Bauer Willi
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Energiewende – zu Ende geplant

Leonhard hat mal die Energiewende bis zum Ende durchgeplant. Ganz konsequent. Hier seine Ergebnisse:

In der zweiten Januarwoche war ich im Film Climate Warriors im Kino. Welche Antwort ich auch in diesem Film vermisse: wer hat wann was zu tun hat und was kostet es. Auch Greta Thunberg kennt die Antwort nicht. Ich finde es nicht im Internet und in keinem Vortrag.

Die Fragestellung wie denn unsere Welt aussehen kann, wenn die Energie regenerativ ist hat mich schon vor etwa 5 Jahren beschäftigt.

Die von mir verwendeten Zahlen stammen vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V. und vom Bundesverband für Energie und Wasserwirtschaft.

  • Die Ausgangsposition

Der Gesamtenergieverbrauch je Einwohner BRD liegt bei 40.000 Kwh. Gegenwärtig sind in der BRD 27.000 ha mit Freiflächen-Solaranlagen bebaut. Der jährliche Zubau liegt ziemlich stabil bei 800 ha. Das ist die Ausgangsposition.

Unterstellen wir einen Energieertrag von 1 Million kWh p.a. je ha Solarfläche und wäre der Bedarf mit einer ausschließlichen Energiebereitstellung durch Freiflächensolaranlagen zu decken, läge der Flächenbedarf bei 3,2 Millionen ha. Das wären 20% der landwirtschaftlichen Nutzfläche oder 10% der Oberfläche Deutschlands. Das entspricht im übrigens ziemlich genau der gegenwärtigen Fläche wie für Biogas und nachwachsende Energie.

Windräder haben einen sehr geringen Flächenverbrauch. Wenn ein Windrad 4 Millionen kWh p.a. generiert, reicht das für 100 Menschen. Demnach bräuchten wir 800.000 solcher Windräder. Das wären bei 16 Mill. ha landwirtschaftlicher Fläche ein solches Windrad alle 20 ha.

Unterstellen wir weiter, dass sich die Energiebeschaffung Wind und Solar hälftig teilen, so sind wir bei einem Flächenbedarf 1.6 Millionen Hektar Solaranlagen plus alle 40 ha ein Windrad.

Nehmen wir weiter an, dass wir die Hälfte der Energie einsparen können, landen wir bei 800.000 ha als Flächenbedarf für Solaranlagen. Das wären 5% der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Analog dazu brauchen wir alle 80 Hektar ein Windrad.

Vergleicht man die notwendige Fläche von 800.000 ha mit dem gegenwärtigen Zubau von 800 ha pro Jahr für Solaranlagen, brauchen wir 1000 Jahre bis zum Ziel. So ist die Energiewende nicht zu schaffen, denn Öl und Gas sind nach der derzeitigen Kalkulation schon verbraucht.

  • Die Finanzierung

Wenn ich die finanzielle Seite betrachte, bringt 1 Hektar etwa 1 Million kWh Strom und kostet etwas knapp 1 Million €. Nehmen wir die 800 Hektar p.a. sind das 800 000 000,- € jährlich. Teilt man diese Zahl durch 80.000.000 Einwohner entspricht dies einem Betrag von jährlich 10,-€. Wenn für die Windenergie etwa der gleiche Betrag angesetzt wird also zusammen 20,-€ je Bundesbürger und Jahr.

80 Millionen Bundesbürger machen im Jahr statistisch 69 Millionen Flugreisen und zahlen dafür in München eine Flughafengebühr von 19 € pro Flug.

  • Umwidmung

Die Flughafengebühr ist nichts, worüber sich zu unterhalten lohnt. Wenn aber jeder Bürger jährlich die 1000,-€ die er für Urlaub und Flugreisen ausgibt 10 Jahre für diesen Zweck umwidmen würde, wäre das zum einen die Investition in die Zukunft und es würde zum anderen weniger Energie für die Flüge verbraucht. Das Geld dafür ist also da. Das Geld für den Urlaub ist ja nicht fort, es ist nur wo anders. Die mittelfristigen, volkswirtschaftlichen Folgen wären übrigens, dass viele Bürger an solchen Projekten beteiligt wären. Und das ist doch auch eine gute Sache!

