Der Westend-Verlag, in dem mein zweites Buch erschienen ist, hat mir ein Rezensionsexemplar des Buches von Axel Bojanowski zugeschickt. Ich soll dem Verlag meine Meinung dazu sagen. Das Buch trägt den Titel „33 erstaunliche Lichtblicke – warum die Welt besser ist als wir denken“.
Allein Titel und Untertitel gefallen mir schon mal sehr gut, denn viele Veröffentlichungen befassen sich heute mit den drei K: Krisen, Kriege, Katastrophen. Davon hebt sich dieses Buch wohltuend ab, denn es beschreibt die guten Seiten unserer aktuellen Welt, an denen auch die Landwirte beteiligt waren. Auf Seite 31 ff geht es um das unendliche Ernte-Wunder. Wir finden dort drei Grafiken, die mir vorher nicht bekannt waren und sehr erstaunlich sind. Mit wachsender Weltbevölkerung hat gleichzeitig die Zahl der Opfer durch Hungersnöte deutlich abgenommen! Die meisten Hungersnöte gab (und gibt es) in Autokratien, nur ganz wenige in Demokratien. Die dritte Grafik: auf allen Kontinenten hat die Menge an Kalorien, die am Ende der Lieferkette für den Verbrauch zur Verfügung stehen, von Jahr zu Jahr zugenommen!! Was für ein Erfolg!
Seite 41 beginnt ein Kapitel mit der Überschrift: „Die Mär vom knappen Trinkwasser“. Erst einmal fühlt man sich von dieser Aussage provoziert. Fakt ist aber (und auch belegt), dass trotz wachsender Weltbevölkerung immer mehr Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. 1980 hatten lediglich 58% der Weltbevölkerung in einem Umkreis von 15 Minuten Fussweg Zugang zu Trinkwasser, 2020 sind es 91%. Damit ging auch die Zahl der Todesfälle, die mit unsauberem Trinkwasser in Verbindung zu bringen sind, dramatisch zurück. Auch dies zeigt eine Grafik.
Weitere Kapitel beschäftigen sich mit den phänomenalen Erfolgen der Medizin. Die Bekämpfung der Malaria, Impfungen aller Art und andere Faktoren, die zu einer steilen Zunahme der Lebenserwartung aller Menschen geführt haben, werden erläutert und belegt.
Es geht auch um Klima, Umwelt und Tiere. Beim Letzteren wird geschildert, warum die Zahl der fast ausgerotteten Wildtiere in Europa so rasant zunimmt. Aus den Medien haben wir das bisher immer anders gehört. Und auch das wird mit Daten hinterlegt. Und dass immer weniger Menschen bei Naturkatastrophen um´s Leben kommen, auch. Wieder so eine erstaunliche und positive Nachricht.
Sie merken schon, dass mich dieses Buch mit seinen über 100 Grafiken in den Bann gezogen hat. Ich habe es an einem Wochenende komplett gelesen und kann es uneingeschränkt empfehlen.
Das Buch hat 192 Seiten, kostet in Deutschland 23 €, in Österreich 23,70 €.
Die ISBN: 978-3-86489-482-4
Um einer Frage schon im Vorfeld zu begegnen: Nein, für eine Rezension gibt es kein Geld. Die macht man oder man macht sie nicht. In diesem Falle ist es mir sehr leicht gefallen.
Und hier noch ein Gespräch, das der Autor am 18.5. mit dem NDR geführt hat:
https://www.ndr.de/kultur/epg/Axel-Bojanowski-Die-Welt-ist-besser-als-wir-denken,sendung1535518.html
Auch ein gutes Interview mit Bojanowski:
https://weltwoche.de/daily/die-welt-ist-besser-als-viele-glauben-wissenschafts-journalist-axel-bojanowski-ueber-medien-im-bann-der-klima-apokalypse/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=daily
Wir konnten eine Diskussion verfolgen, die zwar die individuellen und damit sehr unterschiedlichen Aspekten der Betrachtung durch die einzelnen Diskutanten widerspiegelt, jedoch kaum etwas an der Problemlage ändert. So etwas nennt man auch „akademische Diskussion“.
Wir sollten erkennen, dass die Zeit für verbale Lösungsversuche gestern war. Schon fast lustig mutet die Auseinandersetzung über den Begriff „Monokultur“ an. Dieser Begriff wurde von Landwirtschaftskritikern in die Diskussion eingebracht und es gibt für ihn keine allgemeingültige Definition. Ein Schlagwort wie z.B. „Massentierhaltung“. Befremdlich ist allerdings, dass wir Landwirte uns mit solchen Lockbegriffen immer wieder aus der Reserve locken lassen. Ach übrigens, es wäre nett, wenn die aufmerksamen Leser etwas über die fachliche Ausrichtung der erworbenen zwei Buchstaben mit Punkt erfahren könnten. Schließlich mussten wir ja auch schon erfahren, dass Personen mit einem Dr. phil. uns „fachliche“ Diskussionen aufzwingen wollten
@kemetbauer
Ich habe in einem Beitrag deutlich gemacht, daß ich Chemiker bin und nicht Agrarwissenschaftler; ich schrieb:
„(à propos „wissenschaftlich“: ich bin Wissenschaftler, „aber“ Chemiker, Forscher; bin nicht Agrarwissenschaftler wie Sie; in punkto Natur / Artenvielfalt bin ich im wesentlichen Praktiker, wie Sie sehen könnten, wenn Sie sich meine Webseite anschauen; allerdings habe ich mit meinem wissenschaftlichen und theoretischen Hintergrund, plus meine praktische Forschung und Produktentwicklung Richtung nachhaltigerer Produkte / Verfahren und zusammen mit meinen praktischen Artenschutzerfahrungen jetzt seit gut 2 Jahren wissenschaftlich solide eine Definition für Nachhaltigkeit, ein Kriterium für Nachhaltigkeit entwickelt, nämlich Entropie, siehe https://www.bernhard-wessling.com/nachhaltigkeit_und_entropie)“
Außerdem können Sie über meine Webseite alles meinen Hintergrund betreffend erfahren. Dort können Sie herausfinden, daß ich
– sehr viel neue (im Vergleich zu existierenden Alternativen) nachhaltigere chemische Technologien erforscht, entwickelt und in die Märkte gebracht habe,
– sehr praktisch in Artenschutzprojekten tätig war, und basierend auf meiner jahrelangen Kranichverhaltensforschung entscheidende (sehr praktische! sehr handfeste!) Beiträge geleistet habe zu einem der komplexesten Artenrettungsprojekte, betreffend den Schreikranich in den USA / Kanada
– als Gesellschafter und Mitgeschäftsführer eines relativ großen biolandwirtschaftlichen Betriebs aktiv bin, nicht praktisch landwirtschaftlich aktiv, abgesehen von einzelnen Einsätzen und gelegentlichen Mähdrescherfahrten, aber eben dadurch doch mit sehr viel Erfahrung aus unserem 450 ha (Pachtland) großen Betrieb auf 2 verschiedenen Standorten.
Der langen Rede kurzer Sinn: Besonders mich können Sie nicht dahingehend kritisieren, daß ich verbale Lösungsversuche betreibe, sondern ich bin nun wirklich sehr praktisch tätig und bin es immer gewesen. Allerdings habe ich nun hinsichtlich der Frage „was genau ist Nachhaltigkeit“ zusätzlich ein wissenschaftlich solides Konzept entwickelt, das ich gern wissenschaftlich solide diskutieren möchte: „Entropie als Kriterium für Nachhaltigkeit“.
Leider wird immer wieder vom Thema abgewichen, hier auch. Es werden Fakten negiert, und wenn ich aufgefordert werde, wissenschaftliche Studien dazu zu zitieren („und nicht welche vom NABU, BUND, Greenpeace“) und ich es mache, Studien in „nature“ veröffentlicht, dann wird darüber hinweggegangen.
Das ist sehr schade, aber wohl üblich, weit verbreitet.
Herr Wessling , ich habe mir die Website ihres Betriebes , sowie die biologische Begrifflichkeit der Entropie angeschaut..
