Bauer Willi
Kommentare 54

Aldi und Lidl sind schuld am Insektensterben

Natürlich habe ich die Überschrift bewusst reißerisch gewählt. Sonst liest sie ja keiner mehr. Und natürlich stimmt die Überschrift so nicht, aber auch ARD und ZDF arbeiten ja mit den gleichen Tricks, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen. Anschließend kann man ja die Halbwahrheit wieder zurücknehmen.

Interessant sind aber die Zahlen, die die “ZEIT”  bezüglich Flächenversiegelung und den damit verbundenen Folgen zusammengetragen hat.

https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2023-02/bodenversiegelung-eintagsfliege-oekosystem-discounter

Besonders lesenswert sind die Kommentare unter dem Artikel, aus denen deutlich wird, dass es den einen Königsweg nicht gibt. Wo sollen die neuen Wohnungen entstehen? In den Städten? Auf Industriebrachen? Oder doch auf wertvollem Ackerland, weil es dort zum guten Schluss immer noch billiger ist?

Was mich ärgert: dass vorhandene Immobilien verfallen und nicht renoviert werden, während an andere Stelle neue Infrastruktur geschaffen werden muss.

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54 Kommentare

  1. Ludwig sagt

    @Lady. Deutschland ist ein Exportland und die Käuferländer können oft nur mit Agrarprodukten bezahlen. Deshalb ist es aus Sicht der Industrie und Politik wichtig unsere Agrarproduktion zu reduzieren. Neulich konntest du im “Markt” sehen , daß die LEHs in vielen Segmenten gleiche Preise hatten. Da gibt es keinen Markt . Auch die Zerstörung der Schweinehaltung in Deutschland dient dieser Sache.Siehst du nicht das die Minister Habeck und Ozdemir das Mercusurabkommen unbedingt abschließen wollen ? Das dient nicht der heimischen Landwirtschaft , weil dann viele Agrarprodukte wie z.B. Rind- und Schweinefleisch, Zucker usw. hierher exportiert werden sollen. Regionalität und Bio werden doch so ausgehebelt. Das ganze ist doch ein sehr verlogene Sache.

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    • Lady sagt

      “@Lady. Deutschland ist ein Exportland und die Käuferländer können oft nur mit Agrarprodukten bezahlen. ”
      Ludwig, die Story stimmt so nicht.
      Wer hat denn unsere Autos gekauft? Doch nicht Länder, die nur mit Agrarprodukten bezahlen können. Da könnte der Ami ungehalten werden…
      Oder guck nach China.
      Und dass der Kaffeepflücker nicht mit dem Porsche losdüst, ist auch jedem klar.
      Natürlich ist für viele Länder der Handel mit Agrarprodukten der erste wichtige Schritt für eine wirtschaftliche Entwicklung. Noch wichtiger sind allerdings andere Rohstoffe, die wir eben selbst nicht haben.
      Aber gerade unser am Weltmarkt hochbegehrter Spezialmaschinenbau wird euch bei solchen Geschichten fragen, ob ihr nicht einen gepflegten Sprung in der Schüssel habt. Nach dem peinlichen Auftritt von den beiden Minister in Brasilien drängt sich ja auch dieser Eindruck in der Welt auf. Dummerweise gleich auf uns alle bezogen.
      Die Bauern tun sich jedenfalls keinen Gefallen, wenn sie jetzt irgendwelche Rindfleischkontingente eines seit Jahrtehnten nicht ausverhandelten Handelsabkommen (Mercosur) zum Riesenproblem aufbauschen Das ist schlicht nicht lösungsorientiert. Ich finde da auch den Ansatz der Freien Bauern nicht hilfreich.

      • Inga sagt

        Es ist ja nur ein Beispel,
        vergleichbar mit dem französischen oder holländischen Käse und anderen landw. Produkten für unsere Industrieprodukte

  2. Ludwig sagt

    @R.Seevers. Zerschlagung der LEHs. Das ist der politische Hebel über die LEHs die Agrarpreise unten zu halten. Schaue nur mal die Schweinepreise an . Trotz das fast 50% der deutschen Schweine vom Markt verschwunden wurden , geht der Preis nicht zur Kostendeckung über. Die Politik will 50% und das wird auch so kommen. Mit der Grillsaison im Mai/Juni wird der Preisschub , weil dann die eingelagerte Winterware fehlen wird und dann auch die 50% Bestandsvernichtung erfolgt ist, kommen . Das ganze ist jetzt nur mit Importware aus der EU und Chile überdeckt worden. Auch die “Freien Bauern” sehen übrigens den Einfluß über die LEHs so und fordern die Zerschlagung des LEH-Monopols.

