Bauer Willi
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Erntedank – nein danke

In den Supermärkten haben sie gerade Lebkuchen und Spekulatius eingeräumt. In ein paar Tagen beginnen die Herbstferien. Wohin sollen wir dieses Jahr fahren?  Wenn die Ferien vorbei sind, ist Halloween, Zeit für Kostüme und Kürbisse.

Ach so, ja, heute soll ja Erntedankfest sein. Hab ich von gehört, dass da manche Leute auf dem Land, meistens Bauern, in die Kirche gehen und angeblich beten. Sollen sie machen, ich gehe nicht mehr in die Kirche (wegen Kirchensteuer, Papst und so). Aber die Folklore mit der Erntekrone und der Erntekönigin, die es mancherorts gibt, finde ich gut. Brauchtum sollte man erhalten, vielleicht kann man das ja zum Weltkulturerbe anmelden. Ok, ist nur so ne Idee, muss man nicht machen.

Bei Rewe und Edeka gibt es zum Erntedank immer besondere Angebote. Dieses Jahr sind Kartoffel sehr billig. Komisch, soll doch dieses Jahr so trocken gewesen sein. Der Bauernverband hat im Fernsehen erzählt, dass die Ernte nicht so gut war. Na ja, die Bauern jammern ja immer.

Verbrauchertäuschung bei REWE

Regionale Äpfel aus Neuseeland (REWE)

Und Schweinefleisch ist auch wieder günstig im Angebot. Hängt wohl mit dieser afrikanischen Krankheit zusammen. Was das genau ist, weiß ich auch nicht, aber ich esse ja ohnehin nicht so viel Fleisch. Dafür etwas mehr Wurst.

Freitag war ich noch schnell einkaufen. Meine Güte, was waren die Supermärkte wieder voll! Und man hat fast keinen Parkplatz bekommen. Klar, wo doch der 3. Oktober Feiertag ist. Tag der deutschen Freiheit oder so.

Blöd, dass das dieses Jahr nicht auf einen Wochentag fällt. Dann hätte ich frei. Wir werden wohl nach Holland rüberfahren, da sind die Geschäfte auf, da können wir was shoppen. Wir bringen da immer auf Lakritz und Kaffee mit. Ist da billiger.

Sagen Sie mal, bilde ich mir das nur ein oder sind die Menschen in diesem Jahr wirklich dicker geworden? Wundert mich, wo doch jetzt mehr zuhause essen und nicht mehr in der Kantine. Ist bei uns auch so, die Kühlschranktür kriegen wir kaum noch zu. Weil wir ja jetzt mehr einkaufen müssen. Eben habe ich noch einen Salat weggeschmissen, der lang ganz hinten und war schon etwas labberig. Und zwei Joghurt waren auch abgelaufen. Passiert halt.

Ach so ja, Erntedank.

Wenn ich mir zu Erntedank von den Bauern was wünschen dürfte? Ich wünsche mir, dass die Lebensmittel weiter billig bleiben, die Bauern keine Pestizide spritzen und aufhören, mit Gülle und Nitrat das Grundwasser zu verseuchen. Und die Massentierhaltung gehört auch verboten. Das meinen die von Greenpeace auch, ich spende da regelmäßig.

Am besten wäre übrigens alles in Bio. Aber bitte zum Schnäppchenpreis. Dann würde ich den Bauern auch mal danken. Aber auch erst dann.

Ich habe lange überlegt, was ich zum Erntedankfest schreiben sollte. Irgendwie war mir nicht danach, das Übliche zu schreiben, zumal der Erntedank-Gottesdienst bei uns auf dem Hof am letzten Sonntag auch eher eine Enttäuschung war. Für mich jedenfalls, weil es eine 08/15-Predigt über “den lieben Gott im Himmel” war und über den eigentlichen Sinn des Erntedanks nichts vermittelt wurde. Der Text oben schildert dann auch die mögliche Sicht eines ganz normalen Bürgers auf das Erntedankfest.

Meine Sicht: Ich bin dankbar für die diesjährige Ernte, die trotz Hitze und Dürre gut ausgefallen ist. Ich bin dankbar, dass wir mit vier Generationen auf dem Hof leben dürfen. Ich bin dankbar, dass wir alle gesund sind. Das alles ist nicht selbstverständlich und wir alle wissen es zu schätzen.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Erntedank-Sonntag.

Hoffentlich kann der Kartoffelroder oder Maishäcksler heute mal stehenbleiben. Und Getreide säen könnt ihr am Montag auch noch. 🙂

Euer Bauer Willi

 

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64 Kommentare

  1. Inga sagt

    Ich habe letztes Jahr 2 Rentner gesprochen, sie 75 und er 77 Jahre alt.
    Beide über 30 Jahre bis zu ihrer Rente in der Fleischabteilung bei REWE tägig.
    Er als LKW Fahrer, hat die Zweigstellen beliefert
    sie hinterm Verkaufstresen.
    Mit ihr hatte ich auch noch über das Muskelfleisch diskutiert und sie bestätigte mir, dass man daran sehen kann, wenn ein Tier beim Töten Stress hatte!
    Deswegen werden sie ja auch stressfrei verladen, konnte ich ihr berichten.

    Getrennt voneinander stellte ich ihnen die gleiche Frage:
    Ihn:
    jedes Stück Fleisch, dass du in den Container für jeder Verkaufsstelle getan hast, stand mal bei uns oder einem anderen Bauern im Stall
    Sie:
    jedes Stück Fleisch, das bei dir unterm Tresen lag , stand mal bei uns oder einem anderen Bauern im Stall

    die haben vielleicht geschaut so eine Augenstarre habe ich selten gesehen.

