Bauer Willi
Kommentare 109

Essen als Religion…

“Jeder soll nach seiner Façon selig werden”, sagte einst Friedrich II.

Fleischesser, Flexitarier, Vegetarier oder Veganer, jeder hält seine Er

nährungsweise für richtig.

Nun wird es Leute geben, die überzeugt sind, dass nur ihre Ernäh

rungsform richtig ist und von allen anderen ebenso praktiziert werden

muss. Besonders ausgeprägt ist diese Missionierung bei Veganern.

Solange es nur um einen intellektuellen Streit über den richtigen Weg

geht, ist das ja in Ordnung. Wenn man allerdings in den sozialen

Medien unterwegs ist, artet das oft in offenen Hass gegenüber Land

wirten aus. Ein Dialog zwischen den verschiedenen Parteien ist dann

nicht mehr möglich.

Mir macht diese Entwicklung Sorgen. Wenn Ernährung zur Ersatz

religion wird, das Nein zu tierischen Produkten zum Dogma, geht es

nicht mehr nur darum, sich zu ernähren oder gar das Essen zu genie

ßen, sondern um richtig oder falsch. Das kann dazu führen, dass, wer

vermeintlich »falsch« isst, ausgegrenzt wird.

Wozu passen diese sechs Hauptmerkmale?

1.
Eine monokausale Ausgangsidee
2.
Messianisches Selbstverständnis
3.
Bipolares Freund-Feind-Verhältnis
4. Monopol auf Wahrheit und Erkenntnis
5.
Einheit und Gleichförmigkeit
6.
Fundamentale Verwerfung

Die Punkte definieren die Eigenschaften einer totalitären Ideologie.

Eine gewisse Ähnlichkeit mit Diskussionen über Ernährungsweisen

dürfte deutlich sein.

Mir scheint der Streit über die »richtige« Ernährung eine sehr deut

sche Angelegenheit zu sein. Wo Menschen hungern, gibt es nur ein

Problem: satt zu werden.
Auszug aus “Satt und unzufrieden”, Westend-Verlag
(Aufrufe 2.646 gesamt, 1 heute)

109 Kommentare

  1. Peterle sagt

    An : Hans Gresshöner,Landwirt

    Aha. Auch vermeintliche “Fachleute” schreiben oftmals dummes Zeug 😉

  2. Peterle sagt

    Ach so, es werden nur die ganz alten Tiere getötet und geschlachtet….
    Dann ist das Kalbsschnitzel auch von einem 10 oder 20 Jahre alten Kalb ???
    Das Fleisch, welches zu über 90% aus der Massentierhaltung kommt, wird nach deiner Beschreibung so “hergestellt”? Gestreichelt und geliebt ?

    • Reinhard Seevers sagt

      Warum muss man ein Tier vorher geliebt und gestreichelt haben, bevor man es schlachtet? 😀

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      • Peterle sagt

        Mein Kommentar ist eine Antwort auf Ferkelhebamme die schrieb:
        …Nächste Woche geht unser Altbulle zum Schlachten. Geliebt und handgestreichelt, begleiten werden ihn Trauer, tiefer Respekt und Dankbarkeit….

        Also stelle deine Frage Ferkelhebamme.

        • Ferkelhebamme sagt

          Reinhard hat‘s verstanden…
          Schlachtung ist nichts schlimmes, weder für das nur zu diesem Zwecke gezüchteten Nutztier, noch für das Hobby-Tier, wo der Abschied schwerer fällt. Endet mit dem Tod, einem vergleichsweise sanftem, ist aber weder bäh, noch schrecklich, noch sinnlos

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          • Peterle sagt

            Klar, wer mit dem töten und schlachten von Tieren sein Geld verdient findets natürlich nicht schlimm.
            Werden ja dafür gezüchtet…..
            Also was in manchen Menschen vorgeht ist wirklich traurig und erschreckend.

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            • Reinhard Seevers sagt

              “Also was in manchen Menschen vorgeht ist wirklich traurig und erschreckend.”

              Wohl wahr, wohl wahr…..😳

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            • Ferkelhebamme sagt

              Mensch, ich weiß gar nicht, wohin mit der ganzen Kohle (Ironie off)
              So, und jetzt räumen Sie bitte Ihre Lebensmittelvorräte auf und alles weg, was irgendwie mit Tierhaltung zu tun hat. Auch das Brot, dessen Getreide mit organischem Dünger gedüngt wurde, genau wie das Gemüse. Zusätzlich Medikamente, in denen tierische Bestandteile sind und den Kleiderschrank gleich mit aufräumen.
              Und dann nochmal nachdenken.

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                • Ferkelhebamme sagt

                  Jup, gibt’s jetzt. Mit echter Milch und Waffeln mit echter Butter. Dank an die Milchbauern da draußen!

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Peterle,
              sie sind ein guter Mensch, gerade jetzt wo die Bauern die Schweineställe leer machen.
              Zuweilen hatte ich die Sorge, dass uns das Fleisch ausgeht, wenn es genug solcher lieben Menschen wie Sie gibt, brauche ich mir keine Sorgen zu machen.

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      • Inga sagt

        Wenn eine Einzeltier und das war der Deckbulle im Stall alt geworden ist,
        dann hängt ein BauerIn genau so dran, wie an einem einzelnen HausHundoder -Katze.

        Und dann tut das einem etwas mehr leid, wenn es vom Hof muß, als ein gewöhnliches Schlachtier.

        Jedes Bauernkind weiß das doch, oder nicht?

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        • Reinhard Seevers sagt

          Inga, warum versuchst du ständig Gefühle zu rechtfertigen? Das sind persönliche Dinge, die nichts mit der Ernährung von Millionen von Menschen zu tun haben. Wer es mit seinen Gefühlen nicht vereinbaren kann, Tiere zu essen, der soll und kann es lassen.
          Wenn ich 2000 Schweine im Stall habe, wird eine emotionale Haltung zum eigenen Handeln schwierig und es ist auch nicht notwendig. Die Versorgung von Millionen von Menschen ist ausreichend Rechtfertigung, finde ich.

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          • Inga sagt

            Ich wollte doch nur dem Peterle helfen

            der kann ruhig verstehen, dass 2000 Schweine nichts mit der Haltung der Schmusekatze zu tun haben, weil man sie nicht individuell halten kann, denn sonst wäre das kg Fleisch 10 Mal soviel wert.
            Das muß er kapieren,
            die 2000 werden nach Vorschrift tiergerecht gehalten
            und das will er doch von uns hier wissen, oder?

