Bauer Willi
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Dummheit und Propaganda

Bauer Fritz aus Oberösterreich hat sich in seinem Gastkommentar mit dem Phänomen der Dummheit beschäftigt. Es ist ein langer Artikel (eigentlich ein Leserbrief auf einen Zeitungsartikel) geworden aber jede Zeile lohnt sich, weil er mit Fakten und Zahlen nur so gespickt ist. Lohnt sich, ihn auch als Leserbrief weiterzuschicken.

Von den unausrottbaren Dummheiten

Beginnen wir erst mal bei einer Wahrheit: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Dieses Zitat stammt (eher unangezweifelt) von Albert Einstein.

TV und Printmedien verwenden aber – in Verkennung der Dummheit des Nachgeplapperten und womöglich auch der eigenen – immer wieder lieber eines, das Einstein zu 100% nie gesagt hat: “Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.”

Eine weitere dieser unausrottbaren Dummheiten in TV und Medien (leider auch immer und immer wieder in ihrer Zeitung, so wie in einem Beitrag dieser Tage über Wasser in Österreich) ist der angebliche Wasserverbrauch je Kilo Rindfleisch von 15.000 Liter.

Ich bedaure sehr, daß sie unreflektiert und ohne ein wenig den Hausverstand einzuschalten oder zumindest die journalistische Tugend des kritischen Hinterfragens zu nutzen, diese “Bullshit”-Zahl nachplappern oder abschreiben. Egal ob Qualitätszeitung und Qualitäts-TV, egal ob Wegwerfzeitung und Wegwerf-TV, egal ob öffentlich rechtlich oder privat. Egal ob mit Bildungsauftrag oder ohne. Von irgendeiner NGO zusammengestellt, von jeder Presse-Agentur kopiert und versendet. Unvermeidliche A- bis Z-Promis aus Film und Fernsehen (die ja, gefragt oder ungefragt,  grundsätzlich dem Drang unterliegen, zu Allem auch was abzusondern (- obgleich sie bei Vielem über so viel Meinung und gleichzeitig so wenig Ahnung verfügen, daß für echtes Wissen meist gar kein Platz ist -) haben die Zahl schon mal irgendwo vom Stapel gelassen. Ob Influencer oder Inflatulenzer, jeder wiederholt es, also muß es stimmen. Ist ja Mainstream.

Ich halte ihnen ungern dieses Zitat vor die Nase “Eine Lüge muß nur oft genug wiederholt werden, dann wird sie auch geglaubt”, weil es (weitgehend unangezweifelt) von NS-Propagandaminister Josef Goebbels stammt. Aber da diese drastische Lüge und der haarsträubenden Unsinn über diese Zahl irgendwie nicht aus der Welt zu schaffen sind, weil kaum jemanden Richtigstellungen, Faktenchecks oder Nachprüfungen von Fachleuten interessieren, beschreibt es diesen Lüge-wird-zu-Wahrheit-Umstand, diese schlimmste Form von Propaganda, diese schleichende Indoktrinierung leider am treffendsten. Und auch ihre Zeitung hält diese zeitgeistige aber geistlose Transformierung einer Lüge zur angeblichen Wahrheit mit jedem Veröffentlichen am Laufen, als ein weiteres Rädchen des Nachschreibens oder Abschreibens oder Nachplapperns.

Meine Kritikpunkte:

1) Der Artikel zeigt sehr deutlich, daß ihre Zeitung den Begriff des “Virtuellen Wassers” auf den sich alle möglichen Zahlen beziehen, nicht wirklich verstanden hat. Vermutlich hat sie sich auch gar nicht die Mühe gemacht, mal drüber nachzudenken oder nachzugoogeln. Kleiner Hinweis: Denken ist wie googeln, nur krasser !

Sie beschreiben es einfach als die Menge Wasser, das zur Herstellung eines Produktes VERBRAUCHT wird.

Dabei unterscheiden aber selbst die Erfinder des Begriffes “Virtuelles Wasser” zwischen Grünem Wasser (= Regenwasser), Blauem Wasser (= aus Leitungen, Brunnen, Gewässern , etc.) und Grauem Wasser (= Schmutzwasser). Mittlerweile gibt es den “virtuellen Wasserfußabdruck” für nahezu alle möglichen Alltagsgegenstände. Wichtig zu erwähnen ist, daß es sich dabei immer um Wirtschaftsgüter geht, also Handelsprodukte. Es handelt sich dabei also um ein zutiefst und ausschließlich ökonomischen Modell, bei dem es beispielsweise um die Effizienz der Faktorverwertung geht. Je intensiver eine Produktion betrieben wird, desto effizienter wird der Faktor, in vorliegenden Fall Wasser, verwertet. Es geht dabei also auf gar keinen Fall um ein ökologisches Modell, als das es fälschlicherweise medial hingestellt wird .

Es ist ja geradezu grotesk, pervers und eine Goebbels-propagandistische Meisterleistung, daß Umwelt-NGOs der gesamten Medienwelt dieses Modell als Beitrag zur ökologischen Weltrettung eintrichtern konnten, von dem maßgebliche Ökonomen aber festhalten: „Virtuelles Wasser ist eine durch und durch neoliberale Form der Wassermodellierung – sie reduziert globale Wasserströme auf Warenströme in der Hoffnung, den Handel zur Lösung von Wasserkrisen zu nutzen. Mit der Erfindung (!!!) des “Virtuellen Wassers” wird Wasser ein flüssiges Kapital, ein austauschbares Gut, das durch internationalen Handel optimiert werden kann, ohne jeglichen ökologischen und erst recht ohne jeglichen politischen Kontext.

Oder: “Beide Instrumente, virtuelle Wassersteuern und Zertifikate, zeigen stattdessen eindeutig paternalistische und bevormundende Züge, indem sie Menschen (insbesondere in Entwicklungsländern) die Wahl eines richtigen Konsum-, Produktions- oder Exportniveaus aufdrängen. Der Ansatz, ……….. offenbart so zugleich eine bedenkliche Nähe zu „Öko-Imperialismus.”

Oder: “Das Konzept des virtuellen Wassers bleibt so letztlich wohl eher ein akademisches Glasperlenspiel; als Richtschnur für eine globale Wasser-Governance taugt es jedenfalls nicht und kann – wie alle reinen Mengenkonzepte der Umweltpolitik – zu nachgerade bedenklichen Desorientierungen beitragen. Das Konzept wird normativ inkonsistent gedeutet, trägt letztlich nicht zur Bewältigung der selbstgesteckten Umweltziele bei, impliziert aber unter Umständen massive Ineffizienzen und Verzerrungen im Welthandel.”

In Bezug auf das Beispiel Rindfleisch ergibt sich daraus nämlich das Faktum, daß es

a.) bei diesen 15.400 Litern Wasser um einen weltweiten Mittelwert geht und es sich selbst dabei

b.) zu rund         93,5% um Regenwasser (= 14.399 Liter),
zu rund         3,6% um blaues Wasser (= 554,4 Liter) und
zu rund          2,9% um graues Wasser (= 446,6 Liter) handelt.

Sieht man sich zudem die Länderdaten an, stellt man fest, daß das gewichtete Mittel in Österreich oder Deutschland nur  halb so hoch wie der globale Durchschnitt. Damit zählen beide Länder zu Gunststandorten. Sie kommen im weltweiten Ländervergleich mit verhältnismäßig wenig Wasser in der Rindfleischerzeugung aus. Sie sind gemäß dem medial so gerne benutzen “Virtuellen-Wasser-Modell” eigentlich maximal prädestiniert für die Rindfleischproduktion. Durch das propagandistische Framing einer Lüge zu einer “alternativen” Wahrheit wird aber genau das Gegenteil publizistisch transportiert.

 

2) Sofern nicht schon rein sprachlich bekannt: Es liegt ein wesentlicher Unterschied zwischen VEBRAUCH und GEBRAUCH. Wird Wasser verbraucht, ist es weg. Wird Wasser gebraucht, geht es in ein Kreislaufsystem oder in ein Recyclingsystem und steht danach wieder teils oder vollständig zur Verfügung. Um das nur mal an zwei Beispielen aus dem gleichen Beitrag ihrer Zeitung zu verdeutlichen:

  1. a) Unter Wasserwissen steht: Das menschliche Gehirn besteht zu 85% aus Wasser. Was wäre es doch fatal für die menschliche Spezies, wenn dieses Wasser VERBRAUCHT würde – womöglich gar auch noch umso rascher, je öfter man das Gehirn zum Denken nützt. Man sieht wie fatal es ist, jede Wassermenge schon als VERBRAUCHT zu bewerten, nur weil sie von Natur aus zu Verfügung steht.
  2. b) Unter Regen steht: In der Quillagua-Oase in der Atacama-Wüste regnet es 0,5 Millimeter pro Jahr (= 0,5 Liter pro Quadratmeter). Dazu ein Rechenbeispiel: Ich nehme mal an, daß alle Baulichkeiten, die zur Herstellung und Verbreitung ihrer Zeitung dienen oder ihren Mitarbeitern wo auch immer als Arbeitsplatz, so an die 10 Hektar ausmachen (also umgerechnet 10 ha x 10.000 m² = 100.000 m²). Nun wissen wir, daß es in unserem Bundesland im Durchschnitt 1.150 Millimeter pro Quadratmeter regnet. Ihre Zeitung hat sich daher schuldig gemacht und vor der Welt zu verantworten, daß ihre Gebäude 115 Millionen Liter Wasser in Österreich VERBRAUCHEN. Sie erhalten daher wegen ihrer unsagbaren Klimaschädlichkeit die Auflage, umgehend alle ihre o.a. Baulichkeiten nach Chile auszulagern. Dort würden sie nämlich nur 50.000 Liter Wasser VERBRAUCHEN, wogegen sie hier das 2.300fache VERBRAUCHEN.

Schwant ihnen der Unsinn ?

3) Es bleibt einem schleierhaft, wie ihnen nicht auffällt, daß ein Rindvieh bei üblichem Schlachtgewicht und -alter über 10.000 Liter Wasser PRO TAG saufen müßte, um in die Nähe der Zahl der unausrottbaren Dummheit zu kommen. Sie müssen sich daher schon folgende Fragen gefallen lassen: “Was braucht es da eigentlich noch, damit selbst Journalisten klar wird, daß das auf keine Kuhhaut mehr geht ?” und “Ist es wirklich so einfach einer Zeitung irgendwelche falsche Zahlen oder Daten unterzujubeln, die auch nach Jahren dann immer noch verbreitet werden ?”