    Ich glaube früher hätte man gesagt
    die haben geschaut wie ein Fahrrad!

    So, die waren zwar über 70 aber beide aus der Stadt.

    Bei den über 75ig jährigen setze ich irgendwelches Verständnis für Landwirtschaft, mehr voraus wie unter den 25 jährigen.

    Aber sie haben es (das Erleben auf dem Bauernhof) ja nicht mehr mitbekommen und es kommt in ihrer Vorstellungswelt überhaupt nicht mehr vor.
    75ig jährige können schon Urgroßeltern sein. Was haben die ihren Kinder, Enkeln und Urenkeln beigebracht?

    Und die jüngeren noch weniger, die als Kind dachten alle Kühe sehen lila aus
    und die Milch kommt aus der Colafrabrik.

    Was sollen die denn heute im Erwachsenenalter denken.
    und wenn uns dann mal ein Schlachtruf begegnet, Milch wäre giftig oder so, dann haben die NGOs leichtes Spiel!

    Neulich wollte mir eine 20jährige glauben machen, dass man Kuhmilch nicht mehr braucht, Mandel- oder Hafermilch wäre viel gesünder und umweltfreundlicher.

    Ich fragte sie, ab man daraus auch Sahne machen kann, ich komme gerade aus der Eisdiele und habe einen Rießeneisbecher mit viel Sahne verzehrt.

    Da war ihre Überzeugung zerrüttet.

    Vielleicht war sie Theologiestudentin, und was soll sie dann mal mit Überzeugung am Erntedankfest predigen?

    Der Pfarrer im Fernsehgottesdienst heute hat vom Früchtetragen gesprochen.

    Wohl von Wein und seiner Ernte.
    aber auch von den Früchten, die ein Mensch trägt.

    Ist das der Sinn vom Erntedankfest?

    .

    • Einfacher Bürger sagt

      Das kommt in der virtuellen Welt nicht vor.
      Wir haben es von unseren Vorfahren übernommen , genauso haben es die fff auch von Ihren übernommen. Aber wir drehen uns immer im Kreis.
      Diese Menschen ( vielleicht auch Landwirtschaftsgegner oder Wichtigtuer ) fehlt die Hungersnot und der Bezug wie Nahrungsmittel produziert werden, oder das bei gleicher wirtschaftsweise und unterschiedlichem Wetter ein total anderes Ergebnis entsteht.

  2. Bauer Fritz sagt

    Danken und Denken – zunehmend unzeitgemäß oder kommt es doch zu einem notwendigen “Relaunch” ?

    1) (https://de.wiktionary.org/wiki/danken) DANKEN
    Herkunft: althochdeutsch dancōn. Das Wort ist verwandt mit denken/Gedanke (indogermanisch *teng-), der ursprüngliche Bedeutungszusammenhang daher ‚etwas in Gedanken halten‘, ‚sich einer Sache erinnern.

    2) Besinnt Euch auf Erntedank! (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article217050172/Landwirtschaft-und-Leben-Besinnt-Euch-auf-Erntedank.html)

  3. Friedrich sagt

    Erntedank , daß ist nur noch für die Bauern und wenige Andere. Wir danken im Inneren , denn wenn man es nach außen ausdrückt , dann kommt nur ein müdes Lächeln. Selbst die Kirchen betreiben lieber Schlepperschiffe im Mittelmeer , als sich um die Armen , im Müll sammelnden Rentner zu kümmern. Auch um die 400.000 stromabgestellten Haushalte gibt es keine Worte. Man geht lieber zu den FFF-Demos und schlägt auf die bösen Bauern ein. Man zahlt mehr Geld für den Öffifunk und Fersehen , als Kirchsteuer. Mit unter 50% Kirchenmitgliedern sind die Christen heute in der Minderheit. Dem Tanz um das “Goldene Kalb Konsum” wird gefröhnt. VERDI streikt für Gehaltserhöhung , obwohl die Verwaltungsleute durch Corona mehre Monate bezahlten Urlaub gemacht haben. So geht das fröhliche Leben so langsam den Bach runter. Vergessen sind die Systemrelevanten Leute im Frühjahr. Jetzt haben wieder die vier Wölfe Zeit um auf das systemrelevante Schaf einzuschlagen und dieses mit Kontrollen , medialer Niedermache usw. zu demütigen , damit sie schön immer arbeiten , damit die nutznießenden Wölfe gut leben können. Doch diese Zeiten gehen jetzt dem Ende entgegen. Steuereinnahmen brechen ein, Arbeitsplätze gehen verloren, eine Pleitewelle überzieht das Land. Jetzt beginnt die Zeit über den Glauben nachzudenken. Auch einmal über den Erntedank , oder einmal auch Danke zu sagen.

    • Reinhard Seevers sagt

      Friedrich, heute ist Erntedankfest, gestern war Tag der Deutschen Einheit….irgendwie war das weder öffentlich, noch hier in irgendeiner Art und Weise spürbar……jedem so, wie er meint, dass für ihn die Gewichtung des Wichtigen wichtig erscheint. Man kann eben Demut und Empathie nicht verordnen. Und Heuchelei in Bezug auf Religion und Patriotismus scheint allgegenwärtig, wird dauerhaft bemängelt und dennoch ständig praktiziert.

  4. Oling sagt

    Fair pachten gerade bei uns war es die Kirche die sich in Quotenzeiten und auch danach nicht Fair sonder hatten nur Dollars in den Augen.

    Zu Holland:1. gibt es nur 2 Provinzen die sich noch so nennen und 2. würde ich nicht dort hin fahren wegen der aktuellen Coronazahlen
    Wer will denn anschließend in Quarantäne?