Wo der Kattenhof den allermeisten landwirtschaftlichen Betrieben einen Voraus hat , ist die Verarbeitungstiefe und somit die Wertschöpfung an den Ausgangsprodukten .
Dafür Respekt. Um die Kundschaft zu begeistern , muss sich solch ein Betrieb natürlich von der Masse absetzen, sie haben dafür das Güte Zeichen Demeter gewählt. Kann man so machen.
Allerdings ist und bleibt dieses Onzept eine Nische , und kann ich als Allgemeinempfehlung für die Landwirtschaft gelten. Das verstehen sie sicherlich.
Zur Entropie.
Ich würde behaupten , das die meisten Landwirte, vielleicht unbewusst diesen Ansatz verfolgen, denn die Kreislaufwirtschaft im Betrieb ist die Voraussetzung für eine nachhaltige , betriebswirtschaftlich vernünftige Wirtschaftsweise.
zb. Heizen mit Hackschnitzel aus Sturm oder Totholz, statt Heizoel.
zb. organische Düngung der LN um Mineraldünger zu minimieren .
zb. Eigenmischungen bei Schweinen , und nicht Getreide in der Ernte verkaufen , und Fertigfutter wiederkaufen.
zb. vernünftige Fruchtfolgen mit Humusaufbau, um gesunde Pfanzenbestände aufzubauen , die mit reduzierten Fungizideinsatz klarkommen.
All das sind entropische Ansätze , und kein Alleinstellungsmerkmal einer Demeterlandwirtschaft.
@rathje clasen
Danke (und bitte entschuldigen Sie, daß ich jetzt erstmal sage: dieser Diskussionsbeitrag bzw diese Antwort auf meine Diskussionsbeiträge hört sich ja regelrecht konstruktiv an, so kann eine Diskussion produktiv ablaufen, danke)
Der Kattendorfer Hof (www.kattendorfer-hof.de) wurde vor über 25 Jahren als Pacht von einer Hamburger Stiftung (die den Hof seit über 100 Jahren betrieb) übernommen und neu auf biologische Landwirtschaft umgestellt; damals alles noch sehr klein. Ich kam vor über 16 Jahren dazu und habe an der Weiterentwicklung des Konzepts, v.a. an der Vermarktung und der Erweiterung auf nunmehr 450 ha und 2 Standorte, 7 eigene Hofläden und 14 FoodCoops, aktiv und initiativ mitgewirkt.
In genau dieser Form wie unser Betrieb wird es natürlich nicht exakt das gleiche Spiegelbild nochmal geben, aber Biolandwirtschaft ist nicht per se eine Nische und dürfte aus Gründen der Nachhaltigkeit keine Nische bleiben (Boden, Artenvielfalt, Grundwasser, Oberflächenwasser).
Ich weiß nicht, wo Sie „Entropie“ nachgelesen haben, leider wird diese physikalische Größe zumeist mißverständlich und einseitig beschrieben, ich habe das in meinem Buch (https://www.bernhard-wessling.com/zufall-2) und in Artikeln korrekt und zugleich sehr viel lebensnäher erklärt und beschrieben; Sie können hier https://www.bernhard-wessling.com/nachhaltigkeit_und_entropie in einigen Artikeln aus online-Seiten oder der Berliner Zeitung (besonders volksnah geschrieben) etwas davon sehen; demnächst erscheint ein sehr allgemeinverständlicher Artikel von mir in „Physik in unserer Zeit“, leider kann ich ihn hier nicht verschicken.
Ich will jetzt nicht zu viel über Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft diskutieren, weil ich keine Lust mehr habe, sofort wieder von allen angep***t zu werden, für nix und wieder nix, nur dies:
– Abfallholz zu verheizen, ist sinnvoll, wenn man es nicht sinnvollverweise im Wald für die Pilze und Mikroben liegenlassen sollte; wir haben Dutzende von Kilometern Wallhecken („Knicks“. Schleswig-Holstein) zu pflegen, d.h., alle paar Jahre auf den Stock zu setzen, das Holz vergasen wir in einem professionellen Holzvergaser und ersetzen damit 2/3 unseres früheren Erdgasbedarfs (wir betreiben eine eigene Käserei, brauchen viel Dampf)
– Kreislaufwirtschaft mir organischer Düngung und Anbau eigenen Viehfutters ist nur für die landw. Betriebe möglich, die sowohl Ackerbau als auch Viehzucht betreiben (wie wir); das dürfte in Deutschland die Minderheit sein.
– Wenn es mit dem Humusaufbau, so wie Sie schreiben, allgemein verbreitet wäre, hätten wir nicht die Tonnen pro Hektar an Bodenerosion, die wir in Deutschland (und nicht nur hier) haben. Was Sie schreiben, ist richtig, auch unser Prinzip, aber bei weitem nicht bei der Mehrzahl der Betriebe.
@Dr. Wessling
Ich finde das alles sehr „nett“ was Sie schreiben. Ist auch für eine kleine Gruppe von Menschen ein machbarer Weg, nur eben nicht für die sogenannte „breite Masse“. Dazu auch eine Buchempfehlung:
https://westendverlag.de/Satt-und-unzufrieden/1610
Der ganz normale Bürger will nämlich gerne billig. Alles andere sind Lippenbekenntnisse. Was übrigens auch wissenschaftlich belegt ist. Der Verbraucher kauft anders als er als Bürger redet.
@bauer willi
Ich weiß, wie das mit dem Bürger und dem Verbraucher ist, die nicht das gleiche tun, wie sie reden. Ich bin an einer anderen Diskussionsebene interessiert, nicht der politischen oder psychologischen oder soziologischen: Ich will selbst im Kleinen das tun, was im Großen richtig wäre, und das habe ich jahrzehntelang auf 3 verschiedenen Gebieten getan, jetzt „nur“ noch auf 1 (plus neuerdings mein Entropie/Nachhaltigkeitskonzept auf wissenschaftlicher Basis). Ich kann nichts dazu beitragen, ob und wie das, was im Großen richtig und machbar wäre, auch tatsächlich im Großmaßstab realisiert werden kann. Ist nicht meine Kompetenz.
„Ich bin an einer anderen Diskussionsebene interessiert, nicht der politischen oder psychologischen oder soziologischen“
Tja, da muss man Geduld mitbringen. Zum wichtigen Thema Entropie gabs hier mal eine Foristen, der entnervt aufgegeben hat.
Er empfahl das Buch „Entropiewende“ von Michael Köhler:
https://www.db-thueringen.de/servlets/MCRFileNodeServlet/dbt_derivate_00045232/ilm1-2019200424.pdf
Auch der Herr Rifkin hat nachgelegt mit „Eine Rechnung ohne die Entropie“.
Ich verstehe von dem Thema gerade so viel, um zu wissen, wie unglaublich wenig ich davon verstehe. Leider.
Für mich ist unsere Lebensform eine Dissipative Struktur, die zwar lokal den Grad ihrer Organisation (Ordnung) erhöhen kann, dafür aber in der Umgebung zwangsläufig „Unordnung“ (Entropieexport) produzieren muss. Durch Austausch von Materie und Energie. Nur so wird sie „stabil“ gehalten.
Die Alternative ist Re-Regionalisierung (Zerfall). Bis runter zur Subsistenzgesellschaft mit ganz wenig beteiligten Individuen, die damit noch „stabil“ gehalten (versorgt werden) können.
Oder?
@Stadtmensch
Ich kann (und will) jetzt hier in so einem Forum, in dem niemand die Texte genau liest und drüber nachdenkt, sondern immer gleich was reinschreibt, nicht auch noch die Entropie erklären. Auch wenn es jetzt wieder einem der Diskutierer hier mißfällt, empfehle ich Ihnen, mein Buch über den „Ursprung von Unvorhersehbarkeit, Komplexität, Krisen und Zeit“ zu lesen. Sie werden alles verstehen.
(https://www.bernhard-wessling.com/zufall-2)
Mit der „dissipativen Struktur“, die wir (und nicht nur wir) sind, liegen Sie schon auf der richtigen Spur. Köhler mit der „Energiewende“ liegt neben der Spur, aber ich erkläre jetzt auch nicht, warum.