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    • Lady sagt

      Ludwig, der Preisdruck kommt vom Verbraucher! Und der ist gegenüber dem LEH in einer starken Position. Der LEH steht einmal auf der Nachfrageseite und einmal auf der Angebotsseite. Das sind unterschiedliche Preisbildungsprozesse, und wir bewerten den Marktpreis eines Oligopsons anders als den eines Oligopols. Anders ausgedrückt: Die Zerschlagung des LEH führt zu einem Wohlfahrtsverlust auf die gesamte Volkswirtschaft gesehen. Willi lag da mit seiner Wutrede an den Verbraucher schon richtig. Es sieht doch in vielen Ländern nicht anders aus.

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  3. Rudolf Weishaupt sagt

    Erst mal vielen Dank für die Verlinkung des interessanten Zeit-Artikels!

    Vielen hier wird der Name Marco Scheel etwas sagen. Ich verfolge seine mithilfe des NDR entstanden YouTube-Videos seit einiger Zeit. Scheel ist ein junger Unternehmer, der für die Herstellung heimischer Wolltextilien (Pommernschaf) einen 200 Jahre alten Bauernhof gekauft hat und diesen entsprechend restaurieren und umbauen will. Über seine Probleme mit den Behörden gibt es unter anderem dieses Video:

    https://www.youtube.com/watch?v=4wa1w9JQjpk.

    Wohl gemerkt: Er will einen vorhandenen Bau umnutzen, keine neue Fläche versiegeln. Die Behörden hatten ihm signalisiert: Mach’ doch einen Neubau auf der grünen Wiese, das ist genehmigungtechnisch viel einfacher. – Schaut euch das Video mal an, es ist informativ und auch unterhaltsam.

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    • Arnold Krämer sagt

      So sind sie, unsere Baubehörden, kreativ immer dann, wenn es etwas zu verhindern gibt. Nur die “alten weißen Männer” haben gelegenlich noch einen A… in der Hose, nutzen Ermessensspielräume mit gesundem Menschenverstand, wenn sie denn Rückendeckung von “oben” haben. Die jungen,…… Männer/Frauen wollen aber alle noch etwas werden und nicht oben anecken.

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      • Ferkelhebamme sagt

        Unser neues Immissionsschutzgutachten für Tierwohlställe ist über die Stadt: zum Kreis: zum LANUV: zum Ministerium zur Entscheidung. (Beim LANUV liegen übrigens z.Zt. auch keine Anträge für Ställe mehr. Macht nur mir das Sorgen?)
        Das Gutachten für ein 500 m entferntes neu ausgewiesenes Gewerbegebiet wurde innerhalb von wenigen Tagen, mit Wochenende dazwischen, vom Kreis abgenickt.
        Der Aldi, der hier mitten auf die grüne Wiese gebaut wurde, ist nach nichtmal 10 Jahren da raus. Die Immobilie mit riesigen Parkplatz bleibt. Für immer versiegelte Fläche. Aber unser Hof ist umweltschädlich?

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    • Reinhard Seevers sagt

      Naja, ich stehe dem etwas differenzierter gegenüber. Der Scheel wollte seine individuellen Sofortinteressen, die ja auch die wichtigsten sind, ohne Umschweife umsetzen. Er ist ja nichts anderes, als der Pferdehalter oder derjenige, der ein ehem. Flüchtlingshaus zu Wohnzwecken nutzen möchte. Jeder hat ein Interesse, dem sich dann alle selbstredend anschließen müssen.
      Vernünftige Vorgespräche evtl. mit Anwalt oder eine Bauvoranfrage mit Widerspruchsrecht wäre auch eine Möglichkeit gewesen. So hat er mit Hilfe der Medien seinen Willen umgesetzt. Ich finde ihn etwas drüber.