            Wenn er das nicht wissen will, oder ihn nicht interessiert, dann will er nur stänkern.

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          • Peter sagt

            Wenn ich an der Ernährung von Menschen meinen Teil leiste, dann erwarte ich für diese Leistung ein gewisses Einkommen und sogar ein Mindesmaß an Anerkennung. Eine Rechtfertigung brauche ich dafür ganz sicher nicht.

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    • Arnold Krämer sagt

      Was soll das ewige Gejöhle über Massentierhaltung? Wie wollen Sie alternativ die urbane Massenmenschhaltung in den Großstädten versorgen, damit diese auch noch ihren anderen Vergnügungen nachgehen kann. Denn das will sie ja auch in jedem Fall (mehrheitlich zumindest). Siehe z. B. Urlaubsbuchungen nach Ende der Corona-Verwerfungen.

      Sie können doch nicht in einer kapitalistisch und auf Effizienz ausgerichteten Gesellschafts- und Wirtschaftsordung ausgerechnet einen Bereich (die landwirtschaftliche Urproduktion) von diesen Gesetztmäßigkeiten ausnehmen!

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        • Peterle sagt

          Und der kleine Reinhard Seevers kann auch vieles. Vor allem teilt er sich sehr,sehr gerne und und fast rund um die Uhr mit….

          • Smarti sagt

            Ich bin sehr froh, dass Herr Seevers dies macht. Erstens schreibt er ehrlich und auf den Punkt, was Sache ist – und zweitens hat er (anders als z.B ich manchmal) den Nerv dazu.
            Einer gegen Hundert ( die meinen, den Landwirten zu erklären, was sie zu tun haben, weil sie Internet studiert haben ). Natürlich sind Sie und Alle hier herzlich willkommen, aber manchmal – so nach der gefühlt tausendsten Falschbehauptung – fällt die Antwort ein klein wenig deutlicher aus.

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            • Peterle sagt

              Ist schwer. Bei deinem Mitteilungsdrang stolpert man unentwegt über Seevers Kommentare…..🙄

                • Peterle sagt

                  Es sind schon tolle Sprüche in den Glückskeksen..

                • Inga sagt

                  Peterle verwechselt landw. Fachwisen mit Glückskeksen, wieSchiffschaukelbremser?

                  Respekt,
                  was hat er denn gelernt?

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      • Ferkelhebamme sagt

        Hatte gerade eben wieder eine ganz typische Begegnung: glitzernder Porsche Cayenne fährt auf den Hof, die Dame möchte Mett kaufen. Für ihre Freunde, sie selbst ist Vegetarierin. Dieses Fleisch aus Massentierhaltung geht gar nicht. Packt 500 g Duroc-Hack ein (hab ihr die Zubereitung von Mett erklärt) und fährt zufrieden von dannen.
        Bin wohl doch kein typischer Massentierhalter – ich weiß es nicht

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        • Stadtmensch sagt

          Ja, das machts auch nicht besser, dass sie vorgibt Vegetarierin zu sein. Wer fleischfressende Freunde hat, sollte sich was schämen!
          Eine kleine Notlüge wäre hier höflicher gewesen: “500g Edelhack aus Streichelhaltung für meine Katze bitte”.

          *duckundwech*

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          • firedragon sagt

            Danke für “Edelhack aus Streichelhaltung”, damit werde ich meine Rinder bewerben. 🙂

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      • Reinhard Seevers sagt

        Das ist auch nur EINE Einzelmeinung….und auch nur geframt…tot ist tot.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Sehr phantasievolle Interpretation. Was machen Sie beruflich? Was sagt Ihnen mein Name?
      Achtung, jetzt kommt ein Karton…

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    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Ein Kunde möchte gerne ein Schweineschnitzel kaufen. Es soll nicht wie eine arme Sau in der Pfanne landen, sondern als das Fleisch eines glücklichen Schweines aus der Region.
      Es soll in seinem Leben in einem großen, hellen Stall mit Freigelände mit wenigen Artgenossen verbracht haben, sein Speiseplan war abwechslungsreich und bestand aus Eicheln, Bucheckern, Getreide und ab und zu ein Sträußchen Petersilie, als besonderer Leckerbissen.
      Da so ein Schwein pumperlgsund ist, braucht die keinen Tierarzt, der dieser Sau Antibiotika verabreicht.
      Wenn dann die vorab festgelegte Zeit des Todes naht, führt der Bauer das Schwein in eine mobile Schlachtkabine, singt ihm leise Wiegenlieder in das Ohr und streichelt zärtlich seine Borsten,, bis der Schlachter den glücklichen Leben ein Ende bereitet,
      Anschließend wird das Tier von fröhlichen, übertariflich bezahlten, einheimischen Metzgersburschen zerlegt, von dem jeder für sich in einer luxuriösen Penthauswohnung lebt.
      Auf dem Nachhauseweg können sie umweltfreundlich mit dem Fahrrad mit Kühlanhänger das Fleisch beim Metzgergeschäft abliefern.

      Genau so ein Schweineschnitzel möchte der Kunde gerne kaufen, aber im Metzgergeschäft entscheidend er sich lieber für ein Schnitzel aus der Massentierhaltung, das in einem Großschlachtbetrieb von rumänischen Arbeiter in Pfannengerechte Portionen gebracht wurde, die kosten nämlich im Sonderangebot nur 5,49 Euro je Kg.
      Diese regelmäßige kollektive Empörung, wenn wir mal wieder mit unschönen Realitäten konfrontiert werden, ist scheinheilig, zumal das schnell wieder vergessen ist.

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  3. promberger konrad sagt

    ” Hunger wann´s ham, dann ? ” Spruch eines sehr alten Müllermeisters und Lagerhausbe-
    treibers zu unzufriedenen Bauern. ” schaut die Welt anders aus”

    • Reinhard Seevers sagt

      Ist das wirklich so? In der Vergangenheit ging es den Bauern in Hungerzeiten ebenfalls schlecht und in Boom-Jahren gut. Heute sind die Gründe wohl eher die Globalisierung, die neuen Formen der Ernährung, die Altersstruktur, die Konzentration des LEH usw.

      • Inga sagt

        Weil die LW in die Volkswirtchaft mit eingebunden ist?
        Weil der Arbeitsmarkt die Zuerwerbslandwirte auffangen konnte?
        Trotzdem haben die Einkommensituatonen der Bauern die der anderen nicht erreicht, weil die Preise ihrer Produkte den wahren Wert nicht widerspigelten.
        Es gab auch keine Einkommens-,bzw. Lohnerhöhung.
        Deswegen war die Einkommensituation schlechter, selbst wenn man sich als Nebenerwerb irgendwo anbringen musste, war die Einkommenssituation schlechter, weil man ja als ungelernt galt, da keine Berufsausbildung in dem Bereich hatte.