In meinem Sinne von Nachhaltigkeit mit Entropie als Kriterium oder Maßeinheit geht es im ersten Schritt darum, möglichst wenig Entropie zu erzeugen. Echt nachhaltig können wir nur werden, wenn wir nicht mehr Entropie erzeugen, als die Erde zusammen mit der ohnehin in den verschiedensten Ökosystemen erzeugten Entropie abstrahlen kann.
Da sind wir um Größenordnungen von entfernt.
„Monokulturen …. es gibt für ihn keine allgemeingültige Definition.“ Das ist falsch, Monokultur ist klar definiert und eines der wenigen Narrative über die Landwirtschaft die jeder selber vor der Haustüre auf den Wahrheitsgehalt prüfen kann sofern er will.
https://de.wikipedia.org/wiki/Monokultur
Die Verwendung des Begriffes Monokultur ist ein häufig verwendetes negatives framing für Landwirtschaft und es begegnet uns in fast allen Beiträgen zur Landwirtschaft und ist für Landwirte nicht immer lustig. Es wird häufig gedankenlos daher geplappert ohne das Menschen wissen was es bedeutet. Zusätzlich wird es inhaltlich noch völlig verdreht wie in diesem Fall dargestellt. Das Ziel war natürlich klar, konnte man leicht an den verwendeten Satzkonstrukten erkennen. Für eine sinnvolle Diskussionen gibt es in jedem Bereich definierte Fachbegriffe wie sonst kann man sich sinvoll austauschen.
Ach ja, eine Wikipedia-Definition.
„mehrjährig“ als zeitliche Angabe, klingt jetzt aber nicht sehr konkret. In der ldw. Fachliteratur wird an einigen Stellen von der „sogen. Monokultur“ geschrieben.
Aber, sei´s drum.
@ Kemetbauer Das Wikipedia Vorurteil. Naja manchmal ist Wikipedia gar nicht so schlecht.
Bundesministerium Forschung, Technologie und Raumfahrt
https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/lexikon-a-z/monokultur-786
Damit beenden wir am besten diesen philosophischen Exkurs. Es hat Spaß gemacht und gezeigt in der Landwirtschaft ist man sich noch nicht mal einig bezüglich der einfachsten Sachzusammenhänge. Aber mal ehrlich keine Überraschung ist gibt vielfältige Interessen und da macht halt jeder sein eigenes Ding wie es ihm passt.
dazu hatte ich bereits unten geantwortet, wiederhole ich jetzt nicht mehr.
Es ist ja zweifellos richtig, daß es enorm viel Fortschritt gibt, Luftreinhaltung, Gewässer, Gesundheit, Kindersterblichkeit, Hunger, Lebenserwartung … Da ist Bojanowski alles andere als der Erste, der das berichtet (ich erinnere an Rosling – Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist – und weise auf Dr. Hannah Ritchie mit ihrem Buch „Hoffnung für Verzweifelt“ und der Webseite https://ourworldindata.org/ hin). Beide Bücher sind sehr viel differenzierter, besonders Dr. Ritchie übersieht nie, welche Krisen und Gefahren derzeit akut sind und was noch zu tun ist.
Das hat viel mit dem dramatischen Artenschwund, der in erster Linie durch den „Fortschritt“ der industriellen Landwirtschaft und der Zersiedlung + Versiegelung der Landschaft verursacht wird, zu tun.
Damit befasse ich mich mit meinem Buch über den „Ursprung von Unvorhersehbarkeit, Komplexität, Krisen und Zeit“ (https://www.bernhard-wessling.com/zufall-2). Darin entwerfe ich auch ein neues Konzept, die „Nachhaltigkeit“ objektiv und falsifizierbar beurteilt / gemessen werden kann. Dieser Begriff ist zu einer hohlen Marketingphrase verkommen, Marketing für Produkte, Verfahren, Ereignisse und Politik(er). Alles ist inzwischen nachhaltig, was für eine Augenwischerei!
Können Sie mir den „dramatischen Artenschwund“ durch die „industrielle Landwirtschaft“ näher erläutern? Ich bitte um nachvollziehbare, wissenschaftliche Belege. Bitte keine Links auf Greenpeace, WWF, BUND oder NABU.
Bitte Wissenschaftliche Studien. Danke
in meinem Buch (in Kapitel 8) habe ich selbst ebenfalls einige Quellen aufgeführt, hier wie gewünscht zusätzlich schnell ausgewählte wissenschaftliche Studien:
https://www.nature.com/articles/s41893-024-01433-4
https://www.nature.com/articles/s44185-023-00034-2 (1. Satz des Abstracts: Intensive agriculture for food and feed production is a key driver of global biodiversity loss.)
https://www.nature.com/articles/s41559-017-0234-3 (auch hier der 1. Satz: Agriculture is the leading driver of biodiversity loss. )
Meine Aussage ist wissenschaftlich unumstritten. Und man kann es selbst beobachten in den Monokulturäckern, die mit Pestiziden aller Art behandelt werden: kaum Bodenleben (Käfer, Würmen in den Böden), hauchdünne, falls überhaupt, Humusscicht, kein Insektenleben, kaum Vögel, keine Feldhamster …
@Dr. Weßling
„Und man kann es selbst beobachten in den Monokulturäckern, die mit Pestiziden aller Art behandelt werden: kaum Bodenleben (Käfer, Würmen in den Böden), hauchdünne, falls überhaupt, Humusscicht, kein Insektenleben, kaum Vögel, keine Feldhamster“
Ich lade Sie auf unseren Hof westlich von Köln ein. Hier gibt es nicht einen einzigen Monokulturacker. Was Sie vermutlich meinen ist Reinsaat. Wir haben – wie oben beschrieben – den Humusgehalt durch ackerbauliche Maßnahmen um 30% erhöht. Was Regenwürmer angeht, so lade ich Sie ein, die zu zählen. Im Gegensatz zu vielen Bio-Betrieben pflügen wir seit langem nicht mehr. Feldhamster gibt es hier und in Pulheim , einem Nachbarort auch. Unsere Zuckerrüben sitzen derzeit voll mit der Schwarzen Bohnenlaus. Unser Kopfsalat im Folientunnel auch.
Ich bezweifele gar nicht, daß es solche Äcker wie die von Ihnen beschriebenen gibt. Ich selbst bin Gesellschafter und Mitgeschäftsführer eines biolandwirtschaftlichen Betriebs (selbst aber kein Landwirt). Wir können die konventionellen Äcker mit ihrer Artenarmut neben unseren Flächen mit dem Artenreichtum direkt vergleichen, in nur ein paar Meter Abstand and den Grenzen.
Aber erstmal hatten Sie nach wissenschaftlichen Studien gefragt, die habe ich Ihnen ganz schnell herausgesucht, „nature“ ist eine der beiden weltweit top führenden wissenschaftlichen Magazine, dort finden Sie die Beweise dafür. daß die konventionelle Landwirtschaft die wichtigste Ursache für den verlust der Artenvielfalt ist.
– Ihre Äcker in Köln sind da nicht der Gegenbeweis, sondern eine Ausnahme, genauso wie die Äcker des Betriebes, in dem ich nebenberuflich engagiert bin (übrigens 450 ha groß, also nicht so wenig)
Herr Wessling, ihr Betrieb mag ja eine positive Ausnahme für die Natur darstellen.
Ich sehe hier bei manchen Biokollegen alles andere als perfekte Natur.
Eher Quecken , gerne Mäuseburgen im Acker,
ein problematisches C/N Verhältnis ,weil N fehlt um C zu binden,
eine Kulturenabfolge , die sich nicht gegenseitig begünstigen, niedrige Erträge, trotzdem fette Maschinen, wahrscheinlich durch dicke Subventionen.
Herr Wessling , es sind die Menschen auf den Betrieben , nicht bio oder konventionell , die eine intakte Umwelt gewährleisten.