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      • Rudolf Weishaupt sagt

        Immerhin ist er durch seine Medien-Kampagne ein Stück weitergekommen. Seine Beiträge erfreuen sich großer Beliebtheit.

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      • Rudolf Weishaupt sagt

        Hier wird viel geschimpft über die immer komplizierter werdende Bürokratie. Finde ich berechtigt. Wenn sich etwas verbessern soll, ist Unterstützung durch die Medien sehr wichtig. Marco Scheel drückt sich klar und verständlich aus, kommt auch mit seinen “Wut-Attacken” durchaus gut rüber. Dabei gerät er überhaupt nicht in Verdacht, irgendwelche “rechte” oder “querdenkerische” Blasen zu bedienen. Ich finde das gut. Und dass der NDR ihm eine Plattform bietet, zeigt doch, dass die Geschichte von den regierungskonformen oder gar “zensierten” ö.-r. Medien ein großer Quatsch ist.

        • Reinhard Seevers sagt

          Nöö, regionale Sender sind zwar Bestandteil des ÖRR, aber im Geschichtenerzählen sind sie gut. Das hat weniger mit Aufklärung zu tun, als mit zeigen, welche individuellen Sorgen und Alltäglichkeiten der Einzelne hat. Für die Landwirtschaft hat das in meinen Augen wenig gebracht, dafür sind die Einschaltquoten zu gering und der Aufreger viel zu klein.

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          • Rudolf Weishaupt sagt

            Erst mal ja, sie sind Bestandteil der ÖR. Und zweitens: Diese regionalen Sender berücksichtigen die individuellen Sorgen und Alltäglichkeiten der Einzelnen UND tragen damit zur Aufklärung bei! Deren Einschaltquoten, auch zum Thema Landwirtschaft, sind beachtlich. Welche private TV-Sender oder gar irgendwelche Internet-Medien wie z.B. “ansage.org” erreichen das?

            • Reinhard Seevers sagt

              OK, ich glaube, Sie überschätzen die Wirkung…..es hat sich nämlich nichts ins Positive geändert, im Gegenteil.
              Es ist alles schön anzusehen, spiegelt aber nicht wieder, was politisch und ordnungsrechtlich umgesetzt wird.
              Und die großen Lügen über Methan, Wasser foodprint, Nitrat etc
              werden weder thematisiert, noch ausgeräumt. Ich ordne es in die Rubrik Landlust und co ein.

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              • Rudolf Weishaupt sagt

                In welchen Medien wird objektiv und sachgerecht über landwirtschaftliche Themen informiert? Was denken Sie?

                • Reinhard Seevers sagt

                  Das ist ja das Problem, dies wäre die ureigensten Aufgabe des ÖRR….aber die haben sich der Regierungshaltung unterworfen, bzw. befeuern Lügen und Halbwahrheiten noch.

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                • Stadtmensch sagt

                  Selbst wenn objektiv und sachgerecht berichtet würde, heißt das nicht, dass der Medienkonsument daraus die richtigen Schlüsse ziehen kann.

                  Oft fehlen viele Informationen (werden nicht berichtet oder stehen schlicht nicht in der nötigen Qualität zur Verfügung), die zur Einordnung der journalistischen Thesen zur Landwirtschaft erforderlich sind.

                  Jedenfalls meine Meinung nach jahrelanger, teilweise intensiver Eigenrecherche zu “Problemen” in der Landwirtschaft.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Stadtmensch, es wäre ja wohl mehr als demokratisch, wenigstens die Gegenposition zu Wort kommen, zu lassen. Dann könnte man immer noch eine andere Sicht einnehmen. Aber ohne die Chance einer Gegenmeinung ist das in meinen Augen eine einseitig gesteuerte Medienarbeit.

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          • Rudolf Weishaupt sagt

            Reinhard Seevers sagt einerseits: Die Regionalsender der ÖR “zeigen, welche individuellen Sorgen und Alltäglichkeiten der Einzelne hat”. Immerhin! Wer tut das sonst? Statt mir zu antworten, schreibt er: Die ÖR “haben sich der Regierungshaltung unterworfen”. – Ach, Leute, ich versteh’ euch nicht.