Um ihnen den Humbug deutlicher zu machen: Wenn ein Rind in einer Region aufgezogen wird, wo es NULL Regenwasser gäbe, wäre der VERBRAUCH je Kilo Rindfleisch dann nur noch jener Teil, den ein Rind egal wo auf der Welt wirklich zum Leben benötigt, nämlich rund 70 Liter Wasser pro Tag, was umgerechnet auf die Lebenszeit die angeführten rund 500 Liter je kg ergibt. Wenn das Rind aber hier in Österreich auf eine Weide geführt wird, wo es 1.150 Liter im Jahr je Quadratmeter regnet, wird aus Rindfleisch plötzlich ein Wasser-VERBRAUCHER enormen Ausmaßes, ja geradezu ein Wasserverschwender. Bleibt etwa so ein Rind aus dem Alpenland ganzjährig im Stall (was ja ganz böse wäre) und würde es mit Kraftfutter aus Zukauf gefüttert (was auch ganz böse wäre), hätte es einen unendlich wasserschonenderen Verbrauch (Jubel, Jubel), als wenn es das Gras von der Wiese vor der Stalltür frißt (was ja gut wäre). Blöd nur, daß diese öffentlich erwünschte Nutzung von gehalt- und qualitätsvollem Wiesengras dort aber genau erst durch die 1.150 Liter/m² Regen zur Verfügung steht. Als Rätsel bleibt, wem das Regenwasser zurechnet wird, wenn künftig keine Kuh mehr dort weidet. Noch “wasserschonender” im Verbrauch wäre es pseudo-statistisch, das Rind in der Atacama-Wüste “grasen(?)” zu lassen, am besten neben oder auf den künftigen Chile-Liegenschaften ihrer Zeitung.

Komisch, nicht wahr.

4) Wie weit die Zahlen hinten und vorne nicht zusammenpassen, wäre beim Nachdenken oder noch besser beim Nachrechnen bewußt geworden:

In ihrem Beitrag wird angegeben:

3,14 km³ als der jährliche Wasserbedarf in Österreich, dies sind

3,14 Billionen Liter Wasser (1.000 m x 1.000 m x 1.000 m x 1.000 Liter).

Für die Landwirtschaft wird dabei von ihnen ein Bedarf von 4% ausgewiesen.

 

Überprüfen wir das mal anhand der von ihnen übernommenen Zahlen der unausrottbaren medialen Dummheiten. Österreich hat 9,2 Millionen Einwohner.

 

Fleisch von                     Verbrauch                       “Virtuelles Wasser”             Anteil am

                          Pro Kopf                Gesamt           l / kg     Gesamt Liter     Gesamtbedarf Ö

  1. a) Rind 10,4 kg      95,68 Mio. kg        490          1,482 Bil.                     47%
  2. b) Schwein 35,0 kg    322,00 Mio. kg          730          1,523 Bil.                     49%
  3. c) Geflügel 13,0 kg    119,60 Mio. kg          000          0,478 Bil.                     15%

SUMME                                                                                  3,483 Bil.                  111%

 

Zur Erklärung:

  1. a) Der Pro-Kopf Verbrauch an Rindfleisch liegt in Ö bei 10,4 kg, was bei 9,2 Millionen Österreichern einen Gesamtverbrauch von 95,68 Millionen kg Rindfleisch ergibt. Nimmt man je kg Rindfleisch den Wasserverbrauch gemäß der unausrottbaren Dummheiten (15.490 Liter), so hätte dies einen Gesamtverbrauch von 1,482 Billionen Liter Wasser zur Folge. Dies wären 47% des Gesamtwasserbedarfs in Österreich nur für Rindfleisch, also fast das 12fache des ausgewiesenen Gesamtbedarf für die gesamte Landwirtschaft.

 

  1. b) Der Pro-Kopf Verbrauch an Schweinefleisch liegt in Ö bei 35,0 kg, was bei 9,2 Millionen Österreichern einen Gesamtverbrauch von 322 Millionen kg Schweinefleisch ergibt. Nimmt man je kg Schweinefleisch den Wasserverbrauch gemäß der unausrottbaren Dummheiten (4.730 Liter), so hätte dies einen Gesamtverbrauch von 1,523 Billionen Liter Wasser zur Folge. Dies wären 49% des Gesamtwasserbedarfs in Österreich nur für Schweinefleisch, also mehr als das 12fache des ausgewiesenen Gesamtbedarf für die gesamte Landwirtschaft.

 

  1. c) Der Pro-Kopf Verbrauch an Geflügelfleisch liegt in Ö bei 13,0 kg, was bei 9,2 Millionen Österreichern einen Gesamtverbrauch von 119,6 Millionen kg Geflügelfleisch ergibt. Nimmt man je kg Geflügelfleisch den Wasserverbrauch gemäß der unausrottbaren Dummheiten (4.000 Liter), so hätte dies einen Gesamtverbrauch von 0,478 Billionen Liter Wasser zur Folge. Dies wären 15% des Gesamtwasserbedarfs in Österreich nur für Geflügelfleisch, also fast das 4fache des ausgewiesenen Gesamtbedarf für die gesamte Landwirtschaft.

 

Sie haben es also tatsächlich geschafft mit diesem Zahlenwerk der unausrottbaren Dummheit allein für die Erzeugung des Pro-Kopf-Verbrauchs an Rind, Schwein und Geflügel einen Gesamt-VERBRAUCH an Wasser in Höhe von 3,48 Billionen Liter auszuweisen. Dies wären 111% des gesamten Wasserbedarfs Österreichs und das 27fache des eigentlichen Bedarfs für die gesamte Landwirtschaft. Gratulation zu dieser mathematischen Höchstleistung. Journalistisch ist es jedenfalls keine. Aber wenigsten können sie behaupten die These Einsteins uneingeschränkt bestätigt zu haben.

 

Sie sind der typischen NGO-Propaganda “Große Zahl =  Große Katastrophe” voll auf den Leim gegangen. Ausschließlich selbstverschuldet. Wegen ihrer unkritischen Nutzung von deren unausrottbaren Dummheiten.

Durch die Anrechnung von Niederschlägen als VERBRAUCH weisen nahezu alle landwirtschaftlichen Produkte zwangsweise hohe Summenwerte auf. Die Nutzung von natürlich vorhandenem (grünem) Regenwasser wird der Landwirtschaft so auf einmal als gar schlimmes Vergehen an der Umwelt angelastet, obwohl doch eigentlich unbestritten ist, daß in einem regenreichen Land die Nutzung von Regenwasser wesentlich sinnvoller ist als die Nutzung von blauen Wässern. Das lässt so machen Unternehmenschef aus der Industrie mit Begeisterung in die Hände klatschen. Da kommt es dann schon mal zu Jubelmeldungen á la “Tesla-Batterie braucht weniger Wasser als 1 kg Rindfleisch”.

Die Relationen kippen aber sofort massiv ins Gegenteil, wenn gleichwertige Wasserkategorien gegenübergestellt werden, das heißt bei Industrieprodukten in der Regel die blaue und graue Kategorie. Gleiches ergäbe sich eigentlich auch beim Vergleich von zeitgeistig gehypter “Mandelmilch” und verteufelter Kuhmilch. Der tatsächliche Verbrauch von bis zu 13.000 Liter blauem Wasser je Kilo Mandeln müßte jeden Umweltbewegten bei Mandelmilch eher zum Kotzen bringen als zum Trinken.

 

5) Die Grundwasserreserven werden für Österreich mit 5,1 Mrd. m³ (= 5,1 Billionen Liter) angegeben. Würden die 3,14 Billionen Liter Wasserbedarf für Österreich VERBRAUCHT (also auch Regenwasser ohne Kreislauf) gäbe es in Österreich in spätestens 2 Jahren kein Trinkwasser mehr. Es wird also allen anderen Sektoren der Wassernutzung (Industrie und Gewerbe 70%, Wasserversorgung 24%,  etc.) eine Kreislauf- oder Wiederverwertungssituation zugestanden. Nur in der Landwirtschaft gibt es einzig den VERBRAUCH. Echt jetzt ?

 

Es würde mich freuen, wenn sie mein Schreiben dazu anregt, auch für ihre Zeitung die journalistischen Tugenden des Check-Recheck-Doublecheck anzuwenden oder zumindest das “etiam altera pars audiatur”, also sich auch mit Informationen von ausgewiesenen Fachleuten neben den Mainstream-Infos von NGOs oder selbsternannten “Experten” zu befassen. Damit ihre Zeitung nicht auch nur ein weiteres Rädchen im Nachbrabbeln oder Abschreiben und Verbreiten von solchem Bullshit oder Humbug bleibt.

Ich schreibe ihnen das auch, weil sie in anderen Fällen durchaus imstande sind und bewiesen haben, etwa in der Politik einen als dreisten Lügner zu überführen, der sich jahrelang das Mäntelchen des besorgten Aufklärers umgehängt hat. Ich hege daher die Hoffnung, daß sie derartige Dreistigkeiten auch im (medial ohnehin kaum hinterleuchteten) NGO-Bereich aufzudecken imstande und viel mehr noch gewillt sind, sodaß auch dort jene Figuren der Lügen überführt werden, die sich doch so unendlich gerne das Mäntelchen der besorgten Aufklärer umhängen.

Ich empfehle ihnen speziell zu diesem oder ähnlichen Themen etwa den “Führerschein für Einkaufswagen – Hintergrundwissen für bewussten Konsum” von Florian Schwinn, ein deutscher Journalist, Hörfunkmoderator und Autor von Radio-Features und Sachbüchern. FFE06 Die Fleisch-Wasser-Lüge – Führerschein für Einkaufswagen (florianschwinn.de) (Dauer 20 min). Dort zu finden der schöne Spruch: “Virtuelle Wasser höhlen nur das Hirn.”

Zu landwirtschaftlichen Themen empfehle ich ihnen die Seiten, Blogs und Podcasts von “Land schafft Leben” Land schafft Leben | Österreichische Lebensmittel oder jene der Landwirtschaftskammern zu nutzen, wo genau über solche und andere Fragen wahrlich viel Wissenswertes zu erfahren ist.

