Der Japankäfer sieht eigentlich sehr schön aus, ist aber eine invasive Art, die gefährlich werden könnte.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/japankaefer-deutschland-invasive-art-100.html
Hier ein Auszug:
„Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) ist in der Europäischen Union als Schädling eingestuft, der besonders starke Schäden verursachen kann. Die Tiere fallen über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und fressen bei mehr als 300 Pflanzenarten alles kahl. Natürliche Feinde gibt es hierzulande keine.“
Dem Obst- und Pflanzenbau, aber auch dem Forst und Hausgärten drohen nach Einschätzung von Fachleuten durch eine Invasion massive Schäden. An Bäumen blieben oft nur die Gerippe der Blätter zurück. Auch die Larven können auf Wiesen und Rasenflächen große Schäden anrichten: Sie fressen Graswurzeln und hinterlassen braune Flächen mit abgestorbenen Pflanzen.“
Jetzt bleibt die Frage, wie man einer „Invasion“ solcher Schädlinge beikommen will, wenn es keine natürlichen Feinde gibt?
In der Schweiz betreibt man Monitoring inkl Anwendung des Insektizides Aceamiprid. Der Wirkstoff ist auch in Deutschland zugelassen.
anbei Zusammenstellung der Aktivitäten und Auszug Pflanzenschutzdienst Kanton Tessin. „Bei starkem Befall hat das BLV die Zulassung für die Behandlung mit Acetamiprid erneut bestätigt (FF 2024 1499): befristete Zulassung bis zum 31. Oktober 2024 (FF 2024 149“
https://www.swissfruit.ch/wp-content/uploads/2024/07/20240703_TI_Marazzi_D.pdf
der aktuelle Notfallplan in D zur Bekämpfung von Popillia japonica in Deutschland (Stand: Januar 2024) umfasst 40 Seiten. In feinstem Bürokratendeutsch wird viel geschrieben inkl. finanzielle und personelle Ressourcen für den Beamtenapperat. Ideen bzw Vorschläge wie man den Japankäfer bekämpfen will habe ich nicht gefunden dafür aber sehr viele Querverweise zu gesetzlichen Regelungen (u.a Beteiligte, Zuständigkeiten…) und Vorgaben auf diversen Ebenen.
https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/dokumente/upload/240129_Notfallplan_Popillia-japonica.pdf
Zumindest zu Neem hat das JKI 2019 mal eine Aussage gemacht. INeem ist im Bio Anbau ja in D neben anderen breitwirksamen Insektiziden wie Spinosad oder einem Pyrethroid zugelassen.
https://www.julius-kuehn.de/media/Veroeffentlichungen/Flyer/Japankaefer.pdf
Sollte kein zugelassenes Pflanzenschutzmittel( helfen, um diesen Schädling im Grünjargon Pestizid bzw. Ackergift) gegen diesen Schädling gefunden werden, würde vielleicht ein Aufruf an die sogenannten Naturschützer helfen, die sich so gerne zurück zum Ursprung sehnen, um diesen Käfer händisch abzuklauben. Das wäre erfüllter grüner Arbeitstag. Wer schon ideologisch A sagt muss auch in der Ausführung das B in Kauf nehmen.
Mal ein bisschen mehr zu dem Käfer:
https://www.iva.de/iva-magazin/umwelt-verbraucher/japankaefer-invasiver-schaedling-seit-100-jahren-auf-dem-vormarsch
Was hält den eigentlich in seinem Herkunftsgebiet in Schach, oder haben wir nur nichts von Kahlfraß in Japan gehört?
Der sieht aus wie der Junikäfer oder auch dem Maikäfer ähnlich. Wobei der Maikäfer etwas größer ist und die Entwicklung mit ca 5 Jahren etwas lang ist. Beim Junikäfer ist diese Zeit schon kürzer.
Wie lange dauert die Entwicklung vom Japankäfer?
Die Engelinge von Maikäfer und Junikäfer werden vielfach vom Schwarzwild gefressen.
Da stellt sich mir die Frage: soll man der Jägerschaft nun sagen sie sollen nicht zu viel Wildschweine schießen?
Gestern habe ich mit unserer Jagdpächterin gesprochen und sie hat mir eine Gruppe mit 7 Überläufer und im anderen Eck der Jagdfläche 2 Überläufer,2 Muttersauen mit 15 Frischlingen aufgezählt.
Ich gehe davon aus das da noch ein paar mehr in unserem Gebiet Herumstreifen.
Da die Engelinge in der Grasnarbe auch Schaden anrichten, sollte man schon fast dankbar sein wenn die Schweine die Erde umpflügen.
Dadurch ist schon etwas Vorarbeit für die neuansaat im Grünland gemacht und der Schaden an Bäumen durch eine Invasion von Japankäfer, Maikäfer und Junikäfer reduziert.
Allen anwesenden eine schöne Woche und viel Glück.
Herr Kaiser, gut, dass Sie nachfragen. Durch unsere vielfältigen Kontakte in die USA wissen wir, dass der japanese beatle dort als ein Hauptschädling gilt. Er ist um ein vielfaches gefährlicher als alle Maikäferarten in Europa zusammen genommen. Er hat ein extremes Vermehrungspotenzial und kann ganze Ökosysteme zerstören. Es ist also wirklich wichtig, jetzt schon Bekämpfungsstrategien zu entwickeln. Nach flächendeckendem „Einzug“ dieser invasiven Art wird es keine wirtschaftlichen Erträge mehr geben können. Wirklich wirksam in den USA sind nur die Phosphorsäurester (E605, Unden…), die hier in Europa zu Recht verboten sind und die wir uns nicht wieder zurück wünschen. Eine Alternative ist der mehrfache Einsatz von insektenpatoghenen Pilzen oder Nematoden, aber bei Kosten pro Hektar von mehr als 1000 Euro pro ha und Anwendung ist es eine wirtschaftliche Katastrophe (ohne Unterstützung). Im Internet finden sie unendlich viele Informationen zum Käfer. Viele von den amerikanischen Unis zusammengestellt.
Wie die Kastanien-Miniermotte, die Kirschessigfliege, die Sanddornfliege und die Walnussfliege haben die Neuankömmlinge erstmal ihre Jäger zu hause gelassen. Mit dem wärmeren Wintern und der längeren Vegetationsperioden kommen die super klar.
Was die beiden asiatischen Neuankömmlinge Japankäfer und Kirschessigfliege gemeinsam haben, ist die enorme Vermehrungsrate. Das spricht dafür, dass in der Herkunftsgegend die Überlebensrate durch an diese Tierchen angepasste Krankheit und Parasiten gering ist.
Nur wenn der Feind auch den Weg hierher findet, werden diese Plagen nachlassen. Wir haben hier eigentlich schon genug mit Massenvermehrungen von Maikäfern, Junikäfer und Laubkäfern (kleine „Minimaikäfer“) zu tun.
Allerdings gibt es auch bei denen keine unendliche Massenvermehrung. Die Gartenlaubkäfer sind nach Masseninvasionen vor 10 -15 Jahren inzwischen wieder auf einem normalen beherrschbaren Niveau angekommen.
Das Problem ist eben nur, dass der Landwirt/Gärtner nicht eben mal 10 – 15 Jahre warten und sich alles wegfressen lassen kann. Da braucht es dann schon noch ein paar Insektizide mit Käferwirkung … die gibt es aber kaum noch. Das ist der Umstand, der mich nervös macht: dass mir der „Werkzeugkasten“ zur Abwehr genommen wird … und das bei immer neuen Arten (die der internationale Handel so als Kollateralschaden mit sich bringt).
Beim Japankäfer könnte eine mit öffentlichen Geldern geförderte Ansiedlung des auf Engerlinge spezialisierten Pilzes Beauveria ein Ansatz sein. Aber das Geld wird ja im Moment mehr für die Waffen gegen Menschen gebraucht.
Die ASP bitte im Hinterkopf behalten. Und der Schwarzkittelpopulation von ca. 300% pro Jahr nicht vergessen.
guten Morgen dann kann man ja nur hoffen dass der Käfer nicht mutiert und jetzt sogar vernünftige Insektizide gegen ihn wirken und früh genug eingegriffen werden darf darf
ich hoffe dass nicht irgendwelche Verbände meinen in schützen zu müssen und dass die Regierung Mittel die gegen ihn sind schnell zulässt
Wenn er doch schon als schädlich eingestuft wurde
Das Neonikotinoid Thiacloprid (Calypso/Biscaya) – ein anerkannt Bienen- und Nützligsschonendes Insektizid mit Wirkung gegen Blatthornkäfer wurde aus ideologischen Gründen verboten. Es ist zu mindestens eine bessere Alternative als die Rückkehr zu alten und neuen Breitbandmitteln.