Wenn wir festhalten, dass ein Mensch gegenwärtig durchschnittlich 40.000 kWh Energie braucht und wir diesen Verbrauch halbieren, brauchen wir 10 kWp Solar und 10 kwp Wind. Das würde sich zusammen auf etwa 20.000,-€ belaufen. In 10 Jahren wäre mit 1000,-€ jährlich die Hälfte finanziert.

  • Da ist dann noch ein Problem…

Aber da ist auch noch das logistische Problem. Der Zubau wäre dann nicht 1,6 Gigawatt (Wind und Solar je zur Hälfte) pro Jahr sondern 8o Gigawatt (auf den beiden Ebenen). Das wäre dann eine Größenordnung wie es die Chinesen für 2020 bis 2030 bei Solar planen. Auf dem Weltmarkt sind solche zusätzlichen Mengen nicht ohne weiteres zu haben. Sinnvoll wäre es, die demnächst frei werdenden Fachkräfte aus dem Atom- und Kohleausstieg in der Solar- und Windkraftindustrie einzusetzen. Bleibt nur noch das Problem der Speicherung von wirklich großen Strommengen für die Nacht und die Zeiten, wo die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Und das Problem, woher die Rohstoffe für diese Speicher kommen sollen.

Aber da sind gegenwärtig viele Wissenschaftler gut dabei. Wer will, kann unter „Alu als Energiespeicher“ suchen.

Leonhard Seitz

 

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37 Kommentare

  1. Ralf M. sagt

    Lieber Leonhard Seitz,

    bleib bei Deiner Profession, was auch immer die ist. Milchmädchenrechnungen ohne Berücksichtigung der Grundlast, ohne Einbeziehung der Netzprobleme sowie ohne Ansehen der Natur, das macht schon die Regierung.

  2. Ulikum sagt

    Die Energiewende zu Ende gedacht – es könnte so einfach sein.
    Verpflichtend zum nachrüsten auf bebauter Fläche, eine Grundlast PV-Anlage für jeden Haushalt.
    Mietwohnungen 500Watt, Eigenheime 1000Watt, das ganze mit Stromspeicher.
    Stecker fertig aufgebaut in einen Schrank von der Größe eines Einbaukühlschrankes (Plug and Play). Kostenlos angesteuert von den neuen digitalen Stromzählern.
    Da hier keine Einspeisung statt findet und auch keine Gewinnabsicht vorhanden ist wäre das ganze auch Steuerlich recht einfach zu lösen.
    Wäre da nur nicht die Doppelmoral.

  3. Alexander Borchert sagt

    Unser einziges Problem ist: Die Nutzung von Sonne und Wind sprengt unser bisheriges Weltwirtschaftssystem. Plötzlich gäbe es Millionen von Energieerzeugern. Plötzlich könnte sich viele mit Energieerzeugung ein Zubrot verdienen. Plötzlich bliebe eine Unmenge an Geld im Land. Hat schon jemals ein Ökonom berechnet, wieviel an Wertschöpfung durch die Erneurebaren schon jetzt im Land bleibt?
    Viele Bauern profitieren momentan sehr gut von PV-Anlagen nach dem alten EEG.

    Ich habe im Herbst mit einem PV-Anlagenbauer gesprochen: Er sagt, er liefert von der Freifläche den Strom für 3,5-5 ct/kWh und vom Dach für 6-8 ct/kWh frei Netzbetreiber. Das sind die derzeitigen Erzeugungskosten. Wind geht in die ähnliche Größenordnung. Bei Biogas sind wir bei ca. 23 ct/kWh. Allerdings ist Biogas eine speicherfähige Variante.
    Insgesamt werden die Erneuerbaren immer konkurrenzfähiger.