  5. Thomas Apfel sagt

    Die Bürger als Nutzer/Verbraucher landwirtschaftlicher Erzeugnisse werden mit ein unüberschaubaren Informations-Flut an Fakes und Fakten überschüttet respektive “zugesch..en.”. Das betrifft alle Lebensbereiche. Im Beitrag ist die Denke, die man täglich erlebt gut eingefangen. Das kann man den Menschen nicht übel nehmen. Man übernimmt aus dieser Informationsflut ein par Kernsätze, die ins eigene Weltbild passen. Ist ja halt auch wie im Buchladen: Für jede Strömung/Auffassung sind jeweilige Bücher zur Bestätigung der jeweiligen Sicht verfügbar. Der Verlust der Neutralität in den Wissenschaften ist das eigentliche Problem. Die Lehrmeinungen und Thesen folgen dem Geld und nicht mehr dem Wahrheits-Findungs-Anspruch. Für den Bereich Landwirtschaft fehlt eine Strategie und auch das Geld und vielleicht auch das Selbstbewusstsein, die eigene Tätigkeit positiv darzustellen. Das machen alle anderen Branchen (mit sehr viel Geld) sehr viel besser. Trotzdem bemerke ich zunehmend in Gesprächen mit “Otto-Normalverbrauchern” ein Verständnis für die Lage der öffentlich “geschmähten” Bauern, wohl aber eher aus einer Haltung des zunehmenden genervt seins bezüglich der immer manifester werdenden Kontroll-, Verbots- und Maßregelpolitk, als aus echtem Verständnis vom Kopf her. Es ist eher so ein unangenehmes Bauch-Gefühl, das sich in der Bevölkerung breit macht, nämlich das eigene Leben zunehmend weniger “frei” gestalten zu können.

  6. Smarti sagt

    Unsere Älteste ist im zweiten Lehrjahr als Landwirtin. In der Berufsschule sind sie neu zusammen mit den Gärtnern. In Deutsch entfachte sich eine Diskussion über Kälber von der Kuh wegnehmen und enthornen. Jasmin hat die ganze Stunde durchgehalten und tapfer diskutiert, erklärt und Beispiele von uns erzählt. Man sollte meinen, Gärtner verstehen ein wenig von Landwirtschaft oder die anderen 12 Landwirte ( Jungs ) hätten Jasmin unterstützt – so gut wie nicht. Einer sagte nur: hat ja eh keinen Sinn – die wollen das gar nicht verstehen.
    Zweites Beispiel ist die Verwandtschaft meines Mannes : zweimal gelernte Landwirte, sollten den Hof übernehmen aber wollten dann doch nicht ( ihre Frauen wollten keinen Hof ). Alle haben gute Berufe, es geht ihnen gut und eigentlich verstehen wir uns auch ordentlich. Doch das Thema Discounter kannst Du vergessen ! Das interessiert die einen feuchten Kehricht. Weder Herkunft noch Verpackung ist ihnen wichtig. Sogar meine Schwiegermutter geht in den Aldi ihre Joghurts einkaufen ( weil es die billigsten sind) – obwohl unsere Molkerei nur bei Edeka gelistet ist. Machen die das extra ? Machen die das weil sie mich ärgern wollen oder weil sie doof sind ? Mittlerweile lasse ich mich nicht mehr provozieren, wechsle sofort das Thema. Aber noch vor wenigen Jahren war das schon sehr emotional. Der Milchpreis am Boden, wir deshalb Riesenprobleme. Es gab auch Streiks und Aldi hat fröhlich weiter den Milchpreis runtergedrückt- Info unserer Molkerei, nicht nur einmal… da braucht es gerade keine Aldi-Plastik-Kaffeesahne auf der Kuchentafel oder Aldi-Süssigkeiten für die Kinder… den eigenen Feind füttern – wie doof muss man sein ?

    Aktuell leben wir in einer kleinen Solawi-Blase, unterhalten uns mit diesen sehr tierlieben, umweltbewussten Menschen. Sie unterstützen uns sehr, teils einfach so, teils der Ernte wegen. Sogar ein Teil der Verwandtschaft ist dabei :).

    Nur ein verschwindend kleiner Teil der Käufer interessiert sich für die Herkunft der Ware. Auf die Kunden kannst Du nicht zählen – auf die Händler aber auch nicht.
    Auf die Politik kannst Du nicht zählen – auf die Bank würde ich mich auch nicht verlassen.
    Bleiben noch das Wetter und der liebe Gott.
    Auch wir möchten Danke sagen für gesunde Tiere, eine gute Ernte und eine grosse, gesunde Familie.

    • bauerhans sagt

      Kühe in Elternzeit
      Von Matthias Stolz
      Aus der Serie: Deutschlandkarte
      ZEITmagazin Nr. 41/2020 30. September 2020, 16:52 Uhr editiert am 2. Oktober 2020, 11:21 Uhr

      so geht das!

