Bauer Willi
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„Es ist ein gutes Zeichen, wenn man persönlich angegriffen wird“

Ich habe ein Gespräch mit Axel Bojanowski geführt. Axel Bojanowski ist Journalist bei der Zeitschrift „Welt“ und Buchautor. Er hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „33 erstaunliche Lichtblicke“ und dem sehr vielversprechenden Untertitel „Warum die Welt besser ist als wir denken“. Deshalb habe ich den Kontakt zu ihm gesucht um zu hören wie er so denkt.

Bauer Willi (BW) : Herr Bojanowski wie kommt man als Journalist dazu so positive Dinge zu schreiben? Es heißt doch „Only bad news are good news“.

Axel Bojanowski (AB): Ich schreibe ja viel über Klima und Umwelt. Da ist Apokalyptik unter Journalisten zu einer Art Chiffre fürs Dazugehören geworden, den Untergang der Welt zu beschwören und den Menschen als das böse Geschwür auf Erden darzustellen. So beweist man, dass man keine Bedrohung für andere Journalisten ist. Ich finde, Umweltthemen sind wichtig, weshalb es ein Gewicht braucht, dass diese einseitige und irreführende Perspektive gekontert wird. Ich habe Kinder, und ich möchte nicht, dass die mit dieser irrigen apokalyptischen Sicht der Dinge groß werden. Mit Apokalyptik kann man keine Zukunft gestalten.

BW: Haben Sie eine Idee, warum es zu dieser apokalyptischen Denkweise gekommen ist. In meiner Jugend in den 60er Jahren war das aus meiner Erinnerung noch nicht so und hat sich erst in den letzten 10 Jahren so entwickelt.

AB: Meiner Wahrnehmung nach hat das in den 70er-Jahren begonnen und war eine Gegenbewegung zum Wirtschaftswunder. Es kam in den 50er- und 60er-Jahren in Europa und ganz besonders in Deutschland zu enormem Wohlstand. Da wurde es attraktiv, den „Neureichen“ Sand ins Getriebe zu streuen. Und dazu eignet sich Umwelt-Apokalyptik hervorragend. Dies wurde verbunden mit Kapitalismus-Kritik, man wandte sich gegen die Wirtschaft und die Unternehmer, die die „Erde kaputt machen“. Wenn man das als Journalist verstärkte, konnte man so zeigen, dass man dazugehört. Wenn man sich – so wie ich – dagegenhält, wird man als Störenfried wahrgenommen, und das kommt in der „Szene“ nicht unbedingt gut an.

BW: Genau das ist mir auch aufgefallen. Gerade die Überschriften in Ihrem Buch neigen zum Widerspruch. Da ist oft von der „Mär“ die Rede, Sie berichten darüber, dass Europa immer grüner wird und die Zahl der fast ausgerotteten Tiere rasant zunimmt. Wie reagieren Ihre Journalisten-Kollegen auf solche Sätze? Der Begriff „Leugner“ ist ja sehr in Mode gekommen. Werden Sie als „rechts“ abgestempelt?

AB: Es ist ein gutes Zeichen, wenn man persönlich angegriffen wird. Das beweist nämlich, dass die Argumente fehlen. Man versucht zu diffamieren, zu diskreditieren, denn man fühlt sich unter Rechtfertigungsdruck. Das ist unbequem, weil man sich mit Fakten auseinandersetzen muss. Da ist es einfacher zu sagen, der ist rechts und zu glauben, die Diskussion so beenden zu können.

BW: Es gibt in der Landwirtschaft viele Mythen und Falschbehauptungen, die ständig wiederholt werden. Ein Beispiel:  15.000 Liter Wasser, die angeblich für ein Kilo Rindfleisch „verbraucht“  werden. Wenn man dem Mitbürger vorrechnet, wieviel Liter das bei einem Rind von 700 kg sind, fängt er auch an daran zu zweifeln, dass die Zahl stimmen kann. Vorher hat er aber darüber noch nie nachgedacht. Und trotzdem ist dieser Unsinn nicht auszurotten.

AB: Ja, das ist ganz typisch. Es gibt in den Medien selten Korrektive für umweltapokalyptische Behauptungen. Eine Pressemitteilung von Greenpeace wird behandelt wie eine Studie. Man findet irgendeinen Stoff in irgendeinem Produkt und gleich ist die Rede von „Gift in …“ die Rede, völlig unabhängig von der Dosis, die oft weit unter dem Grenzwert liegt. Mit hochmodernen Detektionsmethoden kann man halt alles nachweisen. Diese Überschriften bringen dann große Aufmerksamkeit, bringen Leser und bringen den Umweltorganisationen die Spenden. Es gibt eine gut eingespielte Zusammenarbeit zwischen NGOs und Medien. Die spielen sich die Bälle zu.

BW: Das fehlende Korrektiv finde ich sehr bedenklich. Mit den Sozialen Medien hat die Vierte Macht im Staat, die Medien, an Bedeutung verloren.

AB: Der Journalismus ist durch die Sozialen Medien unter Druck geraten und zwar in einem positiven Sinn. Jetzt gibt es die Möglichkeit, Dinge gerade zu rücken und mit Fakten zu überzeugen und so zu zeigen, dass die NGOs auch nur eine Lobby sind, die wie andere Lobby-Organisationen unterwegs sind.

BW: Ich habe vor kurzem eine Überschrift in der Süddeutschen Zeitung gelesen, dass bei Tomaten und Kartoffeln eine Krankheit das Wachstum gefährdet. Das hat mich interessiert. Tatsächlich handelte es sich bei dieser Krankheit um die Krautfäule, die es schon so lange gibt wie diese Pflanzen in Europa wachsen.

AB: Ein typisches Beispiel. Als Journalist rennt man beständig hinter etwas vermeintlich Neuem hinterher und schaut nicht mehr nach, ob es das schon mal gegeben hat. Denn dann hätte man ja keine Nachricht. Kritische Recherche in diesem Themen wird auch selten belohnt, und dann kommen solche Meldungen dabei heraus, die dem Leser wieder bestätigen sollen, dass der Klimawandel zuschlägt.

BW: Zurück zu den 15.000 Liter Wasser. Kann man solchen Falschbehauptungen überhaupt begegnen?

AB: Ich glaube, dass sich da aktuell etwas ändert. Bei Twitter gibt es ja eine neue Funktion, mit der mögliche Unwahrheiten von den Lesern korrigiert werden können. Das gab es vor zwei Jahren noch nicht. Auch die Künstliche Intelligenz kann man ja schnell befragen und damit manche Falschbehauptung aufdecken. Auch das ist ja neu. Wobei auch nicht alles stimmt, was die Künstliche Intelligenz so von sich gibt. Trotzdem scheint es zunehmend schwieriger zu werden, Unwahrheiten ständig zu wiederholen.

BW: Das passt recht gut zu einer Frage, die ich seit langem habe. Ist Wikipedia noch eine seriöse Quelle oder wird die nicht auch instrumentalisiert?

AB: Es ist wie mit der Künstlichen Intelligenz: es steht viel Falsches drin. Man muss wissen, dass Wikipedia mittlerweile weitgehend in der Hand von Aktivisten ist. Das ist auch bekannt. Man kann Wikipedia auf keinen Fall als Quelle nehmen und jeder der das tut, disqualifiziert sich damit selbst.

BW: Sie haben Kinder, wir haben Enkel. Ist das die letzte Generation?

AB:  Nein, aber sie werden vermutlich böse sein auf unser Verhalten. Sie werden wohl die Dinge selbst in die Hand nehmen. Die typischen Umweltaktivisten haben offenbar vergessen, auf welcher Basis unser Wohlstand und auch deren Wohlstand aufgebaut wurde. Das ist halt fossile Energie, und das war die Atomkraft – sie einfach gleichzeitig abzuschaffen wirft fundamentale Probleme auf. Die wirklichen Experten denken deshalb ja auch ganz anders über Energieversorgung als es von bestimmten Kreisen und in den meisten Medien dargestellt wird. So Leute wie Sie halten ja beim Thema Landwirtschaft auch dagegen und stellen den Behauptungen Fakten gegenüber. Das führt natürlich auch dazu, dass man Widerstand aushalten muss. In der Wissenschaft führt es leider dazu, dass diese Stimmen weniger werden, weil man sich dem Stress nicht mehr aussetzen will. Und man möchte ja auch weiter Fördermittel bekommen.

BW: Mehr Optimismus, schreiben Sie in Ihrem Buch. Aber wie?

AB: In den Medien und in Schulbüchern wird die Landwirtschaft ja inzwischen so dargestellt, als ob das etwas Böses wäre. Das ist doch irre, dass man die Grundlagen der Zivilisation, was ja die Landwirtschaft definitiv ist, als etwas Böses darstellen kann. Es ist aber mittlerweile der Trend, dass alle, die produktiv sind, geschmäht werden und all diejenigen, die unproduktiv sind, sich gegenseitig die Bälle zuspielen.

Lieber Herr Bojanowski, ganz herzlichen Dank für dieses erfrischende und offene Gespräch. Von meiner Seite verbunden mit der Empfehlung, Ihr Buch zu lesen. Es heißt: „33 erstaunliche Lichtblicke – warum die Welt besser ist als wir denken“.  Erschienen ist es im Westend-Verlag.