Sollten sie sich detaillierter den wissenschaftlichen Kritiken am “Virtuellen Wasser-Modell” widmen wollen, empfehle ich ihnen:

*) Dik Roth & Jeroen Warner; “Virtuelles Wasser: Teil der Lösung oder Teil des Problems?” Peripherie Nr. 111, 28. Jg. 2008, Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster, S. 328-356

*) Kristina Bernsen, Erik Gawel; Virtuelles Wasser – Chancen und Probleme eines Wasserfußabdrucks – Wirtschaftsdienst; Wirtschaftsdienst, 91. Jahrgang, 2011, Heft 8, S.558–564;

*) Kaitlin Stack Whitney und Kristoffer Whitney; John Anthony Allans “Virtuelles Wasser”: Management natürlicher Ressourcen im Sog des Neoliberalismus | Umwelt & Gesellschaft Portal (environmentandsociety.org), Rochester Institute of Technology, USA, 2018.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

P.S.: Dieser erst nach dem Leserbrief erschienene Artikel befaßt sich mit der “Dummheit als moderne Epidemie” Gefahr für die Demokratie – Die Dummheit als moderne Epidemie | Cicero Online (zeitweise hinter Bezahlsperre)

 

P.P.S.: Weisheiten über Dummheit

“Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf”
Heinrich Theodor Fontane  (1819-1898)

 

“Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.“

Friedrich Schiller (1759-1805) aus „Die Jungfrau von Orleans“

 

Gastartikel geben die Meinung des Autors wieder

 

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76 Kommentare

  1. evo.... sagt

    Ich habe kaum Zeit das alles zu lesen und frage nur mal in die Runde:

    Hat jemand schon mal die Verwertbarkeit der Nährstoffe mit eingerechnet. Soweit ich weiß kann der menschliche Körper Nährstoffe aus tierischen Produkten besser verwerten als aus pflanzlichen.

    Es wäre ja völlig kontraproduktiv, wenn wir pflanzlich zwar doppelt so viel Energie und Eiweiß mit pflanzlicher Ernährung pro ha erzeugen, diese aber nur zu einem Bruchteil verwerten könnten.

    • Reinhard Seevers sagt

      Wer entscheidet seine Nahrungsaufnahme nach den Nährstoffen? Profisportler, Bodybuilder Models, aber Normalbürger?

      • evo.... sagt

        Das war ja nicht bezogen auf die Ernährung einzelner Personen. Da ist eh das Meiste noch Spekulation. Da gehen die Probleme ja schon los wenn Studien nicht getrennt nach Männern und Frauen ausgewertet werden.

        Mir ging es um den “nutzbaren ” Ertrag pro ha. Was nützt beispielsweise eine t Eiweiß pro ha, wenn wegen Fehlens eines (wieder beispielsweise Hr. Seevers) Vitamines das Eiweiß nicht verwertet werden kann. Der Ausgleich mit einer Tablette o. Ä. ist auch kompliziert. Naja, unsere arischen Tendenzen motivieren wieder ne Menge schlecht gebildeter Leuts Vorbild für die Welt sein zu wollen.

        Hab gestern gelesen, dass ein erfolgloser deutscher Sprinter für eine andere Sportart Muskeln aufgebaut hat und plötzlich auch schneller laufen kann. Ich habe auch was in Erinnerung, dass Hormone, die für Muskeln zuständig sind , auch für das Gehirn wichtig sind. Da denke ich dann an magere Politiker wie den Audretsch.

  2. Ernst Pauli sagt

    Einige Anmerkungen – Meine Kritikpunkte: :

    • Ihr Text hat mich dazu gebracht mich nochmal mit dem „Model des virtuellen Wassers“ zu beschäftigen.
    • Ohne den Zeitungsartikel den Sie kommentieren ist der Text schwer einzuordnen.
    • Zu lang – Sie kommen über Goebels – Weinbauern in Portugal – Viehhaltung in der Wüste – Atacama Wüste – zum „virtuellen Wasser“ – Berechnungen (die es durchaus berechtigt zu prüfen gilt) und so weiter …
    • Es erschließt sich mir nicht was sie sagen wollen.
    • Wollen Sie zur Wahrheitsfindung beitragen oder „Dummheit und Propaganda“ anprangern?
    • Ich bin auch am zweifeln, ob Sie das Model „virtuelles Wasser“ und die Anwendung des Models verstanden haben. (Punkt 3 ihrer Argumentation.)
    • Was ist den „NGO-Propaganda“ ? Gehört z.B. die Deutsche Krebshilfe auch zu den NGOs?
    • Ihr Schreibstil versprüht eine gewisse „Emotionalität“, die ich für einen vernünftigen Dialog nicht förderlich finde.
    • …

    Bauer Fritz hat eine klare Meinung – aber warum versteckt er sich hinter den Anonymität? Warum lässt Bauer Willi hier starke Meinungsäußerungen als Gastbeitrag von Leuten zu, die nicht zu ihrer Meinung stehen. D.h. ich bin und dafür stehe ich? Ist dies nicht etwas unglaubwürdig?

    2
    • Reinhard Seevers sagt

      “Wollen Sie zur Wahrheitsfindung beitragen oder „Dummheit und Propaganda“ anprangern?”

      DER ist gut……die Wahrheitsfindung. Ich finde es ist schon ausreichend Dummheit und Propaganda zu benennen, die Wahrheit können Sie ja dazu geben.

      1
    • Schmeckt gut sagt

      Dieser Beitrag von Ihnen, Herr Pauli, bestärkt mich darin, besser anonym – d.h. ohne spätere, persönliche Angriffe und Verunglimpfungen zu kommentieren. Das schont die Nerven. Meine Kommentare spiegeln immer meine Erfahrungen und auch meinen Werdegang in der Landwirtschaft wider. Und dieses KnowHow möchte ich gerne mitteilen und nicht durch Wortklauberei und Tatsachenverdrehung schlecht reden lassen.

      3
    • Bauer Fritz sagt

      @Ernst Pauli
      Das sie wortgleich das selbe schreiben wie bei ihrem ersten “Auftritt” hier im Bauer Willi-Blog am 27.8. kann ich mich auch nur wiederholen, was ich ihnen damals schon mitgeteilt habe.

      Bei all ihren Einlassungen hier: Für die Mitleser wäre es weit interessanter, sie würden sich zu wenigstens einem Inhalt positiv oder negativ äußern oder gar einen Gastbeitrag ankündigen wo sie demnächst alles widerlegen oder ihre Meinung dazu ausbreiten.
      Zu meiner Person steht hier inzwischen genügend. Zumindest weitaus mehr als wir über sie wissen, da sie es interessanterweise von sich nichts vorab bekanntgegeben haben, was sie aber von anderen (oder von mir) verlangen: Name, Adresse, Geburtsdatum, Werdegang, Ausbildung, Beruf, Betriebsart und – größe, Familienstand, Welche Zeitungen lesen sie, Schuhgröße, sind sie ein Bot, in wessen Auftrag schreiben sie oder warum verstecken sie sich hinter ihrer Anonymität etc.

      Und mir ist es ziemlich egal ob ihr Beitrag anonym erscheint, ob sie Ernst heißen oder es Ernst meinen und ob sie ein männlicher oder eine weibliche Pauli sind. Sie sind hier deswegen kein besserer oder schlechterer Kommentator als jeder andere. Also erheben sie sich gefälligst nicht selbst über die anderen hier.

      Kommentieren sie wie alle andern die Nachricht und nicht den Überbringer.

      Außerdem: wir warten immer noch auf ihre Ankündigung ihres großen, alles erklärenden Beitrags zu allem und jedem. Wie sie wissen, darf bei bei Bauer Willi jeder einen Gastkommentar verfassen. Da sie – im Gegensatz zu allen anderen Kommentatoren – schon am 27.8. angegeben haben, den Beitrag irgendwie nicht verstanden zu haben und jetzt wieder, hoffen wir gespannt, daß ihr Beitrag hoffentlich so gestaltet ist, daß ihn nicht nur sie verstehen und alle anderen nicht.

      Bis dahin, beste Grüße und schönen Sonntag.

      9
  3. Bauer Fritz sagt

    Da ich diese letzten Tage vor dem großen Regen doch zur Ernte und Feldbestellung nutzen mußte, komme ich erst heute dazu auf den einen oder anderen Kommentar zu reagieren, vor allem jene von Herr Kempen. Mit Verlaub, aber bei ihren Vorhaltung fällt mir unweigerlich das Wort ein, wonach manche den Splitter im Auge des Anderen sehen, aber den Balken vor den eigene Augen übersehen.

    Ich habe natürlich mit den angeführten ca. 70 l pro Tag gemeint, daß es sich dabei nur um das Trinkwasser handelt, daß eine Kuh pro Tag braucht. Es schien mir die nachvollziehbarere und realitätsnahe Vergleichsgröße zu sein, wenn andere schreiben, daß eine Kuh bis zu 10.000 Liter pro Tag saufen müßte.

    Ich habe das Beispiel von der Wüste ohne Regen auch deshalb gewählt, weil mir ein derartiges Beispiel von Rinderhaltung in Saudi-Arabien und Katar (https://www.agrarheute.com/tier/rind/xxl-wuestenfarm-50000-holsteinkuehe-geben-mich-wueste-618330 oder https://www.agrarheute.com/management/agribusiness/mega-farmen-auswahl-groessten-agrarbetriebe-weltweit-556829 oder https://www.youtube.com/watch?v=8gLLh2teor4 oder https://www.spiegel.de/spiegel/in-der-wueste-von-katar-entsteht-einer-der-groessten-milchbetriebe-der-welt-a-1186401.html) in Erinnerung war an dem sich alle Kritikpunkte am Modell des Virtuellen Wassers anschaulich darlegen lassen.

    1) Weil es ja in der öffentlichen Darstellung egal ist ob grünes Wasser GEBRAUCHT oder blaues Wasser VERBRAUCHT wird für 1 Liter Milch oder 1 kg Rindfleisch kommt man im Vergleich zwischen den bäuerlichen Betrieben im europäischen Alpenraum und den Megafarmen in Asien auf ähnliche Virtuelle Wasserzahlen.