      • Smarti sagt

        Ja, das ist auch bei uns schon lange Thema. Das Problem sind wohl die Zellzahlen, bei Bio umso mehr, da keine Antibiotika eingesetzt werden sollen. Die Kälbchen saugen an der Zitze, wo es am einfachsten ist – wenn ein Viertel “schwer läuft” wird es links liegengelassen und entzündet sich – oder stellt sich selber trocken, meist das Todesurteil für eine Milchkuh. Durch das Maul der Kälber werden Bakterien munter durch den ganzen Bestand verschleppt, denn die Kälber trinken nicht nur bei Mami…
        ein befreundeter Bio-Milchbetrieb ( ein Vorzeigebetrieb hier in der Region mit sehr schöner Tierhaltung) baut vor kurzem einen neuen Melkstand, weil die Zellzahlen ( gleich versteckte Euterentzündung ) einfach nicht in den Griff zu bekommen sind… wirklich besser wurde es noch nicht, viele Kühe wurden jetzt geschlachtet oder durften Mutterkuh werden.
        12 Wochen saugen braucht mindestens 5 l Milch pro Tag, die man weniger ermilkt, 12 x 7 x 2.40 Euro sind pro Kuh und Jahr gut 200.- Euro, die dem Betrieb fehlen. Durch den Stress des Absetzens geht meiner Meinung nach auch nochmals einiges verloren – Kühe stehen neben den rufenden Kälbern, können nicht zu ihnen und lassen darum die Milch laufen zum Beispiel.
        Demeter schreibt dies schon jetzt vor. Auch für Bio ist ein Bruderkalbprogramm in Planung. Da müssen dann die Bullen mit aufgezogen statt verkauft werden.
        Erst ist das freiwillig gegen Bezahlung und nur bei Bio um sich abzusetzen. Dann verlangt es der Handel über die Molkerei auch bei konventionell. Entweder ihr liefert zu unseren Bedingungen oder ihr seid draussen. Erst vielleicht noch mit einem kleinen Aufschlag, danach, weil ja jetzt es nur noch diese Milch gibt zum Dauer-billig-Preis. Unsere kleine Molkerei gibt jedes Jahr eine hohe sechsstellige Zahl aus für Audits, die jeden Fliegenschiss ( da geht es um Umwelt, Nachhaltigkeit, obgenannter Tierschutz, ist der Hof gepflegt ) kontrollieren. Denn ohne verkauft sich in Zukunft keine Milch mehr.
        Würde dieser ganze Mehraufwand über den Milchpreis finanziert werden, dann braucht es meiner Meinung nach einen Milchpreis für den Bauern über einen Euro.

        • Inga sagt

          also geht alles, egal was es kostet zu Gunsten von Arbeitsplätze, aber zu Ungunsten der Umwelt.

          und diese Kontrolle schafft doch Arbeitsplätze.

          Aber:
          “denn die Kälber trinken nicht nur bei Mami…”
          aber die Ferkel saufen nur bei Mami…

          liegt es auch daran dass Schweine von Natur aus saubere und schlauer sind als Kühe?

            • Inga sagt

              ich meinte das anders, Ferkelhebamme,

              Wenn Mutterkühe mit ihren Kälbern auf der Weide rumlaufen, dann saugen die Kälber an jeder Kuh, wenn ich es richtig versstanden habe.

              Aber wenn Ferkel von mehreren Sauen durcheinander laufen, dann kehren sie zum Saugen zu ihrer Mutter zurück!

              Das habe ich beobachtet.

              • Ferkelhebamme sagt

                Ja, die haben ihre Stamm-Zitze. Es wird aber auch gerne bei anderen Sauen genascht, wenn die Möglichkeit besteht. Schwache Ferkel haben dann keine Chance mehr

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        “Kühe müssen schwanger werden, damit sie Milch geben. ”

        So steht es im Bericht. Eigentlich sind sie Trächtig, was aber noch fehlt ist, dass die Kühe eine Mamma und Papa haben.🤣

    • Bauer Willi sagt

      Treffe eine ältere Bauersfrau im Aldi. Beschwert sich über die schlechten Schweinepreise. Kauft 4 Päckchen Butter aus Irland weil die im Angebot ist.
      Schizophren, oder?

      Ich hab Klopapier gekauft. (Nein, nicht wegen Corona 😉)

      • Smarti sagt

        Kennst Du meine Schwiegermutter ?
        Kaufe manchmal Kartoffeln im Edeka. Nicht weil wir brauchen, wir haben selber…aber sie sind von einem Betrieb den wir kennen – auch voll schizophren :).

      • Paulus sagt

        Verstehe ich nicht! Für das Klopapier und das Katzenfutter ist der Aldi aber genug gut, oder wie?
        Aus welchem Grund sollte die Bauersfrau das Angebot denn nicht wahr nehmen? Ich kaufe bei Rewe auch ganz gerne die günstige Butter, egal ob von Weihenstephan, Meggle oder die Irische.
        Wenn wirtschaften und damit verbundene Sparsamkeit als schizophren bezeichnet werden verstehe ich die Welt nicht mehr.

        • Smarti sagt

          Genau das ist auch mein Problem. Die Leute verstehen es ja nicht einmal. Sparsamkeit in Form von “keinen Quatsch kaufen” praktiziere ich auch. Aber Geiz, weil man immer den günstigsten Artikel beim grössten Bauernschinder in den Korb legt finde ich persönlich nicht nett gegenüber den Landwirten.
          Vielleicht macht ja die eine irische Butter den Braten nicht fett, aber ich empfinde es schon so, dass auch Dir unsere Probleme eigentlich a.A. vorbei gehen. Wir geben uns grosse Mühe, beste Lebensmittel zu produzieren, aber niemand interessiert es. Bei Freunden, die mich gut kennen, verletzt es mich immer noch.
          Es ist einfach so – Aldi senkt den Butterpreis und drei Stunden später ziehen alle anderen nach..
          Ich suche schon länger nach einem griffigen Wort, das die Nicht-im-Discounter-Einkäufer umschreibt.
          Wie schon geschrieben, möchte ich mich nicht mehr darüber aufregen, es hat einfach keinen Zweck. Meine Befürchtung geht aber schon dahin, dass es in naher Zukunft in Deutschland zwar noch Landwirtschaft gibt, aber kaum mehr Lebensmittel produziert werden. Und jedes Stück irische Butter ist ein Sargnagel. Ganz einfach.

