Bauer Willi
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Forschung zu Backweizen – Das BMEL fördert mit 1 Million

Das steht in der Pressemitteilung:

“Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert den Wandel hin zu klimafreundlichem Weizenanbau mit über einer Million Euro. Das Projekt “MAGIC-KlimaBack” erforscht, wie Backweizensorten entwickelt werden können, die bei gleichbleibender Backqualität mit weniger Stickstoffdüngung auskommen. Dies trägt zur Reduktion von Treibhausgasen bei.”

https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2024/095-backweizen.html

Die Summe von etwas mehr als 1 Million € verteilt sich auf  fünf Verbundpartner des Projektes, darunter auch die KWS AG.

Zum Inhalt: Ich kenne viele praktische Versuche, in denen die Stickstoffeffizienz von Weizensorten geprüft wurde.

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26 Kommentare

  1. Alberto Guidorzi sagt

    Wer Sauerteigbrot zeigt und sagt, dass es nur aus Buchweizen besteht, erzählt uns wissenschaftlichen Unsinn oder verschweigt, dass darin Weizenmehl gemischt wurde. Damit ein Brotprodukt an Volumen zunimmt, ist es notwendig, dass die Gase, die die Hefen auf Kosten des Zuckers der Mehlmischung erzeugen, nicht aus dem Teig entweichen, sondern dort eingeschlossen bleiben und so zu einer Volumenzunahme des Brotprodukts führen Volumen. Der einzige Mensch, der in der Lage ist, ein Proteinnetzwerk aufzubauen, das in der Lage ist, die beim Aufgehen entstehenden Gase zurückzuhalten, ist Gluten. Da Buchweizen kein Gluten enthält, entweichen alle im Teig entstehenden Gase in die Atmosphäre und der Teig kann daher nicht an Volumen zunehmen. Man kann den Teig tagelang gehen lassen, aber es ändert sich nichts.

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  2. Sonja Dengler sagt

    Das ist eben eine weitere von vielen Möglichkeiten, die Bauern zum Aufgeben zu zwingen. Jeder weiß ja, wer die Deutsche Umwelthilfe ist und wie die staatl.finanziert ist…
    Meines Erachtens soll folgende Ernährungsituation entstehen: große Gewächshäuser – sogar mittlerweile derart große, dass die Rinder ebenfalls darin grasen können – die an Computer angeschlossen sind, die steuern wann und wieviel gewässert wird und wann dann was geerntet wird. Dazu benötigt man keine Bauern mehr, nur noch billige Hilfskräfte. Die Gewinne sind enorm. Das erklärt, warum der sich menschenfreundlich gebende Bill Gates der größte Landbesitzer der Welt geworden ist – und warum er immer noch Land aufkauft…..
    Es wird sich zeigen, ob die Menschheit das mit sich machen lässt. Ich befürchte, dass es gelingen könnte, hoffe aber sehr, dass so böse Pläne auf Dauer nicht haltbar sind 🙂

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    • Reinhard Seevers sagt

      …”große Gewächshäuser – sogar mittlerweile derart große, dass die Rinder ebenfalls darin grasen können – die an Computer angeschlossen sind, die steuern wann und wieviel gewässert wird und wann dann was geerntet wird. Dazu benötigt man keine Bauern mehr, nur noch billige Hilfskräfte. Die Gewinne sind enorm…”

      Echt, wo ist das Fantasieland?

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  3. “MAGIC-KlimaBack” Das sind echt so Wortschöpfungen, bei denen ich sofort über die Geisteswelt der Initiatoren informiert werde.

    “und gleichzeitig mit vergleichsweise niedrigem Proteingehalt eine hohe Backeignung aufweisen”
    Verwertbarkeit und Verkäuflichkeit bei schlechteren Eigenschaften. Irgendwie kommt mir das aus der Entwicklung unserer Warenwelt bekannt vor.
    Wird das Brot besser, wenn das Getreide zwar einen schlechteren Gehalt hat, aber der Teig trotzdem brauchbar ausbackt? Wird der Mensch davon besser ernährt, satter?

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  4. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Milliönchen für ein gigantisches “Abgreiferumfeld” in eben diesem Themenkreis. – Wieder einmal…!

    Nur handverlesen wenige Brosamen vom Tisch des Herrn werden eine grundlegende Regelhaftigkeit widerzuspiegeln wissen für den Erzeuger in der Urproduktion – unabhängig von den Erfolgen unserer Wissenschaft sowie dem gesamten Agrarsektor.

    Hierzu ein Grimm’sches Märchen zur Veranschaulichung, das selbst unsere Kleinsten kapieren, so denn hoffentlich auch jeder gemeine (betroffene) Bauer:

    “Die Brosamen auf dem Tisch:

    Der Gockel hat einmal zu seinen Hühnerchen gesagt: “Kommt schnell in die Stube herauf! Wir wollen Brosamen zusammenpicken auf dem Tisch: unsere Frau ist ausgegangen, Visiten machen.” Da sagten die Hühnerchen: “Nein, nein, wir kommen nicht! Weißt du, die Frau zankt sonst mit uns!” Da sagt der Hahn: “Sie weiß ja nichts davon, kommt nur: Sie gibt uns ja doch nie was Gutes!” Da sagten die Hühnerchen wieder: “Nein, nein, es ist aus und vorbei, wir gehen nicht hinauf!” Aber der Gockel hat ihnen keine Ruhe gelassen, bis sie endlich gegangen sind und auf den Tisch zusammengelesen haben in aller Strenge und Eile. Da kommt gerade die Frau dazu und nimmt geschwind einen Stecken, jagt sie weg und geht tüchtig mit ihnen ins Gericht. Und wie sie da vorm Haus unten sind, so sagen die Hühnerchen zum Gockel: “Ga, ga, ga, ga, ga, ga, ga – wir haben’s doch gesagt!” Da hat der Gockel gelacht und nur gesagt: “Ha, ha, ha, ha, ha – hab ich’s doch gewußt!”

    Do händ se chönne goh…”

    Kostenloser Tipp von einem unter euch: NICHT GUCKEN – SELBST DENKEN, MACHEN!

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  5. Frikadellen piet 45 sagt

    guten Morgen das ist schön dass das gefördert wird leider nur hat CO2 einen sehr geringen Anteil an der Erwärmung viel größer ist die Sonne Aktivität aber dann kann die Regierung keinen Beitrag leisten schade sie versucht uns weiterhin für dumm zu verkaufen

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  6. Ex-Baumschuler sagt

    Habe gestern noch ein Video vom Ernährungsberater Timo G. gesehen, in dem von Backweizen abgeraten und stattdessen Buchweizen empfohlen wurde. Soll ich es verlinken?

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  7. geplünderter Stiefel sagt

    Grundsätzlich finde ich jeden Euro in Forschung für sinnvolle Pojekte gut angelegt.
    Vor allem wenn es die Landwirtschaft und Nachhaltigkeit betrifft.
    Fast hätte ich unseren Agrarminister für dieses Projekt gelobt und geglaubt, er hätte von
    unseren Protesten und auch Dialogen speziell der Sonderkulturen etwas mitgenommen.
    Wir forderten immer wieder bei vielen Themen eine Gesetzgebung auf wissenschaftlich
    fundierter Basis und praktikabler Umsetzung und nicht auf ideologischen Narrativen.
    Der Schein trügt. Das BmeL will uns nichts Gutes tun, sondern es muß.
    Die deutsche Umwelthilfe hat einen Prozeß gegen den Bund in einer Klimaklage gewonnen. Nun ist der Bund gezwungen auch die Treibhausgasreduktion besonders in der Landwirtschaft Umzusetzen.
    Wie der Bund versucht Zeit zu gewinnen um Probleme weiter vor sich her zu schieben
    anstatt ernsthaft zu Lösen sehen wir ja an der Gründung von Arbeitskreisen und Kommisionen z.b ZKL
    Die Masche ist alt und jetzt forscht man etwas bzw. lässt forschen mind. 40 Monate.
    Nach meinen Erfahrungen aus dem Obst-u Weinbau dauert es viel länger um belastbare Erfolge zu erzielen und vor alllem wird viel mehr Geld benötigt.
    Ich hoffe trotzdem das etwas brauchbares herauskommt , es wird aber in der gesamten
    THG- Bilanz unserer Branche nur ein kleiner Tropfen auf einen heißen Stein sein,
    aber uns evtl. unabhängiger von den Importen machen.
    Die NGOs werden bestimmt nicht 40 Monate unter diesen Umständen zuwarten und
    sicher sofortige Maßnahmen einfordern bzw. weiter einklagen.
    Am Ende wird die Regierung mit kirchlichen Segen uns als Klimasünder verteufeln und uns ordentlich zur Kasse bitten oder gar dem gemeinwohl enteignen.
    bitten und uns das überlebensnotwendige Einkommen verteufeln.

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    • Thomas Bröcker sagt

      Aktuell hat gerade “ClientEarth” (eine “Umweltorganisation” von der ich bislang nichts gehört habe) Klage gegen die Bundesrepublik eingereicht, weil sie bislang keine “Pestizidreduktion” erreicht hat. Die sind auf allen Ebenen aktiv um die “Welt zu retten” und nebenbei ihre Geldbeutel zu füllen.
      Ich weiß schon jetzt nicht mehr, wie mit der schmalen Wirkstoffpalette die Gesundheit der Kulturen noch einigermaßen abgesichert werden kann. Bin gespannt, wie nächstes Jahr die Schorfbekämpfung beim Apfel gelingt, die meisten Basiswirkstoffe (Captan z.B.) sind weg oder in der Anwendung so eingeschränkt, dass ein sinnvoller Einsatz kaum möglich ist (Syllit z.B.). Pflaumenwickler ist auch so ein Thema: bislang 1 x Insgar wenn der Zeitpunkt passt jetzt dann 4 – 5 x Insektizide (mit mäßigem Erfolg).
      Diese Arbeitskreis- ,Beauftragten- und Forschungsprojektpolitik führt nur dazu, dass das Fahrrad 100 mal neu erfunden wird und die Politiker ihre (für die späteren Versorgungsleistungen notwendigen) Jahre einer Legislatur überstehen.
      Es gibt keine konsistente Dokumentation und Übersicht zu Forschungsergebnissen. Das meiste verschwindet, nachdem es die erwünschte englischsprachige Veröffentlichung geschafft hat in irgendwelchen Schubladen. Das gilt so insbesondere für “Projektergebnisse”.

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    • Bauer Willi sagt

      @geplündert Stiefel
      Fachlich ist das Thema schon hundertfach bearbeitet worden. Es ist aber ein Naturgesetz, das, vereinfacht gesagt, Protein aus Stickstoff entsteht. Wenig Stickstoff, wenig Protein. Das Problem für die Backfabriken (und daher kommt das meiste Brot im Laden) ist die wechselnde Zusammensetzung des Mehls. Deshalb mischen die Mühlen auch verschiedene Qualitäten, damit sie einheitliche Chargen anbieten können. Wird hier kein vernünftiger Backweizen angeboten, holt man sich den sogenannten “Aufmischweizen” dort, wo er wächst. Das war bisher schon in kleinem Maße der Fall, wird aber zukünftig durch die Einschränkungen bei der Düngung zunehmen.
      Es gibt hunderte von Versuchen, in denen man die verschiedenen Weizensorten mit unterschiedlichen Düngestufen hat wachsen lassen. Immer kommt dabei heraus, dass weniger Düngung weniger Ertrag und Qualität liefert. Es gibt eine Optimumkurve, d.h. eine noch höhere Düngung bringt weder mehr Ertrag noch mehr Qualität.
      Fazit: ein Doktorand soll alle Versuche auswerten, die es heute schon gibt. Damit ist er gut beschäftigt. Er wird aber nichts anderes herausbekommen wie oben geschildert. Es sind halt Naturgesetze, die auch ein Herr Özdemir nicht ausser Kraft setzen kann.

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      • Thomas Bröcker sagt

        DAS ist genau das was in großem Umfang gemacht werden sollte: “ein Doktorand soll alle Versuche auswerten, die es bis heute schon gibt” ..
        Das gilt für fast alle immer wieder gestellten Fragen und auch für alle “Schaderzählungen” zur Landwirtschaft. Getreu dem Motto: “Es ist alles schon gesagt (respektive “untersucht”) , nur noch nicht von Jedem.”

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      • Markus Kempen sagt

        “Weizensorten reagieren unterschiedlich auf Stickstoffdünger, sowohl was die Aufnahme als auch was die Verwertung betrifft. Die Charakterisierung dieser Unterschiede ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der N-Nutzungseffizienz (NUE) künftiger Sorten bei gleichzeitiger Maximierung des Produktionspotenzials (Ertrag).”

        https://www.frontiersin.org/journals/plant-science/articles/10.3389/fpls.2021.682333/full

        Was Bauer Willi beschreibt ist tatsächlich altbekannt. Darum geht es dem BMEL aber nicht. Es geht darum Sorten zu finden (und zu verbessern), die bei moderater Düngung den gleichen Ertrag und Backqualität liefern, wie die zur Zeit häufig angebauten Sorten bei hoher N-Düngung. Also die Sorten zu identifizieren, bei denen das Optimum bei einem niedrigeren Düngeniveau erreicht wird. Es ist zwar ein Naturgesetz das Protein aus Stickstoff entsteht, aber Weizensorten sind unterschiedlich effizient bei der Umwandlung. Bei Tieren wird schon seit Jahrzehnten auf Futtereffizienz gezüchtet. Bei Pflanzen war das meist egal, da man geringere Effizienz relativ einfach und billig durch Steigerung des N_Düngers kompensieren konnte.

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  8. Smarti sagt

    Passend zum Thema Stickstoffemissionen hat Prof. Ganteför ein Video herausgebracht. Messungen haben ergeben, dass der Ozean eine riesige Stickstoffsenke ist, während in der Atmosphäre nur etwa 2 Prozent herumschwirren.
    Man könnte auch die Anzahl der Brote und Brötchen “halbieren” äh… mittelfristig abschaffen und dafür kleine Fladenbrote backen. Dies wäre auch gut gegen Lebensmittelverschwendung, Brot das kaum mehr da ist, wird auch nicht weggeworfen.

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    • Wird schon werden, das mit dem kleinere Brötchen backen, wenn wir erst den neuen “Wohlstand des Weniger” verpasst bekommen.
      Man könnte auch das mit dem Backen ganz weglassen und Brei essen, da muss man das Korn nicht einmal so fein ausmahlen und der Energiebedarf für den Breikocher ist geringer als für den Backofen.

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