Bildquelle: Credit Matthias Giordano

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112 Kommentare

  1. Andreas sagt

    Bröcker. „Ich bin da optimistischer und glaube an die Fähigkeiten der Generation meiner Enkel und spätere Generationen.“
    Herr Bröcker genau das unterscheidet uns. Sie hoffen, dass ihre Enkel schon irgendwie mit ihren Hinterlassenschaften fertig werden.
    Ich dagegen will alles mir mögliche unternehmen, dass meine drei Kinder und drei Enkel nicht in die Lage kommen nur noch Probleme zu bewältigen, die unsere Generation verursacht hat.

    • Thomas Bröcker sagt

      Viel Spaß bei der Lösung der selbst beschworenen Probleme !
      Ich denke, ich habe meinen Anteil zur „Weltrettung“ geleistet … für meine 4 Kinder und 4 Enkel …😊😊😊😎 … und ich bleib dran !!!

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  2. Thomas Bröcker sagt

    @Andreas
    Warum könnt ihr es einfach nicht ertragen, dass die Welt vielleicht, auch ohne der Bio-Schiene zu folgen, eventuell doch nicht untergeht. Es ist schon seltsam, wenn allein die Ansage von „33 erstaunlichen Lichtblicken“ die volle Breitseite „Klima-Wandel-Leugner“ auslöst. Irgendwie positiv und optimistisch ist wohl gegen eure Natur.
    Die Stimmung, die von euch Apokalypse-Erzählungs-Profiteuren ausgeht, ist es, die „das Klima“ (in dem Falle das zwischenmenschliche und gesellschaftliche K.) so vergiftet.
    Nichts ist scheinbar so gefährlich wie auch nur der Ansatz von Gegenrede gegen eure Untergangsphantasien.
    Ich bin da optimistischer und glaube an die Fähigkeiten der Generation meiner Enkel und spätere Generationen.

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  3. Andreas sagt

    Dr. Willi: „Typen wie @Andreas ist er natürlich ein Dorn im Auge weshalb er ihn dann gleich mal mit dem Prädikat „Klimaleugner“ versieht. Dabei ist davon im Gespräch überhaupt keine Rede.“ Was mir auffällt: Immer wenn Dr. Willi keine Argumente mehr hat , wird er persönlich! Ich habe Bojanowski auch nicht als Klimaleugner bezeichnet, sondern als Klimawandelleugner. Bitte richtig zitieren. Das renommierte Klimaforscher dies auch so sehen, lesen sie hier:
    https://www.pik-potsdam.de/~stefan/bojanowski.html

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  4. Auch ich bin der Meinung, daß in den Medien in extremem Umfang apokalyptisch aufgeheizte Artikel und Meldungen überwiegen. Das gilt nicht nur für Umweltfragen, ist ein generelles Medienproblem.

    Es gibt tatsächlich so viele positive Entwicklungen in der Welt, die weithin übersehen werden und über die nie berichtet wird.

    Aber es ist auch nicht zu übersehen, daß es ernsthafte Probleme gibt, denen wir uns zuwenden müssen. Viele positive Entwicklungen sind nur positiv, weil es eine positive Korrektur eine zuvor sehr negativen Entwicklung ist (ein Beispiel: daß es Fische in unseren Flüssen wie z. B. die Ruhr gibt, ist ein Fortschritt, nachdem es den sehr schlimmen Rückschritt gab – es gab wegen der Verschmutzungen, genauer: Vergiftung, der Ruhr keine Fische mehr dort; gut, daß es wieder welche gibt!).

    So ein Problem haben wir mit dem dramatischen Artenschwund (Insekten, Vögel, Bodenlebewesen), und es ist sicher unbestritten, daß die konventionelle Landwirtschaft daran einen sehr hohen Verursacheranteil hat. Auch der Anstieg des CO2, woher auch immer es resultiert und zu was auch immer es führt, ist ein Problem.

    Ich habe nun einen Artikel entworfen (er ist im peer-review), der schildert, wie wir beide Probleme mit Hilfe der Biolandwirtschaft angehen können. Hier finden Sie das Abstract und eine Kurzfassung: https://www.bernhard-wessling.com/cdr_bioagriculture_sustainability, und oben auf der Seite einen Link auf meine Seite bei researchgate, von wo aus Sie den kompletten Artikel (original: englisch, oder übersetzt ins Deutsche) herunterladen können.

    Ergebnis meiner Studie: der Kattendorfer Hof (https://www.kattendorfer-hof.de, 450 Hektar Pachtland) hat nicht nur eine sehr positive Biodiversitätsbilanz mit viel mehr verschiedenen Insekten- und Vogel-Arten auf den Äckern und Weiden, sondern auch eine sehr gute Klimabilanz:
    – die Böden speichern viel CO2, und zwar mindestens 3mal, wahrscheinlich sogar 8mal mehr als der Betrieb an CO2 (Diesel, Erdgas etc) und CO2-Äquivalenten (Methan von unseren Milchkühen und Rindern) emittiert.
    – Netto leistet der Hof pro Jahr 3.404 t an „negativen CO2-Emissionen“. Wenn eine CCS-Anlage so viel speichern würde, könnte sie dafür mehrere 100.000 € an Einnahmen verbuchen. Das kann der Hof leider nicht.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Ich finde, wer agrarische Erzeugung mit einer Co2-Erzählung verkaufen muss, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren. (transformiertes Zitat von Karl Lagerfeld)🥳

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      • Brötchen sagt

        ja da oben das typische bsp. wo bestimmte blasen denken bzw. sich einbilden, was man einem Wirtschaftssystem überhelfen kann, was kurz vor dem abnibbeln ist.

        und dann sind sie alle schnell verschwunden. gibt der Robert denn noch Interviews? lebt der noch.

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        • hallo @Reinhard Seevers und @Brötchen,

          ich bin einer der Gesellschafter des Kattendorfer Hofes und war bis vor 2 Monaten einer der Geschäftsführer (aus Altersgründen jetzt um einige Jahre verspätet ausgeschieden). Der Hof (https://www.kattendorfer-hof.de) ist seit 30 Jahren aktiv und verkauft biologisch erzeugte Lebensmittel, zum einen über unsere „solidarische Landwirtschaft“, zum andern über unsere 7 eigenen Hofläden, davon 5 in Hamburg.

          Wir bekommen die „negativen CO2-Emissionen“, diese Leistung für die Gesellschaft, genausowenig bezahlt wie unsere enormen Leistungen für die Erhaltung und Verbesserung der Artenvielfalt. Wir werden bezahlt durch Ernteanteile, die man bei uns abonnieren kann, und durch den Verkauf der Lebensmittel in den Läden: Milch, Käse, Quark und Joghurt aus unserer eigenen Käserei, Fleisch von unseren Rindern und Schweinen (die seltene alte Rasse Angler-Sattelschwein), und um die 50 Gemüsesorten. Wir versorgen tausende von Menschen mit unseren Lebensmitteln.

          @brötchen: Wir befinden uns also nicht (und ich erst recht nicht) in einer Blase, die sich was einbildet, sondern wir erzeugen Lebensmittel, mit denen sich Menschen gesund, sehr variantenreich und mit sehr geschmackvollen Produkten ernähren können.

          Bei unseren Ernteaktionen (Möhren, Zwiebeln, Kartoffeln) kommen zahlreiche Familien, sodaß auch viele Kinder erleben können, wo die Lebensmittel herkommen: sie wachsen nicht im Edeka-Regal!

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          • Reinhard Seevers sagt

            „Wir versorgen tausende von Menschen mit unseren Lebensmitteln.“

            Und das tun eben Hunderttausende andere ebenso. Wo ist jetzt der „Mehrwert“? Ich sag es Ihnen: Es ist das „gute Gefühl“ welches dem Kunden durch wolkenreiche Wortkreationen mit verkauft wird. Der Markt funktioniert immer unter der Prämisse des individuellen Mehrwert. Für den einen ist es der Preis, für den nächsten die ideologische Erzählung, für den dritten das gute Gefühl usw. Am Ende geht es aber um Nahrung. Erst wenn Knappheit herrscht, wird der Mehrwert in Wert umgewandelt.

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          • Brötchen sagt

            ja Herr Wessling ich betreibe auch Gartenbau und Tierhaltung und betreibe auch Selbstvermarktung. bloß ist das keine Einkommensquelle!
            indem sie ihr gutes Gefühl herausstellen und dieses wir sind die guten kennzeichnen,isr das schon die blase.
            und das schlimmste ist, sie oder andere vermitteln das Leuten die nicht dahinter gucken können und ziehen sie in die Blase.
            ich hatte genug mit Bio usw zu tun und kenne die Umstände usw. isr ja alles auch schön….finde ich auch gut. aber es ist eben zu teuer bei zuviel Aufwand, der nicht wirklich zu begründen ist, außer mit dem guten Gefühl

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            • es ist eben nicht zu teuer, sondern die anderen Lebensmittel, die konventionell erzeugt werden bzw die mit Rohstoffen aus dem Ausland, sind zu billig, weil die Agrarsubventionen nach anti-ökologischen Maßstäben (nämlich nur nach Fläche) berechnet werden. Ich stelle kein gutes Gefühl heraus, sondern beschreibe und quantifiziere objektiv feststellbare Umwelt- und Klimaschutzleistungen.