    Aber unser Problem ist, dass wir fast keinerlei Anstrengungen unternehmen wollen, um überhaupt einen Ruck voran zu kommen. Ob CO2 nun einen Klimawandel verursacht oder nicht. Wir setzen momentan mit der Verbrennung sehr viel nutzlose Energie frei. Die Wirkungsgrade vom Kohlekraftwerk sind katastrophal. Warum wohl braucht ein Kohlekraftwerk einen Kühlturm? Der Wirkungsgrad vom Auto ebenso. Um ein Kilo Stickstoff aus der Luft zu gewinnen braucht es ca. 1m³ Erdgas oder 1l Heizöl (lt. mündl. Auskunft SKW Piesteritz). 1dt Kalkammonsalpeter braucht die Energie von 27 l Heizöl.

    Es gab schon riesige PV-Projekte in der Sahara und die Planung für eine Gleichstromleitung von Afrika nach Europa. Die Sonne scheint dort fast 365 Tage und immer 12 Stunden je Tag. Wir könnten den Afrikanern dadurch eine gewisse Einnahmequelle verschaffen (Fluchtursachen).

    Doch wir müssten uns eine Strategie aufbauen.
    Strom ist die Energie der Zukunft. Die ganze künstliche Intelligenz wird Strom schlucken ohne Ende.
    Vielleicht heizen wir wieder mit modernen Elektrospeicheröfen, die den Strom dann speichern, wenn die Sonne scheint und nachts diesen Strom abgeben. Wir könnten sicher einen größeren Teil des Stromverbrauchs in die Sonnenstunden legen. Jedes zukünftige E-Auto kann auch gleichzeitig ein Energiespeicher sein. Die Batterietechniken werden sich von Lithium-Ionen wegentwickeln. Ich hatte Kontakt zu einem Prof. Andrews von der Uni in Melbourne, der ist mit der Entwicklung einer Batterie aus Baumwollfasern und Wasser ziemlich weit. Er nennt sie Protonen- oder Kohlenstoffbatterie.
    Ausserdem haben wir momentan sehr viele ungenutzte Dachflächen in Deutschland, weil wir wegen Kohle, Atom und Gas überhaupt keine Anstrengungen unternehmen müssen.

    Diese Schweden Greta wird von so vielen Menschen verlacht. Dabei hat sie nur eine Aufgabe: Sie muss uns zum Nachdenken bringen. Alle, die diese junge Frau auslachen, wollen einfach nicht nachdenken. Diese Faulheit kommt daher, weil seit 70 Jahren die Energie aus der Steckdose oder mit dem Tankauto kommt. Alle Älteren wissen doch noch, was Zugochsen oder Zugpferde vertilgt haben. Sie wissen doch noch, wie groß der Holzstoß im September sein musste, um durch den Winter zu kommen. Sie wissen doch noch, wie sparsam man mit dem Badewasser umging. Energie war für die Menschen immer überlebenswichtig und sie kümmerten sich deshalb selbst darum.

    Genau diese Aufgabe kommt auf uns wieder zu. Es werden sich wieder viele um Energie kümmern müssen. Doch dann können auch viele von dieser Energieversorgung profitieren.

  4. Paulus sagt

    Nach meinen Kenntnissen, die ich aus ingenieurwissenschaftlichen Publikationen beziehe, könnte der Stromverbrauch in D unter Ausnutzung aller Technologiepotenziale und bei gleichzeitig gewissen ordnungspolitischen Maßnahmen bis 2025 um ca. 40% gesenkt werden. Da gibt es ein ganzes Bündel von Möglichkeiten. Das beginnt mit dem konsequenten Einsatz energie- statt kostenoptimierter Geräte und Maschinen, bis zum Verbot der Stand-by-Funktion bei allen möglichen Gerätschaften und der Abschaltung der Straßenbeleuchtungen ab einer gewissen Uhrzeit.
    Unter der Annahme realistischer Verbrauchs- bzw. Effizienzprognosen wird der Bedarf, übrigens von den gleichen Expertengruppen ermittelt, im gleichen Zeitraum voraussichtlich um rund 30% Prozent zulegen.
    Insofern sprechen wir im Gegensatz zu der Annahme von Leonhard Seitz nicht von einem Faktor 0,5 sondern was ich aus diversen Veröffentlichungen so im Hinterkopf habe, eher von einem Faktor 1,2 bis 1,8 – je nach Einschätzung der Elektromobilität die durchaus unterschiedlich geschätzt wird.
    Stattdessen hoffen wir dank der MINT-befreiten auf Wunder. In Wahrheit werden wir, trotz Zubau bei der Umwandlung regenerativer Energie lediglich die Kohle- und Kernkraftwerke durch gasbetriebene Kraftwerke ersetzen um den CO2-Ausstoß marginal zu senken. Das ist nüchtern betrachtet mit „Stand heute“ schlicht alles.