    2) Diese Zahlen nutzt man dann hier zur Verteufelung von Milch und Rindfleisch während die Zahlen in Asien dazu genutzt werden die Vorteilhaftigkeit von Kuhmilch (durchschnittlich 40 Liter pro Tag) gegenüber Kamelmilch (5-10 Liter pro Tag) hervorzuheben. Außerdem wird darauf verwiesen, daß Milch sich dort zunehmender Beliebtheit erfreut als Ersatzgetränk statt Alkohol (ein Marketinggedanke den hierzulande nicht mal wer im Entferntesten zu denken wagt).

    3) Die Nebenwirkungen der Rinderhaltung werden im Virtuellen Wasser Modell mit NULL angesetzt. Während durch das grüne Regenwasser der Rinderhaltung hier ein 1200 Liter “Verbrauchs”-Rucksack umgehängt wird, bleibt die positiven Effekte wie Auffüllung des Grundwasserspiegels, das Offenhalten der Landschaft durch Beweidung, die natürliche Düngung und ihre Wirkung für die Verbreitung von Insekten eine vernachlässigbare, ja nichtige Größe. Während die negativen Wirkungen der Nutzung der gleichen Mengen blauen Wassers zu nachhaltiger Reduzierung des Grundwasserspiegels auch mit NULL angesetzt wird. Gänzlich verschweigen wird interessanterweise in allen Berichten über die Mega-Rinderfarm in Saudi-Arabien, was eigentlich mit all der anfallenden Gülle und dem Mist der Tiere gemacht wird. Würde es für Biogas oder dergleichen verwendet, gehe ich davon aus, daß dies von den Promotion-Experten sicherlich als “bahnbrechende Pionierleistung” zumindest erwähnt worden wäre. So aber gehe ich von vom eher schlimmeren Fall aus, daß der Wüstensand die Sache verwehen wird.

    4) Die Eindimensionalität der effizientesten Faktorverwertung im Modell des Virtuellen Wasser ist jener Teil von dem ich mir gerade von Fachleuten wie Herrn Kempen erwartet hätte, daß er dazu in seinen Ausführungen was bringt. Aber da scheint eben der Balken vor dem Auge die Sicht zu verstellen. Wir kennen das als Bauern ja aus so vielen “Studien”, daß sich Komplexität und Zusammenhänge halt schwer in einer auf Eindimensionalität gepolten Welt erstens schwerer abbilden lassen und dann auch noch zweitens schwerer “verkaufen” lassen. Wir erinnern uns an die ganzen Studien für den Mülleimer, die bei der Bewertung von Raps für Biosprit lediglich den Ölgehalt in ihre akademischen Milchmädchenrechnungen intabulierten aber den Eiweißgehalt “vergessen, übersehen, als für die Studien nicht maßgeblich erachtet” habe. Aber den Bauern dann vorhielten, sie würden Eiweiß aus anderen Ländern importieren.
    Diese Eindimensionalität des Virtuellen Wassermodells zeigt sich dann aber auch ganz gut in den Beispielen aus Saudi-Arabien. Es geht dort um so läppische Dinge wie Unabhängigkeit, Versorgungssicherheit, Souveränität, ja sogar Nationalstolz. Nichts an Begriffen mit denen man in tout woke Europe irgend noch etwas anzufangen weiß – ist ja alles so Retro.

    Wie sehr Eindimensionalität der Wissenschaft enormen Schaden anrichten kann hat sich ja historisch schon in der Theorie der komparativen Kostenvorteile gezeigt. Demnach wäre es ja sowohl für England als auch Portugal vorteilhafter gewesen, wenn Portugal sich auf den Weinanbau spezialisiert und England sich auf die Herstellung von Tuch konzentriert. Die Realität hat sich leider nicht an die Theorie halten wollten, wie man heute weiß. In Portugal führte die innerhalb kurzer Zeit zur vollständigen Vernichtung der Tuchindustrie, da Portugal sofort mit Englischem Tuch überschwemmt wurde. Der Export von Portugiesischem Wein nach England er-höhte sich hingegen nur langsam und in viel geringerem Ausmaß. Das führte zu einer ständigen Verschlechterung der Portugiesischen Handelsbilanz und gleichzeitig zu einem stetigen Goldzufluss nach England, da das Tuch von den Portugiesen mit Gold bezahlt wurde. So leistete diese wissenschaftliche Theorie einen nicht unwesentlichen Beitrag einerseits zum Aufstieg Englands zur Weltmacht und andererseits zum wirtschaftlichen Abstieg Portugals zu einer wirtschaftlichen Randregion. Portugal war der eindeutige Verlierer des Freihandels.

    Daß vor allem der volkswirtschaftliche, ausschließlich makroökonomische und zutiefst neoliberale Hintergrund dieses “Virtuellen-Wasser-Modells” nahezu unbeleuchtet in der öffentlichen Wahrnehmung ist, ist schon erstaunlich. Den Zahlen der Dummheit-Nachbrabblern ist dabei sicher völlig unbekannt, daß dieses von ihnen bejubelte Modell mit (guter) ÖKOLOGIE aber so überhaupt nichts am Hut hat sondern außschließlich mit (böser) Ökonomie. Ich bin mir sogar sicher, daß diese Nachplapperer sofort gegen so ein “ausbeuterisches” Modell auf die Straße demonstrieren gehen würden (gegen rrrrächts, gegen Neoliberalismus, usw……), wenn sie es denn wüßten. Man könnte fast lachen, wenn es nicht so pervers wäre.

    Ich habe unter Bedachtnahme alle der bewußten Falschbehauptungen rund um das Virtuelle Wasser Modell und deren Erhebung zur Mainstream-Meinung die Befürchtung, daß dieses hochgelobte Theorie-Modell für die Rinderhaltung (und nicht nur für diese) Europas den gleichen negativen Ausgang zeitigen wird, wie das historische Modell für Portugal. Aber es wird sicher zum Aufstieg anderer Weltmächte führen.

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  4. Es war nicht alles schlecht was früher einmal gut war! sagt

    Da hat also offensichtlich eine Zeitung die Sache mit dem virtuellen Wasser gebracht und damit suggeriert, Rindfleischproduktion ist Wasserverschwendung. Was ist aber davon zu halten, und ich habe das hier schon einmal geschrieben, wenn die “Landfrauen” vom WLLV (Westfälisch Lippischer Landfrauenverband) genau so einen Quatsch verbreiten. Leute aus den eigenen Reihen, vermutlich wider besseren Wissens.
    https://www.wllv.de/fileadmin/dateien/verband/kreisverbaende/lippe/PDF-Dateien/32-33_Wasser-Leitthema-Seiten.pdf
    Die Abbildung stammt aus einem Programmheft des WLLV. Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr.

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  5. Christian Bothe sagt

    Ein toller Artikel von B.Fritz , der diesen typischen Unsinn ( Milchmädchenrechnungen) von Wasserverbräuchen durch unsere LW widerlegt und ad acta führt! Welche Zeitung betraf diese Lesezuschrift eigentlich ( oder habe ich‘s überlesen…) . Bei dieser ganzen eigentlich sinnlosen Diskussion zum Wasserverbrauch unserer LW fällt mir das E-Auto ein… Zwischen 400 und 2 Millionen Litern Wasser pro Kilo Lithium werden zur Herstellung einer Lithiumbatterie benötigt( Studie aus DK), von der Industrie insgesamt ganz zu schweigen…Ich denke da erübrigt sich jede weiter Diskussion über unsere LW, die ja „nur Nahrungsmittel“erzeugt…

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  6. Smarti sagt

    Danke für den tollen Beitrag, den werde ich ausdrucken und jedem Kuhstall-Gucker in die Hand geben.

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Sehr gute Idee, Smarti; und dann vorübergehend in die “Anbindehaltung”, bis nachweislich Buchstabe für Buchstabe alles “gefressen ist”…! 😉

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  7. Otto Loewl sagt

    Der beste Artikel zu diesem Thema den ich je gelesen habe. noch ein Zitat von Gustl Bayrhammer. Muss blöde Laid a gem , wern immer mehrer.

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  8. Markus Kempen sagt

    “Wenn ein Rind in einer Region aufgezogen wird, wo es NULL Regenwasser gäbe, wäre der VERBRAUCH je Kilo Rindfleisch dann nur noch jener Teil, den ein Rind egal wo auf der Welt wirklich zum Leben benötigt, nämlich rund 70 Liter Wasser pro Tag …. ”

    Das stimmt so nicht. Dem Rind wird das grüne Wasser zugerechnet, das auf die Felder/Wiesen fällt auf denen das Futter wächst. Ohne Wasser wächst kein Futter. Das Rind in der Wüste benötigt auch mehr als 70l pro Tag. Entweder muss man Futter “importieren” und das im Futter (virtuell) enthaltene Grüne Wasser der Rind zurechnen oder man müsste graues Wasser in die Wüste bringen und dort ein Feld bewässern und Futter anbauen. Würde man das Futter in der Wüste mit Bewässerung anbauen, würde man der Wasserbedarf des Rindes wirklich messen können. In Israel gibt es Kühe in Wüste und hocheffiziente Bewässerung im Futteranbau. Wer Zeit hat, kann mal nach Zahlen suchen. Überschlägig komme ich bei 1000m2 Futterfläche je Tier * 250l/m2/Jahr Beregnungswasser / 365 Tage auf knapp 700l pro Tag für den Futteranbau-> das zehnfache dessen, was das Rind trinkt.

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    • Reinhard Seevers sagt

      Man kann es hin und herrechnen, ganz nach dem, was man sagen möchte. Ich kann diesen Unsinn nicht mehr hören.
      Sinn macht es doch nur, wenn man bewässerte Wasserfrüchte (Gurken, Tomaten, Avocados, usw) mit einem Schiff über die Weltmeere schippert. Wassertransport von Arm zu Reich. DAS ist das Problem, nicht unser Rindfleisch aus unserem Land. Wieso diese ständige Heuchelei?
      Esst Rindfleisch statt Avocados, würde ich aus Ökomündern gerne hören, aber….scheiß drauf.

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      • Markus Kempen sagt

        Das von Hoekstra entwickelte Konzept des “water footprint” ist ein in der wissenschaftlichen Literatur anerkanntes Bewertungskonzept. Wenn jemand anderen “Dummheit” vorwirft, weil sie dieses Konzept falsch interpretieren, sollte er keine Beispiele bringen, die erkennen lassen, dass er selber das Konzept auch nicht richtig anwenden kann.