@RathjeClasen Ich verstehe jetzt nicht, wogegen oder wofür Sie hier argumentieren. Ich habe mit meinem Kommentar oben Bojanowski kritisiert, der alles schöngemalt hat; statt dessen Hannah Ritchie mit ihrer viel differenzierteren Darstellung, die die akuten Krisen nicht ignoriert, hervorgehoben.
Dazu habe ich mein neues Konzept, Entropie als objektives Kriterium für Nachhaltigkeit zu verwenden, angesprochen (https://www.bernhard-wessling.com/nachhaltigkeit_und_entropie). Damit können wir z.B. Maßnahmen, die angeblich zu „Klimaneutralität“ führen (DAC, CCS, CCU) untersuchen, stellen fest, daß sie massive Kollateralschäden in der Umwelt verursachen.
Vor allem hinsichtlich Biodiversität, dazu hat BauerWilli bezweifelt, ob es überhaupt wissenschaftliche Belege dafür gibt, daß die industrielle Landwirtschaft ein Hauptfaktor für den Artenschwund ist. Diese habe ich geliefert, und dann noch ein Beispiel angesprochen.
Jetzt aber schrieben sowohl Bauer Willi als auch Sie nur über eine Meinung zu einem Einzelfall, nur weil ich erwähnte, daß ich halt nebenbei Gesellschafter in einem mittelgroßen Biohof bin (www.kattendorfer-hof.de). Das ist aber doch nebensächlich in dieser Diskussion.
Entscheidend ist:
a) hat Bojanowski recht, daß wir in der besten aller Welten leben?
b) oder Hannah Ritchie, die die akuten Krisen klar benennt, ebenso aber die Fortschritte, die wir nicht übersehen sollten
c) und ich sage: technologischer Fortschritt ist nur dann ein Fortschritt, wenn die Maßnahmen / Produkte / Verfahren nachhaltig sind – und messen können wir das mit der Entropie, und sehen können wir das an der Artenvielfalt;
d) industrielle Landwirtschaft ist der Hauptfaktor für den Artenschwund.
(mir ist egal, ob Sie meinen Biohof oder irgend einen bei Ihnen neben an als gut oder nicht gut einschätzen; mir geht es um das Grundsätzliche: Pestizide? Monokulturen? chemische Düngemittel? ja oder nein?)
Herr Wessling , mir geht es um die Natur , die ich selber positiv beeinflussen kann, die ich täglich sehe, und in ihr lebe.
Dabei brauche ich keine Ferndiagnosen durch Buchautoren , in welche Richtung auch immer.
Und ja, in der heutigen Zeit greift man auch auf chemische Produkte, wenn man mit der Biologie an Grenzen kommt.
Beispiele : Lungenentzündung von Einzeltieren.
Aktuell in der Regenphase , eine Fusarienbehandlung im Weizen. Damit wir unsere Tiere nicht mit Mykotoxinen füttern.
Bei solchen Themen kommen wir mit Handauflegen nicht weiter.
@rathjeclasen (auf Ihren letzten Kommentar kann ich leider nicht antworten, weil die „anworten“-Funktion fehlt, also nehme ich diesen Umweg)
Sie schreiben „Herr Wessling , mir geht es um die Natur , die ich selber positiv beeinflussen kann, die ich täglich sehe, und in ihr lebe.“ – Da sind wir uns doch gar nicht so unähnlich! Schauen Sie mal auf meine Webseite, meine Kranichforschung (https://www.bernhard-wessling.com/buch-der-ruf-der-kraniche), Artenschutzprojekte, und mein Engagement in der Biolandwirtschaft. Handauflegen betreibe ich nicht Mein Konzept „Entropie als Kriterium für Nachhaltigkeit“ ist der Versuch, echt nachhaltige, echt die Natur wieder an die erste Stelle bringende Maßnahmen zu erkennen, voranzubringen und umwelt-, naturzerstörerische Maßnahmen (wie DAC, CCS, CCU) zu verhindern.
Eine der Thesen von Hannah Ritchie ist ja gerade die Nutzlosigkeit von „Bio“, wie ich eben feststellen musste.
Was ist gewonnen, wenn die Minderertrag von „Bio“ und der nicht wissenschaftlich quantifizierbare Nutzen einer vorgegebenen Bewirtschaftungsform auf einem relativ eng begrenzten Areal, durch Landumnutzung an anderer Stelle und damit Eingriff in Ökosysteme kompensiert wird?
Wie Herr Clasen schon sagt, es sind die Menschen, die das Land bewirtschaften und ein Wissen oder ein Gespür für ihre Mitwelt haben oder eben nicht.
Also mehr Großzügigkeit und weniger Dogmatismus wagen laut Hannah Ritchie…
@Stadtmensch,
Ich habe das Buch von Hannah Ritchie schon gelesen, bevor es auf deutsch erschienen ist, und habe in meinem Buch viel von ihrer Webseite ourworldindata.org zitiert.
Natürlich ist mir das auch aufgefallen, was sie zu „bio“ schreibt, da bin ich mit ihr nicht einverstanden, habe mit ihr auch drüber kommuniziert. Denn diese Minderertragsfrage trifft im Endeffekt nicht zu (ich habe das in meinem Buch in Kapitel 8 gut belegt dargelegt).
Entscheidend ist, daß der Klimawandel und die Krise der Artenvielfalt (der Artenschwund) nur gemeinsam und gleichzeitig mit den gleichen Methoden angegangen werden muß und kann. Das zeige ich in Kapitel 8 auf.
Ich bin nicht dogmatisch, sondern schlage vor, mein Konzept zu diskutieren, aber sachlich-konstruktiv und auf der Basis wissenschaftlich anerkannter Fakten und der Naturgesetze. (daran scheitern leider viele Diskussionen)
lt @Dr. Bernhard Weßling „Und man kann es selbst beobachten in den Monokulturäckern,…..“
Monokulturäcker ist so ein gern benutztes Narrativ aber wieviel Monokulturäcker gibt es in Deutschland eigentlich?
Für die Leser die es nicht wissen Monokultur bedeutet eine Kultur wird mehrere Jahre hintereinander auf der gleichen Fläche angebaut. In Deutschland ist die Fruchtfolge der Standard und zwar unabhängig davon ob konventionell, Bio, regenerativ….. d.h es werden abwechselnd im Jahresrhythmus die Kulturen auf der Fläche gewechselt! Das kann jeder in seiner Umgebung durch Beobachtungen überprüfen. Das geht auch für den landwirtschaftlichen Laien sehr einfach z.B bei Spaziergängen merken wo 2025 z.B der Raps geblüht hat an dem die Bienen genascht haben und dann schauen was nach der Rapsernte Juli/August dort für das nächste Jahr passiert. Wage mal die Prognose auf der 2025er Rapsflächen wird Wintergetreide zur Ernte 2026 eingesät und im Folgejahr geerntet. Mit anderen Kulturen kann man ähnlich verfahren und man wird merken Fruchtfolgen sind der Standard in Deutschland. Aufpassen nicht immer folgt eine Kultur zur Ernte sondern eine sogenannte Zwischenfrucht um die Fläche über Winter vor der Aussaat der Hauptfrucht zu Begrünen mit positiven Effekten für die Tierwelt und zur Humusbildung. Im Frühjahr (z.B 2026) wird die Hauptfrucht z.B Rüben, Mais, Kartoffel, Gemüse, Leguminosen…. gesät und auch dann geerntet. Dannach folgt wieder eine andere Kultur. Ausnahmen kann es in Gemüsebauregionen geben. Dort können 2 Erntekulturen im gleichen Jahr angebaut werden z.B 2x Salat bzw Gemüse im gleichen Jahr. Jeder kann mit gutem Willen all dies vor Ort oder an Orten die er regelmässig besucht überprüfen oder gegebenfalls einen Landwirt in der Nähe fragen der gibt ihm sicher gerne Auskunft.
@Dr. Bernhard Weßling warum sie das Narrativ Monokulturenäcker benutzt haben ist offensichtlich es geht ihnen nicht um die Darstellung der realen Situation in D sondern sie wollen ihr Buch bewerben.
Kann nur jeden ermutigen sich in seiner Umgebung umzuschauen am besten bevor er das von Dr. Bernhard Weßling ausgelobt Buch kauft.