              Ich kann nichts dafür, daß Ihre Selbstvermarktung keine Einkommensquelle ist, beim Kattendorfer Hof (https://www.kattendorfer-hof.de) leben über 80 Menschen von den Einnahmen.

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              • Thomas Bröcker sagt

                Ich habe mir die Preisgestaltung des Kattendorf Hofes mal angesehen. Das ist doppeltes Bio-Laden Niveau. Das geht nur mit eine kleinen reichen Klientel in Hamburg.
                Die „Berliner Preise“ liegen bei 150 bis 170 % ggü. Bio-Laden und die Abnahme ist rückläufig (Rückgang von fast 1.000 Kisten auf etwas über 500 in den letzten zwei Jahren). Der Lohnkostenanteil liegt mittlerweile bei 55 % (und das bei diesem Preisniveau !!!).
                Glückwunsch zu Ihrem gelungenen Konzept und weiterhin viel Erfolg … aber das ist ein Sonder-Nischenmodell für eine reiche Hansestadt .

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                • Peter sagt

                  Mir gefällt besonders der Laden im Schanzenviertel…😁

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                • ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, daß das Preisniveau doppeltes Bioladenniveau sein soll; im Gegenteil: die Preise liegen durch die Zusammenstellung des Ernteanteils unterhalb von Bioladen-Einzelpreisen. Sie haben offensichtlich nicht die Zusammensetzung eines Ernteanteils mit Einzelpreisen verglichen. (https://www.kattendorfer-hof.de)

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                • Arnold Krämer sagt

                  @T. Bröcker:
                  Sie schreiben es immer wieder hier, weil Sie es durchschaut haben: Die „Lobhudelei“ für das eigene oder generell allgemeine Bio und das Schlechtreden von Konvi-Erzeugung ist vor allem ein Appell an die Politik, die weniger werdende Staatsknete umzulenken.

                  Wobei wir mittlerweile im leistungsstarken! Konvi-Bereich nicht mehr auf EU-Gelder angewiesen sind. Besonderheiten blende ich hier aus.

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                • Thomas Bröcker sagt

                  Ich kann nur Ernte-Paket 4 „Pflanze“ vergleichen, da ich bei Fleisch und Milcherzeugnissen keinen direkten Vergleich habe. Das Paket 4 beinhaltet 1,5 – 3 kg Gemüse + 1 kg Kartoffel.
                  Das kostet rund 30 € pro Woche. Das sind 7,80 € je kg Kartoffel und Gemüse … DAS ist weit über Bio-Laden Niveau.

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                • Thomas Bröcker sagt

                  Das geht für die tierischen Produkte im Ausschlussverfahren auch:
                  Paket 2 „Vegetarisch“ 56 €/Woche minus 30 € Pflanzenanteil sind rund 3,50 €/l Milch und Milcherzeugnisse.

                  Oder Paket „Fleisch und Pflanze“ 56 €/Woche minus 30 € Pflanze sind 26 €für 700 g Fleisch, das ist ein Kilopreis von 37,50 €

                  Das sind die Zahlen von Ihrer Website.

                  Vielleicht muss man tatsächlich dazu sagen, dass die Preise der BIO-Ketten unter denen der „Fachgeschäfte“ liegen und die Bio-Preise der gemischten LEH Ketten nochmal ein Stück tiefer. Deshalb nimmt der Umsatzanteil des Fachhandels und selbst der Bio-Ketten ggü. LEH gemischt auch kontinuierlich ab.

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          • Limes sagt

            „Wir bekommen die „negativen CO2-Emissionen“, diese Leistung für die Gesellschaft, genausowenig bezahlt…“
            So wie sie es beschreiben kauft bei ihnen eine Kundengruppe die Wert auf solche Themen wie CO2 legen und bereit sind dafür zu zahlen. Vorschlag um die von ihnen gewünschte Honorierung zu erhalten Aufschlag auf all ihre Verkaufsprodukte von denen sie glauben sie stellen einen Mehrwert dar, begleitet von entsprechender Kommunikation (sollte einfach sein da Direktvermarktung) und schon wird ihre Leistung bezahlt und das schon morgen.
            Alle Landwirte die Pflanzen anbauen binden selbstverständlich CO2 unabhängig von der Produktions-, Anbaumethode denn bekanntlich wird bei der Photosynthese CO2 aufgenommen mit Sonnenlicht und Wasser in Sauerstoff verwandelt. Je besser die Bedingungen umso höher die Erträge pro Fläche umso mehr CO2 Bindung. Gilt auch für Pflanzen die als Lebens-, Genussmittel, Rohstoff oder zur Fütterung für Mensch oder Tier genutzt werden.
            Meines Wissens erhält kein Landwirt für die CO2 Einlagerung eine Vergütung. Man könnte geneigt sein leider denn die Landwirtschaft ist eine der wenigen Gruppen die CO2 binden, wird von der Gesellschaft leider nicht so gesehen und gewürdigt. Wenn eine Vergütung erfolgt müsste diese für alle ldw Verkaufsprodukte gelten z.B in Form eines CO2 Aufschlags als Betrag je kg oder to beim Verkauf unabhängig vom Produktionsverfahren. Der Käufer zahlt direkt ohne Umwege an den Landwirt. Wieviel CO2 zB Weizen, Mais, Gerste, Raps, Rüben, Gemüse, Salat, Obst…. je kg Verkaufsprodukt binden ist bekannt
            Eine Bezahlung nach ungewissen Kriterien wie Anbaumethoden, Fläche, hüpft da vielleicht ein Hase bzw fliegt ein Vogel oder doch nicht etc ist nicht zielführend da nicht kontrollierbar und keine einheitliche messbare Kenngröße. Hinzu kommt der administrative Aufwand.

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    • Arnold Krämer sagt

      …… und 80-90 % der Bevölkerung kauft LM , die mit Agrarrohstoffen aus dem Ausland hergestellt werden.

      Wie sollen die Menschen in den Großstädten versorgt werden? die
      a) nicht kochen können
      b) berufstätig sein müssen, um Wohnung, Urlaub u. sonst Wünschenswertes bezahlen zu können
      c) auf dem Lande nicht zu gebrauchen sind,

      Herr Seevers hat mal wieder recht! 😎

      Meinetwegen soll der Steuerzahler doch die Bio-Betriebe ein Stück weit mit Subventionen unterstützen. Das muss aber Grenzen haben, weil sonst der kleine Steuerzahler das vermeintlich bessere Essen der Menschen bezahlt, die sich teureres Essen durchaus leisten könnten.

      Aber lasst die Konvi-Betriebe endlich in Ruhe! Die arbeiten so gut wie schon lange nicht und werden immer besser. Und das es „tolle“ Bio-Betriebe gibt, wissen wird doch auch längst.

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      • Stadtmensch sagt

        Meiner Meinung nach ist es nicht nur „das gute Gefühl“, dass Menschen, die es sich leisten können, zu den Direktvermarktern oder in die SOLAWI Abos treibt.

        Wer keinen eigenen Garten hat, der für Gemüsebau taugt, oder keine Zeit, oder keine Ahnung, kann solche Angebote nutzen, um mal in die Produktion zu schauen, oder Leute kennen zu lernen. Ist auch eine ganz wichtige Prägung für kleine Kinder, finde ich, dass sie sehen, wie die Nahrung heran wächst.

        Ich gehe regelmäßig einmal in der Woche auf den Markt zu den Direktvermarktern aus der Region. Immer eine Schwätzchen, Besuch bei Hoffesten usw. Reicht dann aber auch. Man bekommt auch Sachen, die nicht im Supermarktregal liegen.

        Für mich persönlich wäre es ein Verlust, wenn auf dem Markt nur noch Großhandelsware vertickt würde. Aber das wird sowieso bald kommen, spätestens wenn der Generationenwechsel bei den Direktvermarktern ansteht.

        Die Anonymität und Vereinzelung durch Individualisierung aller Lebensbereiche wird uns Städter alle noch mehr zu Neurotikern machen.

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        • Arnold Krämer sagt

          Es ist gut, dass es seitens der Landwirtschaft diese Angebote gibt. Das kann sowohl den Landwirten als auch den meist städtischen Kunden helfen. Den Landwirten hilft es ökonomisch und den Städtern sicherlich mit einem guten Gefühl, aber vielleicht auch mit anderem Zusatznutzen (z. B. wie Sie selbst schreiben in der Erziehung der Kinder, in der eigenen Weiterbildung u.ä.).

          Auf landwirtschaftlicher Seite braucht man einen guten Standort, passendes Personal, eine „Schwäche“ für verschiedene Formen der Direktvermarktung. Nicht jeder kann das, nicht jeder will das. Und nicht jeder muss es können und wollen.