        • Lady sagt

          ” dass die Geschichte von den regierungskonformen oder gar “zensierten” ö.-r. Medien ein großer Quatsch ist. ”

          Herr Weishaupt, ich habe noch nie von Zensur gesprochen. Und ich denke, viele wissen gar nicht, was das eigentlich ist.
          Aber eine sehr einseitige Berichterstattung muss eindeutig zu Fehlurteilen führen. Gerade die “Zeit” suggeriert, dass unsere Probleme im Bestand der Eintagsfliege oder in der Enthornung von Rindern liegen. Die Ernährungsweise ist dagegen ja schon ein komplexes Thema, aber eben auch nicht wirklich wichtig. Die Realität wird einfach ausgeblendet. Der Umbau einer Volkswirtschaft auf Klimaneutralität , auf nicht fossile Energieträger, dauert Jahrzehnte. Das ändert kein Gesetz und auch eine keine Wunschdarstellung. In der Zwischenzeit schrumpft der Kapitalstock, dummerweise trifft er parallel auf ein sinkendes Arbeitsangebot. Meine Generation geht in Rente, ein moderne Einwanderungsgesetz haben wir nicht. Das heißt, dass das Potential für zukünftiges Wachstum sinkt. Und diese Schlagzeile gehörte ganz nach oben in den Medien. Denn das ist keineswegs so lustig wie sich einige das offensichtlich vorstellen. Und ja, mir kommen da schon Zweifel, wenn unser Kanzler eine ganz andere Geschichte erzählt. Die hinten und vorne nicht stimmen kann. Bei der Landwirtschaft ist es nicht anders. Wenn sich ein Betrieb nicht mehr rechnet, wird er dicht gemacht. Punkt! Aber viele Menschen tun so als sei ein Gewinn etwas Schäbiges. Nein es ist notwendig, sonst geht ein Land pleite. Wie die DDR, da konnte man es doch schön sehen. Wird einfach verdrängt und stattdessen gewinnen planwirtschaftliche Ideen an Raum. Und ich finde, das man da den Menschen reinen Wein einschenken sollte. Und genau das sehe ich in ganz vielen Bereichen nicht. Obwohl gerade die Medien es besser wissen sollte, jedenfalls die privaten Medien. Tja, aber wenn ich diesen Druck gar nicht kenne…

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          • Lady sagt

            dass man einschenken sollte, doppel s , sorry.
            Irgendeiner unserer Veganer war da auch immer furchtbar nachlässig und kannte dass als Konjunktion offensichtlich nicht.

          • Rudolf Weishaupt sagt

            Hallo Lady! Sie erweisen mir ja die Ehre, mich ganz direkt anzusprechen. Ich gehe mal auf einige Ihrer Aussagen ein.

            „Gerade die ‘Zeit’ suggeriert, dass unsere Probleme im Bestand der Eintagsfliege oder in der Enthornung von Rindern liegen.“ – In dem von Bauer Willi zitierten Artikel steht nirgendwo etwas über Rinder oder Enthornung.

            „Der Umbau einer Volkswirtschaft auf Klimaneutralität , auf nicht fossile Energieträger, dauert Jahrzehnte.“ – Hoffentlich geht es schneller! (Nur meine persönliche Meinung.)

            „Das Potential für zukünftiges Wachstum sinkt.“ Ich nehme an, Sie meine die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten der landwirtschaftlichen Betriebe. Ich gehöre nicht zu denen, die so etwas lustig finden. Und ich stimme Ihnen zu, dass über die Existenznöte der lw Betriebe noch viel ausführlicher berichtet werden muss. – Immerhin machen die ÖR damit mittlerweile einen Anfang.

            Welche „ganz andere Geschichte“ erzählt denn unser Kanzler zu dem Thema, dass wir zu Diskussion steht? Haben Sie da irgendwelche Zitate oder konkrete Hinweise?

            „Und ich finde, dass man da den Menschen reinen Wein einschenken sollte.“ Ja, reinen Wein einschenken, so die Redensart, das ist immer richtig! Und das beginnt doch mit den individuellen Sorgen und Alltäglichkeiten in der Landwirtschaft. Genau das versuchen doch die ÖR-Medien in ihren Regionalprogrammen, wir auch Reinhard Seevers zugesteht. Schauen sie mal! Und die privaten Medien? Ich weiß nicht, ob es da so etwas gibt.