@Limes Nein, eine Monokultur ist auch dann auf einem Acker der Fall und so zu bezeichnen, wenn die Schläge für eine Ackerfrucht größer als 5 ha sind. Sie können ganz einfach an den vielen riesigen Ackerflächen sehen, die bis zum Horizont rechts links und hinten nur Weizen oder nur Mais haben. Und Fruchtfolge wird von vielen großen Landwirtschaftsbetrieben nur selten und bei weitem nicht in Boden erhaltender Weise betrieben.
Hier https://www.dlg.org/mediacenter/dlg-merkblaetter/dlg-kompakt-02-2022-bodenerosionen-vermeiden-biodiversitaet-staerken sehen Sie, wieviel Boden verloren geht: zwischen 1,4 und 3,2 Tonnen Boden pro Hektar und Jahr.
Hier https://www.agrarraum.info/lexikon/bodenerosion kann man sogar lesen „Die durchschnittlichen Abtragungsraten durch Erosion liegen in Deutschland bei etwa 10 – 12 Tonnen Bodenmaterial je Hektar und Jahr.“ es wird ganz klar die Intensivierung der Landwirtschaft als Ursache dafür benannt.
Was haben Sie gegen die Bewerbung eines Buches (bzw. Information darüber)? Dieser ganze Diskussionsbeitrag hat doch mit der Bewerbung von Bojanowskis Buch durch Bauer Willi begonnen, und dazu haben ich oben meine Meinung sehr differenziert kritische Meinung geäußert.
@Dr. Weßling
Ihre Definition von „Monokultur“ entspricht nicht dem wissenschaftlichen Konsens. Danach ist eine Kultur dann eine Monokultur, wenn die gleiche Kultur in jedem Jahr auf dem gleichen Acker steht. Eine Definition nach Schlaggröße ist völliger Unsinn. 5 ha ist ein in Ostdeutschland ein eher kleines Feld. Ich habe in Russland und Brasilien vor Feldern gestanden, die mehr als 2000 ha groß waren. Und auch das waren keine Monokulturen sondern hatten eine Fruchtfolge.
Ich weiß nicht, in welchen Fach Sie promoviert haben. Wenn es Agrarwissenschaften gewesen sein sollten, werde ich mich dafür einsetzen, dass Ihnen der akademische Titel aberkannt wird.
Herr Wessling , teilen Sie Ihre 450 ha denn in max. 5 ha Schlägen auf , um Ihre Überzeugung auch zu leben?
ja, alle Ackerflächen sind in 5-ha-Schläge aufgeteilt, und wir haben darunter 5% Blühstreifen; die Schläge sind auf einer digitalen Karte niedergelegt, die Trecker sind digital gesteuert und fahren sauber an den Grenzen entlang.
Wir haben eine 6jährige Fruchtfolge, bodenzehrende und Boden / Humus aufbauende (mit Nährstoffen anreichernde) Kulturen wechseln sich ab, es ist teilweise Gründünger, teilweise Viehfutter (denn wir betreiben Milchwirtschaft mit fast 70 Milchkühen, dazu natürlich auch die Rinderhaltung, Kälber bleiben alle bei uns und werden bis zur Schlachtreife bei uns gehalten / gemästet).
(außerdem haben wir eine eigene Käserei, betreiben Schweinezucht / Angler Sattelschwein, die schlabbern die Molke weg und fressen alle mögliche Gmüse- und Kartoffelabfälle – wir betreiben ja auch Gemüsebau, recht große Flächen)
@Bauer Willi
Das mag sein, mich interessiert in dem Zusammenhang aber nicht die wissenschaftliche Definition, sondern der Effekt auf die Artenvielfalt, das Bodenleben und die Bodenerosion. Die können Sie nicht wegreden.
(à propos „wissenschaftlich“: ich bin Wissenschaftler, „aber“ Chemiker, Forscher; bin nicht Agrarwissenschaftler wie Sie; in punkto Natur / Artenvielfalt bin ich im wesentlichen Praktiker, wie Sie sehen könnten, wenn Sie sich meine Webseite anschauen; allerdings habe ich mit meinem wissenschaftlichen und theoretischen Hintergrund, plus meine praktische Forschung und Produktentwicklung Richtung nachhaltigerer Produkte / Verfahren und zusammen mit meinen praktischen Artenschutzerfahrungen jetzt seit gut 2 Jahren wissenschaftlich solide eine Definition für Nachhaltigkeit, ein Kriterium für Nachhaltigkeit entwickelt, nämlich Entropie, siehe https://www.bernhard-wessling.com/nachhaltigkeit_und_entropie)
„Nein, eine Monokultur ist auch dann auf einem Acker der Fall und so zu bezeichnen, wenn die Schläge für eine Ackerfrucht größer als 5 ha sind.“
Nein @Dr.BernhardWeßling das ist falsch, ihre eigenwillige persönliche Interpretation von Monokultur und entspricht in keinster weise der Definition von Monokultur diese ist wissenschaftlich unumstritten und klar. Diese ist unabhängig von der Flächengrösse und gilt für den Kleingarten mit wenigen m² oder Topf genauso wie für grössere Flächen. Ein Fruchtfolge ist immer ratsam und nützlich. Ich muß annehmen sie haben keine landwirtschaftliche Ausbildung sonst hätten Sie dies gelernt. Hier im blog wurde/wird in regelmässigen Abstände die Definition Monokultur auch für Interessierte ohne landwirtschaftliche Ausbildung in einfachen Worten erklärt.
„Und Fruchtfolge wird von vielen großen Landwirtschaftsbetrieben nur selten und bei weitem nicht in Boden erhaltender Weise betrieben.“ Dies ist eine böswillige Unterstellung und entspricht nicht den Tatsachen deshalb ermutige ich jeden sich selbst in der Feldflur regelmässig mit offenen Augen zu bewegen und ein Bild zu machen um zu prüfen ob solche Aussagen wie ihre „Fruchtfolge wird nur selten eingehalten“ wirklich stimmen.
„Was haben Sie gegen die Bewerbung eines Buches…“
Ich habe nichts gegen ihre Buchbewerbung den Kauf kann jeder selber für sich entscheiden. Ich empfehle allerdings vor dem Kauf zu prüfen ob ihre Aussage „Meine Aussage ist wissenschaftlich unumstritten. Und man kann es selbst beobachten in den Monokulturäckern,….“ stimmig ist also selbst vor Ort beobachten wie sie es beschreiben und dan gegebenfalls kaufen.
@Limes siehe oben meine Antwort an @Bauer Willi
Außerdem mache ich keine Unterstellungen, sondern berichte nur darüber / ich wiederhole nur, was längst wissenschaftlich bestätigt und für jedermann sichtbar ist: industrielle Landwirtschaft mit der vielen giftigen Chemie ist der Haupttreiber des Artenschwunds.
à propos „giftige Chemie“: ist es eine Unterstellung, wenn ich berichte, daß Parkinson bei Bauern (die Pestizide, v.a. Gklyphosat verwenden) kürzlich von landw. Berufsgenossenschaften als Berufskrankheit anerkannt wurde?
und ist es eine Unterstellung, wenn das Grundwasser und die Küstengewässer, Flußauen und Bäche im Einzugsgebiet von Ackerflächen mit Nitraten, Phosphaten und Pestiziden angereichert sind, sodaß auch wir das Wasser nicht trinken dürfen?
– statt dessen wird auf Kosten der Allgemeinheit das Wasser gereinigt und trinkbar gemacht, während der Gewinn aus der Nutzung dieser eindeutig umweltschädlichen und giftigen Chemikalien privat eingenommen wird.
Das sind Fakten, nicht wahr? einverstanden?
Nein , nicht einverstanden.
@rathje clasen, @Limes, @Bauer Willi
Ich denke, wir haben genug Argumente ausgetauscht, ich habe nicht den Eindruck, daß wir auf Basis der gleichen Faktenwahrnehmung argumentieren, also lassen wir uns darin einig sein, daß wir uns nicht einig sind.