    • Ehemaliger Landwirt sagt

      Wie willst Du ein Verbot der Stand-by-Funktion durchsetzen?

      PC und Fernseher schalte ich mit einer Steckerleiste ab, denn der PC braucht immer noch 3 Watt wenn er ausgeschaltet ist. Wer das nicht freiwillig macht, macht es auch bei einem Verbot nicht.

      Eine vollkommene Abschaltung der Straßenlampen ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich, deshalb begrüße ich die Umrüstung auf LED Lampen.

    • bauerhans sagt

      „…..bis 2025 um ca. 40% gesenkt werden.“

      das wollen die stromriesen gar nicht.

  5. Christian Bothe sagt

    Die s.g.Energiewende von Merkel initiiert,ist ein vollkommen falscher Weg und ein nicht durchdachter teurer Schritt in die falsche Richtung. Ein gesunder Energiemix aus emissionsfreien Atomkraftwerken,ja auch noch Kohlekraftwerken,dezentralen Biogasanlagen,Wasserkraft,Gezeitenkraftwerke und renewable Energie wie Photovoltaik und Windmühlen würden kontinuierlich und bezahlbar Energie die nächsten Jahrzehnte liefern. Diese unsäglichen landschaftlich verschandelnden Windmühlen,demnächst noch im Wald sind einfach grauenvoll,abgesehen von schweren Unfällen (62 seit 2015) stehen ab 2020 ca.15000to Windmühlenflügel pro Jahr zur Entsorgung an und keiner weiß wie.Dann die Südlinktrasse von Nord nach Süd,wo geschaffene Überkapazitäten nach dem Süden transferiert werden müssen und keiner die Auswirkungen auf den Boden kennt. Ich hoffe,das den BI nicht die Luft ausgeht! Nebenbei,das von Merkel hochgelobte Frankreich erzeugt zweidrittel seines Energiebedarfes mit Atommeilern und es werden diese noch exportiert. Einen strengen Winter wie 1978/79 würde dann das „immergrüne“ Deutschland vollkommen still legen und auf den Strassen stehen dann noch die E-Mobile herum…

  6. Friedrich sagt

    Mit der heutigen verfügbaren Ökostromtechnik werden wir das Energieproblem niemals lösen können. Die eigentliche Konstante in diesem Bereich ist die Stromproduktion aus Wasserkraft und Biogasanlagen und das sind keine 10% des gesamten Stromverbrauches. Auch die Stromeinsparung ist nicht eingetroffen , sondern ein Mehrverbrauch. Gaskraftwerke will wegen Unwirtschaftlichkeit auch keiner bauen . Ohne Großkraftwerke , in welcher Form auch immer wird es hier nicht funktionieren. Dazu braucht unsere Industrie einfach zuviel Energie. Die Ökoenergie kann sicherlich die Privathaushalte mit Strom versorgen, wie die Biogasanlagen das schon zu rd. 80% machen , aber die gesamte Energie für Heizung , Industrieenergie usw. wird es lange nicht reichen , denn Strom ist nur ein kleiner Teil der Energieversorgung in Deutschland. Rd. 40% der Energie kommt aus Kohle. Hier ist zwar der Ausstieg beschlossen , aber noch keiner hat uns gesagt woher die Ersatzenergie kommen soll. Im windstillen Sommer 2018 haben uns die Kohlekraftwerke und die PV-Anlagen die Stromenergie geliefert , aber die Windräder sind lange ausgefallen. So wie es mit dem Kohleausstieg gelaufen ist , war das mehr eine politische Entscheidung ohne Folgenabschätzung . Über die zu zahlenden Stromkosten für Privathaushalte und Industrie hat auch keiner etwas gesagt. Wir zahlen heute schon den höchsten Strompreis. Mit der Südlinkleitung und ohne Kohlekraft werden die Energiekosten regelrecht explodieren und unsere Industrie nach und nach abwandern. Das kostet dann Arbeitsplätze und Wohlstand , aber das will hier keiner von unseren Klimarettern hören.