          • Reinhard Seevers sagt

            Es gibt auch Mitarbeiter bei VW, die zur Demo mit ihrem Mercedes kommen…..
            Oder Mercedes-Mitarbeiter, die Aktien von VW haben…..🥴

          • Stadtmensch sagt

            “Und jedes Stück irische Butter ist ein Sargnagel.”

            Für Paulus haben die Iren mit ihrer fast ganzjährigen Weidehaltung einfach besser gewirtschaftet. FDPer sind so…

      • Ferkelhebamme sagt

        Schizophren oder pure Notwendigkeit, weil das Familieneinkommen negativ ist und voraussichtlich das nächste halbe Jahr bleiben wird?

      • Lieschen Müller sagt

        Klopapier muss man auch nicht beim Aldi kaufen. Achtest du da auch auf faire Löhne der Hersteller, ohne Raubbau am Wald, ohne Chlorbleiche, ohne Plastikumverpackung?
        Fährst du extra wegen Klopapier zum Aldi? Mit dem Rad? Oder kannst du da vielleicht hinlaufen? Deutschland scheint mir das einzige Land, in dem man Klopapier nur in 10er Packs bekommt. Ich würde gerne einfach wenn nötig zwei Einzelrollen mit einkaufen, dann muss ich keinen Klopapier-Stauraum vorhalten.

        • Ehemaliger Landwirt sagt

          Wir pflegen gerne eine gewisse Vorratshaltung, das heißt 30 bis 40 Rollen, da war auch der akute Regal-Klopapier- Mangel in diesem Jahr kein Problem.
          Da meine Frau für den Einkauf zuständig ist, kann es vom Kaufland, vom Norma, vom Aldi, Lidl, oder auch von REWE stammen, extra fährt sie nicht hin, weil wir immer Vorräte haben.
          Ich kann jedoch verstehen, dass man in einer kleinen Stadtwohnung Probleme mit 4 Packungen bekommt.

          • Lieschen Müller sagt

            Wie gesagt, ich kaufe erst, wenn ich die letzte oder vorletzte Rolle nehme. In der Stadtwohnung weißt du echt nicht wohin damit, da habe ich doch lieber noch einen Sack Kartoffeln im Vorratsschrank! Hier gab es aber im Frühjahr auch immer welches 🙂

  7. Karl Timme sagt

    Willi,
    ich schließe mich dem an!
    “Der Text oben schildert dann auch die mögliche Sicht eines ganz normalen Bürgers auf das Erntedankfest.
    Meine Sicht: Ich bin dankbar für die diesjährige Ernte, die trotz Hitze und Dürre gut ausgefallen ist. Ich bin dankbar, dass wir mit vier Generationen auf dem Hof leben dürfen. Ich bin dankbar, dass wir alle gesund sind. Das alles ist nicht selbstverständlich und wir alle wissen es zu schätzen.”

    Unser Erntedankgottesdiest findet erst nächsten Sonntag ebenfalls auf einem Hof statt. Dann wird auch die Silo-/Biogasmaisernte abgeschlossen sein. Bleibt dann noch die Zuckerrübenernte, die letzten Rodungen finden, mit wenigen Ausnahmen, zum Totensonntag statt.
    Unsere Landfrauen haben am 11.09. eine wunderschöne Erntekrone an den Landkreis übergeben mit einer unmißverständlichen Nachricht (geht in die Richtung deiner Massage)
    Hier der Bericht:
    http://www.gemeinde-hohne.de/gemeinde-hohne/unsere-gemeinde/berichte-nachrichten/details-nachrichten?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=153&cHash=8e33c4e1858262844a968009d0c372d3

    Allen einen schönen Sonntag

  8. Gärtner Christof sagt

    Endlich mal ein guter Post von Bauer Willi. Und seine größten Fans haben die Ironie nicht kapiert. Sehr erheiternd!

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wichtig ist, wenn andere die Ironie erkennen, oder?

      Alle doof, außer ich und Mama, gell.

  9. Ehemaliger Landwirt sagt

    Die Schilderung von Bauer Willi kannst Du in anderen Foren lesen, wenn es um landwirtschaftliche Themen geht.
    Wie das bei der gesamten Bevölkerung gesehen wird, kann ich schlecht beurteilen, bin mich sicher, dass diese Haltung bei 95 % der Bevölkerung vorherrscht.

    • Inga sagt

      hier sollte der Bericht von den beiden REWE -Rentnern hin:
      Manche 75jährige sind schon Großeltern, was werden die ihren Nachkommen von der Landwirtschaft und Ernährung bei gebracht haben?

      Ich habe letztes Jahr 2 Rentner gesprochen, sie 75 und er 77 Jahre alt.
      Beide über 30 Jahre bis zu ihrer Rente in der Fleischabteilung bei REWE tägig.
      Er als LKW Fahrer, hat die Zweigstellen beliefert
      sie hinterm Verkaufstresen.
      Mit ihr hatte ich auch noch über das Muskelfleisch diskutiert und sie bestätigte mir, dass man daran sehen kann, wenn ein Tier beim Töten Stress hatte!
      Deswegen werden sie ja auch stressfrei verladen, konnte ich ihr berichten.

      Getrennt voneinander stellte ich ihnen die gleiche Frage:
      Ihn:
      jedes Stück Fleisch, dass du in den Container für jeder Verkaufsstelle getan hast, stand mal bei uns oder einem anderen Bauern im Stall
      Sie:
      jedes Stück Fleisch, das bei dir unterm Tresen lag , stand mal bei uns oder einem anderen Bauern im Stall

      die haben vielleicht geschaut so eine Augenstarre habe ich selten gesehen.