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            • Lady sagt

              Herr Weishaupt, Kanzler Scholz hat von Wachstumsraten wie zu Zeiten des ” Wirtschaftswunder” gesprochen. Ausgelöst durch Investitionen im Klimaschutz.
              Nun zeigen aber die beiden entscheidenden Faktoren für den Wachstumspfad, das angesprochene Potential, eher nach unten. Kapitalstock und Arbeitsangebot. Wenn ich ein AKW abschalte und durch
              Windkraft ersetze, habe ich doch noch nichts gewonnen.
              In der Landwirtschaft gibt es Vergleichbares. Der Biolandbau ist nicht das versprochene Wunderkand.Die Zusammenhänge lassen sich nicht einfach ändern ,nur weil sie nicht gefallen.
              Natürlich gibt es in den Medien , auch gerade in den Regionalsendern, durchaus zutreffende persönliche Schilderungen. Aber zur prime time spricht dann ein Rapper über Blühwiesen, ein Schauspieler über Milchvieh und ein Philosoph über Wirtschaft.

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              • Reinhard Seevers sagt

                “Ausgelöst durch Investitionen im Klimaschutz.”

                Ja ein schöner Aberglaube…Menschen geben Geld aus, weil sie dazu gezwungen werden. Haussanierungen und Heizungsumrüstung ergeben für den Einzelnen keinen Mehrwert, es sei denn alle wollen auf eigene Kosten die Welt retten. Der Kapitalismus basiert auf individuellen Wünschen und der Geldvermehrung. Beim deutschen Klimaschutz wird Geld vernichtet….einige Wenige profitieren und diese werden als Beispiel für einen ökonomischen Erfolg gewertet.

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                • Brötchen sagt

                  so isses……der grösste Irrsinn. der jemals erdacht wurde!

                  Langfristiger ökonomischer Unsinn…

                  es gibt aber Parallelen zur Lw. im Grunde genau das gleich.

                  sehe gerade das gelbe Klinkerhaus gegenüber….das wäre auch ein Verbrechen solche häuser zu verschandeln.

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                • Inga sagt

                  Die Heizungsumrüstung bringt doch Mehrwert, weil sie sparsamer arbeitet
                  und umweltschonender,
                  das bringt dann durch finanzielle politisch gewollte Förderung einen Mehrwert.
                  Besonders wenn das dann vor Klimskatastrophen schützt.

                • firedragon sagt

                  Inga,

                  Heizungs- und Haussanierung können sich Menschen mit Geld leisten und irgendwann in 20 oder 30 Jahren, wenn sie jetzt bei einer Sanierung jung genug sind, merken sie vielleicht eine Entlastung im eigenen Gelfbeutel.

                  Ältere Menschen, die ein Eigenheim und eine nicht so üppige Rente beziehen, sind finanziell nicht in der Lage, die Kosten für erzwungene Maßnahmen bis zum Datum xy aufzubringen.
                  Darum geht es !

                  Derjenige, der finanziell in der Lage ist, sein Haus bei Hsuskauf unzurüsten, kann das gerne tun.
                  Daraus einen Zwang zu machen, ist unter aller Kanone.

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                • Reinhard Seevers sagt

                  Durch das Gesetz zur Umrüstung und Sanierung sind von jetzt auf gleich Werte vernichtet, weil das Haus, was gestern noch 400.00€ wert war, nun nur noch 250.000€ wert ist. Es sei denn man investiert weitere tausende Euros und hofft, dass der Wert irgendwann honoriert wird, z.B. durch Verkauf.