          In der Entwicklung von Betrieben ist dann letztlich alles möglich. Das habe ich selbst erlebt bei dem Senior dieses Unternehmens. Den hatte ich als „Kleinbauer“ (ohne Gemüse) Anfang der 1980er Jahre im Landwirtschaftsmeisterkurs in Cloppenburg.

          https://www.maehlmann-gemuesebau.de/das-sind-wir#story

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        • Brötchen sagt

          Stadtmensch deine Argumente sind richtig. man muss nur berücksichtigen, wo richtig Mengen erzeugt werden und Geld verdient wird. das sollte man immer dazu sagen.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Vielfalt ist für alle Belange gesellschaftlicher Erfahrung wichtig und richtig. Das darf aber nicht, wie es im Bereich der Landwirtschaft geschieht, in eine ideologische Überhöhung bis hin zu religiösen Auswüchsen führen, finde ich.
          Wo ist der Schuster, bei dem die Kinder sehen und erfahren können, wie Schuhe hergestellt werden? Um nur ein Gegenbeispiel zu nennen.
          Die Welt verändert sich fundamental und rasant. Die Kinder der Solawi-Kunden werden evtl. diejenigen sein, die Feldroboting oder Crisper casp umsetzen werden. Sie sind Teil einer Zukunft, die sich so schnell von der tradierten Form der Nahrungserziehung verabschieden wird, wie keine vor ihnen. Ich vergleiche die Solawi immer mit den Aktionstagen am hiesigen Kreismuseum. Retro für Ökos.

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          • Herr Seevers, wieso ist eine Solawi ein „Retro für Ökos“ und außerdem noch mit Aktionstagen Ihres Kreismuseums vergleichbar? Solawi ist nichts anderes als eine Form der Direktvermarktung. Sie werden doch wohl den Mitgliedern, die ein Abo auf einen Ernteanteil (siehe https://www.kattendorfer-hof.de) gebucht haben und bezahlen, nicht verübeln wollen, daß sie Landwirte, die gesunde und wohlschmeckende Lebensmittel in ausreichender Menge zu einem angemessenen Preis herstellen und liefern, das nicht vermiesen oder verübeln wollen? (und außerdem noch zu Artenschutz und Klimastabilisierung beitragen)

            Wollen Sie mir vorwerfen, daß es keine Schuster mehr gibt, oder nur noch wenige? Was habe ich Ihnen eigentlich getan, daß Sie so massiv dagegen argumentieren? Nennen Sie doch mal Fakten, was an Solawi so schlecht ist (wie Sie meinen), außer daß Sie *glauben*, daß es Retro ist.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Ich hatte auf den Stadtmenschen geantwortet, was den Schuster angeht.
              Ich habe seit 25Jahren Demeter -Betriebe als Kunden. Ich sehe, woher das Geld kommt, wer die Kundschaft ist, welche Weltsicht sie haben…alles gut, eben eine in meinen Augen elitäre Gruppe mit einem Hang zur Vergangenheit, unterstützt von ganz viel Spenden und öffentlichem Geld. Kann man machen, ist aber eben eine elitäre Nische innerhalb einer Wohlstandsgesellschaft. Und meine Meinung ist meine Meinung, kein Vorwurf.🤗

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    • Christian Bothe sagt

      Wessning: „So ein Problem haben wir mit dem dramatischen Artenschwund (Insekten, Vögel, Bodenlebewesen), und es ist sicher unbestritten, daß die konventionelle Landwirtschaft daran einen sehr hohen Verursacheranteil hat. Auch der Anstieg des CO2, woher auch immer es resultiert und zu was auch immer es führt, ist ein Problem.“
      Ziemlich starker Tobak, was Sie da publizieren! Als Verfechter einer konventionellen LW verwahre ich mich gegen solche Aussagen im Zitat! Die LW ist der einzige verbrauchende Wirtschaftszweig in der Volkswirtschaft unseres Landes! Sie sollten wissen, das mehr CO2 auch mehr Grünmasse erzeugt! Artenschwund: kann ich nicht feststellen, haben allerdings noch keine Vielzahl von Windrädern vor Ort in Ostthüringen. Auch die Beweislage dazu, dass Konvis das verursachen würden, ist ziemlich wenn überhaupt umstritten! Bio-LW mit ihren Mindererträgen und extensiver Viehhaltung hoch subventioniert, wird es niemals schaffen 9 Milliarden Menschen zu ernähren! Ihr untersuchter Klein-Betrieb von 450 ha ist für mich keinesfalls repräsentativ!
      Was die Flüsse betrifft, gehe ich mit Ihnen konform, auch CCS ist für mich eine gute Sache, um CO2 zu entsorgen…

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      • Arnold Krämer sagt

        „Ihr untersuchter Klein-Betrieb von 450 ha……..“
        Das ist ziemlich arrogant, Herr Bothe!
        Ich weiß nicht, was solche Spitzen von Ihnen immer wieder sollen?

        Wir wissen doch längst alle hier im Blog, welch eine tolle LPG Sie in Thüringen geleitet haben.
        Sie sollten aber eigentlich auch längst erfahren haben durch Ihre Westkontakte: „Ein Unternehmen muss nicht groß sein, ein Unternehmen muss stark sein“ (Fredmund Malik, St. Gallen, könnte aber auch von mir stammen)

        Schönen Gruß aus dem Emsland

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        • Christian Bothe sagt

          A.K. War nie in einer LPG! Immer schön bei der Wahrheit bleiben! War gerade in einem 2500ha Betrieb, deshalb meine Aussage zu den 450 ha! Meine es aber nicht so und hat nichts mit Arroganz zu tun!
          Aber Sie im Emsland sind eben andere Größenordnungen und ha gewöhnt als wir hier im Osten! Nochmal war keinesfalls abwertend gemeint für den Gesellschafter und den Betrieb!

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          • mein Dank ging an Herrn Krämer, leider ist die Antwort nicht direkt darunter gesetzt.

            nun nochmal zu Herrn Bothe:
            „War gerade in einem 2500ha Betrieb, deshalb meine Aussage zu den 450 ha! Meine es aber nicht so und hat nichts mit Arroganz zu tun!“
            – natürlich war es arrogant und genau so auch von Ihnen gemeint, weshalb schreiben Sie es sonst so? Ich habe oben ja bereits geantwortet und unseren Betrieb eingeordnet sowie auch etwas über die Frage „repräsentativ?“ geschrieben.

            • Arnold Krämer sagt

              Ja , das war von der optischen Anordnung schon richtig.

              Ich finde es schade, wenn einige Diskutanten immer mal wieder die sachliche Ebene verlassen. Und dann reagiere ich gelegentlich, weil mir diese Menschen ansonsten schon wichtig sind mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen.
              Ansonsten halte ich diesbezüglich eher den Mund.

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            • Christian Bothe sagt

              Wessling: sehe gerade auf RTL „Undercover…“ Da geht‘s um die Bio-Dennree Gruppe! Die bewirtschaften im Vogtland ca. 6000ha LN! Vielleicht können Sie und A.K. mich besser verstehen und mein Statement…

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      • nun, Herr Bothe, ich publiziere nicht einen „ziemlich starken Tobak“, sondern eine Erkenntnis, die von zahlreichen Forschungsinstituten und den Organisationen der UNO gewonnen und veröffentlicht wurde; ich zitiere diese nur. Die Zitate können Sie in dem vollständigen Manuskript des Artikels nachlesen, das Sie über den Link hier https://www.bernhard-wessling.com/cdr_bioagriculture_sustainability herunterladen können. (Die Mühe sollten Sie sich schon machen, bevor Sie kritisieren.)

        „Bio-LW mit ihren Mindererträgen und extensiver Viehhaltung hoch subventioniert“ wir (https://www.kattendorfer-hof.de) sind weder hoch, noch besser subventioniert als konventionelle Landwirte!

        „Ihr untersuchter Klein-Betrieb von 450 ha ist für mich keinesfalls repräsentativ!“
        – wenn Sie „Mittelbetrieb“ gesagt hätten, wäre ich einverstanden, aber mit unseren 450 ha sind wir weit weit über der durchschnittlichen Größe deutscher Landwirtschaftsbetriebe; klar, wir sind kein Großbetrieb mit 3.000 ha. Aber repräsentativ sind wir, denn die Zahlen, die ich aufführte, sind pro Hektar bzw. pro Milchkuh, die Quelle finden Sie über den Link oben.

        „Was die Flüsse betrifft, gehe ich mit Ihnen konform, auch CCS ist für mich eine gute Sache, um CO2 zu entsorgen…“
        – CCS ist eindeutig alles andere als nachhaltig, allein schon wegen des Energieaufwands und der Verminderung der Wirkungsgrade der betreffenden Betriebe, hinzu kommen die notwendigen Pipelines und der Transport per Schiff nach Norwegen … Das ist alles Energieverschwendung-hoch-drei.

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        • Christian Bothe sagt

          Wessling: Infos für Sie und Zahlen: agrarfakten.de u.a. Zum Vergleich Konvi und Bio und auch zum CCS…

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    • Bauer Willi sagt

      @BWessing
      Es ist nicht unbestritten, dass die Landwirtschaft maßgeblich für das Insektensterben verantwortlich ist. Es gibt dazu zahlreiche Artikel auf diesem Blog.

      Bio ist eine Möglichkeit Landwirtschaft zu betreiben. Es ist nicht die Lösung aller Probleme. Ohne massive Subventionen wäre Bio aus sich heraus nicht wirtschaftlich.

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  5. Sonja Dengler sagt

    Sehr gutes Bojanowski-Buch, sehr gutes Interview.
    Dazu passt gut, was ich gerade gelesen habe: wenn wir gezwungen werden, falsche Wahrheiten zu bestätigen, stellt sich die Frage: „Wenn aber die Wahrheit den sog.Falschen dient, dann sind das vielleicht gar nicht die „Falschen“….. gut lesbarer Artikel, der gut zum Interview passt: Das Regime der fünf Lügen.
    https://vera-lengsfeld.de/2025/08/09/das-regime-der-fuenf-luegen/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_source_platform=mailpoet&utm_campaign=NL-Post-Notifications

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    • Christian Bothe sagt

      War ja früher nicht so ein Fan von Lengsfeld, aber was sie hier sagt, ist gut recherchiert und richtig!