      Ich glaube früher hätte man gesagt
      die haben geschaut wie ein Fahrrad!

      So, die waren zwar über 70 aber beide aus der Stadt.

      Bei den über 75ig jährigen setze ich irgendwelches Verständnis für Landwirtschaft, mehr voraus wie unter den 25 jährigen.

      Aber sie haben es (das Erleben auf dem Bauernhof) ja nicht mehr mitbekommen und es kommt in ihrer Vorstellungswelt überhaupt nicht mehr vor.
      75ig jährige können schon Urgroßeltern sein. Was haben die ihren Kinder, Enkeln und Urenkeln beigebracht?

      Und die jüngeren noch weniger, die als Kind dachten alle Kühe sehen lila aus
      und die Milch kommt aus der Colafrabrik.

  10. Reinhard Seevers sagt

    Na, da muss man aber ganz am Ende des Textes einen Halbsatz als Interpretation ausfindig machen…..neee nä….

    • Bauer Willi sagt

      Tja, das kann ich Ihnen nicht ersparen. Große Literatur erschliesst sich erst bei intensivem Studium.

      Werde den nächsten Artikel mehr im Bild-Zeitungs-Stil verfassen, Herr Seevers 😉

      • Paulus sagt

        @Bauer Willi, gut, betrachten wir den Text mit Wohlwollen als große Literatur. Dann liegt es wohl an meinem mangelnden Literaturverständnis, dass ich (mal wieder) leicht irritiert bin. Ich bin nun mal Atheist – da scheint in meiner Entwicklung wohl etwas schief gelaufen sein, vorgesehen war es jedenfalls nicht.
        Mit einem Erntedankfest im ursprünglichen Sinne der Kirche kann ich nun auch nichts mehr anfangen. Die mögliche Sicht eines ganz normalen Bürgers kann allerdings auch eine andere als die geschilderte sein.
        Ich bin durchaus froh und auch dankbar wenn die Landwirte, in welcher Disziplin auch immer, eine gute Ernte einfahren! Das sage ich jetzt nicht einfach so dahin.
        Ich denke aber, das verdanken wir neben einigermaßen günstigen Witterungs-bedingungen, der Agrarwissenschaft und dem Können der Bauern, aber keinem lieben Gott oder so.
        Und weil Herr Dr. Kremer-Schillings es mit seinem subtilen Verbraucherbashing mal wieder nicht lassen konnte, hätte ich für die Folklore auch noch einen Vorschlag. Der Ehrlichkeit halber müsste auf dem Erntewagen oder am Altar, neben all den Gaben und dem grünen Kreuz doch auch noch das Bayerkreuz stehen. Wäre mal interessant wie die Pfaffen darauf regieren würden.

        • Reinhard Seevers sagt

          Paulus, vielleicht ist Demut ja nicht dein Ding. Viele Menschen sind allerdings dankbar dafür, dass sie haben, was die haben, und wenn es “nur ” Freiheit ist…..da ist es auch egal, ob die Rettung durch ein Schlauchboot oder einem Frachter möglich wurde.
          Deshalb ist der Hinweis auf das Bayerkreuz ein wenig Gaga oder?

          • Paulus sagt

            Nö, es ist eben nicht gaga! Ohne die Agrarchemie und die Züchtungs- und sonstige Forschung würde es die moderne LW doch gar nicht geben. Der liebe Gott hat uns diese Errungenschaften garantiert nicht beschert.

            • Reinhard Seevers sagt

              Genauso wenig, wie der liebe Gott eben auch nicht die Rettungsboote beschert hat, Paulus. Demut heißt nicht Demut gegenüber Sachen.
              Evtl. ist es einfach ein Verständnisproblem?🤔

            • Paulus sagt

              Demut ist übrigens eine Kategorie der RKK, und dient auch heute noch als Herrschaftsinstrument. Erstaunlicherweise fallen immer noch gewisse Zeitgenossen darauf herein.

              • Reinhard Seevers sagt

                Paulus, ich bin EV.luth. …..evtl ist dein Verständnis des Begriffes zu sehr eingeengt durch dein Menschenbild?

            • Inga sagt

              Woher weiß der Atheist so etwas?
              Gottes Wege sind unergründlich!
              Er hat uns schone in der Bibel im AT
              beauftragt dass wir den Ackerbau selbst machen müssen und so für unsere Nahrung selbst zuständig sind, weil wir (Adam u. Eva) doch gesündigt haben.
              Sie und ihre Nachkommen sollten bückend über den Acker gehen, um das Unkraut zu jäten.
              Und mit and4eren Schwierigkeiten fertig zu werden.

              Er hat uns erlaubt eine Hacke zu benutzen, auch ein Durchziehgerät bis zum High-Tech,
              eine digital gesteuerte Hacke zum auf den Reihen im Feld durchzuziehen.

              Wenn er die Pille erlaubt, wie der ev. Pfarrer von meiner Schwester glaubt,
              dann erlaubt er auch PSM!

              Damit die Atheisten und Sesselfo… zum Unkraut ziehen nicht bückend übers Feld kriechen müssen.

        • Inga sagt

          Warum muß denn die Kirche Vergangenheit sein?

          Was ist denn der Ursprüngliche Sinn der Kirche auf Erntedankfest?

          Alles was wir nicht verstehen werfen wir auf Gott, egal chr. oder islm. oder sonst eine Religion, die Kirche und die Pfaffen sind nur ausübenden Organ, Handlanger, wie die Bauern bei der Landbewirtschaftung und Ernte unserer Nahrungsmittel!
          ich glaube sogar die Atheisten haben einen.
          Heißt der vielleicht Wissenschaft oder Mode(Zeitgeist)?