Ich kenne Parkinsonpatienten , die haben nichts mit Landwirtschaft zu tun ,
Nährstoffeinträge in Flüssen kommen kontinuierlich aus überforderte Klärwerke, und evtl. aus der Landwirtschaft , wenn da was falsch läuft , oder nach Starkregen.
Lt. neuester Studien zu Glyphosat in Flüssen , kommen diese aus Waschmitteln .
So einfach ist ihre Erklärung nun doch nicht.
ich wiederhole:
@rathje clasen, @Limes, @Bauer Willi
Ich denke, wir haben genug Argumente ausgetauscht, ich habe nicht den Eindruck, daß wir auf Basis der gleichen Faktenwahrnehmung argumentieren, also lassen wir uns darin einig sein, daß wir uns nicht einig sind.
@Dr.BernhardWeßling zu ihrer Antwort: Thema verfehlt wäre die Rückmeldung in der Schule und auch Universität denn sie sind nicht auf meinen Beitrag eingegangen. Wir haben uns über Monokulturen ausgetauscht sowie die wissenschaftliche Definition dieses Begriffes. Ihre ist definitiv falsch! Offensichtlich wollen sie dies nicht erkennen stattdessen schweifen sie vom Thema. Das ist keine Basis für einen sinnvollen Austausch von Argumenten.
@rathje clasen, @Limes, @Bauer Willi
Sie haben ja alle ständig recht (meinen Sie), aber es ändert nichts daran, daß die Artenvielfalt dramatisch zurückgegangen ist und daß die Hauptursache dafür die intensive Landwirtschaft mit ihrem intensiven Chemieeinsatz ist.
Hauptsache, Sie fühlen sich im Recht.
Belassen wir’s doch dabei: seien wir uns wenigstens einig, daß wir uns nicht einig werden, ohne daß Sie jetzt noch rechthaberisch nachhaken, ok?
Es geht nicht um „Recht haben“. Es geht darum, über die richtigen Lösungen zu streiten. Und da ein Herr Dr. Weßling immer wieder vorgibt, „neutrale und transparente Fakten“ zu verbreiten, eigentlich aber tatsächlich seine Position „recht“ aggressiv und manchmal unfair in den Diskussionsraum wirft, zeigt mir diese Erkenntnis nur eins: „Recht haben“ will vorrangig der Herr Doktor 😉
Wieder ein Beweis, dass sich Jeder seine Fakten zurechtbasteln kann. Objektive Betrachtungen scheint es nicht mehr zu geben. Wie schon oft gesagt: die Biodiversität ist bei Bio und Konvi gleich hoch, in Abhängigkeit von der Dichte und Vernetzung von Landschaftselementen und Rückzugsräumen. Drei Langzeituntersuchungen haben das für den Obstbau (mit der höchsten Pflanzenschutz-Behandlungsintensität) eindrucksvoll belegt.
Gestriegelte Felder im Bio-Anbau in großen Schlageinheiten gibt es hier reichlich. Eine höhere Biodiversität ist dort nicht festzustellen. In der Regel wird die Viehhaltung hier auch bei Bio zurückgefahren und damit hat hinter jeder Aussage zu angeblich besserer Humusbildung und Nährstoffversorgung ein fettes Fragezeichen zu stehen.
Einfach mal die Langzeitversuche mit vergleichendem Ansatz an den verschiedenen Versuchsstandorten wahrnehmen Herr Weßling.
moin ich habe es gehört und fand es sehr interessant und morgen werde ich jetzt noch mal hören
Herr Bojanowsky erweist sich als einer der wenigen noch aufzufindenden echten Wissenschaftsjournalisten mit seinen Artikeln in der „Welt“ und seinen Büchern als wahrlich lesenswerte Ausnahmen in medialen Einheitsbrei der von NGOs vorgekochten Instantmeinungen (nur heiße Luft dazu und fertig ist die Sauce bzw. nicht berichten, was ist, sondern weglassen, was nicht sein darf).
Er ist kein Leugner der Problematiken die schon länger oder aktuell schwelen. Aber er verbietet sich die Teilnahme an den täglichen Hysterien und legt sich gerne mit jenen an die Meinungen als Fakten verkaufen wollen.
Ich finde er ist auch mit diesem Buch ein würdiger Nachfolger etwa eines Hans Rosling, dessen Buch „Factfulness – Wie wir lernen die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist“ eine Pflichtlektüre ist für jene, die sich nicht dem medialen Einheitsheitsbrei zufrieden geben wollen.
Vielleicht könnte der Kommentator, der das Buch nicht lesen wird, weil er sich schon denken kann, was drinnen steht, sich zumindest diesen Artikel lesen. Zumal er ja „Es ist nicht alles schlecht“ heißt.
(https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-loesung-fuer-alles/es-ist-nicht-alles-schlecht-8572)
Das darin besprochene „Affen-Experiment“ könnte ein Anreiz sein, Bücher zu lesen um zu wissen, was drinnen steht, statt sich zu denken, was drinnen steht.
@ es war nicht alles schlecht …. Lese das Buch nicht weil es bei tichy stand…. Das erscheint mir eine ideologische und einseitige Einstellung zu sein und trägt nicht zur eigenen Meinungsbildung bei. Ich lese alles von links bis rechts, glaube überall nur 50% und meistens trifft dieser Zustand in der Realität auch ein. Nur bei der Energie sehe ich die physikalischen Realitäten anders, denn dort tänzeln wir auf der Rasierklinge , immer kurz vorm Brownout. Deshalb habe ich hier tatkräftig vorgesorgt. Auch im Betrieb heist es bei dieser Lage handlungsfähig zu bleiben, also mehr Vorratswirtschaft als normal zu betreiben.
ich wäre für ein Politikverbot für alle die keine abgeschlossene Ausbildung haben.
Da gäbe es aber viele leere Reihen in den Parteien, besonders bei den Grünen..,
Das fordern wir Wähler eben.
Auf auf die Straße…
Auf, auf die Straße
Ich werde das Buch nicht lesen, da ich mir vorstellen kann was darin steht und ich dem sicherlich zustimmen werde. Im übrigen ist Herr Bojanowski z.B. bei „Tichys Einblich“ des öfteren auch mit anderen Büchern zitiert worden und wer das sagt bekommt, wie auch hier schon passiert, zu hören in die Falle der Alternativmedien getappt zu sein und wird als Troll bezeichnet. Um so besser das hier auf alternative Veröffentlichungen hingewiesen wird. Um bei der Landwirtschaft zu bleiben muss man allerdings sagen das unsere offiziellen Verbände auf einem völlig anderen Kurs sind als die Ausführungen von Herrn Bojanowski das realistisch hergeben.
„Ich werde das Buch nicht lesen, weil ich mir vorstellen kann, was drin steht“….
Und weil er bei Tichy zitiert worden ist…
Darum geht es doch gar nicht. Wie soll sich etwas ändern wenn auch viele Landwirte und wie gesagt auch die Vertretung den Narrativen vertraut und das oft auch muss wegen der Betriebsausrichtung (z.B. Förderung erneuerbarer Energien). Das Theater um die Gasölverbilligung ist da eher ein Ablenkungsmanöver.
„Das Theater um die Gasölverbilligung ist da eher ein Ablenkungsmanöver.“
Kurz vor der Bundestagswahl hat die CDU mit SPD und B/90 die froschfarbenen gemeinsam den Ablasshandel um die CO² – Steuer auf ALLE Fossilekraftstoffe auf ca. 38 Cent/ltr (erhöht) (+Mwst) bis 2027 Gesetzlich Beschlossen! Ein Schelm der Böses dabei Denkt! Dagegen ist die Lw Gas/Ölverbilligung ein Mückenschiess.
Dann noch den Klimaschutz ins Grundgesetz zu schreiben. Ein No Go für mich.
Die (Ab)Rechnung in Form von (Ab)Wahlen wird kommen (müssen). In Allen Mainstream Medien wurde hierzulande diesbezüglich nichts Veröffentlicht.