  7. Inga sagt

    Das ist erstmal Voraussettzung:
    „Sinnvoll wäre es, die demnächst frei werdenden Fachkräfte aus dem Atom- und Kohleausstieg in der Solar- und Windkraftindustrie einzusetzen.“

    Ja, und jeder muß andiesem Problem beteiligt werden, nicht nur Bauern:
    „Urlaub und Flugreisen ausgibt 10 Jahre für diesen Zweck umwidmen würde,“

    Eine Investition in die Zukunft, wovon wir alle etwas haben, oder?

  8. Sabine sagt

    Ich denke, ein Teil der Antwort liegt in der Dezentralisierung von Energie.
    Ich weiß, dass mein Urgroßvater und zum Teil noch mein Großvater die Familienschleiferei, wie alle anderen auch, mit für heutige Maßstäbe sehr primitiver Wasserkraft betrieben haben. Viele Hofschaften im Bergischen hatten damals Wasserenergie und einige haben sich sogar nur unter Protest ans Stromnetz anschließen lassen.
    Diese Anlagen wurden nach dem WW2 bewusst nicht wieder aufgebaut. Alle Energie sollte zentral produziert werden. Das war der endgültige Untergang vieler kleiner Handwerker bei uns, denn die Fabriken bekamen auch den Strom viel billiger. Die zu den kleinen Ortschaften gehörenden Mühlen und die oft sehr pflegeaufwendigen Wasserleitsysteme und Teiche verschwanden. Oft verschwanden sogar die dazugehörigen Quellen und Bäche. Wasserbauliche Maßnahmen, die vielen Leute heute bei Starkregen mehr als nur nasse Füße bescheren.
    Das war damals sicher ein wichtiger Schritt in Richtung Massenproduktion, die damals ja auch dringend benötigt wurde.
    Heute sieht das anders aus, heute kann man sich nur noch auf dem Markt halten, wenn man besondere Qualitäten anbieten kann. Die Fabrikation, die noch überlebt hat, ist spezialisiert und verbindet höchste Qualität mit Innovationen und ist damit den großen, billigen Massenproduktionen eine Nasenspitze voraus. Oder wie Faber-Castell sagt: Buntstifte kann jeder, aber DEN Bundstift, den können nur wir.
    Das mag dick aufgetragen sein, stimmt aber irgendwie und ist wohl die einzig verbliebene Strategie. In der Landwirtschaft wird sich sowas vllt. auch herauskristallisieren.
    Nun hat nicht jeder eine „Quelle rinnen aus moosigem Stein und ein Bächlein murmeln im blumigen Hain“, so könnte man doch mit einem Mix aus Solar-Dach bzw. Fassaden, Blockheizung, Erdwärme, Wind- und Wasser-Kraft viele Wohnviertel wieder dezentral mit Energie versorgen. Mein Nachbar, der mit den besonders glücklichen Pferden, hat so ziemlich jedes Dach inzwischen mit Solarzellen eingedeckt und findet, man könne anstatt der Riesenwindturbinen in der Nachbarschaft, doch auch ihm wenigstens ein kleines Rädchen genehmigen. Kleinstanlagen gibt es schon, da gibt es allerdings noch technischen Nachbesserungsbedarf und man bräuchte noch was, was den Amtsschimmel nicht ganz so laut wiehern lässt, wenn man sowas mal probehalber aufstellen will. Im Moment hängt es wohl am Landschaftsschutzgebiet, was allerdings eine benachbarte große Anlage und die RWE-Stromtrasse noch nie gestört hat.
    Wer weiß, vielleicht wird sogar die Abwärme aus Ställen irgendwann wieder interessant. Gerade Kühe, so hat man mir wenigstens auf Sizilien erzählt, wären sehr „heiß-blütig“. Sicher will niemand mehr die Bodenheizung alla mucca, wie sie mir von einer alten Seniora beschrieben wurde, aber vllt. gibt es da ja auch elegantere und geruchsneutralere Lösungen.