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                • Lady sagt

                  Natürlich müssen diese Heizungspläne als nicht nur ökonomischer Unsinn vom Tisch. Aber die meinte ich nicht, und der Kanzler auch nicht. Bei ihm ist allerdings die Logik nicht ganz klar, jedenfalls nicht für Volkswirte.
                  Seiner Meinung nach sind es die Investitionen für die Dekarbonisierung, die solche Wachstumsraten bringen sollen. Investitionen des öffentlichen Sektors und natürlich der Privatwirtschaft, also der Unternehmen. Grundsätzlich stimmt das auch, über den Konsum, also Wärmepumpe statt Ölheizung, geht das nicht. Nur kann davon nicht die Rede sein.
                  Dass der öffentliche Sektor bereits heute mächtig mit seinen Investitionen in die analoge und die digitale Infrastruktur in Verzug ist, weiß jeder. Wichtig wäre jetzt den gesamten Strombereich umzugestalten. Aber da können wir glücklich sein, wenn wir uns nicht verschlechtern. Ansonsten fehlt schlicht das Geld .
                  In den Unternehmen entstehen zunächst mal Kosten, es werden Ressourcen gebunden und bestenfalls kann ein Rückbau verhindert werden. Energieintensive Unternehmen etwa wandern ab. Ebenso fehlt in anderen Bereich das notwendige Personal. Da entstehen einfach keine zusätzlichen Produktionskapazitäten und die wären eben notwendig. Wir sehen also eher eine Deindustrialisierung. Unser Land verliert massiv an Wettbewerbsfähigkeit und der Kanzler hat Träume vom Wirtschaftswunder. Nach dem Krieg war alles kaputt, da entstand etwas Neues. Das war aber eine ganz andere Situation. Jegliche Parallelen sind völlig abstrus.

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                • Brötchen sagt

                  Inga das ist doch das Problem:

                  “Die Heizungsumrüstung bringt doch Mehrwert, weil sie sparsamer arbeitet und umweltschonender,”

                  Ich habe gerade zwei Häuser in Betrieb durch Zufall, eins mit über 20 Jahre alter Ölheizung und meins hat moderne Gasbrennwerttherme ( 1 Jahr alt).
                  Letzteres hat wesentlich höhere Kosten wenn ich richtig heizen würde, wäre das fast unbezahlbar.

                  Das alte Haus ist Anfang achtziger gebaut und hat auch Porotonziegel, aber ohne Wärmdämmputz aber mit Gussheizkörpern. Neue dichtere Fenster.
                  Also vom Baukörper fast vergleichbar.
                  Ansich ist ein freistehendes Eigenheim energietechnischer Luxus. Du kannst nicht ohne eine gewisse Wärmemenge reinzustecken, so ein Haus betreiben.

                  Eine Wärmepumpe hat auch nur eine Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren, im Prinzip ist das eine Kühlanlage, wo ein Motor läuft
                  Wir betreiben als Betrieb ein größeres Kühlhaus mit Kühlanlage. Dreimal darfst Du raten wie lange die Lüfter am verdampfer halten…Tätärätä…….höchstens 5 Jahre, wenn überhaupt sind auch jedesmal paar Tausend.
                  Wenn Du mal Experten hörst hält dieser Motor auch nur, wenn er optimal eingesetzt wird und nicht 24 h läuft!
                  Die Wärmepumpe ist ja nur der neueste Schrei weil sie:
                  1. strom nutzt
                  2. am effektivsten Strom zu Wärme umwandelt

                  Jeder hat aber in der Schule und auch im Studium gelernt, das Strom als Heizenergie zu nutzen unwirtschaftlich ist, da bei der Erzeugung die Wirkungsgrade extrem schlecht sind! Und der zig mal umgewandelt wird bzw. Übertragungsverluste hat.
                  Das trifft nur bedingt auf Atomstrom zu und
                  wenn Du Überflussstrom von erneuerbaren Energien hättest.
                  Bloss wenn Du den gerade brauchst, hast Du den eben nicht!

                  Meines ERachtens ist die Wärmepumpe ne gute Sache, kommt aber auf den Anwendungsfall an.
                  Nimm ein Renterpaar was in einer Wohnstube mit Kamin sitzt und die sollen für 40 Tsd eine neue Heizung einbauen?
                  nehmen wir an, die leben noch 20 Jahre sind pro Jahr 2000 reine Invest.

                  Meines ERachtens sind das reine Milchmädchenrechnungen, wie im Prinzip alles was in diesem Land noch passiert!
                  Im Moment potenziert sich das gerade an allen Ecken und Enden. Und woanders interessiert das, was wir hier machen kein Mensch.
                  Meines Erachtens liesse sich das ganze viel einfacher lösen. jetzt bei den hohen Energiepreisen, sieht sowieso jeder zu, wie er sparen kann.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Gestern Abend, Talk im Hangar, da war dies auch Thema…lohnt sich zu schauen.