Ich habe den Autor in mehreren Freien Medien auf YouTube gesehen, ein hervorragender, freier, kritischer, Klimawissenschaftlicher Journalist der seinen Job erst nimmt. Leider gibt es von dieser Sorte Journalisten viel zu wenige, oder anderes gesagt, solche Personengruppen werden von den Mainstream Medien aber auch von div. Verlagen diskreditiert.
Sollte der Autor hier mitlesen, so wünsche ich Ihm alles Gute und viel Erfolg beim Verkauf des Buches.
Auch der Westend Velag müsste sich mehr trauen.
Da lobe ich mir das moderne High Tech.
Wenn das in den friedlichen Ländern angewendet wird,
ob es dann die unfriedlichen mit Diktatoren nachmachen?
Lässt das der Islam auchgwnügens zu?
Kann weg
Das weniger Menschen bei Naturkatastrophen sterben, hatte ich schon einmal gelesen und mich auch sehr darüber gefreut. Zum Beispiel gibt es in Bangladesch, was von Stürmen und Überflutungen betroffen ist, seit einigen Jahren neue Konzepte des Bevölkerungsschutzes. Damit können die meisten Menschen gewarnt und evakuiert werden.
Auch bei den grundlegenden Impfungen für Kinder gab es sehr große Fortschritte, auch wenn es immer wieder Rückschläge in einzelnen Ländern gibt.
Da lobe ich mir das moderne High Tech.
Wenn das in den friedlichen Ländern angewendet wird,
ob es dann die unfriedlichen mit Diktatoren nachmachen?
Lässt das der Islam auchgwnügens zu?
Natürlich lassen das auch muslimische Länder zu. Bangladesch ist ein muslimisches Land mit Bevölkerungsschutz, Impfungen, Schulpflicht für alle und einer Geburtenrate von inzwischen unter 2 Kinder pro Familie. Warum sollten muslimische Länder nicht an Verbesserungen interessiert sein?
“Die meisten Hungersnöte gab (und gibt es) in Autokratien, nur ganz wenige in Demokratien.”Ob dem so ist, bezweifle ich etwas… Die Demokratien auf der Welt sind in der Minderheit wie wir wissen! Wo ist der Unterschied zwischen beiden Gesellschaftssystemen ? Ich meine nicht nur in der Theorie von Gesellschaftswissenschaften sondern im Praktischen und der Realität auf der Welt… Denke nur an den Krieg des “Demokraten” Netanyahu und des “Autokraten” Putin und andere…Habe das Buch nicht, und mich nur auf das Zitat von B.Willi konzentriert…
Es müssen nicht immer „Demokratien“ sein. Gute Staatsführung muß z.B. in Afrika (der Kontinent, den ich am besten kenne) nicht ausschließlich nach westlichen Kriterien geschehen. In Ruanda wurde bewiesen, dass wirtschaftliche Liberalität mit Entwicklung , Wohlstand und erfolgreicher Armutsbekämpfung einhergeht. Ruanda – obwohl in der deutschen Presse immer wieder diffamiert – hat inzwischen, trotz der Einschränkung bürgerlicher Freiheiten, Vorbildcharakter wegen der Korruptionsbekämpfung, der Entwicklung seines Bildungssystem- und Gesundheitswesens und der effizienten Institutionen,
Und noch eins, die wichtigste Ursache für Hunger in Afrika wird nie genannt. Der Klimawandel und der Ukrainekrieg sind schlicht zweitrangig gegenüber dem Wachstum der Bevölkerung. Nur eine rasche Einschränkung des Bevölkerungswachstums wird in vielen Ländern Afrikas die Zunahme des Hungers verhindern. Die rasanten Bevölkerungszuwächse werden von vielen autoritären Herrschaftssystemen in Afrika weitgehend ausgeblendet – und Entwicklungshilfeorganisationen schweigen. Das Nichtstun afrikanischer Regierungen schafft erst das Hungerproblem, zu dessen Lösung sie die Weltgemeinschaft auffordern, obwohl sie die einzige Macht sind, die in der Lage wäre, das Problem dauerhaft zu lösen. Die wirtschaftliche Lage der meisten Menschen in Subsahara-Afrika hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum verbessert, trotz massiver Entwicklungshilfe. Deren überwiegendes Versagen geht vor allem auf Verstöße gegen das Subsidiaritätsprinzip zurück. Es bedeutet, dass man denen, die sich selbst nicht helfen können, hilft – aber nur im notwendigen Maße und nur so lange wie nötig, weil sonst das Gegenteil dessen bewirkt wird, was beabsichtigt ist. Die Menschen stehen daneben und sehen zu, wie ihnen fertige “Entwicklungsergebnisse” serviert werden, mit denen sie nichts zu tun haben, die sie nicht selber erarbeitet haben – und die sie deshalb häufig nicht annehmen und unterhalten wollen. Die große Mehrheit der Einheimischen hat mit der bisherigen Entwicklungshilfe so gut wie nichts zu tun gehabt. Sie war und ist das Geschäft der ausländischen Geber und der Oberschicht in den Entwicklungsländern. Die Oberschicht in Afrika wird reich, weil sie sich nicht an den Bedürfnissen der gesamten Bevölkerung orientierten und den Lebensstandard für alle verbesserten.
Ich denke auch, dass das Bevölkerungswachstum neben ständig wachsendem Energieverbrauch eines der größten Probleme der Weltgemeinschaft ist. Im Weltdurchschnitt verbraucht jeder Mensch 50x so viel Energie, wie er über seinen biologischen Stoffwechsel gewinnen kann, in Industrieländern 100x so viel. Das heißt, wenn wir noch Affen(ähnliche) wären, so viel wie 400 Milliarden Exemplare dieser Spezies. Man stelle sich mal 400 Milliarden Australopithecinen auf diesem Planeten vor. Zum Vergleich: Schimpansen gibt es noch etwa 300.000 an der Zahl.
Trotzdem werden in den Industrieländern nun Stimmen laut, dass die Frauen wieder mehr Kinder zur Welt bringen müssen, weil sonst bspw. die Sozialsysteme kollabieren, die Wirtschaft nicht mehr wächst und was halt immer so gesagt wird.
Ich habe aber noch ein ganz anderes Problem mit dem Thema „Bevölkerungswachstum“, und zwar, inwieweit sich Politiker, Wissenschaftler oder sonstige wohlmeinende Experten in dieses doch höchst private Thema einmischen dürfen. Welches Recht haben Deutsche, von den Afrikanern die Beschränkung des Bevölkerungswachstums zu verlangen, während sie selbst höhere Geburtenraten in Deutschland fordern? Welches Recht hat überhaupt ein Außenstehender, sich in die persönliche Familienplanung einzumischen? Auf eben diese Fragen habe ich keine zufriedenstellenden Antworten.
Ja, da kommt dann immer das Argument mit der Bildung, vor allem von Frauen und Mädchen. Mit „Bildung“ ist aber meistens gemeint, den Afrikanern das westliche Denken unterzujubeln. Und da sind wir dann wieder beim Problem mit den „fertigen Entwicklungsergebnissen“. Auch die Forderung, dass das Bevölkerungswachstum beschränkt werden muss, ist doch ein fertiges westliches Entwicklungsergebnis. Schrumpfende Bevölkerungen sind die Folge von steigendem Wohlstand und damit steigendem Pro-Kopf-Energieverbrauch, gerne um das 20fache. Was also ist im Endeffekt gewonnen, wenn die Afrikaner weniger Kinder haben, der Pro-Kopf-Verbrauch von Energie aber um das 10- oder 20fache ansteigt? Unser exorbitanter westlicher Energieverbrauch schlägt sich konkret bspw. in Elektronikschrott wieder, den wir dann nach Afrika exportieren, während wir überlaut von „Nachhaltigkeit“ und dergleichen mehr reden. Wer sind wir, den Afrikaner irgendwelche Vorschriften in Bezug auf ihr Bevölkerungswachstum machen zu wollen? Woher nehmen wir bei unserer Lebensweise das Recht dazu?