        • Reinhard Seevers sagt

          Wo steht Dummheit? Ich habe Unsinn geschrieben….wo ist denn mein Denkfehler? Sind Avocados aus Südamerika besser zur Ernährung, besser für den Wasserhaushalt, besser für die Nachhaltigkeit?
          Es geht doch darum, den Menschen global die gleichen Messlatten vorzuhalten, obwohl es diese eben nicht gibt. Was bei uns wegen zu wenig Sonne nicht reift, wird per Schiff unter zu Hilfenahme von viel Grundwasser oder Regenwasser zu uns transportiert? Was ist falsch an meiner Aussage?

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          • Markus Kempen sagt

            ” Jemand” war auf den Autor des Artikels bezogen, der ja schon in der Überschrift “von der unausrottbaren Dummheit” spricht. Wer so rumpoltert, sollte keine fehlerhaften “Gegenbeispiele” bringen.
            Ich weiß gerade nicht auswendig wie der water-footprint von Avocados und Wassermelonen ist – ich vermute ähnlich ungünstig wie Rindfleisch. Was eine vermeintlich “richtige” Ernährung ist, kann man nicht an einem Kriterium festmachen. Das finde ich auch zu Komplex um es in einem Kommentar zu fassen. Nur soviel: Ich esse gerne regionales Rindfleisch und werde das wohl auch nicht sein lassen – auch wenn es nicht die effiziente Art der Ernährung ist. Jeder gönnt sich irgendwo etwas Luxus – für dem einen ist das das Roastbeef, für den anderen die Avocado. Da die Weltbevölkerung wächst, die Erde gleich groß bleibt und die fossilen Energieträger irgendwann zu Ende gehen, werden wir wohl beim Luxus irgendwann Abstriche machen müssen.

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            • Reinhard Seevers sagt

              Ja Herr Kempen,
              aber ich wette mit Ihnen, dass man in diesem Lande ohne große fossile Energie dennoch weiterleben kann und auch ohne Avocados. Das Rind, das von den hier wachsenden Pflanzen sich ernährt, ernährt die Menschen wohl erheblich nachhaltiger als jede Avocado. Oder wollen Sie das bestreiten? Luxus sind die Lebensmittel, die keine sind, wie z.B. Kaffee, Tee, Kakao u.v.m.
              Hier Abstriche zu machen, bedeutet kein Verlust an Nahrung, wohl aber Einsparung von virtuellem Wasser.
              Die Fleischdiskussion ist ein Ablasshandel.

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            • “wie der water-footprint von Avocados und Wassermelonen ist – ich vermute ähnlich ungünstig wie Rindfleisch. ”

              Was ist jetzt grundsätzlich so ungünstig am Wassergebrauch? In diesem “ungünstig” schwingt doch schon wieder mit, dass da etwas verbraucht würde.
              Dass es Lagen geben mag, wo eine Störung eines angespannten regionalen Wasserkreislaufs nicht gut ist, ist dabei unbenommen.

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              • Markus Kempen sagt

                Man kann Ressourcen (Boden, Wasser) “schonen” oder (nachhaltig, effizient) “nutzen”. Viele Bewertungskonzepte sind entwickelt worden von Wissenschaftlern, denen es um eine effiziente Nutzung ging. Z.B. wenn an auf einem ha 10t Weizen erntet, wären das etwa die kcal um 200 Menschen zu ernähren. Füttert man den Weizen an Schweine, hat man etwa 1/4 der kcal im Fleisch bzw. Nahrung für 50 Menschen. Baut man auf dem ha Wassermelonen an reicht es vielleicht für 25 Menschen.(den ganzen Kram mit Proteingehalt, ausgewogene Ernährung, Nebenprodukt usw. lass ich mal weg – wichtig ist nur, dass je nach Nutzung der Ressource Land eine unterschiedliche Anzahl von Menschen von einem ha ernährt werden können). Der water footprint funktioniert analog – nur das (statt Land) Wasser als knappe Ressource angesehen wird und der “Kehrwert” genommen wird (l/kg statt kg/ha). Das Konzept kann man nutzen um alle möglichen Fragestellungen: Wo produziert man was am besten? Wie viele Menschen könnte man ernähren? Wie viele Biofuels vom Acker könnte man erzeugen ohne das jemand zu wenig Nahrung bekommt? Das geht es (durchaus im positiven Sinne) um die Nutzung der Ressourcen. Man kann aber auch die Frage stellen: Wieviel Fläche kann man “einsparen”, wenn die Menschen so konsumieren würden, dass wenig Fläche gebraucht wird. Hierbei geht es um “Schonung” der Ressourcen. Das ist das Thema der NGO. Ich denke wir werden uns in Zukunft noch viele Gedanken über eine effiziente Nutzung machen müssen, denn es werden mehr Menschen auf der Erde leben und wir werden perspektivisch auch mehr und mehr fossile Rohstoffe durch nachwachsende Rohstoffe ersetzen müssen. Deswegen sehe ich all diese Konzepte zur Effizienzbewertung ehr positiv. Nur weil NGO Zahlen aus diesen Konzepte auch benutzen um “Verzicht” zu predigen, muss man nicht das ganze Konzept in Frage stellen. Deshalb finde ich Aussagen wie “15.000l sind Schwachsinn” einfach unangebracht. Durch die ganze NGO Präsenz ist “Verbrauch” negativ besetzt. Wir haben aber auch nicht die richtigen Wörter um “Zerstörung” (negativ) von “Nutzung”(positiv) zu unterscheiden. “Verbrauch” bzw. “Gebrauch” unterscheiden das nicht wirklich gut und man verschreibt sich auch mal schnell.

                • Reinhard Seevers sagt

                  …” wenn man auf einem ha 10t Weizen erntet, wären das etwa die kcal um 200 Menschen zu ernähren..”

                  Wow, jeden Tag Brot und Kuchen! Keine Resilienz, Wetter egal, Verwertung schaffen wir irgendwie und wenn es mit irgendeinem industriellen Prozess ist….Theorie trifft wiederholt Realität.

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                • Markus Kempen sagt

                  @RS das ist mir schon alles klar, deshalb der Hinweis in meinem Text: “den ganzen Kram mit Proteingehalt, ausgewogene Ernährung, Nebenprodukt usw. lass ich mal weg – wichtig ist nur, dass je nach Nutzung der Ressource Land eine unterschiedliche Anzahl von Menschen von einem ha ernährt werden können”. Unter Berücksichtigung von Nebenprodukten kommt man in der Tat nicht auf das Verhältnisse 4:1 sondern ehr 2:1 (Weizen-Fleisch). Das ist auch eine Botschaft, die ich allen mitteile, die glauben durch Verzicht auf Fleisch könnte in einem gigantischen Verhältnis von 10:1 Fläche einsparen. Es ist aber auch nicht 1:1.

                • Reinhard Seevers sagt

                  Herr Kempen, ich hab da Mal eine Frage. Wie viel Menschen könnte man mit den Rohstoffen und der Energie eines einzigen Kreuzfahrtschiffes für den Zeitraum von fünf Jahren versorgen?
                  Wie viel Spaß darf für den Ablass in der Nahrungserzeugung stattfinden? Die Tierzahlen und die Anzahl der Betriebe nimmt bereits seit Jahren ab. Wie wenig Betriebe sollen es sein, damit die Lenkung noch einfacher wird?

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                • Markus Kempen sagt

                  @RS – etwa um 2000 rum hat die Landwirtschaft (weltweit) es geschafft so viel Nahrung zu produzieren, dass es fast für alle gereicht hat (es gabt immer noch ein paar arme Länder/Kriegsregionen wo Menschen hungern, aber kein “Produktionsproblem”). Der große Zuwachs der Agrarproduktion, der nach 2000 gekommen, war nur möglich, weil man angefangen Agrarrohstoffe in Energie umzuwandeln. Bezogen auf die Kreuzfahrt, würde ich lieber gefragt werden, wie viel Absatzpotenzial für Agrarrohstoffe entsteht, wenn die in Zukunft alle mit Biofuels betrieben werden. Die Landwirtschaft braucht zusätzliche non-food Nachfrage, 2500kcal/Person/Tag an Nahrung macht die Landwirtschaft weltweit “mit links” (und dazu noch Blümchenwiese)
                  Zum Strukturwandel: Herr Krämer hat vor ein paar Tagen mal geschrieben “Gewinne werden wegkonkurriert”. Das müsste aufhören. Das hat mehr mit dem Verhalten der Betriebe untereinander zu tun als mit der Produktionsmenge. 2015 war die Schweinefleischproduktion auf Rekordniveau und die finanzielle Situation der Erzeuger angespannt. Jetzt haben wir 30% weniger Produktion, aber schon 1 Jahr lang gute Erlöse. Im Moment “muss” keiner aufhören. Hoffentlich bleibt es so. Entweder weil das Angebot niedrig beleibt (keiner mehr Lust hat den Stall zu “spiegeln”) oder weil die verbliebenen sich so organsierten, dass sie der Marktmacht der Abnehmer was entgegensetzen können. (Edeka ist auch nur eine Zusammenschluss von Tante Emma Läden.)

                • Reinhard Seevers sagt

                  “Bezogen auf die Kreuzfahrt, würde ich lieber gefragt werden, wie viel Absatzpotenzial für Agrarrohstoffe entsteht, wenn die in Zukunft alle mit Biofuels betrieben werden.”

                  Das ist eben nicht meine Kernfrage, sondern die Frage nach dem Ablasshandel, nicht die Teilnahme an ihm.

                • “Zum Strukturwandel: Herr Krämer hat vor ein paar Tagen mal geschrieben “Gewinne werden wegkonkurriert”. Das müsste aufhören. ”

                  Hier ist ” es” erneut, jetzt sicher für jeden verständlich. Weg mit der unbequemen Marktwirtschaft!
                  Für einen Agrarökonomen ist das ziemlich heftig, was Sie da erzählen , Herr Kempen.