          Wer ist dafür verantwortlich dass die Bauern so viel vom Acker holen?
          Warum wird die Frucht von Samenkorn zur Ehre oder Knolle so groß?
          Mit säen, düngen, spritzen allein funktioniert das nicht!

          Die Bauern sind ja nur Handlanger, deswegen werden sie ja auch nicht so in der Bevölkerung anerkannt. Weil die das nicht versteht, übt die Bashing aus!

          Das Wettermachen verstehen wir auch nicht, wer macht das?
          Weil wir es nicht verstehen muß es ein Gott machen!
          Dafür danken wir ihm am Erntedank!
          (Weil das vielleicht so wenige tun ;-), schickt er uns die Klimakreise und Corona?)

          Als meine Schwester Konfirmandin 1972 war, da haben die am Erntedank sogar eine Packung Pille auf den Altar gelegt!

          Für wie viele war die Pille ein Segen.
          Wer ist dafür verantwortlich, dass die Wissenschaft die Pille ermöglicht hat?
          Wer ist dafür verantwortlich, dass die Wissenschaft den Bauern neue ertragreiche u. resistente Sorten und Anbaumethoden bringt?
          Und
          das ist kein Verbraucherbashing wenn ein gläubiger Bauer, der von Kind an mit der Kirche verbunden war, wie seine Vorfahren und der Hof (wer weiß wie viel Leute da nach dem Krieg 1 + 2 Unterschlupft gefunden haben, damit sie nicht fringsten brauchten) auch,
          nun feststellen muß, dass die Nachkommen dieser Leute die Zeremonie um den Altar als Erntedankfest als Folklore bezeichnen?

          Das ist doch ein Schlag ins Gesicht.
          Aber nicht Verbraucherbashing!
          Vor solchen Leuten haben uns die Omas früher immer gewarnt!

          Ach, du meinst das Bayerkreuz aus Leverkusen!?!
          Ja klar,
          denn die stellen doch auch neben PSM Antibabypillen her, oder nicht?

  11. Christian Suhr sagt

    Moin!

    Das Thema Glaube oder Religion ist eng verbunden mit der Landwirtschaft. Der römische Kriegsgott Mars war ursprünglich ein Ackergott, Schutzherr der Felder (später halt Eroberer der Felder). Die Fastenzeit, eine Zeit des Mangels, wurde religiös betrachtet deutlich angenehmer. Das Tischgebet vor dem Essen. Erntedank. Oder früher auch Opfergaben für Wotan und Co. für eine reiche Ernte. Bis hin zu Ernährungsempfehlungen, einerseits wohl auf hygienische Probleme zurückzuführen, andererseits aber auch auf landwirtschaftliche Probleme und Versorgungsgründe.

    Die Kirche hat ein Stück weit ihre Wurzeln vergessen. Fairerweise muß man jedoch sagen, daß die mangelnde Solidarität, der fehlende Zusammenhalt Kirchen, Bauern, Gewerkschaften und auch politisch betrachtet linke Parteien gleichermaßen trifft. Jeder ist sich selbst am nächsten, Freiheit statt Solidarität, Materialismus statt Moral, starke Hand stand Demokratie.

    Ich mag aber nicht nur zynisch sein. Also wie kann man was ändern?
    Hier kämpfen Vertreter der Kirche für fair verpachtetes Ackerland:
    https://www.evangelisch.de/inhalte/162427/05-12-2019/kirchenland-fairpachten

    Eigentlich gibt es überall ein Vakuum. Sei es das mangelnde Interesse gegenüber der Kirchen, kaum Zuschauer bei öffentlichen Ratssitzungen, Nichtwähler u.v.m. Die Bäuerinnen und Bauern stehen – nicht selten – für Generationen an Erfahrungen, aber sind ebenfalls stark gespalten und jeder kämpft für sich allein. Vielleicht müßte man gemeinsam beginnen, dieses Vakuum zu füllen? Zuhören, wo andere weghören! Teilnehmen, wo andere Abstand nehmen!

    Denn was ist die Alternative? Wo der Glaube wegbricht, machen sich Verschwörungsgeschwurbel und Esoterik breit?! Wo die Solidarität fehlt, folgt der Egoismus samt Neid und Mißgunst? Wo man allein ist, kommen die Napper, Schlepper, Bauernfänger bis hin zu den Nazis und Blut-und-Boden-Ökos und wecken die Assoziation, man wäre Teil einer elitären Gemeinschaft, allen anderen gegenüber erhaben?

    Es scheint so, als wären alle im freien Fall, aber noch fehlt es an jemanden, der all diese losen Enden zusammenführt.

    • Reinhard Seevers sagt

      ……da hat einer Prof. Isermeyer gesehen, wie? Die lösen Enden stammen doch aus dem Dialog Landwirtschaft, richtig?

      • Bauer Willi sagt

        @ Herr Seevers
        Bei beiden Kommentaren muss ich Sie „enttäuschen“ Weder weiß ich was Isermeyer wo gesagt haben soll, noch habe ich ein Drogenproblem. Aus gesundheitlichen Gründen (Herzinfarkte) trinke ich keinen Alkohol (außer bei Feiern) noch konsumiere ich andere Drogen. (Blutdrucksenker, Blutverdünner, Betablocker und was für die Prostata mal ausgenommen)

        Wie ich persönlich zum Erntedank stehe, entnehmen Sie bitte den letzten Zeilen.