    • Lieschen Müller sagt

      Sehr interessant, deine Beschreibung der Wasserenergie vor vielen Jahren! Dahin müssten wir ja zurück. Aber wie du schon sagtest, es ist eben aufwendig, die ganzen Anlagen zu pflegen und funktionstüchtig zu halten.

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        Eine Wasserkraftanlage funktioniert nur wenn genügend Wasser vorhanden ist. Letztes Jahr wurde viele Anlagen bis 100 KWh monatelang abgestellt. Die Kleinstanlagen von früher sind wirtschaftlich nicht zu betreiben.

        • Sabine sagt

          Das stimmt, Wasserkraft funktioniert nicht ohne Wasser.
          Kohlestrom funktioniert ja auch nicht ohne Kohle.
          Der Vorteil von Wasser ist, dass es – wenigstens hier und bisher- relativ oft vom Himmel fällt. Kohle nicht.
          Sicher ist Wasserkraft aufwendig und teuer, das liegt aber auch daran, weil alle Kosten und Folgekosten im Land und vor Ort und überwiegend sofort anfallen.
          Es loht sich in dem Zusammenhang vllt. auch mal auszurechnen, was an Folgekosten bei Öl und Kohle bisher nicht eingepreist wurden.
          Zudem könnten solche kleinen Kraftwerke gerade auf dem Land für eine Chance sein dort Fachkräfte und Handwerker wieder anzusiedeln.
          Auch – da wo es sinnvoll ist – könnten moderne Anlagen vllt. mit Aqua-Kultur oder ähnlichem kombiniert werden. Vllt. eine Chance die Folgen der großen Aqua-Kulturen abzumildern, wenn Fisch quasi als Abfallprodukt der Energieerzeugung wäre. Geräucherte Forelle ist m.M. nach nicht schlechter als geräucherter Lachs.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Sabine, auch wenn ich mich wiederhole, ein Betreiber schaut nach, ob und wie viel Geld zu verdienen ist und nicht danach wie viel CO2 eingespart wird, verdient er kein Geld wird das jeder sein lassen.

            Ich sehe täglich auf eine Wasserkraftanlage, habe auch gesehen, dass letztes Jahr der Bach nur ein kleines Rinnsal war, das heißt jetzt nicht, dass man die Anlage stilllegen soll.

            Eine Anlage wird keine Fachkräfte ansiedeln, wenn die gebaut ist, läuft die Anlage vollautomatisch, höchstens muss mal nach dem Treibgut geschaut werden, das sich bei höherem Wasserstand staut.

            Forellen, das ist Hobby, mehr nicht. Geräucherte Forelle, ein Genuss, besonders wenn sie direkt aus dem Ofen kommen, ich Besitze einen Räucherofen, kann dies beurteilen.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            An dem Bach wo ich wohne haben wir aktuell eine Wasserabfluss von 2,97 m² je Sekunde, am Freitagabend waren es 16 m², der niederste Abfluss war 0,18 m², am 28.08.1983, allerdings hatten wir auch schon 100² je Sekunde.
            Je kleiner das Bächlein, je teurer die Erzeugung des Stromes.

        • Ulikum sagt

          Auch Kleinstanlagen wären wirtschaftlich zu betreiben wenn die Auflagen nicht so irrsinnig wären. Meine Anlage hat 4 KWh wurde 1994 überholt und läuft seit dieser Zeit Störungsfrei. Jahresertrag zwischen 26 und 32tausend KWh und das 3km von der Quelle entfernt. Heute würde ich die Anlage nicht mehr bauen weil die Auflagen bezüglich der Umwelt nicht wirtschaftlich zu erfüllen wären.