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                • Markus Kempen sagt

                  @Lady – unbequeme Marktwirtschaft? Verstehe nicht was sie damit sagen wollen. Die Marktwirtschaft (bzw. das Kartellamt) würde es den Landwirten erlauben 3 Erzeugergemeinschaften zu bilden, die mit den 4 LEH verhandeln. Solche Verhandlungen auf Augenhohe würden mehr bringen als das ständige lamentieren über die Marktmacht des LEH und das fordern von “fairen Preisen”. Solange der strategisch agierende LEH es mit 250.000 Betrieben zu tun (die alle denken, das sie alleine besser da stehen als in der Gemeinschaft), ist klar das der LEH die Spielregeln (GVO,HF2/3) macht. Der LEH achtet nur darauf, dass genug über das Stöckchen springen können -der Rest ist egal. “Leben und Leben lassen” (was vielleicht der Mentalität der Landwirte entspricht) ist nicht Marktwirtschaft und auch nicht Planwirtschaft. Das muss noch einer erfinden.

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                • Markus Kempen sagt

                  @RS Wenn ich mich so umsehe, was andere Wirtschaftsbereiche machen, habe ich aber den Eindruck dass man mit “Ablasshandel” Geld verdienen kann, während es fast unmöglich ist eine Entwicklung “umzudrehen”. Große Unternehmen verkaufen gerne ein “Placebo”, wenn die Kasse stimmt und der Kunde zufrieden ist. Einfacher als mit dem Kunden zu “streiten” und dann zugucken zu müssen, wie der bei der Konkurrenz das “Placebo” kauft.

            • “Da die Weltbevölkerung wächst, die Erde gleich groß bleibt und die fossilen Energieträger irgendwann zu Ende gehen, werden wir wohl beim Luxus irgendwann Abstriche machen müssen. ”

              Das könnte möglicherweise das Ergebnis diverser Prozesse in unserer Gesellschaft sein, sicher ist das allerdings keineswegs. Als Strategie ist jedenfalls dieser Verzicht auf ” Luxus” ungeeignet.

              Sie schreiben es selbst:
              “Gucken sie mal nach Israel – dort ist grünes Wasser Mangelware und es gibt dort ganz tolle Technologien um aus dem bisschen grünen Wasser grüne Felder zumachen. ”
              Diese Technologien würde es auch ohne jegliche ” Wasserkonzepte” geben. Wir haben alles, was wir brauchen, um die (relative) Knappheit von Ressourcen anzuzeigen: Es gibt nichts Besseres als die Signalfunktion von Preisen auf funktionierenden Märkten! Das funktioniert auch noch recht ordentlich in einer unsicheren Welt, alles andere ist Spekulation pur. Sie dürfen es auch Allmachtsfantasie nennen.
              Auch beim Klimaschutz ist das übrigens nicht anders. Wir haben also die Instrumente bereits, wir müssen sie nur nutzen. Und nicht noch als Teil des Problems darstellen, umgekehrt wäre es richtiger.
              Und da geht der Beitrag von Bauer Fritz schon in die richtige Richtung.

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              • Markus Kempen sagt

                Preise wirken im “Hier und jetzt”. Es geht mir auch nicht nur um Staat und Lenkung. Strategisch denkende Unternehmen machen sich Gedanken, wie die Welt in 10 oder 20 Jahren aussieht, treffen darauf aufbauend ihre Investitionsentscheidungen für die Zukunft. Wer heute ein Kreuzfahrtschiff baut, muss sich entscheiden, ob er einen Motor mit Schweröl, Gas oder sonst was einbaut. Da zählt nicht nur der Preis von heute sondern die Erwartung für die Zukunft. Irgendeiner muss dann auch mal darüber nachdenken, ob denn genug Rohstoffe da wären um alle Schiffe mit Biofuels fahren zu lassen, bzw welche (Agrar-)Rohstoffquellen am besten geeignet wären um daraus Fuels zu produzieren. Klar ist das Ergebnis unsicher, aber es ist nicht pure Spekulation. Wenn rauskommt, dass die Rohstoffe nie und nimmer reichen, sollte die Politik keinesfalls vorschreiben alle Schiffe, Flugzeuge was weiß ich noch mit Biofuels zu betreiben. Dann braucht man E-Fuels, Wasserstoff oder sonst was. Wer heute entwickelt was morgen gebraucht wird, macht das große Geschäft. Dazu muss man aber darüber nachdenken, was morgen am wahrscheinlisten gebraucht wird. Sollte man einem Unternehmen raten jetzt in einen großen Schlachthof in einer Region zu investieren, wo die vorhandene Rindfleischproduktion relativ ineffizient ist, aber eine mögliche Biofuelproduktion sehr effizient wäre ???? Anderes Beispiel: Man könnte mit Holz klimaneutral heizen und/oder Treibstoff für Flugzeuge herstellen. Heizen könnte man auch mit Solarstrom und Wärmepumpe. Fliegen mit Solar ist unmöglich. Wenn reichlich Holz vorhanden wäre, könnte man dass dem Markt überlassen. Wenn Holz absehbar knapp ist (weil alles für den Flugverkehr gebraucht würde) wäre es gar nicht mal so “dämlich”, wenn der Staat Wärmepumpen vorschreibt – jedenfalls besser als heute bei niedrigen Holzpreisen eine Holzheizung zu bauen, die in 10 Jahren ausgetauscht werden muss, weil holz unbezahlbar wird.

        • Lieschen Müller sagt

          Jede Chipfabrik (und ich meine nicht Kartoffelchips) braucht Unmengen an Wasser. Die Neuansiedlungen in Magdeburg und Dresden brauchen neue Wasserwerke. Komisch, da redet man auch nicht von “verbrauchtem” Wasser.

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      • Smarti sagt

        Herr Seevers, Sie und andere Schreiberlinge hier bringen ja das Beispiel der Früchte, die übers Meer hierher gebracht werden immer mal wieder. Zu Recht, denn diese Lebensmittel (oder andere Nahrung, die im Ursprungsland stattdessen angebaut worden wäre) fehlen vielleicht dort der Bevölkerung. Auch wird ja viel Energie in die Luft geblasen mit einem eigentlich überflüssigen Transport – denn wir haben ja genug gesunde und leckere Nahrung, auch ohne Luxusimporte.
        Anscheinend liesst auch Frau Hölzl ? Glyphosatbeauftragte vom BUND, hier mit.
        Sie findet Glyphosat noch immer sehr umweltschädlich, insbesonders auch, weil es in Amerika hergestellt wird aus fossilen Rohstoffen ( Erdöl etc. ) und dann auch noch mit klimaschädlichen Schiffen hergebracht wird. Eins zu eins Ihre Argumente 🙂 . Nachzugucken im Film von KlimaZeit, verlinkt von Bauer Willi “Nicht schon wieder Glyphosat”.

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    • Tomas Bröcker sagt

      Das Futter würde auch dann wachsen, wenn kein Rind es frisst! Nur in anderer Zusammensetzung ! Also was soll diese Berechnung — man muss diesen Stuß mit dem grünen Wasser doch nicht noch relativieren Herr Kempen … und wenn , dann mit welchem Ziel ????

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      • Reinhard Seevers sagt

        …”man muss diesen Stuß mit dem grünen Wasser doch nicht noch relativieren Herr Kempen … und wenn , dann mit welchem Ziel ????”

        Auszug:

        Wie eine Studie im Auftrag des NABU – bundesweiter Partner des LBV – zeigt, ist eine pflanzenbetonte Ernährung doppelt so flächeneffizient wie eine tierische: Die Erträge von einem Hektar pflanzlicher Nahrung ersetzen in Deutschland zwei Hektar Futtermittel, die später als Fleisch, Milch oder Eier auf dem Teller landen. „Es stehen genügend Flächen sowohl für die Sicherung der Ernährung als auch für die Natur und Artenvielfalt zur Verfügung, wenn die Bevölkerung ihr Konsumverhalten ändert“, erläutert Agrarökonom Dr. Markus Kempen.

        https://www.nabu.de/presse/pressemitteilungen/http/index.php?popup=true&show=38412&db=presseservice

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        • Der ganze Quatsch wird sich, wie der CO2-Unfug, zu “hoch-wissenschaftlich” – ausgeklügeltem Steuer- und Abgaben-(Er-)Findungsirrsinn weiterentwickeln. Derweil stürzt in Dresden mal eben so eine Brücke ein, welche meine Tochter fast täglich mit der Straßenbahn befahren hat…läuft in Deutschland!

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        • Markus Kempen sagt

          Dann aber auch bitte das erwähnen:
          “Außerdem ist Grünland besonders wichtig für die Biodiversität. Sein Erhalt geht jedoch nur über eine Nutzung. Da Menschen sich nicht direkt vom Grünland
          ernähren können, heißt Ernährungssicherung also auch: vorrangig Gras nutzen, um damit über Wiederkäuer, also v. a. Rinder, Fleisch und Milch zu erzeugen”
          https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/landwirtschaft/230113-nabu_flaechennutzungsstudie.pdf
          Grundsätzlich: Die Annahmen (was analysiert werden soll) darf bei mir der “Kunde” vorgeben – ich bin für die darauf aufbauenden Berechnungen zuständig. Bis heute hat noch keiner auf einen Fehler in den Zahlen gefunden.

          • Hauke Jaacks sagt

            Es kann ja an mir liegen,aber den letzten Satz mit den Fehlern auf den Zahlen kann ich nicht ganz nachvollzihen.Oder ist das auf fehl am Platz

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      • Den Stuß mit dem grünen Wasser muss man sehr wohl relativieren!
        Was heisst denn etwas relativieren?
        Bedeutungen: [1] transitiv: die Bedeutung von etwas abschwächen, indem man es zu einer anderen Sache in Beziehung setzt.
        Allerdings relativiert M.Kempen gar nicht, sondern er rechnet den alten Stuß nur nochmal schön. In dem Fall doppelt peinlich, weil den Unfug mit “wären wir in der Wüste” noch krönt.

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        • Markus Kempen sagt

          “wären wir in der Wüste” war die Idee von Bauer Fritz – nicht meine. Und zum Thema “grünes Wasser ist Stuss”: Gucken sie mal nach Israel – dort ist grünes Wasser Mangelware und es gibt dort ganz tolle Technologien um aus dem bisschen grünen Wasser grüne Felder zumachen. Das grünes Wasser reichlich vorhanden ist, glaubt man im verregneten Deutschland. Auch wenn “verbrauchtes” Wasser nicht “weg” ist. muss man doch 1 Jahr warten, bis man es wieder nutzen kann.