        Sie werden sehen: morgen wird in den Nachrichten Erntedank nicht oder nur als Folklore erwähnt. Breiten Teilen der Bevölkerung geht es am A….vorbei.
        Siehe Text oben.

          • Inga sagt

            Hat er zu dem heutigen Thema nichts beizutragen?

            wo ist er?

            Gehört er doch zu den oben gemeinten Leuten?, die folgendes meinen:

            “Ich wünsche mir, dass die Lebensmittel weiter billig bleiben, die Bauern keine Pestizide spritzen und aufhören, mit Gülle und Nitrat das Grundwasser zu verseuchen. Und die Massentierhaltung gehört auch verboten. Das meinen die von Greenpeace auch, ich spende da regelmäßig.”

    • Thomas Apfel sagt

      Hallo Herr Suhr,
      Fair Pachten war/ist ein Projekt in Zusammenarbeit zwischen Kirche und NABU. Das Ziel ist Bedingungen in die Pachtverträge zu formulieren, die den Vorstellungen des NABU und der Schicht die diesen Vorstellungen blind folgt, entsprechen. Das müsste in Praxi folgerichtig in Verpachtung an Öko-Betriebe laufen. Tut es aber nicht, entscheidend ist die Höhe der Pacht und die Sicherheit diese auch bezahlt zu bekommen. Entgegen den Beteuerungen des Kirchenvertreters hat die Kirche bei uns meist den höchsten Pachtzins im Vergleich zu anderen Verpächtern. Die würden immer eher z. B. einem Solarprojekt mit 1.500 €/ha folgen als einer Verpachtung an Landwirte jedweder Couleur. Gilt zu mindestens für unsere Gegend und ist auch durch die Vertreter so kommuniziert worden.
      Da geht es nicht um die Art von Landwirtschaft, sondern ausschließlich um die Höhe des erzielbaren Pachtzinses. In ihren über sich selbst erzählten “Geschichten” war die Kirche schon immer besser als in ihrem realen Handeln, nicht Neues also ! Will damit sagen, was Positives ist “FairPachten” nicht, eher eine Propagandanummer, die praktisch ins Leere läuft und nur das Image der Kirche dem Mainstream näher bringen soll um nicht Gefahr zu laufen Spenden an andere NGO´s zu verlieren.

      • Mark sagt

        Guten Morgen Thomas,

        welch ein Zufall. Gestern bekam ich einen Brief einer kirchlichen Stiftung, in dem sie mir ankündigen, den Pachtpreis um 100% erhöhen zu wollen. Ich vermute stark, dass diese die Flächen einem Ökobetieb zukommen lassen will. Das große Problem ist, dass mit dieser Aktion das gesamte Pachtpreisniveau nach oben gedrückt wird.

  12. Reinhard Seevers sagt

    Aus dem “Dankes-Text”:
    Wenn ich mir zu Erntedank von den Bauern was wünschen dürfte? Ich wünsche mir, dass die Lebensmittel weiter billig bleiben, die Bauern keine Pestizide spritzen und aufhören, mit Gülle und Nitrat das Grundwasser zu verseuchen. Und die Massentierhaltung gehört auch verboten. Das meinen die von Greenpeace auch, ich spende da regelmäßig.”

    Ist das Satire, Selbsthass, Sinneswandel, Unwissenheit, Sarkasmus….oder hat da ein Ghostwhriter einen Text eingefügt?😬🤔
    Oder hat der Willi ein Drogenproblem???

    • firedragon sagt

      Herr Seevers, “Bauer Willi” hat aus der Perspektive eines “Verbrauchers” geschrieben, wie er denkt, daß jener denken könnte…
      Ob das tatsächlich so ist, sei dahingestellt…

      • Bauer Willi sagt

        Richtig. Darum auch „die mögliche Sicht eines Bürgers“. Nach über 5 Jahren bloggen, unzähligen Diskussionen und Kommentaren aber sehr nahe an der Realität.

    • Lady sagt

      Reinhard,
      lies doch erstmal genau, bevor du hier solche Sprüche raus haust!
      Kannst auch mal ins Archiv gucken, was Willi so die letzten Jahre zum Erntedankfest geschrieben hat.
      Ich habe noch gut in Erinnerung, dass sein Erntedankwagen mal während des Gottesdienstes “Besuch” hatte und anschließend einiges fehlte. Ich glaube , im Folgejahr fehlten dann die Möhren!! 🥕🥕 Und es gab eher Kartoffeln und Schwarzwurzeln oder so 🥑

      Ich wünsche euch jedenfalls einen schönen Feiertag weitgehend gehabt zu haben. Für mich bleibt die deutsche Einheit ein Wunder. Da waren wir mal bei einen “schönen” Teil Geschichte dabei. 😀 Kann schlechter laufen… Aber Dankbarkeit ist wohl eher unmodern.

      • Reinhard Seevers sagt

        Zitat Willi: “Der Text oben schildert dann auch die mögliche Sicht eines ganz normalen Bürgers auf das Erntedankfest.”

        Lady, bevor du mir Sprücheraushauen vorhältst, bitte Willis Satz als Rechtfertigung für den Inhalt des Artikels erklären.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Die Schilderung von Bauer Willi kannst Du in anderen Foren lesen, wenn es um landwirtschaftliche Themen geht.
      Wie das bei der gesamten Bevölkerung gesehen wird, kann ich schlecht beurteilen, bin mich sicher, dass diese Haltung bei 95 % der Bevölkerung vorherrscht.

    • Karl Timme sagt

      Das ist das was die Urbane Gesellschaft schreiben würde.
      Leider mußte ich mir auch schon solche Erntedankpredigten anhören (Dank für den Maleurlaub, für den neuen SUV und so weiter).

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