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  6. Brötchen sagt

    nö….das Problem ist diese bestimmen den diskurs und die meisten politischen regeln…dito Thomas Bröcker
    ich bin selber im Wasserkopf tätig gewesen und war aber parallel immer an der Basis tätig. sowas ist heute extrem selten. ein Grund warum das alles total aus dem Ruder läuft.

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    • Brötchen sagt

      durch die extreme Produktivität war diese „Vorherrschaft“ des bullshit Bingos möglich. nun kippt das. früher gab es da einen Selbstregulierungsmechanissmus, wie kriege usw.

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      • Reinhard Seevers sagt

        Ein Beispiel aus dem Leben:
        Eine Firma baut einen Kabelanschluss in den Keller des 6-Familienhauses. Dabei fabriziert die Fa. einen Kurzschluss in Folge dessen die Schmelz-Sicherung für die allgemeine Hausflurbeleuchtung und die Klingel durchbrennt.
        Die Firma, die den Kabelanschluss gebaut hat, hat Wochenende und auch keine Sicherung dabei. Wer ruft die Hausverwaltung an? Eene meene muu….du. Hausverwaltung ist nicht erreichbar…..ok, dann am Montag. Am Montag kommt dann auch der Hausmeister und schaut mal…..neee, Strom ist nicht mein Ding, da geh ich nicht ran. Ich bestelle einen Elektriker, der macht das. Gesagt getan, der Elektriker kommt dann am Montag der darauf folgenden Woche. Er kommt, schaut und sagt: Neee so eine Sicherung hab ich nicht dabei….und fährt mal eben 17km zur Firma, die Sicherung holen. Schwupps eingeschraubt und alles geht wieder.
        Wenn dieses Problem im Eigentum passiert, fährt der Besitzer am Samstag-Morgen zum Baumarkt, holt die Sicherung und dreht sie rein, fertig. Wenn die Fa., die den Kabelanschluss Verantwortung ernst genommen hätte, wäre die zum Baumarkt gefahren und hätte die Sicherung geholt. Wenn aber die Verantwortung delegiert und gescheut wird, dann kommt Scheiße dabei raus……das ist für mich ein Paradebeispiel, ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

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    • Brötchen sagt

      Reinhard das ist die Erklärung warum, das so gekommen ist, weil keiner mehr persönliche Verantwortung übernimmt. z.b. auch Politiker.

      im Prinzip wurde der Zusammenhalt der Gesellschaft, der sonst noch einigermaßen da war, systematisch sabotiert, so dass jeder sieht, wie er mit dem Arsch an die Wand kommt.
      Auch sogenannte und selbsternannte Natur und Umweltschützer übernehmen keine Kosten und Verantwortung dafür , was sie anrichten.
      bisher war die Gesellschaft noch so reich, dass man das alles irgendwie wegdrücken konnte.
      glaub da ist jetzt eine Grenze erreicht.

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  7. Marian E. Finger sagt

    Elon Musk, dem man wahrhaftig nicht mangelnde Produktivität vorwerfen kann, sagt sinngemäß folgendes: „Smarte Ingenieure optimieren Dinge, die besser nicht existieren würden.“
    Wer produktiv ist, ist nicht notwendigerweise „der Gute“, wie das in diesem Beitrag und einigen Kommentaren hier suggeriert wird.

    https://www.youtube.com/shorts/lzRHTale4uo

    2
    • Limes sagt

      Musk Ingenieure haben auch Produkte entwickelt die 2016 sogar den Umweltminister in NRW überzeugten, er hat sich einen Tesla mit mehr als 400 PS Dienstwagen als gegönnt. Damals war Musk wohl noch ein Guter und gesichert schon Kapitalist.
      Man könnte auch sagen wenn meine community nichts sinnvolles auf die Beine stellen kann dann kauf ich auch beim bösen Kapitalisten.

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    • Thomas Bröcker sagt

      Hier (in diesem Blog) geht es aber in erster Linie um die Sicht aus der Perspektive von Landwirten. Mir stehen (wie jedem aktiven Betriebsinhaber) zig verschiedene Verwalter, Statistiker, Natur- und Tierschützler und Untergangspropheten „zur Seite“. Die beschäftigen sich nicht alle unbedingt helfend und gutwillig mit meiner Tätigkeit. Ich gehe im Grundsatz mal nicht davon aus, dass Nahrungsmittel und Agrarrohstoffe, die unser aller Lebensgrundlage sind „optimierte Dinge sind, die besser nicht existieren würden“ sein sollen.
      Ich will klare und gleiche Regeln für alle in Europa und ansonsten etwas mehr Vertrauen in meine Tätigkeit. Ich habe einen Hochschulabschluß in meinem Fachgebiet und möchte von „Nicht-Produktiven“ Kontrolleuren und Besserwisssern nicht dauernd wie ein Hilfsschüler behandelt werden.

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    • Brötchen sagt

      umgedreht gilt der Bullshit Spruch aber auch.

      wer nix macht ( materiellen Mehrwert schafft, von der alle leben) und das ist in dt. die überwiegende Mehrheit, kann der auch keine „Fehler“ machen?

      meine Erkenntniss, der Mensch lernt vorwiegend über Erfahrungen und deshalb sind all die schlauen schwätzer zu grossen teilen auf dem Holzweg.

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      • Stadtmensch sagt

        Heißt das im Umkehrschluss, dass Menschen, die sich um immaterielle Werte kümmern – wie Ideen, Beziehungen, Tugenden, die Sammlung und Pflege von Wissen und geistigem Reichtum oder die Bewahrung von Traditionen – verzichtbar sind? Ganz zu schweigen von der Kunst.
        Und nebenbei: Wie produktiv war eigentlich die Landwirtschaft, bevor ihre Vertreter jemals eine von ‚verkopften Theoretikern‘ geschaffene Institution wie die Schule besuchen konnten?

        1
        • A. Einstein sagt

          @Stadtmensch
          Vom Prinzip her schon. Erst als die Menschen nicht mehr selbst für ihre Nahrungsbeschaffung sorgen mussten, konnten sie so unnütze Dinge wie Kunst oder Mathematik „erfinden“. 😉 Oder auch Verwaltung…

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        • Thomas Bröcker sagt

          Soll doch Jeder das machen, was er gut kann … und ich bin bestimmt kein Feind von Kultur und Bildung (also was soll der Anwurf) ICH möchte nur in meiner Fachkompetenz ernst genommen werden. Schließlich will und kann ich auch keinem Elektronik oder Softwarespezialisten in alle Details seiner Arbeit reinreden wollen.
          Aber Bauer kann scheinbar jeder, der ein paar Pflanzen auf dem Balkon hat oder ein Stück Rasen um sein Haus mäht.

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  8. Limes sagt

    Zwei Punkte von AB bringen es auf den Punkt „Kapitalismus Kritik ab den 70ern“ und „Es ist aber mittlerweile der Trend, dass alle, die produktiv sind, geschmäht werden und all diejenigen, die unproduktiv sind, sich gegenseitig die Bälle zuspielen“
    Lange bis heute konnten die „Unproduktiven“ finanziert durch die „Produktiven“ verächtlich und herablassend seit jeher auch als „Kapitalisten“ geschmäht gut wie die Made im Speck leben. Mittlerweile haben sich die Maden übermässig stark vermehrt (Sichwort Beschäftigte Staat, NGO, staatliche Medien…) Das Futter = Finanzen um alle Träume zu finanzieren wird knapp.
    Entlarvend die Maden hattten seit den 70ern mehr als 50 Jahre Zeit zu zeigen das sie in der Lage sind selber ein solides System (Wirtschaft, Finanzierung Staat, Soziales….) auf die Beine zu stellen. Aber was ist geschehen in den 50 Jahren? Nix vorzeigbares ausser Kleptomanie Ergüsse bis zum heutigen Tage um den Kapitalisten Speck weg zu nehmen ergänzt um Drangsalierungsgesetze. Orchestriert wurde/wird die Unfähigkeit durch Verschwörungsgeschwurbel um von der eigenen Unfähigkeit abzulenken.

    12
    • Stadtmensch sagt

      Haha, die reine kapitalistische Blasenökonomie ohne staatliche Regulierung zur Abmilderung der „Schwankungen“, die durch intrinsische, permanente Transformation dieses planlosen Wirtschaftssystems entstehen, möchte ich sehen!

      Das können sie ja mal probieren, die Zustände, die Friedrich Engels in „Die Lage der arbeitenden Klasse in England“ 1845 beschrieben hat, hier wieder mit irgendeiner Speck-Diskussion herbeizuführen.

      Obwohl, könnte klappen. Bildung und Gesundheitsversorgung fürs Volk noch etwas eindampfen und gleichzeitig effektive Finanzmarktkontrolle verhindern, Steuerschlupflöcher nicht stopfen, Parallelgesellschaften von Profiteuren und Marginalisierten mit entsprechendem Aufwand (Überwachungsstaat, Palantir) hochziehen.