    • Bauer Willi sagt

      Sie haben es nicht verstanden oder wollen es nicht verstehen. 15.000 l Wasser pro kg Rind ist Schwachsinn!!!
      Hingegen sind die 160 l Wasser pro Tag, die ein Markus Kempen verduscht oder die Klo-Spülung runterrauschen lässt, eine ernsthafte Kalkulation.

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      • Markus Kempen sagt

        Blödsinn ist die Darstellung der 15.000l durch die NGO. Die will ich gar nicht verteidigen. Ich verteidige allenfalls die wissenschaftlichen Arbeiten von Hoekstra. Diese Berechnungen von Bauer Fritz, dass eine Kuh in der Wüste nur 70l Wasser verbraucht, zeugt nicht gerade davon, dass er Hoekstra wirklich verstanden hat.
        Zum Verständnis folgender link:
        https://www.waterfootprint.org/resources/Report11.pdf
        Schwachsinn (von NGO) kann man nicht mit Schwachsinn (selbst berechnet) widerlegen.

        • Reinhard Seevers sagt

          Dennoch bleibt es Unsinn, denn das magere Gras, das die afrikanische Kuh gefressen haben muss, um zu überleben und noch ein wenig Gras oder Gestrüpp für den Milchanteil, das würde ja niemandem anderen fehlen, weil niemand das Gestrüpp oder das Gras fressen kann, außer der Wiederkäuer. Man kann es ja gerne benennen und in die Rechnung einbinden, es nützt aber niemanden. Wenn in der afrikanischen Steppe hingegen vegane Avocados angebaut werden würden, mit ganz viel Brunnenwasser, dann wäre Hoegstras Rechnung immer noch die gleiche, das Ergebnis aber ein völlig anderes. Also Theorie trifft Realität, oder nicht?

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          • Markus Kempen sagt

            Deswegen habe ich an anderer Stelle schonmal geschrieben, dass ein Bewertungskonzept nicht ausreicht. Die Bewertung von Rindfleisch/Milch ist sehr widersprüchlich. Aussicht der Ressourceneffizienz tendenziell “katastrophal” (viel Fläche, Wasser usw. für wenig Fleisch/Milch) aus der Sicht der Nahrungskonkurrenz zum Menschen “top” (das meiste Futter könnte eh kein Mensch verwerten). Also alles was der Mensch nicht verwerten kann (Grünland, Nebenprodukte, geringe Qualitäten) ab in die Fütterung. Da stimme ich im wesentlichen mit Prof. Windisch überein. Allerdings komme ich (wie Prof Windisch auch) beim Nachrechnen zu dem Schluss, dass unser derzeitiger Umfang der Tierhaltung mehr Futter verbraucht als das was ohne Nahrungskonkurrenz zur Verfügung steht.
            Alles Bestens? Nein! – Weniger Fleisch? Ja! – Gar kein Fleisch? Nein!
            Aber ich weiß: bei Triggerthemen wie Fleisch, will keiner die Antwort “in der Mitte” hören – da gibt es nur ganz oder gar nicht.

            • Reinhard Seevers sagt

              Ich wünsche mir nur : Weniger Paternalismus, weniger staatliche Bevormundung, weniger moralischen Druck, weniger Ablasshandel, mehr Ehrlichkeit, weniger Heuchelei, mehr Freiheit, weniger Wichtigkeit der deutschen Tierhaltung gegenüber den wirklichen klimarelevanten Handlungen außerhalb der Lebenserhaltung = 80% = Spaßindustrie zur Aufrechterhaltung des ökonomischen Kreislaufs auf Kosten der Landwirtschaft. Zeigt endlich, wie diese Gesellschaft überleben kann, ohne materielle Befriedigung und ohne ständig die Landwirtschaft in die Pflicht zu nehmen…oder sterbt einfach. Meinetwegen vegan oder vegetarisch, aber bitte nachhaltig.😖

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      • Reinhard Seevers sagt

        Eine Jeans pro fünf Jahre ersetzt ein tägliches Schnitzel, würde ich tippen…. 😎
        Da Frauen erheblich mehr Klamotten verbrauchen, ist es auch klar, warum sie den Ablasshandel mit dem Fleischverzicht (Veganismus) so unterstützen. Die sind nicht dümmer, die denken nur anders. 🤡🤘

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    • Schorsch Summerer sagt

      In Israel gibt es zu wenig Wasser. Auch die hocheffiziente Bewässerung ändert daran nichts. Dieses Land ist daher als Vergleich ungeeignet und ich verstehe nicht wie ein offenbar Studierter diesen Vergleich ziehen kann. Das ist für mich einfach dumm. Übrigens haben wir dieses Jahr soviel Wasser von oben wie schon lange nicht. Und offenbar haben wir in Deutschland deshalb ein Problem mit unserem Getreide, das nur zur Verfütterung taugt. Eine weitere Erkenntnis, oder soll ich sagen ein weiterer Fehler von einem Studierten. Ein Fehler der schon mal vor 110 Jahren gemacht wurde und unvorsichtigerweise zur Schlachtung von Schweinen führte die man die Jahre darauf als Verwerter von minderwertigen Nahrungsmitteln dringend gebraucht hätte. Die hochstudierte Wissenschaft hatte übersehen dass “just in time” in der Landwirtschaft bzw Nahrungsmittelerzeugung nicht funktioniert. Tierhaltung ist ein notwendiger Puffer in der Lebensmittelerzeugung, ein Vorhalt wenns mal mit dem Wetter nicht so hinhaut wie man das gerade brauchen würde.
      Aber was schreibe ich. Ich der dumme Bauer.

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  9. Bergamasca sagt

    Großer Dank an Bauer Fritz für die minutiöse Zerlegung der Legende.
    Leider hat es diese Legende nicht nur in die Öffentlichkeit und in die die Ministerien geschafft, sondern wird auch von Wissenschaftlern mit breiter Öffentlichkeitswirkung kolportiert. Siehe etwa die unsäglichen Äußerungen der Historikerin Richter oder das FAZ-Interview mit dem Ernährungsmediziner Michalsen, das ich an anderer Stelle hier schon einmal erwähnt habe (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/buecher-podcast/chefarzt-andreas-michalsen-ueber-gesunde-ernaehrung-darauf-kommt-es-an-19919895.html).
    So gesehen ist die Wasserverbrauchserzählung nicht nur ärgerlich, sie ist nichts weniger als beängstigend.

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  10. firedragon sagt

    Ich würde es nicht ‘Dummheit und Propaganda’ nennen.
    Ist es nicht vielmehr ‘Wenn Dummheit zur Propaganda wird’.

    Es ist Dummheit, wenn eine ehemalige Weinkönigin die Weinreben als Bestäuberpflanze durch Bienen nennt.
    Es ist Dummheit, wenn ein Junglandwirt Getreide als Bestäuberpflanze durch Bienen nennt.

    Es ist das Nichtwissen der Journalie im Bereich Biologie, die diese Dummheit von Menschen (die es eigentlich richtig wissen müssten!) ohne zu denken übernehmen und deren Dummheit zur Propaganda werden lassen. Und so kommt es dann eben auch zu Stande, dass ein Landwirtschaftsminister das Märchen der “Getreidebiene” weiter erzählt.

    Und mal ehrlich, wenn Persönlichkeiten, wie eine Weinkönigin, ein Landwirtschaftsminister und einer aus den Reihen der Landwirtschaft selber!, die Wichtigkeit der “Getreidebiene” und der “Weinbiene” hervorheben, warum soll der gemeine Stubenhocker das Gesagte anzweifeln?

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    • Eifelbauer sagt

      Vielen Dank für diesen sehr guten Artikel, der tatsächlich auf breiter Front verbreitet gehört!
      Allerdings bezweifle ich, dass diese Zahlen und Fakten diejenigen berühren und zum Nachdenken bewegen, die die Möglichkeit hätten die geschilderten Erkenntnisse unters Volk zu bringen.
      Interessieren würde mich, um welche Zeitung es sich handelt, ob der Leserbrief in der vorliegenden
      Version ( ja eher unwahrscheinlich) oder überhaupt, veröffentlicht wurde, und ob man sich dazu
      herabgelassen hat, dem Leserbriefschreiber auf seine berechtigten und fundamental untermauerten
      Einwände und Bedenken eine Antwort, in welcher Form auch immer zukommen zu lassen.

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  11. “Dummheit und Propaganda” oder ist es auch “Dummheit und Bequemlichkeit”
    Es ist doch bequemer einen vorgefertigten Text oder die schlichten Phrasen anderer zu übernehmen als selbst zu denken. Bei der Inflation der ubiquitär vorkommenden “Experten” kein Problem schnell zu jedem Thema etwas zu finden. Standardisierte Vorlagen finden sich zuhauf und wenn andere das auch schreiben muß es ja stimmen. Prima wenn es noch zum eigenen Weltbild passt. Um sich abzuheben und als Autor zu fühlen denkt man sich dann noch ein starkes Triggerwort in der Überschrift oder im Text aus. Wird der Beitrag als dumm entlarvt kann ja nicht sein haben doch andere auch gesagt bzw geschrieben.

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  12. Viel Mühe aufgewendet, sich mit dem unsinnigen WasserVERbrauchsgeplärr auseinanderzusetzen und sogar Berechnungen angestellt.
    Ich befürchte nur, dass die Empfangsbedürftigen dieser Botschaft das nie lesen werden.
    Wir werden es sehen, sobald der Nächste den Unsinn ja doch nur wiederholt.

    Deshalb sollte man die Plärrer kürzer abfertigen: 15.000 kg Wasser VERbraucht, ja wo sind die denn hin VERschwunden, wenn da nur 1 kg Rindfleisch bei rauskommt?

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    • unkomplizierter Wurzelwicht sagt

      Unsinnig ist die Auseinandersetzung mit dem “Überlebenswässerchen” beileibe nicht.

      Wasser als Minimumfaktor wird künftig brutale Kriege initiieren…

      Ohne Wasser kein Leben!

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      • Es ging hier aber nicht um Wasser schlechthin, sondern um angeblichen WasserVERbrauch und die Mär davon ist unsinnig, oder?

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          • Ach so, Sie haben mit dem Text den hochfilosofischen ausgeführten Hinweis intendiert, darauf hinzuweisen, dass beim Fehlen von Lebensgrundlagen Kriege um eben diese auf uns kommen werden.
            Habe die Profundizität der Bedeutung der Ausage bei der Kürze des Textes und dem kargen Sinnspruch am Ende (der sehr an ein Feuchtgebietsgewächs erinnert) gar nicht verinnerlicht. Habs jetzt gleich mal gegoogelt …… scheint gar nicht ganz so unikat in der Ausbringung, das Sprüchlein.

            Trotzdem Dank für Ihren nachdrücklichen Hinweis mitsamt Einschätzung meines Verständnisversagens.

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  13. Reinhard Seevers sagt

    Die freie Presse und deren Druck innerhalb der Branche aufgrund zunehmender Konkurrenz im Internet haben dazu geführt, dass die Schlagzeile wichtiger ist, als der Inhalt. Schnelles Raushauen, am Besten noch Dinge, die der Redaktion ein Bild von “Weltrettung” und mainstream- Unterstützung signalisieren und schwuppst wird man gesehen, gelesen, geklickt.
    Am Anfang steht häufig die dpa, deren Verteilungshoheit anscheinend die Grundlage für viele Nachrichten ist. Immer häufiger steht neben den Meldungen auf z.B. t-online oder Tagesschau: Quelle dpa. Damit können sie sich dann immer rausreden, weil sie selbts ja nicht der Urheber sind.
    Und auch die Mehrzahl der Meldungen in den regionalen Tageszeitungen basiert auf dem dpa-Ursprung…..die sich dann wieder rausreden und sagen, dass seien unabhängige nationale und internationale Meldungen, die man nur sammle und anbiete….Es ist wie Hannah Ahrendt schon schrieb: Die Verantwortung des Niemand ist die Ursache ……
    Vielleicht sollte es einen Faktenchecker bei der dpa geben, bevor es Meldungen gibt, die national falsch publiziert werden. Schließlich soll es ja gem.DSA auch im Internet in Bezug auf fake-news einen Filter geben, warum dann nicht auch für fake-Fakten, die Schaden anrichten?

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    • dpa ist ja nun echt nicht das, was einer sich unter einer unabhängig neutralen Nachrichtenagentur vorstellen darf. Die liefern mit Schwerpunkt das, was die Kunden verwerten wollen, alles andere wäre verschenkte Müh.
      Die rund 170 Gesellschafter der dpa sind ausschließlich Medienunternehmen wie Verlage und Rundfunkanstalten. Damit sind Gesellschafter und Kunden der dpa größtenteils identisch. Und wie die ticken, lesen, hören und sehen wir als Endkunden ja täglich.
      Da liegt die Vermutung nahe, dass sowas wie die 15.000 Liter in irgendeiner Zeitschrift gefunden wurde und dann von dpa überhaupt erst in den Großverteiler gestellt wurde, in dem Wissen, dass das was ist, was von den gleichgestrickten Kollegen gern aufgenommen und wiedergegeben wird.
      Faktenchecker gibt es bei der dpa übrigens schon, die sind auch nur Journalisten und vermutlich problemlos austauschbar mit den übrigen ihrer Art, also Teil des Problems und nicht der Lösung.

      “Die Rundfunkanstalten NDR, WDR und das ZDF halten Anteile an der dpa in Höhe von jeweils 641.550 Euro. Dies entspricht einem Gesamtanteil von jeweils 3,8 Prozent des Gesamtkapitals. Zusammen halten die Rundfunkanstalten einen Gesamtanteil von 11,64 Prozent am Gesamtkapital. Im aktuellen Aufsichtsrat sind indessen mit Bettina Schausten (Stellvertretende Chefredakteurin und Leiterin Hauptredaktion Aktuelles, ZDF), Birgit Wentzien (Chefredakteurin des Deutschlandfunks), Joachim Knuth (NDR-Intendant), Nadja Scholz, Programmdirektorin der Deutschen Welle, und Achim Twardy (Aufsichtsratsmitglied der NDR-Tochterfirmen Studio Hamburg und NDR Media) 5 der 19 Aufsichtsratsmitglieder öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zuzuordnen.”
      (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Presse-Agentur#Struktur)

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      • Reinhard Seevers sagt

        Das Schlimme ist, dass es ja nicht nur die Medien sind, die diese Falschbehauptungen forcieren. Sogar das BMEL verbreitet diese “Unwahrheit” z.B. in seinem Magazin -forschungsfelder- (fachliche Beratung BMEL, Referat 13, Dr. Michaela Nürnberg, Dr. antje Töpfer) Ausgabe 2018, Seite 16-17)
        Am rechten Bildrand der Darstellung, in winzigster Schrift steht dann die Quelle ihrer Darstellung: Yde Jongema (2017); Eurepean Journal of Clinical Nutrition (2016); Angaben zum Effizienzvergleich in Prozent oder Kilogramm, Angaben zum Wasser inkl. Niederschlägen auf Weideflächen.

        Damit sind sie dann ihrer Informationspflicht nachgekommen. Leider ist die Darstellung eben nicht erklärend, sondern manipulativ ausgeführt, was ja auch der Sinn sein soll, behupte ich einfach mal.

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        • Bei der Popey Spinat und Eisen Geschichte hat es 50 Jahre gedauert bis es als Unfug entlarvt wurde. Also Geduld.
          Es soll aber heute noch Menschen geben die daran glauben.

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          • Bergamasca sagt

            Wobei dies keinen so riesigen gesamtgesellschaftlichen Schaden angerichtet hat – das waren noch Zeiten…

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  14. unkomplizierter Wurzelwicht sagt

    Lieber Kollege Fritz, das mit dem “reduzierten” Schreiben, alles komprimiert auf den Punkt gebracht, übe ich auch noch- schlimm wenn Wissen(!) nur so sprudelt und entsprechende Impulse in die Fingerchen fließen 😉

    Aber sei getrost, dafür gelingt unserem Gegenüber das reduzierte Denken mittlerweile nahezu perfekt, …und da wollen u.a. wir zwei ja nicht unbedingt hin. 🙂

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  15. Thomas Bröcker sagt

    Problematisch ist, dass (über falsche Bildungspolitik ???) die Fähigkeit des logischen Denkens vor allem beim sogenannten “Bildungsbürgertum” völlig unterentwickelt ist. Es ist sooo einfach mit ein paar bunten Bilderchen garniert, durch Reichweite und Wiederholung die denkfaulen Hirne zuzuscheißen.
    Den Müll wieder aus der Welt zu schaffen ginge: … über den selben Weg: … ein paar bunte Bildchen mit den richtigen Nachrichten. Nur das macht Niemand, weil es nicht opportun ist und nicht bezahlt wird.
    Das Dilemma ist immer wieder, dass die Versuche solchen Müll aus der Welt zu schaffen, zu solchen (notwendigerweise) ausufernden Texten führen. Super recherchiert, super formuliert, aber fraglich, ob sich der entsprechende “Qualitätsjournalist” die Zeit nimmt das auch zu lesen. Der (scheinbare) Mangel an Zeit irgendetwas noch gründlich zu durchdenken wird medial durch einen Wust an überflüssigen Informationen erzeugt. Deren Wirkmacht ist leider so groß, dass selbst akribische Recherchierer und Mahner wie Pollmer, Keckl oder auch Sie nicht dagegen ankommen. Selbst, wenn der Leserbrief komplett in derselben Zeitung abgedruckt würde, würde “die geneigte Leserschaft” darüber hinweglesen. Alle medialen Aktivitäten, die versuchen so einen Müll nachzuweisen, werden ganz schnell zu “Schwurblern und Querulanten” erklärt und zum Schluß in der “rechten Ecke” abgeparkt.
    Am Ende wird ein “Glaubenskrieg” daraus, der dem Neoliberalismus hilft und seine negativen Auswirkungen “wegschwurbelt”. Spalte (teile) und herrsche war schon immer eine effektive Methode, die zur Zeit nahezu perfektioniert ist.

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  16. Bauer leo sagt

    und nochmal meine Forderung: mit Politikern und Medien nicht mehr reden. sie ignorieren. wahlweise zersetzen. denn betteln, erklären und verhandeln gibt ihnen nur Macht

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  17. geplünderter Stiefel sagt

    Die dumme berichterstatttung der Presse errinnert mich an einen kürzlichen Beitrag
    über giftige Äpfel hier im Blog. Eine unserer regionalen Zeitungen berichtete online
    darüber das wir Obstbauern mit dem Wirkstoff Folpet 20 mal mehr Wirkstoffe spritzen wollen.
    Das war natürlich total falsch, es sollte ja nur der Rückstandswert auf das 20 ig fache angehoben werden da er nahe bei null war um dem Einsatz des selben Wirkstoffes zu
    ermöglichen welcher in Hopfenanbau verwendet wird.
    Der Verfasser hat dies nicht verstanden und total falsch interpretiert..
    Ein neuer Artikel wurde auf Reklamation zwar verfasst aber der alte falsche schwiert immer noch im Netz. Das nennt mal wohl Pressefreiheit
    Gerade heute kam ein Schreiben vom Obstbauring worin die Allgemeinverfügung zum Captanverbot mit Wirkung zum 10.09.2024 Aufgehoben wird. Verkündet auf der Homepage des Bodenseekreises. Nachdem zwar das Folpet zugelassen wurde, ebenso die Grenzwerte um das 20 ig fache angehoben wurde, aber der Handel die Annahme der damit behandelten Äpfel verweigerte und das Land BW wegen der Gerichtsverfahren im Zwang war, wurde zur alten legalen Methode mit Captan wieder zurückgerudert.
    Verwaltungstechnisch ist zwar Vernunft eingekehrt aber Captan ist ein Schwesterwirkstoff von Folpet und sogar noch stärker wirksam und umstrittener, da dieser in den USA jahrelang als krebserregend galt und in Deutschland deshalb vorsorglich für einige Jahre verschwand. bis das Gegenteil bewiesen wurde. Hier der Link zu den Allgemeinverfügungen 25. Juni und 10. September
    https://www.bodenseekreis.de/politik-verwaltung/bekanntmachungen/
    Danke Bauer Fritz zu Deinem super geschriebenen Artikel . Leider zählen in der Politik die Fakten am wenigsten. Würden der gesunde Menschenverstand und das Volkeswohl zählen würde mit solchen Artikel das Unheil besiegt.

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