Bauer Willi
Kommentare 20

Fragen an Bauer Willi

Die Firma RIGK hat ein Interview mit mir geführt: Wie ich zum bloggen kam.

https://www.rigk.de/rigknachgefragt/wie-wird-ein-landwirt-zum-blogger-und-was-haelt-er-vom-erde-system

Und weil die Fa. RIGK auch Recycling von Agrarfolien macht, wollte sie meine Meinung dazu auch wissen. Und die ist positiv.

Wäre schön, wenn ihr euch auch mal deren Facebook-Seite ansehen würdet.

https://www.facebook.com/erde.recycling

Tue Gutes und rede darüber.

(Aufrufe 974 gesamt, 1 heute)

20 Kommentare

  1. Schmeckt gut sagt

    Ist auf dem besten Wege zur Vollüberwachung. Es bleibt dann tatsächlich nur noch die Aufgabe als letzte Maßnahme. Die Kosten und die Bürokratie sind einfach nicht mehr zu stemmen. Und das beste kommt dann noch. Weltweit wird mit den modernen Foliensystemen gearbeitet, weil sie unschlagbar Ressourcen-, Wasser- und Umweltschonend sind. Und nur so kann man eine gleichmäßige Erntemenge versuchen zu erreichen (Ohne Folie geht also nur Grünspargel). Und wer hats erfunden? Nein, nicht die Schweizer. Kommt aus einem bekannten, deutschen Anbaugebiet 😉

    • Inga sagt

      Aus dem hessischen Ried?
      Überall schließt sich Bürokratie an, damit noch mehr Menschen Arbeit finden und dran verdienen.

      Aber die als Verbraucher oder Bürger müssen lernen, dass diese Folien so umweltfreundlich sind, wie die Bioplatiktüten in der Obst- u. Gemüseabteilung und wo man deren Schale wieder reinmachen kann und in die Braune Tonne werfen darf.

      Gut,
      die Mitarbeiter Kompostanlage beschweren sich , dass die langsamer verrotten würden, und sie damit Probleme mit den Rechen haben.
      Sind denn diese Bürger dann auch breit diese Bioplastikbeutel in den gelben Sack zu werfen und das für die braune Tonne in Zeitungspapier einzuwickeln?

      Es muß halt mehr aufgeklärt werden.

  2. Thomas Apfel sagt

    Um mal wieder in die Nähe des vorangestellten Beitrags zu kommen:
    Ist das in den alten Ländern häufig, dass so eine Betriebsgemeinschaft überhaupt und dann so lange funktioniert wie bei Euch Willi ?
    Wahrscheinlich, wenn es zwei gestandene Betriebe mit Erfahrungen aus Generationen sind ?
    Bei uns ging die Entwicklung genau anders herum:
    Wir haben ja unsere LPG über 18 Wiedereinrichter privatisiert. Vorbild und Ziel waren die bäuerlichen Obstbaubetriebe im alten Land. Richtig allein hat nur ein Betrieb gestartet, die hatten noch ihren Hof, auf dem 3 Generationen wohnen. Alle Anderen waren noch eher so im Angestelltenmodus und wollten erstmal in Gruppen gemeinsam arbeiten. Hieß damals das “französische Modell”, wobei ich nie ergründet habe, ob es sowas in Frankreich tatsächlich gab. Jednfalls waren eben auf Grund der Angestelltenmentalität und dem daraus entstehenden Streit (Repareturkosten, Arbeitsverteilung usw.) die 3 “Gruppenbetriebe” nach 3 Jahren passe´.
    Die nächste Phase waren Betriebsgemeinschaften mit je 2 Betrieben, das funktionierte schon besser. Auch von denen gibt es aber seit 2005 nur noch eine, und die wird sich jetzt auch auflösen.
    In Summe sind wir jetzt jedenfalls auch so eine “Gruppe” Individualisten wo du bei Dreien zwei erschlagen musst, um eine einheitliche Meinug hinzukriegen. Scheint ja irgendwie gesetzmäßig zu sein ?