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  4. Ludwig sagt

    Eigentlich müßte es heißen , daß ALDI ,LIDL usw. und die Politik dieses Insektensterben zu verantworten haben, denn die Politik hat immer gegen den Rat des Kartellamtes die ständigen Fusionen und Übernahmen des LEHs per Ministererlaubnis durchgezogen. Mit dem ständigen Preisdruck und damit des immer billiger, wurden alle LEH-Lieferanten und damit auch Rohstofferzeuger, z. B. die Bauern, zu immer effizenteren Wirtschaften gezwungen. Damit hat man das romantische und nachhaltige Wirtschaften bei den Bauern immer mehr erschwert. Die ehemalige 100% Weidewirtschaft ging dann nicht mehr , sondern diese rein und raustreiberei zum Melken war uneffektiv und vieles andere mehr. Entsprechend mußten die Felder , Maschinen auch immer größer werden. Produktion je Quadratmeter , Milchleistung je Kuh, Kraftfuttereinsatz je Liter Milch , Arbeitszeiteinsatz je Tier , Tageszunahme , Futterverwertung, Ferkel/Sau/Jahr, usw. waren und sind heute die Parameter. Auch ist damit die Arbeitskräfteauslastung um mehrere 100% gestiegen. So ist heute ein Arbeitsplatz in der Landwirtschaft überhaupt einer der teuersten im Lande. Eine Verbesserung kann nur mit der Zerschlagung des LEH-Monopols erfolgen. Letzlich muß heute die Politik ihre eigenen Fehler wieder korrigieren. Statt Fehler zuzugebeben wird mit harter Hand gewütet. Siehe die Niederlande !

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    • Reinhard Seevers sagt

      “Eine Verbesserung kann nur mit der Zerschlagung des LEH-Monopols erfolgen.”

      Da bist du dir ganz sicher? Kleinere Einheiten erhöhen ersteinmal die Kosten wieder, worauf die Sozialverbände weitere Lohnerhöhungen fordern, die die Wirtschaft und der Steuerzahler leisten können müssen….und schon dreht sich das Karussell erneut. Ohne die Änderung des politischen, gesellschaftlichen und kapitalistischen Systems wird’s nicht gehen. Das ist nicht gewollt, also wird’s auch nix mit Änderung.
      Da wird eher das Kapital anders generiert und den Menschen gleichzeitig als Weltrettung verkauft: Ernährungsumstellung und Digitalisierung!☝️

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  5. Sonja Kaiser sagt

    Tja… da ersetzt ein Problem das Nächste. Aber ist das nicht überall so ?
    Gerade “grüner Strom” versiegelt Fläche. Die AKW´s werden abgeschaltet und dafür unzählige Windräder und Solaranlagen aufgestellt.
    Paris versinkt bereits nach 10 Tagen Streik im Müll ( im Dorf sähe dies nach 3 Monaten nicht so aus ).
    In den Innenstädten sterben die Läden und dafür werden auf der grünen Wiese Baumärkte, Möbelmärkte, Post-Zentrallager und Billigheimer gebaut. Dann noch ein MC-Donald und riesige Parkplätze.
    Bei uns ist die Autoschlange vor dem Mäckes am Samstagmittag nicht selten bis zu 1 km lang.
    Aber Schuld sind immer die Anderen.

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    • Inga sagt

      Das ist erstmal, um sich wichtig zu machen,
      wie auch die Schuldzuweisung der Landwirtschaft, wurde ja 2 mal wewähnt!

      Warum sind denn in den Bächen und Flüssen so viel Nährstoffe für Algen?
      Ich dachte im Meer kommt zu wenig an.

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  6. Arnold Krämer sagt

    Ein wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit den Landentzügen wird selten bis nie thematisiert. Durch die Landentzüge fließt sehr viel außerlandwirtschaftliches Kapital in den Agrarsektor, was dabei hilft, auf der einen Seite Betriebe zu entschulden, auf der anderen Seite Investitionen vorzunehmen, die sonst eher nicht getätigt würden.