Ich denke, als Gesellschaft sollte man schon die Frage nach der Anzahl des Nachwuchses stellen. Und sich auch einmischen. Die Frage hängt auch stark mit Glück und Fragen des erfüllenden Lebens zusammen. Es gibt so viele Nuancen zu dem Thema, ungewollte Schwangerschaft, ungewollte Kinderlosigkeit. „Kosten“ die ein Kind verursacht, versus Verwertbarkeit im kapitalistischen System. Nein, das ist niemals eine nur persönliche Entscheidung.
Manchmal ist es wirklich nicht einfach, sich an die Spielregeln in diesem Blog zu halten. Ganz ehrlich: Du hast doch nicht „alle Steine auf der Schleuder“! Alles was sich um Kinder in einer Familie, d. h. Vater (männlich) und Mutter (weiblich) abspielt, ist das allerpersönlichste, was es gibt; ebenso, in welcher Stellung diese Kinder gezeugt werden.😉 Wie verdreht muß man eigentlich sein, um so etwas in Frage zu stellen? …oder ist die „Gesellschaft“ mit derartigen Gedankengängen schon so durchseucht? …dann Gute Nacht und Willkommen in der Schönen Neuen Welt: …(Aldous Huxley)
Haben Sie die gesellschaftlich akzeptierten 1-3 Kinder? Oder zuviele, oder gar keins? Assi, weil einfach Kinder in die Welt gesetzt, oder Karrierefrau, weil keine Kinder?
Vielen Dank für Ihre aufschlussreichen Beiträge, Herr Seitz. Die Tatsachen, die Sie hier anführen, werden hierzulande leider allzu oft ins Gegenteil verkehrt:
https://taz.de/Bevoelkerungswachstum-in-Afrika/!5641412/
Außerdem meine ich, gelesen zu haben, dass die Problematik des Bevölkerungswachstums in gewissen afrikanischen Staaten, etwa Eritrea, nicht einfach nur „ausgeblendet“ wird, wie sie schreiben, sondern regelrecht gefördert wird, weil nach der Logik der Machthaber viele Kinder viele künftige Soldaten und damit mehr Macht und Einfluss auf dem Kontinent bedeuten. Leider ist mir die Quelle dazu abhanden gekommen.
Vom neuen Papst würde ich mir wünschen, dass sich die katholische Kirche endlich von gewissen Dogmen löst und ihre Sexualmoral – zumindest in Bezug auf die Empfängnisverhütung – überdenkt. Aber ich habe wenig Hoffnung, das noch erleben zu dürfen…
Ich wäre für ein Politikverbot, von über 70 jährigen, weltweit.
Dann wären wir so manchen politischen Idioten los .
Ironie off, oder doch nicht ?
Heidi Reichinnek ist erst 37 !
Bei Merz kannst du schon mal die Tage zählen.
Ja ,es gibt auch jüngere politische Idioten.
Natürlich fallen einem zu all den Erfolgsmeldungen auch wieder die Schattenseiten ein. Das Problem ist ja, dass all das Positive als selbstverständlich gilt und man den Preis dafür nicht zahlen will, sondern anderen umhängt, z.B. den Bauern.
Das ist das Gefährliche am politischen Populismus, der dann eben die Demokratie bedroht.
Deshalb sagt Ivan Krastev richtig:
„Werte allein reichen nicht. Man braucht eben auch eine politische Strategie. Und das bedeutet: Man muss Entscheidungen treffen. Man muss daran glauben, dass gewisse Dinge wichtiger sind als andere. Und wir müssen in jedem Moment sagen können, was unsere Prioritäten sind. Ich glaube an dieses tragische Verständnis von Demokratie von Isaiah Berlin, der betonte, dass wir uns fast nie zwischen gut und böse entscheiden können, sondern zwischen verschiedenen Gütern wählen müssen – und somit mit jeder Entscheidung auch etwas Gutes verlieren. Wer eine Strategie haben will, muss sich also fragen: Was bin ich bereit in diesem Moment zu verlieren?“
Diese Frage stellt sich der Herr Wallacher eben nicht.
Da lobe ich mit im Gegesatz dazu die Katholische Aktion in Wien. Die fangen bei sich selber an und schreiben keine bequemen überflüssigen Papiere, wo eh schon alles in „Laudato si“ gestanden wäre:
https://www.ka-wien.at/site/welthaus/fairwandeln/fairwandeln/pilotpfarren/article/2675.html
https://www.ka-wien.at/site/welthaus/fairwandeln/fairwandeln/pilotpfarren/article/2673.html
https://www.ka-wien.at/site/welthaus/fairwandeln/fairwandeln/pilotpfarren/article/2519.html
https://www.ka-wien.at/site/welthaus/fairwandeln/fairwandeln/pilotpfarren/article/2363.html
etc.
Das sind auch positive Nachrichten!
Es wird immer wieder beklagt, dass sich die Zahl der Hungernden in den letzten 40 Jahren kaum gemindert hat. Mit einer Schwankung von 750 Millionen bis 1 Mrd ist da durchaus was dran. Ich halte dann immer mit der Tatsache entgegen, dass sich die Zahl der NICHT Hungernden im gleichen Zeitraum verdoppelt hat (steigende Weltbevölkerung). Und das ein Verdienst der modernen Landwirtschaft mit moderner Technik, professionell gezüchteten Sorten, Pflanzenschutz und Düngung ist. Währenddessen Organisationen wie Brot für die Welt, Misereor usw. diese Form der Landwirtschaft nach wie vor anprangern und altertümliche Systeme in der Dritten Welt etablieren wollen. Ich denke, um das Elend und damit das eigene lukrative Geschäftsmodell zu wahren. Und auch die meisten Medien und viele Politiker haben die Zusammenhänge noch nicht begriffen.
Ich habe das Buch noch nicht gelesen, deshalb weiß ich nicht, ob Axel Bojanowski den indischen Nobelpreisträger Amartya Sen zitiert, der in seinen Forschungen schon vor Jahren nachgewiesen hat, dass in einem freien und demokratisch regierten Land es noch nie zu Hungerkatastrophen kam. Möglicherweise, so vermutete Umberto Eco, ist die politische Korrektheit überhaupt dazu da, das zugrunde liegende Problem, weil es ungelöst ist, sprachlich zu kaschieren. Aber wir sollten uns nicht täuschen. Die Zeit spielt gegen die in die Jahre gekommenen Machthaber. Die afrikanischen Gesellschaften (vor allem dort gibt es Hungersnöte, trotz der Milliardenhilfen in den letzten 60 Jahren) sind jung, und sie werden die mangelnde soziale Verantwortung, Arroganz und Demokratieverachtung ihrer Eliten oder derer, die sich dafür halten, nicht mehr lange hinnehmen. Die Armut in Afrika ist menschengemacht und selten naturbedingt. Entschuldigung, ich schreibe dies schon seit 2009. Es ist eine gebetsmühlenartige Wiederholung, die aber leider bei diesem Thema unvermeidlich ist. In meinem Alter bin ich mir offen gestanden nicht mehr sicher, was ich mit meinen Publikationen noch ausrichten vermöchte. Es zeugt vielleicht von meiner Naivität oder meiner defizitären Wahrnehmung: Lernt man aus der langen Reihe der Konferenzen denn nichts, gibt es nicht mit der Zeit solide Erkenntnisgewinne? Oder werden einfach nur Rituale durchgespielt. Deshalb freue ich mich über dieses Buch mit den positiven Nachrichten.
Ich werde mir das Buch noch heute kaufen. Danke „Bauer Willi“.
@Volker Seitz
es gibt eine Grafik, in der die Hungersnöte nach Staatsform aufgelistet sind. Sie bestätigt dass, was Amartya Sen sagt (möglicherweise hat er die Daten von ihm). Es sind auffallend viele afrikanische Staaten, die Hungersnöte hatten (oder noch haben) und gleichzeitig „wenig demokratisch“ regiert werden.
Was man mit dem Wiederholen von Argumenten ausrichten kann? Lieber Herr Seitz, ich mache das hier seit 10 Jahren und frage mich das manchmal auch. Aber es nicht zu machen wäre auch fahrlässig. Also weitermachen.
Herzlichen Dank für die Ermutigung. Vielleicht ist doch nicht alles vergeblich.