    • Bauer Willi sagt

      Nein, häufig ist das nicht. Bei uns hat es funktioniert, weil
      1. mein Vater dem Nachbarn, der damals sehr jung war, fachlich “auf die Beine” geholfen hat.
      2. mein Nachbar in unserer Kooperation “das letzte Wort” hat. Meine Frau wundert sich immer, dass ich das bei ihm akzeptiere 🙂
      3. uns beiden immer klar ist, dass wir beide verlieren, wenn wir uns trennen.

  3. Ostbauer sagt

    Das Pamira- System funktioniert deutschlandweit recht gut. Auch mit Folien haben wir kaum Probleme, obwohl Rigk hier im Nordosten Nullpräsenz hat. Die gehen nach Polen.
    Katastrophal ist die Rücknahme von Bindenetzen der Stroh -und Heuballen; will keiner haben. Ich hatte da deswegen schon mal Kontakt mit Rigk.
    Strohfrei und abepackt in gelben Säcken. Von den Kosten ganz zu schweigen. Kommt super bei 5000 Ballen im Jahr. Da eine vernünftige, händelbare und preisgünstige Lösung zu finden, wäre mal eine echte Innovation.

  4. Wilhelm Harms sagt

    “Gärten des Grauens”
    ist ein feines vorwiegend Bilderbuch das die Schizophrenie der heutigen naturunkundigen Gesellschaft wunderbar aufzeigt.
    Teichfolie, Schotter oder bunter Granit ( nicht regional) und ein vertrockneter Bonsai mittendrin . . . .

    Einen Bonsai vertrocknet zu lassen ist an sich schon ein Kunststück !

  5. Inga sagt

    Aber diese Fetzen sind doch abbaubar, oder?

    Das kann die moderne Bevölkerung von heute doch verstehen, oder?
    Also kann man es on ihr sogar verlangen???

  6. Thomas Apfel sagt

    Das Folienthema ist bei uns in BB sehr aktuell. Es gab den Streit mit der Stadt Brandenburg, die einem großen Spargelbetrieb den Folieneinsatz verbieten wollte, weil im FFH-Gebiet eine Anzeige an die UNB und gegebenenfalls eine Umweltverträglichkeitsprüfung hätte erfolgen müssen. Das Problem ist für den Betrieb für dieses Jahr erstmal vom Tisch (nicht rechtssicher, sonder per OB Entscheidung). Wir hatten dazu ein Gespräch mit dem Verantwortlichen für das Ressort Naturschutz im LW-Ministerium BB. Die klare Aussage war, dass lt. Naturschutzgesetz jede grundlegende Änderung in der Nutzung (ohne nähre Definition als “Intensivierung” bezeichnet), die zu veränderten Lebensbedingungen im Ökosystem führen kann, anzeigepflichtig bei der UNB ist, und gegebenefalls untersagt werden kann. Interessanterweise ist die Auffassung der Naturschützer, dass das auch ausserhalb von FFH “im Einflussbereich auf dasselbe” gelten soll.
    Die Macht der Naturschutzbehörden hat jedenfalls enorm zugenommen und der Wille zur Durchsetzung der eigenen Auffassungen ist stark.

    Es ist allerdings auch nicht sinnvoll, wie in den großen Betrieben oft Praxis, bis an die Siedlungsgrenzen heran und von dort aus bis zum Horizont, alles flächendeckend mit Folien zuzuballern.
    Ich habe das vor zwei Jahren in England gesehen, dass man so etwas mit geschickten Teilung und Abpflanzungen optisch sehr viel freundlicher in die Landschaft einbetten kann (Clockwork Farm in Wales mit ü. 300 ha Folientunneln).

    Im Spreewald macht der Umstieg der Gurken- und Erdbeeranbauer auf Bio-Mulchfolien übrigens eher noch größere Probleme mit der Bevölkerung, da Fetzen davon eben doch in der Landschaft herumfliegen. Da ist ein geordnetes System mit Recycling von Standardfolien wohl das bessere System.

    • Reinhard Seevers sagt

      Ich glaube beim Spargel wird zukünftig die Diskussion in die gleiche Richtung gehen, wie in der Frage der Massentierhaltung.
      Folie, Bodenerosion, Artenschwund, Monokultur, Arbeitsverhältnisse….alles negativ konnotiert.
      Außerdem wird bereits die Angst vor einem deutschen “Almeria” geschürt.