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      • Arnold Krämer sagt

        Richtig, in vielen Regionen Westdeutschlands ist der Weg des Bodens von Landwirt zu Landwirt eher selten und sehr teuer geworden.

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        • Mark sagt

          Und es führt zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Landwirtschaft. Mit Bauland Gesegnete sind hier klar im Vorteil. Nicht selten treiben diese auch die Pachtpreise nach oben, was dann wiederum Kapitalabfluss aus der LW bedeutet.

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          • Reinhard Seevers sagt

            Die Segnung ist eben eine Segnung. Wenn Gemeinden riesige Industrieflächen ausweisen, dann ist das wohl kaum gesellschaftlich geächtet, sondern gewünscht. Die Segnungen sind gesellschaftliche Wünsche an Stellen, die logistisch vorteilhaft liegen. Die großen Projektentwickler wie z.B. Panattoni servieren dann riesige Logistikunternehmen wie z.B. Noerpel beste Lagen an den Autobahnen dieser Republik, um die schnelle und kostengünstige Versorgung der Bürger zu gewährleisten….usw. usw…..das Rad wird durch die gesellschaftlichen Ansprüche und dem Kapitalismus nun Mal manifestiert. Wer das ändern möchte, muss Mensch und System ändern.

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    • Smarti sagt

      Herr Krämer, ja, das ist ein wichtiges Detail. Beim Verkauf von Land “muss” ja der Erlös wieder in die Landwirtschaft gesteckt werden, sonst müsste man mehr als die Hälfte an Steuern abführen. Also sorgt dieses Gesetz auch dafür, dass “versteckt” die Preise für alle Landwirte zu tief bleiben, weil einige Betriebe sehr groß bauen, um ihr Kapital zu versorgen. Diese Betriebe können dann natürlich auch eine Zeit lang sehr Viel, sehr “billig” produzieren.
      Andererseits ist dann für stadtnahe Landwirte der Boden – egal für Pacht oder Kauf – selten und damit unbezahlbar ( im Vergleich zum Erlös der landw. Produkte), so dass sie immer mehr Land verlieren und schlussendlich die Landwirtschaft einstellen/ auf Hobby umstellen.

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        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Es sind nur 42 %, das ist richtig, aber die anderen Einnahmen müssen auch mit 42 % versteuert werden. Somit ist der Lohn bäuerlicher Arbeit noch weniger Wert.

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          • Ostbauer sagt

            Mal sehen, ob ich es noch richtig zusammen bekomme?
            Bei Landverkauf (Betriebsvermögen oder Sonderbetriebsvermögen).
            Verkehrswert(Erlös) – Buchwert(Anschaffungskosten) = zu versteuernder Gewinn
            (Aufdeckung stiller Reserven). Einkommenssteuer in der Regel bei den Preisen 42%(Höchstsatz). Möglichkeit einer sogenannten 6b-Rücklage bei Reinvestition in den Erwerb von landwirtschaftlichen Flächen, Neu-,Um- und Ausbau von Betriebsgebäuden innerhalb von 4 Jahren(in bestimmten Ausnahmen 6 Jahre).
            Herr Krämer weiß da sicherlich besser Bescheid.

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    • Bergamasca sagt

      @Arnold Krämer: “fließt sehr viel außerlandwirtschaftliches Kapital in den Agrarsektor …”
      Gibt es Informationen, wie stark hier auch die organisierte Kriminalität involviert ist? Stichwort Geldwäsche.

  7. Reinhard Seevers sagt

    Das ist eines von unzähligen Zielkonflikten, die diese Gesellschaft beackern muss. Die bestehenden Gesetze verhindern meistens Alternativen und die Distribution aufgrund der zunehmenden Urbanisierung wird ihr Übriges dazutun. Es wird allen Infrastrukturmaßnahmen genauso ergehen….z.B. Eisenbahnstrecken wie die jahrelang geplante Verbindung Hannover- Dortmund, hier ist der NABU bereits aus dem Dialog ausgetreten….das wird interessant.

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  8. Frikadellen piet 44 sagt

    moin reißerischer Willi und mitkommentatoren das hört sich alles sehr gut an wir sollten also mehr die Discounter meiden und wie wir das andere Regeln können keine Ahnung

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