  4. Frikadellen piet 44 sagt

    moin jeder soll Essen Wasser kann nur nicht sein Nebenmann oder Frau
    ich finde das ist eine ziemlich alberne Diskussion

    • Reinhard Seevers sagt

      Nicht ganz so schnell tippen, und ein wenig auf die Orthographie achten, und schon wäre es leichter lesbar und verständlich, find ich.🥴

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  5. Jürgen Donhauser sagt

    In der Schule auffällig gewesen sein reicht auch schon! 😉 Siehe unsere “Letzte Generation”. Bin mir immer noch nicht klar, ob das “Letzte” in der Namensgebung bezüglich Reihenfolge gedacht war, oder die Qualität ausdrücken soll…..

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  6. Bergamasca sagt

    “Wo Menschen hungern, gibt es nur ein Problem: satt zu werden.”
    Nie war ein Wort wahrer als dieses. Man stelle sich einmal vor, die eigenen Eltern bzw. Großeltern würden per Zeitmaschine aus den Hungerjahren in die heutige westliche Welt katapultiert. Was die wohl sagen würden zu all dem Ernährungsquatsch? Allein beim Gedanken daran schäme ich mich in Grund und Boden.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Unsere Gesellschaft hat die “Ernährung” auf ein anderes Niveau gebracht. Sie wird überformt, medial überrepräsentiert, sie wird überladen mit gesundheitlichen, moralischen, ästhetischen, ethischen, kulturellen, ökonomischen, politischen und pseudoreligiösen Attributen.
      Das kommt davon, dass der Kapitalismus sich aller Dinge bedient, die sich rechnen und deren Erfolg dann in Formen mündet, die dekadent wirken, weil es einfach zu viel von allem gibt, was Geld generiert. In diesem Fall Nahrung. Subsistenz wäre eine Lösung für “weniger”. Würde aber nicht funktionieren im herrschenden System, weil dieses es nicht zulässt….ohne Zwang. Mit ganz viel Indoktrination und Umerziehung durch schlechtes Gewissen, durch Tierliebe und Anfeindungen…damit könnte ein Teil in die Richtung führen. 🙄

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  7. Buersfruu sagt

    Ich habe das Buch von Willy leider noch nicht gelesen, aber der Titel sagt es ja schon, es geht den Leuten einfach zu gut. Jeder lebt in seiner Blase und nur die werden akzeptiert, die gleich denken und handeln. Für den Veganismus läuft eben auch eine gigantische Werbekampagne weil die Lebensmittelindustrie damit mehr Geld verdienen kann als mit natürlichen produzierten Nahrungsmitteln. Durch verrückte grüne Ideologie ist das ganze dann bis in die Politik und die Medien hochgekocht. Und wir kleinen Landwirte können uns gegen die ganzen Falschbehauptungen und Lügen nicht mehr wehren. Einen Protest wie in den Niederlanden oder in Frankreich wird es hier nie geben. Vielleicht wenn man mit der BBB zusammen arbeitet oder eine Partei gründet? Die LSV Deutschland hatte aufgerufen Gummistiefel über den Zaun zu stülpen als Zeichen des Protestes , damit weissen nur Eingeweihte etwas anzufangen. Ich bin noch immer für eine Kochtopfaktionen, entweder bei Veranstaltungen ( Agrarminister Konvergenz in Büsum Musik drauf machen oder weil das ja so modern ist, irgendwo festkleben , vielleicht mit Beschriftung, gegen Ernährungsdiktatur und für Ernährungssicherheit in Deutschland…vielleicht stolpert da dann Mal jemand drüber.. und denkt nach. Ich weiß es nicht …

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  8. Smarti sagt

    Die Politik zwingt die Landwirte mit den immer schärferen Gesetzen mehr oder weniger subtil zur Aufgabe. Damit werden weniger Lebensmittel hergestellt, so dass auch die verarbeitenden Betriebe ihre Produktion herunterfahren. Die Menge sinkt, deshalb steigen die Preise im Handel ( so steht es derzeit in allen Medien ).
    Als “Gegensteuerung” möchte man nun das Bürgergeld und die Löhne steigen lassen, damit der Einkaufswagen gefüllt werden kann. Steigende Kosten sind gerade ein Problem für die Wirtschaft – die KMU´s kämpfen mit den Kosten, aber auf die Landwirte wird weiter medial eingeprügelt.
    Wie lange das wohl noch gut geht ?
    Aber Hauptsache, es wird Alles geschützt – bis zum bitteren Ende. Deshalb traut sich auch kaum jemand den Mund zu öffnen – wer will schon als Übeltäter gelten.

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  9. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Geldmächtige im Verlaufe unserer Menschheitsgeschichte haben schon immer das große Fressen dekadent zelebriert, denken wir hier z.B. an die Pharaonen, an Ludwig XIV, der in die Annalen mit seinen denkwürdigen Fressgelage Einzug gehalten hat, die reichen Römer in Pompeji, wo man entsprechende Funde tätigte, Zeitzeugnisse, wo das damalige Tagesgeschehen seinerzeit durch einen katastrophalen Vulkanausbruch für die Nachwelt konserviert wurde…

    Es liegt schon immer in der Natur des Menschen -selbst Atheisten frönen hier ihrer Leidenschaft- Essenskultur entsprechend zu zelebrieren.

    Ein Exampel aus der Tierwelt, das uns hierzulande heute wieder geißelt: Der Wolf z.B. verfällt in einen sprichwörtlichen Blutrausch; zum absoluten Leidwesen der Tierhalter.

    Hier muss sich Geschichte nicht wiederholen – die Essenskultur ist eine durchgängige Geschichte schlechthin als der wesentliche Bestandteil unserer Überlebensstrategien.