      • sonnenblume sagt

        Was macht man denn in D., wenn wir keinen Spargel mehr haben? Den wird man schwerlich aus dem Labor holen können.
        Früher hieß es ja, die Schwarzwurzel ist der Spargel des kleinen Mannes. Damit kommt man heut wohl nicht mehr zurecht.
        Oder nur noch grünen Spargel anbauen. Wäre vielleicht eine Alternative?

        • Thomas Apfel sagt

          Na ja, Spargel ist sicher nicht lebensnotwendig. Es geht aber einfach darum, dass der Naturschutz fast jegliche Veränderung im Anbau (dazu zählt schon das Verlegen einer Beregnungsleitung) angezeigt bekommen möchte, um “Entwicklungen rechtzeitig zu stoppen”. Das gilt ja nicht nur für FFH- ,sonder auch für Vogelschutzgebiete. Diese sind in ihrer Lage und Ausdehnung sehr viel schneller zu verändern als FFH-Gebiete.
          Und offensichtlich gehen die davon aus, das ihr Einfluß auf landwirtschaftliche Intensivierung auch noch auf Gebiete greift, die in irgendeiner Form “Einzugsgebiete” für Vogelschutz sind. Als Rechtgrundlage wird das Bundesnaturschutzgesetz aus den 70- igern herangezogen.
          Die “Drohung” an die Landwirte: Zeigt lieber einmal zu oft an, was ihr vorhabt. Nur dann habt ihr Rechtssicherheit, dass wir nicht später eingreifen können.

          • Reinhard Seevers sagt

            Der Naturschutz ist DAS Regulativ für das Fortbestehen landw. Vorhaben.
            Die Kompensation für Feldlerchen in der Region Hannover ist für mich zur Zeit der Gipfel des Ordnungsrechtes.
            Bauliche Maßnahmen, dazu gehören sowohl Baugebiete als auch Einzelmaßnahmen müssen mindestens mit 2000m² Schwarzbrache kompensiert werden.
            Das bedeutet neben der Kompensation für Sticksoffemissionen, Versiegelung und Eingriff ins Landschaftsbild eine weitere Kompensation, die für ein landw. Vorhaben schnell zur doppelten Fläche gegenüber der bebauten Fläche entsprechen kann.
            Wenn dann ein Vorhaben zus. noch in einem Landschaftsschutzgebiet, Vogelschutzgebiet, Wasserschutzgebiet, am Rande eine FFH – Gebietes, am Rande eines Moorschutzgebietes, usw. liegt, dann kann man beruhigt die Segel streichen.

        • Inga sagt

          Spargel einfach teurer machen! Den ehrlichen Preis dafür verlangen.

          Und wenn die Folien dafür verboten werden sollen, dann gibt es so wie so weniger!

          Dann muß er teurer werden.

          • Schmeckt gut sagt

            Er wird nicht viel teurer werden, weil er dann ausserhalb von D erzeugt wird. Und zwar mit dem in Deutschland entwickelten Foliensystem, dass jetzt schon überall angewandt wird, um Weißspargel anzubauen. Wir haben dann aber keinen Einfluß mehr auf Recyclingquote, Arbeitsbedingungen, Ressourcenverbrauch usw. Wieder eine funktionierende Branche, die ohne Not kaputt reguliert wird. Andere sind ebenso auf der Abschussliste.

              • Schmeckt gut sagt

                Unter anderem hier bei Bauer Willi die eigene Lage darstellen. Steter Tropfen höhlt den Stein. Offen, ehrlich und auch emotional. In den Medien kommen wir kaum vor, weil es für die “Medienmacher” peinlich wird, wenn ein Bauer seine Erfahrungen weitergibt. In den allermeisten Fällen deckt sich die nähmlich nicht mit der “allgemeinen Gesellschaftsmeinung”. Also: Nicht resignieren und die Klappe halten, sondern bei allen sich bietenden Gelegenheiten, offen und ehrlich die Meinung sagen. An die Politiker, die mitlesen: Bitte hören sie die Erfahrungen der Praktiker an, nicht allein die der Funktionäre der NGOs, wozu ich auch den DBV zähle.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert