletterwand und einen Bikeparkours. Vorschlag für den Standort für das Radldings: Neben einem Badesee hat ein Bauer einen Acker. Da hat er letztes Jahr eine Blühwiese angelegt. Der soll etwas hergeben für die Radlfahrer. …….

  19. firedragon sagt

    Es knirscht nicht nur in der LW.

    Wie hat es eine Hausärztin so schön formuliert: der Hausärzteverband spricht eine andere Sprache, als die Basis und Beschlüsse sind oftmals in der Praxis nicht umsetzbar.
    Auch im Medizinsektor kann man sich vor Bürokratie nicht retten und Nachwuch kommt auch keiner nach, um eine flächendeckende medizinische Versorgung zu garantieren.

    Ernährung, Medizin und Bildung sind die höchsten Güter der menschlichen Zivilisation. Eine gewisse Grundlage … und an allen Dreien wurde/wird in den letzten 20 Jahren immens rumgedoktort.

    Vielleicht sollte man alles seinen Gang gehen lassen und “den Pferden das Denken überlassen, die haben den größeren Wasserkopf” …

    • oberländer sagt

      15 Monate Corona Lockdown waren ja auch ganz gut um unser
      ausgemergeltes Gesundheitssystem zu kaschieren .

  20. Pauli sagt

    Der offene Brief ist leider viel zu weich geschrieben.
    Formulierungen wie ” Wir möchten Sie bitten……. zu erläutern ……”. , sind leider Weichmacher für eine klare Aufforderung.
    Warum benutzt ihr nicht eindeutige Formulierungen wie “Wir fordern sie auf” (oder ähnlich) für diesen wichtigen offenen Brief.

  21. Ottmar Ilchmann sagt

    Warum wurde eigentlich nicht Bauer Willi zum Vorsitzenden der Zukunftskommission Landwirtschaft berufen? Verstehe ich nicht! So konnte es ja nichts werden!

    • Bauer Willi sagt

      Viele Landwirte machen sich Sorgen. Diese Sorgen werden mit dem Papier unserer Meinung nach nicht entkräftet. Deshalb stellen wir Fragen an diejenigen, die dabei waren.

      Der offene Brief wurde von vier Personen unterschrieben, auch von mir. Ich stelle nirgendwo den Anspruch, es besser zu können.

      Warum rufst Du mich nicht an und sagst mir das direkt ins Gesicht? Die Nummern hast Du ja….

      • Reinhard Seevers sagt

        Ilchmann auf der Demo von ALSO, 2010:

        “Um diese Verhältnisse zu zementieren, werden die einzelnen
        Gruppen von gewissen Politikern und Interessenvertretern der
        Wirtschaft gerne gegeneinander ausgespielt: Landwirte als
        vermeintliche Unternehmer gegen Arbeitnehmer, diese wiederum
        gegen Erwerbslose u.s.w..
        Das dürfen wir nicht mit uns machen lassen!
        Wir müssen unsere gemeinsamen Ziele erkennen und zusammen
        dafür kämpfen!
        Deshalb fordern wir Milchbauern einen gesetzlichen Mindestlohn für
        Arbeitnehmer/Innen und ausreichende Regelsätze für Erwerbslose.”

        So, und diese Gemeinsamkeit hat man gegenüber den eigenen Kollegen bereits aufgekündigt und beschreitet den entgegen gesetzten Weg?

      • Christian Bothe sagt

        Nicht provozieren lassen,lieber Bauer Willi.Von Ilchmann und seinem Verein kann man nichts anderes erwarten…Er hat scheinbar noch nicht erkannt,das die 190 Seiten Papier auch ihn als Milchbauer treffen! Die ZK Sitzung(oh habe L vergessen…)war in dieser Form nicht nötig und ich unterstütze den offenen Brief mit allem Wenn und Aber…

    • firedragon sagt

      Herr Ilchmann,
      wir geben unseren Kinder jeden Morgen, neben dem “Tschö”, folgenden Satz mit “wenn ihr etwas nicht versteht, fragt nach” …
      Würden Sie einem Kind Überheblichkeit vorwerfen, nur weil es fragt, weil nichts anderes bezwecken Sie mit Ihrem Kommentar – oder dürfen Erwachsene nicht mehr (hinter)fragen?

    • Arnold Krämer sagt

      Was soll die platte Ironie, Herr Ilchmann? Überflüssig!
      Ihr Verband, die AbL ist kräftig mit dabei, gerade Betrieben in der Größenordnung, wie Sie ihn betreiben, das Grab zu schaufeln. Auf jeden Fall wird das im Wege der allseits angestrebten Transformation der Wirtschaft, der Landwirtschaft, der Gesellschaft (mit welcher Legitimation eigentlich?) dann sehr viel schneller geschehen als es sonst vermutlich auch passieren würde.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Herr Ilchmann,
      warum haben sie sich nicht für diesen Posten beworben, sie halten doch nur ihre Ideen für Zukunft fähig?

  22. Harald Müller sagt

    Danke für diesen Offenen Brief; das deckt sich auch mit meinen Bedenken!

    Was mich noch sehr erstaunt hat, ist die sehr wage formulierte Empfehlung/Forderung eines Schutzes vor niederstandardigen Importprodukten. Dazu hätte ich mir schon von Herrn Strohschneider und den “Experten” im Hintergrund eine gewisse Konkretisierung gewünscht, wie dies politisch umzusetzen sei, ohne dass wir aus der EU oder aus der WTO austreten.
    (Dass die von der ZKL formulierte Forderung nach einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für einen solchen Schutz nicht hinreichend ist, kann man ja täglich an der Obst- und Gemüsetheke der Discounter sehen.)

  23. Der brandenburgbauer sagt

    Moin, ich finde es sehr gut das diese
    ” Mittäter ” die hier aufgeführt werden zu einer Stellungnahme aufgefordert werden.
    Große Erwartungen was konkrete Antworten betrifft habe ich leider nicht. Was man bisher von diesen Personen gelesen hat was die Beweggründe für ihre Zustimmung waren , war völlig unkonkret .

  24. Reinhard Seevers sagt

    Man hätte noch den Herrn Schwarz in den erlauchten Kreis einbeziehen können. Er erscheint mir als ein potentieller Wendehals. Noch vor Jahren stand er mit den Holsteiner Bauern vor dem Zeit-Verlag, um kämpferisch für eine gerechte Berichterstattung gegenüber den Bauern zu demonstrieren. Er hatte sich immer wieder hinter die Forderungen seiner Bauern gestellt und nun wird alles relativiert.

    • Bauer Willi sagt

      Herr Schwarz ist nicht der Präsident des DBV. Ich denke aber, dass die Antwort von Herrn Schwarz formuliert wird, denn er war in der ZKL.

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