    Wenn‘s wenig gibt, wurden/werden die Bauern in den Himmel gehoben – gibt es zuviel, kann man selbige ganz brutal mit Füßen treten. Zwar ist das Faustrecht heute glücklicherweise abgeschafft, eine grandiose Regelungswut schafft derzeit allerdings wiederum kaum mehr hinnehmbare Abhängigkeiten für eine nur noch marginale Randgruppe in unserer reichen Industrienation Deutschland, europaweit; eine neuzeitliche Form von bäuerlichem Sklaventum… Auch das nimmt ganz offensichtlich niemals ein Ende, ist omnipräsent in der jeweiligen Ausprägung innerhalb verschiedenster Zeitspannen.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Das Ganze ist doch ein sozio-kulturelles Problem. Deshalb ist es auch nicht greifbar oder änderbar. Es ändert sich nur oder erst dann, wenn sich die sozialen Bedingungen, die Bedingungen des Lebens, ändern. Landwirtschaft kann sich lediglich auf geltendes Recht berufen und hoffen, dass die Gerichte noch nicht komplett das Grundgesetz verlassen haben.
      Die kognitive Dissonanz des gesellschaftlichen Handelns wird überall sichtbar.
      Man hat jetzt eine Pflicht für Mehrweg-Getränke-Becher eingeführt. Wird aber weder von den Verkaufenden, noch von den Kaufenden umgesetzt. Eine Kontrolle muss her! Wird laut propagiert. Man erkennt nicht, dass man das Leben nicht bis ins Detail kontrollieren kann. Anstatt die Ursache zu erkennen, das “to go” der Gesellschaft, die ubiquitäre Verfügbarkeit von Nahrung, die schnelle Mahlzeit, der schnelle Kaffee im Gehen, so lange wird sich das Problem nicht ändern.
      Wer sich nicht die Zeit nimmt, sich ins Cafe zu setzen und den Kaffee zu genießen, der sollte einfach keinen bekommen, wie wäre das denn? Nein, da wird ein riesen Popanzt aufgebaut und der Bürger weiter gegängelt….und er lässt sich auch gängeln.
      Dann wird medial rausposaunt, dass der oder die Firma die Zeit verschlafen habe und den online-Handel verpennt hätte…im gleichen Atemzug wird sich über zu viele online-Bestellungen und neue Amazon-Megahallen auf der Grünen Wiese mit zu viel LKW-Verkehr und zu viel versiegelter Fläche aufgeregt…..wann merkt der Bürger, wie widersprüchlich er handelt?
      Und wann wird endlich klar, dass Demokratie und Kapitalismus die Ursachen sind, die aber nicht durch mehr Bürokratie und Kontrolle kompensiert werden können. Man wird die Freiheit einschränken müssen, oder mit den Schäden leben müssen. Mal sehen, wie das Volk da mitgeht.

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      • Ferkelhebamme sagt

        „Eine Kontrolle muss her! Wird laut propagiert.“
        Ein Job für die hundert Kontroll-Tierärzte, die um ihren Job fürchten, weil Tönnies den Schlachthof Weißenfels verschlankt.

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  10. kritischer_Leser sagt

    Eine gewisse Ähnlichkeit zu einschlägigen Landwirtschafts-Bloggern dürfte deutlich sein!

    • Bauer Willi sagt

      @kritischer Leser
      “Monopol auf Wahrheit und Erkenntnis”?
      “Einheit und Gleichförmigkeit”?

      Ich kann Ihren Kommentar nicht nachvollziehen. Wen meinen Sie? Wenn es Ironie werden sollte: bitte als solche kennzeichnen… 🙂

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  11. Smarti sagt

    Diese Hetze von Veganern gegen “eingesperrte Tiere” verleitet immer mehr Menschen dazu, den “armen Tieren” die Freiheit zu schenken – sprich Gehege aufzuschneiden.
    Erst vor einigen Wochen sind im Stadtpark Waldshut zum wiederholten Mal Zäune und Volieren aufgeschnitten worden, es wurden danach einige Eulen vermisst.
    Das Tragische daran ist, dass dies Tiere sind, die nach Unfällen in freier Wildbahn aufgepäppelt werden und danach wieder ausgewildert würden… wie müssen sich die freiwilligen Helfer wohl fühlen ?
    Ebenfalls ganz in der Nähe wurde kürzlich bei einem mobilen Legehennenstall die Türe aufgehebelt und mit einem Pfahl gegen zufallen gesichert. Der Fuchs hat ein Blutbad angerichtet. Pferde werden aus Stallungen frei gelassen…. oder Weidezäune zerstört.
    Man lebt als Tierhalter immer mit einer gewissen Anspannung.

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    • Pälzer Buh sagt

      Ich war auf einer Fachtagung der Jagdgenossenschaften bei der es (unteranderem) um ASP und deren Reduktion von Wildsauen ging. Der Saufang in den ASP Gebieten (komplettes Bejagungverbot!) war nur ein Beispiel wie man den Schwarzkittelbestand eindämmen will aber nur zu 20% der Reduktion beiträgt. Was wiederrum rum die Frage auf wirft wie die 80% der Sauen bejagt werden sollen.
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/Saufang
      Alleine der Vorsatz ist laut Tierschutzgesetz in Deutschland, auf “Alle” (Witz komm raus) Wirbeltiere ausgeweitet worden (Maus, Ratten, usw. …). Diese unterliegen einen besonderen Schutz und kann ca. 1000€ Pro Tier und Bewährungsstrafe bedeuten. Thema war auch “Kitzrettung”.

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        • Pälzer Buh sagt

          Die Ami’s (Texas)mal wieder….. mit Vollautomatischen Waffen und (ohne Jagdschein!!!) mit dem Helikopter auf Wildsauenjagt . Pfui

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          • Reinhard Seevers sagt

            Ach komm….töten ist töten. Ob nun vom Hochsitz oder vom Hubschrauber ist doch völlig egal, Hauptsache man trifft richtig. Die Amis haben wirkliche Probleme mit Schweinchen, besonders mit Mischungen aus Haus- und Wildschweinen.

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            • Bergamasca sagt

              In Korsika gehört dieser Mix doch mittlerweile zur lokalen Fauna dazu, da regt sich keiner auf (und es kommt auch keiner auf die Idee, die Korsen mit entsprechenden Vorschriften zu reizen).
              In Deutschland darf man, nein, muss man, wie ich höre, jetzt Wolfshybriden töten. Ja, wat is nu mit dem Tierschutz? Die Geister, die ich rief …

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              • Inga sagt

                Der Wolf ist ein Raubtier und tötet quälend unsere Weidetiere.
                Ist das in Ordnung?
                Ds ist auch Tierquälerei.
                Unsere Ökologie hier hat sich wolffrei etabliert .
                Die sollten wir durch ihn nicht kaputt machen lassen.
                Warum kann keiner erzählen, warum er in unseren Naturkreislauf gehört und was er da für eine Stellung hat?

                • Bergamasca sagt

                  Danke, Inga, und sorry, ich hätte meinen Beitrag als Ironie kennzeichnen sollen. Die Probleme mit dem Wolf kenne ich zur Genüge.

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              • Inga sagt

                aber Bergmaka,
                wir können doch nicht Wildschweine mit Wölfe vergleichen, da ist ein riesengroßer Unterschied.
                wer passt besser in unsere Flora und Fauna?

  12. firedragon sagt

    Die Landwirtschaft ist selber schuld.

    Der Motor, der Landwirte antreibt, etwas bis zur Perfektion zu erarbeiten, weil sie es können, hat Landwirtschaft zu erfolgreich gemacht.

    Erfolg ist des Menschen Ziel … eigentlich.

    Die Erkenntnis, dass es einige wenige Menschen in Deutschland gibt, die die Masse der dt. Bevölkerung vom Nahrungsanbau freistellt und dafür mit Auflagen und Ordnungsrecht überhäuft wird, ist bitter.

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    • Inga sagt

      Ich wette, dazu hat sie der Staat getrieben, als wir 1950 hier in Westdeutschland 12 Mill. Menschen mehr zu ernähren hatten.
      Und nun werden sie vom Staat im Stich gelassen, so dass die Nachkommen der gut integrierten 12 Mill. und die der Städter auf die Landwirte schimpfen können. Und sie dabei auch noch wohl fühlen, es sogar laut im Fernsehen rausposaunen.

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    • Smarti sagt

      Zu erfolgreich war gestern. Heute stellt man doch um auf Bio 🙂 . Das wird schon wieder.

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      • Schmeckt gut sagt

        Und selbstverständlich Bio ohne Tiere, denn Biovegan wird Pflicht. Und Manna fällt vom Himmel. Hallelujah 🙂

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      • Inga sagt

        Da bestimmen wieder die Städter oder doch die Politik was erfolgreich ist, wie 1950.

        Macht man das nicht, bekommt man geschimpft, macht man das doch, dann auch.

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  13. oberländer sagt

    Merkt es Euch doch ein für alle Mal ,
    am grühnen Wesen muss die Welt genesen !
    So etwas mussten unser Großeltern auch schon mal hinnehmen
    wenn sie nicht gemaßregelt werden wollten.

    Ist es Euch nicht auch schon aufgefallen das sich viele grühne
    Politikerinninnen langsam , was den Umfang an geht ihrer Partei-
    Führerin annähern .
    Machen die das mit biovegananen Süppchen ??

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  14. Smarti sagt

    Um das ganze Elend abzukürzen:
    Bioland und Peta sollen heiraten.
    Dann nennen wir das Ganze BP – und die können uns dann ernähren. Klappt schon, muss der Einzelne halt etwas mehr bezahlen, aber dafür gibt es ja Plastikgeld.
    Ironie aus.

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  15. Ferkelhebamme sagt

    Ihre Rechtfertigung und Unterstützung, bzw. keine Einwändung durch die breite Masse ziehen sie aus dem ständig propagierten Tierleid, dass von den Tierrechtsorganisationen schön regelmäßig in den Medien aufbereitet wird. (Aktuell eine ARTE „Doku“) Eine riesige Lüge, die durch ständige Wiederholung zur Wahrheit wurde.
    Dazu viele weitere Märchen, die die hiesige Landwirtschaft, Hauptsäule des deutschen Wohlstandes destabilisiert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt

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    • Smarti sagt

      Warum funktioniert das mit den elenden Bildern eigentlich nur bei Tieren ?
      Warum nicht (viel zu wenig) bei hungernden Menschen oder Verletzten und Toten im Krieg ?
      Denn dann müssten ja die Flüchtlinge gerettet werden und nicht im Gegenteil immer höhere Zäune gebaut werden.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Empathie für andere Menschen ist völlig abhanden gekommen und wird durch Über-Emotionalität für Tiere kompensiert. Komische Entwicklung.
        Die nächste Stufe ist vllt Selbsthass und Massenselbstmord. Die Natur weiß sich schon zu helfen

  16. André sagt

    Was ich sehe ist, dass wir es irgendwie schaffen müssen, Menschen wie Willi, Anthony Lee (https://www.facebook.com/LandwirtschafterLEEben), Christian Lohmeyer (https://www.facebook.com/christian.lohmeyer.7), etc. dort hinzubringen, wo wiederkehrend Leute wie Luise Neubauer, Carla Reemtsma, usw. eingeladen werden, also Lanz, Maischberger, Illner, etc.
    Das ist die (entscheidende) Stelle wo “der Mainstream” zuschaut, oder zuhört.
    Dort wird polarisiert und Meinung gemacht, leider oft ohne den gewichtigen Gegenpol.
    In den hiesigen Foren und Plattformen tümmeln sich die immer wiederkehrenden Menschen, die – bis auf ein paar Ausreißer – sich ohnehin gegenseitig die offene Tür eintreten.
    Beiträge/Dialog, wie der von Willi im WDR5 (https://www.bauerwilli.com/neugier-genuegt-wdr-5/) sind der richtige Weg.
    Vergesst dabei nicht, dass es sich noch immer um eine deutliche Minderheit handelt, die den Veganismus predigen.
    Die allermeisten Menschen haben ganz andere Sorgen und möchten sich so ernähren, wie sie es für richtig halten und wie es ihnen am besten schmeckt.
    Die Arbeit von o.g. Menschen ist aber umso wichtiger, weil genau diese Minderheit zwar offensichtlich sehr wenig kann, eines dafür aber sehr gut; den Anspruch auf o.g. Punkt 4 (Monopol auf Wahrheit und Erkenntnis) für sich alleine geltend zu machen und das auch noch in Perfektion Medial verbreiten.
    @Willi; von daher –> bitte weiter so!! Und ich hoffe dich und die anderen Kollegen bald in den einschlägigen Talkshows zu sehen.

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    • Bauer Willi sagt

      Dann machen Sie mal…
      In eine Radio- und Fernsehsendung kommt man heute nur noch, wenn man irgendwie auffällig geworden ist….
      Bei mir war es das Buch.

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      • Jürgen Donhauser sagt

        In der Schule auffällig gewesen sein reicht auch schon! 😉 Siehe unsere “Letzte Generation”. Bin mir immer noch nicht klar, ob das “Letzte” in der Namensgebung bezüglich Reihenfolge gedacht war, oder die Qualität ausdrücken soll…..

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      • André sagt

        In der Tat kenne ich jemanden bei der ARD, der bei uns hier in Frankfurt im Gebäude des Hessischen Rundfunks sitzt.
        Ich habe den gerade mal angerufen und er wiederum hat einen guten Draht zur Redaktion von “Hallo Hessen”. https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/hallo-hessen/index.html.
        Das wäre ja schonmal ein Anfang und möglicherweise eine Steigerung zum WDR5?!?
        Ich versuche etwas zu arrangieren und melde mich bei Erfolg.

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  17. evo.... sagt

    Ich will in den Bereich Ernährung und Gene. Nachdem sich schon die Muttermilch bei weibl. und männl. Babys unterscheidet, wird wohl ein unterschiedlicher Bedarf auch bei Erwachsenen vorhanden sein.

    U .a. mit dem Mann hier werben die Veganer:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Patrik_Baboumian

    2005 wurde er Vegetarier und 2011 Veganer. Die Erfolge werden seit 2011 weniger. Liegt das jetzt am Alter oder am Veganen oder an Beidem? Aber er hat Gene aus dem fruchtbaren Halbmond, wo wahrscheinlich Pflanzen gut gediehen sind und weniger Fleisch gegessen wurde.

    In 20..30 Jahren werden sich die Leute aber wahrscheinlich nach ihren Genen ernähren.

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  18. Hans Gresshöner,Landwirt sagt

    Smartfon als Werkzeug und google als “Religion”!
    Muss man nichtmal Knopf drücken,noch selber denken!

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  19. Reinhard Seevers sagt

    Die Ursachen sind:
    Entfremdung von der Natur
    Angst vor dem Tod
    Angst vor Leid
    Der Wunsch nach ewiger Jugend
    Schuldvergebung und Heiligsprechung
    Unwissenheit
    Überversorgung, Wohlstand, Dekadenz
    Nie Hunger gehabt zu haben
    Nie selber für Nahrung gesorgt haben müssen
    Verantwortung abgeben
    Vertrauen in die Ernährer verloren
    Die Pflicht die Welt retten zu müssen, weil andere es nicht tun
    …..und, ganz wichtig……zum Geldverdienen durch Spenden:
    https://www.youtube.com/watch?v=0z3aj1Ed_F8

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    • Inga sagt

      Aus “Unwissenheit” wissen die nicht mehr was sie denken sollen.

      Dann kommt so etwas raus!

      Wir sind doch ein gebildetes Volk,
      wir brauchen Bildung und Know-How, weil wir keine Rohstoffe haben, also ist Bildung und Wissen modern, jedenfalls in den 70igern war es der Zeitgeist. Alle wollen gebildet sein. Bildung gibt mehr Rum als Reichtum, oder? Rum befriedigt das Ego.

      Ich denke aus diesem Grund sind viele 1980 bei die GRÜNEN gegangen, weil sie auch naturwissenschaftlich gebildet sein wollten und deswegen den Grenzen des Wachstums geboten zu sein schien.. Aber dann ging erstmal an die reichen Unternehmer, die ihren Reichtum von der Ausnutzung der Natur generierten, indem sie verunreinigte Abwässer und Abluft in die Umwelt ließen. Da mußte ein Riegel vorgemacht werden, und schnell war ein Gesetzt da, damit da Filter eingebaut werden mußten. So, erstmal die Superreichen geschädigt, macht ja auch vielen Spaß, und dann kommen die anderen reichen dran,die reichen Bauern mit dicken Schleppern.

      Warum kann man das nicht mit mehr Bedacht angehen? Die Industrieunternehmen müssen mit Hilfe von Filtern das Abwasser und -luft sauber halten und die Landwirte und der Luft- Schienen- und Straßenverkehr genauso.

      Das ist eine Aufgabe für uns alle,warum muß da so viel Schuldzuweisung mitspielen? Und ich denke, dass in jedem Beruf so umweltschonend wie möglich gearbeitet wird, auch im Pflanzenschutz und Ackerbau.

      Alle arbeiten umweltfreundlicher, dachte ich und dann kamen die Paketdienste. Warum sind die eingerichtet worden? Weil viele zu faul oder geistig unbeweglich sind. Man muß seine Arbeit schon rational einrichten, damit man eine Paket bei der Post hat, wenn es am anderen Tag termingerecht ankommen soll, das geht, aber wenn man lieber was anderes denkt und im Handy rumdaddelt, und deswegen nicht schafft, dann müssen private Paketdienste diese Arbeit über Nacht erledigen. Früher ging es doch auch ohne Paketdienste, man mußte nur die Regeln der Post einhalten. Warum geht das heutzutage nicht mehr? Das ist doch sehr unökologisch, wie viel Energie kosten diese Paketdienste, nur weil wir zu faul sind?

      So,
      warum blamieren sich so viele Landsleute und sind stolz darauf, von der schmutzigen Natur und der Landwirtschaft nichts wissen zu wollen,
      verbreiten noch Phantasiebehauptungen?

      Die müssten sich doch eigentlich alle blamieren, oder?
      Die sind so dumm, dass sie sich von den NGOs ihren Geist gestalten lassen.
      Bildung ist gefragt,warum interesiert sich keiner für Ernährung?

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      • zmp_nachfahre sagt

        Anmerkung zu den Filtern – das ging parallel bzw. andersherum: Ein Frund meines Vaters war Geologieprofessor und hat in den 70ern zusammen mit Unternehmen Filteranlagen für Industriebetriebe entwickelt. Als die Grünen danach mit ihren Forderungen kamen, ließ sich das daher relativ schnell umsetzen – und sie konnten das als ihren Erfolg verkaufen. Dabei haben sie – wie bis heute – keinerlei produktiven Beitrag geleistet.
        Weiteres Beispiel: ein Kommilitone von mir war in Mainz im Stadtrat. Eines Tages kam er ganz stolz, sie hätten einen Grenzwert für irgendeine Emission geändert, der sei jetzt halbiert. Als ich fragte, wie das technisch umgesetzt werden solle, meinte er, das sei ihm doch egal, das müßten die Betriebe halt irgendwie hinbekommen.

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  20. Bergamasca sagt

    Oje. Ich ahne den Diskussions-Tsunami, der jetzt losbrechen wird. Daher schnell mein Senf:
    Nein, die Ernährung als Ersatzreligion ist kein rein deutsches Phänomen. Ich habe hier in Norditalien “Überfälle” militanter Veganer auf lokalen Landwirtschaftsfesten erlebt und Bauern gesehen, die bei diesem Spektakel fassungslos und mit Tränen in den Augen neben ihren Tieren standen, auf die sie so stolz sind; in unserem Tal werden nämlich autochthone Zweinutzungsrinderrassen mit akademischer Unterstützung vor dem Aussterben bewahrt.
    Was man vielleicht unbelegt behaupten könnte (ich zieh schon mal den Kopf ein), ist, dass die Deutschen in puncto arroganter Besserwisserei international die absoluten Spitzenreiter sind.

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    • Schmeckt gut sagt

      Moin. Soviel Selbstkritik muss sein: Volle Zustimmung 😉 Schäme mich immer noch für den Auftritt von Bobby und Chem in Brasilien.

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    • Ferkelhebamme sagt

      Mit Nutztieren öffentlich auftreten erfordert inzwischen Mut und starke Nerven. Der Großteil freut sich, die Tiere mal in echt zu sehen, und es macht Spaß, zu erklären und gerade Kindern die Berührungsängste zu nehmen. Aber die kleine, sehr laute Minderheit schafft es ducrh Anklagen, Beleidigen und Beschimpfen das zu verleiden. In Deutschland sind wir ja sogar in den eigenen Ställen, quasi unser zweites Wohnzimmer, nicht mehr sicher. Höchstrichterlich abgesichert. Da wird beschuldigt und an den medialen Pranger gestellt, selbst wenn sich die Anschuldigungen als haltlos erweisen, ist der Drops gelutscht, die ganze Familie gebrandmarkt. Rückhalt von irgendeiner Seite gibts nicht mehr.
      Viele schließen ihre Türen deshalb nicht nur, weil sie es finanziell müssen, sondern sie sich sagen: ihr könnt mich mal. Warum soll ich mir den Terror antun?

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      • Peterle sagt

        “Der Großteil freut sich, die Tiere mal in echt zu sehen, und es macht Spaß, zu erklären und gerade Kindern die Berührungsängste zu nehmen.”

        Ja, mal am Wochenende anstatt ins Phantasialand mit den Kleinen zu Tönnies oder Wiesenhof. Ein bisschen selber mit dem Bolzenschußgerät rumspielen lassen. Ein paar Kälbchen streicheln und anschließend bei der Törung und Schlachtung mitmachen lassen. Eine lustige Rundfahrt mit einem Tiertransporter wäre doch auch spaßig.
        Gehört doch alles dazu, oder kann man das den Kindern nicht zeigen ? Wenn nicht, warum nicht ?

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        • Ferkelhebamme sagt

          Ist möglich und sollte jeder mal machen. Und feststellen, dass Schlachtung und Transport nicht den von euch erzählten Horrormärchen entsprechen.
          Nächste Woche geht unser Altbulle zum Schlachten. Geliebt und handgestreichelt, begleiten werden ihn Trauer, tiefer Respekt und Dankbarkeit. Die Alternative, dass er bald tot in der Wiese liegt und entsorgt werden muss, ist keine.

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          • Inga sagt

            Also wird er im Schlachthof angenehmer für ihn getötet, oder?
            Wie alt ist er?
            Könnte man ihn noch als Zugtier gebrauchen?

        • firedragon sagt

          Peterle,

          natürlich kann man das den Kindern zeigen.

          Kinder gehen unvoreingenommen an das Thema Tod heran.
          Es sind die Erwachsenen drumrum, die den Kindern zeigen, wie sie damit umgehen.
          Kinder sind einfach wissbegierig und man kann ihnen die ‘Angst’ und ‘Ekel’ vor dem Töten nehmen oder schüren.

          Es gibt ein gesundes Maß an Angst und Ekel, diese Eigenschaft kann lebensrettend sein.
          Ein Zuviel davon bewirkt das Gegenteil.

          Ich erzähle Dir dazu was.
          Es kam eine Familie mit drei Kindern zu uns, um Kälbchen zu gucken.
          An diesem Tag hatten wir Hausschlachtung und ein Rind hing in Hälften da.
          Die Kinder gingen staunend daran vorbei. Entspannt, neugierig.
          Es war die Mutter, die sich wegdrehte und jammerte. Dadurch hat sie ein Kind verunsichert.
          Trotzdem wollten die Kinder viel wissen und dann erklärt man alles in Ruhe und kindgerecht, so dass sie es verstehen. Die Kinder sind geblieben, die Mitter nicht.

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          • Ferkelhebamme sagt

            Man kann Kindern, selbst wenn sie schon jugendlich sind, auch keine bettlägerige Oma zumuten.
            Alter, Krankheit, Tod, selbst Geburt (weil schleimig und blutig): alles bäh.
            Es muss glitzern, sonst gehört es nicht mehr in diese Gesellschaft.

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            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Manche Väter kippen auch beim Zusehen einer Geburt um.
              Bei der Geburt unseres zweiten Sohnes bat mich meine Frau, dass ich anwesend bin, es war ein Ereignis zusehen zu dürfen, wie unsere Sohn die Welt erblickt.

              • Heinrich sagt

                War bei allen drei meiner Kinder dabei. Jede Geburt war anders. Damals durften (mußten) die werdenden Väter in den Vorbereitungskursen noch das Hächeln mit üben.

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          • Peterle sagt

            OK, das ist jetzt ein einzelnes Beispiel 😉
            Es ist auch absolut nicht meine Meinung, das Kindern das alles nicht gezeigt werden sollte.
            Aber, egal um was es sich handelt, sind die meisten Eltern so, das sie ihre Kinder vor allem und jeden “schützen” wollen. Ich habe Mal eine E-Jugend im Fußball trainiert und es lag Schnee. Was meinst du was ich danach anhören müsste, wie ich die armen Kinder bei so einem Wetter draußen Fußballspieln lassen könnte….
            Aber abgesehen davon, ist es auch noch ein großer Unterschied, ob Kinder (und auch Erwachsene) Schlachtungen usw bei einem Bauern oder in einem Schlachthof sehen. Die Massentierhaltung/Transport usw. sind ja nunmal eine ganz andere Hausnummer.

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            • Ferkelhebamme sagt

              Ja? Was ist das anders?
              Und was ist am Transport so schlimm? Unsere Schweinetransporte sind viel stärker reglementiert als Schülertransporte. Das ist kein Scherz!

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              • Peterle sagt

                Ach, das ist doch dummes Zeug. Wie kann man Schweinetransporte mit Schülertransporte vergleichen?
                Das sind Stammtischparolen die niemand ernst nimmt !

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                • Ferkelhebamme sagt

                  Ach ja? Leider ist das praktische Erfahrung.

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                • Stadtmensch sagt

                  Peterle, Kritik sollte man immer schön begründen und in Fakten einpacken. Quellen prüfen!

                  Ist dann für alle interessanter als “Massentierhaltung\Transporte” in Verbindung mit “Hausnummer” zu droppen.

                  Ja, das macht viel Arbeit und kostet Zeit. Als Lohn winken Erkenntnis und Verständnis wie Nuggets nach mühsamer Goldwäsche…

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Ja, wie kann man Tiere überhaupt mit Menschen vergleichen?