      Damit auch sie es verstehen, wie kapitalistische Wirtschaft nur mit viel staatlicher Regulierung ansatzweise eine gewisse Zeit funktionieren kann: „Economix“ (Michael Goodwin, Dan E. Burr). Ist mit Bildern 😉

      4
      • Reinhard Seevers sagt

        Stadtmensch, die Kunst wird es sein, die Ökonomie und die staatliche Ordnung so zusammenzudenken und zu organisieren, dass etwas Gutes und Neues entsteht. Deshalb die ganzen Streitigkeiten, Diskussionen und Hoffnungen. Weil sich keiner aus der eigenen Blase vorstellen kann, wie das gehen könnte, deshalb halten alle an ihren eigenen Erfahrungen fest. Es ist die große gesellschaftliche Aufgabe dies anzugehen. Wir schaffen das! ….oder eben nicht.

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      • Limes sagt

        Warum ein Buch von 1845 lesen. Interessanter ist woher Engels kommt und was ist aus den Engels Geschichten geworden.
        Engels war ein Kapitalist und hat als Kapitalist lange vom Reichtum seiner Familie profitiert ja sogar seinen Freund Marx finanziert. Er hatte seit 1845 viele follower die seine und die Marxschen Gedanken in der Praxis angewendet haben. Leider keine Erfolgsgeschichten sondern eher Tragödien. Mit Bezug zur Landwirtschaft nenne ich beispielhaft den Holodomor verursacht von Stalin. Sich damit zu beschäftigen lohnt sich. Engels ist Geschichte und keine gute Referenz.

        6
        • Peter sagt

          Sehe ich genau so. „Wir“ sind moderner und könnten „uns“ ein paar tolle Action-Filme mal unter einem ganz anderen Blickwinkel anschauen: waregames / in time / Aufstand der Alten / usw.

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      • Inga sagt

        Engels stammt aus Wuppertal aus einer Leineweberei.
        Er ist wegen der Berufsausbildung nach England gegangen.

        1
  9. Lady sagt

    „Mit Apokalyptik kann man keine Zukunft gestalten.“

    Stimmt. Und daher ist Unternehmertum mit einer solchen Mentalität auch nicht vereinbart. Gerade Investitionen sind ohne Optimismus undenkbar.
    Dummerweise macht das Unternehmen und Unternehmer noch unheimlicher als sie eh sind.
    Wer nicht jammert, macht sich verdächtig.
    Aber auch das muss man aushalten.Mit einem Lächeln!

    7
  10. Polymesos sagt

    Eigentlich haben alle Gesellschaften ständig
    zwischen Apokalypse und Überschwang geschwankt,
    wie in einer kollektiven manischen Depression.
    Scheint instinkt-gesteuert zu sein.

    Genau jetzt gibt es auch sehr positiv denkende Gesellschaften.
    Das ist also nicht weltweit synchron.

    Und vor allem scheint der Zenit der Apokalyptik
    auch hierzulande allmählich überschritten.

    Jetzt kommt die nächste positive Phase!
    Naja, ein paar ewig gestrige
    werden noch eine Weile für Weltuntergang plädieren.

    Aber nach der letzten Generation
    kommen unweigerlich die Alphas.
    So wie es immer war.

    Dabei tauschen sich die Ziele von Elite und
    (wie soll man sie nennen, alle Begriffe sind ja verbrannt)
    den „Non-Privilegierten“ permanent aus.

    In nicht ferner Zukunft wird die Straße „links“ sein
    und für Umweltschutz eintreten,
    während die Elite das Thema längst vergessen haben wird.
    In den besseren Kreisen und in den Leitmedien,
    wird man dann über diese schrecklichen Linken
    und den absurden Umweltschutz schimpfen.

    Man wird sich völlig sicher sein,
    dass man selbst niemals so gedacht haben könnte,
    weil ja das nächste „unaufschiebbare“ moralische Problem ansteht.

    Moral, ein zeitabhängiger Begriff.
    War schon immer so,
    aber niemand will sich erinnern.

    Inhalte sind veränderlich.
    Nur die Zweiteilung der Gesellschaft bleibt bestehen,
    damit es auf Grillpartys etwas zu diskutieren gibt.

    3
  11. Elisabeth Ertl sagt

    Die Kritik an den 1970er Jahren finde ich unangebracht: die damaligen Warnungen führten zu sehr erfolgreichen Anstrengungen, was die Umwelt betrifft: die Gewässer wurden sauber, die Luftverschmutzung wurde eingedämmt. Die Biolandwirtschaft etablierte sich – und denen, die jetzt wieder verbal fest draufhauen werden, sei gesagt: Vieles, was die konventionelle Landwirtschaft jetzt an Umweltleistungen tätigt, stammt als Idee von dort!
    Der Gipfel dieser Entwicklung, die von der „Apokalyptik“ der 1970er Jahre angetrieben wurde, war der Fall des Eisernen Vorhangs.
    Man konnte damals das Gefühl haben: trotz aller Bedrohung (auch durch den Kalten Krieg) geht es doch aufwärts.

    An der jetztigen apokalyptischen Simmung ist die Wende von 1994 schuld. Der Ruf „Hurra, der Kapitalismus hat gesiegt“ und der Verbleib von Geld als einzigem Wert hat uns die gegenwärtigen Probleme eingebrockt: die Stagnation des Umwelt- und Klimaschutzes ebenso wie das Wiederaufrüsten und die sozialen Spaltungen.

    4
    • Bauer Willi sagt

      Danke Elisabeth, endlich jemand, der den Sinn dieses Gespräches verstanden hat. Lass alle über die Apokalypse reden, wir reden über die vielen Verbesserungen der letzten Jahrzehnte. So wie im Buch von Axel Bojanowski, das mir sehr gefallen hat.

      3
        • Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

          Genau. Herr Kremer -Schillings, antworten sie bitte … Da bin ich mal gespannt.

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        • Limes sagt

          Seit den 1950er Jahren sind die Hektarerträge deutlich gestiegen. Im Vergleich der 10-Jahreszeiträume 1950-1959 und 2011-2020 sind die durchschnittlichen Hektarerträge bei Winterweizen um 165 Prozent, bei Kartoffeln um 95 Prozent, bei Zuckerrüben um 112 Prozent und bei Winterraps um 83 Prozent gestiegen. Gründe für die steigenden Hektarerträge sind unter anderem Fortschritte in der Züchtung, der Düngung, dem Pflanzenschutz und der Landtechnik.
          https://www.praxis-agrar.de/service/infografiken/hektarertraege#:~:text=Infografik,je%20Hektar%20entsprechender%20Anbaufl%C3%A4che%20geerntet.

          Einsatz moderner Technik um Ressourcen zu schonen. z.B Minimalbodenbearbeitung, GPS von der Saat bis zur Ernte. Punktgenauer Pflanzenschutz, Düngung, Anschlussfahren ohne Überlappung, schont den Boden und spart Diesel. Ausbringung und unmittelbare Einarbeitung von organischen Düngern statt breitflächiger Ausbringung.
          In der Summe höhere ha Erträge mit weniger Ressourcen Einsatz.

          Durch Ertragssteigerung geringerer Flächenverbrauch und optimale Ausnutzung von Nährstoffen. Seit 2001 Reduktion Einsatz mineralischer Stickstoff pro landwirtschaftlicher Fläche um mehr als 30% (siehe Anlage Seite 22) und trotzdem höhere ha Erträge.
          https://www.iva.de/sites/default/files/2025-07/IVA_Wichtige_Zahlen.pdf

          Das fiel mir auf die Schnelle ein. Es gibt sicher mehr Bsp vor allem auch in der tierischen Poduktion.

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          • Peter sagt

            Ich kann da keine Verbesserung erkennen. Kostensteigerungen an allen Ecken und Enden fressen jede diese Verbesserungen auf. (und das sind nur Beispiele aus der Landwirtschaft)

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    • Reinhard Seevers sagt

      „An der jetztigen apokalyptischen Simmung ist die Wende von 1994 schuld. Der Ruf „Hurra, der Kapitalismus hat gesiegt“

      Widerspruch! Es war 1989 und das Buch von Francis Fukuyama “ Das Ende der Geschichte“…..daraus leitete „der Westen“ mit seinem Wertesystem ab, dass er global gesiegt habe.

      2
  12. Andreas sagt

    Ist mir schon klar, dass die unseelige Energiewende der Landwirtschaft großen Schaden zugefügt hat. 100.000de Bauern wurden von den Grünen mit Frau Künast an der Spitze gezwungen auf ihren Dächern Photovoltaikanlagen zu installieren, 10.000de mussten unrentable Biogasanlagen errichten. Obwohl die Grünen gar nicht mehr an der Macht sind, sehen sich immer noch viele Bauern genötigt riesige Freiflächenanlagen zu errichten. Wenn ich Klimawandelleugner mit Axel Bojanowski an der Spitze, richtig verstehe, ist der Landwirtschaft durch das EEG-Gesetz ein Milliardenschaden entstanden. Zum Glück für die Landwirtschaft tritt die CDU-Wirtschaftsministerin und Erdgaslobbyistin Katharina Reiche das EEG-Gesetz bald in die Tonne.

    13
    • Reinhard Seevers sagt

      Tja, so wie Millionen Menschen gerne staatliche Uterstützung in Anspruch nehmen, so nehmen eben auch Landwirte gerne Geld aus staatlicher Hand an…..ist eben möglich, weil’s möglich ist. shit happens.