          • Sabine sagt

            Bei beiden, der Forelle und der Wasserkraft, werden die Hauptkosten und Hindernisse eigentlich durch Vorschriften erzeugt.
            Wir haben genau noch einen Forellenhof, der ganz offiziell Fisch verkauft.
            Wir müssen uns entscheiden, was wir wollen.
            Ich frag mich ja immer, wieviel das mehr an Hygienevorschriften etc. wirklich an Sicherheit gebracht hat.
            Wieviele Leute haben sich tatsächlich Salmonellen von der Sahnetorte beim Kirchenbasar geholt?
            Wie oft gab es Erkrankungen, weil man Eier bei der Hühnertante am Ortsrand gekauft hat?
            Wieviel Gammelfleisch ist durch Hausschlachtung auf den Markt gekommen?
            Wer hat sich je von Oma Annas Eingemachten eine Infektion geholt`?
            Also, ich mag da ja einen sehr verklärten Blick auf Klein- und Kleinstproduzenten, aber so richtig mag ich nicht sehen, wo da die Vorschriften was anderes gebracht haben, wie eine Verringerung der Angbotsvielfalt und Alternativen zum Einzelhandel.
            Ähnlich ist das auch mit dem Angebot in Sachen Energie.
            Sehr merkwürdig finde ich in dem Zusammenhang, dass man mit richtig viel Kohle Tümpel in der Pampa anlegt, ein Stauteich aber plötzlich ganz schlimm ist.

            • Ehemaliger Landwirt sagt

              Sabine, die Fischtreppen, die verlangt werden, sind für die meisten nicht erschwinglich. Ein Ort nach uns (Fließrichtung) soll eine Fischreppe gebaut werden, Kosten 500.000 Euro, ein Ort vor uns hat eine. Dazwischen liegt ein Wehr, das die Wanderung der Lachse verhindert.

  9. bauerhans sagt

    ich bin zufällig an windkraft und pv beteiligt.
    die pv-anlage ist im Rheinland,die windräder in der Lüneburger Heide.
    die windräder haben oft kleinere störungen und schalten dann ab.
    die prognostizierte rendite wurde bis jetzt nie erreicht,ist aber deutlich besser als das Sparbuch.

    • Ackerbauer sagt

      Zufällig bei der Strompreisspekulation beteiligt.
      Hoffentlich legt dieser wahnwitzige dekadente Bürokraten-Staat
      endlich bald die offene Insolvenz hin, so das der staatlich verordnete Ökostromschwachsinn ein Ende nimmt bzw. den freien Markt zulässt!
      An der Leipziger Börse kostet die kW/h 5-6Cent
      Der Endverbraucher zahlt 29Cent.
      80% versteckte Abgaben und Steuern!

      • Ehemaliger Landwirt sagt

        „Der Endverbraucher zahlt 29Cent.“

        Bei mir steht 24,936 Cent in der Rechnung

        • Ackerbauer sagt

          Wäre nicht das erste mal das das der deutsche Staat Insolvenz anmeldet.
          Ist nur noch eine Frege der Zeit bis die staatlich induzierte Ökostromblase platzt.

          • Ehemaliger Landwirt sagt

            Frage:
            Wie viel Geld hat der deutsche Staat im Bereich Ökostrom investiert?

            • Ackerbauer sagt

              Das wird sich bald zeigen wer bei der Energiewende auf das falsche Pferd gesetzt hat.

  10. Piet van Veghel sagt

    Man soll Unterschied machen in wieviel ein Windrad leisten kann bei optimale Windkraft und wie er im Wirklichkeit generiert: wie lange er still steht ohne Wind oder zu kräftige Wind. Dabei soll man rechnen das sie innerhalb 20 Jahren ersetzt werden müssen und das die Propeller eine sehr große Umweltbelastung sind weil sie aus verschiedene Materialen zusammengebaut sind, welche nicht mehr auseinander genommen werden können. Auch die Subvention und Jährliche Pachtpreis soll man mitrechnen. Es ist ein Zahlenspiel ohne Ende. Am wichtigste ist aber das die Landschaft in Deutschland skandalisiert wird und es nirgendwo noch ein ruhiges Bild gibt. Das ist unbezahlbar!

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