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                • Smarti sagt

                  Peterle, vor kurzem hat Ferkelhebamme geschrieben, dass Tönnies 100 Tierärzte entlässt, weil die Kapazitäten im Schlachthof herunter gefahren werden. Was glauben Sie denn, was diese Tierärzte den ganzen Tag machen ? Sie schauen sich jedes Tier ganz genau an und zählen jede Schramme, jeden Biss und untersuchen nach der Schlachtung den Körper auf alte Verletzungen, innere Krankheiten usw. ….
                  Ein Tier, das nicht Top gesund ist, darf gar nicht geschlachtet werden – ein Transporteur, der nicht auf “seine” Tiere aufpasst, ist seinen Job los.
                  Für die Rinder und Schweine – und da werden viele jetzt aufschreien – ist der Gang zum Schlachter nichts anderes, als wenn wir zu einem Fussballspiel fahren. Aufregend, manchmal etwas stressig und nervig in der Schlange mit den vielen fremden Leuten… aber sonst nicht beängstigend.
                  Das Tier weiss nicht, dass es bald nicht mehr lebt – es kennt den Unterschied zwischen Tod und Leben einfach nicht !
                  Und deshalb hat es auch nie Angst vor dem Tod. Zumindest solange es nicht zuschauen musste, wie z.B. seine Kumpels von Löwen oder Wölfen gerissen werden.

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                • Hans Gresshöner,Landwirt sagt

                  “Ach, das ist doch dummes Zeug.”

                  wir sind die Fachleute,du bist Ideologe!

                • Inga sagt

                  Die drängeln sich doch auch und schreien darum.
                  Damit es ncht zu schlimm wird, muss man beiden genügend Platz lassen und vor allen Dingen
                  Schon vor dem Einsteigen stressfrei halten,
                  Also Schüler schön antreten, oder es sollte zu mindestens eine Aufsichtsperson an der Bushaltestelle stehen, um die Schüler zu beruhigen und sich nicht streiten, denn das gibt dann Stress. Das Verlangen die Schulbusfahrer.

            • firedragon sagt

              Peterle,
              es ist zum Einzelfall geworden.
              Vor 40 Jahren war das kein Einzelfall.
              Und was mich verwundert, diese extrem kurze Zeitspanne, in der etwas aus der menschlichen Evolution eliminiert wird.

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              • Reinhard Seevers sagt

                Die Ursprünge der Großschlachthöfe liegen in der Versorgung der Großstädte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Berlin war Vorbild für viele deutsche Städte. Und die Tiere kamen aus kleinen Haltungen von Höfen, die noch selber schlachteten. Alle Laberei ist der Dekadenz einer überversorgten Bevölkerung geschuldet, die von Bauern versorgt werden.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  “Meine Wurst is jut-Wo keen Fleesch is – Da is Blut – Wo keen Blut is – Da sind Schrippen – An meine Wurst is nich zu tippen!”
                  Heinrich Zille, 1916

                  Zentralschlachthof Berlin 1881: Durchgangskapazität täglich: 12400 Schweine, 5000 Rinder, 2900 Kälber….

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                • Stadtmensch sagt

                  Kenn ick gut!

                  Zille, Schmidt, Schrader, Busch, Lengren, Bidstrup uvm. war das was wir in der “SBZ” anstatt Micky Maus und Donald Duck
                  als “Cartoons” zur Verfügung hatten.
                  Zille, unbedingt lesenswert finde ich.

                  In meiner Stadt stehen die Ruinen des ehemaligen städtischen Schlachtofs nicht weit entfernt vom “Kaufland”.

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              • zmp_nachfahre sagt

                Übrigens: das ist auch nicht überall gleich! Ich war einige Jahre in Frankreich, und oft in Spanien. Dort ist es auf dem normalen Wochenmarkt völlig selbstverständlich, daß Geflügel oder Hasen, Kaninchen etc. mit Fell oder Federn am Marktstand hängen. Hierzulande ist es mittlerweile völlig verpönt, daß man noch irgendwelche Bezüge vom Fleischstück zum Tier hat – früher hingen doch in vielen Metzgereien noch die Tafeln mit den Aufteilungen für die verschiedenen Stücke – heute kann man froh sein, wenn eine “Fachverkäuferin” noch Rind- von Schweinefleisch unterscheiden kann…

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Diese Gesellschaft hat sich soweit von der Natur entfernt, vom Leben, vom Tod…, dass sie nur noch Weltfremde Ideologien verfolgt, über die die ganze Welt nur noch lacht. Ich wette, dass in 20Jahren kein geordnetes Gemeinwesen mehr möglich sein wird, weil die grundlegendsten Dinge weder verstanden, noch umgesetzt werden, noch finanziert werden können.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          “. Ein paar Kälbchen streicheln und anschließend bei der Törung und Schlachtung mitmachen lassen. Eine lustige Rundfahrt mit einem Tiertransporter wäre doch auch spaßig.”

          Bei der Schlachtung von Kälbchen war ich nie dabei, aber bei der Schlachtung von Schweinen für den eigenen Verzehr. Den Bolzenschuss hat ein gelernter Metzger gemacht, bei anderen war es verboten.
          Damals, also nach 1950 lag das tägliche “Fressen” nicht zu Spottpreisen im Supermarkt wie heute, damals war man froh, ein Stück Fleisch, oder Wurst zu bekommen.

          Übrigens, Fleisch aus Pflanzen gab es damals auch nicht.

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          • Inga sagt

            Dafür hat man Kartoffelpuffer gemacht
            oder
            linarm- oder Erbsensuppe, denn in den Hülsenfrüchten ist auch gutes Eiweiß, dass wir für unsere Rrnährung brauchen, deswegen brauchte man nicht täglich. Fleisch auf dem Speiseplan.
            Weil viele das heute aber haben müssen, macht man Fleisch aus Hülsenfrüchte und nennt es vegan.
            Schafft viele Arbeitsstellen.

  21. Harald Müller sagt

    Wenn hier schon ein Honeypot für religiöse Veganer aufgemacht wird:

    Mir konnte bisher noch immer niemand schlüssig erklären, wie man in einem totalitären Veganismus die Ratten in der Berliner Kanalisation kurz genug hält, sodass Berlin nicht zum Seuchenherd wird.

    Bitte, bitte, liebe Veganer, erklärt mir doch, wie das in der Realität (!) funktionieren soll, ohne gegen eure hohen moralischen Ansprüche zu verstoßen. Danke!

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