      9
    • Bauer Willi sagt

      @Andreas
      Recht herzlichen Dank für Ihren zynischen Kommentar. Fast bin ich geneigt zu sagen: wie immer.
      Sie tun mir aufrichtig leid.

      5
      • Andreas sagt

        Entschuldigung für den in Ihren Augen zynischen Kommentar,
        aber die ewige Jammerei über die abgeschalteten Atomkraftwerke
        in Deutschland geht mir schön langsam so auf die Senkel !

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    • Limes sagt

      Das Frau Reiche die Förderungen auf den Prüfstand stellt ist doch sehr gut und sinnvoll. Aufgabe der Politik ist auf sich ändernde Rahmenbedingungen zu reagieren.
      Fakt ist mit PV wird Überschusstrom produziert der nicht gespeichert wird. Die Kosten für den Netzausbau sind enorm also sollten sich auch die Betreiber von PV Anlagen an den Netzkosten beteiligen. PV Kleinanlagen inkl. Balkonanlagen werden heute für kleines Geld im Internet mit dem Argument schnelle Amortisation feil geboten z.B „Über 100.000 Haushalte profitieren vom günstigsten und saubersten Strom,“ Sogar im Baumarkt, bei Lidl,Aldi.. kann man Anlagen zum Discoutpreis kaufen. Dank Massenproduktion chinesischer Hersteller gibt es dazu günstige Batteriespeicher.
      Natürlich jaulen insbesondere die PV Lobbyisten und fürchten um ihre Pfründe. Dies nicht anzusprechen und nicht zu ändern wäre fahrlässig und teuer für alle Verbraucher denn die zahlen ja am Ende die Zeche für Netzausbau, fehlende Batteriespeicher, garantierte Einspeisevergütung.

      3
  13. Ludger Laurenz sagt

    Nach der Unterhaltung mit Alexander Bojanowski fehlt jetzt nur noch ein Interview mit Prof Vahrenholt: Trump beerdigt CO2-Dogma: Prof. Fritz Vahrenholt über das Ende der Klimawende (https://www.youtube.com/watch?v=uYa4wal3pTU)

    und die s. g. Energiewende entpuppt sich als großer Irrtum mit großem volkswirtschftlichen Schaden, weiterer Verarmung sowieso schon armer Menschen, irrer Naturzerstörung durch die Verspargelung, gigantischer Rohstoffverschwendung und fehlender Mittel für die Reparatur der Infrastruktur usw…

    und was bedeutet das für die Landwirtschaft:
    Vor allem die unzuverlässige Windenergie ist ein totes Pferd, ab sofort! Jede neue Windkraftanlage, die aktuell noch gebaut wird, bindet über die 20-jährig garantierte Einspeisevergütung irre Summen, die an anderer Stelle fehlen werden.
    Warum kümmern sich nicht die linken Parteien in Deutschland um dieses Dilemma???Eigentlich müssten sich die linken Parteien in Deutschland an die Spitze einer Bewegung stellen, die die Abschaffung des EEG und Wiedereinführung der Kernenergie fordert. Wann fangen die Parteien endlich damit an?

    13
    • Bauer Willi sagt

      @Ludger Laurenz
      Das wird so schnell nicht passieren. Die meisten Medien sind noch auf grünem Kurs. Nicht so Herr Bojanowski. Deshalb wird er von Kollegen auch angegriffen. Er schreibt eben nicht im Mainstream.
      Typen wie @Andreas ist er natürlich ein Dorn im Auge weshalb er ihn dann gleich mal mit dem Prädikat „Klimaleugner“ versieht. Dabei ist davon im Gespräch überhaupt keine Rede.

      3
  14. Peter Schubert sagt

    „Der Journalismus ist durch die Sozialen Medien unter Druck geraten und zwar in einem positiven Sinn.“

    Ich habe aber kaum den Eindruck, dass „der Journalismus“ positiv auf diesen positiven Druck reagiert. Das findet allenfalls an den Rändern und außerhalb der etablierten Medienhäuser (vulgo: des mainstreams) statt. Oder sind diese vielen grün und links verfassten Journalisten (darüber gab es Erhebungen) ihren Überzeugungen von der Fahne gegangen?
    Auch die Sach- und Fachkunde jüngerer Journalisten überzeugt ganz überwiegend nicht, zumal heutzutage der Bildungsinhalt anders orientiert ist (Kompetenz statt Wissen). Wenn man das noch mit der KI kombiniert, dann ist der moderne Content Writer* fertig und der hat mit Journalismus alter Schule wenig zu schaffen.

    *Content Writer: Ein Content Writer ist jemand, der informative, ansprechende und überzeugende Texte für verschiedene Online-Plattformen erstellt, wie z.B. Webseiten, Blogs, Social Media und mehr. Der Fokus liegt dabei auf der Bereitstellung von Inhalten, die informieren, unterhalten oder das Interesse der Zielgruppe wecken und letztendlich dazu beitragen, eine Marke oder ein Unternehmen zu stärken

    6
  15. Thomas Bröcker sagt

    Der Schlusssatz gibt das Gefühl wieder, das einem die Freude an der produktiven Arbeit nehmen kann:
    „Es ist mittlerweile der Trend, dass alle, die produktiv sind, geschmäht werden und all diejenigen, die unproduktiv sind, sich gegenseitig die Bälle zuspielen“

    Das ist sicher etwas verkürzt, kommt aber meinem derzeitigen Lebensgefühl sehr nahe.

    26
    • Stadtmensch sagt

      Es wird eben immer schwieriger, das Bedürfnis nach Kreativität (Selbstwirksamkeit wie die Soziologen sagen) zu befriedigen, wenn alles von Maschinen bzw. billger menschlicher Arbeitskraft im Ausland erledigt wird.

      Als mögliche Alternative kommt mir nur „Rückabwicklung“ des technologischen „Fortschritts“, „Bürger- oder Freiheitsgeld“ (Sebastian Eschbach) oder die Aufteilung der verbliebenen sinnvollen Arbeitsmöglichkeiten und deren Einkommen in den Sinn.

      Ob man das dann Kommunismus oder Anarchie nennt – mir egal…

      5
  16. Stadtmensch sagt

    Weil gerade mal wieder eine linke Weltverschwörung gegen die klassisch, linear wirtschaftende „Wohlstandsmaschine“ postuliert wird:

    https://www.erneuerbareenergien.de/transformation/netze/kommentar-hohe-netzentgelte-fuer-die-traumrenditen-der-verteilnetzbetreiber

    Einer der Gründe, warum progressive Restrukturierung (z.B. Netzausbau) und Anpassung an eine nachhaltige, Bedarf-deckende Kreislaufwirtschaft so schwer umsetzbar ist, ist eben das Erbe unserer „Aufklärung“. Die Freiheit jedes Einzelnen und die Unantastbarkeit des Eigentums. Dabei kann jeder sehen, dass auch hier nur derjenige frei ist, der es sich leisten kann. Zum Beispiel aufgrund eines Erbes (und nicht etwa weil irgendwas geleistet wurde).

    In China hat man diese Probleme nicht. Wenn dort eine tatsächlich qualifizierte Elite erkennt, dass Entwicklungspotentiale ungenutzt sind, oder irgendwelche Freiheiten Einzelner einer sinnvollen Gesamtentwicklung im Wege stehen, wird dieser Mangel abgestellt.

    2
    • Thomas Bröcker sagt

      Stimmt so nicht ganz … betrifft weitgehend nur den Grund und Boden. Sonst (wenn es keine Mindestsicherheit für investiertes privates Kapital) gäbe, würde diese Mischung aus Privatwirtschaft und staatlicher Lenkung nicht funktionieren.
      Der Ausgang dieses Experimentes bleibt abzuwarten.

      1
    • Kemetbauer sagt

      @Stadtmensch
      „Unantastbarkeit des Eigentums“, darüber kann ich als Landwirt mittlerweile nur noch müde lächeln.

      7
  17. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    …..“Das führt natürlich auch dazu, dass man Widerstand aushalten muss. „…
    Da denke ich direkt an den Fall Günther Felßner und im Vergleich dazu an die Hartnäckigkeit einer Brosius-Gersdorf.

    5
  18. Inga sagt

    Kamen die Umweltschutzthemen weil das die Ökologen und Agrarier entdeckt haben und die Skandinavier an ihren Wald bemerkten
    oder
    weil es uns zu gut ging und den Neureichen mußten einen Dämpfer bekommen?

    Ich dachte dir politisch Rechten wie in Bayern haben sich zuerst um das Thema gekümmert, weil da wohl was im argen lag und dann haben sich die politisch Linken dran gehängt, um sich wichtig zu machen.
    Denen geht es auch weniger um die Sache, wie man jetzt sieht.

    4
  19. Marian E. Finger sagt

    Naja, es ist mehr als zu kurz gegriffen, apokalyptisches Denken als Erscheinung seit den 70er Jahren zu verorten. Die westliche Zivilisation ist von der Weltzerstörung geradezu besessen. In der Bibel haben wir da das Buch Daniel und natürlich die Offenbarung des Johannes. Weltuntergangsprediger waren außerdem Montanus (250 n. Chr.), Hippolytus (500 n. Chr.), Abbé von Fleury (etwa 1000 n. Chr.), Papst Sylvester II, Rudolf Glaber, Johannes von Toledo, Joachim von Fiore, die Taborite-Bewegung, Girolano Savonarola, Sandro Botticelli sowie Martin Luther, der die Welt gleich dreimal untergehen ließ, nämlich 1532, 1538 und 1541. Soll ich weitermachen, oder genügt das mal für den Anfang?

    Alles in allem dürften die Zeiten, in denen man nicht vom Weltuntergang besessen war, kürzer sein als die, in denen apokalyptisches Denken die Oberhand hatte. Mit dem Verlust des Glaubens wandelte sich die religiös motivierte Apokalyptik eben in Umwelt-Apokalyptik um. Aber zu behaupten, die Weltuntergangsbesessenheit hätte erst mit der Umwelt-Apokalyptik begonnen, ist schlichtweg falsch.

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    • Stadtmensch sagt

      „Aber zu behaupten, die Weltuntergangsbesessenheit hätte erst mit der Umwelt-Apokalyptik begonnen, ist schlichtweg falsch.“

      Das zeigt doch nur, dass sich der Chef des Wissenschafts-Ressorts der Springer Presse, wenig bis gar nicht für Anthropologie interessiert. Und wie soll ich da jetzt seinen Argumenten Bedeutung beimessen?

      Zum Thema „Kulturelle-Evolution“ also Evolution der Denkgebäude-, Glaubens- und Bewusstseins- oder Weltwahrnehmungs-Strategien kann ich „Tagebuch der Menschheit“ von Carel van Schaik und Kai Michel empfehlen. Aber ja, es wird so viel publiziert, wer soll da noch hinterher kommen?

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    • Reinhard Seevers sagt

      Marian, die Apokalypse – Sicht ist eine vorwiegend christlich konnotierte. Erlösung versus Hölle. Das prägt die gesamte westliche Geschichte bis heute.

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      • Marian E. Finger sagt

        Von Fabian Scheidler („Das Ende der Megamaschine“) stammt der Gedanke, dass Apokalypsen immer in Zeiten massiver ökonomischer und physischer Gewalt auftreten, als Antwort auf die Spur der Verwüstungen, die machtvolle Imperien durch Militärinvasionen oder überzogene Steuererhebungen hinterlassen. Das leuchtet ein, da das Alte Testament älter ist als das Christentum, aber auch schon von Apokalypsen wimmelt. Apokalypsen sind lt. Scheidler Ausdruck der Ohnmacht und Hilflosigkeit jener Menschen, die imperialen Mächten ausgeliefert sind. Aber du hast Recht: die imperiale Macht der Sumerer, Babyonier, Ägypter, Römer wird in den monotheistischen Religionen zur himmlischen Macht erhoben und verabsolutiert. So auch im Christentum.

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  20. Rößle Rudolf sagt

    Wohlstand fördert Fortschritt
    Bei allem Ressourcenverbrauch, den man natürlich in Frage stellen muss, sind doch die derzeitigen Entwicklungen phänomenal.
    Gleichzeitig sehe ich kein Bedürfnis, auf Wohlstand zu verzichten. Bei vielen Sommerfesten war das Thema Urlaub sehr groß geschrieben. Bei Corona sind die Hauspools regelrecht explodiert. Letzte Woche habe ich mir eine Doku über die Entwicklung in Afghanistan angesehen.Sehr interessant was in Gesellschaften geschieht, die Fortschritts und Bildungsunfeundlich eingestellt sind.

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  21. Reinhard Seevers sagt

    „AB: Meiner Wahrnehmung nach hat das in den 70er-Jahren begonnen und war eine Gegenbewegung zum Wirtschaftswunder. Es kam in den 50er- und 60er-Jahren in Europa und ganz besonders in Deutschland zu enormem Wohlstand. Da wurde es attraktiv, den „Neureichen“ Sand ins Getriebe zu streuen. Und dazu eignet sich Umwelt-Apokalyptik hervorragend. Dies wurde verbunden mit Kapitalismus-Kritik, man wandte sich gegen die Wirtschaft und die Unternehmer, die die „Erde kaputt macht….“

    Diese Entwicklung hat Hauke Ritz in seinen Büchern super herausgearbeitet. Die amerikanische Absicht, dem Sozialismus/Kommunismus entgegen zu wirken Bestand u.a. darin eine Neue Linke zu erschaffen, deren gemeinsame Soft-Skills vom eigentlichen Systemwechsel ablenken sollten. Ist etwas komplex, dass alles hier zu erläutern, am Besten nachlesen. Ritz wird übrigens auch im Westend- Verlag verlegt.
    Bojanowskis Darstellung untermauert Ritz Thesen.

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    • Stadtmensch sagt

      „Die amerikanische Absicht, dem Sozialismus/Kommunismus entgegen zu wirken Bestand u.a. darin eine Neue Linke zu erschaffen, deren gemeinsame Soft-Skills vom eigentlichen Systemwechsel ablenken sollten.“

      Weiß auch nicht. Wie soll man solchen Statetments begegnen? Ich definiere mich als „Links“ im klassischen Sinne: also ich kann den Argumenten von Robert Kurz aus seinen Büchern, insbesondere dem „Schwarzbuch Kapitalismus“, viel abgewinnen. Den reißerischen Titel hätte ich für diesen Inhalt zwar nicht gewählt, die „Gegenseite“ dramatisiert aber ähnlich: „Das kalte Herz“ (Werner Plumpe).

      Ritz und Guérot stehen noch auf der Leseliste. Jetzt bräuchte ich nur noch Zeit 🙁

      Aber zurück zum Thema:

      Vielleicht könnte man diese ganze „Leugner- bzw. Skeptiker- vs. Propagandist- Apokalyptiker“ Debatte versachlichen und ein paar vernünfte Dinge in die Wege leiten. Das scheint aber so unmöglich zu sein, wie der Verzicht auf militärische Gewalt.

      Das ist halt der evolutionäre Rucksack, den jeder Mensch mit sich rumschleppt.
      Vielleicht können wir uns mit unserem elektronischen Homunkulus selbst aus dem Sumpf ziehen und geben uns der KI hin. Als letzte Rettung quasi:

      „Den Kern der prognostizierten Umwälzung sieht Kokotajlo in der Fähigkeit der KI zur Selbstoptimierung. Anders als Menschen könne KI ohne evolutionären Ballast von Selbsttäuschung und verzerrter Wahrnehmung arbeiten und sich „mit unerhörter Effizienz, ohne Pause und Ende“ verbessern.“

      https://www.telepolis.de/features/KI-Forscher-prognostizieren-menschenaehnliche-Superintelligenz-bis-2027-10514304.html

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      • Reinhard Seevers sagt

        „Ritz und Guérot stehen noch auf der Leseliste. Jetzt bräuchte ich nur noch Zeit“.

        Machet, es erhellt sehr Vieles, was uns als Gesellschaft, die EU, den Ukraine – Krieg, den Unipolaritätsanspruch der USA, den Kampf der Systeme usw. angeht.

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      • Marian E. Finger sagt

        „Den Kern der prognostizierten Umwälzung sieht Kokotajlo in der Fähigkeit der KI zur Selbstoptimierung. Anders als Menschen könne KI ohne evolutionären Ballast von Selbsttäuschung und verzerrter Wahrnehmung arbeiten und sich „mit unerhörter Effizienz, ohne Pause und Ende“ verbessern.“

        Da unsere Art zu denken bspw. in Ursache-Wirkungszusammenhängen, linearen Zeitabläufen etc. eben gerade aus evolutionärem Ballast resultiert und unsere Art zu denken die Basis für die KI bildet, wird sie Selbsttäuschung und verzerrte Wahrnehmung „mit unerhörter Effizienz“ perfektionieren und auf die Spitze treiben.
        Aber das macht nichts. Wir werden ihr ebenso glauben wie unsere Vorfahren religiösen Führern geglaubt haben.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Im Moment hat KI die Unzulänglichkeit unserer Universitäten aufgedeckt, siehe Plagiatsfälle.
          In Zukunft wird die KI uns vor völlig neue Probleme stellen….das wird interessant.

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      • Peter sagt

        „Am Ende steht eine föderale Weltordnung unter KI-Kontrolle.“

        …na logisch für alle unter 1 Mrd. US$ Vermögen. Die anderen lachen sich auf St. Barth kaputt und drehen noch eine Runde auf der Luxusyacht.

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        • Reinhard Seevers sagt

          Genau Peter, auch das ist Teil des Plans zur Unipolarität der USA. Sämtliche Technologie und dessen Kapitalakkumulation sind dort verortet. Deshalb sollen wir Europäer dies ja auch unterstützen und die bösen Chinesen meiden.
          Alles folgt einem Plan, den man bei uns wohlweislich als Schwurbelei stigmatisiert.

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    • Ex-Baumschuler sagt

      „AB: Meiner Wahrnehmung nach hat das in den 70er-Jahren begonnen und war eine Gegenbewegung zum Wirtschaftswunder.“

      Anderen wissenschaftsjournalistischen „Wahrnehmungen“ zufolge war zu dieser Zeit der Weltklimarat (IPCC) gegründet worden, der die Erzählungen des menschengemachten Klimawandels ziemlich erstmalig eingeführt hat und sie bis heute global lenkt:

      https://fassadenkratzer.de/2023/08/11/der-weltklimarat-dirigent-der-klimatauschungen/

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